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Migros-Magazin | Nr. 17, 23. April 2012 |
neues voM zoo-doktor
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«Doppelpass ist Pflicht»
Operation Erpel erfolgreich
Thomas Harder (29), Web-ContentManager, Migros Betriebszentrale 9200 Gossau
Einer Eiderente ist der Schnabel schief gewachsen. Die natürliche Selbstkorrektur versagte. Ein Fall für Zoo-Tierarzt Martin Wehrle.
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Welches Internet-Radio ist Ihr Geheimtipp?
Internet-Radio höre ich nicht, aber ich nutze den Streamingdienst Spotify mit Millionen von Songs.
Tierpfleger Peter Schmid (links) zeigt Martin Wehrle die Eiderente mit dem überlangen Unterschnabel.
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Bild: Tierpark Goldau; Das Migros-Kulturprozent unterstützt den Tierpark Goldau
Zoo-Tierarzt Martin Wehrle (49) berichtet jede Woche aus dem Tierpark Goldau.
Es ist nachmittags, vier Uhr. Ich sitze am Computer und passe den Futterplan unserer Muttersau ‹Heidi› an, die vor zwei Wochen 13 Ferkel geworfen hat. Das gehört zur täglichen Routinearbeit. Doch dann naht Abwechslung: Aus dem Fenster sehe ich Tierpfleger Peter Schmid auf den Behandlungsraum zuhasten. Unter dem Arm trägt er eine männliche Eiderente. Gerne tausche ich den PC gegen den Behandlungstisch.
es ist wie fingernägelschneiden – die ente spürt keinen schmerz Peter Schmid erklärt mir, er hätte den Erpel schon lange im Auge gehabt, da ihm sein langer Schnabel aufgefallen sei. Die Überlänge entsteht, wenn der untere und der obere Teil bei geschlossenem Schnabel nicht genau aufeinander zu liegen kommen. So wird die natürliche Selbstkorrektur verhindert und der Schnabel wächst weiter, wie bei uns Menschen der Fingernagel. Ich untersuche die Eiderente und stelle ausser dem überlangen Unterschnabel keine weiteren Veränderungen fest. Mit einer Schere stutze ich den Schnabel. Es ist wie beim Fingernagelschneiden: Die Ente spürt davon nichts.
Bald wird sie den Schnabel wieder einsetzen können. Bei dieser Gelegenheit verabreiche ich dem Patienten gleich noch ein Wurmmedikament. Geduldig lässt der Erpel alles über sich ergehen. Da er sonst fit ist, beschliessen wir, ihn nach der Behandlung gleich zum Weiher zurückzubringen und am Ufer laufen zu lassen. Kaum setzt ihn Peter auf den Boden macht er sich mit lautem Geschnatter und höllischem Tempo davon. «Der wird mir wohl so schnell nicht mehr aus der Hand fressen», lacht Peter Schmid. Meine Arbeit hier ist getan. Doch ich werde es mir nicht nehmen lassen, bald wieder einen Abstecher zum grossen Teich zu machen, um die faszinierende Balz der Wasservögel zu beobachten. Die männlichen Enten haben im Winter das Hochzeitskleid angezogen und sind mit ihrem farbenfrohen Gefieder bis in den Frühling hinein fleissig auf Brautschau. Die Eidererpel machen aber nicht nur mit ihrem Prachtgefieder auf sich aufmerksam, sie versuchen auch, ihre Angebetete mit einem anmutigen Balztanz zu beeindrucken. Das grosse Schauspiel beginnt jeweils schon Mitte Winter, denn die Wasservögel benötigen genügend Zeit für die Brautschau.
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«Hand in Hand» von den Beatsteaks ist ein gern gehörter Feel-Good-Song.
… der «Doppelpass» auf Sport1 am Sonntagmorgen. Pflichtprogramm.
Path, eine Art Facebook für Smartphones. Es ist persönlicher und schöner gestaltet.
Mit «Call of Duty», aber nur selten.
… im Moment www.eat.ch, sehr praktisch, um online Essen zu bestellen.
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Ich habe einen Twitter-Account, nutze diesen jedoch nur als Informationsquelle, nicht um selber Tweets zu schreiben.
… TechCrunch, dort beschäftigt man sich mit Web-Themen und Gadgets.
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