Der Obstbau, die Obstproduktion und der Obsthandel im Deutschen Südtirol

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Der Obstbau, die Obstproduktion und der Obsthandel im Deutschen

Südtirol

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

DIE OBSTKULTUR&

DIE OBSTGEBIETE

Die Obstbaugebiete des deutschen Südtirols zeichnen sich nicht so sehr aus durch ihre Ausdehnung als durch die Intensität der Kultur. Das hervorragendste Obstbaugebiet ist jenes des Etschtales und zwar des Teiles von Meran bis Bozen und Salurn, 180 - 570 Meter über dem Meeresspiegel gelegen.

Wenn man von der luftigen Höhe des Schlosses Tirol bei Meran, welches dem Lande den Namen gegeben hat, den Blick gegen Süd osten wendet, so liegt das Etschtal von Meran bis Bozen gleichsam wie ein großer Obst- und Weingarten, umsäumt vom Gebirge und belebt durch einen Kranz von Burgen und Schlössern, Villen und Ortschaften, zu unseren Füßen.

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Es überrascht uns in diesem Gebiete nicht nur die Mannig faltigkeit der vorkommenden Obstpflanzen, sondern auch die glückliche, harmonische Vereinigung des üppigen, durch besondere Auswahl und Kultur schon südlichen Pflanzenwuch ses innerhalb einer großartig angelegten Natur. Die Parkanlagen und Villengärten des Weltkurortes Meran sowie jene von Bozen erfreuen in dieser Beziehung jeden Dendrologen und Gartenfreund durch die Reichhaltigkeit der kultivierten, selbst subtropischer Gehölze. Aus dem weiten, sehr interessanten Talkessel von Bozen, umspannt von einer großarti gen Gebirgsszenerie und belebt durch Bauten früherer Zeiten, sowie solchen der Neuzeit, namentlich des aufstrebenden Kurortes Gries, dehnt sich gegen Süden eine Fortsetzung des geschilderten Obstgebietes

längs der mit dem Eisack und der Talfer vereinigten Etsch aus, mit dem schön gelegenen Mit telgebirge von Überetsch, dem Kalterer See und mit der Mendel im Hintergrund. Wir haben es in diesem Gebie te mit einem ganz entwickel ten landwirtschaftlichen Obst bau zu tun. Entsprechend dem Zwecke des Verkaufes des Obstes ist auch die Zahl der wirk-

Schloss Tirol

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Mit Vorzug werden Äpfel und von diesen die aromatischen Rosen- und Traubenäpfel gezogen, Obstsorten von mittlerer Größe, die, ohne zu welken, auch in gewöhnlichen Aufbe wahrungslokalen sich halten. Viele der in den mittleren und selbst höheren Lagen sich vorzüglich entwickelnden Reinettensorten verlieren in den wärmeren Lagen dieses Gebie tes, das seinem Charakter nach Weinklima ist, ihren Wohlge schmack, daher auch der Anbau der Reinetten mit Ausnahme einiger vorzüglicher, spätreifender Sorten ein ziemlich beschränkter ist, und sich auf das Mittelgebirge beschränkt.

Auch von Birnen werden beim Großanbau nur wenige Sorten von Sommer-, Herbst- und Wintersorten gezogen.

Von Steinobst sind in den wär meren Lagen besonders Pfirsiche und Früh-Kirschen, in geringerer Ausdehnung Aprikosen und Zwetschen angebaut, dagegen werden letztere Obst sorten in ziemlicher Menge im Mittelgebirge kultiviert.

Einen hervorragenden Exportartikel bilden die Trauben. Von diesen wird insbesondere die in der Meraner Gegend fast ausschließlich angebaute Sorte Groß-Vernatsch, Blauer Trollinger oder Black Hamburgh, Frankenthaler im Großen expor tiert. In Meran selbst ist der Vernatsch die so beliebte und bekannte Kurtraube und fin den sich zur Zeit der Traubenreife eine große Anzahl Gäste zur Traubenkur ein; in der Tat gibt es nicht leicht eine als Ess- und Kurtraube so vorzüg lich geeignete Sorte als diese.

6 lich im Großen angepflanzten, namentlich Winter-Obstsorten eine ganz beschränkte und übersteigt kaum das Dutzend; darin liegt auch zum Teil die Hauptstärke des Tiroler Obst handels, der dadurch in die Lage versetzt wird, größere Mengen von dauerhaftem Winterobste liefern zu können.

Ferner ist in diesem Gebiete der Kastanienbaum in ganz bedeutender Ausdehnung an den Hängen kultiviert und lie fert derselbe in manchen Gegen den sehr große Erträge; die Kastanienwälder sind vielfach bewässerbar und ward zumeist der Kastanie mit frühreifer, hellfarbiger Frucht, gegenüber der dunkelfarbigen späteren Sorten, der Vorzug eingeräumt. Die Anpflanzung der Obst bäume in diesem Obstgebiete geschieht auf Wiesen und Äckern, zum Teil in Weingär ten in weitläufiger Pflanzung.

Die vorzüglichsten Obstgelände sind bewässerbare Grundstücke, entstanden durch Überschüttung oder Grundstücke in der Talsohle, mit von Natur aus feuchtem Untergrunde und mit an Nährstoffen reichen Boden; in anderen Geländen ist die Sicherheit des Ertrages der Obstbäume und die Entwicklung der Früchte durch die jährlich durch einige Zeit herrschende Hitze und Dürre

mehr oder weniger gefährdet. Beim landwirtschaftlichen Obstbau werden in der Regel 2-3-jährige Bäume mit einer Stammes höhe von 1-1,50 Meter gepflanzt.

Der verhältnismäßig niedere Stamm trägt wesentlich zur raschen Entwicklung der ziemlich schwach wachsenden Bäume der einheimischen TafelObstsorten und zu deren frühe ren Tragbarkeit bei. Die Pflege der Obstbäume ist durchschnittlich eine gute und müssen wir an dieser Stelle entschieden der Meinung entgegentreten, dass die Natur ihre Güter an Obst hier ohne Zutun der Menschen so überaus reichlich ausstreue.

Außer den gewöhnlichen Kul turarbeiten hat der Südtiro ler Obstbauer unter den herr schenden, die Entwicklung der Schmarotzerpilze so fördernden klimatischen Verhältnissen, die Obstbäume besonders gegen diese, sowie gegen zahl reiche Insekten zu schützen, welche ihm beide den Lohn

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GescheibterTurmbeiBozen

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seines Fleißes streitig zu machen suchen. Zur Bekämpfung des Mehltaus -Oidium pomorum- müssen die Obstbäume mehrmals mit Schwefelpulver bestäubt -geschwefeltwerden und gegen das, die Fleckkrankheit -Jausch- erzeugende Fusicladium pyrinum und Fusicladium dendriticum, sowie gegen die Septoria piricola, sucht der Obstzüchter seine Obstbäume durch zweckmäßige Anwendung von Kupferkalkmischungen zu schützen, wobei er auch gegen die Insekten anzukämpfen sucht.

Neben dem landwirtschaftlichen Obstbau bestellt aber ein sich mehr und mehr ausbreitender Gartenobstbau und sind besonders in den Hügellagen um Meran und Mais Form obstgärten von sehr großer Ausdehnung ent standen, in welchen mit großem Erfolge her vorragende Spezialitäten, namentlich Weißer Winter-Calvill in großer Menge gezogen wird, dessen Kultur und Absatz besonders von der sich gebildeten Meraner Calville-ExportGesellschaft betrieben wird.

Die mit Calvillbäumchen bepflanzte Fläche der 3 Genossenschafts-Mitglieder beträgt 6 Hektar und ist dieselbe mit etwa 25.000 Bäumchen, zumeist auf Johannisapfel und etwas auf Splitapfel veredelt, besetzt. Die in diesen Obstgarten besonders angewendete Form ist vorwiegend der horizontale einarmige Cordon, 4 Etagen auf einem Spalier

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Außerdem finden sich sowohl in der Meraner- als BoznerGegend noch zahlreiche Besit zer von Formobstgärten und Produzenten von feinstem Spalier-Tafelobst.

Neben Kernobstsorten gedeihen hier bei dem trockenen Klima, den durchlassenden Boden bei vorzüglich einge richteter Bewässerung, beson ders in einzelnen Lagen bei Naturns, Kastelbell, Latsch, Tschars, Goldrain, Schlanders, Kortsch und Schluderns die Marille, eine zu der Gruppe der spät reifenden, saftigen und großfruchtigen Aprikosen gehörige Spielart dieses Obst-

Die hervorragendsten Obstla gen sind und zwar von Meran dem Flusslauf folgend gegen Bozen, Bezirk Meran: MeranMais, Algund, Tirol, Schenna, Burgstall, Gargazon; im Bezirke Lana: Lana selbst mit seinen Obstanlagen von bedeutender Ausdehnung, hervorragendstes Obstgebiet, dann die Orte Marling mit Schloss Lebenberg, Nals, Andrian, sodann das Mit telgebirge von Tisens, Völlan mit seinen Kastanienwäldern; dann der Bezirk Bozen mit den Orten: Gries, 12 Malgreien, Siebenreich, Terlan, Vilpian, Leifers, Branzoll; Bezirk Neumarkt mit den Orten: Neumarkt, Auer, Montan, Salurn; dem Bezirke Kaltern, mit Kaltern, beson ders die Gebiete um den Kalt erer See, Tramin, Kurtatsch, Margreid, sowie den Orten St. Michael, St. Pauls und Girlan. Von Meran aus in nordwest licher Richtung anschließend, an das Hauptobstgebiet BozenMeran, die Fortsetzung des Etschtales gegen den Ursprung dieses Flusses und von dem Meraner Gebiet durch die Töll getrennt, liegt das Obstbau gebiet des Vinstgaues 570800 Meter über dem Meere.

10 gezogen - Cordonspalier. Diese Calvillgärten wurden vom Herbste 1889 bis Frühjahr 1892 angelegt. Das gemeinsame Magazin fasst etwa 300.000 Äpfel; dasselbe ist im Sommer 1892 erbaut worden und ist in jedweder Richtung mustergiltig angelegt.

