VDE 8-Report - Ab durch die Mitte | Eine Sonderpublikation zum Verkehrsprojekt Deutsche Einheit 8

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VDE 8-Report

Anzeigen-Sonderveröffentlichung

Die rund 500 Kilometer lange Aus- und Neubaustrecke zwischen Nürnberg, Erfurt, Leipzig/Halle und Berlin bildet das Kernstück der künftigen Hochgeschwindigkeitsstrecke München–Berlin, die auf Grund ihrer Trassierung und Ausrüstung auch für den Güterverkehr nutzbar ist. 230 Kilometer sind Neubaustrecken. Ein wesentlicher Ausrüstungsbestandteil sind die Anlagen zur Energie-Übertragung zu den einzelnen Verbrauchern. So wurden auf der 107 Kilometer langen Neubaustrecke Ebensfeld durch den Thüringer Wald fast 500 Kilometer Mittel- sowie Niederspannungskabel verlegt, um eine reibungslose Energiebereitstellung zu sichern. Zusammen mit der Bahnstromversorgung bildet die Energieversorgung aus dem öffentlichen Mittelspannungs- sowie Niederspannungsnetz die Grundlage für die komplette Elektrifizierung der Strecke. Mit Strom versorgt werden müssen

Freitag, 9. Dezember 2016 | NR. 287

Unter Strom

tung transportiert den Strom aus den Bahnkraftwerken mit 110 Kilovolt. Die Frequenz beträgt 16,7 Hertz. Das Unterwerk transformiert die Spannung auf 15 000 Volt, mit denen dann die elektrischen Züge fahren. Von Norden her führt zur Versorgung der Neubaustrecke eine zweite Stichleitung zu den Unterwerken Eischleben und Wolfsberg im Ilmkreis. Diese Leitung ist fertig gestellt. Insgesamt wurden im Zuge des Projektes Nürnberg–Berlin etwa 130 Kilometer neue Überlandleitungen für den Bahnstrom gebaut. Die Masten sind je nach Typ 20 bis 30 Meter hoch, ruhen auf sechs mal sechs bis zehn mal zehn Meter messenden und 1,50 Meter tiefen Betonfundamenten mit 18 bis 45 Kubikmetern Volumen. Sie wiegen sechs bis neun Tonnen und bestehen aus etwa 1000 Einzelteilen, die vor Ort zusammengefügt werden. Ihr Abstand beträgt rund 300 Meter.

15 000 Volt – Hochspannung für Hochgeschwindigkeit zum Beispiel: Elektronische Stellwerke, bei denen der Datenaustausch zwischen dem Fahrdienstleiter in der Betriebszentrale und dem Zugführer des kilometerweit entfernten Zuges auf der Strecke erfolgt sowie GSM-R-Anlagen, welche das bahneigene Funknetz aufbauen. Auch die Heißläuferortungsanlagen, welche die Sicherheit der Radsatzlager eines überfahrenden Zuges überprüfen sowie die Sicherheitsinstallationen in den 22 Tunneln auf 41 Kilometern Länge hängen an der Stromversorgung. Energie „frisst“ beispielsweise die Notbe-

leuchtung in den Rettungsstollen und -schächten sowie die Fluchtwegbeschilderung. Ebenso die Weichenheizungen, die vornehmlich in den Außenbereichen montiert werden, um einen sicheren Winterbetrieb zu gewährleisten. Mit der im Bau befindlichen Bahnstromleitung Süd im Landkreis Sonneberg werden derzeit die neuen Leitungen komplettiert, welche die Neubaustrecken Ebensfeld–Erfurt–Leipzig/Halle mit Strom versorgen. Die 23,3 Kilometer lange Stichleitung zweigt bei Wöhlsdorf aus der bestehenden Leitung Nürnberg–Wei-

mar ab und endet am neuen Unterwerk Roth am Nordportal des Tunnels Müß bei Welchendorf in Thüringen. Dafür werden 82 Maste aufgestellt, sieben in Bayern, der Rest in Thüringen. Die Überlandlei-

