Mein Hund in Lippe

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SONDERVERÖFFENTLICHUNG LIPPE AKTUELL

Mein Hu d

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2019

IN LIPPE

Urlaub mit dem Hund * * * * * * * * * *

TIPPS FÜR MEHR HUNDEHAPPINESS!

Gesunde Ernährung

BARF LIEGT IM TREND – WIE DIE ARTGERECHTE FÜTTERUNG AUF ROHKOSTBASIS FUNKTIONIERT

Besondere Rassen

„LISTENHUNDE“ SIND NICHT PER SE AGGRESSIV HUNDETRAINER STEFAN KASPAR KLÄRT AUF

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Mein Hund in Lippe Fotowettbewerb: Eigentlich sind alle Gewinner. In Lippe gibt es viele tolle Hunde.

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Entspannt in die Ferien Tierpensionen: Worauf vor der großen Reise ohne Hund zu achten ist.

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Gesund im Mund Zähne: Parandontalerkrankungen sind die häufigsten Erkrankungen des Hundes. Wie sie wirkungsvoll behandelt und vorgebeugt werden können.

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feine Nasen

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Haarige Angelegenheit

Rettungshundestaffel: Wenn Menschen vermisst werden, ist die vierbeinige Hilfe oft effektiver als die zweibeinige allein.

Liebevoller Abschied

Fellwechsel: Im Frühjahr und im Herbst steht bei vielen Tieren der Fellwechsel an.

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Wenn das Auto zur Falle wird Hitze: Gerade im Sommer kann das Auto schnell überhitzen und beim Tier einen Kreislaufkollaps verursachen.

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Wenn die Weisheit durchbricht Zahnwechsel: Auch Hunde verlieren ihre Milchzähne und bekommen ein bleibendes Gebiss.

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Weg mit der Zecke

Vertrauen ist das A und O

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Alt werden auf vier Pfoten Alter: Woran Hundehalter erkennen können, wenn ihr Liebling in die letzte Lebensphase eintritt.

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Rohkost im Napf Ernährung: Für welche Hunde der Ernährungstrend BARF in Frage kommt – und wie die Fütterung wirklich funktioniert.

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Listenhunde: Ist ein „Kampfhund“ per se aggressiv und gefährlich? Nein, meint der Hundetrainer Stefan Kaspar – und erklärt warum.

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Finger weg vom Hustensaft Gesundheit: Warum man Hunde keinesfalls Human-Medikamente verabreichen darf.

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Impfen schützt Gesundheit: Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin gibt Empfehlungen zu Schutzimpfungen.

Keine festen Regeln

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Mietrecht: Haustiere gehören laut Rechtsanwalt Manfred Zipper in gewissen Grenzen zum Wohngebrauch.

Büroschnauzen Der Hund als Kollege

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Abgesichert für den Notfall Versicherung: Ob Impfung oder Vorsorgeuntersuchung - Tierarztbesuche können teuer werden

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Seite 8 Zecken: Die kleinen Parasiten sind lästig – und können für Hunde auch gefährlich werden.

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Bürohund: Die vierbeinigen Arbeitskollegen mit der kühlen, feuchte Nase werden kurz auch Büroschnauzen genannt.

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Ein Fall für flinke Pfoten und

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Emotionale & körperliche Stütze Soziales Engagement: Wie Hunde beim Besuch im Seniorenheim für unbeschwerte Stunden sorgen können.

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Weich, robust und elegant Halsbänder: Tragekomfort, elegante Designs und lange Lebensdauer sind die Markenzeichen von Das Lederband.

Persönlich: Wie sich Hundephysiotherapeutin Ute Knobloch auf den Abschied von ihrem geliebten Majko vorbereitete.

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Würdevoller Abschied Tierbestattung: Letzte Ruhestätte für den Hund – Tierbestattungen werden immer beliebter.

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Gewinnspiel Foto-Wettbewerb: Schicken Sie uns das schönste Urlaubsbild von Ihrem Hund.

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Helfer auf vier Pfoten Tierische Unterstützung: Hunde haben einen positiven Einfluss die Gesundheit von uns Menschen.

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Stylish & rutschfest Bullinga: Wie eine läufige Bulldoggen-Hündin eine Geschäftsidee ins Rollen brachte.

Das letzte Kind hat Fell Tiernamen: Ob auf dem Spielplatz ein Kind oder ein Hund gerufen wird, lässt sich häufig nicht unterscheiden.

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Ruhe & die richtigen Handgriffe Erste Hilfe: Wie Hundehalter reagieren sollten, wenn ihr Liebling in Not geraten ist.

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Hausarrest? Nicht mit Chewy Gesucht-gefunden: Die Geschichte über Chewys Verschwinden beginnt und endet mit Hausarrest.

IMPRESSUM Sonderpublikation Lippe aktuell Verlag Lippe aktuell Oppermann Druck & Verlagsgesellschaft mbH Westerfeldstraße 10 32758 Detmold Verlagsleitung/Herausgeber André Schäffer Redaktion Natascha Retzlaff Patrizia Lerch Katrin Merz Anzeigen Axel Brand Annette Funke Jens Holsten Kathrin Hutter René Klußmeier Susanne Neske Sylvia Redecker Layout Charlotte Gläser Linda Wybranietz


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FOTOWETTBEWERB IHR HUND AUF UNSEREM TITEL Eigentlich sind alle Gewinner. In Lippe gibt es viele tolle Hunde. »Hunde kommen in unser Leben, um zu bleiben. Sie gehen nicht fort, wenn es schwierig wird, und auch, wenn der erste Rausch verflogen ist, sehen sie uns noch immer mit genau diesem Ausdruck in den Augen an. Das tun sie bis zu ihrem letzten Atemzug. Vielleicht, weil sie uns von Anfang an als das sehen, was wir wirklich sind: fehlerhafte, unvollkommene Menschen. Menschen, die sie sich dennoch genau so ausgesucht haben. Ein Hund entscheidet sich einmal für den Rest seines Lebens. Er fragt sich nicht, ob er wirklich mit uns alt werden möchte. Er tut es einfach. Seine Liebe, wenn wir sie erst verdient haben, ist absolut.« Pablo Picasso Vielen Dank für die vielen Einsendungen der tollen Hundefotos aus ganz Lippe! Zahlreiche Hundeliebhaber haben bei unserem Fotowettbew-

erb mitgemacht. Unsere fachkundige Jury – die Schlaufüchse der Kindertagesstätte Pusteblume in Holzhausen-Externsteine – hat unter kritischem Blick das schönste Bild für unsere Titelseite ausgesucht. Überzeugt hat Jeanne, Jana, Niklas, Raphael, Hannes, Oskar, Leo, Noah und Vincent Hündin Elli. Wir gratulieren Lippe aktuell-Leserin und Hundehalterin Gisela Steinke und ihrer Schnüffelnase Elli recht herzlich zum ersten Platz. Aufgenommen wurde die Hundedame auf einer Bank am Hangar in Detmold. Viele weitere Einsendungen haben wir auf dieser und der nächsten Seite abgedruckt. Halten Sie Ihre Augen offen, vielleicht entdecken Sie dort Ihren Liebling. Und alle Leser haben sogar noch eine zweite Chance. Am Ende des Heftes gibt es die Möglichkeit, ein professionelles Hundefotoshooting zu gewinnen.

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„ERINNERUNGEN FÜR DIE EWIGKEIT“

JR Fotografie Bielefeld - Fotoshooting für Tier & Mensch - 0162 1802629

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Entspannt in die Ferien Tierpension: Ab in den Urlaub – so einfach ist das für Hundebesitzer nicht. Vor allem nicht, wenn der Vierbeiner zu Hause bleiben muss. Dann ist eine Tierpension eine gute Option. » VON VERENA DAHMEN

Tierpension / Ausbildungsu. Erziehungszentrum

Barntruper Straße 202 32758 Detmold Telefon: 05231/3016851

Wer übers Wochenende oder in den Ferien für eine längere Zeit verreisen möchte, kann seinen Hund währenddessen in einer Tierpension unterbringen. Mit ausreichend Vorlaufzeit – am besten kümmern sich die Besitzer gleich bei der Urlaubsbuchung darum – lässt sich das problemlos arrangieren. Meistens wird dann zuerst ein Schnuppertermin ausgemacht. Schließlich wollen sich Hundesbesitzer versichern, dass ihr vierbeiniger Liebling gut aufgehoben ist. Wichtig ist, dass alle - Tier, Besitzer und Betreuer . ein gutes Gefühl haben. In so einem Termin geht es für die Betreuer auch darum, möglichst viel über den Hund zu erfahren und zu prüfen, ob er sich mit anderen in der Gruppe zurechtfindet, da in vielen Pensionen Hunde in Großgruppen gehalten werden. Das Verweilen in der Gruppe mit viel Auslauf ist für viele Tiere wie der Kindergarten für Kinder: gute Freunde, viele Spielkameraden, einfach Spaß. Das ist aber nicht für jedes Tier das Richtige. Eine Alternative zur professionellen Betreuung ist die Privatunterbringung. Dabei sollte der Besitzer im Sinne seines Tieres entscheiden, schließlich weiß er am Besten, wo sein Hund sich wohlfühlt. Als weitere Möglichkeit existieren Pensionen, die die Tiere in Zwingern einzeln oder in kleinen Gruppen halten.

Diese sollten ausreichend Platz bieten. Am besten vergleichen die Besitzer vor ihrer endgültigen Entscheidung die einzelnen Optionen, machen sich Gedanken über die individuellen Bedürfnisse ihres Hundes und schauen sich die verschiedenen Einrichtungen an. Dabei ist laut Deutschem Tierschutzbund unter anderem darauf zu achten, dass die Hunde genügend Auslauf haben. Auch sollten nur geimpfte Tiere von der Pension aufgenommen werden. Ein weiteres wichtiges Kriterium, das vorher mit den Verantwortlichen besprochen werden sollte, ist die Frage nach der tierärztlichen Versorgung in einem Notfall. Zudem muss natürlich die fachgerechte Gabe von eventuell notwendigen Medikamenten für die Vierbeiner gewährleistet sein. In den meisten Hundepensionen folgt auf das Schnuppertreffen ein Probetermin, wobei man sich für die Eingewöhnung Zeit nehmen sollte, egal, ob es um eine Urlaubsbetreuung, ein regelmäßiges Tagessitting oder auch einen Einzeltermin geht. Schließlich kommt der Hund ohne seine Besitzer in der Nähe in ein für ihn völlig fremdes Umfeld mit ebenso fremden anderen Hunden. Da ist es durchaus von Vorteil, wenn der Hund die Betreuer als Bezugspersonen bereits wiedererkennt.


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Gesund im Mund Zahngesundheit: Parodontalerkrankungen sind die am häufigsten auftretenden Erkrankungen beim Hund. Ab einem Alter von drei Jahren treten bei vier von fünf Hunden Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleisches auf. »VON DR. MED. VET. MARIELUISE SCHINDLER* Häufig fallen Veränderungen in der Mundhöhle erst bei einer Untersuchung beim Tierarzt auf. Zu den Problemen zählen auf den ersten Blick auffallender Zahnbelag, Zahnstein, Zahnfleischentzündung, aber auch nicht sofort sichtbare Erkrankungen wie Wurzel- und Knochenentzündungen können dem Hund Schmerzen bereiten. Zunächst bildet sich ein aus Nahrungspartikeln und Bakterien bestehender Zahnbelag (Plaque). Hieraus entsteht durch Vermischen mit Speichel und daraus resultierender Mineralisation Zahnstein, der durch

seine rauhe Oberfläche ein idealer Nährboden für weitere Plaqueablagerungen ist. Durch Plaque und Zahnstein wird das Zahnfleisch gereizt und entzündet sich. Zahnfleischrückgang mit Freilegen der Zahnwurzel, Zerstörung des Zahnhalteapparates sowie Knochenentzündung und Knochenschwund des Kieferknochens können die Folgen sein. Deshalb sind regelmäßige Kontrollen der Mundhöhle unerlässlich, um frühzeitig Veränderungen zu bemerken. Die beste Prophylaxe für optimale Zahngesundheit des Hundes ist das Zähneputzen mit einer speziellen Hundezahnpasta und entsprechender Zahnbürste. Dies sollte bereits im Welpenalter

trainiert werden, kann man aber natürlich auch mit älteren Hunden üben. Ist bereits Zahnstein entstanden, das Zahnfleisch entzündet oder sind sogar Zähne locker, bleibt nur die Untersuchung der Mundhöhle und professionelle Zahnbehandlung in Narkose. Mittlerweile unterscheiden sich die diagnostischen Möglichkeiten beim Hund kaum noch von denen beim Menschen. Digitales Dentalröntgen ermöglicht es den Tierärzten, Veränderungen der Zahnwurzeln und des Kieferknochens sichtbar zu machen und somit unmittelbar behandeln zu können. Sind Zähne und Kiefer nach radiologischer und adspektorischer Untersuchung in substanziell gutem Zustand, so wird der Zahnstein mittels Ultraschallscaler entfernt, Zahntaschen werden gereinigt und anschließend die Zähne poliert. Zähne, deren Zahnhalteapparat nicht mehr intakt ist, werden gezogen. Auch wenn bei einem Hund einige Zähne gezogen werden müssen, bedeutet das nicht, dass er Nahrung schlechter aufnehmen kann oder an Lebensqualität verliert. Ist die Mundhöhle nach der Zahnbe-

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handlung erst einmal abgeheilt, bemerkt man meist eine deutliche Besserung gegenüber der Zeit vor der Behandlung, da alle schmerzauslösenden Faktoren beseitigt worden sind. * Die Autorin dieses Beitrags, Dr. med. vet. Marie-Luise Schindler, ist Fachtierärztin für Kleinund Heimtiere und Inhaberin Tierärztlichen Fachpraxis.