Ein weiteres Obstgebiet ist jenes des Eisacktales, 240 - 700 Meter über dem Meere, wel ches sich von Bozen aus gegen Norden zieht und hauptsächlich die Bezirke Klausen und Brixen mit den Orten Klausen, Feldthurns, Albeins, Sarns, Brixen, Elvas, Vahrn umfasst. Äpfel, Birnen namentlich Kir schen, sowie Marillen, dann Zwetschken, Kastanien sind hauptsächlich angebaut. Die ses Obstgebiet nähert sich zum Teile jenem von Vinstgau, indem in beiden Tälern die Obst bäume mehr in geschlossenen Grundstücken, als Baumgärten gezogen werden. In einzelnen Gegenden ist der Kirschbaum der am meisten angepflanzte Baum. Im Allgemeinen ist die Sortenauswahl für dieses Gebiet besonders von Äpfeln eine vom

Hauptgebiet verschiedene. Am meisten findet sich angebaut der Rote Stettiner, sowie eine in diesem Gebiete unter dem Namen Plattling verbreitete Sorte die identisch ist mit dem Haslinger und dem Pogotsch, ferner verschiedene Reinettensorten und mittelfeine und feine Birnen. Die Seitentäler des Etschtales, wie das Passeiertal, dann das Sarntal, Eggental, Grödnertal sind mit Bezug auf ihre klimati schen Verhältnisse für Obstbau weniger geeignet.

Im Pustertale dagegen gibt es einzelne Gebiete mit einem ziemlich ausgedehnten und rationellen Obstbau, namentlich in der Umgebung von Lienz und Dölsach.

Zur Förderung des Obstbaues tragen alle Iandw. Bezirksge nossenschaften Deutsch-Südtirols bei, welche zu einem Genossenschaftsverbande sich vereiniget haben, welche Kör perschaft auch die unmittel bare Veranlassung gab, dass das deutsche Südtirol sich in ausgedehnterem Maße an der

11 baumes, die erfahrungsgemäß die beste Conservenfrucht ist. Neben feineren Äpfeln und Birnen liefert das Vinstgau eine größere Menge eines dauerhaf ten Wirtschaftsobstes, (Stetti ner), ferner Zwetschen und Kastanien.
Bozen Leifers Branzoll Auer Montan Neumarkt Salurn KalternMendel Tramin Kurtatsch Siebenreich Terlan Vilpian Gargazon Meran Burgstall Nals Lana Marling Schlanders Kortsch TöllNaturns Kastelbell Tschars Vinstgau Dorf Tirol Schenna Passer Talfer Eisack Etsch Algund St Michael Girlan St Pauls Völlan Schluderns

Eisack

Franzensfeste Vahrn Brixen Klausen Feldthurns Albeins Lajen Birne Apfel Kirsche Traube Kastanie Zwetsche Marille Eisacktal DIE OBSTGEBIETE

Petersburger Ausstellung beteiligte. Außerdem bestehen aber noch zwei Spezialvereine, welche sich die Förderung des Obstbaues als Aufgabe gestellt haben, nämlich der Obst-, Wein- und Gartenbau-Verein in Bozen und der Obst- und Gartenbau-Verein in Meran.

Zur Entwicklung des Obstbaues trägt auch wesentlich die dazu berufene landwirtschaftliche Landesanstalt und Versuchsstation in St. Michele a. E. bei, an welchem Institute zwar alle für Tirol wichtigeren landw. Fächer theoretisch und prak tisch gelehrt werden, die aber in Anbetracht der großen Bedeutung, welche der Weinbau, die Kellerwirtschaft und der Obst bau für Südtirol haben, auf die Förderung der genannten Kulturzweige ein besonderes Gewicht legt.

Neben dem theoretischen, und praktischen Unterricht im Obstbau und Weinbau, teils an der Schule selbst, teils durch Abhaltung von Wandervorträgen etc., liefert diese Anstalt

den Besitzern zu verhältnismäßig niederem Preise Obstbäume und Reben aus den aussgedehnten Versuchs-Wein- und Obstgärten, sowie den Baum schulen; der Anstaltsbesitz hat ein Gesamtareal von rund 119 Hektar, davon rund 16 Hektar Weingärten, 4.74 Hektar Fläche sind dem Baumschulbetriebe gewidmet und es werden jähr lich etwa 6000 bis 7000 Bäume abgegeben.

Die Zwerg- und Formobst-Anlagen entfalten die zweckmäßigs ten Baumformen. Der Form obst- und der Muttergarten umfassen etwa eine Fläche von circa 2 Hektar und sind mit 258 Spalier-, 788 Cordonsbäumen und 670 Pyramiden bepflanzt. Die Wiesen und Äcker sind mit Halbhochstämmen der wich tigsten Sorten besetzt und beträgt die Zahl dieser 800 Stück.

Im Großen sind nur wenige Sorten gepflanzt, zum Studium jedoch, und in einzelnen Exem plaren enthält das Sortiment 164 Äpfelsorten, 163 Birnsorten, 20

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Landwirtschaftl. Landesanstalt in St. Michele, an der Etsch Kirschensorten, 27 Zwetschenund Pflaumensorten, 4 Aprikosen- und 15 Pfirsichsorten. Das Gesamtraubensortiment enthält 380 europäische und 50 der wichtigsten amerikanischen Varietäten.

Die Anstalt besitzt auch eine größere Kellerei, eine Käserei, Einrichtungen für Obstverwertung, Stallungen etc. Mit der Lehranstalt ist ferner eine Iand wirtschaftlich - chemische Ver suchsstation verbunden.

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Kurort Gries bei Bozen
Nur in der Juliglut wird Obst und Wein gut.
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Apfelsortiment

Traubensortiment

Birnsortiment

Kirschsortiment

Zwetschen- und Pflaumensortiment Aprikosen- und Pfirsichsortiment

18 DIE OBSTSORTIMENTE
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Das deutsche Südtirol produziert der Hauptsache nach feines Kernobst und von diesem insbesonders feine Tafeläpfel und auch feine Birnen; von dem übrigen exportfähigen Obste wäre zu nennen Kastanien. Wir lassen ein Verzeichnis der in Tirol von altersher angepflanzten Obst sorten folgen mit Hinzuziehung jener, welche im Laufe der Zeit eine gewisse Bedeutung erlangt haben, die wichtigsten Sorten sind fettgedruckt.

Wir lassen hier eine kurze Beschreibung und Cha rakterisierung einer Auswahl der wichtigsten ein heimischen sowie eingeführten und sehr verbreiteten Hauptsorten folgen.

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21 Apfelsortiment

Hauptsorten:

a) einheimische oder seit langer Zeit in Tirol angepflanzte Sorten:

Weißer Rosmarin Mantuaner Roter Rosmarin Tiroler Spitz-Lederapfel Edelroter Herbst Taffetapfel Köstlichster Edelborsdorfer-Maschanzker Böhmer

b) eingeführte und sehr verbreitete Sorten:

Weißer Winter Calvill Canada Reinette Ananas Reinette Orleans Reinette Edel-Reinette Winter Goldparmäne

Ergänzungssorten:

a) einheimische oder seit langer Zeit in Tirol angepflanzte Sorten:

Halbweißer Rosmarin Lanaer Böhmer Mader‘ s Taubenapfel, Schlatterer Kleiner-, Stern- und Schwarzer Api Tiroler Plattlederapfel

b) eingeführte und verbreitete Sorten:

Roter Oster-Calvill Gelber Winter-Stettiner Gravensteiner Haslinger Gelber Bellefleur Carmeliter-Reinette Winter-Taffetapfel Champagner-Reinette Roter Stettiner

Sommeräpfel:

Weißer Astrachan Roter Astrachan Pfirsichroter Sommerapfel Sommer-Gewürzapfel

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Schloss Zenoburg bei Meran
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Weißer Rosmarin

Synonyme

Erntezeit:

Empfindlichkeit/Pflege

Weißer, Edelweißer 56-64mm Breite, 63-70mm Höhe 115g - 120g länglich-eiförmig bis abgestutzt kegelförmig hellweißgelblich zartes, weiches und saftiges, leicht verdauliches Fleisch, mit sehr aromatischem, charakteris tischem Geschmack feine, angenehme Säure

reift am Baume zur gewöhnlichen Herbstzeit, wird von Ende November an genießbar und hält sich bis ins späte Frühjahr

gegen Pilze empfindlich verlangt einen warmen Standort, eher trockenes Klima, geschützte Lage und einen tiefgründigen, lockeren, fruchtbaren, feuchten oder bewässerbaren Boden und sehr fleißige Behandlung

Details Zusammensetzung

Trockensubstanz 13.17%, Wasser 86.83%, Zucker 8.75%, Apfelsäure 0.32 %

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: Größe: Gewicht: Form: Farbe: Geschmack:
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Mantuaner

Synonyme:

Größe

Erntezeit:

Empfindlichkeit/Pflege:

Apfel aus Mantua, Kalterer Böh mer 75mm Breite, 54mm Höhe 90g - 100g flachrund, käseförmig hellgrüngelb-weißgelb auf dem größten Teile der Schale mit einem leuchtenden Karminrot bedeckt feines, sehr mürbes, zartes, mildes Fleisch mit dem charakteristischen Geschmack der Rosenäpfel Fleischreife tritt ein von November an und lagert sich die Frucht ausgezeichnet ohne zu welken ziemlich empfindlich gegen Pilze, dagegen ziemlich hart gegen Kälte, nicht sehr wählerisch bezüglich des Bodens, der aber gut sein soll

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: Gewicht: Form: Farbe: Geschmack:

Roter Rosmarin

Größe:

Gewicht

Form Farbe

Erntezeit:

Empfindlichkeit/Pflege:

50-60mm Breite, 60-70mm Höhe 100g unregelmäßig, abgestutzt eiförmig bis abgestutzt walzenförmig

an der Sonnenseite dunkel kar mosinrot etwas festes, jedoch feines, saftiges Fleisch, wenn auch weniger stark ausgeprägte Gewürze des Weißen Rosmarin, angenehme Säure

reif von Ende November an, hält sich ohne Einbuße an Geschmack und Farbe bis ins Frühjahr und ist eine Zierde der Tafel ziemlich empfindlich gegen Pilze, ist aber bezüglich des Bodens und der Lage weniger wählerisch und gedeiht auch noch in mitt leren Lagen; verlangt fleißige Behandlung, trägt aber dann ziemlich gut

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: Geschmack:
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Tiroler Spitz-Lederapfel

Größe

Details Zusammensetzung:

