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Mittelschüler*innen erkunden die Dokumentations- Ausstellung im Siegesdenkmal in Bozen
Zielgruppe
3. Klassen der Mittelschule aller Sprachgruppen
Erforderliche Vorkenntnisse
Die Schüler*innen kennen die Geschichte Südtirols bis 1945; sie sind vertraut mit den Schlüsselbegriffen der Epoche (Faschismus, Nationalsozialismus, Option) und den Ereignissen, die in der Ausstellung thematisiert werden (Italianisierungsmaßnahmen der Faschisten in Südtirol).
Ziele
Laut Rahmenrichtlinien:
Zeitgeschichtliche Fragestellungen erforschen und die Ergebnisse darlegen Zeitgeschichtliche Themen
Denkmäler finden wir überall in unserem Umfeld. Sie sind Erinnerung und Mahnmal. Im Zuge des Geschichtsunterrichts geht es unter anderem darum, bei den Schüler*innen ein Geschichtsbewusstsein zu erzeugen; dabei spielt ein reflektierter Umgang mit den Zeugnissen der Geschichte in ihrem Umfeld eine große Rolle. Oberflächliche Bewunderung von Denkmälern ist gefährlich, die von den Erbauern beabsichtigte Botschaft muss entschlüsselt werden. So kann ein Denkmal als Quelle im Geschichtsunterricht und als „markanter Ort der Reflexion“1 funktionieren.
Zuordnung der Materialien: Vor- und Nachbereitung sowie Aktivitäten am Siegesdenkmal
Das didaktische Material ist für die Erarbeitung vor Ort vorgesehen. Die Schüler*innen lösen die an sie gestellten Aufgaben im Ausstellungsbereich. Sie werden dabei von den Lehrpersonen begleitet. Das Arbeitsmaterial wird von den Lehrpersonen den Schüler*innenseiten entnommen und je nach Klassenstärke und Gruppeneinteilung vervielfältigt. Bei der Besichtigung der Dokumentations-Ausstellung wird das Material an den entsprechenden Stellen verteilt.
Der Einstieg (Arbeitsaufträge 1 und 2) kann bei Bedarf und leicht abgewandelt auch im Vorfeld im Zuge des Geschichtsunterrichts durchgeführt werden.
Dauer der Tätigkeit
Das Material versteht sich als Begleitung zum Rundgang – Dauer insgesamt: etwa 120 Minuten.
Unterlagen und Hilfsmittel zur Durchführung der Tätigkeiten
Die Schüler*innen benötigen Schreibmaterial. Die Lehrperson druckt im Vorfeld die Unterlagen zu den Arbeitsaufträgen 1 und 2 aus.
Das Material zu den Arbeitsaufträgen der Erarbeitung (Partnerkärtchen und Fehlertexte) kann vorbereitet werden, liegt aber auch in der Ausstellung auf (der Bedarf sollte telefonisch angekündigt werden).
Beschreibung der Tätigkeit mit Verweis auf die Materialien auf den Schüler*innenseiten
Das didaktische Material lehnt sich am Kompetenzmodell des Geschichtsdidaktikers Peter Gautschi an.
Bibliographie und nützliche Internetseiten
Peter GautsChi, Guter Geschichtsunterricht. Grundlagen, Erkenntnisse, Hinweise , Wochenschau-Verlag, Schwalbach im Taunus 2009
Peter Guhra, Denkmäler als Quellen im Geschichtsunterricht am Beispiel „Münchner Platz“ in Dresden, Wissenschaftliche Arbeit im Fach Geschichte, Lehramt an Gymnasien, Technische Universität Dresden, Philosophische Fakultät, Institut für Geschichte, Dresden 2008 (https://tud.qucosa.de/api/qucosa%3A23610/attachment/ATT-0/, Februar 2023)
Beschreibung der Durchführung
Entsprechend wird in der Einstiegsphase die Wahrnehmungskompetenz angesprochen: Was sehe ich? Welche Begriffe (Sieges-Denkmal) sind zu klären? Welche Fragen stellen sich mir? Was erstaunt mich? Was empfinde ich beim Betrachten? Welche Vermutungen habe ich? Kann ich etwas erkennen? Dieser erste Teil kann bereits vorab im Geschichtsunterricht behandelt werden – oder in einer Einführung direkt am Siegesdenkmal.