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Weg mit der Zecke Gesundheit: Für Hunde- und Katzenbesitzer sind Zecken ein leidiges Thema. Die kleinen Parasiten sind aber nicht nur lästig, sondern können auch gefährlich werden. » VON DR. FABIAN WENDEL* Da der Winter recht mild war und die Temperaturen im Frühjahr schnell wieder gestiegen sind, findet man immer häufiger Zecken auf den Hunden. Zecken können Krankheiten wie Borreliose, Ehrlichiose, Babesiose oder FSME auf den Hund übertragen, außerdem können sich die Zeckenbisse bakteriell besiedeln und entzünden. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um seinen Vierbeiner vor diesen Parasiten zu schützen. Gängig sind Zeckenhalsbänder und Spot-ons, die im Nackenbereich aufgetragen werden. In den vergangenen Jahren sind zusätzlich Antizeckenwirkstoffe in Tablettenform auf den Markt gekommen. Zudem schwören manche Hundebesitzer auf Kokosöl und

Bernsteinhalsbänder, um Zecken fern zu halten. Zeckenhalsbänder enthalten in der Regel einen Wirkstoff, der nach und nach an den Hund abgegeben wird, sich in der Haut verbreitet und nach dem Biss zum Absterben der Zecke führt. Zudem enthalten viele Halsbänder Wirkstoffe, die verhindern sollen, dass sich eine Zecke überhaupt auf dem Hund niederlässt. Nach demselben Prinzip funktionieren die Spot-ons, die meist im Nackenbereich aufgetragen werden. Hier wird der Wirkstoff in den ersten 24 Stunden über die Haut aufgenommen und verhindert so den Befall. Sollte eine Zecke doch zubeißen, stirbt diese in kurzer Zeit ab. Während die Halsbänder eine Wirkdauer von sechs bis acht Monaten aufweisen, müssen die

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Akupunktur bei Tieren Gold gegen chronische Schmerzen

Die Akupunktur hat schon seit vielen Jahren auch in der Tiermedizin ihren festen Stellenwert. Bekanntermaßen kommen bei dieser Therapieform in erster Linie Nadeln und auch Low-Level-Laserlicht zur Reizung der benötigten Akupunkte zum Einsatz. Weniger bekannt sein dürfte dagegen, dass bei der Bekämpfung chronischer Schmerzen z.B. bei Arthrose der Hüft-, Ellenbogen- und Kniegelenke, der Rückenwirbel bei Hund und Katze wie auch beim Spat im Sprunggelenk der Pferde immer häufiger kleine Goldkügelchen implantiert werden. Auch beim Menschen wird diese Methode zunehmend als Alternative zu starken Schmerzmitteln genutzt. Hintergrund der Heilwirkung ist die Normalisierung des sauren ph-Wertes im chronisch entzündeten Gewebe, was zu einer deutlichen Abnahme der Entzündung und zur Schmerzreduktion bis hin zur Schmerzfreiheit führt. Am narkotisierten Tier werden unter aseptischen Bedingungen mit Hilfe einer passenden Hohlnadel an bestimmte Knochen- und Akupunkte die Goldstückchen unter die Haut, in die Muskulatur und an die Gelenke implantiert. Die erste Wirkung der Behandlung zeigt sich schon nach 2 - 4 Wochen.Nebenwirkungen gibt es keine.

Spot-ons meist nach vier bis sechs Wochen neu aufgetragen werden. Die neuesten Antizeckenpräparate sind Tabletten mit einer Wirkdauer von einem bis drei Monaten. Gerade für Familien mit Kindern ist die Tablette sicherlich eine gute Alternative, da hier der Wirkstoff über den Darm aufgenommen wird und niemand beim Spielen und streicheln damit in Kontakt kommt. Ein kleiner Nachteil ist, dass die Tabletten keine repellierende Wirkung aufweisen, was bedeutet, dass die Zecke erst beißen muss, um dann kurz nach dem Biss tot abzufallen. Die Wirkung von zugefüttertem oder auf das Fell aufgetragenem Kokosöl und Bernsteinhalsbändern ist umstritten. Da es allerdings bei manchen Hunden zu funktionieren scheint, wobei es sich einfach um Hunde handeln könnte die nicht zum Zeckenbefall neigen, schadet es sicherlich nicht, es einmal

auszuprobieren, solange man es mit dem zugefütterten Ölmengen nicht übertreibt. Sollte sich doch einmal eine Zecke am Vierbeiner festgebissen haben, sollte diese vorsichtig entfernt werden. Hierfür benutzt man am besten Zeckenzangen oder spezielle Zeckenhaken. Die Zecke sollte direkt an der Haut des Hundes gepackt und vorsichtig herausgedreht werden. Die Richtung spielt dabei tatsächlich keine Rolle. Keinesfalls sollte die Zecke mit Klebstoff erstickt oder der Zeckenkörper zu stark gequetscht werden, da die Zecke sonst ihren Darminhalt in die Bissstelle „erbricht“ und es so deutlich schneller zu einer bakteriellen Infektion kommen kann. * Der Autor dieses Beitrags, Dr. Fabian Wendel, ist Fachtierarzt für Tierernährung und Mitinhaber einer Kleintierpraxis.


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BERATUNG ▪ AUSBILDUNG ▪ TRAINING ▪ SEMINARE Angela Wiemann

Alt werden auf vier Pfoten Alter: Woran Hundehalter erkennen können, wann ihr Liebling in die letzte Lebensphase eintritt »VON UTE KNOBLOCH* Unsere „Grauen Schnauzen“ (in der Fachsprache,der geriatrische Hund) wie wir sie liebevoll nennen, das sind unsere Omis und Opis unter den Hunden, unsere treuen Wegbegleiter, die uns oft schon zehn Jahre und länger begleiten. Sie sind so besonders, weil sie mit zunehmendem Alter immer liebenswertere Eigenschaften entwickeln. Die Sturm- und Drangzeit ist vorbei, sie werden fast alle etwas ruhiger, ausgeglichener und anhänglicher. Sie bewegen sich ein bisschen wackelig, werden vergesslich, sie schlafen viel mehr und sie brauchen vor allem unsere ganze Aufmerksamkeit und Liebe. Und genau das ist es, was sie uns hundertfach zurückgeben, nämlich ganz viel Liebe. Abgesehen von den Lebensjahren, woran erkennen wir, dass unser Liebling alt wird? Bei vielen unserer Fellnasen werden die Haare grau/weiß, erst um die Schnauze und dann auch rund um die Augen. Das Gangbild verändert sich, das Aufstehen fällt schwerer und sie brauchen nach den Ruhephasen etwas länger, um wieder in

die Gänge zu kommen. Die Muskulatur atrophiert, meist zuerst im Gesicht und in den Hinterläufen und die Verdauung wird träger. Auch die Sinnesorgane lassen nach, die Augen können sich langsam eintrüben und die Hörfähigkeit nimmt ab. Das alles ist mit ein Grund, warum alte Hunde viel leichter erschrecken, sie hören und sehen einfach schlechter. Doch Vorsicht, wir dürfen nicht alle Veränderungen einfach hinnehmen und aufs Alter schieben. Schmerzen in den Gelenken und im Rücken können – ähnlich wie beim Menschen – auch andere Ursachen wie beispielsweise Blockaden haben. Das heißt, wenn unser Liebling nicht mehr ins Auto springt, unsicher beim Treppenlaufen wird oder sich während des Spaziergangs einfach hinlegt, nicht mehr weiter will, gilt es abzuklären, woran es liegen könnte. Der Besuch beim Tierarzt oder Hundephysiotherapeuten lohnt sich meistens und schafft Abhilfe oder Verbesserung. * Die Autorin dieses Beitrags, Ute Knobloch, ist Inhaberin eines Zentrum für Hundephysiotherapie

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Rohkost im Napf Barfen: Was macht den Hund zum ganzen Kerl? Etliche Besitzer halten nicht viel von den Versprechungen der Futterhersteller – und von ihren Produkten schon gar nicht. „BARF“ heißt das Stichwort, unter dem sie die Ernährung ihrer Vierbeiner selbst in die Hand nehmen. » DR. FABIAN WENDEL* Fast jedem Hundebesitzer wird mittlerweile, sei es beim Futterkauf, beim Plausch auf der Hundewiese oder im Bekanntenkreis, schon einmal das Wort BARF begegnet sein. Der Trend des BARFens stammt ursprünglich aus Amerika und steht für „Bone and raw food“ – oder in der eingedeutschten Variante für „biologisch artgerechte Fütterung“. Bei dieser Fütterungsform, werden in erster Linie rohes Fleisch, Innereien und Knochen, in der Regel gemischt mit einem pflanzlichen Anteil, wie Obst und Gemüse, angeboten. Aufgeschlossene Kohlenhydrate in

Form von Getreide, Kartoffeln oder Reis hingegen können ebenfalls in eine BARF-Ernährung integriert werden. Viele BARFer verzichten

allerdings häufig auf die Zugabe von solchen Kohlehydrate-Quellen. Die meisten BARF-Rationen bestehen aus Muskelfleisch, Innereinen wie Leber, Niere, Milz, Lunge sowie Pansen, Blättermagen oder Schlund und Obst und Gemüse in unterschiedlichster Form sowie verschiedenen Zusätzen wie Seealgenmehl, Bierhefe und Kräutermis-

chungen, um den Vitamin- und Mineralstoffgehalt zu decken. An die Hunde wird in erster Linie Rinderund Pferdefleisch sowie Lamm, Schaf, Pute und Huhn verfüttert. Rohes Schweinefleisch dagegen wird auf Grund des Aujeszky-Virus, einem über rohes Schweinefleisch übertragenes Herpesvirus, das für Hunde und Katzen absolut tödlich ist, nicht verfüttert. Neben den Mischrationen gibt es auch die Variante, einen Fleisch-Tag, einen Innereien-Tag, einen Gemüse- mit Knochentag und einen Fastentag abzuwechseln. Hier gibt es viele Varianten, den Hund durch BARF zu ernähren. Die meisten BARFer beziehen ihre Zutaten in tiefgekühlter Form aus dem Fachhandel oder über Onlinehändler und gelegentlich als Frischfleisch vom Metzger um die Ecke. Es gibt die Möglichkeit, einzelne Fleischsorten pur oder

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Barf steht für „Bones and raw foods“ (Knochen und rohes Futter) eine Methode, die sich an den Fressgewohnheiten von Wildhunden orientiert.

schon komplett fertig zusammengestellte und gemischte BARFMenüs zu kaufen. Der Vorteil der Fertig-Menüs liegt gerade für BARF-Anfänger darin, dass man einen leichten Einstieg in den Weg der Hunde-Ernährung findet. Diese Menüs enthalten neben einem überwiegenden Anteil an frischem, rohem Fleisch häufig eine abgestimmte Kohlenhydratquelle und ergänzen de Gemüsekomponenten, welche in ihrer Zusammensetzung den täglichen Bedarf des Hundes komplett abdecken. Knochen werden zum Teil gewolft, als fleischige Knochen wie etwa Hühner- und Putenhälse oder am Stück – etwa Rinderbeinscheiben oder Lammschenkel – angeboten. Ein klarer Vorteil dieser Fütterungsmethode ist, dass man, zumindest wenn man das Futter wirklich selber zusammenstellt, sieht und weiß, was man füttert. Zudem berichten viele BARFer, dass das Futter besser verdaut wird und sich die Kotmengen verringern. Außerdem

soll sich durch das BARFen die Fellqualität und die Zahngesundheit bessern und die Hunde zeigen vermehrte Aktivität. Aussagekräftige Studien für diese Beobachtungen gibt es bisher nur wenige. Allerdings scheint die Umstellung der Fütterung auf BARFen bei Futtermittelallergiekern häufiger einen positiven Effekt zu haben. Ob dies an der Elimination der Allergene aufgrund der Futterumstellung liegt oder an der Tatsache, dass das Fleisch roh angeboten wird, ist noch nicht abschließend geklärt. Wer seinen Hund gerne roh ernähren möchte, muss allerdings einiges beachten. Gerade bei jungen, wachsenden Hunden großer Rassen ist eine ausgewogene Ernährung und ein ausgeglichener Mineralstoffgehalt sehr wichtig, da es sonst zu Skelettwachstumsstörungen kommen kann. Eine ausgewogene Mischung aus Fleisch, Innereien und Knochen für die Calciumzufuhr ist hier besonders wichtig. Sollte man bes-

chließen, seinen Vierbeiner auf diese Art zu füttern, sollte man sich entweder eingehender mit dem Thema beschäftigen, auf Fertigmenüs zurückgreifen oder sich die Rationen von einem Fachmann zusammenstellen lassen. Es gibt mittlerweile mehrere Fachtierärzte für Tierernährung oder BARF-Berater, die passende Rationen zusammenstellen. Außerdem bieten manche veterinärmedizinische Universitäten zum Teil an ihren Lehrstühlen für Tierernährung Ernährungsberatungen zum Thema BARF an. Da es sich um rohes Fleisch und rohe Innereien handelt, die zudem häufig auch in tiefgekühlter Form ins Haus kommen, sollte auf eine gewisse Hygiene beim Zubereiten Wert gelegt werden. Gerade im Sommer bei hohen Temperaturen sollte vermehrt auf eine gewisse Sorgfalt und Hygiene geachtet werden. Gerade beim Verfüttern von Geflügelprodukten ist auch

immer eine Trennung vom eigenen Geschirr wichtig. Fazit: Wenn man sich die Zeit nimmt, sich eingehend mit dem Thema beschäftigt und genug Platz für einen sorgfältigen Umgang mit den Zutaten hat, stellt das BARFen mittlerweile sicherlich eine alternative Fütterungsmethode dar. Das richtige Barfen des Hundes will jedoch gelernt sein und erfordert eine umfangreiche Kenntnis über die Verdauungsphysiologie des Hundes und seinen täglichen Nährstoffbedarf. Eine bedarfsgerechte Rohfütterung erfordert Kenntnisse in Tierernährung und Futtermittelkunde. Wenn sich ein Tierhalter also fürs Barfen entscheidet, wird geraten, unbedingt einen spezialisierten Tierarzt oder Ernährungsberater zu konsultieren, der die Rationen berechnet und einen Futterplan erstellt. * Der Autor dieses Beitrags, Dr. Fabian Wendel, ist Fachtierarzt für Tierernährung und Mitinhaber einer Kleintierpraxis.


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NACHGEFRAGT SO IST BARFEN GESUND Der Experte: Oliver Helmle ist zertifizierter Ernährungsberater (Ausbildung bei Swanie Simon) und Mycrotherapeut für Hunde. Seit zwei Jahren bietet Helmle (hier mit seiner Hündin Becky) die BARF-Ernährungsberatung für Hunde an. Ständige Weiterbildung ist auch in seiner Branche ein Muss. Seit Februar absolviert er zusätzlich eine Ausbildung zum Tierheilpraktiker.

Hundephysiotherapie Rosenhäger Clarissa Rosenhäger Hundephysiotherapeutin

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Warum empfehlen Sie Hundehaltern, die Ernährung ihres Vierbeiners nach den BARF-Regeln auszurichten? BARF steht für „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“ und ist die natürlichste Methode den Hund zu ernähren. Beim Barfen „bauen“ wir ein potenzielles Beutetier des Wolfes nach und gewährleisten dadurch die bedarfsdeckende Nährstoffversorgung des Hundes. Wenn dann der Halter auch noch auf die Herkunft der Zutaten einer BARF-Ration achtet, so weiß er genau, was er seinem Hund verfüttert, und das ganz ohne künstliche Zusatzstoffe. Bei gesunden Hunden können dadurch Krankheiten vermieden werden, bei kranken Hunden kann durch die Anpassung der BARF-Ration gezielt auf die Krankheit eingegangen werden. Außerdem ist Trockenfutter sehr kohlenhydratlastig. Wenn man sich die Verdauungsorgane des Hundes einmal anschaut, dann erkennt man, dass der Hund eigentlich nicht in der Lage ist, diesen hohen Anteil zu verdauen.