60-62mm Breite, 59 63mm Höhe

100g - 110g abgestumpft, walzenförmig Schale ist ziemlich rau, grüngelb und später ledergoldgelb, sonnenwärts zuweilen mit rötlichem Anflug und ist mit einem braunen oft goldartigen Korkrost bedeckt

Fleisch ist fast etwas zähe, süß-säuerlich mit feiner, hervortretender Säure

vor Dezember, und hält sich die Frucht entsprechend aufbewahrt, z. B. in einem Fasse, bis in den Sommer nicht empfindlich, auch bezüglich des Bodens nicht wählerisch und trägt in späterem Alter reichlich

21.70% Trockensubstanz, 78.30% Wasser, 13.54% Zucker und 0.97% Apfelsäure

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: Gewicht: Form: Farbe: Geschmack: Erntezeit: Empfindlichkeit/Pflege:

Edelroter

Synonyme

Erntezeit:

Empfindlichkeit/Pflege:

Triangelapfel 60-74mm Breite, 60-70mm Höhe 100g etwas ins Dreieck verschobene oder zusammen gedrückte Kelchfläche abgestutzt eiförmige, bis abgestutzt walzenförmige Gestalt lackrot würziges, mildes, fein aromatisches, weiches Fleisch

Details Zusammensetzung:

Fleischreife tritt im November ein, doch hält sich die Frucht ohne zu welken, doch mit einer kleinen Einbuße an dem Wohlge schmack bis ins Frühjahr nicht besonders empfindlich gegen Pilze, gedeiht in fast jedem Boden, doch sagt ihm bei seiner großen Tragbarkeit ein fruchtbarer Boden am besten zu Trockensubstanz 14.25%, Wasser 85.75%, Zucker 8.74%, Apfelsäure 0.26%

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: Größe: Gewicht: Form: Farbe: Geschmack:
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Köstlichster

Synonyme

Größe

Gewicht

Farbe

Erntezeit

Empfindlichkeit/Pflege

Napoleonsapfel, Azarolapfel, Cosenza gentile, Köstlicher von Tirol, Zallingerapfel 70-80mm Breite, 58-60mm Höhe 100g rundliche, nach dem Kelche stärker abnehmende, ziemlich regelmäßig gebaute Frucht

hellgelbe, sonnenwärts leuchtend karmin-rosenrote Färbung

starker Geruch und mit äußerst zartem, mildem, lockerem und saftigem Fleisch von edlem Rosengeschmack, ein wirklich köstlicher und dabei wunderschöner Apfel fleischreif im November, hält sich aber vorzüglich und ohne zu welken bis in das Frühjahr verlangt einen guten, nicht trockenen Boden, eine gute und mit Rücksicht auf den langen und sehr dünnen Stiel vor Wind geschützte Lage und fleißige Behandlung

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: Form:
: Geschmack:
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:

Erzherzog Heinrichpromenade in Gries

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Ein Apfel pro Tag, mit dem Doktor kein Plag.

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Weißer Winter-Calvill

Größe: : Farbe:

Geschmack:

Erntezeit:

Empfindlichkeit/Pflege:

94mm Breite, 74mm Höhe 200g - 400g abgestutzt-flachrund bis kegelförmig einfarbiger, hell-gold-gelber, selten etwas wenig geröteter Apfel; 5 starke und 5 schwächere Rippenkanten ziehen vom Kelch zur Stielhöhle

Fleisch ist fein bis sehr fein, mürbe, saftig, sehr aromatisch, wechselt je nach Lage & Kultur

Apfel soll lange hängen bleiben, die Reife beginnt im November, und hält sich die Frucht selbst bis Juni

sehr empflindlich, kein Feldbaum mehr; auf Zwergunterlage in guten, gut gedüngten, lockeren, warmen, bearbeiteten, bzw. bewässerbaren Boden, gute, hügelige Lage und nicht feuchtes Klima zu empfehlen; auf Wildlung, sowie auch auf Splittapfel nicht so sicher im Ertrag als auf Zwergunterlage; verlangt die aufmerksamste Behandlung und Pflege

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Gewicht: Form

Canada-Reinette

Synonyme

Farbe

Schale mit zahlreichen Korkrostabzeichen und Sternchen, weißgelb, zuweilen mit etwas bräunlicher Röte Fleisch fein, markig und würzig aus guter Lage, etwas leer schmeckend und selbst mehlig aus geringen, besonders tiefen Lagen

Erntezeit

Empfindlichkeit/Pflege: Pariser Rambourreinette 80-95mm Breite, 70-80mm Höhe plattrunde, zuweilen nach oben abnehmende, etwas unregelmäßige Form mit abgestutzter Kelchfläche, von welcher sich Erhabenheiten bis in die Stielhöhle ziehen

Reifzeit November bis März Baum wenig empfindlich, verlangt guten Boden und nicht zu hohen Stamm. Auch als Formbaum geeignet

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: Größe: Form:
: Geschmack:
:
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Ananas Reinette

Größe:

Form: Farbe:

Geschmack:

Erntezeit:

Empfindlichkeit/Pflege:

60-67mm Breite, 56-59mm Höhe abgestumpft, länglich oder rundlich, eiförmig hellgelbe-goldgelbe Schale, die mit zahlreichen eckigen, grünumkreisten Punkten gezeichnet ist Fleisch ist fein, saftig, von edlem an Ananas erinnerndem Geschmack; in höheren Lagen manchmal etwas säuerlich

Reifzeit November-Februar

verlangt guten, fruchtbaren, feuchten Boden und ist nicht empfindlich, auch für Formbaumzucht geeignet

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Orleans-Reinette

Größe:

Form: Farbe:

Geschmack:

Empfindlichkeit/Pflege:

70-75mm Breite, 60-62mm Höhe stark abgestutzt, rundlicheiförmig goldgelb mit Korkrostabzeichen und sonnenwärts mit Hellrot überzogen und dunkler gestreift Fleisch sehr fein, mürbe, saftig mit edlem Reinettengeschmack nicht empfindlich, gerne tragend, in gutem, nicht zu trockenem Boden und selbst etwas höherer Lage

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Edelreinette

Synonyme:

Größe

Form

Geschmack: :

Empfindlichkeit/Pflege:

Silber-Reinette

70mm Breite, 57-59mm Höhe

stark abgestumpft, rundlichkegelförmig, oft schwach rippig grüngelblich, mit feinen Korkrostpunkten gezeichnete Schale

Fleisch fein, mürbe, saftig, von edlem Geschmack

November - März

Baum nicht empfindlich, in fast jedem Boden gerne tragend

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:
: Farbe:
Erntezeit

Winter-Goldparmäne

Größe: Form: Farbe: Geschmack:

Erntezeit: Empfindlichkeit/Pflege:

69-70mm Breite, 61-64mm Höhe wechselnde Form, von abgestumpft länglich bis rundlich kegelförmig Schale gelb-goldgelb, schön gerötet und gestreift

Fleisch ziemlich fein und mürbe, saftig, mehr süßlich

Reifzeit von Ende September an bis Frühjahr

nicht empfindlich, in jedem Boden tragbar und für mittlere und selbst höhere Lagen noch geeignet

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Der Name würde auf Böhmen als Heimat hinweisen, doch ist diese Obstsorte dort nicht bekannt. Zum Unterschiede zu dem sogenannten Kalterer Böhmer, dem Mantuaner und dem Lana Böhmer wird die hier beschriebene Sorte vielfach als Edelböhmer und in der Meraner Gegend als Roter Taffetapfel bezeichnet. Äpfel mittlerer Größe sind 60-70 mm breit und 50-58 mm. hoch bei einem Gewichte von 100g; flachrunder gegen den Stiel platt abgerundeter Apfel mit zuweilen etwas verschobener Gestalt und weißgelber meist lebhaft karminrot oder zartrosa gefärbter, oft auch etwas gestreifter Schale und feinem, ziemlich lockern, sehr saftigen Fleisch und rosenartigem Gewürz; Fleischreife im Dezember, hält sich ohne zn welken bis ins Frühjahr. Sehr feiner TafelExportapfel, eine der in Deutsch-Südtirol sehr häufig angepflanzten Sorten. Der Baum ist ziemlich empfindlich gegen Pilze und gegen Winterkälte und verlangt einen guten trockenen, warmen Boden und eine gute nicht zu tiefe Lage und fleißige Behandlung. Gegen Windbruch ist der Apfel, des kurzen Stieles halber, ziemlich sicher.

Weißer Herbst-Taffetapfel. Sommer-Taffeter, in Meran SommerKönigsapfel genannt. Der Apfel hat eine regelmäßig rundlich bis abgestumpft

50 Böhmer.

kegelförmige Gestalt, misst 65 bis 66 mm in der Breite und 56 bis 60 mm in der Höhe. Schale hellgrüngelb-weißgelb, wachsartig, vom Baume beduftet und manchmal sonnenwärts mit etwas marmorierter Röte; Fleisch ziemlich fein und locker mit feiner Säure; reift von Mitte August an, hält sich zwar lange, wird aber dabei etwas trocken. Früher Tiroler-, mittelfeiner Exportapfel.

Edelborsdorfer, Maschanzker.

Diese überall bekannte Obstsorte wird auch in Tirol in ziemlicher Menge angebaut und zählt zu dem mittelfeinen Obste. Der Maschanzker reift je nach dem Standorte früher oder später, in der Ebene des wärmeren Weinklimas gewachsen ist er ein sehr schöner, rot gezeichneter, mittelgroßer, rundlicher, regelmäßig geformter, lebhaft gefärbter Herbstapfel, dagegen in höheren Lagen, wo der Apfel kleiner bleibt, aber aromatischer wird und lange, von Dezember bis Februar andauert, erhält der Apfel den typischen edlen, zimtartigen Geschmack des Edelborsdorfers in viel höherem Grade. Der Baum gedeiht besonders in fruchtbarem nicht zu trockenem Boden. Tafel- und Wirtschaftsapfel.

Halbweiser Rosmarinapfel. Wir führen diesen Apfel an dieser Stelle an, ohne denselben jedoch mit den 2 früher genannten Rosmarinsorten in Bezug auf

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Qualität identifizieren zu wollen. Der Apfel ist von mittlerer Größe, länglich, grüngelb, besonders lange hält sich die grüne Farbe in der Stielhöhle, oft mit einer streifigen Röte versehen. Das Fleisch ist fest, süßlich, ohne den starken Geruch und edlen Geschmack der beiden Namensvettern; der Apfel hält sich sehr lange und liegt der Hauptwert dieser Frucht besonders in der langen Haltbarkeit. Der Baum hat eine sparrige Krone, ist ziemlich empfindlich gegen Pilze, verlangt fleißige Behandlung und guten Boden.

