Arbeitsbericht 2007/2008

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Arbeitsbericht 2007 / 2008

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LidiceHaus Jugendbildungsst채tte Seminar- und Tagungshaus



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Z e e t it e g Arbeitsbericht 2007 / 2008 Jugendbildungsstätte LidiceHaus, Bremen 2 I Einleitung 5 I Bewegte Zeiten – pädagogische Schwerpunkte Das LidiceHaus als Ziel neonazistischer Überfälle 7 I Vielfalt Bremen – Lokaler Aktionsplan Bremen 8 I Rechtsextremismus und menschenfeindliche Orientierungen – Bildungsarbeit, Qualifizierungen, Beratung 12 I Demokratie ist keine Selbstgängerin 18 I Menschenrechtsbildung in Zeiten globaler und prekärer gesellschaftlicher Entwicklungen eine wichtige Aufgabe für die politische Jugendbildung 25 I Gesundheit, Bewegung und Erlebnispädagogik 29 I ServiceBureau und Jugendinformation 32 I Das Beratungsnetzwerk „pro aktiv“ 34 I Kooperationen 36 I Qualifizierung in Beschäftigung – das Projekt „ArGe GV“ 37 I MitarbeiterInnen 40 I Zahlen und Fakten Auslastung der Einrichtung Auszüge aus den Bilanzen 2007 und 2008 46 I Eine kleine Auswahl: Seminare 2007 / 2008 51 I Unsere Spenden- und Sponsoringbitte an Sie


Einpacken – Auspacken Die beiden vergangenen Jahre waren, und sind es zum Teil auch heute noch, bestimmt vom Abschied aus Bremen-Nord und dem Einzug und dem Einleben in die „neue“ Jugendbildungsstätte in der Stadtmitte von Bremen. Nur 2000 m Luftlinie entfernt vom Rathaus und Dom und doch im Grünen hat das LidiceHaus nun einen neuen Standort und für viele kommenden Jahre eine neue Heimat gefunden. Als das neue Gebäude am 06.08.2007 übernommen wurde, und die ersten Gäste am 20.08.2007 anreisten, war vieles noch nicht fertig, ähnelte das Gelände eher einer Großbaustelle als einer Bildungsstätte, mussten die Gäste mit viel Improvisation, Kreativität, Verständnis für den Umzug und damit verbunden mit viel Geduld ihre Veranstaltungen durchführen. Aber es ist letztlich gelungen, mehr als gelungen. Wir sind angekommen, haben uns im Laufe des Jahres 2008 in den Stadtteil „eingeschüttelt“ und setzen nun konsequent unser Jahresprogramm mit den unterschiedlichen Bildungsschwerpunkten, aber insbesondere dem neuen Schwerpunkt, der Vermittlung von erlebnispädagogischen Grundlagen, um. Im Erdgeschoss und 1. Stock des neuen Gebäudes befinden sich 7 Seminar- sowie Tagungsräume, die mit ihrer Ausstattung und verschiedenen Größe für unterschiedliche Anforderungen vorbereitet sind. Die Räume stehen auch externen Seminargruppen für eigene Veranstaltungen offen. Der Saal ist 148 qm groß und fasst ca. 90 Personen. Ein Medienraum mit 6 Arbeitsplätzen eignet sich besonders für die medienpädagogische Kinder- und Jugendarbeit und für Fortbildungen von Erwachsenen. Das Haupthaus und ein damit verbundener Gebäudekomplex, die ehemalige Sportschule, bietet mit 72 Betten in 34 Zimmern, jeweils mit Dusche und WC ausgestattet, unseren Gästen eine Unterbringungsqualität, die mittlerweile in vielen Bildungsstätten zum Standard gehört. Vier Zimmer stehen als Einzelzimmer zur Verfügung, weitere können gerne als Einzelzimmer hergerichtet werden. Das ganze Haus ist behindertenfreundlich gestaltet und somit weitestgehend barrierefrei; zwei Zimmer sind rollstuhlgerecht eingerichtet. Wir sind flexibel. Das Haus wird für unsere eigenen Seminare, Tagungen und Kongresse genutzt. Darüber hinaus bieten wir das Haus und seinen Service an für Jugendorganisationen, Jugendeinrichtungen und – projekten sowie Erwachseninstitutionen und Weiterbildungsträgern aus Bremen und dem gesamten Bundesgebiet. An dieser Stelle sei der Hinweis auf die umfangreichen Erläuterungen der in den einzelnen Arbeitsbereichen des Hauses entwickelten Projekte und Initiativen, aber auch auf die Dokumentationen der alltäglichen Arbeit gestattet. Aus diesen Berichten wird überdeutlich, in welcher Weise und mit welch hohem Engagement die MitarbeiterInnen des Hauses auf die aktuellen jugend- und sozialpolitischen Entwicklungen reagieren, und wie sie auf sie im Rahmen ihrer Arbeitszusammenhänge eingehen. Erlebnisorientierte Elemente (wie zum Beispiel Niedrigseilelemente oder Spinnennetz), die für spielerische und körperorientierte Methoden eingesetzt werden können, und ein Minispielfeld mit Kunstrasen befinden sich im Außengelände, das im Laufe diesen Jahres durch das Förderwerk Bremen noch weiter komplettiert werden wird. In direkter Nachbarschaft zum Haus hat der ATS

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„Wir sollten heiter Raum um Raum durchschreiten, an keinem wie an einer Heimat hängen. Der Weltgeist will nicht fesseln und uns engen, er will uns Stuf’ um Stufe heben, weiten. ... Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.“ Hermann Hesse


Buntentor eine Finnbahn geschaffen, die etwa einen Kilometer lang ist und von unseren Gästen mitgenutzt werden kann. 1987 gründeten die Bremer Sportjugend, der Stadtjugendring Bremen, das Olof-Palme-Institut und der Verband Bremer Bürgerhäuser die Jugendbildungsstätte Bremen LidiceHaus gemeinnützige GmbH. Seit dem 27.11.2008 sind neue Gesellschafter der gemeinnützigen GmbH beigetreten. Mit dem Deutschen Roten Kreuz, Kreisverband Bremen und der Aktion Sühnezeichen, Soziale Friedensdienste Berlin tragen und verantworten jetzt auch in der Kinder- und Jugendarbeit sehr engagierte Träger die Bildungsarbeit des LidiceHauses mit. Die Gesellschafter arbeiten gemeinsam mit dem Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales, dem Amt für soziale Dienste und seit 2009 auch dem Amt für Jugend, Familie und Frauen Bremerhaven im Kooperationsausschuss, dem Leitungsgremium des Hauses zusammen. Alle Entscheidungen den Betrieb, Personalentwicklung, die pädagogische Ausrichtung betreffend, werden in diesem Ausschuss getroffen. Neuer Sprecher des Kooperationsausschusses ist seit dem 18. März 2009 Stefan Hirsch. Im Bereich der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Hauses sind im Verlauf der letzten beiden Jahre aufgrund unterschiedlicher Situationen Veränderungen eingetreten. So ist Kristina Krone nach der Geburt ihres Kindes in ein Erziehungsjahr gegangen und für ihre Aufgaben haben wir mit Lena Dittmer, eine hoch engagierte und qualifizierte Mitarbeiterin, zeitlich befristet einstellen können. Des Weiteren haben wir mit Alexander Sott einen Mitarbeiter an das Haus binden können, der sich insbesondere dem neuen Schwerpunkt Gesundheit, Bewegung und Erlebnispädagogik widmet. Cornelius Peltz ist zurzeit im Rahmen des Bundesprogramms „Kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus“ (im Land Bremen) vom 01.04.2008 bis 31.12.2010 in die senatorische Behörde abgeordnet. Andrea Müller hat seit 2007

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zusätzlich zu seinen Aufgaben in der Bildungsarbeit die Koordination des Lokalen Aktionsplans „Vielfalt Bremen“ übernommen. Mit der beschriebenen Qualität von Haus und Gelände lässt sich die Jugendbildungsstätte am Markt mit guten Aussichten positionieren. Die fast 365-tägige Öffnungszeit garantiert eine Auslastung, die weit über dem Maßstab vergleichbar großer Einrichtungen liegt. Sie hat sich im Vergleich zum ehemaligen Standort deutlich erhöht. Mittel und langfristig wird sie meiner festen Überzeugung nach überlebensfähig und zukunftsfähig sein. Entscheidend wird aber sein, ob die Grundlage zukünftiger Existenz, das hohe Engagement der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Jugendbildungsstätte – und zwar in allen Bereichen – für IHR Haus gegeben ist. Die finanzielle Grundlage der Existenz der Jugendbildungseinrichtung bildet eine Zuwendung der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales. Weitere Zuwendungsmöglichkeiten aus Förderprogrammen des Bundes, von Stiftungen etc. wurden genutzt. Derzeit finden Gespräche darüber statt, ob im Rahmen einer Fördervereinbarung die Zuwendung der Stadt konkret in der Höhe für die nächsten Jahre, gekoppelt an den Lebenshaltungskostenindex, festgeschrieben werden kann. Ein Dank geht an die Gesellschafter und Kooperationspartner, die in den beiden letzten Jahren das Haus auch in kritischen Situationen gestützt und unterstützt haben, ein besonderer Dank an Erwin Janßen, unser langjähriger Begleiter und Berater des Senators für Jugend, der zwischenzeitlich aus dem öffentlichen Dienst ausgeschieden ist. Wir bedanken uns auch bei unseren Partnern in der Bauphase, den Politikern und Politikerinnen, die auch in schwierigen Situationen zur Jugendbildungsstätte gestanden haben, eigentlich allen, die sich mit uns befasst haben oder befassen mussten. Es ist Ihnen zu verdanken, dass wir heute so – und ich meine das sehr positiv – dastehen.

Karl Vennegeerts

Auszeichnung: Das LidiceHaus wird im Mai 2009 für sein Projekt „Jugend entdeckt Demokratie“ mit dem 2. Preis des Bundesausschuss für Politische Bildung geehrt. Der Preis ist mit 5.000,– € dotiert.

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Das LidiceHaus ist für mehrtägige Seminare und Tagungen bestens ausgerüstet. Seminarräume unterschiedlicher Größe und eine helle offene Architektur mit großflächigen Außenanlagen entsprechen dem Konzept des Hauses.


Bewegte Zeiten – Pädagogische Schwerpunkte Die Bildungsarbeit Hervorgegangen aus der Arbeit einer Jugendbildungsstätte, in deren Zentrum Veranstaltungen der gesellschaftspolitischen Bildung durchgeführt werden, ist das LidiceHaus seit vielen Jahren bekannt als ein Zentrum, in dem Jugendlichen und ihren MultiplikatorInnen kompetente und engagierte Seminarmöglichkeiten geboten werden. In der Diskussion um Jugendpolitik als auch als Anbieter von Fortbildungen, Qualifizierungen und Beratung ist das LidiceHaus anerkannter und lokal und überregional geschätzter Partner. Kontinuierlich stellt sich das Team neuen Aufgaben und Fragestellungen: pädagogische MitarbeiterInnen und Teams entwickelten neue Angebotsstränge und Themenbereiche, um aktuellen Anforderungen in Jugendarbeit und -bildung und in gesellschaftspolitischen Entwicklungen gerecht zu werden. Fachtagungen, (Zusatz-)Qualifizierungen und Beratungsaufgaben wurden in das Angebot integriert. Es ist gelungen, eine Vielzahl von Veranstaltungen und Veranstaltungsreihen zu entwickeln, für die wir unser neues Haus nutzen – oder mit denen wir, eigenständig oder in Kooperation mit unseren Partnern, an anderen Orten, in Bremen, in der Bundesrepublik oder im Internationalen Ausland durchführen. Wir versuchen Sie regelmäßig zu informieren über Homepages, die mit uns verbunden sind, bzw. von einem der Arbeitsbereiche des LidiceHauses vorbereitet und gepflegt werden. www.lidicehaus.de www.jugendinfo.de www.vielfalt-bremen.de www.rote-bunte-karte.de Die Vielfalt und Vielzahl unserer Veranstaltungen lässt keinen vollständigen Bericht zu, wir mussten eine Auswahl treffen. Wir legen in den Berichten eher Wert auf Debatte und Position als nur auf die Auflistung des „Vollbrachten“. Wenn es uns gelungen ist, mit unserem Arbeitsbericht Ihre Neugierde und Interesse zu wecken, freuen wir uns über ein Feedback und auch über Ihre Nachfragen. Aber auch Besorgniserregendes ist leider zu berichten.

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Das LidiceHaus war und ist Ziel neonazistischer Überfälle Der Februar 2008 war geprägt vom Schrecken über drei rechtsextreme Überfälle auf das LidiceHaus. Gleich zweimal innerhalb von einer Woche stürmten junge Angehörige der rechtsextremen Szene auf das Gelände, bewaffnet mit Steinen und zertrümmerten das LidiceHaus-Fahrzeug, schlugen Scheiben ein und schleuderten – in einem Fall – dem Zivildienstleistenden, der durch den Lärm zersplitternder Scheiben aufgewacht war, einen massiven Stein entgegen. Einige Tage später wurden Scheiben am alten Gebäude des LidiceHauses eingeschlagen, das Gebäude wurde mit aufgesprühten Sprüchen und Tags „Terrormaschine C18“, „Rote Karte – Nein Danke“ und anderen beschmiert. Auch andere Einrichtungen waren Opfer solcher Angriffe, der St. Pauli-Info-Laden, das Technologie-Zentrum und ein Haus einer Wohngemeinschaft in der Uthoffstraße in Bremen-Nord. Die Polizei und der Staatsschutz waren überrascht von der Brutalität und Anzahl solcher Überfälle. Fachleute vermuten die Täter und Täterinnen in den Kreisen unterschiedlicher rechtsextremer Gruppierungen und Hooligangruppen aus Bremen und dem Umland. Mit diesen Überfällen wurde auch für Bremen „schlagartig“ klar: rechtsextreme Gewalt wendet sich neben der Gewalt gegen Minderheiten auch gewaltvoll gegen den „politischen Gegner“ und alle diejenigen, die sich im Rahmen eines demokratischen Engagements gegen Rechtsextremismus artikulieren. Die Art des Vorgehens legt die Vermutung nahe, dass es sich bei den Überfällen um wohlvorbereitete Taten handelt, die miteinander in Verbindung stehen. Polizei und Staatsanwaltschaft konnten einige der Tatverdächtigen ermitteln, nach Auskunft des Innensenators wird neben den Einzeldelikten auch eine Anklage wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung geprüft. Die klare und konsequente strafrechtliche Verfolgung erscheint uns besonders wichtig: rechtsextreme Hooligans und Rechtsextreme wiegen sich allzu häufig in der Sicherheit, bei von ihnen verübten Straftaten, Überfällen und Verbrechen blieben sie im Wesentlichen unbehelligt. Junge – nicht nur männliche – Jugendliche fühlen sich von gewaltorientierten radikalisierten Milieus und Strategien der extremen Rechten angezogen, Kräfte aus den Reihen der sog. Autonomen Nationalisten begreifen sich als „revolutionärer“ Kampf-Flügel und werben mit dem Abenteuer-Charakter ihrer Strategien. Bleiben Straftaten unverfolgt, trägt dieses bei zu einer weiteren Attraktivität gewaltorientierter Lebenswelten und Einstellungen.

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Junge – nicht nur männliche – Jugendliche fühlen sich von gewaltorientierten radikalisierten Milieus und Strategien der extremen Rechten angezogen, Kräfte aus den Reihen der sogenannten Autonomen Nationalisten begreifen sich als „revolutionärer“ KampfFlügel und werben mit dem Abenteuer-Charakter ihrer Strategien.