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Simone Pancherz

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Ist auch eine „Mischfütterung“, als BARF-Mahlzeiten kombiniert mit „normalem“ Hundefutter sinnvoll? Bei industriell hergestelltem Trockenfertigfutter definitiv nein. Die Verdauungsorgane des Hundes stellen sich auf eine Fütterungsform ein. Die Unterschiede mögen da nicht groß sein, aber ein Wechsel etwa zwischen morgens Trockenfutter und abends BARF ist anstrengend für Magen und Darm. Die Verdauungsenzyme und die Darmflora können sich nicht so schnell auf unterschiedliches Futter einstellen. Kurzfristig mag es vielleicht funktionieren, aber langfristig können Hunde, die mischgefüttert werden, Probleme mit dem Darm bekommen.

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Was genau enthält eine BARF-Mahlzeit? Die Menge einer BARF-Ration ist für jeden Hund unterschiedlich

und hängt von einigen Faktoren ab. Eine BARF-Mahlzeit für einen gesunden ausgewachsenen Hund besteht in der Regel aus Muskelfleisch mit mindestens 15 Prozent Fettanteil (Fett ist der Hauptenergielieferant des Hundes), Innereien (Leber, Milz, Niere, Lunge und Herz im passenden Verhältnis). Dazu rohe fleischige Knochen, ebenfalls im passenden Verhältnis zur Gesamtration. Zu viele Knochen können allerdings zu Knochenkot und Darmverschluss führen. Hinzu kommen noch püriertes Obst und Gemüse. Also genau die Zutaten, aus denen zum Beispiel ein Hase besteht.

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Ist BARFEN für jeden Hund geeignet? Für gesunde Hunde ist BARFen grundsätzlich geeignet. Es gibt jedoch Hunde, die rohes Fleisch zu Beginn der Umstellung von Fertigfutter auf BARF nicht verdauen können. Für diese Hunde können die BARF-Zutaten erstmal gekocht gefüttert werden und man geht dann langsam auf die Rohfütterung über. Bei kranken Hunden sollte man auf jeden Fall die Ernährung nach dem BARF-Konzept ins Auge fassen, da hier gezielt auf die Krankheit eingegangen werden kann.

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Worin liegen Gefahren beim BARFen? Wenn der Halter nach dem BARFKonzept füttert, also die Zutaten und Mengen im richtigen Verhältnis einhält, gibt es keine Gefahren. Einfach mal so Fleisch und Knochen füttern ist kein BARFEN, man muss sich also an das Konzept halten.

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Wie und wie lange können die BARF-Zutaten gelagert werden? Üblicherweise werden die Zutaten und portionierten Mahlzeiten für den Hund tiefgefroren gelagert. Diese sind genauso lange haltbar wie Tiefkühlware für uns Menschen. Die meisten Hundehalter portionieren die Mahlzeiten für vier bis acht Wochen vor und frieren diese ein. Selbst wenn ein Halter Kapazitäten für sechs Monate hat stellt das kein Problem dar.


er Haut, im Maul, im Atemtrakt. Der größte eil lebt im Darm; die Gesamtheit dieser natomischen Struktur nennt man Mikrobiom. » ANZEIGE « „bio“ heißt Leben, man » ANZEIGE « Mikro“ heißt klein, önnte also von „Kleinstlebewesen“ sprechen. akterien und Pilze bilden Kolonien, in denen ie sich mit anderen Kolonien verbinden, die ich gegenseitig ernähren und unterstützen. Sie unterstützen auch Ihren Hund: das Mikrobiom st so wichtig für die Gesunderhaltung der Tiere, dass man vom „vergessenen Organ“ spricht. s sorgt für ein funktionierendes Immunsystem, weil die Bakterien im Darm Krankheitserreger rkennen und abwehren können. Es hat aber auch Einfluss auf Nervenzellen, die sich im Darm efinden, und kann so auch auf Hirnfunktionen, das Hormonsystem und das Verhalten Einfluss ehmen.

in gesundes Mikrobiom sorgt für ein intaktes Immunsystem und eine ungestörte Tätigkeit des Nervensystems im Darm. Bei Störungen des Mikrobioms breiten sich unerwünschte Bakterien nd Pilze aus oder Bakterienkolonien sterben ab. Man spricht dann von einer Fehlbesiedelung der „Dysbiose“. Dabei können die Bakterien und Pilze Gifte freisetzen, die das Immunsystem der die Funktionen der Nervenzellen im Darm schädigen. Dies führt dann nicht nur zu VerdauDr. iur. Ricarda Dill ist Tierheilpraktikngsstörungen wie Durchfall, Erbrechen, Blähungen, Verstopfung oder Futtermittelunverträgerin und Heilpraktikerin. Sie führt ihre chkeiten, sondern kann auch „Fernwirkungen“ in nahezu allen Körperregionen auslösen. WisPraxis für Klassische Homöopathie in Detmold-Heiligenkirchen seit 2008. enschaftliche Studien belegen einen Zusammenhang zwischen der Störung des Mikrobioms nd weit verbreiteten Erkrankungen wie z.B. Allergien, Hauterkrankungen, Asthma, Parasitenefall, hormonellen Erkrankungen oder Verhaltensstörungen.

Das Mikrobiom: Das „vergessene Organ“

Umgekehrt können bestimmte Erkrankungen das Mikrobiom pathologisch verändern, z.B. Überewicht, Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, Diabetes mellitus, Schilddrüsenerkrankungen, ahnfleischentzündungen. Viele herkömmliche Medikamente schädigen das Mikrobiom: ntibiotika, Schmerzmittel, Protonenpumpenhemmer (Omeprazol), Hormone (Cortison, childdrüsenmedikamente, Medikamente gegen Scheinträchtigkeit, Hormonspritzen oder HoGesundheit: Ein gesundes Mikrobiom sorgt für ein intaktes Im- der Störung des Mikrobioms und en Tierimpfstoffen enthalten ist), monchips),munsystem Psychopharmaka (z.B. Antiepileptika). könnenFeinstaub. das Mikrobiom Bei allen chronischen verbreiteten Erkrankungen und eine ungestörte Tätigkeit des Nervensystems Auch im weitUmweltgifte Erkrankungen sollte daher abgewie zum Beispiel Allergien, HauterDarm. rankhaft verändern, z.B. Pestizide, Glyphosat, Quecksilber (das in vielen Tierimpfstoffen krankungen, Asthma, Parasiten- klärt werden, ob das Mikrobiom an nthalten ist), Ein gesundes Mikrobiom sorgt für befall, hormonellen Erkrankungen der Krankheitsentstehung beteiligt » VONFeinstaub. RICARDA DILL* ein intaktes Immunsystem und

oder Verhaltensstörungen.

ist. So sollte ein sorgfältiger Ther-

ei allen chronischen Erkrankungen sollteTätigkeit daher werden, ob das Mikrobiom derkrankapeut ermitteln, an welche können bestimmte desabgeklärt Ner- Umgekehrt Ihr Hund ist nicht Ihr einziger Mit- eine ungestörte machenden Einflüsse auf den Hund Erkrankungen das Mikrobiom pavensystems im Darm. Bei Störunbewohner! Er hat viele Freunde: rankheitsentstehung beteiligt ist. So sollte ein sorgfältiger Therapeut ermitteln, welche krankBakterien und Pilze, die in und gen des Mikrobioms breiten sich thologisch verändern, zum Beispiel gewirkt haben oder noch wirken. machendenaufEinflüsse auf den gewirkt haben oder noch wirken. DurchDurch eine Koteinespezielle spezielle KotuntersuchÜbergewicht, Bauchspeichelunerwünschte Bakterien und Pilze Ihrem Hund siedeln: in denHund ung kann man feststellen, das drüsenerkrankungen, Diabetes aus oder Bakterienkolonien sterOhren, auf der Haut, im Maul, im ntersuchung kann man feststellen, ob das Mikrobiom krankhaft verändert ist. Die TherapieobverAtemtrakt. Der größte Teil lebt ben ab. Man spricht dann von mellitus, Schilddrüsenerkrankun- Mikrobiom krankhaft verändert ist. ucht mit Nahrungsergänzungsmitteln und gezielte von Mikroorganismen, sog. ProDie Therapie versucht mit Nahrunggen, Zahnfleischentzündungen. oder „Dys-Zuführung im Darm; die Gesamtheit dieser einer Fehlbesiedelung sergänzungsmitteln und gezielte Viele herkömmliche Medikamente biose“. Dabei können die Bakteranatomischen Struktur nennt man iotika, das Mikrobiom aufzubauen und zu stabilisieren. Eine gesunde Ernährung unterstützt Mikrobiom. „Mikro“ heißt klein, ien und Pilze Gifte freisetzen, die schädigen das Mikrobiom: Anti- Zuführung von Mikroorganismen, iesen Prozess. So kann man den Darm in seiner Funktion als Verdauungs-, Immun- und „bio“ heißt Leben, man könnte das Immunsystem oder die Funk- biotika, Schmerzmittel, Protonen- sogenannte Probiotika, das Mikrobiomindividuell aufzubauen und zu stabilispumpenhemmer (Omeprazol), tionen derWeg Nervenzellen im Darm Diese also von „Kleinstlebewesen“ Nervenorgan wieder auf densprerichtigen bringen. Therapie ist immer chen. Bakterien und Pilze bilden schädigen. Dies führt dann nicht Hormone (Cortison, Schilddrüsen- ieren. Eine gesunde Ernährung unnhand derKolonien, konkreten Symptome und Befunde des Hundes zu planen. Medikamente terstützt diesen Prozess. So kann in denen sie sich mit nur zu Verdauungsstörungen wie medikamente,

anderen Kolonien verbinden, die Durchfall, Erbrechen, Blähungen, gegen Scheinträchtigkeit, Hor- man den Darm in seiner Funktion Dr. iur. Ricarda Dill ist Tierheilpraktikerin und führt ihre Praxis für Klassische Homöopathie in sich gegenseitig ernähren und un- Verstopfung oder Futtermittelun- monspritzen oder Hormonchips), als Verdauungs-, Immun- und Nerverträglichkeiten, sondern kann Psychopharmaka (zum Beispiel venorgan wieder auf den richtigen terstützen. Sie unterstützen Detmold-Heiligenkirchen seitauch2008. Ihren Hund: das Mikrobiom ist so wichtig für die Gesunderhaltung der Tiere, dass man vom „vergessenen Organ“ spricht. Es sorgt für ein funktionierendes Immunsystem, weil die Bakterien im Darm Krankheitserreger erkennen und abwehren können. Es hat aber auch Einfluss auf Nervenzellen, die sich im Darm befinden, und kann so auch auf Hirnfunktionen, das Hormonsystem und das Verhalten Einfluss nehmen.

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Tierheilpraxis Dr. iur. Ricarda Dill Heilpraktikerin, Tierheilpraktikerin Plaßkampweg 30 · 32760 Detmold · Telefon: 05231/96 29 46 rd@tierheilkunde-owl.de www.tierheilkunde-owl.de

Weg bringen. Diese Therapie ist immer individuell anhand der konkreten Symptome und Befunde des Hundes zu planen.


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Keine festen Regeln Mietrecht: Haustiere gehören laut Rechtsanwalt Manfred Zipper in gewissen Grenzen zum Wohngebrauch. Ein generelles Verbot gibt es nicht. Doch der Experte verrät, worauf Mieter – auch bei der Haltung eines Hundes – achten sollten, um Ärger mit dem Vermieter oder Nachbarn zu vermeiden. » KATHARINA SCHWINDT Die Haustierhaltung ist im deutschen Mietrecht nicht eindeutig geregelt. Kleintiere wie etwa Fische, Meerschweinchen oder Hamster stellen in der Regel kein Problem dar. Sie gehören mietrechtlich zum „vertragsmäßigen Gebrauch“. Im Übrigen bezieht sich dies nicht auf per se „kleine“ Tiere, sondern jene, bei denen keine Belästigungen anderer Mieter oder Schäden zu erwarten sind. Auch Katzen und Hunde dürfen nicht grundsätzlich verboten werden.

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat entschieden: Ein generelles Haustierverbot ist in Mietverträgen nicht zulässig. Rechtsanwalt Manfred Zipper kann dies bestätigen: „Ohne Vereinbarungen gehört Tierhaltung in gewissen Grenzen zum Wohngebrauch, da Tiere für einen erheblichen Teil der Bevölkerung wichtige Bezugspunkte und damit ein anzuerkennender, in der Regel nur in der eigenen Wohnung zu verwirklichender Bestandteil individueller Lebensführung sind. Eine artgerechte Haltung ist im Hinblick auf Regelungen des Tierschutzge-

setzes zwingend.“ Um Ärger zu vermeiden, sollten Mieter, die sich eine Katze oder einen Hund in der Wohnung halten wollen, vorher immer mit ihrem Vermieter sprechen. Nach der Entscheidung des BGH können Vermieter die Tierhaltung nur noch nach einer individuellen Einzelfallprüfung verbieten und auch nur dann, wenn die Störfaktoren überwiegen. „Die Haltung gefährlicher Tiere, etwa sogenannter Kampfhunde, ist verboten, denn eine Gefährdung der Mitbewohner lässt sich nicht ausschließen“, bestätigt Rechtsanwalt Zipper. Könnten sich Mieter und Vermieter nicht einigen, endet der Fall meist vor Gericht. Dann liegt die Entscheidung beim Richter, der alle vorgetragenen Kriterien

abwägt und pro Einzelfall individuell entscheidet. So erging es auch einer älteren Dame und deren Hündin Luna, ein 13 Jahre alter American Staffordshire Terrier. Der Fall landete vor dem Amtsgericht, da sich Nachbarn – nach jahrelanger Duldung – plötzlich über den Hund beschwert hätten. „Die unerlaubte Hundehaltung kann einen Verstoß gegen den Mietvertrag darstellen. Folge hiervon können Abmahnungen und in letzter Konsequenz auch die Kündigung des Mietvertrages sein“, weiß Experte Manfred Zipper. Er rät, sich stets mit dem Vermieter vorab zu besprechen, um Ärger zuvermeiden.Im Fall Luna übernahm das Schickal: Nur wenige Tage nach der ersten Verhandlung verstarb der Hund. Doch damit nicht genug. Hat der Mieter die Hundehaltung erlaubt, kann es dennoch zu Problemen kommen. Einige Halter werden es kennen: Manche Hunde bellen viel – meist, wenn sie einige Zeit alleine in der Wohnung bleiben müssen. Das kann so manchen im Haus schlichtweg nerven: „Die Nachbarn können den ,störenden’ Mieter auf Unterlassung in Anspruch nehmen“, warnt Zipper. Zudem sind tierische Mitbewohner manches Mal auch kleine Zerstörer. Doch wer kommt dann für die Schäden auf? Der Rechtsanwalt kennt auch hierzu die Antwort: „Hinsichtlich der Eintrittspflicht für Schäden kommt es darauf an, ob diese sich im Rahmen einer normalen Abnutzung bewegen. Ist dies nicht der Fall, hat der Mieter für Schäden einzustehen.“


