HAMBURG HAFENSTADT Hamburger Freihafens errichtet, um Importgüter zollfrei zu lagern, zu veredeln und zu verarbeiten. Wo früher Kaffee, Tee und Gewürze Platz fanden, lagern heute vor allem elektronische Waren und Teppiche. Darüber hinaus hat sich die Speicherstadt zum Hotspot für kreative Köpfe entwickelt: Werbe- und PRAgenturen finden hier genauso Platz wie Showrooms kleiner Designer oder die Trainingsräume der Musicalstars. Dazu ist die Speicherstadt mit ihren zahlreichen Museen und Galerien ein echtes Kulturquartier. Der Duft liegt auch heute noch immer in der Luft: Ob Kaffee, Tee oder Schokolade – auf den Spuren der klassischen Kolonialwaren siedeln sich hochwertige Manufakturen an.
beweglichen Senkkastens angelegt. Sollte es zu Springfluten kommen, geht der Senkkasten nicht unter. Er passt sich flexibel an und schwimmt der Flut entsprechend auf. Die Bezeichnung Chilehaus basiert auf dem Bauherrn und Unternehmer Henry B. Solman. Sein Vermögen von 60 Millionen Mark hatte er einst mit dem Handel von Salpeter aus Chile gemacht. Genau wie die Speicherstadt ist auch das Kontorhausviertel heute ein Gebiet zum Leben, Arbeiten, Erkunden und Genießen – ein Treffpunkt von Hamburgern und Touristen.
Fotos: WIP/Vollbracht
Die UNESCO Die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat sich zur Aufgabe gemacht, das kulturelle Erbe der Welt zu schützen, die kulturelle Vielfalt zu beKultur Spitzenmäßig Die historische Speicherstadt als junge Event-Location. wahren sowie den Dialog – so lässt sich das Chizwischen den Kulturen lehaus wohl am besten beschreiben. Als eines der anzuregen. Die UNESCO wählt die Zeugnisse aus ersten Hochhäuser Hamburgs wurde es 1922 errichMenschheits- und Naturgeschichte nach strengen tet und war mit der an einen Schiffsbug erinnernden Kriterien aus. Maßgebend ist für die Ernennung zum Spitze schon damals eine überregional bekannte Weltkulturerbe die herausragende universelle BedeuSehenswürdigkeit. Heute gilt es als Ikone des Backtung des Kulturguts aus historischen, künstlerischen steinexpressionismus. Auf 10 Stockwerken wurden und wissenschaftlichen Gründen. Übergreifende Krirund 4,8 Millionen Steine verarbeitet – von Hand! terien für die Auswahl sind die Einzigartigkeit, AuBeim Bau des Chilehauses mussten einige Besonthentizität und Unversehrtheit. Weltweit sind über derheiten berücksichtigt werden. Durch die Nähe 1.000 Welterbestätten auf allen Kontinenten Zeugzum Zollkanal und zur Elbe war der Bauuntergrund nisse der Menschheitsgeschichte. Mit der Ernennung äußerst weich, sodass das Grundstück um jeweils von Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chizwei Meter nach Süden und Osten abfällt. Diese lehaus erhält Hamburg erstmalig das UNESCO-PräHöhenunterschiede wurden durch Sockelgeschosse dikat und beschert der Bundesrepublik Deutschland aufgefangen. Für die Stabilität des Baus wurden die insgesamt 40. Welterbestätte neben dem Kölner Eisenbetonpfähle mit einer Gesamtlänge von 18.000 Dom, dem norddeutschen Wattenmeer oder der BerMetern verbaut. Der Heizungsraum ist in Form eines liner Museumsinsel. Restaurant Rado am Hafen – North meets South North meets South! So lautet das Motto von Rado Sulik – Inhaber von „Rado am Hafen“, italienisches Bistro und Bar. Und das ist neu – obwohl er seinen kleinen gemütlichen Laden mit stylischem Außenbereich bereits seit 13 Jahren in der Großen Elbstraße 38 führt. „Es ist Zeit für ein neues Konzept“, sagt Rado Sulik. Nicht verändert hat er seinen Qualitätsanspruch. So verwendet er bestes Fleisch aus Südamerika, das in einem Spezialofen zubereitet wird – damit das Steak butterzart beim Gast auf den Teller kommt. Eine seiner Spezialitäten ist Flanksteak. „Viele kennen es gar nicht, dabei ist es fein marmoriert, sehr saftig und herzhaft im Geschmack.“ Abgerundet wird die Karte von Klassikern wie Pizza und Spaghetti sowie Fisch – direkt vom Fischmarkt nebenan, North meets South halt! Tel.: 040/58 96 02 13, www.rado-amhafen.de
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2016 LAND & MEER