Der Lokale Aktionsplan „Vielfalt Bremen“ Seit dem Jahr 2007 beteiligt sich die Stadt Bremen am Bundesprogramm gegen Rechtsextremismus „Vielfalt tut gut“ mit einem Lokalen Aktionsplan in Bremen „Vielfalt Bremen“. Auf Initiative des LidiceHauses stellte die Stadt Bremen einen Antrag, der bereits im sogenannten Vorverfahren als einer der ersten Lokalen Aktionspläne in Deutschland bewilligt wurde. Von 2007 bis 2009 erhält Bremen pro Jahr 100.000 Euro Bundesmittel, um die sich Projekte bewerben können, die sich mit rechtsextremen oder menschenfeindlichen Einstellungen, mit der Integration von AdressatInnengruppen mit Desintegrationserfahrungen oder mit der Stärkung des Engagements für Vielfalt, Toleranz und Demokratie beschäftigen. Bereits heute steht fest, dass diese Fördermittel auch im Jahr 2010 zur Verfügung stehen werden: das Bundesministerium hat Bremen eine Verlängerung der Förderung um ein weiteres Jahr angeboten. „Vielfalt Bremen“ bietet freien Trägern und Projekten die Möglichkeit zur finanziellen Bezuschussung. Gefördert werden Projekte in der Schule, in der Jugendarbeit, im Stadtteil, im (Sport-) Verein, in der Weiterbildung, in der Öffentlichkeitsarbeit, in der Zivilgesellschaft und in der Zusammenarbeit von staatlichen Stellen und freien Trägern und Initiativen. Das Programm unterstützt zugleich die Vernetzung von Trägern, die mit ihrem Engagement dokumentieren, dass sie ein Klima schaffen wollen, in dem sich Bremerinnen und Bremer gegen Rechtsextremismus wenden und sich für eine vielfältige und lebendige Kultur des Miteinanders und der Vielfalt stark machen. Andrea Müller hat im Auftrag des LidiceHauses die Koordination des Lokalen Aktionsplans übernommen, berät Interessenten bei der Antragstellung und in der Projektarbeit und ist zugleich zuständig für die Verwaltung und das Controlling der Projektförderungen. Über newsletter und eine eigene Homepage www.vielfaltbremen.de werden Berichte aus der Projektarbeit und wichtige weitere Informationen vorgestellt. Die Entscheidung über die Vergabe der Mittel trifft ein Begleitausschuss, dem u.a. Vertreter der Fraktionen in der Bürgerschaft, Jugend- und Wohlfahrtsverbände, der Zentralelternbeirat und die Landeszentrale für Politische Bildung angehören. Das Interesse an der Mitarbeit konnte kontinuierlich gesteigert werden, im Jahr 2007 wurden 12 Projekte gefördert, im Jahr 2008 waren es 23 Projekte. Für das Jahr 2009 lagen 40 Anträge auf Förderung. Auf verschiedenen Ebenen wird die Fortführung des Programms „Vielfalt Bremen“ als ein kommunales Förderprogramm vorbereitet. Neben der Möglichkeit der finanziellen Förderung von Projektvorhaben soll die Weiterarbeit in einem Netzwerk aus freien Trägern und behördlichen Ressorts befördert werden. Miteinander abgestimmte Situationsanalysen dienen als Grundlage für die systematische Entwicklung von Reaktions- und Handlungsstrategien. Die Arbeit in der Koordination des Lokalen Aktionsplans stellt eine weitere Entwicklung im Aufgabenprofil des LidiceHauses dar – und ist eine sinnvolle Ergänzung der Bildungsarbeit mit Jugendlichen, der Fortbildungsveranstaltungen sowie der Qualifizierungs- und Beratungsangebote zur Thematik Rechtsextremismus und menschenfeindliche Orientierungen.

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Bildungsarbeit, Qualifizierungen und Beratung

Rechtsextremismus und menschenfeindliche Orientierung 16. und 17. bundesweites PraktikerInnentreffen für Jugendarbeit in rechten Szenen Seit 1992 finden regelmäßig Tagungen und Veranstaltungen statt, die KollegInnen aus dem gesamten Bundesgebiet, die in ihrer Arbeit mit rechten Jugendszenen befasst sind, zusammenbringen. Der intensive Erfahrungsaustausch über Praxiserfahrungen, Ergebnisse aus der Forschung und Modellprojekten sowie die Weiterentwicklung konzeptioneller Grundlagen dieses Arbeitsbereiches stehen im Vordergrund. Das LidiceHaus kann dabei auf die langjährige Kooperation mit Prof. Dr. Kurt Möller, Hochschule Esslingen, Prof. Dr. Franz Josef Krafeld, Hochschule Bremen und weitere Partner aus dem gesamten Bundesgebiet zurückgreifen. Das 16. bundesweite Treffen im Jahr 2007 stand unter der Themenstellung: „Neue Handlungsansätze und Handlungsanforderungen durch Veränderungen in rechten Szenen“: • Funktion und Bedeutung „Lokaler Aktionspläne“ im Rahmen des Bundesprogramms „Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie – gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus“. • Rechtsextremismus im (Profi-)Fußball. Aktuelle Entwicklungen und Gegenstrategien zu rechtsextremer Agitation in den Amateur- und Profiligen. • Pädagogik und zivilgesellschaftliches Engagement. Methoden in der Arbeit mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen in produktiver Verbindung mit zivilgesellschaftlichem Engagement – grundsätzlich und vor Ort.

Das 17. Treffen im Jahr 2008 stellte Einschätzungen zu „Mobilen Kriseninterventionsteams, Beratungsnetzwerken und lokaler Jugendarbeit“ in den Mittelpunkt: • Funktion und Bedeutung der „Mobilen Kriseninterventionsteams und Beratungsnetzwerke“ im Rahmen des Bundesprogramms „kompetent. für Demokratie“ und ihre Zusammenarbeit mit der lokalen Jugendarbeit. • Jugendarbeit und rechte Jugendliche – zum Umgang mit Modernisierungen in der rechtsextremen Szene, „Jugendarbeitsangeboten“ der organisierten Rechten und zum Umgang mit öffentlichem Erwartungsdruck gegenüber Jugendarbeit.

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Rechte Jungs, rechte Mädchen – ratlose Eltern Seit dem Jahr 2003 bietet das LidiceHaus Eltern und Angehörigen von rechtsextremen Jugendlichen ein je nach Bedarf punktuelles oder kontinuierliches Beratungsangebot: Beratung von hilfesuchenden Eltern und Angehörigen rechtsextremer Jugendlicher. Im Rahmen des Bundesprogramms „entimon“ erarbeitete das LidiceHaus ein Modellprojekt zur Qualifizierung von AnsprechpartnerInnen und BeraterInnen. Die Inhalte und Ziele der dreiteiligen Zusatzqualifikation umfassen folgende Qualifizierungsebenen: • Rechtsextremismus, menschenfeindliche Ideologien und Jugendkultur: das Spannungsfeld von jugendlichen Subkulturen, Lifestyles und „rechtsextremer, autoritärer“ Identitätsentwicklung. • Beziehungsgeflecht Familie: Eltern-Kind-Beziehungen und ihr Zusammenhang für den Einstieg und Ausstieg in extreme Denkund Verhaltensmuster. • Grundlagen von Beratung und Gesprächsführung: Erlernen, Einüben und Weiterentwickeln von Beratungs- und Gesprächsführungskompetenz. Die Zusatzqualifikation kann und soll eine umfangreiche BeraterInnenausbildung nicht ersetzen. Im Zentrum steht hier, individuelle Beratungskompetenzen zu fördern und Handlungssicherheit in der täglichen Arbeit zu entwickeln. Die Teilnehmenden lernen auf die steigende Beratungsnachfrage durch Eltern und Angehörige bedarfsgerechter zu reagieren und Wege praktikabler Beratungskonzepte anzubieten. Bestandteil ist ebenso die Einübung von Beratungsgesprächen unter Anleitung ausgebildeter TrainerInnen und BeraterInnen. Die TeilnehmerInnengruppe besteht aus MitarbeiterInnen von Projekten der Jugendhilfe und Jugendarbeit, Ausstiegsprogrammen, Mobilen Beratungsteams, Schulpsychologischen und freien Diensten und Beratungsangeboten. Auch Erziehungs- und FamilienberaterInnen sind hier eingeladen, ihre Kompetenzen in den spezifischen Fragestellungen von Rechtsextremismus und Beziehungsgeflecht Familie weiter zu entwickeln. Im Jahr 2008 konnte diese Qualifizierung – in Kooperation mit der Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt – weitergeführt werden. Seit Beginn des Modellprojektes nahmen ca. 150 KollegInnen aus allen Regionen der Bundesrepublik teil und tragen so dazu bei, dass in immer mehr Regionen Angebote für die Beratung von Eltern und Angehörigen entwickelt werden konnten. In einem Netzwerk „Elternberatung“ finden AbsolventInnen der Qualifizierung neben der Basisqualifizierung ergänzende Fortbildungsangebote und Angebote der kollegialen Beratung. Das LidiceHaus hat mit dieser Beratung einen Stein ins Rollen gebracht. Bundesweit fragen Eltern um Rat bei der Suche nach einem Beratungsangebot in ihrer Region, für die Region Bremen und Umland hat das LidiceHaus selbst ein – in den Ressourcen umgrenztes – Beratungsangebot geschaffen. Auch das Medienecho ist vielfältig: Die Medien haben das Thema und zum Teil die Notlage von Eltern für die Berichterstattung entdeckt und versuchen über das LidiceHaus und seine Kooperationspartner Informationen zu erhalten, nicht selten auch in der Hoffnung, durch das LidiceHaus Kontakte zu Eltern vermittelt zu bekommen, die dann im Zentrum der Medienberichterstattung stehen

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werden. Wir reagieren zurückhaltend. So sehr auch wir interessiert an einer Öffentlichkeitsarbeit sind, die Eltern in ähnlichen Situationen Mut machen, sich um Beratung zu bemühen: Eine verantwortliche Zusammenarbeit gelingt nur mit den JournalistInnen, die bereits seit Jahren engagiert und kompetent im Feld des Rechtsextremismus recherchieren. Team- und arbeitsfeldbezogene Fortbildungsangebote Das LidiceHaus mit seiner kontinuierlichen Bildungs- und Beratungsarbeit gilt auch Trägern und KollegInnen in anderen Feldern und Regionen als wichtiger Partner für die Entwicklung und Qualifizierung eigener Handlungskonzepte. Die Hochschule für Öffentliche Verwaltung Bremen nutzt die Kompetenz im Rahmen der Ausbildung der Jugendbeauftragten und Kontaktbereichsbeamten. Die Koordinationsstelle Prävention beim Innensenator des Landes Bremen kooperiert eng mit dem LidiceHaus. Seit dem Jahr 2006 vertritt Andrea Müller das Land Bremen im wissenschaftlichen Beirat der Clearingstelle Rechtsextremismusprävention im Justizministerium des Landes Niedersachsen und im niedersächsischen Beratungsnetzwerk. Jugendämter, Kommunen, freie Träger aus allen Teilen der Bundesrepublik fragen beim LidiceHaus an für Fortbildungen und die Beratung ihrer eigenen MitarbeiterInnen und Teams. Das Bündnis www.Rote-Bunte-Karte.de Nach der großen Resonanz auf die Veröffentlichung der Roten Karte gegen Rechts und der Bunten Karte für Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit wurden die Workshops mit Jugendlichen fortgesetzt. Inzwischen konnten 16 von Jugendlichen entwickelte Motive in einer Auflage von ca. 250.000 Gratispostkarten veröffentlicht und verteilt werden, öffentlich vorgestellt gemeinsam mit den jugendlichen ProduzentInnen, dem Bürgermeister der Stadt Bremen, Jens Böhrnsen, und der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales, Ingelore Rosenkötter. Im Herbst 2008 wurde – mit Fördermitteln des Lokalen Aktionsplan „Vielfalt Bremen“ – eine Plakatserie mit 13 Motiven, jeweils 750 Stück, in den Formaten DIN A 3 bis DIN A 1, erarbeitet und als Ausstellung zum Beispiel für Schulen, Jugendzentren, Diskos und öffentliche Räume gedruckt. Die Postkarten und Plakate können kostenfrei oder gegen eine kleine Spende über die Homepage bestellt werden, in einigen Regionen wurden Karten bereits nachgedruckt. Eine Workshopdokumentation dient Jugendprojekten, LehrerInnen und anderen Bündnissen als eine Anleitung zur Erarbeitung eigener Karten- und Plakatmotive. Die Arbeit des Bündnisses wurde im Jahr 2006 durch das Bündnis für Toleranz und Demokratie des Bundesinnenministeriums für sein besonderes Engagement mit einem Förderpreis von 2000,– Euro ausgezeichnet.

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Politische Bildung als Prävention gegen Rechtsextremismus? Modernisierte rechtsextreme Organisationen treten in vielfältigen Strategien insbesondere an Jugendliche heran, versuchen sie für ihre Ziele zu gewinnen und zu instrumentalisieren. Schulhof-CD’s, Internetauftritte, Kameradschaftsabende, Aufmärsche, Flugblätter, Schulungsabende mit Partycharakter in abgelegenen Gasthöfen, Lifestyle-Accessoires, Konzerte an geheimen Orten, über Handymitteilungen konspirativ verbreitet, schaffen eine Erlebnis- und Abenteueratmosphäre, die insbesondere auf eine Vielzahl männlicher Jugendlicher attraktiv und anziehend wirken. Der Versuch, jugendliche SympathisantInnen ausschließlich mithilfe von politischer Bildung und Aufklärung gegen diese Erlebnisangebote „immunisieren“ zu wollen, ist zum Scheitern verurteilt. Rechtsextreme richten ihre Angebote gezielt auf die Sehnsüchte und psychologisch, jugendkulturelle Anliegen, Suche nach Anerkennung und Zugehörigkeit. Politische Bildung ist – und bleibt – ein wichtiges Element der Auseinandersetzung mit steigendem Rechtsextremismus, sie gerieren sich als die, die scheinbar als einzige sich um Anliegen Jugendlicher ernsthaft bemühen. Rechtsextremismusprävention kann aber nur gelingen, wenn sie die Existenznöte und Anliegen Jugendlicher ernsthaft analysiert und Angebote im Rahmen der demokratischen Gesellschaft entwickelt, die Jugendlichen eine erlebbare Perspektive des Engagements und der Zukunftssicherung vermitteln können. Dies ist die kollektive Aufgabe für eine demokratische Jugendarbeit und Politik, gegenüber den betroffenen Jugendlichen wie zur Sicherung der Zukunft der demokratischen Kultur und Gesellschaft.

Andrea Müller

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Demokratie ist keine Selbstgängerin! Politische Bildung hat die Aufgabe, Jugendliche zu befähigen, an der Gesellschaft zu partizipieren und Demokratie in ihrem Lebensumfeld erfahrbar zu machen, um auf diese Weise demokratische und gerechte Grundhaltungen zu fördern und zu transportieren. Wie aber ist dieses Ziel umzusetzen? Wie können Jugendliche dazu befähigt werden, sich Wissen anzueignen, Erfahrungen zu machen und zu nutzen, eigenes Können wahrzunehmen, eigene Fähigkeiten auszubauen sowie Einstellungen und Handlungsmuster zu reflektieren? Wie können sie darin unterstützt werden, gesellschaftliche Entscheidungsprozesse und individuelle Lebenswelten aktiv mitzugestalten? Mit diesen Fragestellungen beschäftigte sich das LidiceHaus in den vergangenen Jahren und entwickelte dahingehend Angebote für Jugendliche und Erwachsene. Im Fokus der Angebote stand die Entwicklung von Gerechtigkeits- und Demokratiekompetenzen durch Partizipation. Viele Angebote wurden in Kooperation von Jugendbildung und Schule entwickelt und mündeten in einer Arbeitsgruppe von MitarbeiterInnen des Senators für Bildung, des Senators für Jugend, des Bremer Jugendrings, der Service Agentur Ganztägig lernen und des LidiceHauses. Diese Arbeitsgruppe entwickelte gemeinsam einen ersten Entwurf für einen „Qualitätsrahmen Partizipations-Lernen in Bremen“, der in den nächsten Monaten mit ExpertInnen zu diskutieren ist. Der Qualitätsrahmen beinhaltet folgende Eckpunkte: Grundlage für die Kooperation von Jugendhilfe und Schule ist das gemeinsame Ziel, allen Kindern und Jugendlichen in Bremen kontinuierlich, lebens- und bildungswegbegleitend vielzählige Möglichkeiten zum Partizipations-Lernen anzubieten. Dieses Ziel ist nur in der Kooperation von Jugendhilfe und Schule zu erreichen. Und es ist nur zu erreichen, wenn diese Kooperation auf gemeinsamen Qualitätsstandards basiert. In drei Zielbereichen sollen im Bereich „Partizipations-Lernen“ daher zukünftig Qualitätsstandards gelten, an denen die in der Kooperation von Jugendhilfe und Schule entwickelten und realisierten Angebote sich orientieren und an denen sie gemessen werden sollen. • Zielbereich: Bildungsergebnisse von Kindern und Jugendlichen Welche Kompetenzen und Ressourcen sollen die Kinder und Jugendlichen durch Partizipations-Lernen, Partizipationsprojekte entwickeln? • Zielbereich: Prozessqualität In welcher Qualität soll Partizipations-Lernen, Partizipationsprojekte in der Kooperation Jugendhilfe und Schule umgesetzt werden? • Zielbereich: Strukturqualität Welche Strukturqualität ist in der Kooperation Jugendhilfe und Schule zur Umsetzung von Partizipations-Lernen, Partizipationsprojekten Basis für das gemeinsame Handeln? Diese Zielbereiche entstanden auf der Grundlage einer kritischen Bestandsaufnahme und Evaluation der Angebote im Bereich Partizipationslernen in Bremen. 1. Zielbereich: Bildungsergebnisse von Kindern und Jugendlichen Dieser Zielbereich wird zum einen anhand der von der OECD 2002 formulierten Key Competencies/Schlüsselkompetenzen präzisiert.