Beschilderung der Bahnstromleitung Süd. Fotos: Hannes Frank, DB-AG

Das schnelle, störungsfreie Internet bahnt sich seinen Weg Die Whatsapp-Nachricht hängt in der Sendeschleife, das Telefongespräch bricht ab, das Video lädt nicht – wer auf Reisen das Internet nutzt, kennt diese Probleme. Das hat die Deutsche Bahn (DB) erkannt und arbeitet aktiv an der Lösung. Leistungsfähigeres WLAN und eine verbesserte Telefonie sind Teile des 2015 vorgestellten Programms „Zukunft Bahn“. So stattet die Deutsche Bahn ihre ICE-Flotte mit einem leistungsfähigeren WLAN-System aus. Der Einbau in rund 250 Züge ist im September gestartet und soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Die ICE werden mit der modernsten Technik ausgestattet – der Multiprovider-Technik. Diese greift auf die schnellsten Datennetze zu und verarbeitet durch intelligentes Bündeln der Kapazitäten der Netzbetreiber Deutsche Telekom, Telefónica Germany und Vodafone höhere Datenvolumen. Die neue Technik ist Voraussetzung dafür, dass die DB ab diesem Monat den Internetzugang über WLAN auch in der 2. Klasse kostenlos anbieten kann. Insgesamt investiert die Deutsche Bahn rund 100 Millionen Euro in das neue WLAN sowie neue Mobilfunk-Repeater im ICE.

Die umgerüsteten Züge sind an einem neuen WLAN-Logo zu erkennen. „Damit alle Reisenden gerecht und ausgewogen auf das bestmögliche Angebot zugreifen können, verteilt das System die Bandbreiten möglichst gleichmäßig unter den Fahrgästen“, sagt Dr. Michael Peterson, Vorstand Marketing DB Fernverkehr. Insgesamt werden 3750 Wagen bis Ende 2018 mit der neuen Technik ausgestattet. In einem ersten Schritt werden bis Sommer 2017 ältere Repeater im ICE ersetzt. Anschließend werden weitere ICE-Wagen sowie ausgewählte 1. Klasse-Wagen der Intercity-Flotte ausgestattet. Darüber hinaus erhalten die neuen ICE 4 die neue Technik. Wagen, die über diese verfügen, werden mit einem Smartphone-Piktogramm gekennzeichnet. Repeater sind notwendig, da die Außenhülle der Fernverkehrszüge nahezu undurchlässig für Mobilfunksignale ist. Die Repeater verstärken die Mobilfunksignale und geben sie in den Fahrgastraum weiter. Neben stabilen Telefonieverbindungen und schneller Datennutzung ergibt sich für Fahrgäste ein geringerer Akkuverbrauch. Übrigens hat die DB auch den Regionalverkehr im Blick. Bis 2020 soll ein Großteil der DB Regio-Züge über kostenloses WLAN verfügen.

Premiere für die Fahrbahnplatten System Max Bögl

„Wenn es gelb ist, ist es groß“

Firmengruppe Max Bögl baut zwischen Erfurt und Ebensfeld

Mit dem Familienunternehmen Leonhard Weiss auf der größten Bahnbaustelle Deutschlands

Von E nach E, von Erfurt nach Ebens- menau Überholbahnhöfe. Dort kommen feld: Im Juni 2010 erhielt die Firmen- erstmals in Deutschland Fahrbahnplatgruppe Max Bögl den Zuschlag zum ten System Max Bögl auch für Weichen Bau der festen Fahrbahn im Rahmen zur Anwendung. des Projektes VDE 8.1 zwischen Erfurt Was steckt im Detail dahinter? Der insund Ebensfeld. Dieser Teilabschnitt ver- gesamt 32 Kilometer lange Streckenläuft auf einer Gesamtlänge von 32 Kilo- abschnitt wurde mit dem bereits mehrmetern vom Anschlussfach bewährten System kreuz Erfurt nach SüWir sind stolz, dass „Feste Fahrbahn Bögl“ den bis zur neuerrichausgestattet. Somit wir unsere Highteten Ilmtalbrücke bei ist eine optimale AusLangewiesen. Dieser lastung der Strecke Tech-Produkte im Bauabschnitt ist Bemit höchstmöglichem Streckennetz der standteil der östlichen Reisekomfort unNord-Süd-Achse durch ter niedrigsten VerDeutschen Bahn Deutschland zwischen schleißbedingungen realisieren. Hamburg, Rostock und gewährleistet. Künftig München. Die Inbegeht es mit voller Fahrt Walter Anlauf, triebnahme der gesamauch über die Weichen: Zentralbereichsleiter Bahnbau ten VDE 8 ist für das Denn hervorzuheben kommende Jahr gesind die hier zum Einplant. satz kommenden HochNicht immer bleibt die geschwindigkeitsweiBahn künftig über der Erde: Es wurden chen, welche durch ihre Konstruktion drei doppelröhrige Tunnelbauwerke nahezu keine Einschränkungen im Zugdurchquert, die mit einem speziellen verkehr gewährleisten. Von den insgeRettungs-Befahrbarkeitsbelag aus- samt zwölf Brückenbauwerken wurden gestattet werden. Die Strecke erhielt neun mit speziellen Brückenplatten zudem im Bereich Eischleben und Il- ausgerüstet, gemäß HFFBrü (Hinwei-

