Liebigstraße aktuell - Das Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Leipzig | Ausgabe 12/2019

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DASGESUNDHEITSMAGAZIN DES UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG 12 /2019 |19.09.2019 Fo to :S te fan Straube Neue Sprechstunde Spezielles ambulantes Angebotder Kinder-und Jugendpsychiatrie SEITE 5 Immatrikulation 269 Azubisstarten in das neueSchuljahr an derMBFS SEITE 4 Jubiläum 10. Vampirnacht derUKL-Blutbank am 28. September SEITE 2
UKL-Neuroradiologen setzen hochspezialisiertes Verfahren zur Behandlung von Hirnaneurysmen ein
WeltweitgrößteErfahrung

Unterstützungfür dieNeonatologie

DieNeonatologiedes UKL konnte sich vorkurzemübereineSpendevon 6000 Euro freuen. Steffen Beyer, Geschäftsführer derRWS GebäudeserviceGmbH, undYvonneKlose,NiederlassungsleiterinLeipzig,übergaben denScheckanden Leiter derAbteilungProf. Ulrich Thome.Bereits seit mehr alszwölf Jahrenarbeitendie RWSund dasUniversitätsklinikum Leipzigzusammen. 45 Mitarbeiterinnenund Mitarbeiterdes Gebäudereinigerssindinder

Frauen- undKindermedizin(Haus 6) undimHaus7inverschiedenenSchichten tätig,zwei vonihnen aufder Station derNeonatologie. DasGeldsollfür dieAnschaffung einesVideo-Laryngoskopsverwendet werden. Damit können diekleinen Patienten derStationkünftig noch sicherer intubiertwerden. Die RWS-Spendedeckt bereitsdie Hälfte derAnschaffungskosten.

10 Jahre„Vampirnacht beim Leipziger Original“

UKL-Blutbank feiertJubiläum der Vampirnacht/500. Erstspender erwartet

Liebigstraßeaktuell Das Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Leipzig

Herausgeber:

UniversitätsklinikumLeipzig

DerVorstand

Liebigstraße 18

04103 Leipzig

Telefon: (0341)97109

Telefax: (0341)9715909

E-Mail:redaktion@uniklinik-leipzig.de

Redaktion:

Helena Reinhardt(v.i.S.d.P.), Ines Christ (Unternehmenskommunikation UKL).

Frank Schmiedel(ProjektleiterLVZ).

UniversitätsklinikumLeipzig

15. Jahrgang

In Kooperation mit der Leipziger Volkszeitung

Druck:

Leipziger Verlags-und

DruckereigesellschaftmbH &Co. KG, Peterssteinweg19, 04107 Leipzig

n „Gruseliges Jubiläum“: Am Samstag, dem 28. September,lädt das Universitätsklinikum Leipzig zur 10. Vampirnachtein. In der Zeit von16bis 22 Uhr klettern die Blutbank-Vampireerneut aus ihren dunklen Verliesen und heißen alle unerschrockenen großen und kleinen Gästeherzlich zu einer Blutspendenachtder etwasanderen Art willkommen.

FreiwilligeAderlässeimGruselambiente, überraschend Kulinarischesvom Fledermaus-Buffet, zahlreiche herausfordernde Schaueraufgabenfür Nachwuchsvampire undmittlerweile1492 gewonneneBlutkonserven: Die VampirnachtamInstitutfür Transfusionsmedizin des Leipziger Universitätsklinikums istseitnunmehr10JahrenfesterBestandteil im Veranstaltungskalender der Blutspendeeinrichtunginder Johannisallee 32.

DerDirektordes Instituts, Prof.Reinhard

Henschler,sagtinHinblickauf dasJubiläum:

„2010 luddie Blutbank erstmalig zur Vampirnacht ein, mitüberraschendem Erfolg Seitdem hatdie Veranstaltung vieleFans unterunseren Blutspenderngewonnen, so dass wirheute sagenkönnen, dasKonzeptfür die jährliche Durchführung einer ‚Gruselblut-

Fo to :S te fan

venDetailseien bisheute auch ein erfolgreiches Rezept, Neuspender fürdie Blutspende am UKL zu begeistern. Fast 500 Erstspender konntenbisherzuden Vampirnächtender UKL-Blutbank „zur Ader gelassen“werden.

Anja Grießer

BlutspendenimGruselambiente: DieBlutbank lädt zurVampirnacht ein.

spende‘ am Institut hatsichfür unsgut bewährt.“ Die Gewinnungvieler lebensrettender Blutspenden fürdie Versorgungder PatientenamUKL undinder Region steht auch beiSonderblutspendeaktionen wiediesenstets im Fokus. „Dennochist die Vampirnacht ein Eventfür die ganze Familie“, sagt der Transfusionsmediziner.Erergänzt:

„Während dieElternBlut spenden, vergnügensichdie Kinder an gruseligen Mitmachstationenrundumden rotenLebenssaft.Und dasSchönedaran ist, dass sie auf dieseWeise spielerisch an dasThema und die Bedeutung derBlutspende herangeführt werden können.“ DasRahmenprogramm unddie unübersehbareLiebe zum dekorati-

DasProgramm:

•Mitmachstationenzum Vampirdiplom fürKinder

•PerfekteVerwandlung:Kinderschminken undFotostation fürNachwuchsvampire

•Auftritteder „Showdance Company“

•Feuer-und Zaubershow„Sherlock Holmes undDr. Watson“

•Informationen zur Stammzellspende und Möglichkeitder Typisierung

•Schüler der MedizinischenBerufsfachschule servieren „Blutcocktails“

•Blutbank-Mitarbeiter informieren über Einsatz undBedarfvon Blutplasmaprodukten

10. Blutbank-Vampirnacht

Samstag, 28. September, 16 bis22Uhr Institut fürTransfusionsmedizin, Blutbank Johannisallee 32, Haus 8

WeitereInformationen:

Telefon:0341 –9725393

www.blutbank-leipzig.de

mir k t r T in wa b un v b un w n f n

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DERAUGENBLICK
Fo to :I nes Chr ist
n IMPRESSUM
Straube

70 Patientenerfolgreich behandelt

Neuroradiologen am Universitätsklinikum Leipzig setzen als führende Einrichtung innovatives Verfahren erfolgreich ein

n Wird ein Aneurysma im Gehirn entdeckt,löst das beiden Betroffenen immer große Ängsteund Sorgen aus.Denn die Aussackungen der Hirnarteriensind gefährlich: Ein Riss führtzueinemNotfall,der das Lebenund die Gesundheitstarkgefährdet.Einevorsorgliche Operation ist daher meist dringendangeraten. Allerdings gab es diese Möglichkeit bishernichtfür alle Fälle:Liegt das Aneurysma tiefer im Gehirn,ankleinen, unübersichtlichen oder stark verzweigten Gefäßen,gilt die Gefäßschädigung als nur schwerund mit hohem Risikooperierbar.

Seit kurzem bieten neue innovative Implantate auch fürAneurysmen dieser sehr kleinen Gefäße Hoffnung aufeinen schonenden underfolgreichenEingriff.Die Neuroradiologen am UniversitätsklinikumLeipzig habendiese speziellen Stents bereits70mal erfolgreicheinsetzenkönnen. Damitverfügendie Leipziger aktuellüberdie weltweit größte Erfahrungbei diesem hochspezialisiertenVerfahren.

Rückblick: Die Patientinist noch etwas blass.Vor drei Tagenwurde ihrHirnaneurysmaamUniversitätsklinikum

Leipzig durcheinen Eingriff über die Leisteoperiert. Jetzt sitzt die 59-Jährige am Tischinihrem Patientenzimmer,in zwei Tagenkannsie nach Hause. Wenigerals eineStundedauerte der Eingriff, beidem die Neuroradiologen am UKL ihrkompliziertes Aneurysmamit einem selbstentfaltenden Stentbehandelthaben. Dieses kleineImplantat leitetden Blutfluss um undsorgt dafür, dass die Gefäßaussackungschrumpft unddamit die Gefahr eines Risses veschwindet.

„Ich binfroh, dass die ÄrzteamUKL mir sehr schnellund so schonend helfen konnten“,sagtdie Thüringerin. „Die erste Informationwar,esmussoffen operiertwerden. Da warich dann sehr froh, alsich erfuhr,dass es auch andersgeht.“ Sieist die 70. Patientin, beider das Team der Neuroradiologen um Prof Karl-Titus Hoffmann dieses Verfahren in den letztenanderthalbJahrenangewandthat.„Daswar ein typischerFall, beidem wirein eherkleines Aneurysma undsehrkomplexeGefäßverhältnisse voruns hatten“, erklärtOberarzt Dr.Ulf Quäschling. In solchenSituationen galt bisher: In einer stundenlangenOperation muss der Schädelknochen geöffnet unddie Gefäßfehlbildung offenoperiert werden, mithohem Risiko.Nur in seltenenFällen konnte ein Eingriff über die Leisteversuchtwerden,mit oftunbefriedigendem Ergebnis fürdie Betroffenen. Oder es wird zunächstabgewartet, ob sichdas Aneurysmavergrößert. „Für die Patientensinddas keinesehrguten Optionen“, ergänztProf. Hoffmann, „denn die Ängste werden nicht kleiner, undwir erlebenleider immer wieder, dass gerade diesekleinen, kompliziert gelegenen Aneurysmen zur lebensbedrohlichenBlutungführen.“

InnovativeImplantatehelfen

Seit einigerZeitgibtesnun innovative Implantate, diebei solchenFällen zum

Einsatz kommen können. Die sogenanntenMini-Flow-Diverter sindkleine,besonderseng gewebtemetallische Gefäßstrümpfe, die in dasgeschädigte Gefäßeingeführtwerden. Daserfolgt mittels Katheter über einen kleinen Schnitt in der Leiste. DieseArt von Eingriffen gehört in der NeuroradiologieamUKL zum Alltag, weit mehr als 200 solcherInterventionenhat das Team um Prof.Hoffmannund Oberarzt Dr.Quäschlingbereits ausgeführt „Das ist insgesamteineneue Qualität in der Behandlung von Aneurysmen, die damitnachhaltigausgeschaltet werden können“, erläutertQuäschling. Beider Aneurysmenbehandlung wollen die Neuroradiologen dem Schlaganfall infolgeeiner Blutungzuvorkommen. Dasgelingt mitdem Stent, der sichimGefäß entfaltetund den Blut-

flusssolenkt,dassnotwendigeGefäße weiterversorgtwerden, die gefährliche Aussackung aber verödet.Die neuesten Stents sinddabei so klein,dasssie auch beitiefliegenden Aneurysmen undunübersichtlichenGefäßen angewandt werden können. Die Leipziger behandeln damitinzwischen vielePatienten, denen an anderen KlinikenkeineHoffnung mehrgemacht wurde ErsteErfahrungen veröffentlicht DieseErfahrungen, mitdenen sie aktuellweltweit führend sind,haben die UKL-Neuroradiologen vorkurzemim „Journal of NeurointerventionalSurgery“veröffentlicht,damalsnocham Beispielder ersten 25 Patienten. Ihr Fazitfast50 solcherEingriffespäter: Auch beikleinen Aneurysmen, fürdie bisher

die Empfehlung galt,nicht zu operieren, ist einEingriff eine erfolgversprechende Option.„Aktuelle Studien zeigen, dass auch dieseAneurysmen reißenund zu Blutungenführenkönnen, wasmit unserenErfahrungenübereinstimmt“,sagt Prof.Hoffmann. Dann seiesaberoft zu spät,denn im Notfall überleben nurwenig mehrals zwei Drittelder Patienten, ungefähr ein Drittelmit langfristig erheblichenBeeinträchtigungen. „Wir können mitden neuen Möglichkeiten vieleNotfälleverhindern“,ist der Leiter der UKL-Abteilung fürNeuroradiologie überzeugt.„Fürstatistisch relevanteBelege, dass die Zahl der Blutungenaufgrundeingerissener Hirnaneurysmen abnimmt, ist es aber noch zu früh, auch wenn es unsderzeitbei gleichzeitig deutlichsteigender Anzahl vonbehandeltenAneurysmen so erscheint“,meint Hoffmann. Wichtigist ihm, den BetroffenenMut zu machen: „Auchbei scheinbarsehrkompliziertenFällen gibt es die Chance einer Behandlung,gerade auch dann, wenn es um Aneurysmen geht,die weder mitden herkömmlichen Katheterverfahrennochmit einer offenenOperation sinnvollbehandeltwerden können“, so der Experte. Entdeckt werden die Gefäßaussackungenfastimmerzufällig beiUntersuchungenaufgrund anderer Erkrankungen. So waresauchbei der Thüringer Patientin, die jahrelang unterKopfschmerzen litt.Als deren Ursachen dann im MRTuntersuchtwurden, fanden die Ärzteals Zufallsbefundzwei Aneurysmen. In einigen Wochen wird sie daher wieder zu den Neuroradiologenins UniversitätsklinikumLeipzig kommen. Dann wird auch daszweite Aneurysma„stillgelegt“. Läuftalles wieder so gutwie beim ersten Mal, werden sie später nurzweikleine Narben in der Leisteandiese Eingriffe am Gehirnerinnern. Helena Reinhardt