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Die neuen Schlüsselkompetenzen sind von der OECD als die Kompetenzen definiert, die die/der Einzelne benötigt, um ein auf allen Ebenen erfolgreiches Leben zu führen und zu einer gut funktionierenden demokratischen Gesellschaft beizutragen, spezifischer demokratischer Handlungskompetenzen bedarf, werden zudem die im BLK-Modellprogramm „Demokratie lernen und leben 2007“ formulierten demokratischen Handlungskompetenzen integriert. Durch das in der Kooperation von Jugendhilfe und Schule realisierte Partizipations-Lernen/Partizipationsprojekte entwickeln die Kinder folgende Kompetenzen: • • • •

Eigenständiges Handeln Interagieren in heterogenen Gruppen Interaktive Anwendung von Medien und Mittel Demokratisches Handlungswissen

2. Zielbereich: Prozessqualität Die Prozessqualität entwickelt sich durch die Orientierung an formulierten Prozessstandards. Diese „bezeichnen die pädagogischen Handlungsregeln, Arbeitsprinzipien und Handlungen, die dem Handeln in Partizipationsprojekten zu Grunde liegen sollen“.1 • Die Differenz der Teilnehmenden wird wahrgenommen und methodisch so berücksichtigt, „dass sie sich gleich-mächtig und gleich-berechtigt in demokratische Entscheidungsprozesse einmischen können“.2 • (Demokratisches) Empowerment von allen Kindern und Jugendlichen in der Schule/der Jugendeinrichtung • Die pädagogischen Fachkräfte werden von den Kindern und Jugendlichen als demokratisch denkende und handelnde Personen wahrgenommen.

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Sturzenhecker, B. (2005) Sturzenhecker, B. (2005)

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3. Zielbereich: Strukturqualität Die Strukturqualität entwickelt sich durch die Orientierung an formulierten Strukturstandards. Diese beschreiben die formalen Bedingungen, die grundsätzlich als Basis von demokratischen Entscheidungsprozessen gegeben sein müssen.3 3.1 Die Schule und die Jugendhilfe-Einrichtung verortet sich im Sozialraum und im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen. 3.2 Die Schulen und die Jugendhilfe-Einrichtungen können auf zentrale Unterstützung der Behörden zugreifen. 3.3 Partizipation ist ein grundlegendes, programmatisches Ziel der Schule und der Jugendhilfe-Einrichtung. 3.4 Partizipationsprojekte orientieren sich an grundlegenden Standards.4 • Rechte: Zugänge zur Beteiligung, Partizipationsstrukturen, Partizipationsrechte sind den Kindern und Jugendlichen klar. • Öffentlichkeit: alle wichtigen Prozesse, Informationen und Entscheidungen sind für alle Beteiligten öffentlich zugänglich und beeinflussbar. • Information: alle Informationen sind für alle Beteiligten gleichermaßen verfügbar • Dokumentation und Publikation: alle Geschehnisse und Ergebnisse im Entscheidungsprozess werden so dokumentiert, dass sie für alle verfügbar, verstehbar und beeinflussbar sind. • Ressourcen/ Unterstützung: Zeit, Raum, Geld, Medien, Unterstützung durch kompetente Erwachsene; Klarheit darüber, welche Ressourcen zur Verfügung stehen. • Zeitstruktur: die Beteiligten benötigen ausreichend Zeit zwischen einzelnen Projektschritten und Überblick über die Zeitabläufe und Zeitfenster. • Entscheidungsvarianten:allen muss klar sein, auf welche Weise Entscheidungen getroffen werden (Konsenz, Mehrheit, Minderheitenschutz), wie mit Dissens umgegangen wird, wie Kompromisse gefunden werden. 3.5 Bei der Umsetzung von Partizipationsprojekten orientieren sich JH und Schule an grundlegenden Kooperationsstandards Die Umsetzung der Qualitätskriterien erfolgte in den Angeboten des LidiceHauses, die in Kooperation mit Schule und Bremer Jugendeinrichtungen entstanden: „Ohne uns läuft nix!“ Fortbildung für Schülervertretungen zu Mitbestimmungsarbeit und -rechten von SchülerInnen Zur Verbesserung der Mitbestimmung und Beteiligung von Schülerinnen und Schülern an der Gestaltung ihrer Schule, wird seit dem letzten Schuljahr eine Grundausbildung für Schülervertretungen angeboten. Inhaltliche Schwerpunkte sind:

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vgl. Sturzenhecker, B. (2005) 4 vgl. für die Folgenden Sturzenhecker, B. (2005)

• Was sind Elemente einer demokratischen Schule? • Welche Rechte haben Schülervertretungen? • Was ist die Aufgabe und das Selbstverständnis von Schülervertretungen? • Was bedeutet Gremienarbeit?

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„Jugend entdeckt Demokratie“ Im Rahmen eines Projekts zur sozialraumorientierten Partizipation wurden Partizipationskompetenzen und historisch-utopische Kompetenzen von Jugendlichen zur aktiven Mitgestaltung ihrer Lebenswelt in Schule und Stadtteil gestärkt. Um diese spezifischen Kompetenzen zu entwickeln, wurden vielfältige Methoden eingesetzt, die sich an den Interessen, Bedarfen und Möglichkeiten der Teilnehmenden orientierten. Das Projekt der Jugendbildungsstätte LidiceHaus (Bremen) und der Bildungsstätte Alte Schule (Anspach) umfasste drei Schritte: 1. Die Ausbildung von MultiplikatorInnen für Demokratieentwicklung und Antirassismus in Schule und Stadtteil Diese Ausbildung wurde parallel in Bremen und in Neu Anspach durchgeführt. In Bremen erfolgte die Qualifizierung im Rahmen des Projektes „Gröpelingen gegen Rassismus. Gröpelingen mit Courage“ und in Neu Anspach im Rahmen einer Demokratietrainerausbildung. 2. Die Durchführung der Projekte durch die qualifizierten Jugendlichen in Bremen und Neu Anspach Während der Umsetzungsphase von Sept.-Nov. 2007 sammelten Gröpelinger Jugendliche Unterschriften gegen Rassismus, Sexismus, Diskriminierung, Ausgrenzung und multiplizierten so die Idee in ihren Schulen, Familien, Sportvereinen, Jugendfreizeitheimen und anderen öffentlichen Orten im Stadtteil. Die Jugendlichen aus Friedrichsdorf führten gleichzeitig Demokratietrainings mit jüngeren SchülerInnen ihrer Schule durch. 3. Jugendlicher Fachkräftesaustausch in Neu Anspach Am Ende der Projekte trafen sich die jugendlichen MultiplikatorInnen aus Bremen-Gröpelingen und Friedrichsdorf in Neu Anspach zu einem Fachkräfte- und Erfahrungsaustausch, dessen Ergebnisse auf der Homepage www.jugend-entdecktdemokratie.de zu sehen sind. „Wir können es auch selbst!“ Qualifizierung für Jugendliche, die öffentliche Räume öffnen wollen. Diese Qualifizierung dient dazu, Jugendliche auszubilden, um Räume selbst zu öffnen. Zusammen werden Kenntnisse und Fähigkeiten erarbeitet, die Voraussetzung sein können, um Räume für die eigene Clique selbstverantwortet zu bekommen und zu behalten oder aktiver im Jugendfreizeitheim beteiligt zu sein und eigene Projekte durchführen zu können. „Pimp die Vahr“ Jugendliche werden aktiv und machen Ansagen. Workshop für Jugendliche, die ihren Stadtteil gestalten wollen. „Werderfans gegen Diskriminierung“ Initiative von Werderfans um rassistische und diskriminierende Haltungen und Handlungen aufzudecken – Handlungsstrategien zu entwickeln – Zivilcourage zu stärken. Im Rahmen des Kooperationsprojektes von Fanprojekt, LidiceHaus und Werderfangruppen wurden rassistische Strukturen und diskriminierende Haltungen und Handlungen in der Fanszene thematisiert, sowie Handlungsstrategien gegen diskriminierende Übergriffe entwickelt, um Zivilcourage beim Fußball zu stärken. Primäres Ziel war, eine dauerhafte Arbeitsgemeinschaft (AG) aufzubauen, die thematisch arbeitet und über die Ausbildung von „Antirassismus-MultiplikatorInnen“, Erstellung von Informationsmaterialien, Durchführung von Fachveranstaltungen und Seminaren versucht,

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viele Werderfans für die Themenschwerpunkte Rassismus, Sexismus, Homophobie und Antisemitismus beim Fußball zu sensibilisieren. Dass die Arbeit gegen Rechtsextremismus Früchte trägt, zeigte sich am 8. November 2008 bei Werders Auswärtsspiel in Bochum. Dort hinderten die Werderfans in beeindruckender, couragierter Art und Weise die anwesenden Mitglieder der rechten Fangruppierung „Nordsturm Brema“ am Präsentieren eines nazistischen Spruchbands. Durch Gesänge und das Einschreiten tausender Bremer im Stadion setzte man ein beispielhaftes Zeichen im Kampf gegen rechte Gesinnungen in den Stadien. „Mitwirkung mit Wirkung“ – Beteiligungsfortbildung für LehrerInnen und SchulsozialpädagogInnen Die Fortbildung richtet sich an Lehrer/innen sowie an pädagogische Fachkräfte und umfasst 5 Module à 2 Tage. Herzstück der im Herbst 2008 beginnenden Qualifizierung war die konkrete Umsetzung eines Partizipationsvorhabens an der jeweiligen Schule der Teilnehmer/innen. Ziel ist es, die Beteiligungskultur für Jugendliche an der Schule deutlich auszubauen. Anne Dwertmann

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Die Menschenrechtsbildung In Zeiten globaler und prekärer gesellschaftlicher Entwicklungen stellt sie eine wichtige Aufgabe für die politsche Jugendbildung dar. In diesem Jahr 2009 feiert die Bundesrepublik Deutschland zum 60. Mal das Inkrafttreten des Grundgesetzes. Im Berichtszeitraum, im Dezember 2008, jährte sich ebenfalls zum 60. Mal die Deklaration der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Beide Anlässe sind wichtige positive Ereignisse für die Entwicklung von Frieden, Demokratie und Gerechtigkeit in unserem Land. Dennoch sind auch heute Frieden und Demokratie äußerst fragil und bedroht. „Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen. Jede/r hat Anspruch auf alle in der Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand. Des Weiteren darf kein Unterschied gemacht werden auf Grund der politischen, rechtlichen oder internationalen Stellung des Landes oder Gebietes, dem eine Person angehört, gleichgültig ob dieses unabhängig ist, unter Treuhandschaft steht, keine Selbstregierung besitzt oder sonst in seiner Souveränität eingeschränkt ist.“ (Menschenrechtscharta 1948, Artikel 1 und 2) Soweit die Ideale der Deklaration der Menschenrechte. Insbesondere Jugendliche und ihre Familien mit Migrationshintergrund wissen um die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit auch in unserem Land. Feindbildszenarien und Gewalterfahrungen scheinen derzeit die gesellschaftlichen Diskurse, den Alltag in Großstädten und Schulen sowie die Medienberichterstattungen zu bestimmen. Grenzüberschreitungen, Menschenrechtsverletzungen und gewalttätige Auseinandersetzungen (Stichwort „Jugendgewalt“) sind die täglichen Bilder, die uns via TV, Zeitschriften sowie Internet präsentiert werden. Dabei geht es in Deutschland und Europa zunehmend mehr auch um antisemitische und muslimfeindliche Ausgrenzungen und Diskriminierungen. Schlagworte wie „Clash of Civilizations“ (Samuel P. Huntington 1993) vermitteln die Hypothese, dass zukünftige Konflikte in erster Linie nicht mehr entlang ideologischer Grenzen oder aufgrund wirtschaftlicher Interessen entstehen, sondern aufgrund kultureller, religiöser und ethnischer Unterschiede. Dabei fällt den Religionen, als wichtige kulturelle Quellen, eine bedeutende Rolle zu. Verfolgt man in den Medien die Berichterstattung, kann man die Bilder und Nachrichten leicht in diese Richtung interpretieren. Der 11. September 2001 (Terroranschlag New York) sowie der so genannte Karikaturenstreit (2006) nach dem Mord an dem niederländischen Regisseur van Gogh (2005) haben weitere religiöse „Aufladungen“ bewirkt. In Deutschland sieht sich die Jugendarbeit bzw. Bildungsarbeit zunehmend mehr gefordert, rassistischen, antisemitischen sowie antiislamischen Feindbildern zu begegnen und die gemeinsamen Wurzeln von „gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ (W. Heitmeyer) zu thematisieren und zu bekämpfen. Im Zuge der rasant fortschreitenden Globalisierung und Mobilität, werden jungen Menschen immer komplexere Entscheidungen und

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Leistungen abverlangt. Dies verlangt viel von Mädchen und Jungen, die innerhalb einer bestimmten Kultur und Wertewelt aufwachsen. An den meisten Jugendlichen geht der Appell, sich für die Vielfalt der Kulturen zu begeistern, vorbei – reagieren doch schon die Erwachsenen oftmals überfordert. Werte wie z. B. Respekt, Gerechtigkeit, Freiheit und Selbstbestimmung klingen gut, sind aber in der Alltagsrealität oft schwer zu leben. Im Rahmen des Bundesprogramms „Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ hat das LidiceHaus gemeinsam mit dem Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten das Projekt „Communis – gemeinsam lernen in der Politischen Bildung“ entwickelt. Seit Sommer 2007 führen wir Seminare und Veranstaltungen zur Bildungsarbeit mit jungen Menschen aus sozial und kulturell verschiedenen Sozialräumen durch. Diese Seminare fanden/ finden in Kooperation mit Schulen statt; analog dazu werden z. Zt. Fortbildungsseminare für Lehrkräfte entwickelt. Das Projektkonzept zielt darauf, jungen Menschen die positiven Seiten der kulturellen Vielfalt ihrer Umgebung aufzuzeigen – und Differenz nicht als Bedrohung wahrzunehmen. Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund sollen gemeinsam lernen und arbeiten, um so interkulturelle Kompetenzen zu erlangen. Durch die Erfahrungen, die sie dabei sammeln, sollen sie ihre gegenseitigen kulturellen und religiösen Unterschiede nicht nur respektieren, sondern auch als Bereicherung verstehen lernen. Auftretende oder bestehende Konflikte sollen die Teilnehmer/-innen nicht ignorieren, sondern versuchen, gewaltfrei zu lösen. Wir haben in den Seminaren mit den Jugendlichen aus den Bremer Schulen die Erfahrung gemacht, dass die vorhandenen Konflikte (Stichwort „Mobbing“) nicht zwingend (wie Huntington behauptete) aufgrund ethnischer oder kultureller Unterschiede entstanden, sondern eher eine „Gemengelage“ von verschiedenen Aspekten bzw. Interessenlagen sind. Aber fast immer geht es dabei um „Statusfragen“. Die Förderung sozialer, emotionaler und interkultureller Kompetenzen sowie die Stärkung der Konfliktfähigkeit sind zentrales Anliegen und Ziel unserer Seminare. Insgesamt konnten wir im Berichtszeitraum 16 mehrtägige Seminare mit Gruppen aus Bremer Schulen sowie zwei Fortbildungen in diesem Segment durchführen. „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich und haben ohne Unterschied Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz.“ (Menschenrechtscharta, Artikel 7) „Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“ (Grundgesetz, Artikel 3) Für Mädchen und Jungen im Prozess des Erwachsenwerdens geht es aber nicht nur um den Abbau von Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts, sondern auch um das Erlernen eines „fairen und respektvollen“ Umgangs zwischen den Geschlechtern angesichts der komplexen Erfahrungen, Wünsche, Projektionen, Erwartungen, Enttäuschungen und Hoffnungen. Die Pluralisierung der jugendlichen Lebenswelten vermittelt Mädchen und Jungen – insbesondere durch die Massenmedien – eine scheinbare Fülle und Verfügbarkeit über Möglichkeiten und Chancen dieser modernen Welt. Mädchen und junge Frauen fühlen sich gleichberechtigt – und