Schlatterer. Mit Bezug auf die im Kernhause lose sitzenden, schlotternden Kernen vom Volke als Schlatterer bezeichnet, von Dr. Engelbrecht Mader‘s Taubenapfel benannt und als solcher beschrieben. Mittelgroßer, abgestumpft rundlicher walzenförmiger Exportapfel von 62 mm Höhe und 58-60 mm Breite, mit gelblich-weißer, leuchtend karmosinroter Schale, bei feinem, mürben und sehr zarten, saftigen, angenehm gewürzten Fleisch. Die Fleischreife tritt Ende November ein und hält sich die Frucht bis Ende Februar. Der Baum ist gegen Pilze sehr empfindlich, trägt nicht reichlich und verlangt guten Boden und gute Lage.

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Tiroler, Platter - Lederapfel.

Ein mittelgroßer, flachrunder Apfel mit bis 61 mm Breite und 40-43 mm Höhe, mit derber grün-gelber, sonnenwärts goldiger Schale mit braunem feinmaschigem Korkrost bedeckt; Fleisch ziemlich fest, ziemlich saftig, süß-säuerlich. Wirtschafts-, Dörr- und Tafelapfel. Baum nicht empfindlich und bezüglich des Bodens und des Standortes nicht wählerisch.

Lanaer Böhmer. Der Vollständigkeit halber fügen wir die Obstsorte hier ein, obwohl dieselbe nicht in sehr großer Ausdehnung und hauptsächlich nur im Gebiete von Lana angebaut wird. Ein mittelgroßer, schön gefärbter Äpfel mit mürbem, etwas süßlichem Fleisch. Reifzeit Ende Oktober bis Ende November. Exportund Tafel,- und Wirtschaftsapfel II. Ranges. Baum etwas empfindlich gegen Pilze, trägt sonst reichlich und ist bezüglich des Bodens nicht wählerisch.

Kleiner Api, Stern- und Schwarzer Api. Werden in kleineren Mengen als Dekorations-Obst gezogen. Von den erst später in Tirol eingeführten aber stark verbreiteten Sorten nennen wir:

Roter Oster - Calvill. Allermeist rundlich - kegelförmiger, sehr schöner, großer bis sehr großer,

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Gravensteiner. Frühreifer, sehr schöner, gefärbter Calvill von starkem Geruch, feinem Fleisch, für guten Boden, geschützter Standort in mittlerer oder höherer Lage. Diese Sorte wird in Brixen sehr häufig angepflanzt.

Gelber Bellefleur, Metzger‘s Calvill. Mittelgroßer bis großer abgestutzt eikegelförmiger, bis zu 81 mm Breite und 7680 mm Höhe messender, meist einfarbiger Apfel mit weichem ziemlich angenehmen Fleisch. Reifzeit November-März. Tafelapfel mittlerer Qualität. Baum gedeiht in fast jedem Boden und ist derselbe nicht empfindlich.

Carmeliter-Reinette. Im Tiroler Obsthandel allgemein als Goldreinette bezeichneter, mittelfeiner Tafel- und Wirtschaftsapfel, mittelgroß, 71 mm breit und 69-70 mm hoch, abgestutzt walzenförmig bis rundlich-eiförmig: Schale grüngelb, sonnenwärts gerötet und gestreift, mit zahlreichen hell umringelten Punkten. Fleisch sehr fein, markig-mürbe, gewürzt;

54 leberfarbener Apfel, mit mittelfeinem, etwas gerötetem und aromatischem Fleisch und sehr langer Haltbarkeit, obgleich die Frucht allerdings sehr leicht mehlig wird. Feinerer Tafelapfel. Baum nicht empfindlich, gern tragend, für geschützte Lagen.

Reife von November bis Februar, Baum nicht empfindlich, für guten Boden und mittlere Lage.

Winter-Taffetapfel.

Sehr dauerhafter Tafel- und Wirtschaftsapfel, mittelgroß bis klein, flachrund oder abgestumpft rundlich; Schale hellgelb, sonnenwärts, oft etwas rötlich. Fleisch fest-markig, saftig, säuerlich. Reifzeit Dezember April. Baum hart und dauerhaft, auch höhere oder geringere Lagen geeignet.

Champagner-Reinette.

Sehr dauerhafter Tafel- und Wirtschaftsapfel, von mittlerer Größe, 65 -75 mm breit und 45-50 mm hoch, regelmäßig geformter platter, einfarbiger, selten etwas geröteter Apfel mit charakteristischen Schnürungen vom Kelch zum Stiel. Fleisch fest-mürbe, leerschmeckend, säuerlich, von erfrischendem Geschmacke. Reifzeit Dezember-Mai; der Hauptwert des Apfels liegt in der großen Dauerhaftigkeit desselben. Baum nicht empfindlich, auch für höhere Lagen, gerne tragend.

Roter Stettiner, Zwiebelapfel.

Beliebter, großer Tafel- und Wirtschaftsapfel mit blutrot gefärbter Schale und langer Dauer. Fleisch ziemlich fest-mürbe mit eigentümlichem Geschmack. Wegen Farbe und Haltbarkeit von Vielen geschätzt.

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Reifezeit Dezember-Mai. Baum etwas empfindlich, besser für mittlere und höhere Lagen. Wird im Vinstgau und im Eisacktale häufig angebaut.

Gelber Winter - Stettiner. Winter-Plattling in Bozen, Bozner Apfel im Vintschgau. Apfelsorte, die besonders im Vintschgau im Großen angebaut wird. Frucht groß sehr groß, einfarbig, sonnenwärts oft etwas gerötet. Fleisch säuerlich, saftig, etwas fest. Reifezeit Dezember-Mai. Baum widerstandsfähig, gerne tragend.

Hasslinger. Roter Pogotsch in Ungarn, in Brixen Plattling; ein großer und sehr großer, plattrunder, sehr dauerhafter Wirtschaftsapfel. Schale grün-gelb, braunrot mit leichten Streifen. Fleisch etwas fest, säuerlich. Reifezeit Dezember-Mai. Baum sehr groß und dauerhaft, nicht empfindlich.

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SchlossRunkelsteinbeiBozen

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Einen hervorragenden Exportartikel bilden die Trauben. Von diesen wird insbesondere die in der Meraner Gegend fast ausschließlich angebaute Sorte Groß-Vernatsch, Blauer Trollinger oder Black Hamburgh, Frankenthaler im Großen exportiert. In Meran selbst ist der Vernatsch die so beliebte und bekannte Kurtraube und finden sich zur Zeit der Traubenreife eine große Anzahl Gäste zur Trauben kur ein; in der Tat gibt es nicht leicht eine als Ess- und Kurtraube so vorzüglich geeignete Sorte als diese.

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Traubensortiment

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Frankenthaler

Groß-Vernatsch

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Blauer Trollinger

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Angeschlossen folgt eine kurze Charakterisierung einzelner ausgewählter einheimischer oder seit langer Zeit in Tirol angepflanzte Sorten und eingeführter und sehr verbreiteter Sorten.

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63 Birnsortiment

Hauptsorten:

a) einheimische oder seit langer Zeit in Tirol angepflanzte Sorten: Virgouleuse Kleine lange Sommer-Muska tellerbirne Königliche Winterbirne, Spina Carpi

Weiße Herbst-Butterbirne

b) eingeführte und sehr verbreitete Sorten: Diel‘s Butterbirne Esperens Bergamotte William‘s Christbirne Edelcrasanne Hardenports Winter-Butterbirne Winter-Nelis Herzogin von Angoulême St. Germaine Winter-Dechantsbirne Clairgeau Olivier de Serres

Ergänzungssorten:

Graue Herbst-Butterbirne Gute Luise Bosch‘s Flaschenbirne Vereins-Dechantsbirne Gute Luise von Avranches Hochfeine Butterbirne Holzfarbige Butterbirne Sorbetto Passa tutti di Verona Amanli‘s Butterbirne Liegels Winter-Butterbirne Glücksbirne Pastorbirne Triumphe von Jodoigne Regentin

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Gilfpromenade in Meran
Gewitter im Mai bringen viele Früchte herbei!
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Virgouleuse

Synonyme:

Größe: : :

Farbe: Geschmack:

Erntezeit: Empfindlichkeit/Pflege:

Winter - Citronbirne 60-70mm Breite, 87-94mm Höhe 180g kegelförmig, etwas unregelmäßig

Schale citrongelb mit Rostabzeichen

Fleisch weiß nur halbschmel zend, etwas fest, süß-säuerlich, vollschmeckend, aromatisch, bei vorzüglicher Entwicklung an Bittermandel erinnernd

Reift vom Dezember an und hält sich bis ins Frühjahr

Baum leidet von Pilzen, wächst sehr gut auch auf Quitte, gedeiht am besten im trockenen Wein klima

66
Gewicht
Form
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Kleine lange Sommer-Muskatellerbirne

Synonyme:

Größe:

Gewicht:

Form:

Farbe: Geschmack:

Erntezeit:

Empfindlichkeit/Pflege:

Grumetbirne 45mm Breite, 50-60mm Höhe 150g - 200g klein, birnkegelförmig grünlich bis hochgelber, oft etwas geröteter Schale feinkörniges, halbschmelzendes Fleisch

reift von Mitte Juli an Baum leidet von Septoria, ist auch auf Quitte kräftig wach send, bald und regelmäßig tra gend, für nicht zu trockenen Boden, auch für mittlere Lagen geeignet

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Königliche Winterbirne, Spina carpi

Synonyme

Geschmack

Empfindlichkeit/Pflege:

Royale d‘hiver 75-80mm Breite, 70-85mm Höhe 150g - 200g etwas unregelmäßig gebaute, am Kelche abgeplattete, nach dem Stiel stumpf-kegelförmige rostspurige, grünlich-gelb

Fleisch etwas fest, doch sehr saf tig, halb-schmelzend, sehr süß, aromatisch

Baum dem Fusicladium sehr unterworfen, ist bezüglich des Bodens nicht wählerisch, für bessere und nicht feuchte Lagen im Weinbauklima, auf Quitte, sowie für Formbaumzucht nicht geeignet

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: Größe: Gewicht: Form: Farbe:
:
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Herzogin von Angoulême

Größe:

Gewicht:

Form: Farbe:

Geschmack:

Erntezeit:

Empfindlichkeit/Pflege:

sehr groß

150g - 200g unregelmäßig geformte, rostge zeichnet grün-gelb

Fleisch schmelzend-halbschmelzend, saftig, süß

reift September Oktober bis Mit te November

Auf Quitte in sehr gutem Boden ziemlich ausdauernd für kleine Formen, doch besser auf Wildling als Niederstamm und zu Formen, für welche sich die Sorte sehr eignet; als Hochstamm nur für ganz geschützte Lagen geeignet, der Baum verlangt guten und gut gedüngten Boden, und ist gegen Frost etwas empfindlich

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Esperens Bergamotte

Größe:

Gewicht:

Form: Farbe: Geschmack:

Erntezeit:

Empfindlichkeit/Pflege:

85-90mm Breite, 74-75mm Höhe 200g - 400g plattrund, grünlich, stark kork rostig grünlich bis hochgelbe, oft etwas gerötete Schale Fleisch sehr fein, vollschme ckend, schmelzend, aromatisch reift von Dezember-April

Baum leidet etwas von Pilzen, wächst kräftig, für warme Lagen und gut bearbeiteten Boden; auf Quitte gut wachsend, für Form bäume geeignet

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Diel‘s Butterbirne.

