Migros-Magazin-03-2019-d-ZH

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BLUTDRUCK | MM3, 14.1.2019  79

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Wie misst man den Blutdruck? ­ Den Blutdruck misst man mit einem Gerät,

das am Oberarm oder am Handgelenk an­ gebracht wird (siehe auch Punkt 4). Bei Hand­ gelenkgeräten sollte sich das Gelenk auf Herz­ höhe befinden. Dazu stützt man zum Beispiel den Arm auf und winkelt ihn leicht an. Misst man den Blutdruck zum ersten Mal, sollte man ihn an beiden Armen prüfen. ­Unterscheiden sich die Werte, zählen die Messwerte am Arm mit dem höheren Blut­ druck. Wenn die Werte sehr unterschiedlich sind (oberer Wert: Differenz 20 und höher; unterer Wert: über 10), sollte man einen ­ Arzt beiziehen. Am besten ist es, wenn man den Blut­druck eine W ­ oche lang morgens nach dem Auf­stehen – und vor der Einnahme von ­Medikamenten – sowie abends vor dem Schlafen­gehen misst. 30 Minuten vor dem Messen sollte man weder Kaffee noch ­Alkohol trinken und auch nicht rauchen. Unmittelbar vor dem Messen setzt man sich drei bis fünf Minuten lang ruhig auf ­einen Stuhl. Während des Messens lehnt man den Rücken an und legt den (entklei­ deten) Arm entspannt auf einer stabilen ­Unterlage auf. Die Beine sind nicht über­ kreuzt, und man spricht nicht. Nebenbei sollte nicht ­gerade der «Tatort» oder ein an­ deres nervenaufreibendes Programm laufen. Bei Herzrhythmusstörungen misst man häufiger und mit einem speziellen Gerät; zwischen den Messungen sollte man Pausen von ein bis zwei Minuten einlegen.

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Was bedeutet die Masseinheit Millimeter Quecksilbersäule (mmHg)? Früher benutzten die Ärzte zum Blutdruck­ messen sogenannte Quecksilber-Sphygmo­ manometer. Damit pumpte er die Arm­ manschette so stark auf, dass kein Blut ­ mehr in den Arm fliessen konnte. Dann ­wurde die Luft sachte aus der Manschette abgelassen. Dabei sank der Druck in der Manschette ­und damit auch das Quecksilber (chemisches Kürzel: Hg) in der Säule. Zu­ gleich lauschte der Arzt mit seinem Stethos­ kop auf die ­Strömungsgeräusche des Bluts ­ in der ­Armarterie. Sobald er sie hörte, war der ­systolische Blutdruck erreicht. Die Höhe­ der Quecksilbersäule (mmHg) in diesem Moment entsprach also dem oberen Blut­ druckwert. Verebbten die Strömungsgeräu­ sche in der Arterie, war der diastolische Blutdruckwert erreicht. Heutige automatische Blutdruckmess­ geräte enthalten kein Quecksilber mehr; die Messung beruht auf anderen Methoden.

Womit misst man den Blutdruck?

PD Dr. med. Christoph Dehnert ist Facharzt für Allgemeine Innere Medizin und Kardiologie, Sportmedizin DGSP, Medbase Sports Medical Center Zürich.

Oberarm- und Handgelenkmessge­räte ­funktionieren automatisch und berechnen den Blutdruck elektronisch. Apparate für den Oberarm sind meist genauer als solche für das Hand­gelenk – aber nur, wenn die Manschettengrösse passt. Sie sollte sich auf Herzhöhe befinden, zwei Querfinger ober­ halb der Ellenbeuge platziert und so befes­ tigt werden, dass noch bequem ein Finger darunter Platz findet. Die übliche, 12 Zenti­ meter breite Manschette eignet sich für ei­ nen Armumfang von 27 bis 34 Zentimetern. Bei einem grösseren Umfang braucht es eine 14 bis 16 Zentimeter breite Manschette. Wichtig ist, dass das Blutdruckmessgerät «klinisch validiert» ist. Und selbst das garan­ tiert nicht hundertprozentig, dass die Mes­ sung korrekt ausfällt. Im Zweifelsfall lässt man am besten Vergleichsmessungen beim Arzt und mit dessen Gerät vornehmen.

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