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interpretieren erlebte, faktische Benachteiligungen als individuelles Versagen. Diese Themen begleiten unsere geschlechtsbezogenen Seminare und Fortbildungen. Viele Mädchen aus Einwanderungsfamilien müssen darüber hinaus auch noch den Spagat zwischen zwei Kulturen und Wertesystemen bewältigen. Das LidiceHaus hat während des Berichtzeitraums in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Mädchenpolitik Fortbildungen in der „Antirassistischen und Interkulturellen Mädchenarbeit“ durchgeführt sowie Mädchenpolitische Fachtagungen. Die Tagung „Unbeschreiblich weiblich“ hat sich darüber hinaus mit den modernen Ausformungen von Geschlechterinszenierungen und Mädchenkulturstilen befasst. In Zusammenarbeit mit der Wilhelm Wagenfeld Schule wird das Thema „Geschlechterbilder – Geschlechterinszenierungen“ in Gestalt eines Ausstellungsprojekts umgesetzt. Die Ausstellung wird am 3. Juni im LidiceHaus eröffnet. „Jeder hat als Mitglied der Gesellschaft das Recht auf soziale Sicherheit und Anspruch darauf, durch innerstaatliche Maßnahmen und internationale Zusammenarbeit sowie unter Berücksichtigung der Organisation und der Mittel jedes Staates in den Genuss der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte zu gelangen, die für seine Würde und die freie Entwicklung seiner Persönlichkeit unentbehrlich sind.“ (Menschenrechtscharta, Artikel 22) „Jeder Mensch hat Anspruch auf eine soziale und internationale Ordnung, in der die Grundrechte voll verwirklicht werden können.“ (ebenso, Artikel 28) Das LidiceHaus will mit der Namensgebung mehr als ein Zeichen setzen: „Lidice“ ist Programm. Programm für eine Jugend- und Bildungsarbeit, die sich der Begegnung und Solidarität, der Selbstbestimmung und Gerechtigkeit verschrieben hat. Erinnern für die Zukunft, die Auseinandersetzung mit der Geschichte und mit aktuellen antidemokratischen und autoritären Entwicklungen stehen dabei gemeinsam mit der Entwicklung von demokratischen Strukturen und Friedenserziehung im Zentrum. Friedenspädagogische, Interkulturelle und Internationale Seminare und Begegnungen bieten beteiligungs-, und erlebnisorientierte Möglichkeiten für Verständigung und Abbau von Rassismen und Stereotypen. Seit zwei Jahren organisiert das LidiceHaus – zusammen mit dem Forum ZFD und anderen Bremer Trägern sowie Schulen – einen Friedenslauf unter dem Motto „Laufen fairbindet“. Dieser Spendenlauf ist eingebettet in ein bildungspolitisches und friedenspädagogisches Rahmenprogramm (Veranstaltungen in den Schulen und im LidiceHaus) und fördert die Solidarisierung mit Kindern und Jugendlichen aus Krisen- und Konfliktregionen. Die eingelaufenen Spenden fließen in friedensfördernde Projekte, über deren Anliegen und Inhalte die Kinder und Jugendlichen vor dem Friedenslauf in den Veranstaltungen und Seminaren einiges erfahren und bearbeitet haben. In den vergangenen beiden Jahren haben so fast 2000 Kinder und Jugendliche aus 15 Bremer Schulen in diesem Projekt mitgewirkt. Das LidiceHaus unterhält gute Beziehungen zu Partnerorganisationen in Israel und Palästina mit dem Anliegen, die gewaltfreien und friedensfördernden Kräfte auf beiden Seiten zu unterstützen sowie Begegnungen und „Crossborder“ – Dialoge mit Jugendlichen und ihren MultiplikatorInnen aus Deutschland, Israel und Palästina durchzuführen. Eine enge Partnerschaft hat sich mit dem Internationalen Begegnungszentrum Bethlehem entwickelt: junge MultiplikatorInnen kamen und kommen ins LidiceHaus zu Seminaren und Trainings – analog dazu finden Seminare zu Fragen von

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gewaltfreier Erziehung und Konflikttransformation in Bethlehem und Jerusalem (Willy Brandt Zentrum) statt. Weitere Partner sind „Al Tariq“, eine noch junge Organisation, die mit Jugendlichen arbeitet und „New Profile“ in Israel. Im Juni vergangenen Jahres wurde eine Fotoausstellung mit Portraits von Kindern und Jugendlichen aus Bethlehem im LidiceHaus eröffnet. Diese Fotos sind die Ergebnisse der vorangegangenen Seminare vor Ort. Mit Sozialarbeiterinnen der Partnerstadt Haifa haben wir im September 2008 im LidiceHaus die Herausforderungen von modernen multikulturellen Einwanderungsgesellschaften diskutiert. Dabei ging es um neue Armut, Gewalterfahrungen und Rassismus. Das Folgetreffen in Haifa ist für September 2009 geplant. Ein zehnjähriges trinationales Frauenprojekt „Women engendering peace and democracy“, in dem das LidiceHaus zusammen mit dem AdB (Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten) von 1998 – 2008 regelmäßig mit 16 Frauen aus den drei Ländern Seminare und Begegnungen durchgeführt hat, ist im vergangenen Jahr mit einer umfangreichen Publikation „Between the lines – Voices of Women“ abgeschlossen worden (zu erhalten im LidiceHaus und im AdB). Der erneute Ausbruch von Gewalt und Krieg Ende 2008/Anfang 2009 macht die Friedenspolitische und Friedenspädagogische Arbeit mit den Gruppen auf beiden Seiten nicht leichter – sie ist aber umso nötiger. In diesem Jahr 2009 werden wir im Mai wieder junge Leute aus Bethlehem zu einem Training einladen und daran anschließend im Juni/Juli im Rahmen des Internationalen Jugendcircusfestivals auch eine Gruppe junger Leute aus der neuen Jugendcircusschule Ramallah dabei haben. Kulturelle Bildung ist neben zivilgesellschaftlicher und politischer Bildung eine wichtige Voraussetzung, um gewaltfreies Leben und Miteinander entwickeln zu können. Den aktuellen Herausforderungen von zunehmenden Antisemitismus, Islamfeindschaft, Rassismus und Rechtsextremismus werden wir mit weiteren Transkulturellen und Internationalen Seminaren und Veranstaltungsreihen begegnen. Anette Klasing

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Gesundheit, Bewegung und Erlebnispädagogik Bewegungs- und erlebnisorientierte Angebote sind zu einem wichtigen Baustein in der politischen Bildungsarbeit des LidiceHauses geworden. Sie verwirklichen unseren Anspruch ganzheitliche Lernerfahrungen zu ermöglichen und werden sowohl von Jugendlichen, als auch von Fachkräften mit denen wir arbeiten, äußerst positiv aufgenommen. Neue Erfahrungsräume öffnen… In der Seminararbeit mit Jugendlichen sind diese Angebote so angelegt, dass sie Räume für neue Erfahrungen öffnen, die zum einen überschaubar sind und zugleich eine aktivierende Herausforderung darstellen. Sie beinhalten Methoden, die Jugendliche sowohl auf kognitiver als auch sensomotorischer und affektiver Ebene ansprechen. Sie knüpfen an der Alltagsrealität von Jugendlichen an und ihn erlauben ihre Lebenswelt logisch und emotional zu durchdringen. Sie befördern Prozesse der aktiven Auseinandersetzung mit sich selbst, dem sozialen Umfeld und der Gesellschaft. Unser Ziel ist es, Angebote für Jugendliche bereitzustellen, • in denen sie Eigenständigkeit und Selbstbestimmung erfahren • in denen ihr Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein gestärkt wird • in denen die Thematisierung von Angst und Schwäche sein darf • in denen sie lernen mit Misserfolg umzugehen • in denen soziale Kompetenzen wie Kooperations- und Konfliktfähigkeit gefördert werden • in denen ein positives Körpererleben möglich wird • in denen eine geschlechtersensible Auseinandersetzung mit Körpernormen und Schönheitsidealen stattfindet • in denen Ausgrenzung und Diskriminierung praxisbezogen reflektiert wird • in denen Partizipation und politische Teilhabe real erfahrbar wird

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Die Rahmenbedingungen für diese Arbeit haben sich in den letzten zwei Jahren nachhaltig verbessert. Gleich nach dem Umzug des LidiceHauses auf den Stadtwerder im August 2007 wurde mit dem Aufbau verschiedener erlebnispädagogischer Elemente auf dem Außengelände begonnen. Ein Niedrigseil- und ein Baumscheibenparcours, ein Spinnennetz, Floßbaumaterial und ein Multifunktionsspielfeld gehören mittlerweile zur Grundausstattung, der Bau einer Riesenwippe ist in Arbeit. Mit der Schaffung einer halben Bildungsreferentenstelle im Bereich Bewegung, Gesundheit und Erlebnispädagogik zum Juni 2008 ist zudem Sorge dafür getragen worden, dass die neuen Materialen und Methoden auch fachkundig genutzt werden und die konzeptionelle und qualitative Weitentwicklung in diesem Bereich gewährleistet ist. Eine erfreuliche Konsequenz dieser Entwicklung ist die Erweiterung unseres Seminarangebotes für Jugendliche um drei Projektschwerpunkte: 1. Die „Erlebnispädagogischen Klassentage“ bieten ein attraktives bewegungs- und erlebnisorientiertes Programm für Schulklassen. Ziel des Seminars ist es, eine Atmosphäre zu gestalten, in der sich alle in der Klasse wohl fühlen können. Entsprechend bemühen wir uns, kreative und emanzipative Auseinandersetzungen zu befördern, Selbstbewusstsein zu stärken und eine vertrauensvolle Atmosphäre herzustellen, in der Grenzen respektiert werden und Konflikte umsichtig gelöst werden. 2. „Von Barbie und Ken zu Germany’s next Topmodel“ ist ein Seminar, dass die besondere Bedeutung von Körperlichkeit bei der Identitätssuche von Jugendlichen in den Fokus nimmt. Anknüpfend an den zentralen Themen dieser Lebensphase, wie Styles, Diäten und sportlichem Leistungsvermögen, will dieses Seminar zu einer kritischen Reflexion von Körperidealen und Körpernormen anregen und Wege zu einem positiven Körpererleben eröffnen. 3. „Auf den Spuren von Ausgrenzung und Diskriminierung“ ist ein Projekt, dass Jugendlichen die Möglichkeit bietet, sich im städtischen Raum auf die Suche nach historischen und aktuellen Formen von Diskriminierung zu begeben, mit Betroffenen und Experten in Kontakt zu kommen und eigene Erfahrungen mit Ausgrenzung und Diskriminierung zu reflektieren.

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Austausch anregen… Als wichtige Schnittstelle in der außerschulischen Bildungslandschaft in Bremen ist es zudem unser Anliegen, den Austausch von Fachkräften zu fördern und innovative Impulse im Bereich Gesundheit, Bewegung und Erlebnispädagogik zu setzen. In diesem Sinne sind wir sehr zufrieden darüber, dass es uns in Kooperation mit dem LIS/Suchtprävention und dem Verein Erlebnispädagogik und Jugendarbeit aus Hannover gelungen ist, den erlebnispädagogischen Fachtag „Jugend und Abenteuer – (k)ein Weg“ als eine alljährlich stattfindende Veranstaltung zu etablieren. Der Fachtag 2007 hatte den Schwerpunkt „Erlebnispädagogik und Beeinträchtigungen“ und wurde von Anke Hinrichs mit dem Vortrag „Wege aus der fürsorglichen Belagerung – Erlebnispädagogik als Chance für Menschen mit besonderen Herausforderungen“ eröffnet. Einer spannenden Diskussion ihrer Thesen folgte der „Markt der Möglichkeiten“, der die bunte Vielfalt an erlebnispädagogischen Angeboten aus Bremen und „umzu“ wiederspiegelte. Workshops zu den Themen „Blickwechsel“, „Circus“ und „Niedrigseil“ rundeten das Programm ab. Beim Fachtag 2008 ging es dann „Rund um’s Wasser“. Die neue Nähe zum Werdersee hatte das nasse Element ganz oben auf die Tagesordnung gesetzt. Günther Hoffmann von Event Nature referierte über die Nachhaltigkeit authentischer Erlebnisse bei erlebnispädagogischen Klassenreisen mit Segelkuttern auf der Schlei. Dabei galt sein besonderes Augenmerk der Bedeutung des Erlebens unmittelbarer Konsequenzen selbstgesteuerter Entscheidungs- und Handlungsprozesse. Am Nachmittag lockte dann wieder der „Markt der Möglichkeiten“ und vielfältige Workshopangebote, von „Aquaboots“ bis „Wasserleitungsbau“, die gut und gerne besucht wurden. In Kooperation mit dem ServiceBureau und dem Mädchenhaus fand in 2007 und in 2008 zudem der Fachtag „Inter-Act“ statt, der die Potentiale von Erlebnispädagogik in der internationalen Jugendarbeit theoretisch und praktisch erfahrbar werden ließ. 2007 lag der Schwerpunkt auf „City-Bound“ Aktionen, jener Teil von Erlebnispädagogik, der die Stadt als Erlebnisraum begreift und die Kommunikation und Interaktion mit Passanten einschließt. 2008 ging es um den bewussten Umgang mit Sprache bzw. Sprachbarrieren bei der Anleitung, Moderation und Reflexion von erlebnispädagogischen Methoden. In Bewegung bleiben… Die Dynamik der letzten zwei Jahre macht Mut für die Zukunft. Schon jetzt freuen wir uns auf den erlebnispädagogischen Fachtag „Von virtuellen zu realen Erlebniswelten“ im Juni und das „Internationale Jugendcircusfestival“ im Juli 2009. Zudem werden wir im Herbst 2009 das erste Mal eine eigenständige Fortbildungsreihe zur „Erlebnispädagogik in der Bildungsarbeit“ anbieten.

