S EERSCHT HALBJOORHUNDERT

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S EERSCHT HALBJOORHUNDERT OPTI-MISCHTE

S EERSCHT HALBJOORHUNDERT 50 Jahre Fasnachtsclique

OPTI-MISCHTE, 1963 – 2013

... und allerlai drumumme


S EERSCHT HALBJOORHUNDERT 50 Jahre Fasnachtsclique

... und allerlai drumumme

OPTI-MISCHTE, 1963– 2013


S EERSCHT HALBJOORHUNDERT 50 Jahre Fasnachtsclique

... und allerlai drumumme

OPTI-MISCHTE, 1963– 2013


Impressum Redaktion: Magnus Roth, Felix Rudolf von Rohr, Thomas Strähl Texte: Felix Rudolf von Rohr, Thomas Strähl Gestaltung: Magnus Roth (Anex & Roth Visuelle Gestaltung) Korrektur: Rosmarie Anzenberger Druck: C. Maurer Druck und Verlag Titelbild: Oliver Greuter Herausgeber: Opti-Mischte © 2013


Vorwort Die Arbeiten zu diesem Werk begannen vor gut drei Jahren. Das Thema Chronik wurde schon früher immer wieder in die Runde geworfen, und an dessen Existenzberechtigung scheiden sich die (Cliquen-)Geister. Die Idee eines «Sujetbuches» des Cliquengestalters veranlasste das OK zur Gestaltung der vorliegenden Opti-Mischte-Jubiläumspublikation. Die entstandene Chronik beleuchtet neben den ersten 50 Jahren der Opti-Mischte auch nationale und regionale Ereignisse wie auch Sujets anderer Cliquen während dieses Zeitraums, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Der Fokus des Werks liegt auf dem Stamm der Opti-Mischte, die «Glaine» sowie die «Ewige» werden sporadisch erwähnt. Felix Rudolf von Rohr steuerte einen Grossteil der Texte bei, und seine Anekdoten zum Cliquenleben und zur Fasnacht im Allgemeinen lassen das vergangene halbe Jahrhundert lebendig werden. Für Magnus Roth stand die visuelle Aufarbeitung im Mittelpunkt, seine Recherchen zu Sujets anderer Cliquen geben dieser Chronik ihre unvergleichliche Gestalt. An dieser Stelle danke ich Magnus und Felix herzlichst für die aufwendige, intensive und sehr wertvolle Arbeit. Es sei Nachsicht geübt, wenn gewisse Ereignisse nicht wortgemäss oder zeitlich akkurat wiedergegeben sind. Dem Leser sei nun viel Vergnügen beim Lesen,

«S EERSCHT HALBJOORHUNDERT ... und allerlai drumumme» gewünscht.

Schmökern und Entdecken vom

Thomas Strähl, Obmann Stamm Opti-Mischte


2013 Das Highlight des Cliquenjubiläums ist unbestritten die Cliquenreise, welche die Opti-Mischte am Wochenende des 20. – 22. September 2013 nach Titisee im Schwarzwald führte. Viele individuelle Aktivitäten, wie Golf, Stand-Up Paddling, Klettern, Wandern, Wellness oder Kultur, bieten allen Teilnehmern das Passende nach Wahl. Ein Riesenfest am Samstagabend und eine spezielle Rückreise am Sonntag runden ein durchwegs sensationell organisiertes Wochenende ab. Als letzter Jubiläumsanlass steht im Dezember 2013 der grosse «Schluss-Oobe» vor der Tür, an dem die Opti-Mischte zusammen mit Obleuten der anderen Stammvereine und Alten Garden sowie dem Comité nochmals auf 50 Jahre Opti-Mischte anstossen.

Am perfekt organisierten Ausflug in den Hochschwarzwald spürt man während eines verlängerten Wochenendes vor allem das: Die Clique befindet sich in jeder Beziehung in einem Hoch. Der Nachwuchs spriesst und gedeiht wie noch selten, der Zusammenhalt im Stammverein ist herzlich, die Beziehungen zur Alten Garde sind im Lot.



Das Vereinsjubiläum wird bewusst nicht zum Mittelpunkt der Opti-Mischte-Fasnacht 2013 (vielleicht weil die 50. Fasnacht schon im Jahr 2012 stattfand). Der Bummel jedoch steht ganz im Zeichen der 50 Jahre Gemeinsamkeit. Unter dem Motto «Zämme» wird der Bummel 2013 mit allen Sektionen der Clique bestritten.

Ausnahmsweise wird der Bummel am dritten Sonntag nach der Fasnacht gemeinsam mit dem Stammverein, der Jungen und der Alten Garde durchgeführt. Über zweihundert Opti-Mischte und Opti-Mischtli!


Das Jubel-OK 50 Jahre Opti-Mischte. Oben von links nach rechts: Thomas Str채hl, Patrice Cron, Christoph Fuhrer unten: Marianne Petralli, Rebekka Wiedmer und Steffi Th체rkauf.




Vom gemeinsamen Umgang am Mittwochabend d체rften die heutigen Glaine Opti-Mischte dann nach weiteren 50 Jahren noch mit Freude und Stolz den dannzumaligen Kleinen erz채hlen.


Der Central Club Basel setzt sein Kürzel seit ein paar Jahren jeweils im Sujet-Titel um. Diesmal ist mit Cash Crash Bums die endlose Geschichte um die Beschaffung der neuen Armee-Flugzeuge – bei CCB «Bombör» – gemeint.


In gutem Stil verzichten die Opti-Mischte an der Fasnacht darauf, ihr eigenes Jubil채um zu zelebrieren. Mit dem Sujet setzen sie genau auf das Gegenteil, n채mlich die Kritik an der mehr und mehr grassierenden egoistischen Nabelschau in Gesellschaft und Wirtschaft.


Mit den Diskussionen um Managerboni und Rauchverbot wird klar, dass die Egomanie in der Gesellschaft zunimmt. Mit dem Sujet «COGITO, EGO SUM … und numme ICH!», einer Abwandlung des Spruches von Descartes, machen die Opti-Mischte auf eine zunehmend egoistische Gesellschaft aufmerksam. Nach der Fasnacht wechselt eine grössere Gruppe von Stammmitgliedern zu den Ewigen Opti-Mischte und beendet damit eine jahrzehntelange Problematik des Übertrittes vom Stamm zu den Ewigen.


Nach zweijähriger Suche finden die Opti-Mischte ihr neues Bastelarchiv an der Holeestrasse in Basel. Mit diesem Umzug schliesst die Clique das Kapitel Hardstrasse nach nunmehr 34 Jahren. Das Thema Cliquentrommel wird bei den Tambouren diskutiert und es erweist sich, dass zwar die Mehrheit für eine einheitliche Cliquentrommel eintritt, jedoch der Finanzierung kritisch gegenübersteht. Eine kleine Gruppe von neun Tambouren beschliesst dennoch, auf die Fasnacht 2013 hin eine einheitliche Holztrommel zu bauen und selbst zu finanzieren. Auch im nächsten Jahr finden sich wieder einige Tambouren, die sich der Hölzli-Gruppe anschliessen. Das Jubiläumsjahr 2013 wartet mit einigen Highlights auf. Pünktlich zum 50. Jahrestag der Vereinsgründung trifft man sich am 22. Januar 2013 zum Geburtstagsapéro im Kaisersaal des Theaters Fauteuil. Die Ansprache des Obmanns beleuchtet die Anfänge der Clique. Am Drummeli wird die Opti-Mischte-Stammclique feierlich vom Fasnachts-Comité geehrt. Mit dem Wenzel (allgemein besser als Radetzky-Marsch von Johann Strauss bekannt) lassen die Opti-Mische ihr Jubiläumsjahr auf der Drummelibühne verlauten.

Der Auftakt zum Jubiläumsjahr vereinigt im Kaisersaal bereits die grosse Familie der Opti-Mischte zum festlichen Apéro, wobei auch ein ordentlicher Schnitzelbangg von Peperoni nicht fehlt.


Zum Glück behält die Clique den Radetzky-Marsch («Wenzel») seit 2002 in ihrem Repertoire, sodass am Drummeli-Jubiläumsauftritt im Musical-Theater das tit. Publikum wieder wie am alljährlichen Neujahrskonzert in Wien seine Hände wund klatscht.


2012

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9. Januar 2012 Nationalbankpr채sident Philipp Hildebrand muss den Hut nehmen. Es reicht ihm gerade noch auf die Laterne der Opti-Mischte.


Der Schweizer Franken ist zum schwächelnden Euro so stark, dass er bei der Spale-Clique sogar als «Monschter-Frangge» auftritt.

Der Dupf-Club macht sich ganz antizyklisch Sorgen um das «schwache» Geschlecht.


Marschübung bei Minustemperaturen in den Langen Erlen. Das mittlerweile legendäre «SujetkommissionsHälfer-Ässe».


Für den ersten Auftritt im neuen Spielort des Drummeli, dem Musical-Theater, wird mit dem «ESCAMILLO» ein Potpourri aus dem Musical «Carmen» uraufgeführt.

Ein Höhepunkt der opti-mistischen Drummeli-Auftritte: Georges Bizet’s Carmen wird vom Auslandschweizer Mark Bächle in New York in die Fasnachts-gerechte Form geknetet. Der «Escamillo» lebt nicht nur von Piccolos und Trommeln, denn der Vortrab geniesst eine Ausbildung im Kastagnetten-Klappern und darf dann die Tänzerinnen der Flamenco-Schule auf der Bühne im Musical-Theater begleiten.

Ebenfalls einmalig in der Geschichte der Opti-Mischte wird an der Fasnacht das Sujet des letzten Jahres aufgegriffen und weitergeführt, denn wie vorausgesagt nimmt die Euro-Krise kein Ende, immer mehr EU-Länder sehen sich der Schuldenkrise ausgesetzt.


2011 Von Gewinn kann Griechenland derzeit nur träumen. Die Opti-Mischte nehmen die Staatsschuldenkrise Griechenlands zum Anlass und orakeln mit dem Sujet «NÜT NÖIS VOM ZÖIS oder: Europa als Faux-Pas?» über die weiteren Auswirkungen auf die EU bzw. den Euro. Seit 1979 sind die Opti-Mischte im Haus an der Hardstrasse 87 eingemietet. Zu Beginn sind es nur Kellerräume, bis dann im weiteren Verlauf auch die Räume im Erdgeschoss des Hauses dazukommen. Nach nunmehr 32 Jahren wird den Opti-Mischte mitgeteilt, dass das Haus, welches sich im Besitze des Kantons Basel-Stadt befindet, Ende Jahr veräussert wird. Das Haus hat eine bewegte Geschichte hinter sich, diente es doch bis in die 1970er Jahre als Säuglingsheim, ehe es 1977 durch Angehörige der «Aktion Frauenzentrum» besetzt wurde, um dort ein Frauenzentrum einzurichten. Der Vorstand steht vor einigen Herausforderungen: Neben der Suche nach einem neuen Archiv muss auch für die Laternenvernissage eine neue Lokalität gefunden werden. Damit nicht genug! Den Opti-Mischte wird unmittelbar vor der Fasnacht eröffnet, dass das Volkshaus, seit Jahren am Fasnachtsmontag

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und -mittwoch das Stammlokal für das Abendessen von Stamm und Junger Garde, bis auf Weiteres geschlossen bleibt. Zusammen mit dem Dupf-Club wird eine praktische Alternative gefunden, und man erinnert sich vielleicht gerne daran zurück, dass das Dinner eigens von der Basler Polizei bis zum Volkshaus eskortiert wurde.

6. September 2011 Die Nationalbank gibt eine

Die Opti-Mischte machen die griechische Misere zum

untere Limite für den Euro-Wechselkurs bekannt:

Sujet. Und bei den Bängglern findet der Singvogel die

1.20 Franken.

passende Pointe dazu:

Wäge Misswirtschaft hänn d Grieche böös der Bammel. Und ähnlig trischt sehts uss vo Schönebuech bis Ammel. Kultur und Bildig blybt am aigene Mischtstogg hange. Jä, vo Entwiggligsländer kasch nit meh verlange. Schnitzelbangg Singvogel


Die Aagfrテ、ssene und die Fasnachtsclique Olympia nehmen sich der テ僕pest im Golf von Mexiko an.


2010 «GNOMEN EST OMEN»

Bundesrat Hans-

Rudolf Merz machte sich das ganze Jahr im In- und Ausland zum Gespött der Nation. Die Opti-Mischte sah man als einig Volk von buckligen Gnomen, Zwergen und Rumpelstilzchen. Die Laterne 2010 wird in einer Tag-und-Nacht-Variante realisiert. Der Hut wird mit Seidenpapier beklebt. Er ist hintermalt und zeigt in der Nacht die ganzen «Freunde» unseres Landes.

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14. November 2010 Die neuen Besitzer der Basler

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28. November 2010: Die Ausschaffungsinitiative

Zeitung beauftragen Christoph Blocher damit, die

wird überraschend deutlich angenommen und der

kriselnde Zeitung wirtschaftlich zu sanieren. Die

Gegenvorschlag in allen Kantonen abgelehnt.

Ankündigung löst in der Region Basel massive Proteste aus, viele Abonnenten künden. Nach weniger

Das Festival «Juste pour rire» in Montréal thematisiert

als einem Jahr übernimmt vorübergehend der

die Basler Fasnacht und zeigt 200 Kostüme und sieben

Basler Crossair-Gründer Moritz Suter die BaZ.

Laternen aus dem Cortège 2010. Dabei auch der Zug und die Laterne der Opti-Mischte.


Die mรถgliche Aufhebung des Bankgeheimisses in der Schweiz war in den ARD-Tagesthemen vom 23. Februar das Ausland-Thema. Die Sujet-Umsetzung der Opti-Mischte bildete den roten Faden des Beitrages.

Die Laternen-Umsetzung der Alte Stainlemer zum Besuch von Bundesrat Merz in Libyen.


Die Opti-Mischte suchen vermehrt nach Möglichkeiten, die Finanzen zugunsten des 50-Jahre-Jubiläums aufzubessern. Dabei wird man beim Basel Tattoo fündig und kommt durch Beziehungen an einen Verpflegungsstand. Drei Jahre hintereinander können die Opti-Mischte hiermit Geld für das bald stattfindende Jubiläum generieren. Nach dreizehn (!) Jahren als Obmann tritt André Debrunner an der Generalversammlung zurück und übergibt das Amt Thomas Strähl, welcher zuvor vier Jahre lang als Sujetobmann waltete. Ebenfalls wird an der GV Patrice Cron als OK-Präsident für die Jubiläumskommission vorgestellt. Zum dritten Mal organisieren die Opti-Mischte das Glygge-Grimpeli mit grossem Erfolg. Dank Fussball-WM in Südafrika und einer perfekten Organisation wirft das Glygge-Grimpeli einen tollen Gewinn ab, der für das Jubiläum auf die Seite gelegt werden kann.