se zum Einbau einer Festen Fahrbahn auf Brücken). Auch an den Nachtschlaf der Bahnanlieger wurde gedacht: Zum Schutz der Anwohner erhielt die Trasse auf einer Gesamtlänge von 8800 Meter Lärmschutzwände, hiervon wurden 2350 Meter auf Brückenbauwerken in Aluminiumbauweise errichtet. Die Wände auf den Erdbauwerken wurden durch die Firmengruppe Max Bögl konstruiert, entwickelt und in den eigenen Fertigteilwerken gebaut. Die Lärmschutzelemente sind vom EisenbahnBundesamt zugelassen und widerstehen den hohen Druck- und Sogkräften, die bei einer Vorbeifahrt des Zuges mit 300 Stundenkilometer auftreten. Alles in allem erbrachte die Firmengruppe Max Bögl zwischen Erfurt und Ebensfeld Bauleistungen mit einer Auftragssumme von rund 89 Millionen Euro, gearbeitet wurde dort vom August 2010 bis zum Oktober 2014. Apropos Zahlen: Gegründet wurde die heutige Firmengruppe Max Bögl im Jahr 1929 als kleiner Maurerbetrieb, heute arbeiten in dem Technologieund Dienstleistungsunternehmen rund 6000 Mitarbeiter.

Seit dem Jahr 1900 ist das Familienunternehmen Leonhard Weiss eine feste Größe nicht nur im Gleisbau. Von der Holzschwelle bis zur festen Fahrbahn, von der Dampflok bis zum ICE begleitet das gelb-schwarze Bauunternehmen die Entwicklung des Bahnverkehrs. Vier Generationen Gleisbauer ha-ben sich über mehr als ein Jahrhundert durch Qualität eine Topplatzierung in der Branche erarbeitet. Das Unternehmen ist dadurch in der Lage, Projekte von der grünen Wiese bis zur Inbetriebnahme von komplexen Hochgeschwindigkeitsstrecken für Eisenbahnen durchzuführen. Aktuell zu sehen an der größten Bahnbaustelle Deutschlands, dem Verkehrsprojekt Deutsche Einheit 8: Beim Ausbau der Bahnstrecke zwischen München und Berlin realisiert das Bauunternehmen mehrere Abschnitte. Einer davon liegt nördlich von Bamberg zwischen Hallstadt und Ebensfeld. Mehr als 9,5 Kilometer wird die bestehende zweigleisige Strecke in kürzester Zeit zu einer modernen viergleisigen Strecke für ICE und Regionalzüge ertüchtigt. 70 Prozent der gesamten Bauleistung musste innerhalb der achtmonatigen

Streckenvollsperrung abgewickelt sein, wird die Strecke mit gesamt fast zehn damit am 4. September 2016 um 6 Uhr Kilometern Lärmschutzwänden versemorgens der erste Zug wieder fahren hen. Über 600 Meter Länge stützen konnte. Leonhard Weiss ist als General- Bohrpfähle mit 1,8 Meter Durchmesser unternehmer nicht nur für den komplet- und einer Gesamtlänge von mehr als ten Gleisinfrastrukturbau, sondern auch 6000 Metern, teilweise angeordnet in vier Reihen nebeneinfür sämtliche zugehöriander, auf einem gen klassischen Baurutschgefährdeten leistungen wie Tiefbau, Wir erbringen ein Hang neben den Brücken- und Straßensehr großes Schienen. In der bau sowie die UmsetBauvolumen in Branche und für Leonzung des Lärmschutzes hard Weiss ist dieses und Teile der Bahntechextrem kurzer Zeit. Projekt eine Ausnahnik verantwortlich. Ein mebaustelle. GesamtAlleinstellungsmerkmal Hubert Greubel, projektleiter Hubert des Unternehmens, das Gesamtprojektleiter Greubel berichtet: intern gern als „gelbe „Wir sind mit allen unBaustelle“ bezeichnet seren Gewerken und wird, und bei dem jeder zehn Prozent unserer im Haus weiß: „Wenn Mitarbeiter gleichzeies gelb ist, ist es groß.“ Der Streckenverlauf sorgt für einige He- tig vor Ort und erbringen ein sehr grorausforderungen: Die Gleise durchque- ßes Bauvolumen in extrem kurzer ren drei Ortschaften mit zahlreichen Zeit.“ Als Generalunternehmer setzt Bahnübergängen, die durch sechs Stra- Leonhard Weiss seine Philosophie der ßen- und acht Eisenbahnüberführungen Kooperation vor Ort konsequent um: sowie drei ins Grundwasser gebaute „Wir wollen bauen, deshalb lösen wir Durchlässe ersetzt werden. Pro Ortschaft Probleme mit allen Beteiligten direkt entsteht ein Regionalbahnhof, innerorts und in offenem Dialog“, so Greubel.

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