Alexander Sott

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ServiceBureau Jugendinformation Beim ServiceBureau hat sich in den letzten zwei Jahren viel bewegt... Zunächst einmal möchten wir an dieser Stelle noch einmal auf die Namensänderung hinweisen: Seit Anfang 2008 heißen wir nun ServiceBureau Jugendinformation. Durch diesen Namenswechsel sind die im Laufe der Zeit gewachsenen Aufgabengebiete – insbesondere die Medienpädagogik – besser repräsentiert, ohne dabei den Bereich der internationalen Arbeit zu schmälern! Die Internationale Jugendarbeit soll nun auch das erste Stichwort sein: In den letzten zwei Jahren haben wir auf diversen Fachtagungen Multiplikator/innen der internationalen Jugendarbeit über die Finanzierungsmöglichkeiten von Jugendbegegnungen informiert und zur Qualitätsentwicklung und Vernetzung beigetragen. Auch ein Fachtag mit dem passenden Titel „InterAct“ zum Einsatz erlebnispädagogischer Methoden bei internationalen Jugendaustauschen wurde 2008 bereits zum 3. Mal durchgeführt. Zudem bietet das ServiceBureau in Kooperation mit dem Amt für Soziale Dienste die Unterstützung und Begleitung von Jugendbegegnungen an: Insbesondere Freizis nehmen die Beratung und Hilfestellung bezüglich der Kostenkalkulation, Antragstellung und inhaltlicher Fragen gerne an. Auch weitere Bremer Einrichtungen konnten durch die Vermittlung von Projektpartnern und Finanzierungstipps bei ihren internationalen Jugendprojekten unterstützt werden. Ein besonderes Highlight war im Sommer 2008 die Organisation eines Workcamps mit dem Titel „Auf den Spuren von Lidice...“ in Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der Jugendbildungsstätte LidiceHaus. 15 Jugendliche aus Bulgarien, Rumänien, England, Frankreich und Deutschland waren in der Jugendbildungsstätte zu Gast, um Brücken der Verständigung zwischen Ost und West, Vergangenheit und Gegenwart zu schlagen. Mit dem Bau eines Rosengartens haben die Jugendlichen ein Zeichen für Frieden, Versöhnung und Gerechtigkeit gesetzt und an die Geschichte von Lidice erinnert. Der Arbeitsbereich der internationalen Jugendarbeit umfasst neben der Projektbegleitung und Fortbildung von Multiplikator/innen auch die Jugendmobilitätsberatung. Hinter diesem sperrigen Titel verbirgt sich die Beratung von Jugendlichen, die Auslandsaufenthalte oder Freiwilligendienste im Ausland planen. Die Zusammenarbeit mit den Kolleg/innen des europaweiten Beratungs- und Informationsnetzwerkes Eurodesk, war dabei in den vergangenen Jahren außerordentlich produktiv. Insgesamt ist ein deutlicher Anstieg des Beratungsbedarfes zu verzeichnen, besonders seit das ServiceBureau auf dem Internetportal www.rausvonzuhaus.de als Partner von Eurodesk für die „Beratung vor Ort“ verzeichnet ist.

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Das ServiceBureau ist für Jugendliche eine attraktive Anlaufstelle für Fragen zu Auslandsaufenthalten: Das Angebot der persönlichen Beratung in unseren zentrumsnahen Räumlichkeiten in der Jugendherberge wird stark nachgefragt. Darüber hinaus finden auch immer wieder Informationsveranstaltungen in Kooperation mit anderen Einrichtungen statt, so z.B. mit dem BIZ, der ZAV sowie diversen Bremer Schulen. Besonders Informationen über das Bewerbungsprocedere des Europäischen Freiwilligendienstes sind für Jugendliche von großem Interesse. Dank Unterstützung des ServiceBureaus hat der Europäische Freiwilligendienst in den letzten zwei Jahren in Bremen immer mehr Wurzeln geschlagen: Das Bürgerhaus Vegesack, die Circusschule Jokes, das Jugendhaus Buchte sowie der DRK Kreisverband Bremen ließen sich für die Entsendung und zum Teil auch für die Aufnahme von europäischen Freiwilligen offiziell akkreditieren. Neben dem Sozialen Friedensdienst sind damit nun auch eine Reihe weiterer Einrichtungen bereit, Jugendliche bei ihrem Engagement in gemeinnützigen Projekten im Ausland zu begleiten. Ein besonderes Projekt für das ServiceBureau war die Veranstaltung „Jugend macht sich auf den Weg“ im Herbst 2008: In enger Zusammenarbeit mit dem Bremer Jugendring und dem EuropaPunktBremen wurde ein Projekttag für Jugendliche zum Thema „Europäische Jugendpolitik“ veranstaltet. Im Rahmen dieses Projekttages haben sich die Jugendlichen über aus ihrer Sicht wichtige jugendpolitische Themen ausgetauscht und daraus Forderungen abgeleitet, die im Anschluss Bremer Politiker/innen aller Fraktionen der Bürgerschaft vorgestellt wurden. Die Projektergebnisse wurden in einer Broschüre veröffentlicht und sind unter www.jugendinfo.de abrufbar. Dabei wurde auch die Forderung nach mehr Aufklärung über den Umgang mit den neuen Medien laut, mit der wir an dieser Stelle zum zweiten Arbeitsschwerpunkt (der Medienpädagogik) überleiten möchten. Um Jugendliche für die Besonderheiten des Internet und die damit verbundenen Problemlagen zu sensibilisieren, hat das ServiceBureau 2007 eine Reihe von Broschüren herausgegeben, die nicht nur in Bremen, sondern auch bundesweit großen Anklang finden.

Zuerst genannt seien hier zwei Flyer zum Thema „Computersucht“, die sich diesem Thema einmal aus Sicht der Jugendlichen und in einer zweiten Version aus Sicht der Eltern nähern. Diese Flyer wurden bereits mehrmals nachgedruckt, bundesweit vertrieben und der Inhalt wurde von anderen Organisationen in Nürnberg, Frankfurt, Zürich und Vlandern übernommen. Wer einen Blick in

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den letzten Arbeitsbericht des LidiceHauses von 2005/2006 wirft, der wird feststellen, dass uns die Arbeit rund um das Thema „Mediensucht“ schon seit längerem bewegt. Einem ersten, damals bereits angekündigten Fachtag zu diesem Thema ist ein zweiter gefolgt, der dritte ist (wieder in Kooperation mit dem LIS) für den 17.09.2009 geplant. Eine weitere Folge dieses ersten Fachtages im Mai 2007 war die Gründung des Arbeitskreises Mediensucht in Bremen, der bis heute sehr erfolgreich interdisziplinär arbeitet. Durch den Erfolg mit dem Flyer „Computersucht“ angespornt, haben wir 2007 die zunächst nur virtuell auf www.jugendinfo.de abrufbaren Informationen zum Thema „Happy Slapping“ dann auch als Flyer herausgebracht. Mit diesem Flyer machen wir Jugendliche auf die mit dem Happy-Slapping verbundenen Folgen und rechtlichen Konsequenzen aufmerksam. Im Herbst 2007 hat unsere damalige Praktikantin Tanja Siggelkow ein Infopapier über die relativ neue Communinty SchülerVZ für www.jugendinfo.de verfasst, in dem der Schutz der eigenen Privatsphäre im Internet thematisiert wurde. Die große Anzahl der Seitenaufrufe signalisierte uns ein hohes Interesse an diesem Thema, so dass auch diese Informationen in Form einer Broschüre namens „Big brother is watching you“ aufgelegt wurden. Nachdem sich viele Multiplikator/innen aus Bremischen Jugendeinrichtungen besorgt über den medienvermittelten Umgang der Jugendlichen untereinander zeigten, bestätigte eine Studie der Universität Koblenz-Landau Ende 2007, dass Belästigungen unter Gleichaltrigen im Internet keine Einzelfälle sind. Dies veranlasste uns, sicherlich nicht last und erst recht nicht „least“ zur Entwicklung des Flyers „Cyberbullying“, der über das Mobbing mittels elektronischer Medien informiert und Tipps gibt, wie man sich vor Angriffen schützen kann. Das Thema ist nach wie vor hoch aktuell und rückt durch Events wie den Safer-Internet-Day, der 2009 unter diesem Motto steht, verstärkt in den Fokus. Die Flyer zu den Themen „SchülerVZ“ und „Cyberbullying“ sind bis heute die einzigen Infoblätter, die sich direkt an Jugendliche wenden. Entsprechend groß sind sowohl Nachfrage als auch bundesweites Interesse. 2008 bescherten uns die Publikationen eine hohe Aufmerksamkeit der Presse, die mit Interviewwünschen an uns herangetreten sind (Spiegel, c’t, FAZ, Welt, diverse Tageszeitungen, Kinderkanal, ARD und auch einige Boulevard-Magazine, deren Anfragen wir nicht bedient haben). Darüber hinaus gab es aus dem ganzen Bundesgebiet viele Anfragen, zu diesen Themen zu referieren, darunter auch vom Verbraucherschutzministerium, Klicksafe, der Bayrischen Landesmedienanstalt oder der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK). Diese Kontakte gilt es weiterhin zu nutzen, damit die finanziell immer noch nicht abgesicherte Medienarbeit des ServiceBureau Jugendinformation auf standfestere Beine kommt. Ein weiteres besonderes Projekt war die Konzeption und Durchführung eines E-Learning-Kurses zum Thema Jugendmedienschutz. Dafür hat das ServiceBureau unter moodle.jugendinfo.de eine virtuelle Lernplattform für die außerschulische Jugendarbeit in Bremen errichtet, der als virtuelles

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„Klassenzimmer“ für den fünfwöchigen E-Learning-Kurs diente. Der Kurs begann und endete mit jeweils einer Präsenzveranstaltung, die dem Kennenlernen der 11 Teilnehmer/innen sowie der Vor- und Nachbereitung des Kurses dienten. Dank Mittel der Bremischen Landesmedienanstalt wird das virtuelle „Klassenzimmer“ auch 2009 nicht verwaist sein, derzeit bereiten wir einen E-Learning-Kurs zum Thema Web 2.0 vor, der noch in der ersten Jahreshälfte durchgeführt wird. In Kooperation mit der Bremische Landesmedienanstalt fördert das ServiceBureau auch die Medienkompetenz von Eltern. Bei Vorträgen auf Elternabenden in Bremer Schulen wurden die Eltern über mögliche Risiken der Internetnutzung ihrer Kinder sowie erzieherische Handlungsmöglichkeiten informiert. Der Bremische Landesmedienanstalt liegen einige Anfragen der Medienanstalten anderer Bundesländer vor, ob dieses erfolgreiche Konzept übernommen werden kann. Als „Ableger“ von jugendinfo.de wurde im Auftrag des Landesjugendamtes die Fortbildungsdatenbank http:// fobi.jugendinfo.de erstellt. Über 1 Million Menschen schauen sich jedes Jahr die Internetseite www.jugendinfo.de an. Nicht nur die medienpädagogischen Themen sind für die Nutzer/innen interessant, sondern auch die Themen „Auslandsaufenthalte, Freiwilligendienste oder Rechtsradikalismus“. Immer wieder wecken einzelne Artikel eine besondere Aufmerksamkeit, so dass sie mehrere tausend Mal im Monat angeklickt werden. Moderne Erweiterungen an www.jugendinfo.de fanden im Laufe der letzten zwei Jahre immer wieder statt, unter anderem wurden eine Bildergalerie erstellt, das Zoomen der Bilder ermöglicht und eine Video und Audioeinbindung geschaffen. Wir hoffen – und sind uns aber eigentlich sicher – dass wir auch 2009 unsere erfolgreiche Arbeit in dem bewährten Team von Gaby Benckert, Sabine Heimann, Markus Gerstmann und bedingt durch die Elternzeit von Kristina Krone nun derzeit auch Lena Dittmer, fortsetzen können.

Lena Dittmer, Markus Gerstmann

ServiceBureau Jugendinformation

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„pro aktiv gegen rechts – Mobile Beratung in Bremen und Bremerhaven“ Seit April 2008 wird im Referat „Kinder- und Jugendförderung“ der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales das Bundesprogramm „kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus“ für das Land Bremen umgesetzt. Das Programm „kompetent. für Demokratie“ wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bis Ende 2010 finanziert. Die Jugendbildungsstätte LidiceHaus wurde in einem Bewerbungsverfahren ausgewählt, um den Aufbau und die Umsetzung der Beratungsstelle von „pro aktiv gegen rechts – Mobile Beratung in Bremen und Bremerhaven“ umzusetzen. Hierfür entsendet das LidiceHaus für den gesamten Förderzeitraum seinen Mitarbeiter Cornelius Peltz in die Behörde. Die Umsetzung des Programms im Land Bremen umfasst drei Komponenten: 1. Landeskoordinierungsstelle Die Landeskoordinierungsstelle ist zuständig für die Projektsteuerung, den Aufbau des Beratungsnetzwerks und den Austausch mit der bundesweiten Zentralstelle des Bundesprogramms bei der Stiftung Demokratische Jugend in Berlin. Sie ist angesiedelt im Referat „Kinder- und Jugendförderung“ der Senatorin für Arbeit, Frauen, Jugend, Gesundheit und Soziales. Angeschlossen ist eine Beratungsstelle mit zwei Mitarbeitern, die Hinweise aus der Bevölkerung entgegennehmen und Mobile Interventionen initiieren. Von hier aus steht der Weg zu allen Behörden und Ämtern im Land Bremen offen, wo zahlreiche Kontakte zu Trägern der Jugendarbeit bestehen. Das Referat ist auch Träger des Lokalen Aktionsplans Vielfalt Bremen im Rahmen des Bundesprogramms „Vielfalt tut gut“, so dass diesbezüglich Prävention und Intervention aufeinander abgestimmt werden können. 2. Beratungsstelle Die Beratungsstelle von „pro aktiv gegen rechts“ ist mit zwei Mitarbeitern besetzt, die Hinweise und Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern entgegen nehmen und die Erstberatung übernehmen – je nach Situation von der Beratungsstelle aus oder vor Ort. Die Berater können auch dann angesprochen werden, wenn nur ein Verdacht auf rechtsextreme Orientierungen vorliegt oder es zu einer unangenehmen Begegnung, aber noch nicht zu einem handfesten Konflikt mit der extremen Rechten gekommen ist. Die Beratungsstelle ist in der Regel montags bis freitags von 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr besetzt. Die Ansprechpartner sind:

Öffnungszeiten der Beratungsstelle: Montags – freitags 9:00 – 16:00 Uhr

• Dirk Heine Tel (0421) 3 61 - 1 01 94 dirk.heine@soziales.bremen.de (entsendet vom Verein für Freizeitgestaltung Bremerhaven e. V.) • Cornelius Peltz Tel (0421) 3 61 - 1 56 72 cornelius.peltz@soziales.bremen.de (entsendet von der Jugendbildungsstätte LidiceHaus)

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3. Beratungsnetzwerk Das Beratungsnetzwerk, das mit Schlüsselpersonen aus den betroffenen Ressorts, der Polizei, der Staatsanwaltschaft, der Jugend- und Sozialarbeit, den Schulen und zivilgesellschaftlichen Initiativen aufgebaut wird, hat zunächst die Aufgabe, auf die Lage in Bremen und Bremerhaven abgestimmte Interventionsstrategien zur Reaktion auf rechtsextremistische Aktivitäten zu erarbeiten. Strategische Ebene Ein Beirat mit 15 Institutionen berät die Koordinierungsstelle, evaluiert Fallbeispiele aus der Beratungsarbeit und übernimmt die Informationskoordination an nachgeordnete Stellen. Operative Ebene In Arbeitsgruppen entwickeln staatliche und nicht-staatliche Partner Lösungsstrategien für zentrale Problemfelder: Rechtsextreme Fußball-Fankultur, Aktivitäten rechtsextremer Parteien auf der Stadtteilebene, Etablierung einer rechtsextremen Infrastruktur, rechtsextreme Gewalt. Partner aus der operativen Ebene werden fallbezogen in mobile Interventionsteams eingebunden, um Betroffene vor Ort zu beraten. Problemaufriss für Bremen Es ist eine Verfestigung der Zusammenarbeit von Bremer Neonazis, Skinheads und Teilen der gewaltbereiten Hooliganszene zu beobachten. Entsprechende Milieus üben offenbar hohe Anziehungskraft auf Jugendliche aus. Seit Anfang 2007 häufen sich rechtsextremistisch motivierte, gewalttätige Entladungen. Betroffen sind vor allem Fußballfans sowie Menschen, die sich in Initiativen und Einrichtungen offensiv antirassistisch engagieren.

Rechtsextreme Ideologie und Gewalttätigkeit im Fußballkontext – die Bremer Hooliganband Kategorie C steuerte ein Lied bei.