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Beider Aneurysmenbehandlungwollendie Neuroradiologen denSchlaganfallinFolgeeiner Blutung zuvorkommen.
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DieUKL-Neuroradiologen um Prof.Karl-TitusHoffmann (r )und Dr.Ulf Quäschling sind Experten fürdie Behandlungauchkomplizierter Hirnaneurysmen.
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UKL-Berufsfachschulebegrüßt neuePflege-Azubis

154 Schüler beginnen am 1. September Ausbildung an der Medizinischen Berufsfachschule / Fast 70 Absolventenübernommen

n Miteiner feierlichen Immatrikulation begrüßtedie MedizinischeBerufsfachschule des Universitätsklinikums

Leipzig (MBFS) Anfang September 141 neue Auszubildendeinden Pflegeberufen, davon57Azubis im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege,58im Bereich Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie 26 angehende Hebammen und Entbindungspfleger Gleichzeitig haben 13 Jugendlicheim ersten Ausbildungsgang zur Anästhesietechnischen Assistenz (ATA)ander Ersatzschule der MBFS ihreLehrebegonnen.

Insgesamtstarten mitdem neuen Schuljahr 269 Schülerinnen undSchüler in neun BerufeneineAusbildungander MBFS. Bereitsam19. August hatdas Schuljahrfür 115 Auszubildende der sogenanntenDiagnostik- undTherapieberufe, darunter 43 Physiotherapeuten, 24 Laborassistenten(MTLA), 22 Radiologie-Assistenten(MTRA) und26Diätassistenten begonnen.

Zuvorhatte die MBFS 183 Schülerinnen undSchüler nach erfolgreicherAusbildung in dasBerufslebenverabschiedet. Am 30. August waren41Absolventendes BereichesGesundheits-und Krankenpfle-

ge,33Absolventen des BereichesGesundheits- undKinderkrankenpflegesowie 17 Hebammen und15OperationstechnischesAssistenten(OTA) exmatrikuliert worden. Bereitsam31. Juli haben18 MTLA, 16 MTRA, 30 Physiotherapeuten und13DiätassistentenihreAusbildungan der UKL-Berufsfachschulebeendet.

Zwei Berufe,ein Team

Zumdiesjährigen Abschlussder Pflegeausbildung an der MedizinischenBerufsfachschulewurde erstmals einFörderpreis an herausragendeAbsolventenvergeben. Ausgelobtwurde der mit1000 Euro dotierte Preisvon der Dr.-Hübner-Stiftung ausBorsdorf, die sichu.a. der Förderung undAnerkennunghervorragender schulischeroder beruflicherLeistungendurch die Vergabevon PreisenanJugendliche verschrieben hat. DerPreis soll Absolventenmit herausragenden Ergebnissen bei der Abschlussprüfung, die anschließend in oder beiLeipzig tätigwerden, zu Gute kommen.

59 PflegeabsolventenbleibenamUKL und verstärken die Teamsdes Uniklinikums Dazu gehören31Nachwuchskräfte der Krankenpflege, 22 Kinderkrankenpfleger undsechs Hebammen. Undauchzehn OTAs gehörenzuden jungenFachkräften, die vomUKL übernommen wurden und hier in den Berufsalltag starten.

Alserste Preisträgerinerhielt zur Exmatrikulation am 30. August MagdalenaSeidler die 1000-Euro-Förderung. Siebeendete ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin durchgehend mitder Note „sehrgut“und damitdem Prädikat „ausgezeichnet“. Besonderserfreulichfür dasUniklinikumals Ausbilder:Am1 Septemberwirdsie ihrenDienst aufder neurologischen IntensivstationamUKL antreten.

Übergebenwurde der Preisvom Bürgermeistervon Borsdorf,LudwigMartin, der dem Vorstandder Dr.-Hübner-Stiftung angehört. KathrinWinkler

Auszubildende der MedizinischenBerufsfachschuleLeipzig habensichvor kurzem in den Klassen der Hebammen undOrthoptistendes Ausbildungsjahrganges2017 gegenseitig in VorträgenAspekte ihresBerufsbildes vorgestellt.Die Wichtigkeit interdisziplinärer Zusammenarbeit in der Medizin sollte dabeiverdeutlicht werden. Daszeigteauchder Inhalt der Vorträge,welche die Schüler durcheigeneRecherche und den Lehrinhalt der Ausbildung erarbeitethaben.

Orthoptistenbeschäftigensichmit Fehlstellungenund Bewegungseinschränkungender Augenund untersuchen vorallem Kinder DerVortrag befasstesichmit dem Thema „Sehentwicklung undAmblyopievorsorge“.

„Amblyopie, wasist dasdenn?“, fragen sich jetzt wahrscheinlichdie Meisten. Im Grunde ist die AmblyopieeineSchwachsichtigkeiteinesoder beider Augen, welche nicht im Zusammenhang mitbereitsvorhandenen Au-

generkrankungenstehenmuss.Sie entsteht in der frühkindlichenEntwicklungsphase,in der dasAugedas Sehennochlernt.Durch verschiedeneUrsachenjedochwirddieser Entwicklungsschritt nichtweitergeführt. Wird die Schwachsichtigkeit zu spät oder gar nicht therapiert, kann der Seheindrucknie vollständig entstehen. Daraus resultierteine eingeschränkte Berufswahl undeskannzu

sozialer Abgeschiedenheit undpsychischen Problemen führen. Dahersinddie frühestmögliche Behandlung dieser Krankheitund eineVorstellung beim Augenarzt mitOrthoptisten sehr wichtig. In dem Vortragwurde also aufdie Wichtigkeit der Prävention hingewiesen. Um das Themagreifbar zu machen, durften die angehenden Hebammen selbst einmal auspro-

Ein MBFS-Projekt der angehenden Orthoptisten und Hebammen soll die interdisziplinäreZusammenarbeit fördern n An derMedizinischen Berufsfachschule des Universitätsklinikums Leipzig (MBFS) lernen rund 750 junge Menschen einen Gesundheitsberuf.Inder Reihe „Ausbildungstagebuch“ geben die Azubis und Lehrer verschiedenerFachrichtungen Einblickeindie Berufsausbildung.Heute: angehende Orthoptisten und Hebammen stellen sich ihreBerufe vor.

bieren, wieesist,schwachsichtig zu sein. Dafürstelltendie Orthoptik-Auszubildenden verschiedeneBrillen zum Simulieren einer Fehlsichtigkeit zur Verfügung. Dabeikonntendie Hebammenschülerinnen vieleinteressanteEindrücke gewinnen undeszeigte ihneneindrucksvolldie Schwierigkeit,eine Sehstörung zu haben.

Die Hebammenauszubildenden präsentierteninihrem Fachvortragden Ablauf der VorsorgeuntersuchungenimKindesalter, die kindlichenEntwicklungsschritteund einige angeborene Fehlbildungen. Mitvielen verschiedenen Methoden habensie dasThema belebt undhochinteressantgestaltet. Auch ein sehr ernstes, wichtigesThema habendie Schüler der Hebammenausbildung fachlich undausführlichinSzenegesetzt, den plötzlichen Kindstod.

Dieses ProjektzeigtebeidenSeiten, wiewichtigdie interdisziplinäreZusammenarbeitverschiedener Fachbereiche füreineerfolgreiche Behandlung ist. Vieleneue Fakten undThemenwurden diskutiert, nachgefragtund sich gegenseitignäher gebracht.Beide Klassen konntenihreThemengut umsetzen, hatten Spaß beider Präsentation undweckten das Interessefür den jeweils anderen Berufund dessenAufgaben. Zusammenfassend kann mansagen, dass dieseAufgabe dasZielder Interdisziplinären Zusammenarbeit unddas Kennenlernenbeider Berufe definitiverreicht hat. Auszubildende derOrthoptik,KlasseO17

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Anfang Septemberbegannfür mehr als140 Azubis im Pflegebereich dieAusbildungander MedizinischenBerufsfachschule desUKL. Foto:StefanStraube
n AUSBILDUNGSTAGEBUCH
Gegenseitig stellten sich angehendeOrthoptistenund Hebammen Aspekte ihresjeweiligen Berufsbildes vor. Foto:privat

Neue Sprechstundefür Vorschulkinder und jungeSchulkinder

Spezielles ambulantesAngebot der UKL-Kinder-und Jugendpsychiatrie

n Ab September bietet das Universitätsklinikum Leipzig eine neue Spezialsprechstunde für die Diagnostik und Behandlung emotionaler Störungen beiVorschulkindern und jungen Schulkindern an. Das ambulante psychotherapeutische Angebot der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie,Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters (Leitung: Prof. Dr.Kai von Klitzing) richtetsich an Mädchen und Jungen zwischen drei und achtJahren. DieUntersuchungen und Therapien der ärztlich und psychologisch geführten Sprechstunde werden im Rahmen einer Studie wissenschaftlich begleitet.

„KleineKinder teilen ihre inneren Konflikte weniger über dasSprechen, sondernvielmehrüberihrenKörperund ihrVerhalten mit“,sagtDiplom-PsychologeSteffen Elsner DerPsychologische Psychotherapeut wird die Spezialsprechstunde unddie Begleitforschung koordinieren. „ZiehensichKinder oftzurück, sindtraurig, ängstlichoder auch gehemmtimSpiel,könnendas Hinweise auf psychische Probleme sein“, erläuterter. Doch werdeauf dieseeherleisenSignale oft noch zu wenig geachtet. Meist fielen Kinder mitstörendem Verhaltenoder Wutanfällen

auf, hinterdenen sichinknapp der Hälfte aller FällejedochebenfallsemotionaleProblemeverbergenwürden, sagt Elsner.Eine medikamentöseBehandlungvon Ängsten unddepressiven Verstimmungenindiesem jungenAlter istnicht indiziert. Mittel der

Wahl seihingegeneinepsychotherapeutische Behandlung,betontElsner. „Daher habenwir diese Spezialsprechstunde eingerichtet. Wenn Eltern derartige Symptome bemerken, können sie bei unseinen Termin füreineUntersuchung

vereinbaren. Wirschauen dann, ob und wiewir helfenkönnen“,erklärt der UKL-Psychologe. Je frühereinepsychische Erkrankung im Kindesalterdiagnostiziert undbehandeltwerde,desto besser Ziel derTherapiesei,die Schwierigkeiten des Kindes undder Eltern zunächstbesserzuverstehen, um dann dasErleben undVerhalten verändernzukönnen. Auch soll die Situationdes Kindes im Familiengefüge,imKindergarten oder in der Schule verbessert werden, um es in seiner psychischenund körperlichen Entwicklung dauerhaft zu fördern. „Das entlastet dann auch Eltern undErzieher“, sagt SteffenElsner. Angelegt ist dieBehandlung fürdie Kinder alsPsychotherapiemit psychoanalytischemHintergrund über eineDauer von 20 bis25 Stunden, doch sindauchregelmäßigeElterngespräche integriert.