Große und sehr große, bauchig eirunde, nach oben ebenfalls abgestumpfte bis 80 mm breite und 100-105 mm lange Birne, mit derber, grünlich-gelber, rostspuriger Schale; Fleisch halbschmelzend, mit säuerlichem, erfrischendem Geschmacke, aus hohen Lagen etwas herb. Reift im Oktober und hält sich bis Dezember. Sehr gute Export-SpätHerbstbirne. Baum kräftig, auch auf Quitte gut wachsend, für Formbaumzucht ziemlich geeignet; als Hochstamm für mittlere und bessere und windsichere Lagen; wird von Septoria befallen.

William’s Christbirne. Bon chrétien Williams. Große und sehr große, unregelmäßige, länglich-eiförmige, etwas eingeschnürte Birne, wechselnd in der Form, 70-80 mm breit und selbst bis 110 mm hoch; Schale hellgelb, zuweilen mattrot. Fleisch sehr fein, vollkommen schmelzend mit zimtartigem Gewürz. Im August rei fende vorzügliche Tafel- und Handelsbirne. Baum auf stark wachsende Quitte in sehr gutem Boden ziemlich ausdauernd, für kleine Formen, besser auf Wildling als Niederstamm oder Formbaum, zu dem sich diese Sorte besser eignet als auf Halbhochstamm, in dieser Form nur für geschützte Lagen; leidet von Septoria etwas, und ist selbst für höhere Lagen noch geeignet.

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Weiße Herbst-Butterbirne. Beurré blanc, Kaiserbirne in Österreich, Sommer-Citronbirne in Tirol. Bekannte hochwertige, frühe Exporttafelbirne von meist mittlerer Größe, 50-65 mm breit und 70-85 mm hoch und rund-eiförmiger oder stumpf-kegelförmiger Gestalt; Schale hellgelb, zuweilen etwas gerötet. Fleisch sehr fein, saftvoll, schmelzend, aromatisch von charakteristischem, edlem Geschmack. Reifzeit September. Baum frühtragend, auf Quitte gut gedeihend, für Formbaumzucht sehr geeignet, in feuchten Lagen den Pilzen unterworfen.

Hardenponts Winter-Butterbirne.

Große bauchig-eiförmige, etwas unregel mäßig geformte, 65 mm breite und 80-85 mm hohe, hellgrün-gelb gefärbte, nicht sehr späte Winterbirne. Fleisch sehr fein, vollkommen schmelzend, aromatisch, sehr saftig, Reifzeit Mitte November-Jänner. Vor zügliche Tafel- und Marktbirne. Baum nicht empfindlich, auf Quitte ziemlich dauerhaft, für guten Boden und gute und mittlere La gen, für Formbaumzucht sehr geeignet.

Winter-Dechantsbirne.

Doyenné d‘hiver. Große, breit-eiförmige, gegen den Stiel abgestumpfte, grün-gelbe Winter-Tafel- vorzügliche Handelsbirne; Fleisch bei voller Entwicklung von vorzüglichem Geschmack, sehr aromatisch, zuweilen

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etwas steinig; reift von Dezember bis MärzApril. Baum den Pilzen ausgesetzt, verlangt einen guten, fruchtbaren Boden und gute oder mittlere Lage. Für Formbaumzucht sehr geeignet, doch nicht ausdauernd auf Quitte.

Olivier de Serres.

Große, 90-100 mm in der Breite und 70-80 mm in der Höhe messende, plattrunde, grüngelbe, berostete, späte Tafel- und Han delsbirne, Gewicht 300g-350g, Fleisch bei vollkommener Reife fein, schmelzend, zu weilen nur halbschmelzend, oft etwas zu pikant, manchmal etwas steinig; reift von Dezember-März. Baum verlangt guten Boden, gute Lagen, gedeiht auf Quitte ziemlich gut, für Formen geeignet.

Esperens Bergamotte.

Große oft 85-90 mm in der Breite und 7475 mm in der Höhe messende, plattrunde, grünliche, stark korkrostige, späte WinterTafel- und Handelsbirne im Gewicht von 200-400g Fleisch sehr fein, vollschmeckend, schmelzend, aromatisch, reift von Dezem ber-April. Baum leidet etwas von Pilzen, wächst kräftig, für warme Lagen und gut bearbeiteten Boden; auf Quitte gut wachsend, für Formbäume geeignet.

Edel-Crasanne, Passe-Crasanne. Große, rundliche, grünliche, fein berostete, späte Winter-Tafelbirne. Fleisch fein,

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schmelzend bis halbschmelzend, etwas pikant im Geschmacke; reift von Dez. - April. Baum kräftig wachsend, auf Quitte gut gedeihend, hauptsächlich zur Formbaumzucht geeignet, verlangt guten Boden und gute warme Lage.

Winter Nelis. Colmar-Nelis, Nelis d‘hiver. Mittelgroße, rundliche zugespitzte, grüne, stark kork rostige Birne mit einer vom Stiel zum Kelch laufende Naht, 60 70 mm breit, 60 65 mm hoch mit einem Gewicht von 100-150g vor züglich im Geschmack und vollkommen schmelzend, vollschmeckend; reift Oktober-Jänner. Baum schwachwachsend, lange, dünne Zweige bildend, leidet von Septoria, zu Formbäumen wenig geeignet.

St. Germaine.

Lang-eiförmige, grüne etwas korkrostige, mittelgroße Winterbirne; Fleisch schmel zend mit eigentümlichen Gewürz, häufig etwas leer schmeckend, reift von NovemberFebruar. Bäume auf Quitte gut gedeihend, für Formbaumzucht sehr geeignet, für guten, fruchtbaren Boden, als Hochstamm nur für geschützte Lage.

Clairgeau.

Große, wunderschön gefärbte, lange Fla schenbirne; Fleisch fein, schmelzend, in warmen Lagen zuweilen mehlig werdend;

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Oktober-Novemberbirne. Baum leidet von Septoria, hauptsächlich für Niederstamm und Formen geeignet, auf Quitte unsicher, als Hochstamm nur für geschützte Lage bei gutem Boden; Tafel-Handelsfrucht.

Graue Herbst-Butterbirne. Beuré gris, Isambert, Isenbart. Mittelgroße - große, bauchig birnförmig-eiförmige Herbstbirne von etwa 60-65 mm Breite und 80-85 mm Breite mit gelblich-grüner Schale, die mit einem rötlich-braunem Rost bedeckt und zuweilen gerötet ist. Fleisch sehr fein, schmelzend, köstlich. Reifezeit September. Feine Tafelbirne, die aber wegen geringerer Dauer zum Versandt sich weniger eignet. Baum etwas empfindlich gegen Pilze, massig wachsend, auf Quitte nicht von sehr großer Dauer, für bessere und mittlere, geschützte Lagen und guten Boden; zu Formen geeignet.

Bosc‘s Flaschenbirne, Calebasse Bosc. Große, langbirnförmige, hellgelbe mit zimt farbigem Korkrost besetzte Frucht. Fleisch schmelzend, zimtartig, delikate September-Tafelfrucht. Baum leidet von Septoria, trägt gerne, gedeiht auf Quitte nicht, zu Formen geeignet, verlangt guten Boden.

Gute Luise von Avranches. Bonne Luise d‘Avranches. Mittelgroße, längliche, grüngelbe und meist schön gerötete

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September-Oktoberbirne. Fleisch sehr fein, schmelzend, saftig, zimtartig, feine Tafelbirne. Baum raschwachsend, aufstrebend, auf Quitte sehr gut gedeihend, für Formbaum zucht vorzüglich geeignet, auch in höheren Lagen bei gutem Boden noch gedeihend.

Holzfarbige Butterbirne.

Fondante des bois, Beurré Davy. Große und sehr große, breiteiförmige, meist gerötete und sehr häufig korkrostige frühe Herbst birne, September. Fleisch fein, zimtartig ge würzt, schmelzend, passiert schnell, daher für den Versand nur für den Detailhandel geeignet. Baum auf Quitte nicht dauerhaft, besonders für Niederstamm oder Formen geeignet, als Halbhochstamm nur in ge schützten Lagen noch empfehlenswert.

Passa tutti di Verona.

Kleine bis mittelgroße, rundliche 65 mm breite und 60 mm hohe, gegen den Stiel ver jüngte September- Oktoberbirne; Fleisch schmelzend saftig, süß, würzig, vollschme ckend, halbschmelzend, vorzüglichste Tafelund Handelsbirne. Baum empfindlich gegen Pilze und Insektenfraß, auf Quitte nicht dauernd, verlangt guten, fruchtbaren Boden und gute oder mittlere Lage.

Liegels Winter-Butterbirne. Mittelgroße, grün-gelbe, eiförmige Spätherbst-Winterfrucht; Fleisch sehr fein und

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Pastorenbirne.

