BR 04.06.2008

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18 LOKALES

BAYERISCHE RUNDSCHAU, MITTWOCH, 4. JUNI 2008

Bund Naturschutz setzt auf sanfte Mobilität

Mainleus: Ausschüsse sind besetzt Mainleus — Neben der Verpflichtung der Ortssprecher stand in der Gemeinderatssitzung am Montagabend die Besetzung der Ausschüsse im Mittelpunkt. Dem Haupt-, Finanz-, Kultur- und Sozialausschuss (Vorsitz: Bürgermeister Dieter Adam) gehören Robert Bosch und Anneliese Kastner von der CSU, Dr. Gerd Kammerer und Marianne Kolb (SPD), Ernst Wagner (FW) und Erich Schiffelholz (ABL) an. Im Bau- und Umweltausschuss (Vorsitz: Dieter Adam) sind Siegfried Escher, Folker Sünkel, Detlef Weißmann, Jürgen Karg, Günther Stenglein und Erich Luthardt tätig. Für die Rechnungsprüfung (Vorsitz: Bernd Bittruf) zeichnen Christa Müller, Dr. Klaus Ramming, Klaus Marx, Hannelore Lindner und Erich Schiffelholz verantwortlich. Stellvertretender Vorsitzender dieses Ausschusses ist Dr. Klaus Ramming.

RAD-WANDER-TAG 50 Teilnehmer erkunden den Weißen Main von der Quelle bis Steinenhausen.

Kulmbach/Trebgast — Die sanfte Mobilität hat die Kreisgruppe des Bundes Naturschutz heuer auf ihre Fahnen geheftet. Am Ende des „Rad-Wander-Tages“, der die rund 50 Teilnehmer am Sonntag von der Weißmain-Quelle bei Karches bis zum Zusammenfluss mit dem Roten Main bei Steinenhausen führte, zog Vorsitzender Wolfgang Schenker ein positives Fazit und unterstrich: „Wir müssen die Bemühungen verstärken, Verkehr mit null Emissionen zu fördern – mit dem Fahrrad, zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das wollen wir im Bewusstsein der Leute verankern und ihnen auch zeigen, wie schön es sein kann.“

„Wir müssen die Bemühungen verstärken, Verkehr mit null Emissionen zu fördern.“

Für Jung und Alt

Zur Jugendbeauftragten wurde Anneliese Kastner bestimmt. Ihre Stellvertreter sind Erich Schiffelholz und Paul Heinel. Seniorenbauftragter wurde Ernst Wagner, dem im Bedarfsfall Marianne Kolb zur Seite steht. Zu Mitgliedern des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Gärtenrother Gruppe wurden für Danndorf Manfred Götz und für Schimmendorf Paul Heinel bestimmt. Im Zweckverband der Peestener Gruppe ist Herbert Pieper vertreten.

WOLFGANG SCHENKER

In der Tat war die Veranstaltung eine rund Sache. Basierend auf einer Idee von BN-Vorstandsmitglied Thomas Schmidt wurde der Weiße Main vom Anfang bis zum Ende mit allen seinen Facetten, Schönheiten und seiner ökologischer Vielfalt vorgestellt. Wolfgang Schenker: „Selbst ich habe Sachen gesehen, die ich noch nicht kannte.“ Eine gelungene Veranstaltung war der „Rad-Wander-Tag“, zu dem die Zum Auftakt, bei einer „PoeKreisgruppe des Bundes Naturschutz eingeladen hatte. Vorsitzender sie“ an der Weißmain-Quelle, Wolfgang Schenker sah darin auch ein ermutigendes Projekt für den au- erinnerte Ludmilla Schenker tofreien Sonntag, der für 2009 im Weißmaintal geplant ist. Foto: Rei. daran, dass genau an diesem Ort

