happs – Ein Infomagazin über Entomophagie

端ber Entomophagie

Insekten: er Nahrung d zukunft?

Foto: Š Thinkstock

02 | Editorial

Schluss mit der Fleischeslust!

Egal ob Sonntagsbraten bei Omi, Grillen mit den Jungs, Currywurst auf die Hand, oder die Fleischwurst vom Metzger. Die Deutschen lieben ihr Fleisch in allen Variationen und möchten auch nicht darauf verzichten. Sieben Tage die Woche – zu jeder Zeit was das Herz begehrt. Damit könnte es aber bald vorbei sein. Schluss mit der Fleischeslust!

Die Welternährungsorganisation (FAO) geht nämlich davon aus, dass in Zukunft alle Menschen ihr Essverhalten umstellen müssen. Konkret bedeutet das, dass wir anstelle von Fleisch Insekten essen müssen um satt zu werden. Und das schon in relativ naher Zukunft. Wir sprechen da von einer Zeitspanne von maximal dreißig bis vierzig Jahren.

Insekten als Fleisch der Zukunft? Warum nicht! Viele Menschen auf der Welt essen bereits Insekten. Sie sind gut für unser Klima, extrem nahrhaft und es gibt sie in Hülle und Fülle. Das kannst du dir nicht vorstellen? Dieses Magazin möchte dich davon überzeugen. happs klärt dich auf, wie es dazu kommen wird, dass die kleinen Krabbler auf unserer Speisekarte landen und warum es gar nicht schlimm ist Mehlwürmer, Heuschrecken und Kumpanen zu verspeisen. Sondern lecker! Auf ihre entfernten Verwandten lassen wir uns ja bereits jetzt schon ein. Und Gambas, Hummer und Co. sind geschmacklich doch wahrlich nicht zu verachten, oder?

Also: Erweitere deinen Horizont, lass dich überzeugen und tauche ein in die neue und spannende Welt der Entomophagie. happs erklärt dir alles rund um den Verzehr von Insekten und zeigt dir wie und wo du sie kosten kannst.

03 | inhalt

Editorial

Der Insektenprofi Ein Interview mit Prof. Dr. Marcel Dicke

Was sind Insekten?

Einblick in das Leben der Kerfe

Die Welt ohne Fleisch Ändere deinen blickwinkel!

Sagt leb wohl zu Currywurst, Schnitzel & Haxe.

Fünf Gründe warum es gut ist Insekten zu essen

das profitable insektengeschäft Insekten: Das fleisch der Zukunft?

Warum bald alle Menschen Insekten essen müssen

Was Insekten für uns und unsere Wirtschaft tun

04 | inhalt

Garnele VS. Heuschrecke

Die extra portion Eiweiss Wo die Krabbeltiere schon jetzt überall drinstecken

welche Insekten sind essbar?

der happs-shop Insekten regional und preiswert einkaufen

Insekten auf den Teller!

Köstliche Rezepte zum Nachkochen

deine glücksgrille Schmeckt nicht, gibt‘s nicht!

Wir haben da mal was vorbereitet …

Impressum

So sieht sie aus,

die Welt ohne Fleisch.

Foto Lisa Roffmann

07 | Die Welt ohne fleisch

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12 | Die Welt ohne fleisch

14 | insekten: Das FLeisch der zukunft?

Insekten: Das Fleisch der Zukunft?

Warum bald alle Menschen Insekten essen müssen

Aktuell leben im Jahr 2013 ca. 6 bis 7 Milliarden Menschen auf der Erde. Doch die Anzahl der Weltbevölkerung wächst rapide und exponentiell. Die FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) erwartet für das Jahr 2050 einen 34-prozentigen Anstieg der Bevölkerungsdichte auf zwischen 9 und 10 Milliarden Menschen. Das bedeutet, dass pro Monat 6 Millionen Menschen das Licht der Welt erblicken und uns wahrscheinlich auch sehr lange erhalten bleiben, denn die Lebenserwartung hat sich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich verlängert. Faktoren wie Friedenszeit, ein höherer Lebensstandard, eine bessere Ernährung und der große medizinische Fortschritt begünstigen die Lebenserwartung enorm. 1990 erreichte die Weltbevölkerung noch ein Alter von bis zu 65 Jahren. Heutzutage

liegt das durchschnittliche Sterbealter der Weltbevölkerung wesentlich höher. 70 Lebensjahre kann der Weltdurchschnittsbürger aktuell erreichen, Tendenz steigend.

2050 werden wir ca. 70 % mehr Nahrung brauchen.

Was aber bedeutet ein Zuwachs von 34 % mehr Menschen auf der Erde?

Das heißt gleichzeitig auch, dass ein Drittel mehr hungrige Münder ernährt werden müssen und wir bis zu 70 % mehr Nahrung benötigen werden, als wir derzeit schon herstellen. Zum Beispiel müssten wir 2050 etwa 3,2 Milliarden Tonnen Getreide produzieren. Momentan

sind es 2,2 Milliarden Tonnen.