Terminekönnenüberdie Kinder-und jugendpsychiatrische Ambulanz (PIA)vereinbart werden. Dazu bitte angeben, dass es sichumeinen Termin fürdie „Spezialsprechstunde Vorschulkinder undjunge Schulkinder“ handelt: Telefon:0341 –9724105

Frühchen kommensicherans Ziel –dank schonendem und sicherem Transport

Leipziger Baby-Notarztwagen„Felix“ ist schon 500 Malgefahren

n Der Baby-Notarztwagen „Felix“ der Björn-Steiger-Stiftung hatvor kurzem am StandortLeipzig seine 500. Fahrthinter sich gebracht. In Dienst gestellt wurde das Fahrzeug vomTyp Mercedes-Benz Sprinter 516 CDI, das jetzt rund 43 000 Kilometer absolvierthat, erst vorknapp zweieinhalb Jahren, am 3. April 2017. „Unser Leipziger ‚Felix‘ ist für alle Beteiligten eine Erfolgsgeschichte:für behandelnde Ärzte, für den Rettungsdienst,für uns als Stiftung –und natürlich für die vielen Familien, denen wir helfen konnten“,freut sich Thomas Pflanz, Leiter des Projekts „Baby-Notarztwagen“ beider Björn-Steiger-Stiftung.„DieZahlen zeigen: ‚Felix‘ wurde und wirdgebraucht“, so Pflanz weiter.

Dervon der Björn-Steiger-Stiftungentwickelte Baby-Notarztwagensorgt dafür, dass Frühchen undkrankeSäuglinge sicherund schonend transportiertwerden können. DasFahrzeug kommtmeistensbei VerlegungsfahrtenzwischenGeburts- undSpezialklinik zumEinsatz. Gewährleistetwirdder sichere undleise Transport unteranderem durcheinespezielleDämpfung,eineAkustikdämmungund ein bedienerfreundlichesBe- undEntladesystem. Zudem ist derTransportinkubator,einmobilerBrutkasten, querzurFahrtrichtungpositioniert.Dennwenn dasFahrzeug bremsen muss,könnenbeim Längstransport hohe Kräfte aufden Säugling einwirken. DabeikönnenHirnblutungenoder

Hirnquetschungenentstehen. Beim Quertransport istdie Gefahr viel geringer –wenn überhaupt vorhanden. Auch die Betreuungund medizinische Versorgungder kleinen Patientenist beim Quertransport vieleinfacher.

In Leipzig forderndas Universitätsklinikum Leipzig,das KlinikumSt. Georgund dasHerzzentrum (Helios) den Wagenan, wenn ein Transport nötigist.„‚Felix‘ isteinegroßeHilfe“, sagt Prof.Dr. Ulrich Thome, Leiter der Neonatologie unddamit eines großen Zentrums zur FrühchenversorgungamUniversitätsklinikum Leipzig.„Die technischenGegebenheitendes Fahrzeugsermöglichenesuns,risikofreieTransportedurchzuführenund unserenkleinen Pati-

entengrößtmöglichenSchutzund Komfortzukommen zu lassen.“ „Felix“ warbei seinen 500 Fahrtenschon in vielen OrtenSachsensund darüberhinausunterwegs, um seinekleinen Patientenindie KlinikennachLeipzig zu bringen: Rodewisch, Erfurt,Meißen, Torgau,Dresden, Zwickau, Cottbusund Hallewurden genauso angesteuertwiedasslowenische Ljubljana. Dass dabeijedeFahrt eineReise insLeben ist, zeigt dasBeispieldes kleinen Paul (Namegeändert). Paul kamam27. April 2019 gegen6Uhr morgensganze 15 Wochen zu frühimKrankenhaus im sächsischen Wurzen zur Welt.Schon davorhatte dasKrankenhaus die Information, dass sichein Frühchen ankündigte, nach Leipzig wei-

tergegeben: DasKindwürde schnellineineSpezialklinikverlegtwerdenmüssen,lautetedieMeldung Felix“ rückte kurz nach derAlarmierung ausinRichtungWurzen. Paul wurde vonden Ärzten stabilisiertund fürdie Fahrtvorbereitet –immerinenger Abstimmungmit den besorgten Eltern.„Vorder Fahrtkonnten Mutter undKind noch zusammen ihrenerstenHautkontakt erleben“,erzähltProf.Thome.„Daswar füralleBeteiligten ein emotionaler Moment.“ Wasfolgte, warein sanfterTransport ohne Komplikationen indasUniversitätsklinikumLeipzig.Nach40Minutenwar es geschafft. „Vor OrtinLeipzig konntenwirPauldannweitergehendundoptimalversorgen“, soProf.Thomeweiter.Paulist aufeinem gutenWeg.DieEntlassungnachHauseohnemedizinischeHilfenstehtbevor

PaulsGeschichtestehtbeispielhaftfür alldie Fälle, beidenen „Felix“ alsüberlebenswichtiges BindegliedzwischenGeburts- undSpezialklinik, wenn ein Transport unumgänglichist, zum Einsatz kommt. Die Björn-Steiger-Stiftung hatsichinihrer Geschichteschon früh mitder Thematik des sicherenNeugeborenentransportsbeschäftigt: BereitsimJahr1974 warsie fürdie Entwicklung undIndienststellung des erstenBaby-Notarztwagens verantwortlich. Mit„Felix“ stelltesie 2012 diefünfte, jüngste undtechnischvöllig neuentwickelte Generation einessolchen Fahrzeugs vor. Aktuellist „Felix“ nebenLeipzig noch an den drei weiteren aktivenStandortenOldenburg, Chemnitz undHalle (Saale) stationiert pd

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Diplom-Psychologe SteffenElsner, hier mitkleiner Patientin, koordiniert dieneueSpezialsprechstundeamUKL.Foto: StefanStraube Die500. Fahrtmit demBaby-Notarztwagen „Felix“starteteamUKL. Foto:privat

EinSchnitt vondreiZentimeterngenügt

Minimalformder Schlüssellochchirurgieerfolgreich bei großem Eingriff an der Lunge angewendet

n Mitnur einem kleinen Schnitt von etwa drei Zentimetern Länge ist vor kurzemamUKL ein kompletter Lungenlappen beieinem Patientenmit einem Bronchialkarzinom chirurgisch entferntworden. Thoraxchirurg Dr.Sebastian Krämer nutztedabei die Methode „Uniportal-VATS“.VATS stehtfür„video-assisted thoracic surgery“,also für eine minimal-invasive Operation im Brustkorbbereich unter Videokamerasicht. „Uniportal“ beziehtsich auf den einzig dabei nötigen Einschnitt.Die Methode wirdam UKL bereits seit längerem für kleinere Operationen angewendet.Zum ersten Malkam sie nun beieinem deutlich größeren Eingriff zum Einsatz. Dem Patientengehtessehr gut, er konnte bereits wieder nach Hause entlassen werden. Das UKL wendet diese Minimalform der Schlüssellochchirurgie als bisher einzige Klinik in Leipzig und Umgebung an.

„Nochbis voreinigen Jahren konnte ein Karzinom in der Lungenur durchdie Öffnungdes Brustkorbs entfernt werden“, berichtetDr. Krämer,Oberarzt an der Klinikund Poliklinikfür Viszeral-, Transplantations-, Thorax- undGefäßchirurgiedes UKL. „Zunehmend drängte dann jedochaus Ländernwie den USA oder Dänemark diesogenannte VATS-Lobektomie auch zu uns. Mitder

Oberarzt Dr.Sebastian Krämer (l.) während einerOperation.Der UKL-Thoraxchirurgwendete nun mitder Methode „Uniportal-VATS“ erfolgreicheineMinimalform derSchlüssellochchirurgie beieinemgroßenEingriffander Lungean.

Uniportal-Variantesindjetzt nicht einmalmehrdreioder vier kleineSchnitte nötig, sondernnur noch einer“, erklärter. Kamdie moderne MethodeamUKL bisherbei kleineren Eingriffenwie Lungenmetastasen oder einem Pneumothorax (Lungenkollaps) zum Einsatz, standnun erstmals eindeutlichgrößerer Eingriff

an.„Hier wird dasKleine durchnoch kleineres ersetzt“, beschreibtesDr. Krämer. „AllePatientenhaben Anspruch darauf,sogering-invasivwie nurmöglich operiertzuwerden“, sagt er,„diesversuchenwir grundsätzlichzuerfüllen.“

Die nötige Technikeignete sichOberarzt Krämer in einem Kurs beiDr. Diego

Gonzales-Rivas an,einem international renommiertenExpertender uniportalen Thoraxchirurgie, der unteranderem in La Coruña in Spanien undimchinesischenShanghaitätig ist.Dessengernund oftgebrauchter Spruch „Staycalmand thinkuniportal!“ istdem Leipziger Chirurgendabei positivinErinnerunggeblieben.

DemPatienten, der am UKL alsErster aufdieseWeise operiertwurde,geht es sehr gut. Er galt alsRisikopatient und profitierte somitbesondersvon der Methode. Drei Merkmale kennzeichnen nach AussageDr. Krämersdie zukunftsweisende Thoraxchirurgie. Erstens das uniportaleArbeiten, zweitens dieSpontanventilation (der Patientist während der OP zwarinNarkose versetzt, atmet jedochselbst underhältkeinekünstliche Beatmung), sowiedrittens „tubeless“ –der Verzicht aufdie Thoraxdrainage. „Hier gelingt es uns, unmittelbarwährend derOperation die Lunge sofort abzudichten. SomitdringtkeineLuftfistel nach außen“, erläutertDr. SebastianKrämer. Diebedeute weniger Schmerzen, schnellstmögliche Erholung undsofortige Mobilisation.„Am UniversitätsklinikumLeipzig wenden wirbereitsalledrei Methoden nach Bedarf an.Esgab auch bereitsPatienten, beidenen –das ist dann der optimaleFall –alledreiMethoden angewendet werden konnten“,so der UKL-Experte. Markus Bien

Mitmodernsten Methoden gegenFehlbildungen desBrustkorbes

Renommierte internationale Mediziner bei Symposium am UKL

n Diekonservativeund operativeBehandlung vonangeborenen und erworbenen Fehlbildungen des Brustkorbs gehörtzu den zentralen Aufgaben der Kinderchirurgie.Ende August diskutiertenrenommierte internationale Mediziner und Experten des UKL beieinem Symposium über Diagnose und Therapie dieser so genannten Thoraxwanddeformitäten.

Kielbrust,Trichterbrust undandereFehlbildungendes Brustkorbesbetreffen glücklicherweise zwarnur wenigeKinder. „Dochder Leidensdruckfür die Betroffenen–ich denke nuran den Sportunterrichtoderdas Freibad–kannim Jugendaltersehrgroß werden“, so Prof.Dr. MartinLacher, Direktorder Klinikund Poliklinik fürKinderchirurgieamUKL. „Durch den pubertären Wachstumsschub werden die Fehlbildungendeutlicher. DieBetroffenen trauen sich nicht mehr, dasT-Shirt auszuziehenodergehen nicht mehranden See. Mitspeziellen Operationsmethoden kann den Jugendlichenund jungenErwachsenengeholfenwerden.Dafürarbeitenanunserem Klinikumdie Kinderchirurgen unddie Thoraxchirurgeneng zusammen. Die Patienten, die sichzwischenKindheitund Erwachsenenalterbefinden, profitieren vonunserenErfahrungen.“

Die Behandlung vonThoraxwanddeformitäten im Kindesalterhat am Universitätsklinikum

Während desSymposiumsführten dieUKL-MedizinerumKinderchirurgie-Direktor Prof.Lacher(3.v.l.) Korrektur-Operationenvon Thoraxwanddeformitätenzusammen mitProf. Pilegaardaus Aarhus und Dr.Sesia ausBerndurch.Beide sind führende Spezialistenauf diesem Gebiet.Foto: StefanStraube

Leipzig einelange Tradition.Bereits in den 1960er Jahren wurden unterProf.Meissner (Methode nach Ravitch)und später durchProf Bennek eineVielzahl vonKinderninder heute gängigen TechniknachNuss erfolgreichoperiert. Dennochwurden dieseangeborenenFehlbildungenseit2014 nurinanderen deutschen Zentrenkorrigiert. MitÜbernahme des Lehr-

stuhlsfür Kinderchirurgiedurch Prof.Lacher im Jahr 2015 werden am UKLjährlichwieder sechsbiszehnOperationenvorgenommen.