> 1. April 2010

Das Rauchverbot in Basler

Restaurants, Clubs und Bars tritt in Kraft. Das Grümpeli-Team in vollem Einsatz. Der abtretende Cliquen-Obmaa André Debrunner macht sich hinter der Bühne ein Bild von der geleisteten Arbeit.

PINOCCHIO

Ein Drummeliautritt mit vielen optischen und musikalischen Höhepunkten. Die auf einer schiefen Ebene stehenden Pinocchios, wurden am Bühnenhimmel an Fäden geführt oder daran sogar in die Höhe gehoben.



2009

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5. Juli 2009 Roger Federer gewinnt zum sechsten Mal das Tennisturnier von Wimbledon.

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9. November 2009 Volksinitiative «Gegen den Bau von Minaretten» wird deutlich angenommen. Das am Cortège mitgeführte Requisit war ein aktiver Grillplatz, welcher in den Pausen rege im Einsatz war.


Das am Cortegé mitgeführte Requisit war eine aktiver Grillplatz welcher in den Pausen rege im Einsatz war.

Das Thema des Jahres, was «ethisch verträgliche» Boni sind, wird bei den Basler Bebbi zur «BY THE RIVERS OF BABYLON. THE ULTIMATE BONI M. FAREWELL TOUR».


Was früher eher verpönt war, ist heutzutage schon gang und gäbe. Basler Stammcliquen beleben nicht nur ihre eigene Basler Fasnacht, sie stellen sich mittlerweile auch an auswärtigen Fasnachten auf. Die Opti-Mischte beteiligen sich in diesem Jahr an der Lörracher Fasnacht. Es bleibt allerdings bei einem einmaligen Gastauftritt. Aufsehen erregen die neuen Kopfladäärnli des Stamms und der Ewigen, die erstmals eine einheitliche Form haben, mit dem Cliquen-Logo auf der einen und einer individuellen Fasnachtsfigur auf der anderen Seite. Das Sujet 2009 ist für einmal nicht politisch motiviert. Mit «UNS ISCH ES WUURSCHT oder: Servoilà (zer’vwa’la)» wird das drohende Aussterben der traditionellen Klöpferhaut infolge eines EU-Importverbots und des damit verbundenen brasilianischen Rinderdarmnotstands auf die Schippe genommen. Der «Hingucker» bei der Umsetzung des Sujets war der fast dreidimensionale brätelnde «Glepfer» am Spiess. Der Laternenmaler hatte zusammen mit dem Schreiner eine hochkomplexe Form geschaffen. Der nachfolgende Bummel dürfte vielen noch in Erinnerung sein, ging es dabei doch hauptsächlich um den «Whisky».

Die eindrücklichen Klöpfer am Spiess, zusätzlich

Eine ganze Clique mit einheitlichen «Kopfladäärnli»,

auch als Steckenlaterne ausgestaltet, sind besondere

dies war das Resultat nach einer intensiven Auswahl-

Prunkstücke. Es zeigt auch anschaulich, dass in den

und Produktionsphase.

Reihen der Opti-Mischte vorzügliche Handwerker,

Dem Schweizer Fernsehen SF1 war es zum Fasnachts-

insbesondere Schreiner, bereit sind, fast unbezahlbare

Motto 2009 «mer sinn laggiert» einen grösseren

Arbeiten für Frau Fasnacht noch ehrenamtlich

Beitrag am traditionellen Fasnachts-Querschnitt wert.

zu leisten.



2008 Die ersten Vorbereitungen zum 50-jährigen Jubiläum beginnen mit einem Fragebogen an die Cliquenmitglieder, welcher im Vorfeld Aufschluss über mögliche Gestaltungsaspekte liefern soll. Die Resonanz bleibt verhalten, zu fern scheint das Thema Jubiläum noch zu jenem Zeitpunkt.

Das Motto des Optimums «O(pti)ranje» widmete sich ganz dem (Stadt-)Ereignis des Jahres, der Fussball-Euro 08 in der Schweiz und dem damit verbundenen Besuch von weit über 100’000 Holländern am 21. Juni 2008 in Basel, anlässlich des Spiels Holland gegen Russland. Dabei verwandelte sich so manche «Baslerin» in eine waschechte Holländerin.

DR

HOFNARR

Ein Drummeliauftritt auf musikalisch hohem Niveau wird im traditionellen Charivari mit Narrenkappen vorgetragen. Eingeführt durch einen wortgewandten Büttenredner, einen Drummeli-Schauspieler.


Dagegen läuft das Wettrennen um die Ölvorräte am Nordpol auf Hochtouren. Mit dem Sujet «MORDPOL oder: d Schlacht am kalte Buffet» treten die Opti-Mischte an der Fasnacht 2008 an. Es ist ein sehr aufwendiger Zug, mit Öltankschiffen und

In diesem Jahr war die Reihe der 100-jährigen Cliquen an der Olympia. Phönix aus der Asche nahmen sie wörtlich und wechselten nach dem Cortège das Zugs-Kostüm.

ölverschmierten Totengräbern im Vortrab. Die Pfeifer stellen die Ölbohrnationen mit Schaufel dar und die Tambouren marschieren als Eisschollen.


2007 Mit Joseph Ratzinger wird 2005 ein neuer Papst gewählt, der die Geschicke der Kirche wieder in eher traditionelle (mittelalterliche) Zeiten lenkt und dabei von einem Fettnäpfchen ins andere tritt. Papst Benedikts Referat an der Universität von Regensburg, anlässlich seiner Deutschlandreise, und seine dabei missverständlichen, kritischen Äusserungen gegenüber dem Islam sind die Basis des Sujets. Dies nehmen die Opti-Mischte zum Anlass und präsentieren an der Fasnacht mit dem Sujet «FETTNAPF DR XVI oder: s Halali vo Rom» einen Zug aus lauter weissen Schafen, mit schwarzen Schafen und Wölfen.

> 11. März 2007 >

Ablehnung der Volksinitiative für eine Einheitskrankenkasse 12. Dezember 2007 Abwahl von Bundesrat Christoph Blocher, neu wird Eveline WidmerSchlumpf gewählt.

Hollywood im Pfeffergässlein: Die vierte Folge der TV-Soap «Basel schmeggt speziell» spielt an der Fasnacht 2007. Diese Folge wird mehrheitlich im Pfeffergässlein und im Keller der Opti-Mischte gedreht und ist eine willkommene Abwechslung zu den üblichen Fasnachtsvorbereitungen.

Die Mannschaft des diesjährigen Glygge-Grimpeli Jahrgangs.



2006 Der Konflikt Stamm – Ewigi scheint nicht einfach lösbar. Ein geplanter Workshop mit den Ewigen und den älteren Semestern vom Stamm wird aus mangelndem Interesse abgesagt. Der Übertritt vom Stamm zu den Ewigen wird auch in den nächsten Jahren nur vereinzelt wahrgenommen; Strategien zur Lösung dieser Problematik fehlen.

THE BLUE OPTI-MIST Die Fusion von Fasnachtsmusik und Jazz präsentieren die Opti-Mischte am Drummeli zusammen mit dem Jazz-Trio Oliver Friedli, welcher auch die Musik komponiert hat.

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25. Februar 2006 Vogelgrippe. Das Virus erreicht die Schweiz.

Viele Angehörige von Mafia-Clans waren am «Al Capone»-Optimum (VI) zugegen. Den musikalischen Höhepunkt bildete der Auftritt der Trommelgruppe «Basilikum – s Gwyyrz fir Basel».

Ein halber Meter Schnee zwei Tage vor dem Morgestraich macht die Fasnacht zu einem speziellen Erlebnis. Es reicht gerade, Verkehrsmittel wie Bus und Tram wieder flott und die wichtigsten Strassen und Umzugsrouten einigermassen passierbar zu machen. Auch die Opti-Mischte versuchen sich an der Fasnacht in neuen Dingen. An den Haltepunkten am Cortège gibt es für Zuschauer die Möglichkeit, eine Runde mitzulaufen; dafür wird ihnen ein einfaches Goschdym und der Zeedel als Überzugslarve zur Verfügung gestellt.

«EASY DERBYYSYY» Die

rasante Zunahme von Billigfluggesellschaften und weiterer Discountangebote in vielen wirtschaftlichen Bereichen bildet die Basis des Sujets. Die für die «Larven» verwendeten Stahlscheiben, auf welchen mit Magneten individuelle Gesichter geformt werden konnten, sind wegen ihres Gewichtes noch Jahre später Gesprächsstoff.



An der Fasnacht hatten Spontanfasnächtler die Möglichkeit, unkompliziert und ohne Anmeldung bei den Opti-Mischte Fasnachtsluft zu schnuppern. Sie erhielten ein einfaches Kostüm und eine PapierZeedellarve – ganz unter dem Motto «easy derbyysyy».


Die Grabschaufler von Coop, Migros und Denner aus deutschen Landen sind im Vormarsch. Die BMG («Aldi et Obi») und die Sans-Gêne («Habemus Didi und Daldi«) gehen mit den aggressiven Detail-Händlern bös ins Gericht.


2005 Mit dem Sujet «E GW(H)ALT(S) Zug», also dem Verschmelzen der Wörter Gewalt und Halt, möchten die Opti-Mischte auf die zunehmende Gewalt in der aktuellen Zeit aufmerksam machen. Ein in schwarz gekleideter Zug, gespickt mit diversen Gewalt-Requisiten, beweist, dass man auch solche Themen fasnächtlich umsetzen kann, ohne dabei den guten Geschmack zu verlieren.

> 5. Juni 2005

Annahme Schengen/Dublin

Kurz bevor der Cortège 2005 beginnt und sich der Zug mit «vielen schaurig schrecklichen Details» (BaZ) in Bewegung setzt.

Die Laterne wurde dieses Jahr nicht nur gemalt, sondern auch mit 30 Diaguckern versehen. Durch diese man so manche gewalttätige Szene oder Text betrachten konnte.


(oben) Die Laternenvorderseite mit einem mehrschichtigen, abstrakten Sch채del, durchbohrt von Stangen, der die verschiedenen Formen der Gewalt zeigt, vom Terrorismus bis zur h채uslichen Gewalt. Die R체ckseite zeigt auf einer Gewaltspirale eine Reihe von Gewaltbeispielen, von den Anf채ngen der Menschheit bis zur Gegenwart. Der Tambourmajor meint, es sei genug.


2004 Aufgrund verschiedener Probleme gibt es einen Übertritt einer mittelgrossen Gruppe zurück von den Ewigen zum Stamm. Dieser Konflikt hat verschiedene Gründe und wird die Clique auch in den nächsten Jahren noch beschäftigen. Als Engel, Santigläuse, Weihnachtsbäume, Hirten und Schmutzli bringen die Opti-Mischte mit einem Weihnachts-Medley die weihnachtliche Stimmung zurück in den grossen Festsaal der Messe Basel.

WEIHNACHTS-MEDLEY

Die FasnachtsBlaggedde wird vor der Weihnacht präsentiert. Der Santiglaus ist mittlerweile fast das ganze Jahr unterwegs, und zwischen Weihnachten und der Fasnacht bleibt fast keine Zeit. Dies ist die Grundidee des Drummelijahrgangs 2004. Fasnächtliche Weihnachtsstimmung wird in den Festsaal der Messe-Schweiz gezaubert: Von Engeln über den reichgeschmückten Weihnachtsbaum bis zu trommelnden Santigläusen fehlt nichts.

Die Basler Regierung erhält zusammen mit dem Regierungsrat des Kantons Obwalden eine Übungsstunde im Opti-Mischte-Keller. Einen speziellen Auftritt haben die Opti-Mischte mitten im Sommer in der Bahnhofshalle SBB. Für die Sendung «Treffpunkt Bahnhof» von DRS 1 dürfen die Opti-Mischte ihr Können zum Besten geben.


«HERZOG & DEMEUROPOLIS»

Die Bautätigkeit des Basler Architekturbüros nimmt rasant zu. Nebst vielen prestigeträchtigen Gebäuden im Ausland werden auch in der Heimatstadt der Architekten viele neue, markante Gebäude errichtet. Dabei werden schon auch mal verlorene Wettbewerbe rückgängig gemacht und eigene Gesetzmässigkeiten aufgestellt.

Die bundesrätliche Ankündigung, das Rentenalter auf 68 Jahre zu erhöhen, löst heftige Diskussionen aus. Die Alte Stainlemer nennen denn ihr Sujet auch «Kusch oder päng! – schaffe bis in Doot». Erstmals wird während des Cortèges durch eine StammClique eine Art Strassentheater gezeigt. Begleitet von rhythmischen und brachialen Geräuschen, quälen sich Arbeiter durch die Stadt.


Am Cortège sieht man Gebäudefiguren (Skizzen), eine schwarze Architekturspinne, welche sich ins Stadtbild frisst, sowie den sich mehrfach verpuppenden Jacques Herzog.


(oben) Jacques Herzog beschützt als Heiliger auf der Laterne den Kantonsbaumeister Schumacher und die Regierungsrätin Schneider als Auftraggeber sowie seine Büropartner de Meuron, Gugger und Binswanger.

Die Architekten sehen sich im «Spiegelbild».


2003 Zehn Tage (!) vor dem zweiten Golfkrieg prangern die Opti-Mischte die Kriegstreiberei des amerikanischen Präsidenten an. Dieser Auftritt und die gestalterische Umsetzung wird in vielen Teilen der Welt von den Medien aufgenommen (z.B. Daily Times, Pakistan, Tribune of India, Japan Times sowie diverse amerikanische und europäische Zeitungen).

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10. Dezember 2003 Christoph Blocher und

Eine besondere Ehre wird den Opti-Mischte zuteil,

Hans-Rudolf Merz werden Bundesräte, Ruth Metzler

indem ihr langjähriges Aktivmitglied Felix Rudolf von

wird abgewählt.

Rohr Obmann des Fasnachts-Comités wird und den «Olymp» der Fasnacht für die nächsten sieben Jahre

Der FCB qualifiziert sich erstmals für die Champions League, sogar in die 2. Gruppenphase.

bis zum 100-Jahr-Jubiläum anführen darf.


Die Sujet-Vielfalt reicht von ernst bis lustig. Im gleichen Jahr nehmen sich auch die VKB des Herrn Bush an. Die Aagfr채ssene wiederum laufen alle als Profilneurotiker-Tambourmajore herum. Sie werden angef체hrt von Durazell-H채sli.


2002

Mit dem WENZEL (Radetzky-Marsch) sorgen die Opti-Mischte für einen Drummeliauftritt, der noch lange in Erinnerung bleiben wird. Mit eingespielten Filmszenen wird der Auftritt optisch unterstützt. An dieser Stelle sei angemerkt, dass es das erste

> 3. März 2002

UNO-Beitritt der Schweiz

Die Lälli Clique und der Barbara-Club werden in diesem Jahr 100 Jahre alt. Die Lälli feiert dies mit einem eigenen Marsch, welcher am Drummeli auch auf neuartige Weise (Film-Projektionen auf die Clique) präsentiert wird.

