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Chaos im Kinderzimmer

Mein Kind will nicht aufräumen

Hindernislauf um Legosteine, dazwischen Bügelperlen, unvollendete Bauwerke und eingetrocknete Knete: Wie bringt man bloss Ordnung in das Reich der Kleinen? Eine Aufräumexpertin weiss Rat.

Text: Kristina Reiss

Ab in den Keller

«Kinderzimmer sind oft so überfüllt, dass der Nachwuchs nicht weiss, womit er spielen soll», beobachtet Nicole Marx, Ordnungs-Coach und Mutter von zwei Buben. Ihr Vorschlag: Spielsachen, die gerade nicht benutzt werden, in die Kellerferien schicken – das bringt Übersicht ins Zimmer. Die dort verbleibenden Sachen so präsentieren, damit mit ihnen wirklich gespielt werden kann. Wird die Ritterburg langweilig, wandert sie in den Keller, und etwas anderes kommt nach oben.

Für Übersicht sorgen

Dinge, die ausser Sicht in Schränken lagern, existieren für Kinder oft gar nicht. Deshalb lieber mit Regalen arbeiten und die wenigen Sachen darin übersichtlich versorgen. Legos in Klarsichtboxen packen, sodass der Nachwuchs auf einen Blick sieht, was sich darin befindet. Dasselbe gilt für Loomgummis, Bügelperlen und andere kleinteilige Dinge. Autos lassen sich in offenen Körben aufbewahren, Bücher kommen zu Büchern, Spiele zu Spielen.

Eine Truhe für Schätze

Viele Kinder horten Fundsachen wie Kieselsteine und Tannenzapfen. Doch wohin damit? Die Aufräumexpertin rät zur Schatzkiste, in der das Kind all die wichtigen Stücke aufbewahren darf, denen Erwachsene keinen Wert beimessen. So fühlt sich der Nachwuchs wertgeschätzt, und Murmeln, kaputte Playmobil-Figuren und Co. fliegen nicht im Zimmer herum. Nicht alleine lassen

Kinder brauchen Unterstützung beim Aufräumen. «Sie stellen Ihr Kind ja auch nicht an die Strasse und sagen ‹Schau, wie du rüberkommst›, sondern üben mit ihm», sagt Ordnungs-Coach Marx. «Gemeinsam aufzuräumen bedeutet auch, gegenüber dem Kind achtsam zu sein.»

Vorbild sein hilft

Will der Nachwuchs partout nicht aufräumen, ist es nicht zielführend, ihn im Befehlston immer wieder zu drängen, findet die Expertin. Lieber sollten Eltern fragen: «Kann ich dir helfen?» Auch auf den richtigen Zeitpunkt komme es an (besser nicht vor dem Schlafen, wenn das Kind müde ist, lieber vor dem Znacht). Was ausserdem hilft: «Vorleben, dann bleibt am meisten hängen.»

Das Kind abholen

Was bei dem einen Kind funktioniert, hat bei dem anderen keinen Erfolg. Bei verträumtem Nachwuchs lohnt es sich nachzuhaken: «Wie können wir dein Zimmer gestalten, damit du besser Ordnung halten kannst?» Der sportbegeisterte Chaot, der seine getragenen Kleider nicht in den Wäschekorb legt, lässt sich vielleicht mit einem Wettbewerb animieren: «Schaffst du es, dein T-Shirt wie einen Basketball in den Korb zu werfen?»

Bild: iStockphoto

Entrümpeln

Regelmässiges Aufräumen bleibt wirkungslos, wenn nicht zwischendurch das Zimmer ausgemistet wird: Welchen Spielsachen ist das Kind entwachsen? Wie viele der gebastelten Kunstwerke sollen aufbewahrt werden? Insbesondere vor Weihnachten und Geburtstagen lohnt es sich auszusortieren.

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MAGNETWAND ZUM SELBERMACHEN

Auf einer Magnetwand lassen sich die neuesten Zeichnungen und der aktuelle Stundenplan leicht befestigen – und schnell wieder entfernen. Dazu Magnetfarbe entweder direkt auf die Wand auftragen oder eine Art Leinwand aus Holz bauen. Die Anleitung und weitere Gestaltungsideen gibt es hier: blog.doitgarden.ch

1 In diesen hübschen Stoffbehältern finden Plüschtiere und allerlei andere Dinge Platz.

Korb Eli, erhältlich bei Micasa für Fr.29.95

2 Mädchen und Jungs finden überall Schätze wie Tannenzapfen und Federn. Natürlich gehören diese in eine Schatzkiste.

Glorex Schatztruhe, erhältlich bei Galaxus für Fr.39.80

3 Ein Stufenregal eignet sich zum Verstauen von Büchern und Lieblingssachen und bietet auch eine interessante Oberfläche zum Spielen.

Regal Cargo II, erhältlich bei Micasa für Fr.139.–

Lisa Stutz (27) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.

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Das Brot nicht einfrieren!

STADT, LAND, STUTZ Wussten Sie, dass man Brot nicht einfrieren kann? Das ist zwar eine Lüge, aber ein toller Trick, um ein Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. Stellen Sie sich vor, es ist das erste Familienfest nach Corona. Wie immer werden die Gespräche plötzlich politisch. Sie wissen jedoch, dass der Grossvater eine total andere Meinung hat als die Enkelin, und haben überhaupt keine Lust auf die immer gleichen Diskussionen. Sie ersticken sie im Keim, indem Sie einfach so in die Runde werfen, dass man Brot nicht einfrieren kann.

Die Grosstante wird sich an der Crème brûlée verschlucken, die Mutter wird rufen: «Das habe ich schon hundertmal gemacht!», auch die Onkel und Cousins werden empört die Stirn runzeln. Ohne ihr eigenes Zutun wird sich eine angeregte Diskussion über das Einfrieren von Brot im Speziellen und eingefrorene Lebensmittel im Allgemeinen entwickeln. Natürlich ist man sich dabei einig, dass man Brot einfrieren und später sorgenlos geniessen kann. Doch Ihnen spielt das sowieso gar keine Rolle, denn Sie sind erfolgreich einem langwierigen Streit entkommen. Nach dem BrotSchock kann sich nämlich niemand mehr an das erinnern, was vorher war. Das nennt sich die pretraumatische Erinnerungslücke. Oder so ähnlich.

Natürlich habe ich versucht zu analysieren, warum der Trick so gut funktioniert. Ich bin zu folgendem Schluss gekommen: Wir Schweizerinnen und Schweizer lieben unser Brot. Und wir hassen es, wenn man uns sagt, wir hätten unser Leben lang etwas falsch gemacht. In Kombination ist das eine sehr explosive Mischung, die Tante Annegret schier ein Herzchriesi beschert. Ich finde es beruhigend zu wissen, dass es aus jedem Gespräch einen Notausgang gibt. Veganismus? Brot! Grundeinkommen? Brot! Burka? Brot! MM

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