vor rund 120 Jahren der deutsche Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe stand, als er auf seiner Reise von Weimar zu den böhmischen Bädern einige Tage im Fichtelgebirge Station machte. Jeder Radwanderer, so Schenker, möge – je nach seinem Gemüt – „die Worte hören und die Bilder sehen, die das Wasser für ihn bereithält“. Über die alte Bahntrasse ging es dann von Bischofsgrün nach Bad Berneck und weiter über die Himmelkroner Baille-MailleAllee nach Schlömen und Trebgast, wo im Biergarten der Gaststätte Friedrich eine längere Mittagspause eingelegt wurde. Das frühere Kreisvorstandsmitglied Hubert Rüttinger, der jetzt im Nürnberger Land wohnt, präsentierte dort mit seiner Gruppe Hits und Evergreens der vergangenen 50 Jahre. An der Schule in Trebgast gab es ein Kinderprogramm, außerdem konnte mit einem Floß der Main überquert werden. An der Kneipp-Anlage in Ebersbach konnten die Teilnehmer, die dort von Hermann Hugel erwartet wurden, die inzwischen müde gewordenen Füße erfrischen. Die Kraft des Weißen Mains wurde in der alten Mühle in Fölschnitz dokumentiert. In Steinenhausen schließlich erläuterte Gerd Heußinger die ökologische Bedeutung der Mainauen, die aus fachlichen Gründen eigentlich ein FFHGebiet sein müssten. Rei.

Die Seniorentanzgruppe mit Gisela Muskulus zeigte bei Lolly Pop und anderen Formationen, dass sie auch flotte Rhythmen gut beherrscht. Foto: LLi.

Heitere Stunden bei der AWO Trebgast — Mit einem Sommerreigen der Frauentanzgruppe und humorvollen Darbietungen sorgte der AWO-Ortsverein Trebgast für heitere Stunden im Mehrzweckraum der Schule. Rund 60 Gäste amüsierten sich über die köstlichen Sketche mit Helga Sahr und Käthe Grampp, eine ulkige Modenschau und die Einlagen mit Gisela Muskulus. Viel Applaus erhielt die neunjährige Anita Schmidt für ihre Ballettvorführung. Vorsitzende Helga Sahr dankte den 16 Mitwirkenden, Manfred Müller am Keyboard und den Gästen, darunter Bürgermeister Werner Diersch. LLi.

„Ein Jahr, das ich nie vergessen werde“ MEISTERSCHAFT Der TSV im Freudentaumel: Nach dem Aufstieg in die Bezirksoberliga wurde die Elf bei der großen Feier mit Lob überhäuft.

Neudrossenfeld — Bezirksoberliga, wir kommen! Der TSV Neudrossenfeld spielt in der nächsten Saison in Oberfrankens höchster Spielklasse, und er feierte dieses größte fußballerische Ereignis in der 84-jährigen Vereinsgeschichte nicht nur auf dem Rasen, sondern auch bei einer zünftigen Meisterfete mit fast 150 Gästen im TSV-Sportheim. Nur Superlative

Es war an diesem Abend viel zu spüren von dem guten Geist in der Mannschaft, die Trainer Detlef Hugel geformt hat. Lob wurde im Überfluss verteilt, doch das hatte seine Berechtigung, denn die Kicker können mit Superlativen aufwarten: 77 von 99 möglichen Punkten, beste Heim- und Auswärtsmannschaft, mit 91 Treffern stärkster Sturm und mit 18 Gegentreffern

die mit Abstand beste Abwehr, seit dem 16. Spieltag Erster, nur eine einzige Niederlage, 25 Mal in Folge unbezwungen. Als vorbehaltloser Fan der Elf outete sich Bürgermeister Dieter Schaar, als er die Glückwünsche der Gemeinde überbrachte und mit peppigen Sprüchen die Erfolgsstory Revue passieren ließ. „Dieser Tag heute zählt zu den schönsten in meinen Amtsperioden“, drückte er seine Gefühlsskala aus und nannte Detlef Hugel als „Glücksfall“ in einem perfekten Umfeld. Gerald Weinrich bezeichnete er als „den Vordenker und Strategen im sportlichen Bereich“. In seiner Analyse der Saison freute sich Hugel vor allem über die Spielintelligenz seiner Fußballer: „Sie haben mir ein Jahr bereitet, das ich nie vergessen werde.“ Auch interessante sta-