Mal in der Geschichte der Gestaltung der Drummeli-Auftritte war, dass sich auch der Cliquenkünstler zu Wort meldete. Der Auftritt wird in diversen Radioquerschnitten gespielt und ist auf der offiziellen Fasnachts-CD verewigt. Einen speziellen 1. August erleben ungefähr 30 Opti-Mischte, welche sich am Tag nach der offiziellen Bundesfeier am Rhein auf den Weg ins Unterwallis machen. In Champéry nehmen die Opti-Mischte

abends neben Trachtenvereinen, einer Tambourengruppe und Sportvereinen am 1. August-Umzug teil. Das vierte Optimum wird heuer von den Ewigen organisiert und fungiert gleichzeitig als Jubiläumsanlass für das 25-jährige Bestehen der Alten Garde.


«IMAGINE THERE IS NO FASNACHT»

Die fünfteilige Laternenrückseite erklärt die verschie-

Eine Kunstinstallation zum Umweltkongress «sun 21»

denen Vorstellungen zur Fasnacht, und in der Pfei-

schreibt auf einem riesigen Transparent an der

fergruppe zeigen alle selbst, zu welcher Gattung

Wettsteinbrücke «IMAGINE THERE IS NO WATER».

Fasnächtler sie gehören.

Die Opti-Mischte stellen sich diese Frage zur Existenz der Fasnacht.

Es gibt ein Sujet, das wohl an keiner Fasnacht fehlen darf: die Zürcher. Die BMG stellen mit ihrem Sujet «Zirigschnätzlets – Schweinisch Geschnetzeltes auf Zürcher Art» fest, dass sich der Zürcher Filz offenbar in der ganzen Schweiz ausbreitet.


2001 Im Januar 2001 findet erfolgreich das dritte Optimum neu im Holsteinerhof statt. Sicherlich ein Grund für die Gesamtzufriedenheit der Opti-Mischte. Eine entsprechende Umfrage stellt der Clique ein gutes Zeugnis aus. Bemängelt wird hauptsächlich der Übertritt der Jungen zum Stamm und vom Stamm zu den Ewigen. Eine Neuerung betrifft auch den Hogg am Freitag vor der Fasnacht. Dieser wird auf grossen Wunsch in eine Vernissage umgewandelt, an der alle Laternen vorgestellt werden. Seit geraumer Zeit befasst sich der Vorstand mit der Identität der Clique. Hierzu wird das Cliquenlogo erneuert und der Opti-Mischt kurzerhand mit einem Piccolo zusätzlich zur Trommel ausgestattet. Ebenfalls wird sichergestellt, dass das neue Logo auch auf allen anderen Cliquendokumenten (wie z. B. dem Zeedel) gedruckt wird.

> 20. Januar 2001 > 15. März 2001

Erste Museumsnacht

Eröffnung St. Jakob-Park

> 2. Oktober 2001

Auch bei der Swissair steht ein

Die Blaggedde dieses Jahres gestaltete der neue

neues Leitbild an. An diesem Tag stehen die Flug-

«Cliquen-Künstler», er lässt dabei bei der kupfrigen,

zeuge der Airline still (Grounding) und heben ein

silbrigen und goldenen Blaggedde jeweils eine

halbes Jahr später als Swiss mit neuem Logo ab.

andere Fasnachts-Figur im Stadion Fussball spielen.


Bei der Feier zu 500 Jahren Zugehörigkeit Basels zur Eidgenossenschaft nehmen die Opti-Mischte mit einer Baiz am unteren Rheinweg teil. Die Baiz wirft nicht nur finanziell etwas ab, sondern stärkt auch das Image der Opti-Mischte.

«D VERDRYYBIG US EM PARADYYS» Verschiedene Departemente und kantonale Ämter werden zugunsten hochwertigen Wohnraumes an die Peripherie der Stadt verbannt. Nüchterne Büros lösen Repräsentationspalais ab. Die Basler Zeitung schreibt von einem wunderbaren Requisiten-Zug. In der Tat wurde am Cortège das Zügeln wörtlich genommen.

Alti Richtig mit Liberté, Egalité, Museumsbyliee. Die erste Frau in der Regierung, Veronika Schaller, bringt sich mit der externen Wahl des neuen Direktors des Kunstmuseums ins Gerede. Kurze Zeit später wird sie nach acht Jahren in der Regierung abgewählt.

D Veronika het Gschir verschlage Was blybt jetz däre no zem sage?


2000 Ein zweites Mal nach 1977 organisieren die Opti-Mischte das traditionelle Glygge-Grimpeli. Als erste Clique führen die Opti-Mischte eine Internetseite ein, auf welcher sich die Mannschaften anmelden können und die ebenfalls Auskunft über Gruppeneinteilungen und Spielpläne gibt. Einzig der Festbetrieb am Samstagabend ist infolge des EM-Hammerspiels England gegen Deutschland schlecht besucht. Es wird ein beachtlicher Gewinn von 15‘000 Franken erwirtschaftet. Mittlerweile zählt der Mitgliederstamm des gesamten Vereins rund 380 Mitglieder. An der Fasnacht wird prompt zum ersten Mal die Teilnehmerzahl von 70 Aktiven überschritten.

Die SVP «blocht» durchs Land, was für saftigen Polit-Stoff an der Basler Fasnacht sorgt: Bei der Breo färbt sich der Stammtisch braun – mitsamt einem Blick auf Kanzler «Schüssel» mit Rechtsdrall aus Wien. Bei den Stainlemer guckt bereits des Führers Gespenst auf die neuen Rechten. Und die BMG zeigt den Herrliberger in voller Grösse.


In den Z端gen marschiert die BMG als Legion von Blocher-Landsknechten mit lauter patriotischem Beiwerk. Die Alte Stainlemer markieren gar einen Neo-NaziSpielmannszug. Das Blocher-Konterfei dient als Zeedel und Papierlarve.


1999 Wieder einmal gehen die Opti-Mischte auf Auslandreise. Noch einige Jahre bevor der grosse Run im Gefolge der «Top Secret»-Erfolge losbricht, nimmt sich die Clique das legendäre «Military Tattoo» in Edinburgh vor. Am dritten Wochenende im August fliegen 70 Opti-Mischte und ein paar Gäste nach London, verschieben sich mit der damals noch gediegenen Bahn in die Metropole Schottlands. Der Besuch des Tattoo bleibt den Damen ganz besonders in Erinnerung, sitzt doch wenige Reihen hinter ihnen Sean Connery. Am Tag nach der grossartigen Show vor dem Schloss steht auch noch der Besuch eines HighlandGames in Crieff auf dem Programm, mit allen erwarteten Disziplinen, von Dudelsack-Wettspielen bis zum Seilziehen und Baumstamm-Werfen. Die Eindrücke von «Auld Reekie» und «Bonnie Scotland» sind für alle nachhaltig und führen in den nächsten Jahren zu vielen weiteren Reisen in den Norden des Vereinigten Königreichs.

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26. Dezember 1999 Der Orkan Lothar fegt über ganz Europa. Die Folgen sind verherende Waldschäden. Nicht nur Sean Connery als Mitbesucher am Tattoo, sondern auch die schottischen Hünen an den Highland-Games von Crieff bereiten den Opti-Mischtinnen schlaflose Nächte.


Das Ende des Jahrtausends naht, und damit auch wieder einmal die Weltuntergangs-Prophezeiungen. ÂŤs letscht Mool FasnachtÂť meinen dazu die Schnurebegge und gehen damit gemeinsam auf einen transzendentalen FIAT SCNUX Trip.


1998 2000 fällt die britische Kronkolonie zurück an China. Das ergibt natürlich ein prächtiges Sujet mit dem Titel «HONG KONG HAI» . Einesteils ist es ein politisches Thema, das viel hergibt. Anderseits ist natürlich schon die exotische Aufmachung als Chinesen ein gefundenes Fressen für die Zugsgestaltung. Immerhin ist dies ja gerade noch politisch korrekt. Im Vergleich zu den Darbietungen an der Fasnacht im vergangenen Jahrhundert ist heute Fingerspitzengefühl angezeigt, wenn es um die Darstellung irgendwelcher Ethnien geht. Immerhin dürfen sich erstaunlicherweise zwei Guggemusiken noch heute ungestraft «Negro Rhygass» und «Mohrekepf» nennen. Ein schönes Beispiel freundschaftlicher Verbundenheit ist in diesem Jahr der Kontakt mit der Fasnachtsclique Muggedätscher. Sie spielen nämlich dasselbe Sujet unter dem Titel «so long Hong Kong» aus, natürlich ebenfalls mit einem farbenprächtigen Chinesen-Zug. Und so tut man sich zusammen und dreht am Abend etliche gemeinsame Runden als Monsterzug aus dem Reich der Mitte.

Im Herbst 1998 präsentierte die Fondation Beyeler parallel zur Ausstellung «Magie der Bäume» eine Kunstaktion, die das Museum in Riehen weltbekannt machte: «Wrapped Trees» von Christo und JeanneClaude. In unmittelbarer Nähe des Museums wurden 178 Bäume für wenige Wochen verhüllt.


Vom guten alten Empire ist nichts mehr zu sehen. Die Krone ist entsorgt, und die Mugged채tscher (Laterne) zelebrieren wie die Opti-Mischte nur noch alle Attribute aus dem Reich der Mitte.


1997 Die Fasnacht 1997 ist für die Opti-Mischte in zweifacher Hinsicht ein Start in eine neue Periode. Mit dem Sujet «S FRESCHTELET» und dem wie bei den Sujet-Titeln der Clique fast üblichen Untertitel, nämlich «la période frigidaire», wird auf die um

sich greifende Periode der Kälte im wirtschaftlichen und sozialen Umgang unserer Zeit angespielt. Gleichzeitig starten die Opti-Mischte damit aber auch bei sich selber in eine neue Periode der sehr ernsthaften, zeitkritischen Themen und greifen immer tiefer

in die grosse Kiste in ihrer Sujet-Wahl. Man will sich als mittlerweile bestandener Stammverein vermehrt von «Buebeziigli-Süüschee» entfernen und sich an anspruchsvolle Themen des närrischen Spotts wagen.

> 17. Juni 1997

Ob der Schnitzelbangg der Zahnstocher dazu führt,

Dr Papscht git s letscht Johr ändlig zue,

wird «Unser Bier» gegründet.

dass Bischof Wolfgang Haas Ende 1997 nach Vaduz als Erzbischof im Ländle wegbefördert wird?

Bim Haas in Chur wär die Behauptig übertriibe, dä isch glaub aine bliibe! Schnitzelbangg Zahnstocher


Mit «Cash as Catch can» und dem gleichen Laternenmaler wie die Opti-Mischte thematisiert auch die Spezi die rauen Sitten in der Wirtschaft. Ein schönes Beispiel, wie ein gleiches Sujet verschieden und ausgezeichnet umgesetzt werden kann: Der BSE/Rinderwahn-Skandal als «Buuremetzgete» bei der ARI und als «Nit nur d Kie hänn Mie» bei der Lälli.


1996

Mit dem 1996er Sujet betritt die Clique insofern Neuland, als man in rabenschwarzer und makabrer Thematik auffällt: Mit dem «Hörnli-Salat» beklagt man die verwirrlichen Vorschriften, Umschichtungen und Zustände auf unserem zentralen Friedhof. Aber es gelingt, das Sujet subtil und dennoch kritisch abzuhandeln, sodass man im Rahmen das baslerischfasnächtlichen Comment bleibt.

Der Drummeli-Auftritt Gondoliere


Immer wieder sind auch die Opti-Mischte auf der

An der Fasnacht in e Baiz,

Suche nach einer guten und preisgerechten Wirtschaft und Tranksame «en route» führen sie längst im Requi-

Und drotzdäm mach ych als wie mee, e Bogen um jede Wirt, Als Kue waiss ych drum gnau wie’s isch, wenn me gmolche wird!

sit mit. Die Meinung des Schnitzelbängglers Peperoni

Schnitzelbangg Peperoni

für ihre fasnächtlichen Abendessen. Die Verpflegung

in seinem unverkennbaren Kuh-Kostüm ist Balsam:


1995 Auf der ständigen Suche nach Finanzen bieten sich die Opti-Mischte auch als Organisatorin und Personalressource für die Durchführung von Lotto-Matchs an, mit denen von professionellen Betreibern und unter Nutzung eines Vereinsnamens im Nebensäli einer Quartierbeiz eben diese Lotterien durchgeführt werden. Dazu die ergötzliche Anekdote des ersten solchen Anlasses mit den Opti-Mischte im Jahr 1981. Die Idee entsteht an einer Vorstandssitzung. Jemand – die Identität des Täters ist nicht mehr bekannt – lässt wissen, dass man mit solchen Lotto-Matchs auf einfache Weise gutes Geld verdienen könne, was natürlich auf Begeisterung stösst. Und man sagt zu. Aber oha: Noch kein Opti-Mischt hat

Die Pfäfferschoote sind offenbar eine Nasenlänge

je einen solchen Match besucht, geschweige denn organisiert. So begibt sich der Vorstand an einem strahlenden Sonntagnachmittag in eine verrauchte Gaststube, um das Handwerk zu erlernen. Die Veranstaltung wird abgehalten. Das Publikum marschiert mit seinen Schinken und Schüfeli, Geranientöpflein, Gesellschaftsspielen und Weingutteren frohgemut nach Hause. Und die Opti-Mischte rechnen sich aus, dass der Reingewinn etwa dem entspricht, was die Cliquenteilnehmer für Konsumation und nutzlose Lösli-Käufe hingeblättert haben.

Me hört kai Doon vo Feldges, Schaller, Tschudi, Vischer,

voraus. Sie besingen den omnipräsenten Regierungsrat Christoph Stutz und ahnen dabei wohl schon, dass er im folgenden Jahr nach nur einer Amtsperiode vom

Vom Striebel hörsch kai Muggs, dä goht jo, dalli, dalli… Jä nu – mir hänn jo no dr Stutz – dä schnuurt für alli.

Volk abgewählt wird:

Dä schnuurt und schnuurt in ainem furt und wenn er nit schnuurt isch er furt. Schnitzelbangg Pfäfferschoote


Noch metalliger als mit der Serra-Plastik im Vorjahr sehen es diesmal die Aagfrässene. Sie sind der Meinung, dass in Basel derzeit überhaupt alles nur noch Blech, «Basler Bläch», sei.


1994 Auch der Drummeli-Auftritt 1994 ist ungewöhnlich, in gewisser Hinsicht sogar eine Première. Der unglückselige Fall des «Böögg» am Zürcher Sechseläuten im Vorjahr, ausgerechnet im Jahr, in dem Basel-Stadt als kantonaler Ehrengast an der Limmat dabei ist, bietet ein willkommenes Thema für einen Drummeli-Auftritt, den die Opti-Mischte gemeinsam mit den Verschnuuffern auf die Bühne stellen. Selbstverständlich mit dem «Sächsilüte-Marsch» und einem allabendlich fallenden Böögg.