Doch Kohlenhydrate sind nur ein Teil der Stoffe, die ein Mensch zum Leben braucht. Eiweiße, Vitamine, Fett- und Aminosäuren, sowie Mineralien und Spurenelemente sind ebenfalls überlebenswichtig für den menschlichen Organismus.

Doch wie soll man für 9 Milliarden Menschen genügend Eiweiße bereitstellen? Momentan wird unser Appetit nach tierischen Proteinen durch Viehzucht, Fischfang und in kleinen Teilen von der Jagd gestillt. Die Viehzucht macht dabei den größten Teil der Fleischproduktion aus. Schon heute leben ca. 1,3 Milliarden Rinder weltweit – von Schweinen, Hühnern und anderem Schlachtvieh einmal ganz abge­ sehen. Diese brauchen viel Futter und vertilgen fast die Hälfte der globalen Getreide­ernte.

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Da diese Getreidemengen auch als menschliche Nahrung verwendet werden könnten, wirkt diese Verschwendung ziemlich paradox.

Die Fleischproduktion nimmt schon heute weltweit 70 % der landwirtschaftlichen Fläche ein. Dazu wird nicht nur das Land gezählt auf dem sich das Vieh bewegt, wie Weiden und Ställe, sondern auch alle Verarbeitungsorte wie Produktionsund Transportstätten.

Die westliche Welt beansprucht mit stolzen 80 % den Hauptanteil des weltweit produzierten Fleisches für sich. In den Industrie­ländern isst jede Person durchschnittlich 80 kg Fleisch pro Jahr. Das entspricht dem Gewicht eines schlachtreifen Schweins. In den USA ist der Wert noch höher. Dort beläuft sich der jährliche Fleischkonsum auf ganze 120 kg pro Person. Und die Tendenz ist steigend. Generell. Denn

Fleisch werden sich zukünftig nur die Besserverdiener leisten können. die Weltbevölkerung wächst nicht nur in Zahlen, es wächst auch ihr Reichtum und dort wo Reichtum herrscht wird generell mehr konsumiert – vor allem nur das Beste und das Teuerste.

In Entwicklungsländern isst man derzeit pro Kopf rund 20 bis 25 kg Fleisch pro Jahr. Doch auch dort steigt die Nachfrage nach Fleisch.

In China ist der Pro-Kopf-Konsum in den letzten zwanzig Jahren von 20 auf 50 kg Fleisch angestiegen.

Und er steigt immer noch. Falls also ein Drittel der Weltbevölkerung in

Zukunft den Fleischkonsum von 25 auf 80 kg erhöht, denn ein Drittel der Weltbevölkerung lebt in Indien und China, dann haben wir eine ungeheure Nachfrage nach Fleisch.

Betrachtet man rückblickend den großen Anteil, den die Viehzucht bereits heute einnimmt – nämlich 70 % der landwirtschaftlichen Fläche – dann bleiben für die Zukunft nur noch 30 % der restlichen Fläche für eine zusätzliche Nutzung übrig. Aber das ist viel zu wenig um die gewollten Fleischmassen zu produzieren. Wir bräuchten einen eigenen Planeten um diesen Bedarf zu stillen.

Fleisch wird also in Zukunft nicht nur eine höhere Nachfrage haben, sondern im Gegensatz dazu auch viel weniger werden und somit automatisch teurer. Es wird also nur noch ein Lebensmittel für die Besserverdiener sein.

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Man wird sich daran gewöhnen müssen, dass Insekten auf den Speiseplan kommen werden.

Was sind also die sinnvollen Alternativen? Vegetarismus könnte eine sein. Dass man gut ohne Fleisch auskommen kann zeigen uns zum Beispiel die Inder. Rund 40 % der indischen Bevölkerung leben rein vegetarisch. Und das funktioniert ganz ohne Probleme, denn Eiweiße sind so gut wie in allen Nahrungsmitteln vorhanden, nur nicht ganz so reichhaltig und qualitativ hoch-

wertig wie tierische Eiweiße.

Wer jedoch davon überzeugt ist, dass tierisches Protein zu einer gehaltvollen Ernährung dazugehört, muss tatsächlich nach neuen Lösungen suchen. Da für die herkömmliche Viehzucht in dem Ausmaß wie wir sie gewohnt sind in Zukunft nicht genügend Platz zur Verfügung steht, die Meere schon jetzt bereits stark überfischt sind und auch Wild nicht im Überfluss vorhanden ist, wird man sich wohl früher oder später daran gewöhnen müssen, dass Insekten als alternative Eiweißquelle auf unsere Teller kommen werden.

Text und Illustration Lisa Roffmann

sorry, ur das war n robe. eine lesep magazin das ganze nur 20 € r gibt‘s fü nd). (inkl. versa