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Abgesichert für den Notfall Versicherung: Ob zur Impfung oder für Vorsorgeuntersuchungen: Arztbesuche sind für Tierhalter völlig normal. Doch auch wenn das Tier krank wird oder vielleicht einen Unfall hat, muss man zum Tierarzt. Und das kann ins Geld gehen. » VON MARKUS WILHELM Ein Hund im Haushalt bereitet viel Freude. Wird das Tier aber krank oder hat einen Unfall, wird die heitere Stimmung schnell spürbar eingetrübt. Nicht nur aus Sorge um das Wohlergehen des geliebten Vierbeiners, denn die finanzielle Belastung durch hohe Tierarztrechnungen kann für viele Hundehalter zu einem ernsthaften Problem werden. Schmerzhafte Entscheidungen sind dann erforderlich. Abhilfe leistet der rechtzeitige Abschluss einer Tierversicherung. Ein Thema, das immer mehr an Bedeutung gewinnt, wie Experte Stephan Herrmann erläutert: „Das ist längst keine Nische mehr und inzwischen eine eigene Branche geworden. Ich bekomme es bei mir vor Ort mit: Die Nachfrage ist in den vergangenen Jahren so stark gestiegen wie bei keinem anderen Produkt“, erklärt Herrmann, der eine Versicherungsagentur betreibt und selbst Hundebesitzer ist. Tatsächlich gehen selbst kleine Eingriffe ohne Versicherungsschutz rasch an den Geldbeutel. Eine normale Schnittwundenbehandlung schlägt mit Medikamenten gerne

mit 150 Euro zu Buche. Wird an den Wochenenden der Notdienst benötigt, kommen im Nu 350 bis 400 Euro zusammen. Bei größeren Operationen sind schnell beachtliche vierstellige Summen erreicht. Eine Kreuzband-Operation am Hunde-Knie kann mit knapp 2000 Euro das Budget belasten – pro Knie versteht sich. Das Angebot an Tierversicherungen auf dem Markt ist groß und entsprechend unübersichtlich. Es gibt sowohl Basisprodukte, die reine Unfallversicherungen darstellen, als auch umfassendere OP-Versicherungen, die auch im Krankheitsfall für den Großteil der Kosten einspringen. Krankenversicherungen für Hunde werden ebenfalls angeboten. Diese kosten zwar etwas mehr, bieten aber auch die größtmögliche Absicherung. Die zur Einhaus-Gruppe gehörende Versicherung DAP24 engagiert sich sogar im Tierschutz. Ein Teil des Beitrags jeder abgeschlossenen Versicherung wird dafür aufgewendet. „Ich würde bei der Tierversicherung generell zum Premiumprodukt raten“, sagt Herrmann. „Letztendlich kommt es aber auch immer auf den eigenen Geldbeutel und die Einstellung zum Tier an.“ Sinnvoll sei es, vor Vertragsabschluss professionelle Beratung einzuholen. „Die Wahrnehmung eines Fachmanns hilft, das individuell passende Produkt zu finden“, betont Herrmann, „die reine Online-Situation halte ich für gefährlich.“ Doch was zeichnet eine gute Tierversicherung aus? Welche Bestandteile sollte sie enthalten? Herrmann empfiehlt, genau das Kleingedruckte zu lesen, um Fehler zu vermeiden. „Unbedingt enthalten sein sollte die Möglichkeit der freien Tierarztwahl. Wer zu einem Arzt muss, den er nicht kennt, hat immer ein ungutes Gefühl. Dieses Unwohlsein überträgt sich dann auch auf das Tier.“ Wichtig

sei es ferner, eine Versicherung abzuschließen, die auch im Krankheitsfall einspringe. „Krankheiten kommen viel häufiger vor als Unfälle und sollten deshalb unbedingt mitversichert werden.“ Versichert werden könne im Grunde genommen jedes Tier, erklärt Herrmann. Wenn Hund,

Katze & Co. neu in den Haushalt einziehen, ist es wichtig, die eigene Haftpflichtversicherung darüber in Kenntnis zu setzen. In manchen Bundesländern, zum Beispiel in Berlin, Brandenburg oder Niedersachsen, ist für Hunde sogar eine eigene Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben.

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Haarige Angelegenheit Fellwechsel: Im Frühjahr und im Herbst steht bei vielen Tieren der Fellwechsel an. Dann sollten die Tiere jeden Tag gebürstet und im Idealfallvon professionellen Groomern gepflegt werden. » VON GABRIELE SCHMICH*

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Im Frühjahr sorgt der Fellwechsel dafür, dass die Hunde im Sommer nicht schwitzen, und im Herbst tauschen die Hunde das Sommerfell gegen das dichtere Winterfell ein, was eine wichtige Schutzfunktion vor Nässe und Kälte hat. Der Temperaturausgleich findet bei Hunden über das Hecheln statt, denn sie haben – im Gegensatz zum Menschen – lediglich an ihren Pfoten Schweißdrüsen. Der Fellwechselprozess dauert zwischen sechs und acht Wochen, wobei der Prozess je nach Rasse im Frühjahr auch viel länger andauern kann, da das Winterfell mit seiner Dichte eben seine Zeit benötigt. Die Fellhaare wachsen nicht permanent, sondern zyklisch. Beim Hund wachsen aus einem Haarfolikel gleich einige Haare. Das Grannenhaar (= Deckhaar) ist umgeben von mehreren Wollhaaren, die das sogenannte Unterfell bilden. Der Zyklus der Fellhaare hängt von folgenden Faktoren ab: Ernährung/ Fütterung, Gesundheitszustand, Licht und Umgebungstemperatur. Welches Ausmaß der Fellwechsel des Hundes hat, hängt ebenfalls von diversen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Rasse, Hormonstatus, Halterpflege und Alter. Der saisonale Fellwechsel ist also eine sehr sinnvolle Einrichtung der Natur, aber auch anstrengend für Tier und Halter. In dieser Phase hat auch der Stoffwechsel des Tieres einiges zu tun, denn das alte abgestorbene Fell wird abgestoßen und das neue, dicke Haar aufgebaut.

Mit folgenden Nahrungszugaben können Hundehalter ihren Vierbeiner beim reibungslosen Fellwechsel unterstützen: » hochwertiges Eiweiß (Futteranteil beachten) » Bierhefe, B-Vitamine, Biotin (kurbelt den Fellwechsel an/kurmäßige Anwendung) » Lachsöl, Leinöl, Zink (begünstigt ein glänzendes Fell) Die tägliche Fellpflege zu Hause ist in dieser Phase – ebenso wie regelmäßige Termine bei einem Groomer (Hundefriseur) – ein Muss. Professionelle Groomer beraten gerne und individuell und helfen mit auf die Fellstruktur des jeweiligen Hundes abgestimmten Grooming-Werkzeugen weiter. Der Profi-Groomer löst Verfilzungen und Verknotungen und reduziert die fällige Unterwolle. Somit kann der Temperaturausgleich wieder natürlich stattfinden und es entsteht kein Juckreiz. Sollte ein Hund außerhalb der Fellwechselzeiten (Frühjahr/Herbst) ständig Haare verlieren oder der Fellwechsel sich länger als zwei Monate hinziehen, dann könnten andere Faktoren wie etwa Stress, Mangelerscheinungen/-ernährung oder Allergien die Ursache sein. Fazit: Fellpflege ist kein Luxus, sondern dient der Erhaltung der Gesundheit des vierbeinigen Lieblings. Nur ein sauberes, filzfreies und von Unterwolle befreites Fell ist gegen alle Witterungseinflüsse und Parasiten geschützt. * Die Autorin dieses Beitrags, Gabriele Schmich, ist Inhaberin eines Hundesalons.


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Wenn das Auto zur Falle wird Hitze: Mal eben schnell zum Bäcker und beim Plausch die Zeit vergessen – für den Vierbeiner eine gefährliche Situation. Denn gerade im Sommer kann das Auto schnell überhitzen und beim Tier einen Kreislaufkollaps verursachen. Christina Köhler von der TRN Berufstierrettung Rhein-Neckar hat bereits hunderte solcher Fälle erlebt. Sie rät dazu, schon im Frühjahr keine Lebewesen mehr im Fahrzeug zu „parken“. » VON KATHARINA SCHWINDT Schwindel, Durst und letztlich Kreislaufkollaps – zu viel Hitze kann tödlich sein. Dennoch lassen einige Hundehalter ihre Tiere im Sommer über Stunden hinweg im Auto. Christina Köhler von der TRN Berufstierrettung Rhein-Neckar erlebt jedes Jahr, wie verantwortungslos manche Menschen sind. Was kaum jemand weiß: Schon verhältnismäßig niedrige Temperaturen können ein Auto zur Todesfalle machen. „Wir stellen immer wieder fest, dass bereits zwölf Grad Celsius Außentemperatur in Kombination mit direkter Sonneneinstrahlung ausreichen, um in einem Fahrzeug innerhalb von zwei Stunden eine Innentemperatur von 35 Grad Celsius zu erzeugen“, verrät die Expertin. Bereits im Frühling hätten demnach Tiere und Menschen über einen längeren Zeitraum hinaus nichts mehr im verschlossenen Pkw zu suchen. Besonders Hunde

sind empfindlich wenn es um zu viel Hitze gehe, denn sie seien nicht in der Lage, zu schwitzen: „Hunde regulieren ihre Körpertemperatur durch die Zufuhr von Frischluft. Die Halter verschätzen sich oder vergessen die Zeit und schon muss der Hund leiden“, warnt die Tierretterin, die glücklicherweise noch keinen Hund tot aus einem Auto bergen musste. „Es macht einen trotzdem oft wütend, wenn man Hunde vorfindet, die wegen der Unachtsamkeit ihrer Besitzer kurz vor einem Kollaps stehen. Warum man sein geliebtes Haustier bei sommerlicher Temperatur im verschlossenen Auto solch einer lebensbedrohlichen Situation aussetzen muss, werde ich nie verstehen.“ Der Fall aus Hamm am Rhein, der im vergangenen Jahr bundesweit für Schlagzeilen sorgte, stecke dem ganzen TRN-Team noch immer in den Knochen: Drei Hunde waren bei sommerlichen Temperaturen

über eineinhalb Stunden im hinteren Abteil eines kleinen Kastenwagens eingesperrt. „Diese armen Tiere erlitten Höllenquallen und selbst mit den umgehend eingeleiteten Rettungsmaßnahmen kam jede Hilfe zu spät“, erinnert sich Christina Köhler – die Tiere verstarben kurz nach der versuchten Rettung. Natürlich sei das Team dankbar um jeden aufmerksamen Bürger, der im Sommer eingesperrte Hunde bemerke. Doch es gelte zunächst Ruhe zu bewahren und die Situation zu erfassen. „Man sollte sich unbedingt Zeugen hinzurufen und gemeinsam die Lage dokumentieren, beispielsweise durch Bilder. Danach prüft man, ob sich das Fahrzeug ohne Gewalteinwirkung öffnen lässt.

Zudem sollten umgehend Polizei, Tierrettung oder Tierarzt verständigt werden.“ Gefährlich wird es, wenn das Tier zu kollabieren droht: Anzeichen hierfür sind starkes Hecheln, unnormal starker Speichelfluss, glasige und gerötete Augen, Erbrechen, Taumeln und Bewusstseinsstörungen. Ganz eindeutige Zeichen für einen bereits erlittenen Hitzschlag sind Bewusstlosigkeit und Krampfanfälle. „Besteht diese Notlage, dürfen Passanten noch vor Eintreffen der Polizei die Seitenscheibe einschlagen und das Tier aus seiner Situation befreien. Wenn sich Menschen oder Tiere in einer Notlage befinden, ist man sogar verpflichtet zu handeln. Tut man dies nicht, macht man sich strafbar“, weiß die Expertin. Foto: freepik

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Wenn beim Hund die Weisheit durchbricht Zahnwechsel: Auch Hunde verlieren ihre Milchzähne und bekommen ein bleibendes Gebiss. So unterstützen Sie Ihren Welpen:

» QUELLE: EINFACH TIERISCH Ihr Welpe beißt in Sofakissen, knabbert an Ihrer Kleidung herum und nagt plötzlich an Ihren Lieblingss-

chuhen? Der Zahnwechsel beim Hund beziehungsweise Welpen kann hierfür verantwortlich sein. Meist verläuft die Zahnung ohne Probleme. In manchen Fällen können jedoch Probleme auftreten. Das Hundegebiss unterscheidet sich in vielen Dingen von dem des Menschen. So haben ausgewachsene Hunde beispielsweise zehn Zähne mehr als Menschen, nämlich 42. Eine Gemeinsamkeit ist der Zahnwechsel. Bei Hunden tritt dieser im Alter von vier bis sechs Monaten auf. Die Milchzähne fallen dann aus und das bleibende Gebiss wächst nach. Ab der dritten Lebenswoche bekommen Welpen ihre Milchzähnchen, die insgesamt aus zwei Fangzähnen, sechs Schneidezähnen und sechs Backenzähnen jeweils am Ober- und Unterkiefer bestehen. Ab der 16. Woche können die Milchzähne dann ausfallen, der Zahnwechsel bei Welpen findet zwischen dem vierten und siebten Lebensmonat statt, wobei große Hunderassen eher an der Reihe sind als kleine Hunderassen. Die 28 Milchzähne werden nach und nach durch die 42 Zähne des bleibenden Gebisses ersetzt. Hundehalter kriegen von diesem Austausch, der gut drei Monate andauert, nicht immer etwas mit, da viele Vierbeiner die ausgefallenen Milchzähnchen mitunter verschlucken. Oft finden sich allerdings Zähne oder Teile davon in der Wohnung.

In den meisten Fällen gibt es keine Probleme beim Zahnwechsel und der Hund muss sich nur eine Zeit lang mit juckendem Zahnfleisch auseinandersetzen – genau hier liegt auch der Grund für die möglichen Kauangriffe auf Kissen, Kleidung und Co. Nichtsdestotrotz sollten Sie als Hundehalter innerhalb dieser drei Monate immer wieder das Gebiss überprüfen und schauen, ob alles in Ordnung aussieht. Menschenbabys zahnen in der Regel unter deutlich mehr Schmerzen als Hundewelpen, dennoch können auch beim Hund Schmerzen auftreten. Schmerzen beim Hund erkennen Sie unter anderem an Symptomen wie Unruhe, Appetitlosigkeit und schlechtem Schlaf. In einigen Fällen kann der Zahnwechsel beim Hund auch mit Bauchschmerzen, Durchfall, Lustlosigkeit und auch Fieber einhergehen. Kontrollieren Sie das Maul regelmäßig und achten Sie auf Entzündungen und andere Anomalien wie schiefe oder falsch wachsende Zähne. Bei Problemen oder Beschwerden sollten Sie mit Ihrer Fellnase zum Tierarzt.