Eine kleine Sorge bereitet der Clique der Bestand bei den aktiven Tambouren. Woran das liegt? Vielleicht ist es halt immer noch besser und angenehmer, sich mit einem Piccolo herumzuschlagen. Das Erlernen ist einfacher und schneller. Das Instrument findet in jeder Hosentasche und Handtasche Platz. Vielleicht liegt es auch daran, dass das Trommeln erst ganz zaghaft beim zarten Geschlecht Einzug hält, weshalb ja auch einige der bestandenen Männercliquen daran sind, sich auf eine Zeit der «Genderness» vorzubereiten. Auf jeden Fall setzen die Opti-Mischte nun alles daran, den Trommlerharst aufzuforsten, um die magische, vom Fasnachts-Comité vorgegebene Limite der

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22. Januar 1994 Am 22. Januar gehen die

Die Eisenplastik von Richard Serra auf dem

Opti-Mischte auch in die Geschichte des offiziellen

Theaterplatz gibt viel zu reden und damit den Opti-

Preistrommelns und -pfeifens ein. Patricia

Mischte ein dankbares Sujet. Weil die «Curved Wall»

Rudolf von Rohr wird zur Pfeiferkönigin gekürt,

auch als Pissoir benannt und benutzt wird, erinnert

und auch auf dem dritten Platz bei den Pfeifern

die Clique mit ihrem Kopfschmuck an das Niggi-

steht mit Jeanine Tschopp eine Opti-Mischtin.

Stöckli-Ladärnli vom Schlüsselberg.

Einrichtung der Regio-S-Bahn in Basel

15 Tambouren für das Erhalten des Stamm-Status in Zukunft zünftig zu übertreffen. Im Herbst 1994 verliert die Clique ihren Cliquenkünstler. Völlig unerwartet stirbt im Oktober mit Heinz Bürgin ein besonders liebenswerter Freund und Fasnächtler, oder wie es der Obmann in seinem Nachruf treffend ausdrückt, ein Mensch, der weder in die Kategorie der «Mimosenhaften» noch in die der Exzentriker gehört. Andreas Daniel Vetsch, Cliquenkünstler von 1967 bis 1974 und 1980 bis 1985, springt nochmals ein und bleibt den Opti-Mischte für die kommenden sieben Jahre erhalten.


My L채bere wird mer danggbar sy! Schnitzelbangg Stachelbeeri


1993 Im Rückblick auf die Fasnacht 1993 darf eine Nouveauté erwähnt werden. Mit dem Sujet «TU QUIIN OR NOT TU QUIIN?» zieht die Clique das von allerhand Skandalen geschüttelte Haus der Windsors in Grossbritannien durch den Gaggoo und «wagt» sich damit erstmals an ein internationales Sujet.

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15. Februar 1993 Drummeli zum ersten Mal im Grossen Festsaal der Messe Basel

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19. April 1993 BS ist eingeladen beim Sächsilüte – der Böögg fällt vom Scheiterhaufen.

Die Rätz mit «Warum nicht Schmuki». Das Bundesgericht akzeptiert nicht jeden Mächennamen.



1992 Am letzten Wochenende im August wird die 600-jährige Zusammengehörigkeit der beiden Basel mit einem Fest gefeiert. Natürlich nicht Basel-Stadt und -Land, sondern «Gross- und Glaibasel mitenander». Auch die Opti-Mischte führen eine Festbeiz für 80 Gäste. Mit doppeltem Erfolg, denn zum einen erzielen sie einen schönen Batzen in die Vereinskasse, und zum anderen wird ein netter Herr aus Paris auf die Clique aufmerksam, was zu einem Engagement besonderer Art führt.

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6. Dezember 1992 Nein zum EWR (in Basel wird die Abstimmung angenommen)

Am ersten Wochenende im Oktober, also recht kurzfristig, reist eine stattliche Schar Opti-Mischte an die Seine. In Suresnes, jenseits des Bois de Boulogne, findet nämlich seit 1984 ein «Festival des Vendanges» statt. Tatsächlich werden auf dem Mont Valérien Reben kultiviert. Der Umzug hat allerdings mit dem Weingott Bacchus nicht viel zu tun. Zu skurrilen, zu Anthropomorphen mutierten Schauspielern über Stelzenfiguren aus der Comedia dell‘Arte und einem veritablen Bärenführer passen die Basler Fasnachts-

figuren bestens ins Bild, aus dem sich die Besucher wohl keinen Reim machen, sich aber köstlich amüsieren können. Schliesslich ist das diesjährige Festival auch betitelt mit «Le Fantastique et le Merveilleux». Für die Clique ist es ein Riesenspass. Dies umso mehr, als anstelle einer zu üppigen Gage ein zusätzlicher Frei-Tag in Paris ausgehandelt werden kann.


An der Weltausstellung in Sevilla gibt der Schweizer Turm-Pavillon (und etliche Kontroversen) viel zu reden: Die Basler Bebbi basteln daraus den Jahrhundert-Zug «El cartón!» in gigantischer Kartonnage-Arbeit.


1991 1991 erscheint bereits das 50. Cliquenblettli. Dieses Organ ist ursprünglich aus einer einfachen, praktischen Überlegung heraus entstanden. Es soll damit verhindert werden, dass für alle Sitzungen, Versammlungen, Cliquen- und Vereins-Anlässe (und es sind deren recht viele bei den Opti-Mischte) aufwendige Versände notwendig sind. Viermal im Jahr sollen alle Informationen gebündelt verschickt werden. Zudem kann für alle, die nicht dabei gewesen sind, über Vergangenes berichtet werden. Und schliesslich werden damit auch die zahlenden Passivmitglieder ins Cliquengeschehen eingebunden. So ist das «Neys vo de Opti-Mischte» zu einem festen Bestandteil des Cliquenlebens geworden.

an einem Opti-Mischte-Bummel noch üblich wäre). Dafür kann man sich einerseits bei ausgiebigen Museumsbesuchen kulturell bilden. Und anderseits bleibt genügend Zeit, um sich in der alten Wystuwe zem Mehlala ausgiebig an den kulinarischen Genüssen des Sundgaus zu erfreuen.

Ein ebenso fester Bestandteil im Jahresablauf ist in diesen Jahren das «Zeltplatzfest», ein ganzes Wochenende am Rhein beim Faltboot-Klub Basel zwischen Augst und Rheinfelden, das vordergründig der körperlichen Ertüchtigung für die Fasnachts-Strapazen gewidmet ist, als Nebeneffekt aber auch der sommerlichen Festfreude dient. Die ruhige Fasnacht im Schatten des Golfkrieges wirft ihre Schatten: Der 1991er Bummel der Opti-Mischte führt ins Dreiland. Aber in Mulhouse darf nicht getrommelt und gepfiffen werden (was zu jener Zeit

Originell zu erwähnen bleibt für dieses Jahr, dass das Spiel auf der immerwährenden Sammlung erwünschter Finanzen auch ein Engagement auf der Kunsteisbahn für 500 Franken Gage wahrnimmt: In Kostümen auf dem blanken Eis. Wenn’s dem Esel zu wohl wird ...

> 3. März 1991

JA zum Stimm- und Wahlrechtsalter 18

Übers Jahr geht alles in der Clique den gewohnten Gang. Aber wie es bei einem traditionellen Schweizer Verein, was die Opti-Mischte ja auch sind, der Brauch ist, zeigen die alten Protokolle des Cliquenvorstands, dass auch ohne aufregende Themen Sitzungen von gut und gerne einmal vier Stunden an der Tages- resp. Nachtordnung sind.


VKB Bischof Wolfgang Haas in Chur macht als erzkonservativer Hirte Schlagzeilen und vertreibt mit seiner sturen Haltung die Gläubigen reihenweise aus der Kirche.

Und auch die Basler Bebbi sind in diesem Jahr klerikal unterwegs und fordern «E Bischtum fir Ziri».


1990 Die Ewige Opti-Mischte stehen vor dem gleichen Problem wie manche andere Alte Garden. Der Nachwuchs aus dem Stammverein lässt zu wünschen übrig, was natürlich auch mit der Alters- oder besser gesagt Jugend-Struktur der Clique zusammenhängt. So nimmt die Alte Garde auch immer wieder «Fremde» in ihre Reihen auf. Dies führt aber anderseits wieder dazu, dass mögliche Überläufer aus dem Stammverein eher gebremst werden. Erfreulich ist es darum, dass in diesem Jahr wieder einmal ein kleiner Schub vom Stamm ins Stöckli wechselt und damit für eine Blutauffrischung bei den Veteranen sorgt.

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20. Januar 1990 Die Fällung der Platanenallee am Schützengraben wird durch rund 30 an die Bäume gekettete Aktivisten und Grossräte verhindert.

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20. Mai 1990 Abstimmung gegen das Wettsteinbrücke-Projekt von Santiago Calatrava


Präsentierzügen, dem TGV, dem ICE und der «Bahn

Dr Mitterrand, der Kohl und der Delamuraz hän am Bahnhof e groosse Bahnhof ghaa. Der Mitterrand und der Delamuraz hän gschwätzt iber d Traggdande, und der Kohl het numme Bahnhof verstande.

2000».

Schnitzelbangg Betty & Bossi

1990 findet in Basel das Treffen der drei Staatschefs von Deutschland, Frankreich und der Schweiz zur Unterzeichnung einer «Déclaration Tripartite» statt. Angereist kommen die drei Herren mit den damaligen


1989 Der Cliquenkeller boomt. Für den Betrieb des Kellers, d.h. der Cliquenbeiz, muss schon fast ein Betriebskonzept erstellt werden – mit Pflichtenheften, Angebotskonzepten, wohl durchdachter Preisgestaltung, Personal-Rekrutierungs- und -Einsatzplänen. Wir sind da in guter Gesellschaft mit den vielen anderen Cliquenkellern, die in stattlicher Zahl von rund 80 solcher Lokale später von Hummi Lehr in ihren beiden Büchern «Källerabstiig» beschrieben werden. A propos «Källerabstiig», der in diesem Jahr zum zehnten Mal über die Bühne resp. unter dem Boden durch geht: Wie ist denn dieser Anlass entstanden? Begonnen hat es mit einer Handvoll Cliquenkeller, dabei natürlich auch jener der Opti-Mischte. Um auch dem nicht-fasnächtlichen Publikum einmal den Eintritt in die heiligen Hallen der Aktiven zu ermöglichen, haben sich die Cliquen rund ums Imbergässlein zusammengetan und einen «Abend der offenen Türe» organisiert. Aus dem Kellerabstieg ist natürlich auch ein «Kellerabsturz» entstanden, weil das Sitzleder der Besucher in den gemütlichen Lokalen bis gegen Sonnenaufgang angehalten hat. Der Erfolg hat nach und

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13. September 1989 Das Basler Parlament beschliesst als erstes Schweizer Parlament ein Vermummungsverbot für Demonstranten. Anlass waren die Unruhen um die Schliessung der Alten Stadtgärtnerei.

nach alle Keller in der Innenstadt, später auch jene im Kleinbasel und schliesslich auch die Vorstädter zu gleichem Tun animiert. Heute sind die Kellerabstiege aus dem Jahreskalender der Fasnächtlerinnen und Fasnächtler nicht mehr wegzudenken.


Der Barbara-Club 1902 befasst sich mit Biodiversität – «Papilio wo?», konkret am Beispiel des Aussterbens der Schmetterlinge. Aber das Thema wird besonders skurril abgewandelt und darüber spekuliert, zu welch giftigen Politikern oder anderen Zeitgenossen die verschwundenen «Summerveegeli» wohl mutiert sind.


1988 Die Opti-Mischte sind nicht gerade ein Ausbund an Traditionspflege in der eigenen Clique. Es werden nicht à tout prix Traditionen erfunden und alle fünf Jahre so getan, als gehöre man zu den Erfindern und Gralshütern der Basler Fasnacht. Das zeigt sich schon in der Tatsache, dass man in Anbetracht des Vierteljahrhunderts plötzlich bemerkt, dass eigentlich gar nie Dokumente, Fotos und Reminiszenzen des Vereins gezielt gesammelt und gehortet worden sind. Dennoch freut man sich aber selbstverständlich darüber, dass man nun schon 25 Jahre alt ist, also eigentlich seit einer Menschengeneration zusammen unser liebes Brauchtum pflegt. Und so wird das silberne Jubiläum in angemessenem Rahmen zelebriert.

Der «offizielle» Jubiläumsanlass findet am 18. Juni 1988 statt. Der Gewohnheit und Erwartung entsprechend werden zuerst alle Obleute der Stammvereine und Alten Garden bei prächtigem Wetterglück in den Garten des Wildt’schen Hauses geladen, wo die obligaten Gratulationen entgegengenommen, aber auch gute Kontakte zur grossen Basler Fasnachtsfamilie gepflegt werden. Mit Piccolos und Trommeln geht der Tross zur Schifflände, von wo es dann schliesslich in die Langen Erlen geht zu einem rauschenden Fest mit allem, was dazu gehört, und bis in die frühen Morgenstunden.

Zuerst wird der Cliquenbummel etwas grosszügiger und gediegener als sonst gestaltet. In alter Verbundenheit über die Grenzen besucht die Clique die wunderschöne Weinstrasse im Elsass, mit einem weinseligen Besuch in Eguisheim und mit ausgiebigem Dîner Alsatien im blumengeschmückten Kaysersberg am Vogesenrand.

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13. März 1988 Das letzte Quartierkino «Union»

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14. März 1988 Auf der Suche nach erneuerbarer

wird zugunsten eines Banken-Neubaus ge-

Alternativenergie wird am Bachtelenweg in Riehen

schlossen. Daraufhin besetzen Aktivisten und

die erste geothermische Bohrung der Schweiz

Sympathisanten nach einem Demonstrations-

aufgenommen.

marsch im August das zum Abbruch bestimmte Cinema an der Klybeckstrasse.


Erste Anzeichen politischer Umschichtungen: Die Lälli Clique riecht mit ihrem Sujet «rot wird grüen» bereits die sich abzeichnende Grünfärbung der roten Linken.