„WirsehenaberweitausmehrbetroffeneKinder undJugendliche in unsererwöchentlichenSpezialsprechstunde.Hinzu kommen noch junge Erwachseneaus der Sprechstunde der Klinik undPoliklinikfür Viszeral-, Transplantations-,

Thorax- undGefäßchirurgievon Oberarzt Dr SebastianKrämer, mitdem es viel Freude macht, zusammenzuarbeiten“,soProf.Lacher. „Die Mehrheit der Betroffenenkannkonservativbehandelt werden. Die Entscheidungist aber einesehrindividuelle. MitunserenOperationen erreichenwir eineüberaus hohe Zufriedenheit derPatienten.Undunsmachtfroh,dassdiejungenLeute sichnicht mehrversteckenmüssen, wieder schwimmen gehenund Freundoder Freundinfinden.“

Beidem Symposium Ende August habenrenommierte internationale Mediziner undExperten des UKL beieinem Symposium mitinteressiertenKollegenüberDiagnoseundTherapie vonThoraxwanddeformitätendiskutiert. Mit dabei: Prof.Hans KristianPilegaard ausAarhus in Dänemark,der mehrals 2000 minimal-invasive Operationen nach dem NUSS-Verfahren undüber250 Operationen nach der Ravitch-Methode ausgeführt hat, undDr. Sergio Sesiaaus Bern,der sichbesonderesmit den konservativen Therapieverfahren beschäftigt. Dazu sprachenvom UKL der Orthopäde Prof.Christoph-E. Heydeals Leiter des Kinderwirbelsäulenzentrumsüberdie komplexen Zusammenhänge zwischen Wirbelsäulen- und Thoraxfehlbildungen undder Kinderchirurg Dr.Peter Zimmermann über individuellangefertigteBügel ausTitan zur Korrekturder Fehlbildungen. UweNiemann

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n KALENDER

Veranstaltungen und AusstellungenamUKL

19. September

Aktionstag „Leipzig drückt“

Im Rahmen der Wocheder Wiederbelebung werden Laien am Aktionstag „Leipzig drückt“ineinfachenWiederbelebungsmaßnahmen geschult.Sokann jeder im Notfallbei einem plötzlichen Herzstillstandhelfen.

10 –20Uhr

Marktplatz Leipzig

19. September

Kinderklinikbeflügeln

Untwer dem Motto„Kinderklinikbeflügeln“findetam19. Septemberein Benefizkonzertmit Beteiligungvom Verein

Live Music NowLeipzig fürGroßund

Klein statt. Schüler der Bachakademie spielen den Walzer OP.6des KomponistenPaulHindemith.Der Eintritt istfrei. Um Spenden zur Unterstützungder Tastenpatenschaft „Ein Flügel fürdie Kinderklinik“ wird herzlicheingeladen.

16 Uhr, Atrium der Frauen- undKindermedizin, Liebigstraße20a, Haus 6

28. September

Blutbank-Vampirnacht

Beim Blutspenden darf sichwiedergegruseltwerden.Zur 10. Vampirnacht laden die Mitarbeiterder UKL-Blutbank allemutigenBlutspenderinnen undBlutspender in ihrVampirschlossein. Alle Spender können sichnachihrem freiwilligenAderlass aufein leckeres Fledermaus-Dinner freuen. Wermöchte, nutzt die Möglichkeitzur Registrierungals potentieller Stammzellspender.Neben dem

Vampirdiplom wird es unteranderem Tanz undShowpassend zum Gruselthema geben. Kinder im Vampirkostüm erhalten einekleineÜberraschung. Weiter Informationenauf Seite2

16 –22Uhr,Blutbank des UKL, Johannisallee 32, Haus 8

1. Oktober Leise-Töne-Liedtheater

DirkPreusseund seineGitarre sindwieder mitdem Leise-Töne-Liedtheater zu Gast im Atrium der Frauen- undKindermedizin. Unterdem Motto„AlsGlühbirne noch Fackel hieß“ entführt er seine kleinen undgroßenZuhörer in vergangene Zeiten –als „Legostein noch Bauklotz hieß undLaserschwertnochKeule“.

10.30 –11.30 Uhr, Atrium der FrauenundKindermedizin, Liebigstraße20a, Haus 6

9. Oktober Gesprächsforumdes Rheumazentrums

Anlässlichdes Weltrheumatages lädt das Rheumazentrum am UniversitätsklinikumLeipzig e.V. unterder wissenschaftlichenLeitung vonProf. Baerwald zu ei-

nemGesprächsforumfür Patientenund Ärzteein. NebenVorträgen zu den ThemenRheumaund Schmerz, Komplexbehandlung in der Rheumatologie sowie Rheumaund Ernährungkönnenunter anderem Informationsstände vonPhysio- undErgotherapie, Medizinischer Berufsfachschule, Selbsthilfegruppen, Rehaeinrichtungenund Orthopädietechnikern besuchtwerden. 16.30 Uhr, HörsaalLiebigstraße20, Haus 4

Laufende Ausstellungen

LebenimMoment

Zeichnungenund Aquarelle Durcheineschwere Erkrankung begann für die Künstlerin Chunli Chen-Dietrich eine Zeit des Nachdenkens undder Besinnungauf die wesentlichenDinge des Lebens.Diese Momentezuleben,zuachtenund zu fühlen hatChen-Dietrich aufPapier gebracht Chunli Chen-Dietrich setzt sichinihren Bildernaus verschiedenen Blickwinkeln mitihrerUmgebung auseinander –sei es ein Schwanenteich, Landschaften oder ein besonderer Hund. Ihreverschiedenen Blickwinkel drücktsie in unterschiedlichenMaltechnikenaus.Die Ausstellungist bis30. Septemberzusehen.

PsychosozialeBeratungsstellefür Tumorpatientenund Angehörige,Philipp-Rosenthal-Str.55, Haus W.

Nureinnehmen, was wirklich benötigt wird

Analyse durch UKL-Apotheker vorder OP hilft, Doppelmedikationen oder unplausible Dosierungen zu vermeiden n „Apotheker-Arzneimittelgespräch“ mag einschwieriges und langesWort sein –als Instrument, die Sicherheitder Patientendes Universitätsklinikums Leipzig (UKL) zu erhöhen, ist es jedeSilbewert. Werals UKL-PatientvoreinergeplantenchirurgischenOperationsteht oder eine Augen-OPerhält, führt zuvor ein vertrauensvollesGespräch mit einem Klinikapotheker über seinen Medikationsplan.Die pharmazeutischen Experten des UKL kontrollieren und analysieren die Liste der einzunehmenden Arzneimittel und korrigierenandennötigenStellen.

„DieseswirklichpersönlicheGesprächmitjedem Patientenist es, wasuns vonanderen Kliniken unterscheidet“,sagtDr.YvonneRemane,Direktorinder Klinikapotheke, anlässlichdes Welttages der Patientensicherheit am 17. September. Bei diesem Gesprächschauen sichdie klinischen Pharmazeutenzuerst genauan, welche MedikamentederPatientbekommtundeinnimmt.„Viele bringenMedikationsplänemit,die nicht der tatsächlichenEinnahme entsprechen“, berichtet Dr.Remane, „und etlichenist die Diskrepanz zwischen ihremPlanund dem, wassie wirklich zusichnehmen,sogarbekannt.“Undsowundert esdieApothekerauchnichtsehr,wennetlichePatientengleich ihrengesamtenArzneimittelbestandmitbringen. Fallsnotwendig,telefonieren die UKL-Pharmazeutenauchgleich noch einmal mitdemjeweiligenHausarzt.

Anschließend wird die nunhoffentlichvollständigeListe der Medikamentedes Patienten

DasApotheker-Arzneimittelgespräch hilft,Doppelmedikationenoderunplausible Dosierungen zu vermeiden.

analysiert: „Liegen Doppelmedikationen vor, also besitzenzweiMittelunterschiedliche Namen, aber den gleichenWirkstoff?Sindalle Dosierungenauchplausibel? Sind die Dosierungenanmögliche Organfunktionsstörungen, beispielsweiseanNiere oder Leber, angepasst?LiegengarKontraindikationenvor,sollte der Patientdas jeweiligeMedikamentalsogar nicht bekommen?“, beschreibt Dr.Donald Ranft, Leiter der AbteilungArzneimittelinformationundKlinischePharmazie Mitden Antwortenauf dieseFragenund den übrigenRechercheergebnissenstellen die Apotheker den Medikationsplan aufam UKL verfügbareArzneimittel um undgeben sämtliche

aktualisierte Datenandie Anästhesistenund Operateureweiter. Diesallesgeschiehtmeist bei Voruntersuchungenund den Aufklärungsgesprächen, so werden Versorgungslücken in der medikamentösen Therapiebei Klinikaufnahme vonAnfanganvermieden.

Die individuellgehaltenePatientenberatung unterscheide dasUKL vonanderen Kliniken, hebt Dr.Remanehervor,„dochgeradederpersönliche Kontaktzeichnet unsere Medikationsanalyse aus. So werden auch derApotheker undseineTätigkeit sichtbar.“Was verschiedeneFachärzte verschreiben, werdehier oftzum erstenMal zusammengeführt undtransparent gemacht, so die Direktorinder UKL-Apotheke. In einer Stunde

seien vier bisfünf Patientengespräche in offener Atmosphäre möglich. Seit 2017 bereitsläuft das Projektzur Verbesserung der Patientensicherheit beiden Chirurgenund seit Januar dieses Jahres nunauchinderKlinikundPoliklinikfürAugenheilkunde.EineRefinanzierungdurch die Krankenkassenerfolgeleidernicht,bedauertsie NebenderSicherheitdesPatientenstehtfürDr Yvonne Remanenochein wichtigerAspektim Vordergrund: „Wir entlastenPflegende und Ärzte. GeradeLetzterevermittelnuns das auch.“ DaskannProf.Petra Meier,stellvertretendeDirektorinder UKL-Augenklinik, nur bestätigen: „Inder Regelhaben wireinen sehr hohenPatientendurchsatzmit in der Mehrzahl betagten Menschen, die oftzahlreiche Medikamenteeinnehmen. Unsere Pflegekräfte, Anästhesistenund AugenärzteentlastetdieseArbeit der klinischenPharmazeutenzeitlichenorm Durchsie werden zum Teil handschriftliche ZettelundkaumzuscannendeMedikationsplänegeordnetundbewertet.“

Seit Juni 2017 ist dasUniversitätsklinikumLeipzig Mitgliedim„AktionsbündnisPatientensicherheit“, einer gemeinsamenInitiative vonVertreternder Gesundheitsberufe, ihrerVerbände undder Patientenorganisationen. „Mit dem Apotheker-Arzneimittelgespräch“,istsichDr.Remane sicher,„leistenwir einenaktivenBeitrag Die Sicherheit des einzelnen Patientensteigt. Manchmal wird dem Patientenerst durchdas Gesprächbewusst,wofür ihmseineMedikamenteverordnetwurden undwie wichtigdie Einnahmetreue ist.“ Markus Bien

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Fo to :S te fan Straube

Teilnehmerfür Beratungs-Studiegesucht

Lebensqualitätder Familien mit Kindernund Jugendlichen mit seltenen Erkrankungen soll verbessertwerden

n Leiden Kinder oder Jugendliche an einer seltenen Erkrankung,sind alle Familienmitglieder betroffen.„Esmuss ja der normale Alltag gemeistertwerden, da sind Eltern und Geschwister gefordert“, so HenrikeWandrervon der Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie des Universitätsklinikums Leipzig.Umden Angehörigen beider Bewältigung möglicher Belastungen zu helfen, wirdein spezielles Beratungskonzept für Familien mit Kindern, die voneiner seltenen Erkrankung betroffen sind,wissenschaftlich überprüft. „Dafür bitten wir entsprechende Familien um ihreTeilnahme.“

Die Voraussetzungist nicht einediagnosti-

zierte selteneErkrankung; schonder Verdacht aufeine solche reicht aus. Alleteilnehmenden Familienmitglieder erhalten eineumfangreiche Diagnostik,danach erfolgen regelmäßig Familiengespräche oder Online-Behandlungen. Nureinekleine GruppeFamilienerhältzwar die Diagnostik,aberkeine spezielle Beratung „Spätestens nach 18 Monatenkönnenwir einschätzen, ob und wiedie psychosoziale Versorgungder Familien verbessertwird“,soHenrike Wandrer.

