Die Lausitz – ein Standort mit Zukunft
Millionen-Investition am See Rund 400 Fachleuten aus der Lausitz will die slr-Eisengießerei Bluno/Sabrodt bei Hoyerswerda (Landkreis Bautzen) bis 2013 Arbeit geben. Damit wird sie zum bedeutenden Wirtschaftsfaktor im Lausitzer Seenland und zur größten Gießerei in der südbrandenburgischen und ostsächsischen Lausitz. Hierzulande wird in Ortrand (Oberspreewald-Lausitz) und in Krauschwitz bei Weißwasser (Landkreis Görlitz) Guss für die Industrie gefertigt. Hinzu kommt eine Feingießerei in Spremberg (Spree-Neiße). Zusammen sichern die drei Betriebe derzeit knapp 600 Arbeitsplätze. Die noch im Bau befindliche Eisengießerei slr Elsterheide GmbH soll im August die Produktion aufnehmen und vorrangig Späroguss für den Fahrzeugbau herstellen. Die Gießerei St. Leon-Rot GmbH (slr) aus dem Rhein-Neckar-Kreis investiert dafür rund 62 Millionen Euro in der Lausitz. Bis Ende 2010 habe die Gießerei bereits Aufträge zwischen 25 000 und 30 000 Tonnen Guss, berichtet der künftige Gießerei-Leiter
Grundsteinlegung für die modernste Gießerei der Welt in Bluno/Sabrodt durch slr-Geschäftsführer Rudl (l.) und Sascha Selz. Archivfoto: Kurtas
Jörg Krauskopf. „Wir haben viel Zuspruch von unseren Kunden bekommen, die darauf warten, dass das Werk in Betrieb geht“, sagt er und fügt hinzu: „Wir hoffen, dass wir mit der neuen Gießerei gut aufgestellt sind, wenn die Krise vorbei ist.“ Es habe angesichts
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der weltweiten Flaute „leichte Zweifel gegeben, ob wir das Richtige tun“, gibt Krauskopf zu. Am Ende habe sich slr aber wegen „des Zuspruchs von den Menschen, die hier künftig arbeiten“, entschieden, die Millionen-Investition zu stemmen. anzeige
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Existenzgründer inspiriert Inspirationen holen sich viele Menschen im Lausitzer Seenland. Besonders spannend wird es, wenn diese in neue Unternehmenskonzepte münden und zur Existenzgründung führen. So jedenfalls hat es Silvia Siermann geplant. Die Hoyerswerdaerin will Besucher mit runden Schlauchbooten Wasserwandern gepaart mit kulinarischer Thementour anbieten und hat dafür auf jedem Boot auch einen Grill im Gepäck. Mit ihrem Unternehmenskonzept „grill & chill“ holte die 42-Jährige den ersten Preis im Lausitzer Existenzgründerwettbewerb (Lex) 2008 – eine Initiative des Netzwerkes Lausitz. Hauptsponsor ist der Energiekonzern Vattenfall. „Die wasserrechtliche Genehmigung liegt vor, Mitte Juni werde ich eröffnen“, kündigt Silvia Siermann an. Neugierige, die vorher schon schnuppern kommen, werde sie nicht abweisen, sondern nach Möglichkeit improvisieren, verspricht die sympathische Blonde. Sie ist eine von insgesamt 530 Teilnehmern, die sich in den Jahren 2004 bis 2008 für den Lex registrieren ließen. In diesem Jahr er-
lebt der Konzeptwettbewerb seine sechste Auflage. In den Jahren 2004 bis 2008 haben Lex-Teilnehmer nach Angaben von Vattenfall 187 Firmen gegründet, übernommen oder erweitert und dadurch 410 Arbeitsplätze neu geschaffen oder gesichert. Darunter beispielsweise der Ex-Profi-Radsportler Peter. R. Ziermann, der mit seinem Konzept für sportbegeisterte Hobby-Radler den Sonderpreis „Tourismus 2006“ gewonnen hat, und mit seinem Unternehmen „Spreewaldradler“ Radsport- und Wanderreisen in idyllischer Natur anbietet. Oder der Altdöberner Eckhard Hoika, der 2003 mit Aktiv-Tours eine Ich-AG gründete und Individualtouristen durchs Lausitzer Seenland begleitet. Er gewann 2005 den im Rahmen des Lex erstmals ausgelobten Sonderpreis Tourismus. Weiteres Beispiel ist die Cottbuser Multimedia- und Internetagentur von Sandy Lohmann und Dirk Robinski, die in der ersten Lex-Runde 2004 den zweiten Preis gewannen und derzeit den Internetauftritt des Lausitzer Seenlandes neu gestalten. Statt drei sichern sie heute sieben Jobs.