1987 Am 5. Oktober 1987 startet eine stattliche Delegation der Opti-Mischte zur seit vier Jahren vorbereiteten und ersparten USA-Reise, als Vorbote zum Silber-Jubiläum der Clique. In New York werden Musicals besucht, Stadtrundfahrten und Shopping-Touren absolviert, ein unvergesslicher Abend im spektakulären Restaurant «Windows on the World» auf dem Nordturm des World Trade Center genossen und vor allem auch schöne Kontakte mit den New York Bebbi in ihrem heimeligen Cliquenkeller beim Central Park gepflegt. Dann geht die Reise bei traumhaftem Indian Summer durch Neu-England und in Lake Placid vorbei nach Boston, und mit unvergesslichen Erinnerungen zurück zu den «waisch no»-Abenden nach Basel. Der Stimmung in der Clique tut der New-York-Trip natürlich gut. Aber ebenso erfreulich ist die Hochstimmung bei der Jungen Garde, die in ihrer bald 20-jährigen Geschichte blüht und gedeiht, wie man es sich nur wünschen kann. Zum dichten Jahresprogramm der Glaine gehört auch ihre Teilnahme am Jugendfest Neubad. In diesem Jahr ist dies eine besonders

Die Alte Stainlemer lassen das Unheimliche erahnen mit totempfahlartigen Vorläufern... strahlenden Engeln… dem dampfenden Kaiser von Augscht ... und Alte Dante mit Totenkopfschädeln. Und die Basler Bebbi zeigen futuristisch schon «das Leben danach».

festliche Angelegenheit, begeht doch der Jugendfestverein Neubad sein 125-jähriges Bestehen. Was den Nachwuchs betrifft, so stehen ein paar unentwegte Santigläuse des Stammvereins nach wie vor

für Besuche bei Familien im Einsatz, nicht zuletzt auch, um mit den Batzen, die sie dafür erhalten, die Finanzen der Clique anzureichern.


1986 war das Jahr der ökologischen Katastrophen:

In Schweizerhalle löst am 1. November ein Grossbrand

Die beiden Ereignisse schlagen sich in bitterböser und

Am 26. April explodiert im weissrussischen Tschernobyl

bei Sandoz mit dem verseuchten Löschwasser ein

bedrohlicher Art und Weise in diversen Sujetum-

ein Kernreaktor und hinterlässt ein grossflächig ver-

Fischsterben im Rhein und auch grosse Ängste in der

setzungen nieder.

seuchtes Gebiet.

Bevölkerung aus.


1986 Die Fasnacht 1986 zeigt uns wieder einmal, wie unsicher man mit der Wahl des Sujets sein kann. 1985 ist Miloš Formans Kinofilm «Amadeus» ein Kassenschlager. Die Opti-Mischte wählen sich diesen Aufhänger für das Fasnachts-Sujet unter dem Titel «MOZ-ART», im festen Glauben, damit als einzige Clique auf diesen Gedankenblitz gekommen zu sein. Aber oha! Wo man an der Fasnacht hinschaut, tänzeln Mozärtchen durch die Gassen – und erst noch im gleichen Outfit. Ein Stofflieferant muss sich hier wohl eine goldene Nase verdient haben. Selbstverständlich sind die Opti-Mischte überzeugt, das Sujet trotzdem am besten ausgespielt zu haben.

Am 15. Juni 1986 darf sich die Clique somit an der Dreisam präsentieren. Gott sei Dank nur in zivilem Aufmarsch, denn ausnahmsweise beginnt der Hochsommer diesmal bereits knapp nach dem Wonnemonat. Im Frühjahr 1986 verliert die Clique einen ihrer treusten Gefährten. Im Alter von 54 Jahren stirbt völlig un-

> > > >

26. April 1986 – Atom-Katastrophe von Tschernobyl

Die Laternenausstellung wird im neuen Kongresszen-

1. November 1986 Chemieunfall Schweizerhalle

trum durchgeführt, verteilt auf zwei Stockwerke und–

7. Dezember 1986 JA zur Nordtangente

zur Brandverhütung – ausschliesslich mit elektrischer

19. Dezember 1986 Fünf Greenpeace-Aktivisten

Beleuchtung.

besteigen den Ciba-Geigy-Hochkamin im Werk

Seibi mit «Spionage total». Der Vortrab wurde bei

Rosental.

den Alte Stainlemer ausspioniert, die Pfeifer bei den Olymper und die Tamboure bei der VKB. Basler Bebbi mit «Em Bebbi sy Punk»

erwartet Georges Peisker. Als Exilbasler aus Luzern, wo er auch schon die «Rätz-Pläuschler» mitbegründet hat, hat er an allen Ecken der Opti-Mischte seine Spuren hinterlassen: beim Aufbau der Jungen Garde, als Vorstandsmitglied beim Stammverein, als Kellerwirt über 15 Jahre und schliesslich als erster Obmann der Alten Garde.



1985 Ein unspektakuläres Jahr für die Opti-Mischte. Aber es darf hier auch einmal der anhaltend gute, kameradschaftliche Geist des Vereins erwähnt werden, ja sogar eine familiäre Stimmung. Ganz entgegen den oft kolportierten Meinungen, dass «gemischte» Cliquen immer wieder Anlass zu Querelen oder sogar zu internem «Gschleif» und «Ausspannen» zwischen dem zarten und rauen Geschlecht gäben, belehrt die Geschichte der Opti-Mischte einen des Gegenteils. Die Herbstwanderungen – in diesem Jahr während eines ausgiebigen Wochenendes weit in Gotthelfs Land zur Aemmital-Hütte – sind beliebte Ausflüge mit Kind und Kegel. Gelegentlich kommt es auch zu bleibenden Verbindungen und – wie man in späteren Jahren erleben wird – zur Aufforstung der Jungen Garde durch Cliquen-eigenen Nachwuchs.

«KOSCHTENEXPLOSION IM FASNACHTSWÄÄSE» nimmt die Clique

Mit

dem

Sujet

ein Thema aufs Korn, das in den grossen Fächer der ständigen Diskussionen um die Entwicklung unserer Fasnacht gehört. Sie führt damit die Lamentos weiter, welche sie bereits 1973 mit ihrem Sujet «S ISCH DR WURM DINN oder: Fasnacht, quo vadis?» thematisiert hat. Tatsächlich ist die Sorge um den

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7. Januar 1985 Gründung BS-Komitee «für den UNO-Beitritt» mit allen National- und Ständeräten

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Nach der Fasnacht 1985 erster «Ändstraich» in der MUBA

Erhalt der guten Traditionen unserer Fasnacht ein omnipräsentes Thema, wie man auch den jährlichen Beiträgen im Basler Stadtbuch aus jener Zeit entnehmen kann.


Wie man auch aus einem Sujet, das kaum jemand versteht («2 Johr Pause» = Drummelipause) einen prächtigen Zug gestalten kann, zeigen die Schnooggekerzli, die ohnehin zu einer der gestalterisch hervorragenden Cliquen zu zählen sind.


1984 An der Generalversammlung vom 25. Mai 1984 findet schon wieder ein Wechsel auf der «Chefetage» statt. Wegen bevorstehender Aufgaben in der Politik übergibt Felix Rudolf von Rohr die Stabsführung dem neuen Obmann Reto Brun. Das erste Jubiläum der Opti-Mischte beginnt sich bereits am Horizont abzuzeichnen. Die Clique äufnet einen kleinen Jubel-Fonds und beauftragt den Vorstand, sich erste Gedanken zum Silber-Jubiläum im Jahr 1988 zu machen. Zudem entsteht eine Idee, die zu jener Zeit zuerst für manche Mitglieder als etwas überrissen und fantastisch anmutet, nämlich die Einrichtung einer Reisekasse mit der Absicht, in ein paar Jahren einen richtig grossen Ausflug zu organisieren. Als Ziel werden die USA ins Visier genommen.

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1. April 1984 Als Aprilscherz gedacht, findet an

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diesem Datum ein Skirennen am Spalenberg statt. Drei Lastwagen deponieren erstklassigen Schnee aus Langenbruck zwischen Schnabelgasse und Hotel Basel. Auf der rund 200 m langen, mit Schanze und Slalomstangen versehenen Piste starten die extra hergereisten Andy Wenzel und Bernhard Russi.

24. April 1984 Der Sprayer Harald Naegelin von Zürich wird in Riehen verhaftet.

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28. September 1984 Am 28. September 1984 kollidiert der Schlepper «Vogel Gryff» mit der mittleren Rheinbrücke. Der rheinaufwärtsgescho-

5. September 1984 Neues BS-Wirtschaftsgesetz,

bene Schubleichter «Corona» stellt sich

das auch Cliquenkeller zulässt.

daraufhin quer zur mittleren Rheinbrücke und blockiert die Rheinschifffahrt für 17 Tage.


Als erste Basler Fasnachtsclique wird die VKB 100 Jahre alt.


1983 Das Sujet zur Fasnacht 1983 ist wieder einmal einem besonders schrägen Thema mit entsprechender Umsetzung gewidmet. Basel-Stadt, der wohl landwirtschaftsfremdeste Kanton der Schweiz, ist 1982 Gast an der OLMA in St. Gallen. Und die fast einzige Kuh aus Riehener Stall ist die preisgekrönte Alice. Also widmet die Clique ihre ganze Kraft und Fantasie der «MISS ALICE», einschliesslich einer plastischen, dreidimensionalen Laterne mit der Laureata auf dem royalen Thron. Es ist die Zeit in der Geschichte der Opti-Mischte mit den wohl meisten Vereins-Aktivitäten übers Jahr: Neben den obligaten Aktivenversammlungen, Spielsitzungen, Generalversammlungen und Sitzungen der Vorstände werden auch zahlreiche gesellschaftliche Anlässe auf die Beine gestellt: Es werden Herrenund Damenbummel durchgeführt. Nach wie vor erfreuen sich währschafte Herbstwanderungen grosser Beliebtheit, das «Giggeli-Mehli» bietet kulinarische Abwechslung, sogar Velofahrten werden angeboten.

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1. November 1983 Radio Basilisk geht auf Sendung.

Haupt-Sujets: BS an der OLMA, Lokalradios Der Drummeli-Auftritt 1983 passt bestens zum Sujet des Vorjahrs. Mit den «Alte Schwyzer» können die Kostüme der lädierten Schlacht-Eidgenossen bestens noch einmal zum Einsatz kommen.


Bummel in Murten.


1982 Grosse gemeinsame Freude und damit auch einen Aufschwung für die eigentlich immer noch junge Clique bedeutet am 29. Januar 1982 die feierliche Eröffnung des prächtig und zweckmässig eingerichteten Kellers, nunmehr in doppelter Grösse, mit richtiger Heizung und Lüftung, neuem Mobiliar und Geschirr, einer Küche, fliessendem Wasser, und zu alledem mit einer stimmungsvollen künstlerischen Gestaltung.

Laubegg» bereits 1398 erstmals erwähnt wird im Zusammenhang mit dem Verkauf eines Hausteils durch die St. Johannes-Bruderschaft an den Wattmann Burkhard. Und so wird auch bei den Opti-Mischte für die nächsten paar Jahre ein alljährliches «Giggeli-Mehli» eingeführt.

Nach diesem gelungenen Neustart am alten Orte darf der Obmann René Birrer nach zehn guten Jahren an der Generalversammlung vom 14. Mai 1982 sein Amt an Felix Rudolf von Rohr weitergeben. Die Ausschachtung, welche dem Cliquenkeller den zusätzlichen Raum im vorderen Bereich zum Imber- resp. neuen Pfeffergässlein beschert, fördert erstaunliche «archäologische Funde» zutage. Im verschütteten Raum werden Berge von Geflügelknochen gefunden. Dies muss zweifellos auf alte rituelle Hennen- und Gockel-Zechereien hinweisen. Immerhin darf man daran erinnern, dass das «Haus zum

Am Cortège versucht sich eine Gruppe von mehr

An der 40. OLMA (7. – 17.10.1982) nehmen erstmals

oder weniger prominenten Herren als «Römer» in der

die beiden Basel als Gastkantone teil.

Fortführung (oder Kopie?) der Kuttlebutzer-Aktionen. Mit allerhand Aktionen, vor allem einer das Comité persiflierenden Benotung der Cliquen, plädieren sie für eine Comité- und damit subventionsfreie «wilde» Fasnacht.


Der Keller ist neu erstanden. Die Wandfresken von Andreas Daniel Vetsch bringen eine unverwechselbare künstlerische Note ins alte Gewölbe. Im Moment fehlt noch die Möblierung. Aber am 29. Januar sitzt auch der letzte Nagel, und die Opti-Mischte erfreuen sich eines prächtigen neuen Heimetlis.


Die Verdrängung unserer Mundarten: Ein ewiges Thema, von der Rätz spitz umgesetzt. Mit «Laterna Magica Helvetica» wird die Hochdeutsch-Synchronisierung unserer Schweizer Mundartfilme kritisiert.


Jugendunruhen schwelen. An der Bundesfeier auf dem Bruderholz proben chaotische Mitläufer der politischen Alternativszene den Aufstand und versuchen, einen Krawall anzuzetteln. Aber sie rechnen nicht mit den vaterländisch-bodenständigen Schwingern, die ihre Ärmel hochkrempeln und den Chaoten kurz und nachhaltig auf den Sack geben. Ein gefundenes Fressen für die Opti-Mischte. Ihr Sujet heisst denn auch sinnvollerweise «HOLZ – BRUEDER – HOLZ! »


1981 Für die Clique gilt es, Geld für die Einrichtung eines neuen und erfreulicherweise wesentlich grösseren Kellers zu beschaffen. An der Generalversammlung am 22. Mai 1981 wird der mutige Beschluss gefasst, einen Kredit von CHF 55‘000.– zur Verfügung zu stellen. Dazu werden zuerst einmal «Zertifikate» gezeichnet. Im weiteren beschliesst der Vorstand, einen Lotto-Match durchzuführen, weil dies Gerüchten zufolge recht rentabel sei. Nur eben: Nicht eines der Vorstandsmitglieder hat je einen solchen Lotto-Match erlebt… Also besucht man einen solchen Match und wähnt sich dann bereits als Profis.

CHF 1‘700.–. Hätte jede Helferin und jeder Helfer der Clique auf seine Konsumation verzichtet und noch einen Fünfliber draufgelegt, dann hätte man diesen Batzen wohl auch in der Kasse gehabt. Aber dies gilt ja bekanntlich für die meisten solcher Aktivitäten. Und der Wert liegt wohl viel eher und wichtiger in der gemeinsamen Arbeit, die aufs Beste der Freundschaft und dem Zusammenhalt in der Clique dient.

Als Laternen-Mallokal dient vor der Fasnacht 1981 die dem Abbruch geweihte Eckliegenschaft Aeschenvorstadt/Brunngässlein, in welcher sich kurz zuvor noch Därtli-Damen im Café Domenig zum Kaffeeklatsch getroffen haben. Inzwischen sind sie den toten Ratten in der Backstube gewichen. Im Keller wird geplant, gepflastert, geschraubt und gehämmert. Wo möglich, wird Fronarbeit geleistet. Für die Fremdaufträge ist man nach wie vor auf Betteltour. Am 30./31. Oktober 1981 geht dann tatsächlich der geplante Lotto-Match in der Kleinbasler Beiz über die Bühne und erzielt einen Reingewinn von

Warme Fasnacht 1981.

Der langjährige Cliquenkünstler Andreas Daniel Vetsch in einem der zahlreichen, jedes Jahr aufs Neue gesuchten und gefundenen Laternen-Mallokale. Diesmal im Abbruchobjekt des Cafés Domenig in der Aeschenvorstadt, das dem Neubau der Rentenanstalt weichen muss, in deren Katakomben später auch wieder die Laternen der Opti-Mischte entstehen.