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Vertrauen ist das A und O Listenhunde: Sie sind gefährlich, aggressiv und kampflustig – so die gängige Meinung. Doch die Beißstatistik sagt etwas anderes. In Rheinland-Pfalz etwa lag 2017 bei den Attacken auf Menschen der Schäferhund vorn – und auch der liebe Labrador kann empfindlich zupacken. Für Hundetrainer Stefan Kaspar ist das keine Überraschung. Denn er meint: „Kampfhunde sind nicht automatisch aggressiver als andere Rassen.“ » VON KATHARINA SCHWINDT* Kräftig, groß und in den Augen vieler Menschen gefährlich – so genannte Kampfhunde haben bekanntlich keinen allzu guten Ruf. Doch ist automatisch jeder Listenhund aggressiv und unberechenbar? Hundetrainer Stefan Kaspar kann diese Frage mit einem deutlichen Nein beantworten: „Kampfhunde sind nicht aggressiver als andere. Je nach genetischer Veranlagung haben sie eventuell sogar eine niedrigere Reizschwelle als ein Labrador oder Golden Retriever.“ Der Experte betreibt eine Hundeschule und blickt auf jahrzehntelange Erfahrung zurück. Die Rasse spiele in Sachen Aggressionspotenzial keine Rolle, denn „gefährlich ist ein Hund immer dann, wenn er nicht in der Führung seines Menschen steht. Es reichen

schon unkontrolliertes Anspringen oder Aggressionsverhalten an der Leine, um gefährliche Situationen zum Beispiel im Straßenverkehr hervorzurufen“, sagt der Profi. Ende der 1970er Jahre begann Kaspar im ehrenamtlichen Bereich. Doch schnell stellte sich heraus, dass er Hunde nicht nur erziehen kann, sondern sie regelrecht versteht. Über das entsprechende Training lasse sich jeder Hund – auch Listenhunde – gut in den Griff bekommen. „Hundehaltung setzt stets ein hohes Maß an Verantwortung voraus. Vierbeiner sollten immer rassegerecht beschäftigt werden“, erklärt er. Wer sich einen Listenhund anschafft, sollte seiner Meinung nach über ein gutes Sozialverhalten gegenüber Menschen und Tieren verfügen. Zusätzlich müsse man sich über die rechtlichen Vorschriften, die ein Listenhund

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mit sich bringe, bewusst sein. In Nordrhein-Westfalen unterliegt die Haltung eines gefährlichen Hundes besonderen Regelungen: In manchen Gemeinden bedarf es einer gesonderten Genehmigung. Zudem ist es möglich oder notwendig, mittels einer Verhaltensprüfung die vermutete Kampfhundeeigenschaft zu widerlegen. Auch hier kommt Stefan Kaspar ins Spiel. Er bereitet Halter auf jene Prüfung vor: „Wir müssen im Training erkennen, in welchen Situationen der Hund sich wohl oder unwohl fühlt. Unangenehme Situationen lernt der Halter aufzulösen, so dass eine positive Bestätigung möglich ist. Nur so wird das Vertrauen des Hundes gestärkt.“ Das Training sei vor allem für den Menschen anspruchsvoll, weniger für den Vierbeiner. Dabei spiele es aber keine Rolle, ob nun ein American Staffordshire, Bullterrier oder Schäferhund gehalten werde. Auch Bloggerin Elena Iva beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Kampfbeziehungsweise Listenhund. „Wir Menschen haben sie gezüchtet“, schreibt sie. Regelmäßig geht sie in ihren Berichten auf das Thema Kampfhunde ein, versucht aufzuklären. Rasselisten sind ihrer Meinung nach genau so sinnvoll wie eine Heizung im Gefrierfach: „Einige Hunde haben bestimmte Neigungen, sie sind stärker als andere. Ein gewisses Maß an Fachkompetenz ist für ihre Haltung unabdingbar. Es ist etwas anderes, wenn ein wild gewordener Chihuahua einem Kind in die Hacke beißt, als wenn ein Kangal einen unerwünschten Besucher in

seine Schranken weist“, findet Iva. Doch dies sei kein Grund, Hunde auf eine Liste zu schreiben – um Menschen zu schützen. Vielmehr bräuchten jene Hunde Schutz vor einigen Menschen: „Vor Menschen, die nicht damit umgehen können, wenn der Hund nicht, wie versprochen, ein toller Familienhund wird. Oder vor Menschen, die nicht dazu in der Lage sind, Verantwortung zu tragen.“ Egal, ob nun Listenhund oder „Schoßhund“: „Jeder Hund braucht einen verlässlichen Menschen an seiner Seite. Vertrauen im Mensch-Hund-Team ist das A und O“, ist sich Hundetrainer Kaspar sicher. Keine bundesweit einheitliche Regelung Eine deutschlandweite Regelung zur Haltung von Kampfhunden gibt es nicht. Welche Rassen als gefährlich gelten, listen die einzelnen Bundesländer auf. Häufig werden Rassen wie Pitbull Terrier, Bullterrier, Staffordshire Bullterrier oder American Staffordshire Terrier als gefährlich eingestuft. Für sie gilt auch ein bundesweites Importverbot. Die „Verordnung über das Halten gefährlicher Rassen“ findet sich in den Polizeiverordnungen der Innenministerien. Jedes Bundesland kann daher eine eigene Verordnung erlassen und entsprechend auch unterschiedliche Rassen listen. In Nordrhein-Westfalen sind folgende Rassen gelistet: American Staffordshire Terrier, (American) Pitbull Terrier, Bullterier und Staffordshire Bullterrier sowie Kreuzungen.


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Finger weg vom Hustensaft Erkältung: Der Hund hustet und schnauft und frisst nicht wie gewohnt. All das sind Anzeichen für eine Erkältung bei den Vierbeinern. Wann man zum Arzt sollte und wie man dem Tier selbst helfen kann. » VON KATJA WALLRAFFEN, DPA Es ist nass, kalt und windig. Wer dann draußen herumläuft, muss aufpassen, sich nicht zu erkälten. Das müsste doch bei Hunden ähnlich sein, oder? Nein, sagen Experten. Eine klassische Erkältung wie beim Menschen gibt es bei Tieren nicht. „Es handelt sich immer um spezielle virale oder bakterielle Infektionen“, erklärt Andreas Moritz. Er leitet eine Klinik für Kleintiere. Das bedeutet: Zeigen Hunde Erkältungssymptome, haben sie sich bei anderen Tieren angesteckt. Die bekannteste erkältungsähnliche Erkrankung beim Hund ist der sogenannte Zwingerhusten. Das klassische Merkmal ist ein sehr trockener Husten, teilweise auch nur unter Belastung. „Wenn die Lymphknoten anschwel-

len, fangen die Hunde manchmal an zu würgen“, erklärt Astrid Behr vom Bundesverband praktizierender Tierärzte. Auch Appetitlosigkeit, Apathie oder Fieber können Symptome sein. Merken Besitzer, dass es dem Hund schlecht geht, sollten sie deshalb einen Tierarzt aufsuchen. „Wenn es schlimmer wird, kann daraus eine Lungenentzündung werden“, sagt Andreas Moritz. Der Zwingerhusten ist eine Infektionskrankheit – Hunde stecken sich meist über Tröpfchen oder sogar über die Luft an. Genauso ist es bei der Staupe. Die Tiere wirken sehr angeschlagen, Flüssigkeit tritt aus der Nase, und teilweise haben sie Fieber. Eine kalte Schnauze oder eine warme Stirn geben dafür keine Anhaltspunkte. Dabei sollte das Fieberthermometer keinesfalls

unter die Zunge gelegt werden. Hunde könnten es zerbeißen. „Fieber wird bei Tieren anal gemessen. Auch wenn sich besonders Katzen etwas wehren“, sagt Astrid Behr. Die meisten Tiererkrankungen mit Erkältungssymptomen können medikamentös behandelt werden, oft mit Antibiotika. Wichtig ist: All diese Krankheiten sind ansteckend. Die Tiere sollten deshalb möglichst von anderen Tieren ferngehalten werden. Eine Übertragung zum Menschen ist zwar sehr selten, aber theoretisch möglich. Darüber hinaus gilt wie beim Menschen: Ruhe ist für den Hund das Wichtigste, ein bisschen Bewegung aber trotzdem gut. Medikamente für den Menschen beim Tier anzuwenden, ist dagegen ein absolutes No-Go. Hustenblocker können die Produktion von Schleim anregen, der sich in der Lunge absetzt. Schmerzsalben wie Voltaren können zu schweren Erkrankungen führen, und selbst

ätherische Öle und Eukalyptus können die Körper von Hund en eher reizen, als ihnen zu helfen. Besser funktionieren kleine Hausmittel, zum Beispiel ein Wasserdampfbad mit Kochsalzlösung. „Über das Tier kann man gut einen Stuhl mit Korbgeflecht stellen“, rät Klaus Kutschmann vom Ausschuss Klein- und Heimtiere der Bundestierärztekammer. So können Hunde nicht so leicht weglaufen. Auch eine Hühnersuppe ist nicht schlecht. „Zudem kann man die Räume befeuchten, um die Schleimhäute etwas zu entlasten“, rät Astrid Behr. Und auch verklebte Nasen oder Augen vorsichtig abzuwischen, verschafft den Tieren Erleichterung. Das hilft gegen die Symptome, lindert aber die Krankheit nicht. Hier kann in der Regel nur der Tierarzt oder die Zeit helfen – leichte Erkrankungen sind nach wenigen Tagen überstanden. Im Extremfall kann aus Erkältungssymptomen aber eine chronische Krankheit werden.


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DER BESTE WEG ZU MEHR TIERGESUNDHEIT: KRANKHEITEN VERMEIDEN Es gibt viele gute Gründe für die Impfung. Das gilt für Nutztiere sowie für Klein- und Heimtiere gleichermaßen. Die Tiergesundheitsindustrie stellt dafür eine enorme Breite von Impfstoffen zur Verfügung: Aktuell sind mehr als 400 Impfstoffe bei 19 Tierarten gegen mehr als 80 Krankheiten zugelassen. Für Rind, Schwein und Huhn, Pferd und Schaf, Hund und Katze, aber auch Kaninchen, Frettchen, Fische oder die Brieftaube sind Impfstoffe verfügbar.

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» QUELLE: BUNDESVERBAND FÜR TIERGESUNDHEIT Umfangreiche Empfehlungen zur breiten Impfpalette gibt die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet), die jetzt ihr Informationsangebot auf einer neuen Internetseite noch umfangreicher präsentiert. Die neue Web-Adresse lautet www.stikovet.fli.de. Als wichtiges, neues Element wurden Impftabellen integriert. Darin enthalten sind alle Impfempfehlungen, die bislang erarbeitet wurden, übersichtlich nach Tierarten zusammengefasst. Für Wiederkäuer und Schweine haltende Betriebe wird darüber hinaus eine Differenzierung nach Nutzungsrichtungen beispielsweise Milcherzeugung, Mutterkuhhaltung und Rindermast bzw. nach Altersgruppen vorgenommen. Im Kleintierbereich erleichtert die Einteilung in Core und Non-Core-Impfungen die Orienti-

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erung. So sind Core-Komponenten, gegen die in jedem Falle ein belastbarer Impfschutz vorhanden sein sollte, beim Hund die Parvovirose, die Staupe und die Leptospirose. Auch wenn die (Fuchs-) Tollwut hierzulande als getilgt gilt, ist eine Impfung aufgrund der immer wieder auftretenden Importfälle nach wie vor empfehlenswert. Für Reisen ins Ausland ist sie gesetzlich vorgeschrieben. Auch gegen die durch kontinuierliche Impfung selten gewordene ansteckende Hepatitis des Hundes (Hepatitis contagiosa canis) kann einer erneuten Verbreitung durch die Impfung vorgebeugt werden. Entscheidend für die Vermeidung zahlreicher Krankheiten ist nicht nur die Impfung des Einzeltieres, sondern ein ausreichender Populationsschutz. Für Pferde zählen die Impfungen gegen Tetanus, Equine Influenza (EIV) und Equine Herpesvirus (EHV)-Infektionen vom Typ 1 und 4 zu den Core-Komponenten. Eine Impfung gegen das 2018 erstmals in Deutschland aufget-

retene West-Nil-Virus wird in den betroffenen Gebieten empfohlen. Die Non-Core-Komponenten sind nicht grundsätzlich weniger wichtig, aber nicht für jedes Tier zu jeder Zeit gleichbedeutend. Ob sie nötig sind, hängt auch von den Lebensumständen des Tieres ab. Der Nutzen von Impfungen ist unter Fachleuten unumstritten. Sie

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sind neben der Betriebshygiene, den Haltungsbedingungen inklusive Fütterung und der Biosicherheit eine der wichtigsten Säulen im Tiergesundheitsmanagement. Impfungen gegen zoonotische Erreger, die auch dem Menschen gefährlich werden können, schützen zudem auch den Mensch. Fotos: freepik

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Büroschnauzen – der Hund als Kollege Sie sind lieb, verschmust, aufmerksam, manchmal frech und verbreiten gerne gute Laune: Arbeitskollegen – also die vierbeinigen mit der kühlen, feuchte Nase; kurz auch Büroschnauzen genannt. Fürsprecher gibt es viele – abgesehen natürlich von den Hundefreunden, die den geliebten Vierbeiner gerne um sich haben. Die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes Haustierregister betreibt, kennt viele Geschichten um den Bürohund. » QUELLE: TASSO Die Vorteile, die Hunde im Büro bringen können, sind mittlerweile hinreichend bekannt: Sie wirken entspannend und fördern das soziale Miteinander. So haben die Kollegen beispielsweise ein unverfängliches Smalltalk-Thema bei Begegnungen im Aufzug oder an der Kaffeemaschine. Streichel-, Spiel- und Spaziergeh-Pausen führen dazu, dass die Mitarbeiter sich häufiger bewusst entspannen und bewegen und anschließend konzentrierter weiterarbeiten können. Beim Streicheln wird das sogenannte Kuschelhormon Oxytocin ausgeschüttet. Das hilft dabei, Stress zu reduzieren. Bürohunde machen nicht nur ihre Halter glücklich, sondern auch die Kollegen, die von der gelösten Stimmung profitieren, bei Spaziergängen dabei sind und ebenfalls Streicheleinheiten verteilen. Daher ist TASSO überzeugt: Büroschnauzen können ein wichtiger Faktor im harten Wettbewerb um Spitzenkräfte sein. „Viele Menschen entscheiden sich sicher eher für einen Job, zu dem sie ihren Vierbeiner mitbringen dürfen“, ist TASSO-Leiter Philip McCreight sicher. „Wir bei TASSO machen seit mehr als 35 Jahren gute Erfahrungen mit unseren Bürohunden. Sie sind ein wichtiger Teil unseres Teams und nicht mehr wegzudenken.“ Auch wenn TASSO überzeugt ist, dass Hunde im Büro unzählige Vorteile bringen, müssen natürlich trotzdem im Sinne der Tiere und Menschen einige Grundregeln beachtet werden:

» Der Arbeitsplatz muss geeignet sein. Der Hund darf beispielsweise nicht mit in eine Fabrik, in der

es laut und gefährlich ist. Lebensmittelverarbeitende Betriebe sind ebenfalls tabu. Weiterhin sollte nicht zu viel Trubel herrschen. Ein überfülltes Kaufhaus ist zum Beispiel keine gute Umgebung für den Vierbeiner. » Kollegen und Vorgesetzte müssen einverstanden sein. Auch wenn ein Kollege ein Problem mit der Anwesenheit eines Hundes

hat – beispielsweise allergiebedingt – muss darauf Rücksicht genommen werden. » Ein eigener Platz. Dem Hund darf es an nichts fehlen. Dazu gehört ein Rückzugsort. Weiterhin braucht der Hund auch auf der Arbeit immer Zugang zu frischem Wasser und regelmäßige Spaziergänge und gelegentliche Spielpausen. » Auch muss sich der Vierbeiner am Arbeitsplatz wohlfühlen. Er sollte keine Angst vor Menschen haben oder Aggressionen zeigen. Ein gewisser Grundgehorsam ist ebenfalls Voraussetzung. Den idealen Begleiter für das Büro zeichnet zudem ein ruhiges und freundliches Gemüt aus. » Zurückhaltung ist angesagt. Die Büroschnauze sollte friedlich auf ihrem Platz bleiben können und nicht im Büro umher laufen und Kollegen von der Arbeit abhalten. Es ist wichtig, dass der Hundehalter hier ein vorbildliches Verhalten zeigt, damit es langfristig im Sinne der Hunde und ihrer Vorteile für das Team nicht zu Ärger mit anderen kommt. Dazu gehört es auch, dass das Tier selbstverständlich sauber ins Büro kommt und seine Anwesenheit niemanden beeinträchtigt. Beherzigt man diese Tipps, sollten die Chefetagen vielleicht doch einmal daran denken, dass die Qualität der Arbeit ihrer Mitarbeiter keineswegs nur darin liegt, das gewünschte Arbeitsaufkommen abzuarbeiten, sondern daran, dass Mitarbeiter vielleicht einfach bessere Arbeit leisten, wenn sie sich im Unternehmen einfach wohl fühlen.

