Holzschutz im Bauwesen, Empa/Lignum-Richtlinie

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Für einen fachgerechten Schutz des Holzes muss die vom Schutzmittelhersteller vorgeschriebene Aufbringmenge appliziert werden. Nur so wird die je nach Holzart und Schutzmitteltyp erforderliche Wirkungstiefe (0.5 — 3mm) erreicht. Es wird empfohlen, Imprägniergrundierungen und Lasuranstrichstoffe zu verwenden, die das LIGNUM-Gütezeichen tragen.

Grundsatz Guter baulicher Schutz und eine richtige Detailkonstruktion erhöhen die Lebensdauer der Oberflächenbehandlung erheblich und senken damit den Unterhaltsaufwand. Auch in den Bereichen ohne direkte Wetterbeanspruchung (in Räumen und im Freien unter Dach) haben Oberflächenbehandlungen wichtige Schutzaufgaben: Schutz vor Verschmutzung, Vergilbung, zum Teil gegen mechanische Abnutzung. Tiefschutz

Lignatec 1/95

schnitten und intensiver Wetterbeanspruchung bzw. mit Erd- oder Wasserkontakt (Gefährdungsklassen 3 und 4, Tab. 1) sind durch eine Druckimprägnierung gegen biogene Schädigung zu schützen (siehe Reglement Lignum-Gütezeichen 'Druckimprägniertes Holz'). Die Eindringtiefe der Wirkstoffe hängt dabei ab von der Holzart, der Holzfeuchte, dem Schutzmittel und dem Imprägnierdruckverfahren. Die Einbringmenge der Schutzmittel wird von der LIGNUM-Holzschutzkommission für die einzelnen Gefährdungsklassen festgelegt und kann dem Anhang 2 entnommen werden. Schutzmittel-Empfehlungen In der Tabelle 3 werden einige Schutzmittel-Empfehlungen für verschiedene Holzproduktegruppen aufgeführt. Da zur Zeit Holzschutzmittel mit dem bestens eingeführten LIGNUM-Gütezeichen verkauft und andererseits Produkte mit CE-Kennzeichen aus dem europäischen Markt eingeführt werden, wird auf beide Kennzeichnungsarten verwiesen.

Bauteile aus wenig- oder nicht dauerhaften Holzarten (vgl. Anhang 1) mit grossen Quer-

Anwendung von Holzschutzmitteln mit Lignum-Gütezeichen oder CE-Kennzeichnung in den verschiedenen Gefährdungsklassen

Tabelle 3

LIGNUMGütezeichen 1s

CE-Kennzeichen prEN 599 4

Nicht einsehbar verbaute Konstruktionshölzer

lv

1, H

2.1

Holzteile in Badezimmern, Küchen, Hallenbädern mit geringer Belüftung, verdeckte Konstruktionen

B + evtl. P oder F

— evtl. 2, B

2.2

Geschützte Fassadentäfer, Dachuntersichten

evtl. B

2.3

Balkonteile unter Vordach, Konstruktionsholz in offenen Hallen, geschützte Fenster, Konstruktionsholz im Dach

B, lv

evtl. 2, B, H

2.4

Tragkonstruktionen, Decken, Böden in feuchten Kellern

P, lv

2,H

3.1

Ungeschützte Fassadentäfer, dünne Balkonteile und Zaunlatten (kleine Querschnitte)

B, VV W2

3.2

Konstruktionsbauteile: z.B. Pergolen Dimensionsstabile Bauteile: • Fenster • Gebäudekonstruktionen, Balkone, Träger von Brücken, Brettschichtholzkonstruktionen, Lärm- und Sichtschutzwände

P, P,VV W

3

P, B, W P, B, lv, W

3, B 3, B, H

Palisaden Konstruktionsbauteile; Leitungsmasten, Spielgeräte, Pergolen

P, VV, P, W, E E3 P, lv, lv,VV, W, E 3

4, F 4, F, H

Gefährdungsklasse

Anwendung von Schutzmitteln (Beispiele)

0

Bauteile in zentral beheizten, bewohnten Räumen

1.1

Einsehbare Konstruktionshölzer in Dach u. Keller

1.2

4

1 LIGNUM-Gütezeichen: vgl. Kap. 3.5.2 2 Sofern eine Oberflächenbehandlung erwünscht ist. 3 Der Pilzschutz muss auch einen Schutz gegen Moderfäule umfassen. LIGNUM-Gütezeichen LIGNUM-Gütezeichen «P, W (inkl. Moderfäule)»

4 CE-Produkte-Kennzeichnung: Vgl. prEN 599.2, ANNEX C: 1-4 = Gefährdungsklassen; ab Klasse 2 ist stets ein Schutz gegen holzzerstörende Pilze eingeschlossen. B = Bläue; H = Hausbock; F = im Feldtest geprüftes Produkt


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