1981 hat sich die Clique mit ihrem Sujet «NIE ME GRIEN oder: Dr Gaischt vo Brüglige» mit unserer Gartenschau GRÜN 80 befasst. Vielleicht ist das der Grund, dass den Opti-Mischte die Ehre zuteil wird, am offiziellen Basler Tag im Rahmen der grossen Landesgartenschau des Landes Baden-Württemberg die Regierung nach Freiburg im Breisgau zu begleiten.


Der polnische Papst Karol Wojtyła, Johannes Paul II., ist schon im zweiten Jahr seines Pontifikats reisefreudig wie noch keiner seiner Vorgänger. Die BMG wagt sich an ein kirchliches Sujet und persifliert den «eiligen Vater» als «Papa mobile».


1980 Auf der Suche nach geeigneten Archiv- und Bastelräumen wird man an der Hardstrasse 87 fündig, in einer Staatsliegenschaft, die kurz zuvor noch von militanten Feministinnen demonstrativ besetzt worden war. Für die Marschübung wagen die Opti-Mischte für einmal ein paar Schritte über die Grenze, nämlich zum währschaften Elsässer-Mahl bei Madame Bertélé in Leymen. Das Drummeli im altehrwürdigen Küchlin-Theater erfordert nicht nur für originelle Auftritte, sondern auch auf der Suche nach Umkleide- und Einspiel-Lokalitäten Fantasie. Mit ein paar guten Flaschen und einem alljährlichen Zinnbecher überzeugen die Opti-Mischte den Gantbeamten, seine Räume für eine Woche zur Verfügung zu stellen, mit der Zusicherung, dass die Kostüme, Köpfe, Instrumente und Accessoires nicht unter den Hammer kommen.

Die Opti-Mischte vor dem Ladärne-Ynepfyffe bei ihrem

>

12. April 1980 Die Gartenbauausstellung Grün 80

langjährigen Archiv an der Hardstrasse. Die Laternen

öffnet ihre Tore. Am 1. Mai besucht die englische

werden verhüllt, und der gemeinsame Konvoi des

Königin Elisabeth II. die Grün 80. Der spätere

Stammvereins mit der Jungen Garde wird auf dem

Fernsehmoderator beim Schweizer Fernsehen, Kurt

Marsch zum Münsterplatz beim Brunngässlein noch

Aeschbacher, ist als Vizedirektor bei der Grün 80

ergänzt mit der Alten Garde und ihrer Laterne,

tätig.

die in den Katakomben an der Aeschenvorstadt gemalt wurde.


> 1980 Mit dem achten Meistertitel, dem siebten unter Trainer Helmut Benthaus, krรถnt der FCB seine erfolgreichste Zeit der Geschichte. Es soll 22 Jahre lang der letzte Meistertitel sein.


1979 Von Mitte 1979 bis im Januar 1980 werden nun die 40 Altstadt-Liegenschaften im «Auge des Taifuns» unserer drei schönsten Tage von Grund auf renoviert. Im Zuge einer grossen Aktivität der staatlichen Nomenklatur-Kommission werden nicht nur vom Bruderholz bis nach Kleinhüningen alte und neue Strassen und Weglein getauft; auch für den «Blinddarm» des Imbergässleins wird ein neuer Name erfunden. Und die Opti-Mischte werden künftig am Pfeffergässlein 6 zuhause sein.

Auch von den Opti-Mischte, die sich natürlich als ur-baslerische Clique verstehen, wohnt rund die Hälfte im Baselbiet oder sonstwo jenseits der Basler Stadtmauern:

Pläne für den bevorstehenden Keller-Umbau.

Si saage Jä und Joo. Der Oobmaa z Sonceboz, Der Seggelmaischter z Ettige, Jetz kumm und saag, wie kaa das noo E Baasler Clique sy? Schnitzelbangg Gloggezinsler


Emanzipation der Frauen und Feminismus sind natürlich besonders für die eingeschworenen Männerbastionen bei den Stammvereinen immer ein besonders beliebtes Thema. So auch bei den Alten Stainlemer 1979, mit ihrem frivolen Sujet «Als Walpurga läufig wurde».


1978 1978 ist in zweierlei Hinsicht ein entscheidendes Jahr für die Opti-Mischte: Erstens wird bereits im Frühjahr bekannt, dass der Cliquenkeller nun definitiv geräumt werden muss, was dann im Herbst auch in währschafte Zügelarbeit umgesetzt werden muss. Ein Vereinslokal fehlt bis auf weiteres, und die Trommler- und Pfeifer-Übungen werden ins damals noch existierende Restaurant Spalen-Casino an der Allschwilerstrasse verlegt. Aber als gute Nachricht erfährt die Clique von der staatlichen Liegenschaftsverwaltung, dass der Keller nicht nur erhalten bleibt, sondern sogar um einen stattlichen, bisher verschütteten Raum erweitert wird. Zweitens findet am 23. Juni 1978 eine ausserordentliche Generalversamlung statt. Dabei wird eine Überarbeitung der Vereins-Statuten beraten und schliesslich einstimmig verabschiedet. Damit wird insbesondere die Grundlage geschaffen für die Gründung einer Alten Garde. Die Ewige Opti-Mischte erhalten vom Stammverein ein Startkapital von 2‘000 Franken, nehmen ihre Aktivitäten sofort auf und erscheinen bereits an der Fasnacht 1979 mit einer noch kleinen, aber opti-mistischen Formation am Cortège.

> 8. Dezmber 1978

Grossbrand beim Bankverein.

600 Arbeitsplätze gehen an diesem Standort verloren. Der Drummeli-Auftritt mit dem Marsch «dr Bhaltis»,

welcher in den Folgejahren nicht für Furore sorgte. Lilly Stingelin und Georges Peisker, zwei der treusten Opti-Mischte.


Ebenfalls 1978 werden die Opti-Mischte von einem freundschaftlichen Besuch der Narrenzunft Welle-Bengel Kenzingen e.V. 1824 beehrt, der dann mit einem Gegenbesuch an deren Musikfest in der Ortenau quittiert wird.

Und wieder ist es die Alti Richtig, welche neue Marken setzt. Die umstrittene Kunst-Installation «Feuerstätte» von Joseph Beuys wird parodiert – und kopiert! Der Künstler – oh Schreck, ein Deutscher… – wirkt selber an der Gestaltung der Kostüme mit, und die «Feuerstätte 2» bekommt ihren festen Platz im Museum für Gegenwartskunst.


1977 Zur Fasnacht 1977 gerät man auf der Sujet-Suche auf eine ausgefallene Idee. Weder das Comité noch irgendjemand am Strassenrand errät, worum es den Opti-Mischte diesmal geht. Mit dem Sujet «Aadie Hans» wird nämlich das Urgestein Hans Stingelin als Tambourmajor verabschiedet. Auch eine solche schräge Idee darf an unserer Fasnacht ihren Platz haben. Was die Opti-Mischte nun besonders beschäftigt, ist der irgendwann einmal drohende Auszug aus ihrem Cliquenkeller, die allfällige Suche nach einem neuen Lokal und damit verbunden die wohl anfallenden zünftigen Kosten. Deshalb, aber auch im Sinne einer Solidarität als Stammverein, wagt man sich an die Organisation des bereits traditionellen Fasnachtscliquen-Grümpelturniers auf dem Sandgruben-Areal. Am 27./28. August 1977 findet dieses PlauschFussballturnier unter der Ägide der Opti-Mischte statt – bei strömendem Regen! Trotzdem erwirtschaftet man noch einen beachtlichen Gewinn von 9‘700 Franken.

Per 31. Januar 1977 läutet die Fusion der Basler Nachrichten mit der National-Zeitung zur Basler Zeitung die schleichende Konzentration der Basler Print-Medien und damit das Aussterben der Medienvielfalt ein. Die BMG bringt es mit ihrem Sujet «ais(z)yttig» auf den Punkt.

Usanzgemäss muss für das folgende Jahr eine Clique als Organisatorin gewonnen werden. Die Opti-Mischte übergeben die Dossiers der Guggemusik Negro Rhygass, was dann seitens einiger alt-etablierter Stammvereine zu einem Riesenprotest führt. Die grandiose Organisation der mit den Opti-Mischte freundschaftlich verbundenen Gugge im folgenden Jahr lässt aber die Kritiker nachhaltig verstummen.


1976 Am 8. April 1976 beschliesst der Grosse Rat einen Kredit von 35 Mio. Franken für die Sanierung von 40 Altstadt-Liegenschaften am Andreasplatz und am Imbergässlein. Bei den Opti-Mischte blinkt die ganz grosse Warnlampe, denn sowohl «ihr» Imbergässlein 23 wie auch die Archivräume bei der Nummer 31 sind von diesem Vorhaben betroffen. Gegen den Parlamentsbeschluss wird das Referendum ergriffen. Und klammheimlich – Protokoll-Bemerkungen sind keine mehr vorhanden, oder es wurde vorsichtshalber gar nicht protokolliert – beschliesst der Vorstand, dem Referendums-Komitee (d.h. der POB – sic!) einen netten Batzen zukommen zu lassen. Am 26. September 1976 wird dann das Referendum mit einem hauchdünnen Ergebnis (29‘453 : 29‘376) vom Basler Volk abgelehnt.

>

3. – 5. Oktober 1975 Am 6. August 1975 wird das alte Theater Basel gesprengt, zwei Monate später wird das neue Theater nach sechsjähriger Bauphase eröffnet. Während drei Tagen sehen 15‘000 Interessierte an die 40 Produktionen aus allen Sparten sowie einen Blick hinter die Kulisse.

Und dazu die Pfluderi Clique mit dem Sujet «Knallhalla – s Theater isch gfalla!»


1975

> Wiedererรถffnung Restaurant Atlantis als Rock-Lokal.


1975 findet eine der verschiedenen Teil-Abstimmungen über die Zukunft des Kantons Jura statt – wer will selbständig werden, wer bleibt bei Bern, oder wer will sonst wohin?

Die Märtplatz-Clique mit dem «netten» Sujet «Anno feminae MCMLXXV (s Wyberjoor)».


1974 Der Cliquenkeller ist und bleibt als «Pièce de résistance» Magnet und Angelpunkt für die Clique. Das ist nicht nur bei den Opti-Mischte so. Vor allem die Keller im Herzen der Grossbasler Altstadt gelten als Nukleus der fasnächtlichen Triebfedern schlechthin. Um diese kleinen Schatzkammern auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen – mindestens für eine Nacht –, erfinden eine Handvoll Cliquen rund um die Opti-Mischte am Imbergässlein und am Nadelberg die Öffnung der Keller als Festbeizen für eine Nacht. Am 30. November 1974 findet der erste «Kellerabstieg» statt, eine Veranstaltung, die sich in den kommenden Jahren turnusmässig nicht nur auf alle Keller der Innerstadt, sondern auch aufs Kleinbasel und die Vorstädte ausdehnen wird.

Haupt-Sujets:

Die Kleidung einzelner Damen mag als Parodie

Rote Staatsfinanzen in Basel-Stadt

oder Sujet-Accessoire erscheinen, aber sie ist echt,

Zeitungssterben

absolvieren in den 1970er Jahren doch tatsächlich noch einige die traditionelle Herbstwanderung der Opti-Mischte in der hagenbuchenen Wandervögel-Kluft.


Die Kuttlebutzer schreiben Fasnachtsgeschichte. Mit dem «grossen Bumm», mit Rauchpetarden und mahnenden Worten lesen sie dem Fasnachts-Comité die Leviten. Eigentlich nicht dem Comité, sondern der ganzen Basler Fasnacht, die sie als viel zu wenig kreativ und archaisch einstufen. Dies quasi zu ihrem eigenen silbernen Countdown-Jubiläum, denn 1999 werden sich die Kuttlebutzer wieder auflösen.


1973 Auf der Suche nach Archivräumen kann schliesslich ein ganzes Haus gemietet werden. Es ist das Haus «Zum grossen Christoffel» am Imbergässlein 31, da, wo heute am «Hoosesagg-Museeum» die Touristen ihre Nase plattdrücken. In den 1970er Jahren ist es allerdings eigentlich ein Abbruchobjekt, wenn es nicht im sakrosanktesten Fasnachts-Stadtteil unter Denkmalschutz stünde. Pro Stockwerk ein Zimmer, durchgebrochene Fussböden, die hinteren Fenster mit verrotteten Taubennestern verbarrikadiert, ohne Licht und Wasser. Aber für die nahe beim Cliquenkeller gelegenen Lagerräume sind die Opti-Mischte dankbar, auch wenn gelegentlich Landstreicher einbrechen… In den 1970er Jahren sind auch alle Jahre prächtige und gut besuchte Wanderungen in den Alpen und Voralpen, in den Vogesen und im Schwarzwald fester Bestandteil des Jahresprogramms.

> 7. Februar 1973 wird Basel in Sahara-Sand gehüllt. Haupt-Sujets: 500 Jahre Messe/John Valentine Augusta Raurica: «Sommerfasnacht» bei Hochsommer-Hitze… Gesellige Runde am SAC-Fest


Die Olympischen Spiele in München und die neue Reichtumssteuer werden gekonnt zu einem Bangg verschmolzen.

Wie unsri Schwyzer z’Minche in das Stadion sträbe Und wenn de gsehsch wie si sich miehsam vorwärtszwinge Schnitzelbangg d’Rätsch-dätsch


1972 Trotz stattlichem Aktiven-Bestand der noch nicht einmal zehn Jahre alten Clique werden weiterhin Pfeiferkurse für Erwachsene zum bescheidenen Jahresbeitrag von 60 Franken angeboten. Dazu kommt auch eine prosperierende Junge Garde, die im Spätjahr 1971 schon ein gut besuchtes internes Preispfeifen im damals noch existierenden Säli im Braunen Mutz organisiert. Obmann Markus Gschwind malt daher bereits Perspektiven, wonach innert zwei Jahren das Spiel bereits einen Harst von fast 40 Pfeiferinnen und Pfeifern umfassen werde, was natürlich weit gefehlt ist. Ein letztes Mal wird im Volkshaus nochmals ein Tanzabend auf die Bühne gestellt, der immerhin 1‘200 Franken in die Cliquenkasse spült, und auch an der Bundesfeier des FCB (Fischer-Club!) am Kleinbasler Rheinbord sind die Opti-Mischte aktiv dabei.

Haupt-Sujets: FCB/CIGY

Für einmal sei hier ein schöner, zeitloser Vers zitiert,

Auch in diesem Jahr ist der FCB ein Sujet. Diesmal

der selbstkritisch unsere Bebbi-Mentalität unter die

sogar übergebührlich viel. Aber wahrscheinlich ist der

Lupe nimmt: oder wer will sonst wohin?