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Kompetent beraten Eine Jugendeinrichtung wendet sich an die Beratungsstelle, weil eine Gruppe Jugendlicher Rechtsrock in der Einrichtung hört, rassistische Provokationen äußert und in gewalttätige Auseinandersetzungen mit jugendlichen Migranten/innen verstrickt ist. Mitarbeiter/innen der Beratungsstelle eruieren mit den Beteiligten vor Ort (Vorstand der Einrichtung, pädagogische Fachkräfte, Polizei, Eltern) die Lage und entwickeln einen Handlungsplan. Beratungsschritte können sein: 1. Fortbildung „Rechtsextreme Lifestyles“ für pädagogische Fachkräfte 2. Beratung betroffener Eltern 3. Intervention in Bezug auf die Jugendlichen • Auseinandersetzung mit Rechtsrocktexten • Antigewalttraining • Vermittlung von interkulturellen Kontakten im Stadtteil Einzelne Beratungsaufträge werden an Partner/innen aus dem Beratungsnetzwerk vergeben, mit denen ein Mobiles Interventionsteam gebildet wird. Kontakt Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales – Kinder und Jugendschutz – Bahnhofsplatz 29 28195 Bremen Tel (04 21) 3 61 - 5 93 11

Cornelius Peltz

Gefördert durch:

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Unsere Kooperationspartner in der Bildungsarbeit – eine Auswahl

Schulkooperationen

Weitere Kooperationspartner in Bremen

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ALZ Bremen-Nord Amt für Soziale Dienste Bremen Amt für Jugend Bremerhaven Arbeitnehmerkammer Bremen Arbeitskreis Geschichtspfad beim Beirat Neustadt Arbeitskreis Jungenarbeit Arbeitskreis Mädchen in Bewegung Arbeitskreis Mädchenpolitik Arbeitskreis Straßensozialarbeit Bremen/nördliches Niedersachsen ARGE – Gemeinschaftsverpflegung/ Akademie Überlingen Axent – Agentur für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, Bremen Bildungsgemeinschaft Arbeit und Leben, Bremen Bremer Agentur für Arbeit Bremer Jungenbüro Bremer Sportjugend Bündnis Rote-Bunte-Karte Bremen/ Niedersachsen Bündnis: Gröpelingen gegen Rassismus, Ortsamt West Bündnis Ladenschluss DGB-Jugend Bremen Fachstelle für Gewaltprävention Bremen FanProjekt Bremen Haus der Zukunft Lüssum Jugendzentren Friese, Lesum, Oslebshausen, Vahr, Wehrschloss Jugendhaus Buchte Lidice Initiative Bremen LIS – Landesinstitut für Schule, Gesundheit und Suchtprävention Mädchenkulturhaus Mädchentreff Gewitterziegen Migrantinnenrat

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Albert-Einstein-Schule Gesamtschule Mitte Gesamtschule West Integrierte Schule an den Sandwehen Integrierte Stadtteilschule am Leibnizplatz Integrierte Stadtteilschule JohannHeinrich-Pestalozzi Schule in der Vahr Schulzentrum Findorff Schulzentrum Hamburger Straße Schulzentrum Helgoländer Straße Schulzentrum Koblenzer Straße Schulzentrum Rockwinkel Schulzentrum Ronzelenstraße Schulzentrum Schaumburger Straße Wilhelm-Kaisen-Schule Wilhelm-Olbers-Schule Heinrich-Heine-Gesamtschule Bremerhaven Geschwister-Scholl-Schule Bremerhaven

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Überregionale und internationale Kooperationspartner • • : : • • • :: • • :: • :: • :: • :: • :: • :: • :: • ::

Netzwerk Internationale Jugendarbeit Ortsämter Bremen-Lesum, Blumenthal, Vegesack und Ortsamt Neustadt – Jugendforen Präventionsrat Bremen-Nord Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales, Bremen Senator für Bildung und Wissenschaft Bremen Sozialer Friedensdienst Bremen Susanne Reinhardt, Kommunikation und Management Urte Mücke, b.sticht, visuelle kommunikation Verein Erlebnispädagogik und Jugendarbeit (vej.) Verein zur Förderung akzeptierender Jugendarbeit (VAJA e.V.) Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V. Zentrum für schülerbezogene Beratung, LIS, Bremen ZEBB, Zentrum für soziale Beratung und Bildung, Hochschule Bremen Zentralstelle für die Gleichberechtigung der Frau Bremen und Bremerhaven

e Z i t en e t

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Al Tariq, Westbank Alte Schule Neu Anspach Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V. Berlin Arug – Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt, Braunschweig Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus, Niedersachsen Bundesarbeitsgemeinschaft Straßensozialarbeit e.V., Gelnhausen Bundesministerium für Familie, Senioren, :: Frauen und Jugend, Berlin Clearingstelle zur Prävention von Rechtsextremismus, beim Landespräventionsrat Niedersachsen Culture et Liberté, Frankreich Deutsch-französisches Jugendwerk Deutsch-polnisches Jugendwerk Forum ziviler Friedensdienst, Bonn Gender Institut Hamburg Gsub Berlin Gegen Veressen – Für Demokratie e.V., Berlin Givat Haviva, Israel Hochschule Esslingen, Fachbereich Sozialwesen IJAB – Internationaler Jugendaustauschund Besucherdienst, Bonn Internationales Begegnungszentrum, Bethlehem Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, Universität Bielefeld Municipality of Haifa / Israel Palestinian Circus School, Jerusalem Willi-Brandt-Zentrum, Jerusalem

Das LidiceHaus ist seit 1988 aktives und eingetragenes Mitglied im Arbeitskreis dt. Bildungsstätten e.V., Berlin.

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Qualifizierung in Beschäftigung – das Projekt „ArGe GV“ Teil des Selbstverständnisses des LidiceHauses ist die Schaffung von Arbeitsplätzen für diejenigen, die aus persönlicher Lebensgeschichte und/oder Benachteiligungen über Jahre wenige Chancen zum Eintritt in den so genannten ersten Arbeitsmarkt hatten. Arbeitsgegenstand des Qualifizierungsprojektes ist die Bewirtschaftung von Küchenbetrieb, Hauswirtschaft und Hausmeisterei unter fachlicher Anleitung durch die fest angestellten Fachkräfte in den Bereichsleitungen. Das LidiceHaus ist ein Ort der Praxistätigkeit und Anleitung in einem gemeinschaftlichen Qualifizierungsprojekt mehrerer Träger, der ARGE. Die weiteren Mitglieder sind: das Arbeitslosenzentrum Nord, Bremer Bootsbau Vegesack und die Akademie Überlingen mit ihrem Lernzentrum West. Das LidiceHaus ist dabei ein sehr praxisnahes Lernfeld für die MitarbeiterInnen des Qualifizierungsprojektes: 7-Tage-Betrieb, 2-Schicht-Dienst, Mitarbeit in Küche, Hauswirtschaft und Service: nirgendwo anders sind die Arbeitsbereiche so vergleichbar zum sogenannten ersten Arbeitsmarkt.

Kurzbericht über die Qualifizierungsmaßnahme im Küchen- und Hauswirtschaftsbereich 2007/2008 Im Arbeitsalltag arbeiten der Küchenleiter Harald Schu und unsere Hauswirtschaftsleiterin Annette Horn eng zusammen, in den Abteilungen vertreten sie sich gegenseitig. Ein Teil ihrer Tätigkeit umfasst die fachliche Anleitung der 15 MitarbeiterInnen im Qualifizierungsprojekt Küche 8 TN und Hauswirtschaft 7 TN: von ihnen hängt es entscheidend ab, wie engagiert neue KollegInnen in das Team hineinwachsen – und wie sehr sie sich auch bei schwierigen Situationen entwickeln und standhalten. Die Qualifizierungsmaßnahme beinhaltet in der Regel eine 30 Stundenwoche im Praxisbetrieb und 5 Stunden externe theoretische Qualifizierung, einmal wöchentlich durch eine Mitarbeiterin der Akademie Überlingen. Außerdem ist es vorrangig für Alleinerziehende und körperlich beeinträchtigte Mitarbeiter möglich, einen 5 Stunden Vertrag ohne theoretische Qualifizierung zu absolvieren. In der Geschäftsstelle An der Weide betreut die Sozialpädagogin der Akademie Überlingen, Stefanie Kissinger, die Teilnehmer in Sachen Bewerbung, Stellenakquise, Behördengänge, soziale Qualifizierung etc. Sie besucht die Mitarbeiter in der Regel einmal wöchentlich. Zusätzlich wurde für ausländische Mitarbeiter das verpflichtende Angebot geschaffen, einen Deutschkurs zu besuchen. Der Kurs findet im Speicher satt, angeboten von der VHS.

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Zudem bieten wir den MitarbeiterInnen hausinterne Schulungen an. Diese erfolgten im Bereich: Nutzung von Reinigungsmitteln und geeigneten Reinigungsgeräten, Reinigung und Bearbeitung von unterschiedlichen Bodenbelägen sowie Training im Umgang mit unterschiedlichen Gastgruppen und Entwicklung von Schlüsselqualifikationen. Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich herausgestellt, dass sich die TeilnehmerInnen nicht mehr so schnell mit dem LidiceHaus und ihren Arbeitsbereichen identifizieren, welches einen, im Vergleich zu den Vorjahren, deutlich höheren Krankenstand und Abbrüche zur Folge hatte. Gründe können zum einen in den persönlichen Folgen der Verarbeitung langjähriger Arbeits- und Perspektivlosigkeit liegen, zum anderen wirkt die personelle Unterbesetzung des Projektes auf alle: die Arbeit findet deutlicher unter Anspannung statt, gegenseitige Vertretungsnotwenigkeiten bringen systematische Arbeitsplanungen durcheinander, insge-samt ist mehr Unruhe im Team und in den Arbeitsabläufen. Eine Reaktion unsererseits war die Einstellung einer weiteren Mitarbei-terin für den anleitenden Bereich. Unsere ehemalige Injobberin Angela Özgen arbeitet seit Mai 2008 für 30 Std./Woche zunächst auf ein Jahr befristet in der Hauswirtschaft und unterstützt das Gesamtteam mit ihrem Engagement. Zusätzlich arbeiten wir seit November 2008 mit 2 Mitarbeiterinnen der Dienstleitungsfirma Plural zusammen: sie unterstützen uns jeden Freitag für jeweils 6 Stunden, um die besonderen Anforderungen bei An- und Abreisen mit uns zusammen zu bewerkstelligen. Gerne würden wir diese Stunden in Zukunft in eine Festanstellung umwandeln, die Haushaltsplanung des LidiceHauses lässt dafür aber nur enge Spielräume. Die überwiegende Zahl der TeilnehmerInnen für diese Form niedrigschwelliger Qualifizierungsmaßnahmen begreift die Tätigkeit und Qualifizierung als Chance zum Wiedereintritt in Erwerbsleben und Entwicklung positiver Lebensperspektiven. Leider wird es zunehmend schwieriger die MitarbeiterInnen in den 1. Arbeitsmarkt zu vermitteln. Verlässliche und motivierte Mitarbeiter (7 TN) haben die Möglichkeit bekommen, in einem weiteren Projekt über die sogenannte Entgeltvariantenregelung für 9 Monate bei uns beschäftigt zu werden. Diese Mitarbeiter gelten gegenüber der Arbeitsverwaltung dann als vermittelt.

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Verlässliche MitarbeiterInnen aus dem Projekt sind in Zusammenarbeit mit unseren hauptamtlichen MitarbeiterInnen unverzichtbar für die Bereitstellung eines guten Service im laufenden Betrieb der Jugendbildungsstätte. Die gute Raum- und Essensqualität, Freundlichkeit und Flexibilität der MitarbeiterInnen wird von vielen Seminargruppen im Haus besonders gelobt. Dieses ist unser Auftrag und unser Anliegen. Leider können wir diese selbstgestellte Aufgabe nicht immer in dem von allen, MitarbeiterInnen und Gästen gewünschten Umfang erreichen. Eine vollständige Besetzung des Qualifizierungsprojektes wäre da eine gute Voraussetzung, sowohl den Gästen gelingende gute Serviceangebote stabil anbieten zu können – und den TeilnehmerInnen der Qualifizierungsprojekte gute und gelingende Lern- und Arbeitsbedingungen. Allen MitarbeiterInnen in diesem Bereich drücken wir unseren besonderen Dank aus. Teilnehmerstruktur/Verbleibanalyse Im Jahr 2007/2008 waren 49 ProjektteilnehmerInnen in der Maßnahme beschäftigt. Von den 24 Deutschen und 16 MigrantInnen waren 28 Teilnehmerinnen weiblich und 21 Teilnehmer männlich. Leider haben 13 TeilnehmerInnen aus verschiedenen Gründen die Maßnahme abgebrochen, aber 7 TeilnehmerInnen konnten nach Abschluss mit einem guten Zeugnis auf Dauer erfolgreich in den 1. Arbeitsmarkt oder in Mini Jobs vermittelt werden. Die Kehrseite der Medaille: Auch unter den 28 weiteren MitarbeiterInnen war eine hohe Anzahl motivierter und qualifizierter TeilnehmerInnen, die aufgrund der Situation auf dem Beschäftigungsmarkt leider nicht vermittelt werden konnten. Ausblick 2009 Das LidiceHaus steht auch weiterhin gerne bereit als Qualifizierungsträger ihren Anteil in der Qualifizierung und in der Überwindung von Arbeitslosigkeit zu leisten. Dennoch war und ist es weiterhin eine schwierige Balance, mithilfe eines solchen Projektes einen funktionierenden Küchen- und Hauswirtschaft zu planen und kontinuierlich zu bewirtschaften. Die MitarbeiterInnen aus dem Projekt nur zusätzlich in den Betrieb zu integrieren, ist im Alltag nahezu ausgeschlossen, sie sollen auch Systematisierung und Planung erlernen und unter realistischen Bedingungen arbeiten. Der Umzug in das neue Haus hat weitere Qualitätsanforderungen und eine hohe Nutzerdichte befördert, dem versuchen wir mit unseren HausmitarbeiterInnen und den KollegInnen aus dem Projekt gerecht zu werden. Ab 01.05.2009 wird der Qualifizierungsanteil für die Projektteilnehmer erhöht: sie arbeiten nur noch 25 Std. im Praxisbetrieb und bekommen extern 5 Std. theoretische Qualifizierung.

