Migros Magazin 19 2010 d AA

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94 | Migros-Magazin 19, 10. Mai 2010

Sir James Galway

Die britische Queen nennt James Galway jovial «Jimmy». 2001 schlug sie ihn zum Ritter. Seine Villa in Meggen LU mit sieben Bädern nennt er sein «Paradies». Auch mit 70 tritt der irische «Mann mit der goldenen Flöte», der Millionen von Platten verkauft hat, nicht kürzer und ist auf Tournee.

Name: James Galway (70) Wohnort: 6045 Meggen LU Wieso leben Sie hier? Vor 17 Jahren verliebten ich und meine Frau Jeanne uns in diesen Landsitz der Gübelins, einer Besitzerfamilie des Luzerner Uhren- und Schmuckhauses, und kauften ihn. Wo würden Sie gerne leben? Eine Alternative wäre die Toskana, wegen des Lichts, des Essens und der vielen Freunde. Lebenslauf und Ziel: Ich komme aus einer armen Gegend Irlands und wuchs ohne heisses Wasser und Kühlschrank auf. Ich fing als Klavierstimmer an, durfte dank Stipendien in London und Paris Flöte studieren. Nebst Klassik und Jazz spielte ich beispielsweise mit Roger Waters und Joni Mitchell Pink Floyds «The Wall» zum 20-jährigen Jubiläum des Berliner Mauerfalls. Von rund 70 Plattenproduktionen verkaufte ich mehr alss 35 Millionen Stück. Heute gebe ich in meinen Meisterklassen mein Wissen an die Jugend weiter. Mein Lebensmotto: Benjamin Franklin, Gründervater der USA, sagte: «Wer beim Üben scheitert, der übt das Scheitern.» Was ich an mir mag: Disziplin, Fokussiertheit und wie ichh meine Gabe als Flötist nutzen konnte – und es immer noch kann. Was ich an mir nicht mag: Dass ich Dringendes wie das Aufräumen vor mir herschiebe. Dasss ich nicht aufhören kann, mitten in n der Nacht Schwarz-Weiss-Komödien mit Walter Matthau oder Thriller wie «Das Schweigen der Lämmer» zu schauen. Meine Lieblingsmahlzeit: Ich liebe indisches Essen und freue mich, wenn mir Jeanne Fisch- oder Auberginen-Currys zubereitet.

Text Mathias Haehl hl Bilder Gerry Nitsch ch

Info www.jamesgalway.com

MEIN LIEBLINGSORT «Unser Garten voller Bonsai und Bäume. Beim Ausblick auf den Bürgenstock und das Luzerner Seebecken werden mir Zeit und Raum unwichtig.»

MEIN FLUCHTORT MEIN VORBILD «Jesus, weil er mir Eindruck macht, wie leidenschaftlich und demütig er Kontakt mit den Menschen pflegte und ihre Einstellungen ändern konnte.»

«Mein Studio, wo ich arbeite, Flöte übe und auch gerne laut Musik höre. Manchmal schlafe ich dort sogar ein. Denn wenn man älter wird, macht einem der Körper zu den unmöglichsten Stunden einen Strich durch die Rechnung.»


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