Die Studie wird im Rahmen des deutschlandweiten Verbundprojekts CARE-FAMNETinKooperation mitder Kinderklinik unddem Zentrumfür selteneErkrankungendes Uniklinikums Leipzig durchgeführt.CARE-FAM-NETist ein ZusammenschlussvonKinderkliniken,Krankenkassen, Selbsthilfeorganisationen, evaluierenden Instituten undpsychosozialen ZentrenunterLeitung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf ukl Kontaktfür Fragen und zur Teilnahmemeldung:

E-Mail: henrike.wandrer@ medizin.uni-leipzig.de

Telefon:0341 –9715352 www.carefamnet.org

EU-Projekt zur Erforschung derKnochenmarkserkrankung MDS bewilligt

Prof.Platzbecker:UKL ist dank guter Vernetzung gefragter Projektpartner

n Das Universitätsklinikum Leipzig ist Teil eines EU-Konsortiums,das ab sofort und in den kommenden drei Jahrenmit einer Fördersumme von1,1 Millionen Euro denEinfluss vonMutationen sowie Faktoren und Fehlfunktionen des Immunsystems auf die Entwicklung der MDS tiefgreifend untersuchen wird.

DerBegriff MyelodysplastischesSyndrom (MDS) umfasst eine Reihevon Erkrankungendes Knochenmarks, beidenen zu wenigefunktionstüchtige Blutzellen gebildetwerden. Währendbei gesunden MenschenroteBlutkörperchen, weiße Blutkörperchenund Blutplättchenaus Stammzellen im Knochenmarkgebildet

werden, ist beiMDS der Prozessder Blutbildunggestört:Die Stammzellen reifen nicht vollständigaus,reife Blutzellen sind funktionsunfähig oder werden in zu geringerZahlgebildet. MitFortschreiten der Erkrankung können immer mehr unreife Zellen im Knochenmarkgebildet werden, die die normaleBlutbildungverdrängen undsoden Mangelangesunden Blutzellen verstärken. Die Betroffenenleiden dann an Blutarmutund müssen Transfusionenerhalten. Beieinem Teil der MDS-Patientenbestehtdas Risiko,dass die Erkrankung in eineakute Leukämie (AML) übergeht „Der einzigeheilende Behandlungsansatz fürdie MDS istderzeitdie allogene Stammzelltransplantation.Darüber hin-

ausstehen nurwenigeTherapieoptionen zur Verfügung, wasdie Behandlung stark einschränktund schwierig macht. Der komplexeProzessder MDS-Entstehung ist bislangnur ansatzweise erforscht und esbesteht großer Bedarf an translationaler Forschung“,erläutert Prof.Uwe Platzbecker,Leiterdes Bereichs Hämatologie und ZelltherapieamUKL unddeutscherTeilprojektleiterim„EURO-MDS“-Konsortium. Um dieses Verständniszuvertiefen undauf dieser BasisBiomarkerfür das Ansprechenexistierender Therapien und vorallem neue Therapieansätze zu entwickeln, wird aufmolekularer Ebenedas Immunsystemuntersucht, um herauszufinden, welche Faktorenbei MDS-Patientenden Verlaufder Erkrankung unddas

Ansprechenauf bestimmte Therapien beeinflussen. DerBegriff „translational“ umfasst interdisziplinäreAktivitäten, die sichmit der schnellen undeffizienten UmsetzungpräklinischerForschung in die klinische Entwicklung beschäftigen. „Dankunsereraußerordentlichguten Vernetzungist Leipzig ein gefragterProjektpartnerfür klinische undtranslationale Studien im Bereichder MDS, undwir freuen unsauf eineerfolgreiche Zusammenarbeit mitden Kollegen ausFrankreich, Italien undSpanien“, so Platzbecker weiter,der sowohlinder deutschen MDS-Studiengruppeals auch in der europäischenStudiengruppeEMSCOals GründungsmitgliedeineführendeRolle spielt ukl

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AKTUELL
DieUnikinderklinik an derLiebigstraßesucht Kinder undJugendlichemit seltenen Erkrankungen. Foto:StefanStraube

Sahibaund Samirahaben in Deutschland dasLaufenund Springengelernt

Prof.Bühligen operierte erfolgreich zwei afghanische Mädchen /Weiterbehandlung wäre wünschenswert n „Danke, Herr Doktor!“ Verblüfft schaut Prof. Dr.Ulf Bühligen in der Klinik für Kinderchirurgie seine beiden kleinen Patientinnen an. Sahiba und Samirastrahlen ihn an. Ja,sie können jetzt ein klein wenig Deutsch. Das haben sie mit der Pflege-Mama im sächsischen Lichtenstein geübt.Aberbald gehtes wieder nach Hause nach Afghanistan.

Aber der Reihenach, die Pflege-Mamahilft unsbeim Verstehen: „Kurz vorWeihnachten 2018 gabeseineAnfrage vom Verein ‚Kinder brauchen uns‘“, erzähltChristianeHaase ausLichtenstein. „Der Verein hatinder afghanischenHauptstadtKabul einBüro, bei dem ein einheimischerArztumUnterstützungbat:Er hatzweikleinePatientinnen mit chronischerOsteomyelitis, denen er nicht helfenkann. Ob es nicht in Deutschlandeine Möglichkeitgebe?“

Jetzt ist es gutzuwissen, waseineOsteomyelitisüberhaupt ist: EineböseEntzündung des Knochens undKnochenmarks, die meist durcheinebakterielle Infektionverursacht wurde.Und die Behandlung istnicht nur langwierig,sondernverlangtoft auch operative Eingriffe. Prof.Bühligen, Oberarzt an der Klinikund Poliklinikfür KinderchirurgieamUniversitätsklinikumLeipzig,erklärt dassehrverständlich: „ImPrinzipmussder Herd der Entzündung freigelegt unddann der infizierte Knochenausgeräumtwerden. Auch umliegende Weichteile,die entzündet sind, müssen entfernt werden. Dann wird der Defekt im Skelettmit Knochenmaterial aufgefüllt,alles wird fein vernähtund muss dann gutverheilen.“

Dasklingt erst einmal alles ganz machbar. Allerdings müssen noch die Kinder ausKabulnachLeipzig kommen. Aber halt:Wieso gabeseineZwischenstation in Lichtenstein?

„Die Anfragedes Vereinsgingandas KrankenhausLichtenstein, daseinwilligte, dieBehandlung zu übernehmen“, so Christiane Haase, die mitihrem Mann Gunter im ChristlichenGlaubenszentrumLichtenstein arbeitet. „Gebraucht wurde aber noch eine Pflegefamilie fürdie geplante Behandlungsdauer von90Tagen.Tja,und da habenwir überlegt: Wirhaben vier Kinder groß gekriegt, da schaffen wiresauch, zwei kleine Mädchenfür ein Vierteljahrzuumsorgen.“

Also holtedie Pflege-Mutteram20. Dezember2018 die beiden krankenKinder am Flughafenab: „Sie warensehrverstört.Eine völlig andereUmgebung,keine Bezugsperson, eineandereSprache.Sie warenohne jeglichesGepäckgekommen, wirbrauchten also Bekleidung. Daswar etwas Ungewohntes. Undauchdas deutsche Essenkannten sie nicht –wie wirkeineAhnungvon afghanischenGerichten hatten. Siekannten einander nicht,sprachenauchunterschiedliche Sprachen. Sahiba undSamira hatten es schonnicht leicht.Sie warendamalsjaerst fünf unddreiJahre alt. Zudem hatten sie schlimmeSchmerzen.“

Zu Weihnachtenübergaben ihnendie HaaseskleineGeschenke. Die Kinder wussten erst nicht,was sie mitden bunten Päckchen anfangensollten. Alsihnen die Pflegeeltern zeigten, dass mansie auspackenkann, spieltensie mitdem Geschenkpapier.„Siewusstenjanicht,was Spielzeug ist“, erinnertsich Christiane Haase. „Wir hatten noch vonun-

serenKinderneiniges aufdem Boden. Aber wirhaben später da nurganzwenig heruntergeholt. Wirwollten den Kulturschock nichtnochvergrößern.“

Übrigens habendie Haases fürdie Kinder sogarihr Schlafzimmer geräumt. Es liegt im ErdgeschossihresHauses. Unddabei beiden Mädchendie Gefahr bestand, dass die zerfressenenKnochen brachen, zogen die Haases in die erste Etageins Zimmer ihres großen Sohnes, der gerade ausgezogen war. Damiterspartensie den krankenMädchen dasTreppensteigen.

Alsdie Kinder dann im Krankenhaus Lichtenstein untersuchtwurden, warbald klar,dasseinespezielle Unterstützungnötigist.Sowurde KontaktnachLeipzig aufgenommen. Die Vorstände in Lichtenstein

undLeipzig verständigten sich, damitwar die Kostenübernahme gesichert undProf. Bühligen sah sichdie beiden Mädchenan: „Sie hatten offene Wunden, die eitrigund geschwollen waren. BeiSahibabetrafes den Unterschenkel,bei Samira den Oberschenkel. Die Kollegen in Lichtenstein übernahmen die Vorbehandlung, wirhier den operativenPart.“ Klingt nach schnellem Erfolg,stimmtabernicht.Die kleine Samira musste viermaloperiertwerden, ehedie Entzündung zu beherrschenwar Zehn Wochen in Lichtenstein undelf WocheninLeipzig warenSahibaund Samira im Krankenhaus. Ihnen zur Seiteimmer ChristianeHaase,die sie jedenTag im Krankenhaus Lichtenstein besuchte undinLeipzig sogarbei „ihren Kindern“ schlief.Und Prof

Bühligen, der sichüberjeden Fortschrittbei der Genesung freute,sagt: „Jetzt habenwir dasmedizinische Ziel beibeiden erreicht Die Entzündung istbeseitigt. Allerdings gibt es beiKinderndurch die Krankheitund die EingriffeeineSpezifik:Das behandelte Bein wächstschneller,wirdalsolänger alsdas andere.

Da wird in der Regelabgewartet, dass die Natureinen langsamenWachstumsausgleich erreicht.Damitdie Mädels aber inzwischen gutlaufenkönnen, brauchtensie Schuhe mit Sohlenerhöhungen. Ein Sanitätshaus sponsertedie individuellangepasstenSchuhe: Sahiba mitplus1,5 Zentimeternlinks undSamira mitplus3,5 Zentimeternrechts.

Undnun ist alles gut, unddie Kinder könnenwieder nach Hause? Prof.Bühligen ist da zwiegespalten: „Einerseitsist es sicher gut, wenn sie schnellwieder in ihre Familien kommen. Andererseitsist fürdas weitere Wachsenund Werden einehochspezialisierte Weiterbehandlungwünschenswert.Ich sehe die Notwendigkeit,dassdie Mädchen noch mindestens zweimal zu mirkommen. Auch,weilvielleicht eineKorrektur-OP nötigwird.“

Christiane Haaseist tief traurig: „Ich befürchte, dass ichSahibaund Samira nie wiedersehe undauchnie wieder etwasvon ihnenhöre. Dabeiist noch so vieles unklar:GibteseineWeiterbehandlung? Woherbekommendie beiden neue orthopädische Schuhe,wenn sie die jetzigen verwachsen haben? Die beiden sindwie Geschwister.Sie lachenjetzt viel,haben dasSpielen gelernt,und dasLaufenund Springen, reden unsmit Mama undPapa an,sindfür unswie eigeneKinder…Aber es geht ja garnicht darum, wieesuns geht. Wirwollen, dass es unserenkleinenMädchengut geht.Denn sie sinddie eigentlichenHeldendieser Geschichte.“

UweNiemann

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MehrereMonatewaren Sahiba undSamira ausAfghanistanamUKL in Behandlung.EinigeWorte Deutschhaben sieindieserZeitauchbei ihrerPflegefamilie ausdem sächsischenLichtenstein gelernt.
Fo to s: pr ivat
Samira (l.) undSahibamit KinderchirurgProf. UlfBühligen, derdie beidenMädchen am UKL behandelthat

„Das warlängst überfällig“: Mitdiesen Worten übergabDr. RosemarieFrieseaus Markkleeberg einen Blumenstrauß des Monats an Dr.Susanne Briest, Koordinatorindes Brustzentrums. „Ich binselbst Medizinerin undseit2013 auch Patientin beiOberärztin BriestimBrustzentrum undmöchtemichauf diesem Wegbei ihr undihrem Team rechtherzlich bedanken fürdie kompetente Behandlung aufhohemwissenschaftlichemNiveauund für die stets freundliche undfürsorgliche Betreuung“,sagte RosemarieFriese. Trotz hoherArbeitsbelastungsei ihre Ärztin undKollegin immer freundlichund bringe Zeit fürihrePatientinnen mit.