Curé. Sehr große, auffallend lange, gelb- grüne, wenig berostete, fast immer mit einer vom Kelch zum Stiel laufenden Naht oder einem Korkstreifen versehene Koch- und Schaufrucht. Fleisch bei Früchten aus guter Lage selbst schmelzend, muskatartig, saftig, doch etwas leer im Geschmack; aus wenig guter Lage wenig fein, selbst rübenartig; November-Dezemberbirne, Baum sehr gleich massig tragend, auf Quitte sehr gut gedei hend, für Pyramiden, als Halbhochstamm nur für ganz geschützte Lagen.

Regentin.

Passe Colmar. Kleine, mittelgroße, oft fei genförmige, grüngelbe, korkrostige, gute Winterbirne. Fleisch je nach Standort und Lage sehr fein und fein, etwas fest, schmel zend-halbschmelzend, wenn hochreif von eigentümlichem Geschmack; November-Dezemberbirne. Baum massig wachsend, auf Quitte gut gedeihend, hervorragende Sorte für Formen, aber auch als Hochstamm für geschätzte Gärten und guten, fruchtbaren, warmen Boden.

82 saftig, schmelzend, sehr aromatisch und gewürzt. Baum kräftig wachsend, aber etwas von Pilzen leidend, gedeiht auf Quitte ziemlich gut, zu Formen und auch selbst für hö here Lagen noch geeignet.

Gute Luise.

Louise bonne ancienne. Mittelgroße, eirunde, kegelförmige, hell gelb-grüne NovemberDezember-Tafelbirne; Fleisch schmelzend und halbschmelzend, aus geringer oder tie fer Lage leer-schmeckend, mittelgut. Baum kräftig auch auf Quitte, leidet etwas von Pilzen. Diese Birne wird in Wien als Erlauerbirne oder fälschlich als Virgouleuse von Ungarn in den Handel gebracht.

Vereins-Dechantsbirne.

Doyenné du Comice. Große, bis sehr große, bauchig-birnförmige, gelbe, häufig matt gerötete September-Tafelbirne. Fleisch sehr fein, schmelzend, würzig und Baum mäßig wachsend, auf Quitte gut gedeihend, reich lich tragend, für Formbaumzucht sehr ge eignet.

Hochfeine Butterbirne.

Beurré superfin. Große und mittelgroße, bauchig-eiförmige, grüngelbe, oft mattge rötete, vorzügliche Herbsttafelbirne. Fleisch sehr fein, vollkommend schmelzend mit pikanter Sure; reift im Sept., hält sich nicht lange. Baum kräftig wachsend, auch auf Quitte gut gedeihend, überreich tragend, vorzügliche Formbaumsorte.

Sorbetto.

Klein bis mittelgroße, eiförmige, 45-55 mm breite und 50-60 mm hohe,

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Amanli‘s Butterbirne. Beurré Amanli. Große, grüngelbe häufig mattgerötete, rostspurige August-Septem berbirne; Fleisch fein, schmelzend. Baum sehr starktreibend, mit hängendem Wuchs, gerne tragend, auf Quitte sehr gut wachsend, für Formen ziemlich geeignet, auch für höhere Lagen passend.

Glücksbirne. Fortuné. Mittelgroße dickbauchige, kork rostige, späte Winter-Tafelbirne. Fleisch von Früchten aus weniger günstigen Lagen körnig, sonst fein, schmelzend, pikant. Feine, späte Tafelbirne, Baum massig wachsend für guten Boden, gute Lage, für Formen geeig net.

84 blassgrüngelbe, korkrostige und gerötete, aus Italien stammende Frühherbst-Tafelbirne; Fleisch körnig, saftig mit für Sorbetto charakteristischem Geschmacke. Baum starkwüchsig, auch auf Quitte sehr gut ge deihend, für Formbaumzucht geeignet, als Hochstamm für gute Böden und gute Lagen.

30 Triumpf von Jodoigne. Große und sehr große, bauchige, birnförmige, grüngelbe, zuweilen mattgerötete Spät herbstbirne, Oktober November. Fleisch nur mittelfein, etwas leer im Geschmack, zuwei len sogar rübenartig. Schau- und Tafelfrucht. Baum kräftig wachsend, auch auf Quitte gut gedeihend, für Formen geeignet, sehr fruchtbar.

Von den frühest reifenden Birnsorten finden sich: Juli-Dechantsbirne, Sommer-Mag dalene, Wagnerbirne, dann auch die Sommer-Apothekerbirne, Bon chrétien d‘été, Sommer-Christbirne, Palabirne, Türkenbirne, namentlich im Vintschgau angepflanzt.

Im Juli muss vor Hitze braten, was im September soll geraten!

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Am meisten werden hervorragende Lokalsorten gezogen. Von besseren, bekannteren Sorten verbrei ten sich: Bozner Frühkirsche, Reifzeit Mai; Fuchskir sche, Knorpelkirsche bis Mitte Juni; Knights frühe Herzkirsche Anfang Juni; Ohio‘s Beauty AnfangMitte Juni, Ochsenherzkirsche Ende Juni; Türkische Kirsche Knorpelkirsche Mitte-Ende Juni; ferner von Weichsein und Glaskirschen: Spanische FrühWeichsel, Ostheimer Weichsel, Kurzstielige Mont morency, Coës Transparent. Es folgen Abbildungen ausgewählter Kirschsorten.

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Kirschsortiment

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Kurzstielige

Ostheimer Weichsel

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Montmorency

Ochsenherzkirsche

Knorpelkirsche

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Aprikose vom Vintschgau, großfrüchtige, spätreife Frucht. Zumeist sind im Großen in den Weingärten Samenpfirsiche von hervorragenden Pfirsich-Sorten abstammend, verbreitet, sowohl aus der Gruppe Pfirsiche mit vom Steine ablöslichem als auch aus der Gruppe mit vom Steine nicht ablöslichem Flei sche. Verbreitet sind ferner: Amsden, Early Beatrix, Purpurpfirsich, Gelandpfirsich, Weiße Magdalenenpfirsich.

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91 Aprikosen- und Pfirsichsortiment

Vinschgauer Aprikose

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Purpurpfirsich
93 Amsden

Folgende Sorten werden im deutschen Südtirol angebaut: Italienische Zwetsche oder Bozner FrühZwetsche; HausZwetsche Brixener, Große grüne Reineclaude, Gelbe Mirabelle.

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Zwetschen- und Pflaumensortiment

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Gelbe

Italienische Zwetsche

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Mirabelle

Große grüne Reineclaude

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OBSTHANDEL&

OBSTERNTE

Neben der großen Haltbarkeit, dem feinen Geschmack und der zumeist außerordentlich schönen Färbung und Reinheit des Tirolerobstes verdankt der Obstbau Tirols sein Emporblü hen nicht zum geringsten Teile dem im Ganzen wohlorganisirten Obsthandel; namentlich haben einige größere Geschäfte durch ihre gelungenen Bestre bungen, den direkten Absatz zu vermitteln, dem ganzen Obst handel, namentlich aber durch die vermehrte Konkurrenz den Obstproduzenten ganz außerordentlich genützt.

Durch die zunehmende Nach frage bei nicht bedeutender Produktion entstand, namentlich Ende des Sechziger Jahre zwischen den Zwischenhänd lern und den Exportfirmen eine

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scharfe Konkurrenz, welche zu den in der Neuzeit allerdings wieder mehr und mehr verschwindenden Blütenkäufen führte. Außer der Ernte hatte der Käufer in diesem Falle gewisse Kulturarbeiten, zum Beispiele das Schwefeln der Obstbäume, Stützen der reichbeladenen Bäume, das Aus lichten der Früchte, den Schutz gegen Insekten selbst zu besor gen.

Sämtliches Obst, das in den Handel kommt, wird aus nahmslose sorgfältig gepflückt, geklaubt; die professionsmäßi gen Obstpflücker, Obstklauber benützen zur Ernte höchst einfache, einbaumige Leitern, sogenannte Lehnen; diese bestehen aus einer entsprechend langen und starken Tannenstange mit lärchenen Sprossen, und einem aus Weißbuchenholz gefertigten, halbmondförmig ausgeschnittenen, an der Stange beweglich befestigten Fuß. Der bewegliche Fuß ermög licht das sichere Aufstellen der Lehnen auch auf unebenem Boden und die einbaumige Lei-

ter verhindert, dass die Bäume beschädiget werden können. Das Kernobst wird in eine mit 2 Trägern versehenen Pflückoder Klaubschürze gepflückt, in gepolsterten Körben abge legt und entweder direkt in die Packlokalitäten getragen oder in kleineren, entsprechend eingerichteten Handwa gen oder auch größeren Wagen dahin überführt und vorläufig auf flache Haufen geschüttet. Nun wird das Obst sortiert.

Von den feinsten Tafelsor ten werden die Früchte einer gewissen Größe, die selbstver ständlich vollkommen rein und fehlerfrei sein müssen, als Kistenware und zwar die größeren Stücke als Prima, die kleinere Sortierung als Secunda bezeichnet und wird dabei mit der peinlichsten Gewissenhaf tigkeit vorgegangen.

Bei Kalvillsortierung und im Detailhandel wird zuweilen noch eine weitere Sortierung, nämlich Hochprima und Cabi netstücke unterschieden.

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Die Kalvillgesellschaft in Meran verkauft nach dem Gewichte der einzelnen Stücke und zwar hat selbe 4 Sortierungen bezie hungsweise Preisnotierungen und zwar für Stücke von 140180 Gramm, 180-250 Gramm, 250-300 Gramm und von 300 Gramm aufwärts, alles per Stück.

Die Früchte der früher genann ten Sortierungen, beziehungs weise die Kistenware, werden doppelt in Seidenpapier, erst in weißes und dann in ein zweites, farbiges Papier gewickelt.

Manche Obstsorten, besonders jene mit Rippen, zum Beispiel Weißer Winter-Kalvill oder solche mit sehr lockerem Fleische, verlangen eine besonders vorsichtige Behandlung und Packung in kleineren Mengen.

Im Großverkaufe wird nach Volumen verkauft und ist die Bozner Original ganze 1/1-, dann die halbe 1/2-, ferner die 1/4 Kiste die Packungseinheit. Diese Kisten sind von entspre chend starken Brettern gefertigt und mit Luftlöchern versehen.