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Ein Fall für flinke Pfoten und feine Nasen Rettungshundestaffel: Wenn Menschen vermisst werden, ist die vierbeinige Hilfe oft effektiver als die zweibeinige allein. » VON KATRIN MERZ Es ist dunkel im Wald. Bereits vor mehreren Stunden ging die Vermisstenmeldung ein. Der Gesuchte ist dringend auf Medikamente angewiesen und vermutlich bewusstlos. In so einem Fall wird nicht selten die Rettungshundestaffel gerufen. Dicht an dicht nebeneinander suchen die Retter das Areal Meter für Meter ab. Oft ist es die Suche nach der Nadel im Heuhaufen und dementsprechend zeitintensiv – auch, wenn es im Notfall um Sekunden geht. Damit die Hilfe trotzdem rechtzeitig ankommen, haben die Retter vierbeinige Unterstützung Ein Rettungshund findet einen Vermissten in kürzester Zeit. Die Spürnasen sind deshalb im wahrsten Sinne des Wortes Lebensretter. Rettungshunde sind Spezialisten, wenn es darum geht, in unwegsamem Gelände oder großen Wäldern

vermisste Personen aufzuspüren. Sie arbeiten bei jedem Wetter, tagsüber und auch nachts. Für die Polizei oder Feuerwehr sind Rettungshundestaffeln, wie die der Johanniter, wertvolle Unterstützung, wenn es darum geht ältere Personen zu finden, die in Lebensgefahr schweben, weil sie verwirrt sind oder wichtige Medikamente nicht eingenommen haben, spielende Kinder zu suchen, die sich verlaufen haben, Jogger, Mountainbiker oder Reiter zu finden, die nach einem Sportunfall hilflos im Wald liegen, Wanderer, Pilzsucher oder Jäger zu suchen, die nach einem Schwächeanfall dringend einen Arzt brauchen, Unfallopfer im Schockzustand zu finden, die sich vom Unfallort entfernt haben, suizidgefährdete Personen rasch zu finden oder Menschen zu suchen, die nach Erdbeben verschüttet oder eingeklemmt sind und schnelle Hilfe benötigen.


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Wenn in den Kreisen Lippe und Höxter ein Mensch vermisst wird, kann die Polizei die Rettungshunde des Johanniter-Regionalverbandes Lippe-Höxter um Unterstützung bitten. Dafür trainiert die Staffel das ganze Jahr über zweimal die Woche und übt am Wochenende im Gelände. Das aktuell insgesamt 26-köpfige Team – 12 Zweibeiner mit ihren 14 Vierbeinern – arbeitet dabei komplett ehrenamtlich. Auch wenn die Staffel in Lippe und Höxter sehr labradorlastig ist, eignet sich fast jeder Hunderasse als Rettungshund. “Entscheidend ist dabei das jeweilige Wesen”, erzählt die stellverttende Staffelleitung Sarah Köhne. Die Ausbildung eines Hundes in der Flächen- und Trümmersuche dauert seine Zeit. Zwei bis drei Jahre Training gehen der ab-

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schließenden Prüfung, die alle 18 Monate wiederholt werden muss, voraus. Ist diese bestanden, sind die Hunde Rettungskräfte auf vier Pfoten und ihren menschlichen Kollegen bei der Suche nach Vermissen weit überlegen: Zwei Hunde können durch ihre hohe Schnelligkeit, Ausdauer und Wendigkeit 100.000 Quadratmetern in 45 Minuten absuchen. Ohne Hunde würden die Rettungskräfte für dieselbe Fläche etwa zwanzig Personen und rund eine Stunde Zeit benötigen. Die Arbeit stellt sowohl an den ehrenamtlichen Hundeführer als auch an den Hund hohe Ansprüche. Beide müssen ein perfektes Team bilden, um bei ihrer schwierigen und auch zum Teil gefährlichen Arbeit keine Fehler zu machen. „Hier in Lippe und Höxter kommt unsere Rettungshunde-Staffel vorwiegend

dann zum Einsatz, wenn es darum geht im Wald verirrte Spaziergänger, vermisste, demente Personen oder auch suizidgefährdete Personen rechtzeitig zu

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finden. Außerdem werden wir gerufen, um nach Verschütteten, zum Beispiel nach einer Gasexplosion, zu suchen“, erklärt Sarah Köhne die Aufgabengebiete.

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Emotionale und körperliche Stütze Tierischer Besuch: Viele Senioren sind einsam und haben Schmerzen. Hunde zaubern ihnen ein Lächeln ins Gesicht, lassen sie einen Moment lang entspannen. Genau aus diesen Gründen geht Iris Kaspar seit sechs Jahren in Seniorenheime – in Begleitung von Hunden und deren Haltern. Einige Bewohner reagieren mit Freude auf den tierischen Besuch, machen sich eigens zurecht und blühen förmlich auf. » VON KATHARINA SCHWINDT Sie hat nicht nur ein Herz für Tiere – Iris Kaspar erfreut regelmäßig Senioren mit tierischen Besuchern, genauer gesagt mit Hunden. Die Idee hatte jedoch nicht sie selbst: „Mein jüngster Sohn ist examinierter Altenpfleger. In seiner Ausbildung hat er mehrere Wohnbereiche durchlaufen und eng mit dementen Bewohnern gearbeitet. Er kam auf die Idee“, sagt die Trainerin der Ludwigshafener Hundeschule „RoyalSteps“. Das ist nun bereits sechs Jahre her. Alles fing im Caritas-Haus Maria Frieden in Mannheim-Neckarstadt an. „Ausgeweitet haben wir unser Angebot momentan noch auf das Vitanas Seniorenzentrum am Rheinufer

in Ludwigshafen. Ein weiteres Caritas-Haus in Mannheim ist in Planung“, verrät die Expertin. Für die ehrenamtlichen Besuche werden ausschließlich Vierbeiner der Hundeschule eingesetzt. In den Basis- und Begleithundekursen würde sich laut Kaspar schnell zeigen, welche Tiere dafür in Frage kommen. „Wir üben verschiedene Situationen, die im Altersheim vorkommen, etwa Festhalten am Fell oder Vorbeifahren eines Rollators. Hunde, die sich neutral oder ausweichend verhalten, kommen in die engere Wahl. Das ist übrigens rasseunabhängig“, erklärt die Trainerin. Außerdem sollten die Hunde sozial verträglich und nicht futterneidisch sein. Doch nicht nur der Vierbeiner müsse gewis-

sen Anforderungen standhalten. Auch beim zugehörigen Menschen prüft die Trainerin die Tauglichkeit. „Der Halter sollte Stresssymptome des Hundes erkennen und ihm in diesen Situationen helfen können. Ein kurzer Moment der Freude und Entspannung: Bei den Besuchen in Seniorenheimen zeigt sich schnell, was Hunde beim Menschen bewirken können. So sehr die Bewohner Freude und Spaß empfinden, für die Vierbeiner ist so ein Besuch sehr anstrengend.“ In Mannheim werden die Senioren in den einzelnen Wohnbereichen besucht. Dadurch können auch bettlägerige Bewohner an dem Angebot teilnehmen. In Ludwigshafen treffen Hunde und Bewohner in einem Begegnungsraum aufeinander. „Dort kann man eher interagieren. Aber beide Varianten haben ihre Qualitäten“, findet sie. Meist seien Alltagsbegleiter oder Sozialpädagogen dabei, die unterstützend zur Seite stehen. Oft wisse man nicht, wie ein Bewohner reagieren werde: „Bei unserem letzten Besuch hat

uns ein älterer Herr mit Anekdoten aus seinem Leben überhäuft. Die ihn betreuende Alltagsbegleiterin teilte uns mit, dass dieser Bewohner kaum sein Zimmer verlasse oder nur selten spreche. Sie habe ihn so noch nie erlebt“, erinnert sich Kaspar. Die Besuche wirkten sich nicht nur emotional, sondern auch körperlich positiv aus. „Durch das Streicheln des Fells können sich Muskelkrämpfe lösen, die Menschen können kurz entspannen.“ Eine Dame kleide sich immer besonders schick und führe dann einen der kleineren Hunde stolz aus. Besonders beliebt seien übrigens Schäferhunde und Dackel. Bei der Frage, ob ein Mensch zu alt für einen Hund sein kann, holt Iris Kaspar aus: „Hunde benötigen ein gewisses Maß an Pflege, Zuspruch und Beschäftigung. Sofern ältere Menschen noch selbstständig den Alltag bestreiten oder ein Umfeld haben, das bei der Haltung aktiv unterstützt, kann man nie zu alts ein. Foto: prostooleh / Freepik


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Weich, robust, elegant Halsbänder: Sie heißen Boston, Amsterdam, Roma, Barcelona oder Weinheim: Geschmackvolle Designs, spannende Farbtöne erstklassige Qualität und hoher Tragekomfort sind die Markenzeichen von “Das Lederband” „Lime“ – ohne lange zu überlegen. Corinna Kiehl ist sich sicher, dass der zartgrüne Ton ihr absoluter Farbfavorit ist. Und dann kommt sie doch ins Straucheln: „Wir haben seit Anfang März in unserer Weinheim-Kollektion einen neuen Violett-Ton, der jetzt im Frühling besonders leuchtend ist.“ Corinna Kiehl spricht nicht von Bluse, Blazer oder Rock, sondern von Hundehalsbändern. Genauer gesagt, edlen Lederbändern. Und damit kennt sie sich bestens aus, schließlich betreiben sie und ein etwa zehnköpfiges Team um Geschäftsführer Uwe Holubeck die in Weinheim ansässige Das Lederband GmbH, ein Tochterunternehmen der renommierten Weinheimer Leder GmbH, die 2003 aus dem

Freudenberg Konzern hervorging. Die Farben sind reiner Geschmack – nicht streiten lässt sich dagegen über die Qualität der Halsbänder für die vierbeinigen Freunde. Dafür bürgt die Muttergesellschaft Weinheim Leder, die mit ihren Kernprodukten hauptsächlich die große Modebranche mit klingenden Namen wie Hermès und Prada zu ihren Kunden zählt. „Wir kontrollieren die gesamte Produktionskette selbst. Unser Ziel ist es, den Kunden wieder den Spaß am Material Leder zu vermitteln“, erläutert Corinna Kiehl, die auch gleich mit einem alten Hunde-

halter-Vorurteil aufräumt: „Leder ist wie unsere Haut – es darf durchaus auch nass werden. Mit einem bisschen Pflege hält ein gutes Lederhalsband ein Hundeleben lang.“ Die Rohleder-Beschaffung ist fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie, die Umweltschutz, Tierschutz, Nachhaltigkeit und Wahrung der Ressourcen nicht als reine Worthülsen führt. Dass die Halsband-Kollektionen teilweise biozertifiziert sind und selbst beim Haken an der Stange im Geschäft sowie den Etiketten auf synthetische Stoffe verzichtet wird, sind dafür weitere Indikator-

en. Und schließlich, das ist das Wichtigste, kommt die Qualität dem Hund zugute. Weich und damit angenehm zu tragen, trotzdem aber robust – so muss für Corinna Kiehl ein gutes Halsband beschaffen sein: „Schließlich muss es ja auch einiges aushalten können“. Entscheidend aber ist, dass sich der vierbeinige Liebling wohlfühlt. Die meisten Kollektionen sind gebuggt, also mit weichen Kanten, die verwendeten Metallteile sind so angeordnet, dass möglichst wenig Hautkontakt entsteht. Zudem ist bei den meisten Halsbändern der D-Ring mit in die Schnalle genäht. Diese kann so nicht gegen die Kehle des Hundes drücken. Im Sortiment finden sich auch Geschirre, Leinen, Zughalsbänder und so innovative Produkte wie die Universalleine. Sogar waschbares Leder, das in der Waschmaschine gewaschen werden kann, gibt es im Programm. red www.das-lederband.de

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Treuer Begleiter: Blindenführhund Sammy unterstützt sein Frauchen im Alltag. Foto: Daria Shevtsova

Helfer auf vier Pfoten Tierische Unterstützung: Hunde haben einen positiven Einfluss die Gesundheit von uns Menschen. Sie werden zum Beispiel als Co-Therapeuten eingesetzt. Als Assistenzhund können sie ihrem Herrchen im Alltag unter die Arme greifen. Und dann sind da noch die Begleithunde. Um die Begriffe richtig einzuordnen, haben wir die Aufgabenfelder genauer betrachtet. » VON PATRIZIA LERCH Den Haustürschlüssel bringen, beim Anziehen helfen, sicher über die Straße führen oder kurz vor einer Unterzuckerung Alarm schlagen – all das und mehr sind Fähigkeiten von Assistenzhunden. Ihre Aufgaben und Rechte in der Öffentlichkeit unterscheiden sich stark von Therapie- und Begleithunden. Meist beginnt die zweijährige Ausbildung eines Assistenzhundes im Junghundalter. Von Anfang an wohnt der Hund bei der Person, die auf seine Un-

terstützung angewiesen ist. Sie werden speziell für sie und ihre Bedürfnisse ausgebildet. Die Vierbeiner werden langsam an ihre späteren Aufgaben herangeführt. Erst im zweiten Jahr beginnt die Spezialausbildung, bei der sie mindestens drei Aufgaben lernen, die die Behinderung des Herrchens mindern. Assistenzhunde haben von Natur aus individuelle Talente, die sie qualifizieren. Die Sensibilität vor Ereignissen wie einem drohenden epileptischen Anfall zu warnen, können sie nämlich nicht erlenen. Das muss der Hund im

Gespür haben. Identisch ist das bei Asthma, Schlaganfall- und Diabetikerwarnhunden. Assistenzhunde müssen sich in der Öffentlichkeit sehr diszipliniert verhalten. So dürfen sie nicht schnüffeln und müssen andere Artgenossen und Menschen ignorieren. 24 Stunden am Tag ist ein Assistenzhund an der Seite seines Herrchens. Er darf sogar mit zum Einkaufen und zum Arzt. Die bekannteste Funktion eines Assistenzhundes ist wahrscheinlich die als Blindenführhund. Im Gegensatz zum Assistenzhund hilft der Therapiehund vielen verschiedenen Menschen und lebt beim Therapeuten. Er sorgt für einen niedrigeren Blutdruck, baut emotionalen Stress oder Ängste ab und fördert das Wohlbefinden des Patienten. Therapiehunde können sogar dabei

helfen, das Sprachvermögen zu verbessern und die Körperwahrnehmung des Patienten zu verändern. Eingesetzt werden sie von zum Beispiel Ergo-, Physio-, oder Psychotherapeuten. Hund und Therapeut arbeiten als Team zusammen, um Menschen mit neurologischen oder psychischen Erkrankungen zu helfen. Auch wenn sie nicht den Therapeuten ersetzten, beeinflussen sie den Heilungsprozess positiv. Die Vierbeiner fordern die zu behandelnde Person beispielsweise aktiv auf mit ihnen zu spielen oder warten empathisch auf eine Reaktion des Patienten. Dabei lernen sie verschiedenste Personen mit unterschiedlichen Charakteren und Krankheitsbildern kennen, auf die sie sich einstellen müssen. Ähnlich wie beim Assistenzhund muss auch


soziale Kompetenz besitzen. Dazu gehören zum Beispiel Pudel, Chihuahua und Malteser. Der kynologische Dachverband Fédération Cynologique Internationale (FCI) hat Hunderassen in bestimmte Gruppen eingeteilt, um Zucht- und Rassestandards festzulegen. Es gibt zehn Gruppen. Begleithunde bilden die Gruppe FCI-9.