Annette Horn / Harald Schu

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Das Team

Verwaltung Karl Vennegeerts Geschäftsführer Hauptberuflich stellvertretender Geschäftsführer des Landessportbund Bremen e.V., seit April 2002 zusätzlich in der Geschäftsführung der Jugendbildungsstätte Bremen tätig. kvennegeerts@lidicehaus.de | Fon 0421 / 69 272 - 17

Karl Vennegeerts

Frank Hubel Zuständig für Finanzen und Verwaltung sowie Personalplanung und Personalsachbearbeitung. Außerdem Ausbilder und QMBeauftragter des LidiceHauses. fhubel@lidicehaus.de | Fon0421 / 69272 - 15

Frank Hubel

Martina Hoburg Sekretariat Koordinierung der Seminar- und Veranstaltungsplanung lidice@lidicehaus.de | Fon 0421 / 69272 - 12

Martina Hoburg

Katharina Sojka Auszubildende Bürokauffrau lidice@lidicehaus.de | Fon 0421 / 69272 - 11

Katharina Sojka

Pädagogische Abteilung

Andrea Müller

Andrea Müller Dipl. Sozialarbeiter und Supervisor, Koordinator des Lokalen Aktionsplans Bremen Schwerpunkte: Gewalt und Rechtsextremismus in Jugendarbeit und Gesellschaft, Konzepte aufsuchender Jugendarbeit, Teamberatung und Entwicklung von Modellen für Jugendarbeit sowie Beratung von Eltern und Angehörigen rechtsextremer Jugendlicher. amueller@lidicehaus.de | Fon 0421 / 69272 -13

Anne Dwertmann Dipl. Pädagogin Schwerpunkte: „Demokratieentwicklung gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung“: Gedenk- und Erinnerungsarbeit, Beteiligung von Jugendlichen zur Förderung selbstverantwortlichen und demokratischen Handelns. adwertmann@lidicehaus.de | Fon 0421 / 69 272 - 23 Anne Dwertmann

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Anette Klasing Dipl. Sozialpädagogin Schwerpunkte : Mädchenarbeit, Geschlechtsbezogene Pädagogik, Interkulturelle u. Internationale Bildungsarbeit, Friedenspädagogik. aklasing@lidicehaus.de | Fon 0421 / 69 272 - 14

Anette Klasing

Alexander Sott Dipl. Sozialpädagoge Zusatzausbildungen in den Bereichen Genderkompetenz, Systemische Beratung und als Kletter- und Ropes Course Trainer. Schwerpunkte: Gesundheit, Bewegung und Erlebnispädagogik asott@lidicehaus.de | Fon 0421 / 69 272 - 19 Alexander Sott

Cornelius Peltz Dipl. Soziologe Ist zur Zeit in die senatorische Behörde abgeordnet. Schwerpunkte: Präventions- und Interventionsstrategien im Bereich Rechtsextremismus, Beratung. cpeltz@lidicehaus.de | Fon 0421 / 361-15 672 Cornelius Peltz

Bewirtschaftung Harald Schu Küchenleiter U. a. auch zuständig für die Anleitung und Qualifizierung der MitarbeiterInnen in der Küche. Vertreter der Hauswirtschaftsleiterin. service@lidicehaus.de I Fon 0421 / 69 272 - 20 Harald Schu

Annette Horn Hauswirtschaftsleiterin Leitung und Koordination der Hauswirtschaftabteilung. Anleitung und Qualifizierung der MitarbeiterIn in Hauswirtschaft und Küche. Zuständig für die Raumplanung. Vertretung der Küchenleitung. service@lidicehaus.de I Fon 0421 / 69 272 - 29 Annette Horn

Frank Salewski Hausmeister Zuständig für technische Wartung, Renovierungsarbeiten und Pflege des Geländes. Fon 0421 / 69 272 - 18

Frank Salewski

Jens Brockmann Mitarbeiter in Hausmeisterei und Garten

38 Jens Brockmann


Angela Özgen Mitarbeiterin in Hauswirtschaft und Küche Angela Özgen

ServiceBureau Jugendinformation Lena Dittmer Dipl. Pädagogin Leiterin des ServiceBureau Internationale Jugendarbeit Jugendmobilitätsberatung dittmer@jugendinfo.de I Fon 0421 / 33 00 89 - 10 Lena Dittmer

Gaby Benckert Verwaltungsangestellte Verwaltung und Buchführung des ServiceBureau und der Bremer Daniel-Schnakenberg-Stiftung gaby.benckert@jugendinfo.de I Fon 0421 / 33 00 89 - 11

Gaby Benckert

Sabine Heimann Dipl. Soziologin Jugendmobilitätsberatung Medienpädagogische Arbeit E-Learning heimann@jugendinfo.de I Fon 0421 / 33 00 89 - 19 Sabine Heimann

Markus Gerstmann Dipl. Sozialpädagoge Betreuung des Landesjugendserver jugendinfo.de Medienpädagogische Arbeit USK-Gutachter gerstmann@jugendinfo.de I Fon 0421 / 33 00 89 - 15 Markus Gerstmann

Kristina Krone Dipl. Pädagogin Zur Zeit in Elternzeit krone@jugendinfo.de I Fon 0421 / 33 00 89 - 10

Kristina Krone

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Zahlen und Fakten Rückblick / Ausblick Aus den nachfolgenden Zahlen wird deutlich, dass auch in den vergangenen Jahren sparsam mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln umgegangen worden ist. Die Finanzlage des Hauses kann als stabil bezeichnet werden. Dazu tragen im Wesentlichen die institutionellen Zuwendungen der Stadt in Höhe von rund 300.000,00 Euro und die weiteren Zuschüsse aus Programmen des Bundes, die wir über den Dachverband Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. als auch über die Senatorin für Arbeit, Frauen, Jugend und Soziales erhalten haben. Natürlich auch – und gerade im Jahr 2007 – die Zuwendungen des Bundes in Höhe von ca. 273.000,00 Euro, die zum Einzug in das neue Gebäude und die Gestaltung des Außengeländes der neuen Jugendbildungsstätte verwandt wurden. Sollte es gelingen, mit der Stadt einen langfristig angelegten Kooperationsvertrag gekoppelt an eine auch langfristig angelegte Fördervereinbarung noch 2009 abzuschließen, stünde die Basis des Hauses auf sicheren Füßen. Dennoch gilt es an dieser Stelle auf zumindest zwei problematische Bereiche hinzuweisen. Zum Einem bereitet, wie in fast allen Unternehmen, die Entwicklung der Personalkosten Anlass zur Sorge. Damit sind nicht nur die tariflich vereinbarten Erhöhungen, sondern auch die Tatsache, dass – politisch gewollt – der Bereich der sogenannten In-Jobber massiv reduziert werden soll. Das bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Situation im Haus. Aufgaben, die zwar nicht zu den Regelaufgaben gehören, aber den „Service“ im Sinne von „Kundenzufriedenheit“ ergänzen, werden entweder nur noch in eingeschränktem Umfang oder nicht mehr möglich sein. Es sei denn, es werden zusätzliche MitarbeiterInnen eingestellt, die dann diese Aufgaben übernehmen. Der zweite Weg scheint zwangsläufig vorgegeben zu sein. Die Teilnehmertage im Vergleich 2006/2007/2008 belegen, dass es einen massiven Anstieg der Nutzung des Hauses gibt (9.571/15.020/19.432). Zum Anderen muss die Gebäude- und Geländequalität stetig auf hohem Niveau gehalten werden. Dazu sind in den nächsten Jahren weitere Investitionen erforderlich. Es gilt die Freizeitmöglichkeiten am und im Haus zu verbessern und Schallschutzmaßnahmen in Seminarräumen und Speisesaal umzusetzen.

Auslastung der Einrichtung in Gast- und Eigenseminaren Wie schon in den vergangenen Jahren kann die Auslastung des LidiceHauses für 2007 und das 1. Halbjahr 2008 als gut bezeichnet werden. Allerdings hat sich die Anzahl der Veranstaltungen mit und ohne Übernachtung seit dem Umzug im Sommer 2007 noch einmal deutlich gesteigert. Bedingt durch die Nähe zur Innenstadt, den deutlich verbesserten Standard in den Gästezimmern und Seminarräumen und den vielfältigen Sport- und Bewegungsmöglichkeiten und Angeboten quasi vor der „Haustür“ konnten wir viele neue Gruppen, die unser Haus buchen, gewinnen. Zusätzlich werden wir verstärkt von Sportvereinen angefragt, die unser Haus für Wettkampfvorbereitungen nutzen. So hatten wir kürzlich sogar eine Jugendfußballmannschaft aus Neuseeland zu Gast. Als Jugendbildungseinrichtung, die zugleich – häufig zeitlich parallel – von Erwachsenengruppen frequentiert wird, ist es jedoch nicht immer einfach, allen Gruppenanforderungen gerecht zu

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werden. Deshalb werden in 2009 erstmalig eigene Seminare mit Schulklassen von montags bis freitags alle Betten blockieren, ebenso haben sich einige Gastgruppen für diese Belegungsform entschlossen. Dies bedeutet insbesondere bei den Eigenveranstaltungen ein zusätzliches betriebswirtschaftliches Risiko, für den Fall, dass z. B. eine Schulklasse einen fest gebuchten Termin kurzfristig absagt. Eigen- und Kooperationsveranstaltungen, die über den institutionellen Zuschuss und Programmmittel von der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales gesichert wurden, trugen wesentlich zu der guten Auslastung unserer Einrichtung bei. Darüber hinaus konnten wieder einige Eigen- und Kooperationsveranstaltungen aus Modellprogrammen oder Stiftungs-, Bundesbzw. europäischen Fördermitteln finanziert werden. Die Tagessätze für die Teilnahme an unseren Seminarangeboten und für die Buchung durch Fremdgruppen unserer Einrichtung in 2007/2008 wurden bedingt durch Kostensteigerungen in allen Bereichen moderat erhöht.

Tagessätze für Unterkunft für Veranstaltungen mit Übernachtung

Für Jugendliche bis 26 Jahre Für Erwachsene im Doppelzimmer* Einzelzimmerzuschlag*

2007/2008

2009

12,00 Euro 22,00 Euro 10,00 Euro

13,00 Euro 22,00 Euro 10,00 Euro

* zuzüglich 7 % Mwst bei Erwachsenengruppen

Kinder- und Jugendliche werden überwiegend in Doppelzimmern untergebracht. Es gibt nur noch 4 Dreibett- und 2 Vierbettzimmer im Haupt- und Gästehaus. Alle Zimmer verfügen über eine eigene Toilette und Dusche. Den Übernachtungsgästen wurde immer ein Gruppenraum mit zur Verfügung gestellt, der nicht extra berechnet wurde. Für Erwachsene sind ebenfalls Bettwäsche und Handtücher im Tagessatz enthalten. Jugendliche können die Bettwäsche mitbringen, andernfalls wird sie mit 4,00 Euro und Handtücher mit 1,50 Euro in Rechnung gestellt. Die Verpflegung kann individuell zusammengestellt werden. So zahlen Gäste z.B. für 4 Mahlzeiten (Frühstücksbuffet, Mittagessen, Kaffee/Kuchen, Abendessen) 22,00 Euro pro Tag. Sobald das Wetter es zulässt, wird von den Gästen gerne der Grillplatz dem Speisesaal vorgezogen. Das LidiceHaus kann 72 Betten, aufgeteilt auf 34 Zimmer, zur Verfügung stellen. Tagesgäste zahlen für einen Gruppenraum bis 12 Personen 50,00 Euro pro Tag. Die Kosten für einen Gruppenraum bis 30 Personen belaufen sich auf 80,00 Euro. Der große Saal kann von Vereinen und Verbänden für 150,00 Euro pro Tag gemietet werden.

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Für bezuschusste Seminare, die vom LidiceHaus für Jugendliche veranstaltet wurden, galten, sofern nicht anders angegeben, folgende Teilnehmerbeiträge: Wochenseminare Wochenendseminare 3 Tage in der Woche

2007/2008 89,00 Euro 37,00 Euro 53,00 Euro

2009 90,00 Euro 37,00 Euro 59,00 Euro

Eintägige Fortbildungen für Erwachsene/MultiplikatorInnen mit externen ReferentInnen wurden mit mindestens 30,00 Euro TeilnehmerInnenbeitrag berechnet. Der Preis für mehrtägige Fortbildungen mit oder ohne Übernachtung wurde nach Absprache und nach Programmaufwand errechnet.

Auslastung im Jahresdurchschnitt Für die pädagogische Arbeit wurden von der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales für 2007 45.000,00 Euro und für 2008 42.350,00 Euro Bildungsmittel (Globalmittel außerschulische Jugendbildung) plus 8.000,00 Euro Landesmittel zur Verfügung gestellt. Es wurde beantragt die nicht verbrauchten Mittel in Höhe von 7.000,00 Euro im Jahr 2008 auf das Jahr 2009 übertragen zu dürfen. Über Projektanträge des pädagogischen Teams und Auftragsveranstaltungen wurden, wie eingangs schon berichtet, wieder weitere pädagogische Programme ermöglicht und abgesichert. In absoluten Zahlen wurden im Jahr 2007 53.550,00 Euro und in 2008 85.500,00 Euro an zusätzlichen Mitteln eingeworben. Hier sind beispielhaft zu nennen: Jugend für Europa, Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) – Politische Bildung; KJP – Internationale Mittel, Europäisches Programm Jugend; Bundesprogramme „Vielfalt tut gut“ und „kompetent. für Demokratie“.

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Eine Erfolgsgeschichte in Zahlen

TeilnehmerInnentage gesamt

21.000 19.000 17.000 15.000 13.000 11.000 9.000 7.000 5.000 3.000 1.000 2006

2007

2008

9.571

15.202

19.432

TeilnehmerInnentage * - mit Jugendlichen - Aus- und Fortbildung - intern. Seminare (Incoming) - intern. Seminare (Outgoing)

3.731 661 126 90

3.684 626 862 0

gesamt

4.608

5.172

Anzahl eigener Veranstaltungen* - mit Jugendlichen - Aus- und Fortbildung - internationale Seminare

50 25 2

54 26 4

gesamt

76

84

davon Eigenseminare

* gezählt sind hier nur Veranstaltungen in der Einrichtung und internationale Veranstaltungen. Nicht gezählt sind Veranstaltungen außerhalb Bremens oder außerhalb der eigenen Räumlichkeiten

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Auszüge aus der Bilanz 2007 sowie vor Bilanz 2008

Einnahmen / Zuwendungen in Euro ohne ServiceBureau Jugendinformation, Präventionszentrum Bremen-Nord und den Zuschuss vom Bund zwecks Komplettierung des Inventars und der Gestaltung unseres Aussengeländes

SfAFGJuS - Betriebskosten SfAFGJuS - Bildungsmittel (Global) SfAFGJuS - Landesmittel SfAFGJuS - Internationale Maßnahmen Incoming und Outgoing (KJP/Land), sonstige Maßnahmen SfAFGJuS - Kompetent. für Demokratie SfAFGJuS - LAP Koordenierung, Workshop Rote Bunte Karte, ÖA Plus Fremdbeleger (Erwachsenenbildung), - steuerpflichtig Fremdbeleger (Jugendliche und MultiplikatorInnen), - steuerfrei TeilnehmerInnenbeiträge aus Eigen- und Kooperationsmaßnahmen Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten - Gemini, Communis Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten - Bildungsreferentinenprogramm Einnahmen aus Personalverpflegung Energiekostenerstattungen vom TSV St. Magnus und dem Sportamt Bremen Sonstige Einnahmen Zuschüsse aus Beschätigungsprogrammen (AFA, EGV, §16a Programm, etc.) Erstattung vom Bundesamt f. d. Zivildienst Spendeneingänge Gesamt

Aufwendungen in Euro ohne ServiceBureau Jugendinformation, Präventionszentrum Bremen-Nord und der Ausgaben für Komplettierung des Inventars und der Gestaltung unseres Aussengeländes

Personal (inkl. der Zivildienstleistenden und den freien MitarbeiterInnen) Verbrauch an Lebensmitteln und Getränken Seminarkosten (internationale Begegnungen, weitere) - Incoming und Outgoing Verwaltungskosten (Porto, Telefon, etc.) / Buchführungskosten / Rechtsanwalt- und Beratungskosten Layout- und Druckkosten Sonst. Abgaben / Werbekosten, Geschenke, Bewirtung, Reisekosten Raumkosten inklusive der Energiekosten und der Reinigung Versicherungen / Beiträge Kosten des Fuhrparks Reparaturen / Instandhaltung technischer Anlagen / Geräten, Kauf- und Mietleasing Zinsaufwendungen für kurzfristige und langfristige Verbindlichkeiten/Sonstiger neutraler Aufwand Betriebsbedarf / Werkzeuge- und Kleingeräte Miet- und Kaufleasing, Sofortabschreibungen Betriebliche Steuern Sonst. Aufwendungen( inkl. nicht abzugsfähigen Vst 2007 € 24.010,00 und vor Bilanz 2008 € 19.500,00) Gesamt

