74 | 3.5.2021 | MIGROS LUZERN
Romy tanzt durch
Während sich andere in ihrem Alter zur Ruhe setzen, tüftelt Romy Diethelm an neuen Choreografien. Seit 26 Jahren unterrichtet sie an der Klubschule Luzern Standard, Latin und Rock ’n’ Roll – und hat längst nicht ausgetanzt. Text: Luzia Popp
«Romy kann alles», heisst es an der Klubschule. Tanzen Sie wirklich jeden Stil? Paartänze sind meine Leidenschaft, Standard und Latin. Und Rock ’n’ Roll. Früher habe ich sogar einen Klub trainiert, Paare für Meisterschaften vorbereitet. Was ich nicht unterrichte, sind Zumba und Flamenco. Seit Oktober finden keine Tanz kurse statt, wie überbrücken Sie die Zeit? Ich bereite mich auf die Tanz-Challenge «Jerusalema» vor, die Schritte lassen sich prima zu Hause üben, auch allein. Und ich sitze oft vor dem Fernseher: Bald habe ich alle Sendungen von Tanzshows wie «Let’s Dance» nachgeschaut, die ich im vergangenen Jahr aufnahm. Ich mache mir dabei Notizen, entwickle Ideen für den Unterricht. Doch zugegeben: Ich brenne darauf, bald wieder loszulegen!
Was ist Tanzen für Sie? Fitness? Gesundheit? Mein Leben. Tanzen ist gut für die Seele – ebenso für die Gesundheit. Auf hohem Niveau tanzen ist Sport. Was haben Sie vom Tanzen fürs Leben gelernt? Ich habe psychologisches Geschick entwickelt: Manche fordern, dass ich als Tanzlehrerin sehr streng bin und sie häufig verbessere. Sie schätzen Kritik, um weiterzukommen. Andere fühlen sich dadurch verunsichert und wünschen nur die nötigsten Rückmeldungen. Dank meiner Rou tine spüre ich, was angebracht ist. Ich habe zwei linke Füsse; welchen Tanz empfehlen Sie mir? Merengue. Der Grundschritt ist simpel: vom einen Fuss auf den an deren, wie beim Gehen – und das können ja alle. Früher galt der Marsch als guter Einstieg ins Tanzen. Mir gefällt Merengue besser. Der Rhythmus reisst mit, und man lernt schnell ein paar Figuren. Mit welchen Tänzen beginnen Sie im Einsteigerkurs? Mit den Standardtänzen Wiener Walzer, Englisch Walzer, Foxtrott, Disco Fox und Merengue. Wer mag, macht
Freut sich heute schon auf den Tag, an dem die Tanzkurse wieder starten: Romy Diethelm.
Bilder: Regina De Paolis, zVg
K
altes Wetter und lange Hosen mag sie nicht, Röcke umso lieber. Ebenso Rock ’n’ Roll und zwischendurch auch mal Salsa. Wo Romy Diethelm auftaucht, wird getanzt. Auf dem Parkett wird sie nur «Romy» genannt.