«Und bitte schnydes mer dr Brys ewägg,

FCB als Sujet-Wahl nur selten wirklich als Kritik, sondern viel eher als Liebeserklärung der vielen Fans zu verstehen. Denn immerhin beendet der Basler Fussballclub in diesem Jahr seine 50. Partie im JoggeliStadion in ununterbrochener Reihenfolge erfolgreich.

Schnitzelbangg d’Bysszange


Die Aagfrässene mit dem Sujet «Allbott e Ritter – s isch bitter» und d Rätz mit einem Sujet, das heute genau die gleiche Gültigkeit hat: «Wird fit statt fät».


1971 Das Vereinsleben übers Jahr gestaltet sich wiederum betriebsam und friedlich mit Gartenfest, Saalfest, fleissig besuchten Übungsstunden und der Teilnahme am Fest zur Eröffnung des Heuwaage-Viadukts. Der Betrieb läuft so gut, und das Frauen-Trauma steckt vermutlich noch tief in den Vorstands-Köpfen, dass beschlossen wird, keine weiteren Pfeiferschülerinnen mehr aufzunehmen. An der Fasnacht 1971 wird kein Wagen mehr mitgeführt. Der Sorge des Fasnachts-Comités um ein zu grosses Kontingent der «fahrenden» Fasnächtler am Cortège wird Rechnung getragen und fürderhin auf einen Cliquenwagen verzichtet. Aber hoppla: Die Reaktion der Wägeler lässt nicht lange auf sich warten. Eine Handvoll Opti-Mischte verabschiedet sich aus der Clique und trägt mit weiteren Fasnächtlern zur Gründung einer neuen Clique bei, der «Pierrots».

Die Alti Richtig machen den 200. Geburtstag von Napoleon Bonaparte im Jahr 1969 zu ihrem Sujet «Nieh me Napoleon», mit einem tristen, grauen Empereur-Zug, was vielen Traditionalisten zu dieser Zeit die Haare zu Berge stehen lässt. Die VKB bringt die Modeströmung auf den Punkt mit ihrem Sujet-Titel «Myni trait no Mini».


1970 Ein alljährliches Sorgenkind ist die Suche nach einem Laternen-Mallokal. Für die Vorbereitungen zur Fasnacht 1970 stellt uns die Transportfirma Natural van Dam Räumlichkeiten zur Verfügung, welche für den Stammverein und die Junge Garde genutzt werden können. In einer Lagerhalle, gefüllt mit einem Pflichtlager von Kaffee und Zucker, entstehen so die Laternen bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt. Die künstlerische Intuition muss allabendlich mit dreifachen Pullover-Schichten und hochprozentigen Heissgetränken aus Thermosflaschen angeregt werden. Aber bekanntlich kennt die Vorfasnachts-Begeisterung keine Grenzen. Keine Grenzen kennen die Opti-Mischte auch bei der Wahl des Ausflugsziels beim Bummel. Diesmal wird sogar das Niederdorf in Zürich mit frohem Trommelund Piccolospiel aufgeschreckt.

>

Erste Mondlandung

>

7. Dezember 1970 Ablehnung Wiedervereinigung Basel-Stadt – Basel-Landschaft

> Erstmals werden am Morgenstreich auch Teile des Kleinbasels verdunkelt.


1969 Nach der Fasnacht 1969 ist es so weit, und mit der Einladung zur «Delegiertenversammlung» des Fasnachts-Comités am 9. Juni 1969 steht es fest: Die Opti-Mischte werden vom Comité in die erlauchte Reihe der Stammvereine aufgenommen. Diese Beförderung in den fasnächtlichen Olymp bedeutet noch sofortige Teilnahme an den Monstre-Trommelkonzerten, und so können übers Jahr wieder allerhand Vereinsanlässe prestiert werden, so etwa ein Kegelabend und ein Saalfest mit Tombola, zu dem auch die Guggemuusig Negro Rhygass engagiert ist zu einer Gage von einer alten Trommel und einer Flasche Bier pro Teilnehmer. Ganz offensichtlich muss die Clique eben noch sparen, denn immerhin stellt das Elektrizitätswerk am 10. Juni 1969 für zwei Tage den Strom im Cliquenkeller ab, da Rechnungen noch offenstehen… Die Opti-Mischte sind der Zeit voraus und antizipieren mit ihrem Sujet «MER SY DERGÄGE» bereits die Abstimmung über die Basler Kantonsfusion vom nächsten Jahr.

> 10. Juni 1969

Zwei Tage Strom abgestellt

auf die Tramschienen, um für ein Gratis-Drämmli zu demonstrieren. Dazu passt der legendäre Vers der

> 1. Juli 1970

Sitzstreiks auf Tramschienen

«Standpauke», bezogen auf Sophia Loren:

am Barfi Die internationalen 68-er Unruhen haben ihre Ableger auch in der Schweiz. Wird in Zürich gleich das Globus-Provisorium als Autonomes Zentrum ins Visier genommen, so setzt man sich in Basel erst einmal

«S isch schaad, ass d Sophia, wo soo stramm isch nit z Basel wohnt und nit e Dramm isch. Y wäär doch dääre gopfergässe


Das Gesundheitswesen krankt, auch schon in den

Die Alti Richtig geht neue Wege. Mit «Wer nicht

60er Jahren des 20. Jahrhunderts:

trommeln kann, schadet der Heimat» nehmen sie – man mag uns die Wertung verzeihen – vor allem ihre

My Frind doo, dää het Nierestai Und suecht e Doggter sidem Mai.

eigenen Trommelkünste aufs Korn. Besonders jedoch ist, dass sich das Sujet nicht auf die drei Tage beschränkt, sondern mit einer öffentlichen Plakataktion

Het dä arm Siech lengscht e Kiiswärgg grindet!

«Wer nicht trommeln kann, schadet der Fasnacht»

Schnitzelbangg s Stachelbeeri

schon im weiten Vorfeld publizistisch aufbereitet wird.


1968 Wohl zum Missfallen mancher bestandener Puristen bei den Stammvereinen pflegen die Opti-Mischte enge und freundschaftliche «Aussenbeziehungen». Zum einen sind da gute, teils familiäre Kontakte zur Guggemuusig Negro Rhygass, die sich mit einer Delegation auch am Bummel nach Freiburg im Breisgau beteiligt. Und enge Beziehungen nach Luzern führen dazu, dass man sich mit einem stattlichen Harst zum 10-Jahre-Jubiläum der Rätz-Pläuschler in die Urschweiz begibt. Auch das Vereinsleben übers Jahr findet weiterhin regen Zuspruch. Man beteiligt sich im Oktober am grossen Johanniter-Brückenfest, organisiert wieder ein Gartenfest, um die noch notleidende Kasse aufzumöbeln, besucht wiederum an einem heissen Sommerwochenende mit einer ganzen Fest-Bande den alten Kumpanen Fred Lucca bei Locarno, und organisiert schliesslich einen ausgiebigen bunten Abend zum 5-jährigen Bestehen der Clique im «Drei Könige» – natürlich nicht am Blumenrain, sondern in Kleinhüningen. Ganz besonders am Herzen liegt den Opti-Mischte der Nachwuchs. Für die Kinder wird übers Jahr ein dichtes Programm mit Ausflügen und Spiel-Nach-

> 25. Nov. 1968 > 17. Dez. 1968

Picasso-Bettelfest: CHF 200‘066.– Picasso-Abstimmung (6 Mio. Kredit)

Die Volksabstimmung über den Ankauf der zwei Gemälde von Pablo Picasso, «Les deux frères» und «Arlequin assis», bleibt als einmaliges Bekenntnis der Bevölkerung zu zeitgenössischer Kunst in Erinnerung. Die Opti-Mischte machen dies bereits 1968 zum Sujet.

mittagen angeboten. Und nach nur einem intensiven Übungsjahr nehmen die Glaine Opti-Mischte 1968 bereits mit einem eigenen Sujet und einem Zug von 15 Pfeiferinnen am Cortège teil. Euphorisch wird nun auch eine Trommler-Schule angeboten, allerdings (noch) nicht für Mädchen…


Nach nur fünf Jahren darf man feststellen, dass sich die Opti-Mischte zu einer ordentlichen Clique im Reigen der Basler Fasnachts-Familie durchgemausert haben. An der Fasnacht nimmt man bereits mit einem Harst von 20 Pfeiferinnen und Pfeifern sowie einem Dutzend Tambouren teil. Allerdings kann man sich, in Anlehnung an die zu jener Zeit noch weit verbreitete Vorstellung, noch immer nicht richtig mit dem zarten Geschlecht als vollwertigem Teil abfinden. So beschliesst der Vorstand, zumindest vorläufig keine weiteren Frauen mehr im Stammverein aufzunehmen, und schon gar keine «Tambourinnen». Vielleicht ist das Frauen-Problem tatsächlich nur ein Trommler-spezifisches Phänomen; immerhin erscheint auch «nur» ein Tambour auf dem mittlerweile etablierten Cliquen-Signet. Dieses ist eine Kreation von Carl Heitz, dem vor vielen Jahren, nämlich 1933, der Wurf jener Plakette gelungen ist, welche dann von der Rätz-Clique als Cliquen-Emblem übernommen wurde. Als Honorar für den Entwurf wird Carl Heitz von einigen handwerklich versierten Cliquenmitgliedern seine 4-Zimmerwohnung neu gestrichen. Zum Stichtag der Generalversammlung am 13. September 1968 zählt die Clique insgesamt 150 Aktivund Passivmitglieder; der Jahresbeitrag für Aktive beträgt noch bescheidene 15 Franken.

Rechnung des Kolpinghauses, Freiburg: 64 x DM 7.10 fürs Essen am Bummel! Der erste, schon stattliche Pfeiferharst der Glaine Opti-Mischte. «Jubiläumsanlass» zum fünften Jahr des Bestehens mit dem Cliquensignet von Carl Heitz.


1967 Die Clique wächst und gedeiht in Windeseile und wird schon bald auch von den bestandenen Stammvereinen freundlich wahrgenommen. Dazu trägt besonders der attraktive Keller im Herzen der Stadt bei, der jeweils nach den Pfeifer-Übungen am Freitag bis in die Morgenstunden zum Bersten voll ist. Nebst dem Verlegen währschafter Parkettböden aus der alten Hauptpost werden alte Drämmli-Heizungen unter die Sitzbänke montiert. Damit wird das alte Petrol- und später verbotenerweise das Butangas-Öfeli ersetzt, das einen jeweils von vorne ansengt und von hinten anfrieren lässt. Der Kalender des Vereins ist gut gefüllt mit einem Gartenfest, Tanzfahrten auf dem Rhein, einem gelungenen Bummel nach Solothurn, aber auch mit musikalischen Engagements und Auftritten am Eröffnungsanlass des Modehauses Knopf in Interlaken und an der Einweihung einer Hornusserhütte in Herzogenbuchsee. Ein gemeinsames Wochenende führt die ganze Clique nach Gordola im Tessin zu Fred Lucca in sein altes, verträumtes und verschachteltes Castello. Fred ist schon damals nur noch den älteren Semestern bekannt als altes Basler Original und Partner von «Wiesely», den «letzten Troubadouren», wie sich diese beiden Hösch-Brüder in ihrem Buch nennen.

>

24. Juni 1966 Annahme des Frauenstimmrechts in BS (als erster Deutschschweizer Kanton)

>

31. Juli 1966 Olympia am CH-Tag an der Weltausstellung Montréal

Den besonderen Höhepunkt, und auch einen erfreulichen Grundstein für die sichere Zukunft der Clique, bildet die Gründung einer Jungen Garde als wesentliche Voraussetzung für die spätere Erlangung des Stammverein-Status. Nach der Gründung der Glaine Opti-Mischte sind 29 Schülerinnen im eigenen Pfeifer-Unterricht angemeldet, aber leider noch keine Tambouren.


Gege Naturgsetz Liebe muesch nit welle huuche De kasch e-n-Asbär nit as Babysitter bruuche Wo gmaint het unsre Gotti Dienscht liess d’Schwobe gwinne Schnitzelbangg d’Rätsch-dätsch


1966

> 30. Juli 1966

Godi Dienst, der Basler Schiedsrich-

ter, pfeift den Final der Fussball-Weltmeisterschaften im Wembley-Stadion und macht mit seinem Entscheid England statt Deutschland zum Weltmeister. Es ist die Zeit des grausamen Vietnamkriegs. Dies ist jedoch f端r die Fasnacht kaum ein Thema. Die Basler Fasnacht ist in dieser Zeit nicht sehr politisch.


Obwohl bereits 1889 geplant, beginnt der Bau Tanzbewilligung fĂźr das Saalfest im Restaurant Reh

des Heuwaage-Viadukts erst im Jahr 1966 und wird

12.11.1966: CHF 70.–.

1970 vollendet.


1965

>

Im Juni 1965 Milchpreiserhöhung um

Aus einer ursprünglich auf 100 Stück lautenden

1 Rp. auf –.67/Liter

Bestellung von Mirage-II-Kampfflugzeugen wurden letztendlich aus Budgetgründen nur 57 Einheiten beschafft. Nach der Untersuchung durch die erstmals eingesetzte PUK (Parlamentarische Untersuchungskommission) tritt Bundesrat Paul Chaudet zurück.


Schon seit der Gründung der Opti-Mischte ist ihr Cliquenkeller am Imbergässlein 23 Zentrum und Seele des Vereinslebens und zugleich auch ein halbes Lebenswerk von Hans Stingelin. In Versform zum späteren «Silber»-Jubiläum im Jahr 1988 ist der Zustand in der Anfangszeit beschrieben:

nennung zum Stammverein. Natürlich erfolglos. So wird die Fasnacht 1965 mit einem wackeren Pfeifer- und Trommlerharst und mit dem Sujet «Dr

Gulasch-Kanone-Grieg uff em Petersplatz», im Zusammenhang mit der neuen Mensa der

Universität, absolviert, und zwar nach Beschluss der Vereinsversammlung ohne Wagen.