tistische Details hatte er parat. So wurden 88 Trainingseinheiten absolviert, als Fleißigster war Christoph Scholz 80 Mal dabei, die meisten Treffer erzielte Florian Gogolok (21). Die Grüße und die Meisterschaftsurkunde des BFV überbrachte der oberfränkische Bezirksvorsitzende Karlheinz Bram. Er bezeichnete Fußballsport in solcher Form als Werbung und wünschte dem TSV, dass er die Erfolge in die neue Liga hineintragen möge. Auch Landrat Klaus Peter Söllner ließ es sich nicht nehmen, vorbeizuschauen, die Individualität und den Mannschaftsgeist der Siegerelf zu loben: „Sie tut der Bezirksoberliga gut.“ Der TSV freute sich über viele Geschenke, darunter mehrere Schecks und ein Fußball von der Bayerischen Rundschau. H.W.

Die Meisterschaftsurkunde für den TSV Neudrossenfeld überreichte BFV-Bezirksvorsitzender Karlheinz Bram (Zweiter von links) am Mannschaftskapitän Michael Krug. Trainer Detlef Hugel (Dritter von rechts) freute sich besonders über den Aufstieg. Mit im Bild (von links) Landrat Klaus Peter Söllner, Bezirksspielleiter Günther Hahn, TSV-Vorsitzender Fritz Jacob, Bürgermeister Dieter Schaar und der Spielleiter des Fußballkreises Bamberg/Bayreuth, Hans-Georg Maciejonczyk. Foto: H.W.

Sein Leben hing am seidenen Faden Waldau — Er kann viel erzählen und auf ein überaus ereignisreiches Leben zurückblicken: Georg Bauernfeind, der im Neudrossenfelder Ortsteil Waldau seinen 90. Geburtstag feierte. Unter dem Hausnamen „Wirtsschneider“ kennt ihn jeder, er war ein Vorbild in der Dorfgemeinschaft und sprang immer dort ein, wo Not am Mann gewesen ist. So hatte der gelernte Schmied, der Jahrzehnte eine Landwirtschaft betrieb, viele Ehrenämter inne. Er war 35 Jahre gemeindlicher Wiegemeister, 22 Jahre Kassier bei der Jagdgenossenschaft Waldau, Vorstand der örtlichen Zuchtgenossenschaft und der Feuerwehr sowie Kassier beim Ortsverband des Bayerischen Bauernverbands. Alle Waldauer Vereine verliehen ihm die Ehrenmitgliedschaft. Nach dem Reichsarbeitsdienst

1938 und dem sich anschließenden Kriegsdienst musste Bauernfeind noch drei Jahre in französischer Kriegsgefangenschaft verbringen, ein ganzes Jahrzehnt war er von zu Hause weg. „Mein Leben hing 1942 an einem seidenen Faden, als unser Wehrmachtsschiff auf der Fahrt nach Finnland im Winter wegen starkem Eis an einem Felsen zerschellte“, erinnert er sich. Jetzt, mit 90 Jahren, fühlt sich der Bruder des ehemaligen bekannten Kommunalpolitikers Gustav Bauernfeind noch wohl, als sein großes Hobby nennt er das Zeitungslesen: „Das mach ich von früh bis nacht.“ Unser Bild zeigt den Jubilar (sitzend) im Kreis der Gratulantenschar, darunter auch die Tochter, drei Enkel und drei Urenkel. Links neben ihm Bürgermeister Dieter Schaar. Foto: H.W.


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