Planbar Ausgabe 1

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Ausbildung vs. Studium | 23

In die Chefetage geht’s nur mit Studium

„Wer Karriere machen will, der muss eine akademische Ausbildung machen“, gibt sich Dr. Wolfgang Krüger, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus sicher. Mehr als 140 Ausbildungsberufe vermittelt die IHK in der Lausitz – doch längst nicht alle sind gleichermaßen beliebt.

Demnach bieten sich dort immer noch freie Lehrstellenangebote, auf die unsere jungen Berufseinsteiger aufmerksam gemacht werden sollten. In erster Linie müsst ihr euch mit den verschiedenen Berufsmöglichkeiten auseinandersetzen. Infos gibt’s überall. In jeder Broschüre und ANZEIGEN

jedem Flyer werden alle Unklarheiten geklärt. So kannst du zielgerecht deine Bewerbungen schreiben. Dir muss bewusst sein, dass du nun selbst deine Zukunft gestalten kannst und diese Chance solltest DU nutzen! Sich zwischen einem Studium und einer Ausbildung zu entscheiden, ist wirklich schwer. „Viele Schulabgänger wollen endlich unabhängig sein. Beim Studium kommt es darauf an, sich Fähigkeiten anzueignen. Es geht um Methoden, Selbstorganisation und Informationen.“ Das Fachwissen kann ein Student

S t u di

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ziemlich schnell lernen. „Doch jemand, der ein Studium absolviert hat, wird immer Chancen auf einen Platz in der Chefetage haben.“ Bei der Ausbildung ist das schon anders. „Dabei wird vor allem Fachwissen vermittelt“, weiß Krüger. Ganz zu Beginn sollte sich jeder die wichtigsten Fragen stellen und daran denken, dass er bis zum Ende seines Berufslebens in diesem Job arbeiten wird. „Es geht also nicht um Geld oder Macht.

Viel wichtiger ist, dass sich ein zukünftiger Auszubildender fragt: Passe ich zum Job? Kann ich mich selbst verwirklichen? Und befriedigt die Arbeit meine Bedürfnisse?“, erklärt IHK-Chef Krüger. Deswegen empfiehlt er: „Jeder sollte Praktika machen. Dabei ist es egal, ob es am Ende fünf oder 50 waren. Wichtig ist, dass es Erkenntnisse und Kontakte bringt. Somit ist der erste Schritt getan. Man hat das praktische Arbeiten einmal richtig kennengelernt. Jeder sollte die Chance nutzen und fragen, wie die Mitarbeiter zu ihrem Job gekommen sind. Nur dann

bringt ein Praktikum etwas.“ Und ganz nebenbei ist das die erste Gelegenheit zu testen, ob du die Grundregeln beherrscht. „Wer weiß schon vorher, ob er Vorraussetzungen wie Pünktlichkeit, Höflichkeit und Zuverlässigkeit erfüllen kann? Welcher Schüler weiß, wie es ist, acht Stunden konzentriert an einer Sache zu arbeiten?“, fragt Krüger und antwortet selbst: „Keiner! Sie müssen sich erst noch ausprobieren und lernen, was Arbeit eigentlich heißt. Doch nur eines ist wichtig: Mit sich selbst im Reinen sein“, sagt Krüger und gibt mit auf den Weg: „Am Ende wird nur der Karriere machen, der sich lebenslange Neugier auf Unbekanntes erhält.“

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ildun b s u A

Benjamin Seidemann Susanne Kanter


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