Mitdem „Blumenstraußdes Monats“möchtenwir Mitarbeiterinnen undMitarbeitern derUniversitätsmedizin„Danke“sagen für ihre Arbeit undihr Engagement. Wenn Siejemanden kennen, derschon langeeinen Blumenstraußverdienthat,sagen Sieesuns. Wir freuen unsauf Ihre Vorschläge,bitte perMail an redaktion@uniklinik-leipzig.deoderper Telefon unter0341 –9715905.

DasTeamder „Liebigstraßeaktuell“

Zwei Leipziger Forscher schreiben am „HumanCellAtlas“mit

Chan-Zuckerberg-Initiativeunterstützt das weltweiteGroßprojekt / Dreidimensionale Karteallermenschlichen Zellen soll entstehen

n DieMediziner Prof. Dr.Antje Körner und Prof. Dr.Matthias Blüher kartieren in den beiden kommenden Jahren zusammen mit Wissenschaftlern aus Israel und Neuseeland die menschlichen Fettzellen. Dieses Wissen fließt ein in den „Human Cell Atlas“ (HCA),ein Atlas der menschlichen Zellen, der grundlegende Prozesse des Organismus erfasst und so Krankheiten besser diagnostizierenund behandeln lässt.Die Karte soll auch Auskunftdarüber geben, welche Gene in den Zellen gerade aktiv sind.Das Projekt,andem Forscher weltweit beteiligt sind,wirdvon der Chan-Zuckerberg-Initiativedes Facebook-ChefsMarkZuckerberg undseinerFrauPriscilla Chan unterstützt.

Fettzellen, die sogenanntenAdipozyten, erfüllen lebenswichtige Aufgaben im menschlichenOrganismus: Siedienenals Energiespeicherund Wärmeproduzent, sie polsternHautund Organe ab undsie produzieren wichtige Hormonesowie Boten- undEntzündungsstoffe.Jeder Mensch hatjenach Körpergröße und-gewichtetwa40bis 120 Milliarden Fettzellen. Siesindnur zwischen 50 und150 Mikrometer groß Prof.Dr. AntjeKörnerund Prof.Dr.

Matthias Blüher machen sichnun zusammen miteinem internationalen Team aufdie Suchenachden Adipozytenund kartieren sie dreidimensional fürden Atlas. „Der ‚Human Cell Atlas‘ ist ein sehr ambitioniertes undwichtigesProjekt.Viele vergleichen esmit der Entschlüsselungdes menschlichenGenoms.Nur wenn wirwissen, welche Zellen den gesunden Menschen ausmachen undwie sie untereinander agieren, können wirmit dem Fettgewebe assoziierteKrankheiten besser verstehenund behandeln“,sagtProf. Dr.MatthiasBlüher, Professorfür Molekularpathogenese vonStoffwechselkrankheiten an der UniversitätLeipzig undLeiterder Adi-

positas-Ambulanz fürErwachseneam Universitätsklinikum Leipzig Ihr Projektzur „Abbildung dermenschlichen Fettgewebezellen undder interzellulärenKommunikation“wurde alseines von38kooperativenWissenschaftsteams ausgewähltund erhält nuneineFörderung durchdie Chan-Zuckerberg-Initiative.Anden Standorten in Israel, Neuseelandund Leipzig untersuchen die Forscher dasFettgewebevon gesunden Frauen undMännern unterschiedlicher ethnischerGruppen. Dabeiwenden sie die Methodeder Einzelzellkern-Sequenzierungan. Sieermöglicht es, eineArt genetischenFingerabdruck jeder Zellezu bekommen. Die Forscher messen dazu die Aktivitätder Boten-RNA-Moleküle (mRNA), die den genetischenCode übermitteln. Siegeben Auskunftdarüber, welche Gene in der Zelleüberhauptaktiv sind. „Das ist füruns eineganzwichtige Information. Ausdiesen Genexpressionsprofilen können wirableiten, wiezuviel, falsch verteiltes undkrankhaft verändertesFettgewebezuDiabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungenund sogareinigen Krebsartenbeitragen kann“, sagt Prof.Dr. AntjeKörner, Professorinfür Allgemeine Pädiatrie/ Pädiatrische Forschungander MedizinischenFakultätund Leiterin des Forschungslabors am pädiatrischenFor-

schungszentrum des Universitätsklinikums Leipzig.Vor ihnenliegen nunMillionen vonZellen, deren Kommunikationswegedas Projektauch abbilden will.

Den„HumanCellAtlas“haben weltweit führende Wissenschaftler im Oktober 2016 initiiert. Siewollen die Gesamtheit aller Zellen im gesunden menschlichenKörperdreidimensional abbilden undcharakterisieren. DerAtlaserfasst auch Proteine, Gene undandereMoleküle, die in den Zellen aktiv sindund mitbestimmtenKrankheiten einhergehen. Er soll ein umfassendes Verständnisdarüber liefern, wieZellen miteinander kommunizierenund welcheVeränderungenauftreten, wenn der Mensch krankwird.

Die Chan-Zuckerberg-Initiative(CZI) finanziertden „Human Cell Atlas“ zum Teil.Die Organisation wurde vonFacebook-Gründer Mark Zuckerbergund seiner Frau PriscillaChanim Dezember2015 insLeben gerufen, um in die Verbesserung des menschlichenLebens undindie Chancengleichheitzuinvestieren. Zu den Schwerpunktenzähltdie Unterstützungder Wissenschaft durch biomedizinische Grundlagenforschung undder Bildungdurch personalisiertes Lernen. MF

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Fo to :S te
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BLUMENSTRAUSS DES MONATS EinDankeschönfürDr.SusanneBriest
fan Straube

DHfK beißt sich zum Sieg

Handballer feiern26:25-Erfolg gegen Göppingen und mit dem Verein 65. Jubiläum

n Am Ende konntensie doch noch jubeln. Denn zwischenzeitlich schien ein Erfolg des SC DHfK Leipzig gegen Frisch AufGöppingen alles andereals sicher.Ein Tormachte denUnterschied; 26:25 (14:11) setzten sich die Grün-Weißen vor3507 Zuschauern durch. Vorausgegangen warein Schlagabtausch, in dem es beiden Seiten an Konstanz fehlte.

Es warder Tagder grün-weißen Geburtstagskinder.Neben SpielmacherPhilipp Weber, der seinen 27. Ehrentag feierte, ließ sichauchder SC DHfK selbst hoch leben. Dererfolgreichste Verein der Welt (gemessenan Olympia- WM- und EM-Titeln) beging seinen 65. Ehrentag Im Foyer der Arenakonnten die Zuschauer mitAthleten wieNic Ihlow, Robert Farken oder AnnekathrinThiele insGesprächkommenoder sichamRuder-Ergometerversuchen. Später hieß es, gemeinsamDaumendrücken fürdie

Handballer

Die legten einen ordentlichenStart hin –keineSelbstverständlichkeitindieser Saison. MarcoMamic traf zum 1:0. Es entwickelte sich ein offenerSchlagabtausch, in dem die Haber-Sieben starkverteidigte, es aber versäumte, dasDuell zu beruhigen.

Alsder 22-Jährige Keeper Joel Birlehm die erstenBällezufassenbekam,gelang es seinen Vorderleuten, sichvon den robust agierenden Gästenetwas abzusetzen.

DerenGangartbescherte Teamarzt Pierre Hepp mehrArbeit,als ihmliebsein konnte. In Hälfte einsmussteermit Physio Eric Baer gleichzweimal aufs Parketteilen. Zunächst hatteesFranz Semper erwischt.„Im Angriff binich mitdem lin-

Geburtstagskind Philipp Webervom SC DHfK (20) im Sprungwurf über Göppingens Ivan SliskovicbeimerfolgreichenHeimspiel derGrün-WeißenLeipziger gegen FrischAuf Göppingen.

UKL und SC DHfK Leipzig –Partner seit 2008

Seit 2008 sind die Männerhandball-Mannschaft des SC DHfK und das Uniklinikum Leipzig partnerschaftlich verbunden: Das UKL begleitet die Mannschaftals Medizinpartner und Sponsor, die Mannschaftunterstützt das UKL im Gegenzug bei verschiedenen Aktionen.

Damit ist das UKL bei allen Spielen dabei –zum einen in Person vonProf. Pierre Hepp,der als Mannschaftsarzt im Wechsel mit seinem Kollegen Dr.RenéToussaint(Sportmedizin am Brühl)

kenZeigefingerimTrikot hängengebliebenund habe ihnnachhintenüberstreckt. Es warsehr, sehr schmerzhaft.“ DerDoc behandelte,Sem-

auf der Bank sitzt und bei Verletzungen sofort zur Stelle ist.Zum anderen durch Banner und Präsentationen als Partner der Handballakademie und Spielerpate vonLukas Krzikalla. Außerdem stehtdas UKL den Spielernmit einer schnellen Versorgung zur Seite, vonder Diagnostik bis zur OP und dem Gesundheitscheck vorSaisonbeginn. Wirfreuen uns,gemeinsam in der 1. Bundesliga zu spielen.

perkühlte, holtesichzwischendurch auch maleinen Ball fürein, zwei Probeübungen. Weiter ging es fürihn aber erst nach der Pause. Immerhin. EbenfallszuBoden

Spiel, Spaß und großeUnterhaltung im UKL-Klinikpark

ging ausgerechnet GeburtstagskindWebernacheinem Schlag insGesicht, Nasenbluten wardie Folge. Auch hier versprachein EisbeutelHilfe Das14:11 zur Pausewar leistungsgerecht TrainerAndré Habersprach später von einer der bestenerstenHalbzeiten, die er je in der Arenaverfolgt habe.DreiTore vorbedeutennicht all zu viel im Handball.Entsprechendbliebendie Göppinger beiihrerLinie undagiertenweiterunbequem. Körperlichhart, immer nahdran am Mann, vorallem am Kreismachten sie die Räumeeng.Ein 17:17 leuchtetevon der Anzeigetafel, zehn Minutenvor Schluss ein 21:21. In der 53. Minute gingendie Gäste garinFührung

ZumGlück fürdie Grün-Weißen hatten es die Frisch-Auf-Männernicht so mit der Konstanz. Die Hausherrenprofitiertenvon Fehlwürfen, Fehlabspielen und anderen Unzulänglichkeitendes Kontrahenten. Eineheiße Schlussphasebegann. DHfK-Kapitän Jens Vortmann nahm den PlatzimTor ein. Jeder Fehler konnte nun der entscheidende sein. Die Fans wurden zumachtenMann. Webersetzteden Trefferzum 25:24. Noch 87 Sekunden. AuszeitFrischAuf.DannAngriff Göppingen, die Grenze zum Zeitspielist deutlich überschritten, Vortmann hält.Noch32 Sekunden. Auszeit DHfK. Gebala macht ihnrein. 26:24. DerSiebenmeter nach Ablauf der regulärenSpielzeit, er änderte nichtsmehr.

DerRest: ohrenbetäubender Lärm.„Das warein schönerGeburtstagbisher“,freute sichPhilipp Weber. „Wir habenuns auf die Härtevon Göppingeneingestellt und warenauchnicht gerade zimperlich.“

AntjeHenselin-Rudolph

EingroßesFestfür kleine Leutegab es am 12. SeptemberimUKL-Klinikpark:Zum Kinderfest verwandelten sich dieBesucherbeimKinderschminken in bunteSchmetterlinge, ließen ihre Kuscheltiere im Teddy-Krankenhaus untersuchenund tobten sich aufder Hüpfburg aus. Außerdem sorgtender Besuch derKlinikclowns, derFeuerwehr unddas Zauber-und Jonglage-Programm mitdem „Schönen Großen“für Begeisterung beiden kleinenGästen.