Dr Käller! Wär bim Imbergässli um en Egge Am 22. Mai 1965 wählt die Generalversammlung bereits ihren dritten Obmann, René Martig.

dä ka villicht e bitz no gspyyren oder schmegge vo dääre kurze, aber rächt beweggt Gschicht. Und wenn grad no dr Stingeli, dä heerlig Dyssi, Im vierten Jahr gilt es, die vom Ausbau des Cliquenkelbim Bächer häll sy Seemanns-Garn verzellt, gits doch lers bestehenden Verpflichtungen Schritt für Schritt en Ydrugg, wie men ooni Wasser, Liecht und Schyssi abzubauen. Nach heftigen Diskussionen wird be-

Tatsächlich ist der Keller noch sehr bescheiden, mit einer lebensgefährlichen Treppe, einer Handpumpe für das Abwasser beim kleinen Brünneli und einem bescheidenen, heute wohl nicht mehr zugelassenen Elektro-Ofen. Aber der Keller dient als ideales Übungs- und Versammlungslokal der noch kleinen Clique. Der Vorstand hat Grosses im Sinn und stellt beim Fasnachts-Comité bereits einen Antrag auf Er-

schlossen, den Jahresbeitrag von 12 auf 15 Franken anzuheben. Ein Gartenfest in der Rheinhalle erzielt einen Gewinn von CHF 954.75. Sogar ein Tanzabend im Restaurant Rössli findet zu jener Zeit noch regen Zuspruch. Im weiteren befasst sich der Vorstand noch mit aus jener Sicht bedeutenden Themen wie der Regelung allfälliger Totenehrungen oder der Schaffung eines Fonds für Ehrenpräsente und Geschenke. Ein zu jener Zeit noch drängendes Problem beschäftigt auch die Opti-Mischte, nämlich die Frage der Frauen als Aktivmitglieder. Einem allgemeinen Trend

Schon zu den Urzeiten der Opti-Mischte ist der Cortège mit seinen Staus und Lücken ein Dauerthema:

En unverschämti Glanzidee! Mit däre kennt me, ohni z’halte, Lehnd alli Clique aifach stoh… ‚ Und s Volgg soll näbe dure goh! Schnitzelbangg Doggter h.c.

entsprechend beschliesst man, wie es protokolliert wird, «Frauenzimmer» nur noch bis 15. November 1965 aufzunehmen. Nach dem Entscheid des Fasnachts-Comités, die Opti-Mischte (noch) nicht in die «A-Liga» aufzunehmen, wird erwogen, auf Zeedel und auf eine grosse Laterne zu verzichten, um der noch mageren Subventionierung zu entsprechen. Aber schliesslich wird auf dieses «daibele» verzichtet und mit bereits 17 Pfeiferinnen und Pfeifern, 5 Tambouren sowie wiederum mit einem Wagen als brave Comité-Clique Fasnacht gemacht. Offenbar befinden sich die Opti-Mischte immer noch in einer Sturm- und Drangphase der Gründerzeit. Dies führt denn auch dazu, dass um ein Uhr nachts vom Fasnachts-Mittwoch auf den Donnerstag der Obmann René Martig vor dem Restaurant Hasenburg handstreichartig abgesetzt wird, worauf er flugs mit ein paar Getreuen die Fasnachtsclique «Glunggi» gründet. An der folgenden Generalversammlung wird dann Markus Gschwind zum vierten Obmann erkürt.


1964

1964 Comité an zwei Standorten (Steinenberg/

1/3 Anteil des Hauses «zum Haupt» an der Krämer-

Clarastrasse)

gasse und 1/3 des «Laubegg» an den Wattmann

Haupt-Sujet: Ist Basel eine Provinzstadt?

Burkhard verkauft. Später erlebt das Imbergässlein 23 unzählige Hand-

Das «Haus zum Laubegg» wird 1398 erstmals

wechsel, bis es 1956 von der Einwohnergemeinde der

urkundlich erwähnt, als die St. Johannes-(Täufers)-

Stadt Basel aufgekauft wird.

Bruderschaft «auf Burg» (d. h. der Taufkapelle an der Stelle der jetzigen Liegenschaft am Münsterplatz 2)


Nach den ersten Geburtswehen tasten sich die Gründerväter möglichst rasch an den Aufbau eines Vereins im Sinne eines richtigen Clique heran. So ist man auch schon übers Jahr um ein lebendiges Vereinsleben mit den mittlerweile gut zwei Dutzend zählenden Mitgliedern bemüht. Wie zu jener Zeit üblich, wird ein einträgliches Gartenfest im Restaurant Rheinhalle auf die Beine gestellt, zur langsamen Äufnung der Vereinskasse. Eine erste grosse Herausforderung bedeutet die Sujetwahl für die zweite Fasnacht. Nach dem Attentat auf Präsident John F. Kennedy muss das ausgearbeitete Sujet, nämlich die Schliessung des US-Konsulats in Basel, kurzfristig ersetzt werden. Man macht sich unter dem Titel «WO SOLLE UNSERI GOOFE SCHLOOFE?» über einen lokalen Vorfall lustig, bei dem ein Primarlehrer über das damalige «Rotstübli» in der National-Zeitung eine preiswerte Altstadtwohnung sucht. So wird die Fasnacht 1964 mit dem noch bescheidenen Pfeifer- und Tambourenzug, ergänzt durch einen Wagen mit acht «Wägeler», friedlich und optimistisch absolviert. Aber schon kurz nach dem Bummel kommt es zu einem ersten Eklat und Fritz Frank verlässt die Clique. Und so findet an der Generalversammlung am 9. Mai 1964 bereits der erste Stabwechsel zum zweiten Obmann Beat Fischer statt.

1964 kann die Kreditanstalt ihren Neubau noch unbeschwert und grosszügig feiern. Der ChiassoSkandal ist noch in weiter Ferne. Und auf die ganz grossen Einbrüche wartet man noch bis ins nächste Jahrtausend … Da ging es der Globe-Air noch gut und löste noch keine Fasnachtssujets aus.


1962/1963 Toleranz ist einer der wesentlichsten Charakterzüge der Basler Fasnacht. Aber zugleich sind kleine und grössere Streitereien, oder gar handfeste Cliquen-Spaltungen, gang und gäbe. Weshalb es 1962 bei den «Waiche Biire» rumpelt, ist eigentlich wurstegal. Wichtig ist, dass sich eine Handvoll ihrer Mitglieder zusammenrauft und am 22. Januar 1963 zu einer konspirativen Versammlung trifft, die zur Geburt einer neuen Fasnachtsclique gerät. OptiMischte wird das Kind genannt. Der Bindestrich soll andeuten, dass es sich um eine Trennung von der alten Gruppe der «Waiche Biire» handelt. In anderer Interpretation soll aber auch das «Mischte» für den Aufbruch zu neuen Ufern, zum Ausmisten also, anregen. Insbesondere aber soll der Name zum Ausdruck bringen, dass man mit Optimismus an den Aufbau einer dauerhaften, freundschaftlichen Clique denkt und glaubt.

Für ein eigentliches Sujet reicht es noch nicht. Man marschiert unter dem Titel «DIE ALTE – VORWÄRTS MARSCH!» Dann, am 22. März 1963, findet die zweite, also die eigentliche Gründungs-Versammlung statt, und Fritz Frank wird erster Obmann. Vor allem aber kann schon im ersten Jahr von der staatlichen Liegenschaftsverwaltung ein Keller am Imbergässlein 23 für damals 20 Franken im Monat gemietet und nach riesiger Fronarbeit bereits am 16. November 1963 eröffnet werden.

Markus Gschwind, Willy Kyburz, Hans Läuchli, Hans Stingelin und Dieter Winter sowie Fritz Frank bringen das Kunststück fertig, innert sieben Wochen einen fasnächtlich gestalteten Schnappkarren und sogar eine Laterne zu basteln, um dann als intrigierende Gruppe den Cortège zu absolvieren. Vor dem Comité wird allerdings abgestiegen und leidlich gut gepfiffen.

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3. – 8. Mai 1963:

Schon 1963 wird mit dem Sujet «Musée Carnéval»

«Berlin grüsst Basel» mit Willy Brandt

ein mögliches Fasnachts-Museum thematisiert. An der Fasnacht (4. – 6. März 1963) streichen die SBB

1963 stirbt Drummeldoktor Frutz Berger.

wegen Strommangel sämtliche Extrazüge zur Basler

Dr. Fritz Berger (1895–1963), genannt «Frutz»,

Fasnacht.

Gründer der Alti Richtig, Armee-Trommelinstruktor, Erfinder der Berger‘schen Trommelnotation und Verfasser des Lehrgangs «Das Basler Trommeln».


Mitgründer Markus Gschwind vor dem Schnappkarren der «ersten Stunde». Die Gründerväter mit ihren Seiblootere.


Sujets 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988

Die Alte – vorwärts marsch! Wo solle unseri Goofe schloofe? Studänte Gulasch-Kanone-Grieg Schoodes-Modeschau Fährimaa muess dä Rummel si? Em Gutzi sy Picasso-Bättel Mer sy dergäge! Buschi-Wuche 70? «du Depp gsehsch dr Nepp» Dr kurz Rummel oder: dr glai Goldruusch an dr Gärbergass Dr neij Glopfgaischt underem Motto Hesch s Gligg gheert Glagg? s isch dr Wurm dinn oder: Fasnacht, quo vadis? Muess denn wirgglig umsverregge alles no Zytrone schmegge Aadie Kirsiwaije Jedi Wuchen e Fescht Aadie Hans! D Lääde in der Innerstadt finde d Innerstadt nimm glatt Es grient so grien wenn d Burger wehle mien Muess denn wirgglig umsverreggle – alles ummenander seggle? Nie me grien oder: Dr Gaischt vo Brüglige Holz - Brueder – Holz! Miss Alice Bas-el-Sahar Koschtenexplosion im Fasnachtswääse Moz-Art Klatsch-as-klatsch-can oder: die gytige Zytige Kultur-statt Basel

1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Vélo frisé Dasch dr Gipfel! oder: le petit cirque de Bâle Mer sinn so FREY Waldesruh Tu Quiin or not tu Quiin? Patina Arte Basiliensis (Buona Serra Basilea) La chasse de Bâle Hörnli-Salaat oder: die neji Plangge-Oornig im Baihuus es freschtelet oder: la période frigidaire Hong Kong Hai oder: neyi Sitte im Reich der Mitte Bigg isch digg! Doo griegsch Veegel! D Verdryybig us em Paradyys Imagine there is no Fasnacht oder: s giengt au ooni… Zrugg in Bus(c)h Herzog und Demeuropolis e gw(h)alt(s) Zug derbyysyy.com Fettnapf dr XVI oder: s Halali vo Rom Mordpol oder: d Schlacht am kalte Buffet Uns isch es wuurscht oder: Servoilà (zer’vwa’la) Gnomen est Omen oder: Mer meerzen is us! Nüt Nöis vom Zöis oder: Europa als Faux-Pas? Mer hänns jo gsait! oder: Europa als Faux-Pas! cogito, EGO sum …und numme ICH!


Drummeli-Auftritte

Obmaa

1973 1975 1978 1980 1981 1983 1984 1986 1988 1990 1992 1994

1963 1964 1965 1966 1972 1982 1984 1997 2010

1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2013

Saggodo Ryslaifer dr Bhaltis Stänzler Läggerli 10. Värs Arabi Waggis z Basel am mym Rhy Regimäntsdochter Dudelsagg Säggsilytte-Marsch (mit den Verschnuuffern) dr Gondoliere Oh Susannah Fäärimarsch Wenzel-Marsch Christmas-Medley The Blue Opti-Mist Hofnaar Pinocchio Escamillo Wenzel-Marsch (Jubiläumsauftritt)

– – – – – – – – –

1964 1965 1966 1972 1982 1984 1997 2010

Laternenmaler Fritz Frank Beat Fischer René Martig Markus Gschwind René Birrer Felix Rudolf von Rohr Reto Brun André Debrunner Thomas Strähl

1963 Albi Hürt 1964 Hans Läuchli 1965 – 1966 Fredy Probst, José Schmid und Hans Stingelin 1967 – 1974 Andreas Daniel Vetsch 1975 Peter Rudolf von Rohr 1975 – 1977 Hampe Wüthrich 1978 – 1979 Heidi Mohler 1980 – 1985 Andreas Daniel Vetsch 1986 – 1987 Walter Grieder 1988 – 1994 Heinz Bürgin 1995 – 2000 Andreas Daniel Vetsch 2001 – Magnus Roth


Anzahl Aktive beim Stamm Fasnacht

Vortrab Pfyffer Dambuurmajor Dambuure

Total

Fasnacht

Vortrab Pfyffer Dambuurmajor Dambuure

Total

1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988

0 26

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0

0 4

9 6 8 10 11 14 16 16 16 16 18 15 17 15 15 11 14 19 14 16 15 14

17 14 14 16 16 17 19 21 20 22 24 25 22 21 21 26 26 23 25 20 23 24

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

8 7 8 8 10 11 12 12 11 10 11 16 20 18 18 15 16 18 18 16 20 20

9 36 28 24 35 28 31 35 38 43 48 50 43 55 54 57 60 55 55 53 57 61 58 53 59 59

1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

13 12 12 13 14 16 16 14 18 14 13 15 18 17 16 16 18 16 15 19 21 21 22 20 26

50 50 52 55 58 61 59 58 65 57 57 64 73 71 69 80 88 87 91 87 87 90 86 82 88

22 22 23 25 28 29 26 29 29 26 26 31 34 33 31 40 43 45 50 43 43 44 42 38 35

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

14 15 16 16 15 15 16 14 17 16 17 17 20 20 21 23 26 25 25 24 22 24 21 23 26


Bildnachweis Alti Richtig: S. 97, 108 und 122

Felix Rudolf von Rohr: S. 22 und 55

Basler Bebbi Basel: 27, 67, 69 und 77

Judith Roth: S. 43

Ivo Birrer: S. 15, 19, 24, 25, 30, 34, 36, 37 und 40

Magnus Roth: S. 6 bis 49, 69, 73, 75, 76, 77, 78 und 79

Central Club Basel: S. 11

Roland Schmid: S. 20

Patrice Cron: S. 4 und 5

Schnitzelbank-Comité: S. 60, 63, 71, 101 und 119

Die Aagfrässene: S. 21 und 45

SF 1 (Videostills): S. 29 und 64

Fasnachts-Comité: S. 50 und 51,

Spale Clique 1927: S. 17

(Staatsarchiv Basel-Stadt, PA 1019a C 1–2) S. 94, 95,

Staatsarchiv Basel-Stadt: S. 70, 71, 72, 83, 93, 99 und 110

96, 99, 101 und 107

Laura Strähl: S. 7

Fasnachtsclique Olympia: S. 21 und 31

Walter Sütterlin: S. 77 und Cover-Rückseite

Steven Gravino, S. 57

Schnoogekerzli/Markus Etterich: S. 81

Kuttlebutzer: S. 103

Martin Schulte-Kellinghaus: S. 32 und 43

Lälli Clique: S. 46 und 57

Andreas D. Vetsch: S. 42, 43, 54, 56, 57, 84 und 85

Domo Löw: S. 61

Kurt Wyss: S. 57, 58, 62 und 121

Muggedätscher: S. 55

Vereinigte Kleinbasler (VKB): S. 109

Marie Luise Platten: S. 41 Fredy Prack: S. 49, 91 und 98

Die Herausgeber haben versucht, alle Inhaber der Bildrechte

Rätz-Clique 1923: S. 65, 88 und 107

ausfindig zu machen. Bei etwaiger Antastung Ihrer Rechte

Dennis L. Rhein: S. 25 und Cover-Rückseite

wenden Sie sich bitte an die Opti-Mischte.

Wir danken für die grosszügige Unterstützung:



S EERSCHT HALBJOORHUNDERT OPTI-MISCHTE

S EERSCHT HALBJOORHUNDERT 50 Jahre Fasnachtsclique

OPTI-MISCHTE, 1963 – 2013

... und allerlai drumumme


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