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ein Therapiehund bestimmte Charaktereigenschaften haben. So sind ein ruhiges Gemüt, ein offenes Wesen und eine niedrige Aggressionsbereitschaft wichtig. Im Idealfall werden Hunde schon im Welpenalter durch ihre Erziehung und Sozialisierung auf die Arbeit mit Patienten vorbereitet. Aber auch ältere Hunde eignen sich. Die Rasse ist beim Therapiehund wie beim Assistenzhund nebensächlich. Um als Begleithund zu gelten, muss der Vierbeiner eine bestimmte Ausbildung absolviert haben. Die Richtlinien dazu hat der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) festgelegt. Die Ausbildung hat mehrere Stufen. Die unterste ist die des Begleithundes. Mit bestandener Prüfung können die Vierbeiner an Hundesportprüfungen teilnehmen. Dabei muss auch der Hundeführer einen schriftlichen Test bestehen. Während der Ausbildung zum Begleithund lernen die Tiere Gehorsam. Ein Begleithund lernt unter anderem, mit und ohne Leine immer links neben seinem Hundeführer zu laufen. Er darf sich nicht durch Menschenmassen oder andere Hunde ablenken lassen. Als Gesellschafts- und Begleithund werden aber auch bestimmte Rassen verstanden. Sie sollen besonders menschenbezogen sein und eine hohe

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Stylisch und rutschfest Bullinga: Wie eine läufige Bully-Dame eine erfolgreiche Geschäftsidee ins Rollen brachte.. » VON RED Eine Frau mit kreativer Ader, vier zuckersüße Hunde – und ein handfestes Problem: So beginnen manchmal Erfolgsgeschichten. Wie „Bullinga“, ein Ein-Frau-Unternehmen, das vor allem in der Bully-Szene als Synonym für hochwertige, handgemachte Produkte für den vierbeinigen Liebling steht – von Lümmeltaschen für den Rüden, Halsbändern für die Fellnasen, Hoodies und Jacken für alle Rassen, trendigen Gassibags für Frauchen und Herrchen, Bademänteln oder kuscheligen Körbchen bis hin zum Läufigkeitshöschen für die Hundedame. Das ist das Stichwort, und alles fing mit einer Windel an.

Rückblick: „Bullinga“-Schöpferin Inga lebt mit ihren drei Bullys Iva, Bella und Amando sowie American Staffordshire Krümel in Moers und steht vor ziemlich exakt fünf Jahren vor einer großen Herausforderung: „Als damals meine Hündin Bella läufig geworden ist, bin ich schier verzweifelt. An ihrem zuckersüßen Wackelpoppo wollte einfach nichts halten, um den Teppich im Wohnzimmer oder die Möbel vor ihren Bluttropfen zu schützen, erzählt die „Bullinga“-Erfinderin: „Erst eine Windel meines Patenkindes schien mir eine gute Lösung zu sein.“ Der Trick funktionierte, „aber auf Dauer erschien mir der Windelverbrauch nur wenig umweltfreundlich. Und

so ist schließlich ein Höschen aus Baumwolle entstanden. Nachdem ich Fotos von dieser Hose in diversen Facebook-Gruppen geteilt hatte, war die Nachfrage plötzlich so riesig, dass ich am 1. April 2014 mein Gewerbe offiziell angemeldet habe.“ „Bullinga“ war geboren. Dazu muss man wissen, dass die von Geburt an taube Hörgeräteakustikerin im Handwerk schon immer ihre Leidenschaft sah. Mit Geschick und Fantasie sind bis heute zahlreiche Hunde-Artikel entstanden, die fast alle individuell auf den eigenen Begleiter abgestimmt werden können – in unzähligen Stoffen, den unterschiedlichsten Farben, Mustern und Beschaffenheiten. Wie die zündende Idee, die Läufigkeitshose, die es heute in verschiedensten Ausfertigungen gibt und die – extrem wichtig – fast

„unverrutschbar“ ist. Dafür sorgen clever eingearbeitete Klettverschlüsse und eine perfekt angepasste Form für jede Hundedame. Für die ganz „harten Felle“ fertigt Inga, die ihre Produkte ausschließlich über Facebook vertreibt und alle Nachrichten persönlich bearbeitet, sogar Höschen mit Hosenträgern an. Weitere Highlights wie Kronenkissen, Kuschelsäcke oder ChillaXX-Kissen lassen vor allem das Bully-Herz höher schlagen. „In erster Linie ist ,Bullinga’ für meine eigenen vier Hunde. Sie sind meine tägliche Inspiration“, erklärt Inga, die den pfiffgen Hunde-Artikeln längst ihre komplette Freizeit widmet: „Nähen ist für mich wie Yoga, nur das es keine Kalorien verbraucht“, scherzt die Teilzeit-Unternehmerin. red

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Das letzte Kind hat Fell Tiernamen: Ob auf dem Spielplatz ein Kind oder ein Hund gerufen wird, lässt sich häufig nicht unterscheiden. Die Hitlisten der Namen für Kinder und Tiere ähneln sich zunehmend. Was steckt dahinter? » QUELLE: DPA „Das letzte Kind hat Fell“ ist ein unter Tierärzten verbreiteter Spruch, das lässt sich auch an den populärsten Namen für Katzen und Hunde ablesen. „Mieze und Bello sind nicht angesagt“, meldete das Haustier-Register Tasso vor kurzem. Wieder einmal führt demnach bei den Hündinnen Luna die Namens-Hitliste 2018 an, gefolgt von Bella und Emma. Katzen wurden demnach am häufigsten Lilli/Lilly, Luna und Lucy genannt. Beliebte Tiernamen finden sich auch in den Top Ten der Mädchennamen. Die innige Verbindung der Deutschen zu ihren Vierbeinern wurde erst kürzlich wissenschaftlich untersucht. Laut einer

Befragung an der Kleintierklinik der Tierärztli- chen Hochschule Hannover (Tiho) halten mehr als 90 Prozent ihrem Hund oder ihrer Katze für ein „vollwertiges Familienmitglied“. Knapp die Hälfte bezeichnet das Tier sogar als „Kind-Ersatz“. „Die ursprünglichen Hauptfunktionen der Haustiere fallen weg“, sagt Peter Kunzmann, Professor für Ethik in der Tiermedizin an der Tiho. So gehe es bei der Katze nicht mehr darum, Nager fernzuhalten. Hunde würden im Privaten auch nur noch selten zum Schutz von Haus und Hof eingesetzt. Die beliebtesten Namen für Rüden unterscheiden sich deutlicher von den Top Ten der Jungennamen, denn hier steht Balu/Balou (der

Bär aus dem Zeichentrickklassiker „Dschungelbuch“) ganz oben, gefolgt von Buddy, also Kumpel, und Charlie/Charly. Aber auch die ebenso für Kinder tauglichen Bruno (Platz 6) und Max (Platz 10) tauchen auf. Bei den Katern hat Leo den langjährigen Spitzenreiter Felix verdrängt. Das Register Tasso erfasst insgesamt 9,3 Millionen Heimtiere. Im vergangenen Jahr wurden 312.500 Katzen und 390.200 Hunde neu angemeldet. Der im hessischen Sulzbach ansässige Verein finanziert sich aus Spenden. Im Mittelpunkt stehe die Suche nach entlaufenen Tieren und ihre Rückvermittlung, sagt Sprecherin Laura Simon. Dass ihre Namensgebung der Mode unterliegt, beweist ein Blick in die Tasso-Listen aus der Zeit vor 1990. Beliebt bei den Hündinnen waren damals Susi, Lady, Anka, Trixi, Senta, Cindy, Cora, Tina, Asta und Jenny. Weibliche Katzen hießen oft Minka, Susi, Muschi,

Mausi, Mohrle, Pussy, Tiger, Lisa, Micky oder Mieze. Davon, dass der Hund und die Katze als Familienmitglieder aufgefasst werden, profitiert der Zoohandel. Ausstattung und Nahrung werden immer individueller, wie der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands (ZZF) berichtet. So könnten sich Tierhalter etwa das Futter online selbst zusammenstellen und auf das Etikett den Namen drucken lassen. Beliebt seien auch Zahnpflegesnacks für Hunde, Backmischungen für Hundekekse oder handgemachte Halsbänder. Der Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld findet die Angleichung von Tier- und Kindernamen „faszinierend“. Möglicherweise hätten sich die Vornamen für Mädchen und Jungen in den vergangenen Jahren den Tiernamen angepasst, meint er: „Kindernamen sind heute deutlich kürzer als früher und klingen immer lalliger.“


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Ruhe und die richtigen Handgriffe Erste Hilfe: Erste-Hilfe-Kurse schulen Besitzer von Hunden und Katzen für einen Notfall. Wer erste Handgriffe wie das Anlegen eines Verbandes oder das Umlegen einer Maulschlinge in Ruhe übt, kann in einer Notsituation besser agieren. » VON KATJA WALRAFFEN, DPA Ist ein Haustier verletzt, sind Erste-Hilfe-Maßnahmen notwendig, bevor es zum Tierarzt geht. Dazu zählt ein Verband, falls die Hundepfote durch eine Schnittverletzung blutet. Oder die Untersuchung des Mauls, wenn ein Fremdkörper verschluckt wurde. Apathie, Atemnot, Blut, Schmerzenslaute – natürlich erschrecken Tierhalter, wenn es ihrem Liebling schlecht geht. Dennoch verlangt eine Notsituation überlegtes Vorgehen. Zum Glück lässt sich das trainieren. Nicht alle Besitzer von Haustieren gehen vorab gedanklich durch, ob und wie gut sie gewappnet sind für einen Notfall. Dabei ist es wichtig,

Tanja Krüger Herforder Straße 143 32105 Bad Salzuflen Tel. (05222) 9 60 92 50 Fax (05222) 9 60 92 51 info@krueger-tierarztpraxis.de

auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, sagt Burkhard Wendland von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz. Der Tierarzt verweist auf Erste-Hilfe-Kurse, die überall in Deutschland angeboten werden. „Dort kann man grundlegende Dinge trainieren und fühlt sich vorbereitet, sollte dem eigenen Tier etwas passieren.“ In den Lehrgängen werden Theorie und Praxis durchgespielt: das Stoppen einer Blutung, das Anlegen eines Verbandes, die Kontrolle der Atmung oder rektales Fiebermessen. „Mit einem Ohr-Thermometer wie beim Menschen kommt man bei Hunden nicht weiter“, erklärt Wendland. Außerdem wird vermittelt, wie man eine Maulschlinge umlegt, um sich vor Bissen zu schützen. Die Train-

Öffnungszeiten: Mo, Di, Do: 8.00 – 19.00 Uhr Mi: 8.00 – 16.00 Uhr Fr: 8.00 – 14.00 Uhr Sa: 10.00 – 12.00 Uhr Sprechstunden ausschließlich nach Terminvereinbarung.

Kleintierpraxis Sprechstunden: Mo. - Di.

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Dr. med. vet. Uta Hollenberg Fachtierärztin für Kleintiere Fachtierärztin für Radiologie Hornsche Str. 37 a · 32756 Detmold Telefon: 0 52 31 - 33 111

ingskurse bieten nicht nur Tierärzte an, sondern auch Wohlfahrtsverbände wie das Deutsche Rote Kreuz, der Arbeiter-Samariter-Bund oder die Johanniter. Manche Anbieter haben eigens für die Übungskurse geschulte Hunde, die sich geduldig den Bauch abtasten oder die Pfote verbinden lassen, andere üben an tierischen Patienten aus Plastik. Ob am lebendigen Objekt oder an einer Attrappe – vermittelt wird unter anderem Wissen über das Erkennen von Krankheiten und Verletzungen, die Eigensicherung, die Versorgung von Wunden und Knochenbrüchen und die richtigen Griffe bei Hitze- und Kälteschäden. „Wer theoretisch einige Krisensituationen durchgespielt hat, reagiert hoffentlich weniger hektisch und kopflos, wenn wirklich etwas passiert. Trotz eigener Panik Ruhe zu bewahren ist wichtig, denn die eigene Stimmung überträgt sich auf das Tier“, erläutert Astrid Behr vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte. Im Alltag treten häufig Schnittverletzungen, Knochenbrüche und Vergiftungen auf. Im Sommer kommen häufig auch Herz-Kreislauf-Probleme bis hin zum Hitzschlag dazu. Doch nicht nur Hitze, auch Kälte kann Hunde krank machen. Unterkühlungen bei Tieren kommen häufig vor. Denn wird das Fell nass, nach einem unfreiwilligen Bad zum Beispiel,

schützt es eben nicht mehr vor Kälte. Ärzte gehen bei einem verletzten Tier nach dem sogenannte ABC-Schema vor, das wichtige Schritte beinhaltet: A wie Atemwege freilegen (Maul öffnen, Zunge nach vorn ziehen, Fremdkörper, Schleim oder Erbrochenes entfernen). B wie Beatmung (durch die Nase, etwa alle drei Sekunden). C wie Circulation (Kreislauf): Dabei werden Herzmassagen empfohlen, um das Herz wieder zum Schlagen zu bringen. A und C können die Tierhalter selbst machen, die Beatmung sollte jedoch lieber Experten überlassen werden. Außerdem raten Experten, eine Notfall-Apotheke für das Tier dabeizuhaben: mit einem Verband, einer Verbandsschere und einer Zeckenzange. Was sollten Tierhalter eigentlich auf keinen Fall tun? Tiere mit Medikamenten aus der eigenen Hausapotheke behandeln, lautet die Antwort. Es gibt zwar viele Parallelen in der Erste-Hilfe-Versorgung von Mensch und Tier, allerdings sind Desinfektionsmittel, Tabletten oder Salben tatsächlich auf Hunde und Katzen abgestimmt. Schmerzmittel, die für Menschen entwickelt wurden, können bei Vierbeinern schwere Magen- Darm-Probleme verursachen.