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2007

2008

vor Bilanz 305.000,00

3 0 0 .9 1 0 , 0 0

45.000,00

4 7 .3 6 9 , 0 0

0,00

8 .0 0 0 , 0 0

12.950,00

2 3 .5 1 1 , 0 0

0,00

3 5 .7 5 7 , 0 0

44.900,00

3 7 .4 1 5 , 0 0

51.943,00

1 1 6 .1 7 3 , 0 0

175.895,00

1 6 3 .6 9 4 , 0 0

74.657,00

1 0 9 .6 1 7 , 0 0

13.830,00

2 5 .5 4 8 , 0 0

54.992,00

3 6 .7 9 5 , 0 0

6.205,00

6 .2 1 8 , 0 0

10.336,00

2 1 .1 6 8 , 0 0

24.547,00

1 8 .7 3 5 , 0 0

16.236,00

6 5 .9 2 5 , 0 0

2.616,00

4 .9 0 0 , 0 0

4.696,00

4 .4 5 8 , 0 0

843.803,00

1.026.193,0 0

vor Bilanz 537.622,00

634.800,00

63.048,00

88.736,00

26.511,00

34.547,00

19.237,00

25.161,00

9.551,00

25.295,00

4.501,00

7.096,00

84.451,00

98.400,00

8.449,00

9.494,00

3.724,00

5.867,00

6.647,00

3.572,00

0,00

5.468,00

13.695,00

19.031,00

9.759,00

4.552,00

6.283,00

1.628,00

24.753,00

20.094,00

818.231,00

983.741,00

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Seminare 2007 – Eine Auswahl

11.01.07 13.01.07

16.01.07 – 17.01.07 18.01.07 19.01.07 26.01.07 – 27.01.07 29.01.07 30.01.07 – 31.01.07 05.02.07 – 06.02.07 10.02.07 12.02.07 – 16.02.07 26.02.07 – 28.02.07 26.02.07 – 28.02.07 27.02.07 02.03.07 12.03.07

20.03.07 – 21.03.07 24.04.07 07.05.07 – 09.05.07

08.05.07 08.06.07 – 10.06.07 10.05.07 – 12.05.07 11.06.07 – 15.06.07

15.06.07 – 22.06.07 14.06.07

22.06.07 04.07.07

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We are strong together 3-teilige Qualifizierung für Lehrer und Schüler Wir können es auch selbst 4-teilige Qualifizierung für Jugendliche, die Räume öffnen und sich dafür ausbilden lassen wollen Hinter jeder Sucht steckt eine Sehnsucht Rote Karte gegen Rechts Planungstag TeamerInnenfachtag Schreibwerkstatt www.jugendinfo-gegen-rechts.de Pimp my school SchülerInnen gestalten Schule Qualitätsmanagement im Bildungsbetrieb LQW-Tagung Sucht ist Flucht Modernisierung des Rechtsextremismus in und um Bremen Fortbildung mit den JUSOS Bremen Design your life SZ Drebber Straße, Schule in der Vahr Putzen oder Putz machen? Mädchen der ISS Pestalozzi Sich durchs Leben boxen? Jungen der ISS Pestalozzi Jugendliche in der Stadt Fortbidungsreihe mit dem Arbeitskreis Strassensozialarbeit Wenn Eltern süchtig sind Langemarckstraße Reihe zur Konzeptentwicklung mit dem AK Geschichtspfad beim Beirat Neustadt Argumentationstraining gegen rechte Parolen Arbeitskreis Jungenarbeit Hey mach mich nicht an Umgang mit Konflikten für den 5. Jahrgang, IS Gerhard Rohlfsschule Rote Karte gegen Rechts Strassenaktion zum 08.Mai Jugend-MigrantInnen-Theater Jugendliche im öffentlichen Raum Deutsch-englisch-schwedisches Fachkräfteseminar Hey mach mich nicht an – Umgang mit Konflikten SZ Findorff, SZ Julius Brecht Allee, Allg. Berufsschule, FZ Vegesacker Str All different – all equal? Deutsch-palästinensisches JugendgruppenleiterInnen Seminar Zum Umgang mit der „Strategie der Wortergreifung“ der extremen Rechten Auftakt zur Seminarreihe Jugend und Abenteuer Erlebnispädagogische Messe Beteiligungsmodelle Jugendlicher im Alltag von Sportjugendverbänden


01.09.07 – 02.09.07

03.09.07 – 07.09.07 08.09.07 08.09.07 17.09.07 – 21.09.07 17.09.07 17.09.07 – 21.09.07 21.09.07 – 22.09.07 25.09.07

26.09.07 – 28.09.07 01.10.07 01.10.07

04.10.07 08.10.07 – 10.10.07 11.10.07 12.10.07 – 13.10.07 17.10.07 06.11.07 07.11.07 09.11.07 – 10.11.07 12.11.07

15.11.07 15.11.07 – 16.11.07 03.12.07 04.12.07 – 06.12.07 19.12.07

Jugend entdeckt Demokratie Qualifizierung von MultiplikatorInnen für das Projekt Gröpelingen gegen Rassismus, Gröpelingen mit Courage Lebenskünstlerinnen ISS Leibnizplatz Rassismus in der Schule die Stirn bieten 2-teilige Fortbildung für SchülerInnen Fachtag Mädchenarbeit „Vielfalt tut gut – Ich bin ich – nur du bist anders?“ 5 Seminare mit Bremer Schulzentren Mitwirkung mit Wirkung in der Schule Jugendliche gegen Rechts Schülerseminar mit der Heinrich-Heine-Gesamtschule Bremerhaven Wir in Tenever Seminar zur Beteiligung von Jugendlichen im Stadtteil Interact II Fortbildung zur Erlebnispädagogik in der internationalen Jugendarbeit 16. bundesweites PraktikerInnentreffen Jugendarbeit in rechten Szenen Förderung sozialer Kompetenzen in der Schule Lehrerfortbildung Rassismus beim Fußball Podiumsdiskussion in Kooperation mit dem Fanprojekt und Ultra-Fangruppen Immer nah dran oder haarscharf daneben Beteiligung von Jugendlichen in Schule und Jugendhilfe Patenprojekt ISS Pestalozzi Mediensucht Fachtag Deeskalationstraining Fortbildung für Nachtwanderer Neonazistinnen – Frauen in der rechten Szene Gesamtschule West, ISS Pestalozzi Jungenarbeit Fachtag Vielfalt Bremen Netzwerktagung des Lokalen Aktionsplans Bremen Postkartenworkshop mit Jugendlichen aus dem Bündnis www.rote-bunte.karte.de Von Freundinnen und Feindinnen Mädchen(gruppen) zwischen Ausgrenzung, Zugehörigkeit und menschenfeindlichen Ideologien, Fachtag Expertinnen Workshop Beteiligung von Jugendlichen in Schule und Jugendhilfe Ständig irgendwie breit Fachtagung zum Rauschmittelkonsum Jugendlicher Partizipation und Bildung Fachtag GSM Theater-Workshop Geringfügige Beschäftigung Infotag

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Seminare 2008 – Eine Auswahl

07.01.08 12.01.08 18.01.08 26.01.08 08.02.08 11.02.08 11.02.08 – 13.02.08 12.02.08

13.02.08 – 14.02.08

18.02.08 20.02.08 – 22.02.08 20.02.08 22.02.08 – 23.02.08 25.02.08 – 29.02.08 29.02.08 – 02.03.08 15.03.08 – 22.03.08 03.03.08 – 07.03.08 27.03.08 04.04.08 – 06.04.08 04.04.08 – 05.04.08

07.04.08 09.04.08

12.04.08

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Rechtsextreme Affinitäten Jugendlicher Lehrerfachtag mit der HHS Bremerhaven Fair play – antirassistische Arbeit in Sportorganisationen in Kooperation mit dem LSB Interkulturelle Konflikte in Lüssum Fachtag in Kooperation mit dem Präventionsrat Nord Vielfalt tut gut? – Umgang mit Diversity JugendgruppenleiterInnen Seminar Jugendarbeit zwischen Wut und Hoffnung Fachtag Rechtsextremismus erkennen Ohne Angst verschieden sein Albert Einstein Schule, SZ Koblenzer Straße Langemarckstraße Reihe zur Konzeptentwicklung mit dem AK Geschichtspfad beim Beirat Neustadt Ohne uns läuft nix Fortbildung für Schülervertretungen zu Mitbestimmungsarbeit und -rechten von SchülerInnen TemarInnenarbeitskreis Ich bin ich! Nur du bist anders!? Gesamtschule Mitte Partizipationen in der Kooperation Jugendarbeit und Schule, Fachtag Internationale Jugendcirkusschulen Seminar Design your life SZ Koblenzer Straße Putzen oder Putz machen? Mädchen der ISS Pestalozzi Jugendarbeit zwischen Wut und Hoffnung Fachkräfteseminar in Bethlehem Vielfalt tut gut? – Umgang mit Diversity 5 Seminare mit Bremer Schulgruppen Vielfalt Bremen Netzwerktagung des Lokalen Aktionsplans Bremen Sich durchs leben boxen? Jungen der ISS Pestalozzi Jugend entdeckt Demokratie Ausbildung von MultiplikatorInnen für Demokratieentwicklung und Antirassismus in Schule und Stadtteil in Koop mit der basa, Neu Anspach Auf den Spuren von Lidice Fachtag Stand Up Theater-Workshop für Bremer Schulen in Kooperation mit VAJA, Buchte, DGB-Jugend, Friese, Fanprojekt, Schnürschuhtheater, Schlachthof Stand Up Konzert gegen Rechtsextremismus in Bremen in Kooperation mit VAJA, Buchte, DGB-Jugend, Friese, Fanprojekt, Schnürschuhtheater, Schlachthof


19.04.08 21.04.08 – 25.04.08 29.04.08 07.05.08 16.05.08 – 18.05.08

19.05.08 20.05.08 – 22.05.08 26.05.08 – 30.05.08 02.06.08 07.06.08 – 09.06.08 17.06.08 – 20.06.08 27.06.08 20.06.08 03.07.08 – 07.07.08 10.07.08 – 20.07.08 02.08.08 – 15.08.08 29.08.08 09.09.08

08.09.08 – 12.09.08 10.09.08 – 17.09.08 19.09.08 – 20.09.08

24.09.08 – 26.09.08 29.09.08 – 01.10.08 29.09.08 25.10.08 25.10.08 – 31.10.08 31.10.08 – 02.11.08

Rechtsextremismus in Bremen Fachtag Vielfalt – ohne Angst verschieden sein Hey mach’ mich nicht an – Umgang mit Konflikten SZ Julius Brecht Allee, Gymnasium Hamburger Straße, SZ Findorff Jungenarbeit Fachtag Wir können es auch selbst 4-teilige Qualifizierung für Jugendliche die Räume öffnen und sich dafür ausbilden lassen wollen Leitlinien zur Jungenarbeit in Bremen Jugendarbeit in Ritterhude Zukunftsworkshop Ich und Du… Liebe, Freundschaft, Sexualität SZ Rockwinkel Jugendarbeit zwischen Wut und Hoffnung Veranstaltung zur Situation in Bethlehem Ausgrenzung und Rassismus Der deutsche Jugendhilfetag in Essen Messestand und Fachveranstaltungen Pimp die Vahr Zukunftsworkshop zur Gestaltung des Stadtteils Jugend und Abenteuer Erlebnispädagogische Messe Friedensarbeit im Nahen Osten Kippenberg Gymnasium Kinder – was geht Kinderbegegnung in Koop mit dem Bildungswerk Blitz, Hütten Auf den Spuren von Lidice Internationales Workcamp Der Lokale Aktionsplan Vielfalt Bremen und die CultureBoatTour2008 Interact III Fortbildung zur Erlebnispädagogik in der internationaler Jugendarbeit Vielfalt tut gut? 5 Seminare zum Umgang mit Diversity mit Bremer Schulgruppen Youth in risks – Families in risks Fachkräfteprogramm mit Sozialarbeiterinnen aus Haifa Mitwirkung mit Wirkung Auftakt zur 5-teiligen Qualifizierung zur Partizipation von Jugendlichen in Schule in Kooperation mit LIS Bundesweites PraktikerInnen Treffen Rechte Jungs, rechte Mädchen – ratlose Eltern Auftakt zu einer 3-teiligen Qualifizierung Werderfans gegen Diskriminierung Vielfalt Bremen als Teil des Freimarktsumzugs Walerjan Wrobel Deutsch-polnische Begegnung Jugend entdeckt Demokratie Ausbildung von MultiplikatorInnen für Demokratieentwicklung und Antirassismus in Schule und Stadtteil

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Seminare 2008 – Eine Auswahl

05.11.08

05.11.08 06.11.08 – 07.11.08 07.11.08 – 08.11.08 14.11.08 28.11.08 – 29.11.08 05.12.08 – 06.12.08 5.12.08

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Die Kurven sind weiß. Wieso sind MigrantInnen im Stadion unterrepräsentiert? Podiumsdiskussion in Kooperation mit Fanprojekt, AG Werderfans gegen Diskriminierung, LSB Erlebnispädagogischer Klassentag Hunger nach Anerkennung Lehrerworkshops in Kooperation mit dem LIS Suchtprävention in der Förderschule Hunger nach Anerkennung Jugendworkshops in Kooperation mit dem LIS Deeskalationstraining Fortbildung für Nachtwanderer Plakatworkshop mit Jugendlichen im Bündnis www.rote-bunte-karte.de Football is coming homo Podiumsdiskussion zu Homophobie beim Fußball in Kooperation mit Fanprojekt, AG Werderfans gegen Diskriminierung


Unsere Spenden- und Sponsoringbitte an Sie Wir sind das LidiceHaus Bremen. Wir engagieren uns für demokratisches Lernen und Entwicklung. Wir engagieren uns gegen Rechtsextremismus und Gewalt. Wir engagieren uns für Freiheit, Gerechtigkeit und demokratische Kultur. Wir engagieren uns darin, diejenigen, die sich gesellschaftlich engagieren, zu Erfahrungsaustausch und gemeinsamen Handeln zusammen zu bringen. Wir arbeiten gerne mit Jugendlichen. Wir arbeiten gerne mit all den MultiplikatorInnen, die in unterschiedlichen Feldern mit Kindern und Jugendlichen befasst sind, Wir sind eine regionale und überregionale Einrichtung der Jugendbildung. Wir sind eine regional und überregional anerkannte Einrichtung der Fortbildung, Qualifizierung und Beratung für MitarbeiterInnen in Jugendhilfe, Pädagogik und Politik. Wir sind eine Tagungseinrichtung für Bildungsträger, die das Haus und seinen Service nutzen für die Durchführung eigener Programme. Wir sind ein kleines engagiertes, kompetentes und flexibles Team. Mit unserer Arbeit leisten wir einen leidenschaftlichen Beitrag zu Demokratie, Beteiligungsvorhaben und Zukunftsentwicklung. Dieses Engagement braucht vielfältige Unterstützung – und Geld. Wir arbeiten betriebswirtschaftlich mit einem kleinen öffentlichen Zuschuss. Wir erwirtschaften den überwiegenden Teil unseres Budgets aus eigenen Kräften – und sind in unserem Engagement auf Kooperationen und finanzielle Unterstützung angewiesen. Wir sind als gemeinnützig anerkannt. Ihre finanzielle Unterstützung ist steuerlich einsetzbar. Wir freuen uns über Ihre Spenden oder Ihre Sponsoringbereitschaft. Wir stehen Ihnen gerne für Fragen und Anregungen zur Verfügung.

Unser Spendenkonto: Sparkasse in Bremen BLZ 290 501 01 Konto-Nr: 7 074 420

Das LidiceHaus ist eine gemeinnützige GmbH. In den Jahren 2003 und 2005 wurde das LidiceHaus durch das Bündnis für Demokratie und Toleranz für sein besonderes zivilgesellschaftliches Engagement ausgezeichnet.


Impressum Herausgeber: Jugendbildungsstätte Bremen LidiceHaus gGmbH Konzeption und Design: Susanne Reinhardt Kommunikation und Kulturmanagement Urte Mücke b.sticht – visuelle kommunikation Bildnachweis: photocase.de: Umschlagseite 2 und 3 Urte Mücke: Seite 5 Nikolai Wolff: Seite 2, 3. 4, 5, 7, 9, 13, 14, 16, 18/19, 36, 40, 41, 52 Archiv: Seite 6, 8, 9, 10, 11, 15, 16, 17, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 34, 35, 37, 38, 39, 42

Bewegte

n e t i Ze



LidiceHaus Jugendbildungsst채tte Bremen Seminar- und Tagungshaus LidiceHaus gGmbH Weg zum Kr채henberg 33 A 28201 Bremen Fon 0421 - 69 27 20 Fax 0421 - 69 27 216 Mail Lidice@lidicehaus.de Web www.lidicehaus.de


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