Die Bozner Original ganze 1/1 -Kiste misst 83 cm in der Länge, 38 cm in der Höhe, 35 cm in der Breite, und enthält selbe der Sortierung 450-500 Stück Äpfel bei einem beiläufigen Gewichte 55-60 kg samt Kiste und Packmateriale; die Bozner halbe Kiste misst 66 cm in der Länge, 31 cm Höhe und 30 cm in der Breite, sie enthält 190 bis 210 Stück und wiegt 34-40 kg brut to und wird die Packung nicht besonders berechnet.

Mittelfeines Tafelobst oder Früchte von etwas geringerer Größe, von Äpfeln und Birnen, die aber ebenfalls gesund und nicht verletzt sein dürfen, wird als Fassware selbstverständlich, nicht gewickelt, in Fässern von verschiedener Größe, für Früh birnen für ein Gewicht von 50-100 kg, für Äpfel von 150-200 kg berechnet, verpackt, ebenso Nüsse und Kastanien, letztere werden zum Teil in Säcken verpackt, versendet.

Kleine oder fehlerhafte Früchte kommen als sogenannte Mostware in den Handel.

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Die Packung der Kisten geschieht mit großer Vorsicht mit Anwendung von weichem Packmateriale, Papierschnitzeln, Zwischenlagen von Papier, die Kistenwände werden mit Papier verkleidet, der Deckel durch Umreifen desselben gesichert, im Winter kommen Überkisten zur Anwendung.

Auch die Fässer werden vorsich tig und möglichst fest gepackt, wozu die Bozner Fass-Deckelpresse als ein höchst zweckmäßiges, ja unentbehrliches Geräte dient.

Trauben, sowie auch in der Reife schon etwas vorgeschrittene Birnen werden in Körben zu 10-15 kg oder kleineren Kistchen gepackt. Ziemlich große Mengen werden durch Postcolli zu 5 kg versendet. Der Tiroler Obsthandel hat sich aus kleinen Anfängen zu Beginn dieses Jahrhunderts bis zur heutigen Ausdehnung entwickelt. Nach Mitteilungen des bekann ten Mitinhabers der Südtiroler Früchteexportgesellschaft, des im Obsthandel wohl versiertesten Handelsmannes, Herrn

Marzell Christanel, der uns so manche wertvolle Notizen zur Verfügung stellte und dem wir an dieser Stelle herzlich dafür danken, wurde das Obst Anfangs dieses Jahrhunderts auf 2räderi gen Karren und größeren Landwägen, teils per Achse über den Brenner und die Scharnitz nach München geführt und teils über Innsbruck zur Haller Lende und nach Schwaz, den Verladungs plätzen des schiffbar gemach ten Inns gebracht und von dort auf den sogenannten Plätten Flachschiffen - nach Wien zum „Schanzl“, dem Douauuferplat ze geliefert und vielfach von diesen Unternehmern und der in schmucker Tiroler Tracht gekleideten Weibern, von Haus zu Haus wandernd, verhandelt oder an Geschäftsleute verkauft.

Auf diese Art gelangte das Tiro ler Obst auch zur Tafel der kaiserlichen Familie und fand bei dieser, sowie bei vielen hohen Herrschaften günstige Aufnah me. Von Wien aus wurden die Tiroler Äpfel namentlich der Weiße Rosmarin auch am russischen Hofe und in russischen

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Gesellschaftskreisen bekannt, wo dieser Apfel seinen Ruf bis in die neueste Zeit bewahrt hat.

Um diese Zeit wurden auch die bekannten aber für den Trans port etwas heiklen Meraner Trauben, der Gross Vernatsch von Meran über den Jaufenberg nach Innsbruck auf den histo risch gewordenen sog. Kraxen, nach Innsbruck und München getragen.

So entwickelte sich der Obsthandel immer mehr und mehr und schon nach kürzerer Zeit finden wir einige Handelsfirmen, wel che sich mit dem Ein- und Ver kauf des Obstes befassen, ohne aber dass es vorläufig möglich war, mit den Konsumenten direkt in Verbindung zu treten. Einen allgemeinen Aufschwung nahm der Obsthandel und damit auch die Obstproduktion nach Eröffnung der Schienenwege, als sich tüchtige Bozner Kaufleute mit dem Obsthandel befassten, die nach allen Richtungen direk te Absatzgebiete aufsuchten.

Leider wurde der Obstexport nach Russland, welches Land, wie erwähnt, einer der Hauptabnehmer für feines Tiroler Obst ist, durch den im Zollvertrag 1878 erhöhten Eingungszoll von 5 Frank per Pud gleich 16 Kilogramm, was etwa 15 fl. für 100 Kilogramm ausmacht, sowie auch die Verminderung des Wer tes des Rubels sehr erschwert, ja beinahe unmöglich.

Zur Beleuchtung des Preisrückganges, der allerdings nicht ausschließlich der Verminde rung des Exportes nach Russ land, jedenfalls zum großen Teile auch der Zunahme der Produktion zugeschrieben werden muss, mögen einige Daten eines der größten Geschäfte, der Südtiroler Obst-Exportge sellschaft und zwar vergleichs weise die reichen Obstjahre 1874 und 1893 aneinander gegenüber gestellt werden. Dabei war allerdings 1874 mehr ein Qualitäts-, 1893 mehr ein Quantitätsjahr.

Im Jahre 1874 wurden von dieser Firma 3500 Bozner 1/1 Kisten Tafeläpfel, 1000 Fässer

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Wirtschaftsobst, 800 Körbe verschiedene Birnen im Gewichte von 5155 Meterzentner und im Gesamtwerte von 102.000 fl. exportiert, wobei sich die Spe sen auf rund 17.242 fl. belaufen.

Im Jahre 1893 wurden 1558 Bonner 1/1, 191 1/2 und 41 1/4 Originalkisten, zusammen rund 1661 1/1 Kisten feine Tafeläp fel, 2748 Fässer Wirtschafts obst, 34 Fässer Kastanien, 437 Körbe Birnen, 55 Säcke Kastanien, 650 Postcolli Kastanien, zusammen 7040 Meterzentner im Werte von 58.000 fl. versen det, wobei die Spesen sich auf 20.000 fl, erhöhten. Der Ausfall liegt sowohl in den niederen Preisen als in dem Unterschied in der Qualität d. h. geringe ren Menge der Kistenware.

Interessant sind auch die Einzel spesen der Packung, Ernte etc. im Jahre 1874 dieser Firma, welche beispielsweise für Wickelund Packpapier 1800 fl., für das Obstpflücken 2110 fl., für Wickeln und Sortieren 1360 fl., für Packer und Fassbinder 2824 fl. verausgabte.

Über die Preise des Obstes kann hier nur im Allgemeinen berichtet werden und weisen wir bezüglich der Obstpreise für 1894 auf die Preislisten der Ein zelfirmen hin. Es sei jedoch hier erwähnt, dass beispielsweise für Weißen Rosmarin der Preis für 1/1 Original Ganze Kiste von 40 fl. im Jahre 1870 auf 24 bis 28 fl. in den Jahren 1890-1892 zurück gegangen sind; die Preise für Fassware kann jetzt mit etwa 8 bis 10 fl. für 100 kg angenommen werden. Kalvillspezialitäten der Meraner Exportgesellschaft ste hen im Preise von 10 kr., 20 kr., 50 kr. und 80 kr. per Stück, je nach Größe und Gewicht.

In den letzten Jahren hat sich auch das Prinzip des gemein samen Verkaufs des Obstes, die Vereinigung der kleineren Produzenten einzubürgern begonnen. So besteht nun seit Jahresfrist die Obstproduzenten-Genossenschaft MeranBurggrafenamt in Meran und berechtigt der Geschäftserfolg des letzten Jahres zu den schöns ten Hoffnungen.

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Mit Genugtuung sind daher die im letzten zwischen Österreich-Ungarn und Russland abgeschlossenen Handelsverträge für den Einfuhr von Obst herabgesetzten Zolltarife aufgenommen worden und erwartet man einen neuen Aufschwung für den Obst handel sowohl als für den Tiroler Obstbau.

Was die Obstverwertung anbetrifft, so besteht dieselbe hauptsächlich darin, das nicht verkäufliche Obst, weil klein oder fehlerhaft, nutzbar zu machen.

Im Vintschgau sowohl als auch im Eisackta le wird Zwetschen- und Kirschbranntwein, sowie auch etwas Dörrobst erzeugt, dagegen hat sich die Verwendung des Obstes zu Obstwein an manchen Orten ziemlich eingeführt.

Hervorzuheben sind die beiden bekannten großen Obstkonserven-Geschäfte, nämlich die Konserven-Aktiengesellschaft, vormals J. Ringler‘s Söhne, k. k. Hoflieferanten, sowie das aufblühende Konservengeschäft Alois Tschurtschentaler in Bozen, Die Produkte die ser beiden Firmen, welche auch Gemüse- und Fleischkonserven, feine Dörrprodukte herstel len, sind weltbekannt.

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Schloss Pianta bei Meran
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106 STATISTISCHES ÜBER DEN OBSTHANDEL

Die zuverlässigsten Ausweise über die Höhe des Obstexportes geben uns die Vormerkungen der Bahnstationen der Südbahngesellschaft, sowie der Bozen-Meranerbahn.

In dem Zeitabschnitte von 1882-1887 betrug der Gesamtex port an Obst, Trauben und Kastanien der Südbahnstationen im Durchschnitte 46.938q die Meranerbahn beförderte in dem Zeitabschnitte 1874 bis 1887 im Durchschnitte 31.350 q zusammen also 78.288 q wozu noch der Versandt von 1.000 q als Postkolli dazu kommen, was für Deutschsüdtirol also eine Gesamtexportmenge von im Durchschnitte rund 80.000 q ausmacht.

In dem Zeitabschnitte 1888 -1893 betrug der Gesamtexport an Obst, Trauben und Kastanien der Stationen der Südbahn im Durchschnitte rund 51.400 q Hierbei wurden die Eilgutversendungen mit 4000 q durch schnittlich angenommen. Für diese Periode liegen uns von der Meranerbahn keine Daten vor, nimmt man aber die Post Bozen Transito, welche die Sendungen der Bozen-Meranerbahn umfassen als Versandtzahl für die Strecke Bozen-Meran an, so ergibt sich eine Exportziffer von rund 16.500 q sohin per Bahn verfrachtet 67.900 q hiezu Postkolli 1.000 q zusammen also im Durchschnitt rund 69.000 q

Der Export in der Periode 1888-1893 war also uni 11.000 q geringer als in jener 1882-1887, was sich durch die geringeren Obsterträge besonders der Lanaergegend in den Jahren 1889-1892 erklärt. Auffallend groß ist die Exportzahl des Jahres 1893.