„Manegefrei“ hieß es ebenfalls am 12.und zusätzlicham13. SeptemberimKlinikpark.ImZirkusSmileyschlüpftendie Kinder ausden beidenKitas miniuniversumund UniKidsLeipzig so-

wiedreiweitererLeipziger Einrichtungen in ganz neue Rollen: AlsCowboys undCowgirls, Bauchtänzerinnen, Clowns oderAkrobaten versetzensie dasPublikumins Staunenund brachtendie Zuschauerimmer wiederzum Lachen. Mitstehenden Ovationenund Beifallsstürmen wurden diekleinen Künstler im Anschlussvon ihrenVerwandtenund Freunden gefeiert. Eine Wochelangliefdas Zirkus-Projekt,bei demdas Zirkus-Teammit denKindern Kunststückeeinstudierteund mitseinerliebevollenArt auch denmeistenvon ihnendas Lampenfiebervor dem großen Auftrittnehmenkonnte. ic

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Fo to s: Hagen De ichsel ,S te fan Straube Fo to :C hr istian Mo dla

„Chance forScience“veröffentlicht Lehrvideos für geflüchteteWissenschaftler

Ehrenamtliche Vernetzungsinitiativewurde 2015 gegründet

n Dievon der Leipziger Universitätsprofessorin Carmen Bachmann ins Lebengerufene Initiative„Chancefor Science“ hatjetztLehrvideosveröffentlicht,die geflüchtetenWissenschaftlern den beruflichenNeubeginnsowie die Vernetzung mit Kollegen erleichtern sollen. Dieinsgesamt elf Kurzfilme,die auchauf dem Youtube-Kanal der Universität Leipzig zu finden und mit Unterstützungdes Stifterverbandesfür die deutscheWissenschaftentstanden sind, informieren unteranderem über Spezifika der deutschen Hochschullandschaft, das Lebenauf dem Campus sowie die Anerkennung vonakademischenTiteln.Unter „Career Development“ wird HilfestellungzuBewerbungsanforderungen und -prozessen gegeben.

„Der Block„Teaching andResearch“ befasst sichmit wissenschaftlichemArbeitenund wieman einfachereinen Doktorvaterfindet. „Auchauf diesem Gebiet gibt es kulturelleUnterschiede,diedenmeistenGeflüchtetennicht bewusst sind“, erklärtProf.Dr.

Carmen Bachmann, dieander Universität

Leipzig Lehrstuhlinhaberinfür Betriebswirtschaftliche Steuerlehreander WirtschaftswissenschaftlichenFakultätist.Die Videos wurdeninenglischerSprache aufgenommen. Es bestehtzudemdie Möglichkeit,deutsche, arabischeoder türkischeUntertitelauszuwählen.

In Workshops mitgeflüchteten Akademikern im Jahr 2017 in Leipzig habe siegemerkt,dassteilweiseeinenormesInformationsbedürfnis zu grundlegenden Themen bestehe, die in den einzelnen Herkunftsländernganzandersangegangenwerden,berichtetBachmann. ZumBeispielgebe es häufig deutliche Unterschiede in derakade-

mischenoder wissenschaftlichenLaufbahn. Auch die akademische Landschaft in den Herkunftsländernsei oftandersstrukturiert alsinDeutschland „Wir habenauchbei der Arbeit mitGeflüchteten gemerkt, dass teilweiseeinfach schonder Lebenslauf –trotz guterfachlicher Qualifizierung –nicht den deutschen Konventionen entspricht.Dies machtesnatürlichGeflüchtetenauchnicht leichter, in demhierdochsehrkompetitivenUmfeldzu bestehen“,sagtBachmann.DiedigitalePlattform kenneimGegensatz zu Workshops keineTeilnehmerbegrenzungund kann beliebig skaliert werden. Zugleichfehlten die finanziellenMittelfürweitereWorkshops.

BachmannhatimSeptember2015dieInitiative „Chance forScience“ehrenamtlichins Lebengerufen.„Die Idee war, dass es zahlreiche Geflüchtetegibt, die nicht darauf warten können, biswir Anträgestellen, Drittmitteleinwerben undeinen Projektplan entwerfen. Vielmehrwollten zwei Mitarbeiter undich damals einfach sofort aktiv werden, um geflüchteteAkademiker mit deutschenAkademikernzuvernetzen–mit demZiel, dass diese nicht untätig undohne ihrWissen einsetzenzukönneninFlüchtlingsunterkünftensitzen“,sagtsie.ZuBeginn der Initiative hätten sichmeist syrische Akademikeransie gewandt. Seit etwa zwei Jahren gebe es deutlichmehrAnfragenvon

Auszeichnung:Detlev Belder erhält Fresenius-Preis 2019

türkischen Geflüchteten. Währendaus Syrien Geflüchtetealler Bildungsschichten nach Deutschland kamen, istbei Geflüchteten ausder Türkei der Akademikeranteildeutlichhöher,berichtet Bachmann. Im Austausch mittürkischenGeflüchtetenseien auch Themen wie„akademischeFreiheit“ deutlichpräsenter.Derzeitsind754 Personen,darunter262Geflüchtete,aufderPlattform angemeldet. Die Geflüchteten können sicheigenständigregistrierenunddortnach Fachkollegen suchen. Regelmäßig kommen aufBachmannper Telefon oder E-MailgeflüchteteAkademikerzumitderBitte,Kontakte zu deutschen Fachkollegen zu knüpfen. Aufdiesem Wegwurden bereitseinige geflüchteteWissenschaftlervermittelt

„Esist ein spezielles Bedürfnis, wenn man sichauf einemFachgebietauskennt, dass man sich damitweiterbeschäftigt. Nichtgenutztes Wissen, welchesjaharterarbeitet wurde,geht verloren“,warnt die Professorin. „DieBereitschaftvonHochschullehrern,sich aufihrem Fachgebiet mitIhrerExpertiseehrenamtlichindie Gesellschaft einzubringen, könntenochbessergenutztwerden.“

Aufdem Portal können geflüchteteWissenschaftler undForscherdeutscher Universitätenund anderer Forschungsinstitutionen sowieauchAkademiker undStudierende entsprechendihrerFachrichtungProfilemit Angabenzur bisherigenTätigkeit erstellen Über eine integrierte Nachrichtenfunktion bestehtdie Möglichkeitzur Kontaktaufnahme.EineEinbindunginden wissenschaftlichen Diskurskannbeispielsweise erfolgen durcheinenZugangzurBibliothek,dieEinladung zu Veranstaltungen, GastvorlesungenundTreffenderForschungseinrichtung, dasgemeinsame Verfassenwissenschaftlicher Publikationenodergelegentliche Skype-Treffen zumwissenschaftlichenAustausch SusannHuster

Wissenschaftler gehörtzuden führenden Forschernauf dem Gebiet der Lab-on-a-Chip-Technologie n Prof. Dr.DetlevBelder,Analytischer Chemiker an der UniversitätLeipzig, wirdder Fresenius-Preis 2019 verliehen. Damit würdigt die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) seine wissenschaftliche Leistung und sein Engagementfür die Belange der Analytischen Chemie.Die Auszeichnung –eine Goldmedaille,eine Urkunde und ein Geldbetrag –erhielt der Forscher im Rahmen der Eröffnungsfeier des Wissenschaftsforums Chemie am 15. September in Aachen.

Detlev Belder ist seit 2007 Professorfür Analytische Chemie an der Universität Leipzig.Sein Forschungsgebiet sindsogenannte Chip-Laboratorien mitdem Ziel, chemische Prozesszuminiaturisieren, um sie so effizienterund nachhaltiger zu gestalten. Vonsolchen Chemie-Chips

werden sich, in Analogie zu der Revolution beider Erfindungvon Computerchips, auch umwälzende Veränderungeninder chemischenForschung versprochen. Damitkönnten zum Beispiel die Entwicklung neuer Arzneimittel beschleunigt werden oder neue miniaturisierte Analysengeräte fürdie apparative Diagnostik erschaffen werden.

Belder zähltzuden führenden Wissenschaftlernauf dem Gebiet der Lab-on-achip-Technologie undist einer der Pionierefür deren kombiniertenEinsatz in der AnalytischenChemie undder Synthese-Chemie.Der Chemikerist seit 2012 Mitglieddes Vorstandes der Fachgruppe Analytische Chemie der GDCH sowie FachkollegiatimFachforumChemie der DeutschenForschungsgemeinschaft Er warvon 2013 bis2016 Dekander Fakultät fürChemie der UniversitätLeipzig

undist Sprecherder durchdie Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördertenForschungsgruppeintegrierte Chemische Mikrolaboratorien.

FürseineVerdienste aufdem Gebiet der Trenntechnikenwurde ihmbereits2015 der Gerhard-Hesse-Preis verliehen. „Ich freue michsehrüberdie Ehrung,die ich alsWertschätzungfür vergangene Erfolge undauchals Anspornfür die Zukunft sehe“, sagteer. DerFresenius-Preis wird seit 1961 von der GDCh verliehen, um Wissenschaftler fürbesondere Verdienste um die wissenschaftliche Entwicklungund Förderung der AnalytischenChemie zu ehren. Die Auszeichnungist nach dem Geheimen Hofrat Carl RemigiusFresenius (18181897) benannt. Er gilt alsMitbegründer der AnalytischenChemie in Deutschland. SH

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Prof.Dr. Detlev Belder Foto:Sadat Hasan/UniversitätLeipzig DasTeambei derSichtung undVertonungder Lehrvideos: Florian Schlecht,Initiatorin Prof.Dr. Carmen Bachmann,JohannesGebhardt, Anna Hanitzsch (v.l.n.r.). Foto:privat

Leipziger Fußballverband startetmit eSoccer–und suchterstenChampionder Stadt

Kick-Off-Turnier des FVSL am 3. Oktober auf der„Modell-Hobby-Spiel“

n „ESoccerund Fußball auf dem Rasen schließen sich nichtaus.“ Dirk Majetschak,Präsidentdes Fußballverbandes der Stadt Leipzig (FVSL), und sein Vorstand haben den Trend erkanntund unterstützennun auch den digitalen Fußballsport: „Wir packen dieses für uns wichtige Thema an, gehen in die Offensive. Ich freue mich, dass wir am 3. Oktoberdas Auftaktturnier einer sechs Termine umfassenden eSoccer-Serie startenkönnen.“Der Leipziger Verband nimmtdamit eine Vorreiterrolle im Freistaat Sachsen ein.

Aufder „Modell-Hobby-Spiel“könnendie ersten32Spieler mitFIFA‘ 20 an den Playstationsumden Sieg zocken. „Wir spielen am Tagder DeutschenEinheit unserKick-OffTurnier aus“,sagtChris Rohde, ehrenamtlicherProjektleiterder eSoccer-Turniere beim Verband. Gespielt wird in acht Vierergruppen undinK.O.-Runden, jedochnicht im 85er Modus. „Anmeldungensindabsofort aufder neuen Webseite möglich, Spieler müssen mindestens 14 Jahrealt sein. Die Teilnahmeist kostenlos, Startgeldwird–wiesonst üblich–nicht erhoben“, so Rohde. Aufder Freizeitmesse hatder FVSL einen eigenenStand,begleitetdas Championat und die Spieler vorOrt mitPersonal. Nach dem Auftaktturnier folgen vonEnde Oktoberbis Anfang Dezemberweitere TurniereimZwei-Wochen-RhythmusimMediaMarkt im Paunsdorf-Centerund im LVZ-Basislager.Hier geht’s schonetwas

mehrzur Sache,die jeweiligen Gewinner qualifizieren sichfür dasabschließende Turnier aufder Messe„DreamHack“imJanuar 2020. Aufder Leipziger Messewirddann vorgroßem Publikum um den Titel des ersteneSoccer-ChampionsLeipzigs gespielt Die notwendigen technischenAnschaffungen wieSpielkonsolen, Controller undGaming-Monitore werden nicht ausVerbandgeldernoder Mitgliedsbeiträgenbezahlt, für Geld- undSachleistungenkonnteder Verband eineReihe vonUnterstützernaus der Sportstadt gewinnen: Die Leipziger Gruppe,

die VNGAG, die MesseLeipzig,die Leipziger Volkszeitung,den MediaMarkt Paunsdorfsowiedie Gecko2GmbHstehendem Stadtfußballverbandzur Seite.