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Hausarrest? Nicht mit Chewy Die Geschichte über Chewys Verschwinden beginnt und endet mit Hausarrest. Wegen einer Magenverstimmung musste die kleine Hündin zu Hause bleiben, als Familie Heß mit ihren anderen Hunden zum großen Sonntagsspaziergang aufbrach. Der Garten und eine kleine Runde sollten der Patientin an diesem Tag reichen. Doch das passte der von ihrer Halterin als stur beschriebenen Havaneser-Hündin offenbar gar nicht. Als ihre Familie von der Spazierrunde zurückkehrte, war Chewy verschwunden. Die Suche begann sofort. Zunächst stellte die Familie das Haus auf den Kopf und durchsuchte Keller, Garten und Garage. Anschließend weitete sie die Suche auf den ganzen Ort aus. „Chewy muss während unserer Aufbruchsstimmung entwischt sein“, vermutet Halterin Silke Schwarz-Heß rückblickend. Doch statt sich an die Fersen ihrer Menschen zu heften, hatte sich Chewy scheinbar für einen eigenen Weg entschieden. Als TASSO-Mitarbeiterin weiß Silke Schwarz-Heß genau, was zu tun ist. Schnell meldete sie die Hündin über das Online-Formular auf der TASSO-Webseite vermisst. Parallel dazu gingen Anrufe und Nachrichten zahlreicher Kollegen ein, die Tipps und Unterstützung anboten. Doch je länger Chewy verschwunden blieb, desto größer

wurden Angst und Sorgen: „Es war merkwürdig, plötzlich auf der anderen Seite zu stehen“, erinnert sich Silke Schwarz-Heß an die sorgenvollen Stunden. „Plötzlich waren wir es, die die Ängste durch-

stehen mussten, die wir sonst nur aus Erzählungen kennen. Dabei habe ich aber auch gemerkt, wie hilfreich unser Service wirklich ist. Dass wir sofort Suchplakate zum Ausdrucken bekommen haben, war zum Beispiel super. Nicht nur, weil so die Suche ausgeweitet werden konnte, vor allem hatten die Kinder nun auch eine Aufgabe und konnten aktiv werden, indem sie im ganzen Ort Suchplakate verteilten.“ Auch den lang ersehnten erlösenden Anruf von TASSO kennt Sil-

ke Schwarz-Heß nun. „Fast fünf Stunden nach Chewys Verschwinden rief mich eine Kollegin aus der TASSO-Notrufzentrale an und überbrachte die freudige Nachricht.“ Jemand hatte Chewy gefunden. Sie war einer Frau zugelaufen, die sich ratsuchend an ihren Nachbarn gewandt hat. Dieser veröffentlichte in der lokalen Facebook-Gruppe des Ortes einen Beitrag zum Fund des Tieres. Und so konnte Familie Heß ihre abenteuerlustige Hündin schließlich noch am Nachmittag desselben Tages bei den Findern abholen. Die Freude auf beiden Seiten war riesig. Mittlerweile hatte Chewy wohl ebenfalls genug von ihrem Ausflug, bei dem sie sich vermutlich kulinarisch ganz schön verwöhnen lassen hat. Offenbar ein wenig zu viel für den bereits gereizten Magen. Denn zu Hause kehrte die eigentlich schon abklingende Magenverstimmung noch einmal zurück. Und so gab es erneut Hausarrest für die kleine Ausreißerin. Die vielen Streicheleinheiten der erleichterten Familienmitglieder dürften diesen jedoch sehr angenehm gestaltet haben und schnell zur Genesung beigetragen haben.

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Liebevoller Abschied Persönlich: Wie sich Hundephysiotherapeutin Ute Knobloch auf den Abschied von ihrem geliebten Majko vorbereitete. » VON UTE KNOBLOCH* Vielen Hundemamas und -papas macht es Angst, wenn sie spüren, dass ihr Liebling alt wird. Rückt doch der Moment, an dem wir von ihnen Abschied nehmen müssen, immer näher. Am liebsten würden wir diesen Gedanken komplett verdrängen. Auch ich habe diese Erfahrung Anfang dieses Jahres machen müssen. Mein Majko, ein großer Labrador-Dogge-Mix war für mich ein Seelenhund, mein Seelenhund, das sind diejenigen, die es schaffen sich in unser Herz zu schleichen und sich mit unserer Seele zu verbinden. Er war zehn Jahre an meiner Seite, mein ständiger Begleiter, mein Praxishund und Therapeut. Speziell in den letzten drei Jahren nahm er an fast jeder Hundebe-

handlung teil und lag auf dem Hundesofa oder direkt vor der Behandlungsliege. Viele Patientenhunde und auch ihre Besitzer konnten sich in seiner Gegenwart viel leichter entspannen und freuten sich richtig auf ihn. War ich im Schwimmbad, beim therapeutischen Schwimmen, kam er oft die Rampe mit hoch und machte seine Leckerchenkontrolle. Er wusste ganz genau, wer was für ihn dabeihatte und sorgte mit seinem Charme für viele Extrawürstchen, ganz alleine für ihn. Vergangenen November, im Alter von etwa 13 Jahren bekamen wir dann die Diagnose Knochenkrebs. Ich wusste, dass ich nur noch in wenigen Wochen denken durfte. Ich spürte den Drang irgendwas unternehmen zu müssen, Zeit zu gewinnen – und da eine Amputation für ihn mit seinen diversen anderen

Baustellen nicht mehr in Frage kam, stürzte ich mich in die Suche nach alternativen Therapien. Erst nach vier Wochen wurde mir klar, dass ich das Unabwendbare nicht verhindern können würde. Ich begann mich mit der Situation abzufinden, auch weil ich das Gefühl hatte, dass mein Majko genau das wollte. Ganz klar zeigte er mir dies mit Futterverweigerungen an, wenn ich mal wieder versucht hatte spezielle Tropfen oder Tabletten hineinzumischen. Seine Schmerzmedikamente dagegen nahm er brav. Ich versuchte jeden Tag zu genießen und buchte sogar noch ein Fotoshooting, aus dem wunderschöne Bilder entstanden sind. Er bekam all meine Zeit. Wir feierten zusammen Weihnachten und auch Silvester durften wir noch zusammen erleben. Das war mehr, als ich mir seit Diagnosestellung erhofft hatte. Und als der Tag der Tage kam, wusste ich genau was zu tun war. Ich hatte

mich darauf vorbereitet und das gab mir Sicherheit und das Gefühl, alles richtig zu machen. Mit meinem Tierarzt war alles besprochen und ich wusste auch, wen ich mit seiner Einäscherung beauftragen würde. So habe ich diesen letzten Vormittag mit ihm und seinem Rudel zwar unendlich traurig aber in ruhiger, liebevoller Umgebung verbracht. Dieses bewusste „Gehenlassen“ war und ist der letzte Liebesdienst, den wir unseren Fellnasen erweisen können. Mein Seelenhund ist gegangen und ich bin stolz und glücklich, an seiner Seite gelebt zu haben. Wenn wir das, was uns Angst macht, anschauen, verliert es seine Schrecken. Ich bin glücklich und dankbar, dass ich während meiner schon fast zehnjährigen Zeit als Hundephysiotherapeutin vielen alten Hunden und ihren Besitzern helfen und sie bis zu diesem letzten Weg unterstützen durfte.


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Würdevoller Abschied Tierbestattung: Eine letzte Ruhestätte für den Hund – Tierbestattungen werden in Deutschland immer beliebter. Mit dem Stellenwert des vierbeinigen Familienmitglieds steigt auch der Wunsch nach einem würdevollen Abschied. Der Schmerz ist so groß. 14 Jahre lang war Labrador Benny der treue Begleiter von Marianne Seegers. Hat den Tagesrhythmus bestimmt, ihr eine Aufgabe gegeben. Der Tod des Tieres reißt eine riesige Lücke ins Leben der älteren Dame. Sie lässt ihn einäschern – und stellt seine Asche in einer Urne auf dem Regal auf, nebenan ein Foto von ihm. So wie die 78-Jährige wählen in Deutschland immer mehr Haustierbesitzer nach dem Tod ihres geliebten Vierbeiners den Weg zum Tierkrematorium. Bundesweit gibt es bereits rund 30 Tierkrematorien. Diese Form der Tierbestattung liegt absolut im Trend, generell befindet sich die Tierbestatter-Branche seit längerem stark im Wachstum. Das wissen auch zahlreiche Tierbestatter, die sich liebevoll um Tierbesitzer in Lippe kümmern. „Die Entwicklung trägt der veränderten Stellung vor allem des Hundes Rechnung. Dazu tragen auch generelle gesellschaftliche Tendenzen bei. Es gibt immer mehr Singles, die sich

einen Hund sozusagen als ,Partner’ zulegen.“ Aber auch in Familien wächst die Bedeutung des felligen Vierbeiners. Vor allem Hunde werden generell immer stärker als wirklich vollwertige Familienmitglieder angesehen. Das verändert auch die Einstellung beim Umgang mit dem Tier nach dem Tod. Viele Hundebesitzer wünschen sich einen würdevollen Abschied für das vierbeinige Familienmitglied. Das kann eine Bestattung auf einem der rund 160 Tierfriedhöfe in Deutschland, aber auch eine Einzel-, Gemeinschaft- oder anonyme Kremierung sein. Bereits mehr als 100 000 Haustiere im Jahr werden nach Angaben des Bundesverbandes der Tierbestatter bundesweit eingeäschert. Wer sich für eine Einzelkremierung entscheidet, darf die Asche seines Lieblings anschließend – wie Marianne Seegers – in einer Urne mit nach Hause nehmen. Vorschriften wie bei der Humanbestattung gibt es nicht. Niemand ist verpflichtet, beim Tierbestatter

eine Urne auszuwählen. Für den sicheren Transport werden dennoch Holz-Standardurnen empfohlen. Sorgen, dass es sich nicht um die Asche des eigenen Hundes handelt, muss sich übrigens niemand machen. Jedes Tier erhält im Tierkrematorium eine persönliche Identifikationsnummer durch den beigefügten Schamottstein, der vor der Kremierung dem Tier beigelegt wird. Diese Nummer mit dem Schamottstein, der sich dann bei der Einzelkremierung im Aschebeutel wieder findet, kann nur einmal vergeben werden. Alle Vorgänge werden dokumentiert und sind überprüfbar. In vielen Krematorien ist auch eine Anwesenheit während der Einäscherung möglich, die in der Regel über einen Monitor mitverfolgt werden kann. Es gibt aber auch andere würdevolle Varianten. So kann der Hund zusammen mit anderen Tieren kremiert werden, die Asche wird anschließend in einem anonymen Gemeinschaftsgrab auf Tierfriedhöfen bestattet. Zuvor wird, wie bei der Einzelkremierung auch, das verstorbene Tier bei seinen Besitzern oder beim Tierarzt abgeholt. Für den Fall der Fälle sind die Tier-

bestatter wir 365 Tage im Jahr erreichbar. Auch eine Bestattung im eigenen Garten ist möglich. Um die nicht einheitlichen Vorschriften nicht zu verletzen, sollte in jedem Fall vorab die örtliche Behörde eingeschaltet werden. Als Faustregel gilt: Das tote Tier darf an keiner ansteckenden Seuche verstorbenen sein, nicht im Wassereinzugs-, Wasser- oder Naturschutzgebiet beigesetzt werden und sollte mindestens 80 bis 100 Zentimeter unter der Erdoberfläche eingegraben werden. Des Weiteren sind bei der genehmigten Beisetzung auf dem eigenen Grundstück Grenzabstände zum Nachbar und zu öffentlichen Wege zu beachten. Im Idealfall übernimmt auch die heimische Beisetzung, wenn der vorgesehene Platz amtlich genehmigt ist, ein vom Veterinäramt zugelassener Tierbestatter. Allerdings steht noch ein weiterer Aspekt im Vordergrund: Der Umgang mit dem Verlust des geliebten Vierbeiners. Mit viel Einfühlungsvermögen kümmern sich die Tierbestatter um die Trauernden, auch eine Sterbebegleitung in den letzten Tagen und Stunden ist möglich. red


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Wir suchen das schönste Urlaubsfoto Der eigene Hund ist unbestritten der allerniedlichste und allerhübscheste. Ob im Wald, am See oder in den eigenen vier Wänden: Kein anderer Hund ist so fotogen wie der eigene. Die Einsendungen für den Wettbeweb für das Magazincover haben gezeigt: In Lippe ist die Dichte niedlicher Hunde besonders groß. Wenn Sie die Lust am tierischen Schnappschuss kennen, dann senden Sie uns den schönsten Urlaubsschnappschuss (keine Profiaufnahme) von Ihrem Hund und gewinnen Sie einen auf dieser Seite aufgeführten Preise. Die schönsten Motive werden von einer fachkundigen Jury prämiert. Als erster Preis winkt ein ein- bis zweistündiges Einzelfotoshooting mit Tierfotografin Janina Reineke. Dass die Bielefelderin es bestens versteht, die felligen Begleiter ins rechte Licht zu rücken, hat sie bereits mehrfach eindrucksvoll bewiesen. Übrigens: Besonders schöne Fotos entstehen in einer entspannten Atmosphäre. Deshalb wirken Urlaubsfotos häufig auch besonders gelungen. Hierbei kann es hilfreich

sein, einen Ort zu wählen, den das Tier kennt, besonders mag oder an dem es sich besonders wohlfühlt. Bei bewegungsfreudigen Hunden bietet es sich an, vor der Fotosession einen ausführlichen Spaziergang zu unternehmen, entsprechend ruhig verhält sich das Tier dann während seiner Model-Tätigkeit. Und so können Sie teilnehmen: Schicken Sie uns das schönste Urlaubsfoto Ihres Hundes per Mail unter Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer an: la.redaktion@ lippe-aktuell.de. Mit der Teilnahme erklären Sie sich damit einverstanden, das das eingesandte Bild auch veröffentlicht werden darf. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Sachpreise können nicht in bar ausgezahlt werden. Einsendeschluss ist der 6. Oktober 2019.

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