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Dieselbe betrug von den Stationen der Südbahn 75.274 q der Meranerbahn 45.606 „ Postkoli Meran 1.800 „ Postkoli Lana 400 „ Postkoli Bozen 2.500 „ zusammen also im Jahre 1893 125.580 q

Kern- und Steinobst in der Periode 1882-1887 eine Exportzahl von 56.000-64.000 q, in der Periode 1888-1893 eine solche von 45.000-53.000 q.

Der Konsum an Obst im Lande selbst ist kein sehr großer, der selbe hat jedoch in den letzten Jahren etwas zugenommen und dürfte wohl mit etwa 1/4 der Gesammtexportmenge angenommen werden können; doch wird hauptschlich nur gering wertigeres Obst im Haushalte in etwas grösseren Mengen ver wendet.

Der Export findet in der Hauptsache nach zwei Richtungen statt, und zwar in der Richtung BozenWien über Klagenfurt, Marburg, doch beträgt die Exportmenge im Durchschnitte der letzten

108 Ganz außerordentlich hat der Postversandt zugenommen, der von den Versandorten Bozen, Meran, Lana eine Gesamt menge von 4300 q ausmacht. Es ist schwer, genau anzugeben, wie viel von diesem Gesamtexporte auf die einzelnen Obst arten entfällt. Mit Zugrunde legung der diesbezüglichen von einzelnen Jahren vorliegenden Daten kann wohl, ohne einen grossen Fehler zu machen, angenommen wer den, dass von der Gesamtver sandtzahl etwa 65% auf Kern obst und davon vielleicht 1/4 auf Birnen und 3/4 auf Äpfel entfallen, dann 10-15% Trauben, 10-15% Kastanien und etwa 10% auf Steinobst und anderes Obst gerechnet werden können. Nach Abzug der Kastanien und der Trauben bliebe sohin für
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6 Jahre 1888-1893 nur 8142 q, was etwa 16% des Gesamtex portes gleich kommt; davon betrifft aber die größere Menge gesichtete, feinere Kistenware.

Die größere Masse des Exportes bewegt sich aber in der Richtung Bozen-Innsbruck-Kufstein nach dem Auslande, und beträgt die Menge im Durchschnitte der Periode 1888-1894 44.890 q oder gleich 84% des Gesamtexportes. Unbedeutende Mengen gehen nach Italien und nur in Jahren mit Betriebsstörungen der Südbahn sehen wir die Menge des dahin verfrachteten Obstes sich erhöhen. Von dem Gasamtex porte überhaupt fällt auf die Station Bozen allein etwa 55%.

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Zollbestimmungen für die Einfuhr von Obst nach Russland

Nach dem neuen russischen Zolltarife für die Einfuhr von Obst nach diesem Lande zahlen frische Früchte per 1 Pud (16 kg) 60 Kopeken (Rubel gleich 100 Kopeken à 3 Kronen und 79 Heller), was per 100 kg 14 Kronen, und 21 Heller oder rund 7 fl. 10 in Gold ausmacht.

Der frühere Zoll betrug für 100 kg 14 fl. 40 kr. in Gold und erscheint daher der jetzige Einfuhrszoll um etwas mehr als die Hälfte niederer.

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Magazin der Meraner Calvill-Exportgesellschaft

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112 VERZEICHNIS HERVORRAGENDER OBSTPRODUZENTEN

Ein feiner Septemberregen kommt dem Gärtner stets gelegen!

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Bozen:

Gutsverwaltung der Frau Fürstin Campofranco Gräfl. Sarnthein‘sche Gutsver waltung Deutschordens-Ren tenverwaltung Martin Buchner

Zwölfmalgreien bei Bozen:

Mathias Gasser, Probstwenser

Josef Pfeifer, Pfannenstiel Josef Tutzer, Braun Jacob Nusser‘s Erben Franz Wenter, Huck Johann Schlechtleitner, Unterlarcher

Anton Mumelter, Egger Josef Pfeifer, Moar Franz v. Zallinger Anton Mumelter, Perl Heinrich Murmelter‘s Söhne Andrä Kirchebner Josef Gruber, Wenser

Gries:

Johann Rottensteiner, Lageder Alois Spornberger, Stampfer Benedictiner-Stift Josef Pichler, alt Perl Christof Frank, Rebenhof Anton Mumelter, Kundl Dominicus Tatz Josef Bradlwarter

Josef Rottensteiner, Möckl

Johann Nep. v. Giovanelli

Franz Mumelter, Hüttl Karl v. Hepperger

Josef Schmid, Haller Johann v. Grabmayr Franz Lindner

Franz Tutzer, Altmessner Johann Mumelter, Perl Neustift-Kloster-Verwaltung Leo Petz

Baron v. Biegeleben Josef Sanin, Moosbauer Aloisia v. Giovanelli Franz Mumelter, Taber Josef Egger, Ramer

Terlan: Alois v. Mackowitz

Baron Georg v. EyrI

Johann Platter, Oberspeiser Josef Geier Anton Oberdorfer

Josef Runer Sebastian Huber, Hölz Josef Huber, Schwarzbauer

Johann Ungerer Josef Stocker Mathias Huber, Gratlbauer

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Siebenreich:

Baron Gebh. v. Seyffertitz Gräfl. Enzenberg-Tannenberg’sche Gutsverwaltung

Vilpian: Gebrüder Schwarz

Lana: Mathias Magazin

Josef Santer, Helmsdorfer

Gräfl. Brandi‘sche Gutsverwal tung

Josef Marchetti, Zurglbauer

Johann Menz, Hinteregger Josef Zipperle

Johann Schwienbacher

Josef Maleier

Peter Staffler

Josef Egger, Kupler, Niederlana

Josef Santer

Anton Gruber, Burger

Josef Terzer

Kaltern:

M. v. Lutterotti

Baron Josef Di Pauli Baron Andrä di Pauli Baron Joh. Peter Giovanelli

Adalbert v. Röggla Franz Röggla Josef Röggla Eduard Röggla Karl Sölva

Peter Sölva

Nals: Ignaz Rodenoder Peter v. Campi Jakob Ausserer J. Prantl J. Dorfer

Gargazon: Geb. Ellena

Andrian:

Josef Baur

Peter Pircher Alois Lenzi

Alois Pircher Josef Pircher Paul Kuppelwieser

Meran und Umgebung: Carl Ahrens, Schloss Goyen bei Meran

Graf Gyulay, Schloss Trautmannsdorf

Friedrich Boscarolli, Schloss Rametz

A. Erttel, Schloss Planta Freudenfels in Obermais bei

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Meran O. v. Grabmayr

Ritter v. Goldegg in Partschins v. Helirigl, Hedwigsburg J. Kiem in Gratsch

Dr. Haller in Meran

Graf v. Meran in Schloss Schön na

A. Menz in Marling v. Leon in Mais

Graf Wurmbrand in Obermais Prunner in Schönna bei Meran Wilhelm v. Pernwerth in Meran Rösch in Meran

Reirthaler in Algund

Franz v. Sölder in Obermais

A. v. der Planitz, Obermais v. Popoff, Schloss Pinzenau bei Meran

Simon Thalguter in Meran Rösch in Meran

J. Reinthaler in Algund bei Meran Carl Wenter, Doblhof bei Me ran

Leifers und St. Jakob:

Anton Würstl in St. Jakob Anton Martinelli in Leifers Peter Weiss in St. Jakob

Alois Tezzel in St. Jakob Cäsar Kurzel in St. Jakob Franz Pircher in Leifers

Branzoll:

Eugen von Ferrari Baron Fedrigotti‘sche Verwaltung L. Thomedi Auer: Josef Malfér

Robert Ritter von Malfér Johann Schuster

Neumarkt: Baron Longo‘ sche Verwaltung Holzknecht, Postmeister Emil v. Leys in Montan bei Neumarkt

Salurn: A. v. Gelmini J. Kahl Dr. J. v. Mörl

Margreid:

Alfons Ritter v. Widmann-Staf felfeld-Ulmburg

Ernst Graf Melchiori

Tramin:

Baron Unterrichter

Josef t. Elzenbaum

Ritter v. Grabmayer, Rungg Anton Romani

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Feldthurns:

Vincenz Kerschbaumer, Schrambach

Sellemont

Albeins: G. Fischnaller

Klausen: Georg Kantioler

Josef Bauer tn Villanders

Johann Bischof

Brixen: Baron Unterrichter

Josef Gasser

Hans Heiss

Johann Huber, Vökl in Elvas

Geraten im September die Reben, wirds in der Folge viel Räusche geben.

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Bozen:

Südtir. Früchten-Exportgesellschaft Alois Welponer Sebastian Tschugguel Alois Gelf Maria Richter

Johann Holzknecht‘s Erben Anton Steinkeller Franz Sanftl Michael Venezian Josef Eisenstecken Josef Schlechtleitner Josef Tatz Georg Mahlknecht (Zwölfmalgreien) Maria Wwe. Lun Anton Oberrauch in Sigmund skron

Meran: Obstproduzenten-Genossen schaft Meraner CaIviIIe-Ex port-Gesellschaft Robert Ruef Josef Wieser J. Prünster in Tirol bei Meran Jac. Pirpamer Witwe Mairegger in Untermais Herrm. Licht Georg Oberhammer Josef Fiegl

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OBSTHÄNDLER

Lana: Martin Holzner

Alexander Goldbacher

Bartlmä Schnitzer

Alois Wegleitner, Jörgl, Mitter

lana

Georg Mair

Franz Malleier

Wittwe Zunk, geb. Wegleiter, M.-Lana

Josef Schweizer, Oberlana

Nals: J. Tafatsch

Brixen: Maria Mayer

Josef Czapek

Carl Baron Unterrichter in Campan

Klausen: Josef Mayrhofer

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ein Buch verfasst von Karl Mader - Fachlehrer der landwirtschaftlichen Landes-Lehranstalt und Versuchsstation in St. Michele an der Etsch, gelegentlich der Internationalen Obstausstellung in Petersburg 1894.Redesign von Lara Farkas Typografie & Grafik, SS 2022 unibz

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