Die angeschaffte Techniklandet nach den Turnieren jedoch nicht wieder in den Kartons,PräsidentMajetschak undder Verband planen hier langfristiger. „Wir richtenbeispielsweisebeim FVSL Trainingsräumeein, dort können die Kinder undJugendliche aus unserenMitgliedsvereinen zu festenZeiten undunter fachkundiger Anleitung trainieren.“

Daslockt TouristennachLeipzig

DerVorstanddes FVSL willeSoccer ganz regulärimVerbandetablieren, dasAngebotan Kinder undJugendliche vomWettkampfsport nach undnachin den Breitensport überführen. Dafürsindinterne Strukturen notwendig, die nungeschaffenwerden. Seit Maiarbeitet ein ehrenamtlichesTeaman der Umsetzung der kommenden Turniere, dieseEnthusiasten kommen vomVerbandund ausden unterstützenden Unternehmen. DaseSoccer-Engagement seizudem auch ein konkretesAngebotandie Leipziger Gaming-Community undalleFans,sichimStadtfußballverbandzu organisieren undgemeinsamfür ihrHobbyzu engagieren, so DirkMajetschak WeitereZiele sindnachAngaben des Verbandes in Zusammenarbeit mitweiterenPartnern der Aufbau einereigenen eSoccer-Liga sowie regionaleVergleiche gegenandereVerbände Ebenso im BlicksindinternationaleFreundschaftsvergleiche an der Konsole FrankSchmiedel

Termine dereSoccer-Turnierserie desFVSLe.V

•3. Oktober2019, MesseLeipzig,Messe „Hobby-Modell-Spiel“

•26. Oktober, 9. November und23. November, alledreiTermineimPaunsdorf Center, MediaMarkt

•7. Dezember2019, LVZ-Basislager

•Januar2020, MesseLeipzig,„DreamHack“ Anmeldungunter:www.fvsl-esports.de

Social Mediaimmerwichtiger für neueGäste

Steigende Besucherzahlen durch Kunst,Kultur,Events–und kluges Tourismusmarketing

n Seit Jahren kennen die Tourismuszahlen in Leipzig nur eine Richtung –nach oben. Erst vorwenigen Tagen konnte wieder ein neuer Rekordvermeldet werden :895262 Gästekamenallein im erstenHalbjahr 2019 an die Pleiße und ein Ende des Höhenflugs ist nichtabzusehen.

Aber woher kommtdieser Boom?Was reizt Reisende ausdem Auslandander Messestadt? Die Leipzig Tourismusund Marketing GmbH (LTM)kenntAntworten –und hat gezielt in dieseEntwicklung investiert „Wenn sichdas Wachstum in dieser Höhe im zweitenHalbjahrfortsetzt, wird Ende Dezember2019 erstmals die Schallmauer von 3,5 MillionenÜbernachtungendurchbrochen“,hofft LTM-GeschäftsführerVolker Bremer

Die Strategie: „Wir konzentrieren unsauf Quellmärkte, also aufLänder,indenen Geldmittel vorhanden sind“,erklärt Bremer.Auch wenn die Zahlen der ausländischenGäste im erstenHalbjahr2019 leicht zurückgingen, bleibt dasinternationalePublikumeine wichtige Zielgruppe. MitSocial-Media-Kampagnen undPresse-EinladungenanJourna-

listenwirdindiesen Länderngezielt für Leipzig Werbunggemacht.Dabei kommees darauf an,das Augenmerkauf die richtigen Aspektezulegen, verweist Bremer aufdas derzeitwichtigste Zugpferd.„DasErste, was ausländische Journalistensehenwollen, ist die Spinnerei.“

Aufdem ehemaligen Zentrumder Leipziger Textilindustrie, dasjedes Jahr hunderttausendeGäste anzieht,kannMichael Ludwig vonder Verwaltungsgesellschaft der Baumwollspinnerei dasinternationaleInteressean dem berühmtgewordenen Kulturgeländebestätigen: „Bei unswerden immer mehr Führungenauf Englisch nachgefragt, aber auch aufNiederländisch.“ Kunst vonNeo Rauch, Galerien mitgroßem Namenneben Off-Space- undGraffitikunst,dieseMischung kommtgut an Die lebendigeKunst-und Kulturszeneist allgemein eines der touristischen Highlights, dasweiß auch Marketing-MannBremer: „Leipzig hatein modernesStadtlebenmit einemsehr lebendigen Mix.“ Dazu gehören nebender Hochkultur wiedem Gewandhaus undder Oper auch lebendigeKneipenmeilen wiedie Karl-Liebknecht- undKarl-Heine-Straßeund ein vielfältiges Nachtleben.

DerInstagram-Accountder LTMträgt dem Rechnung undsollvor allem junge Menschenansprechen. Denn auch die Instagram-Community kann Leipzig etwasabgewinnen. Trotzdem ist Bremerbewusst, dass mitdem Verkaufsargument„Szene“ behutsam umgegangenwerden müsse. MichaelLudwigjedenfallsist bemüht,die Baumwollspinnerei dem Einfluss des touristischenAndrangsnicht auszuliefern:

„Wir achten darauf,dassdas allesnicht zu groß wird“, sagt er.„Beiden Rundgängen beispielsweiseklinken sich einzelneGalerien inzwischen aus.“

Auch Großveranstaltungenspielen beider Attraktivitätfür dasinternationalePublikumeinetragendeRolle.Von der Buchmesseüberdas Wave-Gotik-Treffen und Bachfest bishin zu Euro Scene, Lichtfest oder Weihnachtsmarkt –2018von einem US-Reiseportal zum schönsteninEuropa gekürt –verteilen sich die Höhepunkte über dasgesamte Jahr.Auchdie Europapokal-Spielevon RB Leipzig ziehenausländische Gästeindie Stadt. Zumdritten Malin Folgespieltder Fußball-BundesligistindiesemJahrinternational.Im Herbstwerden beiden Champions-League-Gruppenspie-

len Gäste ausRussland, (St. Petersburg), Frankreich(Lyon)und Portugal(Lissabon) erwartet.

Nebender authentischenKulturszeneund Events locktnochein anderer Aspekt nationales undinternationales Publikum in die Stadt. LTM-ChefBremer: „Die niedrigen Übernachtungspreisesindauchfür Kongress- undTagungsveranstalterinteressant.“ WährendinDresden der Durchschnittspreis fürein Zimmer pro Nachtlaut einer HRS-Studie bei86Euround in Nürnberg bei92Europro Nachtliegt, zahlen Gäste in Leipzig durchschnittlich84Euro. Die niedrigen Preise werden Leipzig wohl auch noch eineWeile erhalten bleiben, denn die Konkurrenz unterden Herbergen wächstweiter. Aktuellsindneun neue HotelsimBau.Erstmals stieg im Jahr 2018 die Zahl der Betten proportional schneller als die der Touristen.

„Einegewisse Internet-Affinitätist heute unausweichlichfür Erfolg“, weiß Bremer Vier Leutebeschäftigt die LTMdeshalb alleineinihrem Social-Media-Team. SiepostenInhalte beiInstagram auch aufEnglisch –umnochmehrausländische Gäste in die Stadtzuholen. Anna Flora Schade

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Dirk Majetschak,Präsident desFußballverbandesder Stadt Leipzig. Foto:FVSL Fürdie neue Turnierserie wurdeaus dembisherigen Symbol des Verbandesein neuesLogokreiert.Grafik:FVSL

Einschönes Lächeln bringt Lebensqualität einLeben lang

Mundgesundheit vonJugendlichen im Fokus

n DieMundgesundheitvon Jugendlichensteht in diesem Jahr im Mittelpunkt des Tages der Zahngesundheit am 25. September.„In Deutschland haben achtvon zehn der 12-Jährigen absolut kariesfreie Zähne –das ist Weltspitze“,soProf. Dr.Christian Hirsch, Direktor der Poliklinik für Kinderzahnheilkunde und PrimärprophylaxeamUniversitätsklinikum Leipzig.„Aber damit können wir Zahnärztenichtzufrieden sein. Es gilt,mehr Jugendliche vomSinn der Zahnpflege zu überzeugen. Denn eine schöne Zahnreihe gibt Selbstbewusstsein einganzes Lebenlang.“

Schöne Zähne–dafür tragen 30 bis40 Prozentder 12-JährigenZahnspangen. DabeisindMädchenoffenbardiejenigen, die in dem Alterschonweitsichtiger sind: Kieferorthopädische Behandlungenbetreffen zu ca.60ProzentMädchenund zu 40 ProzentJungen.

„Die Nachfrageist hoch,auchweilein gesellschaftlicherDruck zur Optimierung besteht.Schließlichwollen ja alle Eltern, dass ihrKindhübschaussieht“, sagt Prof Hirsch.„Medizinischnotwendig sindnur ein Teil derZahnspangen. Undnatürlich kann manmit Hasenzähnen, Flecken auf

den Zähnen oder Zahnlücken 100 Jahrealt werden. Aber dasErscheinungsbilddes Menschenspielteineimmer größereRolle.Sodienen die Zahnspangenüberwiegend der Verringerungpsychosozialer Beeinträchtigungendurch Zahn- und Kieferfehlstellungen: Werrichtig lächeln kann, weil er schöne Zähnehat,gewinnt an Lebensqualität –und dassein ganzes Lebenlang.“

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Ziel des Tagesder Zahngesundheit istes, jungenMenschennahezubringen, dass ungenügendeZahnpflege, aber auch ungesundeErnährung sowieDrogenkonsumzu Zahnschäden führen. Teenager beginnen, eigeneEntscheidungenfür ihrLeben zu treffenund Bewusstsein fürdie eigeneGesundheit zu entwickeln. „DochZähneputzen, gesundeErnährung undregelmäßige Besuche beim Zahnarzt werden oftnicht

fürsowichtig erachtet. Am Tagder Zahngesundheit wollen wirdeshalb erläutern, wiebeispielsweise Ernährungund Karies zusammenhängenoder Mundhygieneund Mundgeruch.EsgibtdurchausüberzeugendeArgumente fürregelmäßiges Zähneputzen. Denn fürdie Teenager istesnatürlichwichtig,bei Gleichaltrigengut anzukommen“, so Prof.Hirsch UweNiemann

Fotografien in der Universitätszahnmedizin

Einmal quer durch die Ukraine bewegtesich der Fotograf Ruslan Hrushchak,um die Fülle dieses Landes in seiner aktuellen Komplexitätdurch seine Fotografien erfahrbar zu machen. Hrushchak,gebürtiger Ukrainer,lebt seit 20 Jahren in Deutschland.ImHerzenund familiär ist er in der Ukraine fest verwurzelt.Das Projekt hinterder Serieist eine Herzensangelegenheit und nun in der Universitätszahnmedizin (Haus 1) zu sehen. „The Road Beyond the Horizon“ dokumentiertund inszeniertzugleich einen Querschnitt der ukrainischen Gesellschaft. Die Portraits,welche im Fokusder Seriestehen, zeigen normale Menschen im alltäglichen Kontext und regen zum Weiterdenken an. Wersind diese Menschen, wasbeschäftigt sie? DerKrieg wütet im 5. Jahr und wirtschaftliche Schwierigkeiten untergraben die Hoffnung auf schnelle und nachhaltige Verbesserungen. Und doch, zum Glück,gibt es auch Raum für die kleinen und großen Freuden des Lebens ukl TheRoadBeyondthe Horizon– Fotografie vonRuslanHrushchak. Ebene1der Universitätszahnmedizin, Liebigstraße12, Haus 1. Die Ausstellung istbis 29. November zu sehen.

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DerTag derZahngesundheitstelltindiesemJahrdie Mundgesundheit vonJugendlichenin den Mittelpunkt. Prof.Dr. Christian Hirsch,Direktor derPoliklinik fürKinderzahnheilkunde undPrimärprophylaxe

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Chirurgie- 17004

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