Die Lehrperson ermuntert die Schüler*innen zur Diskussion bei der Lösung der Arbeitsaufträge U.2.1.1 und U.2.1.2
Im zweiten Teil geht es um die Erschließungskompetenz: Das Denkmal wird analysiert, Antworten auf oben stehende Fragen gefunden.
Die entsprechenden Arbeitsaufträge werden vor Ort im Ausstellungsbereich bzw. Außenbereich des Siegesdenkmals von den Schüler*innen ausgeführt.
U.2.2.1 Die Lehrperson verteilt die Partnerkärtchen an die Schüler*innen. Jeder Schüler und jede Schülerin erhält ein Kärtchen (die Kärtchen müssen in entsprechender Anzahl ausgedruckt werden). Auf dem Kärtchen befinden sich eine Frage und eine nicht passende Antwort. Je zwei Kärtchen bilden ein zusammengehörendes Paar.
Aufgabe der Schüler*innen ist es, sich im Ausstellungsbereich auf die Suche nach der Antwort auf ihre Frage zu machen. Diese Antwort ist auf einem Kärtchen eines Mitschülers bzw. einer Mitschülerin vermerkt. Entsprechend befindet sich die Antwort auf die Frage dieses Mitschülers bzw. dieser Mitschülerin auf ersterem Kärtchen. Die Lösungen werden im Ausstellungsbereich gesucht, die Lernenden finden sich in Teams (Frage und passende Antwort) zusammen. Die Aufgabenstellung kann beliebig oft wiederholt werden. Alternativ können nach einer einmaligen Durchführung die Lösungen besprochen werden.
Die Lehrperson verfügt über das Lösungsblatt.
U.2.2.2 Die Fehlertexte beziehen sich auf allgemeine Informationen zum Siegesdenkmal und der Dokumentations-Ausstellung.
Die Schüler*innen begeben sich eigenständig auf die Suche nach dem Wahrheitsgehalt der Aussagen.
Es werden vier Durchgänge gemacht, sodass jede Schülerin und jeder Schüler die vier Fehlertexte behandeln kann.
U.2.1 Einstieg
U.2.1.1 Passende Begriffe auswählen
Arbeitsauftrag
Du stehst vor dem Siegesdenkmal in Bozen und wirst bald einiges über dieses Denkmal erfahren. Überlege vorher, welche Gründe es geben könnte, ein derartiges Gebäude zu errichten. Wähle aus den folgenden Begriffen jene aus, die deiner Meinung nach zutreffend sind.
• Machtdemonstration
• Ansehen
• Dekoration
• Investition in die Zukunft
• Erinnerung
• Beschäftigung für Künstler
• Veränderung des Stadtbildes
U.2.1.2 Um welchen Sieg geht es?
Arbeitsauftrag
Das Monument wird als „Siegesdenkmal“ bezeichnet. Für welchen Sieg steht es wahrscheinlich? Du wirst es bald erfahren, doch überlege vorher, welche Siege es denn überhaupt gibt. Gibt es immer Gewinner und Verlierer?
U.2.2 Erarbeitung
U.2.2.1 Partnerkärtchen
Die Fragen der Partnerkärtchen beziehen sich inhaltlich auf die Ausstellungstexte
Der Architekt des Siegesdenkmals plante das Denkmal als Eingangstor zum neuen Bozen. Welche Funktion hatte das Denkmal neben seiner politisch-zeremoniellen?
Auf einem Straßenschild stehen die Bezeichnungen „Friedensplatz“ bzw. „Piazza della Pace“. Wie kam es zu diesem Straßenschild und weshalb steht es heute nicht mehr?
Im Ersten Weltkrieg wurden die Tiroler Schützenregimenter so bezeichnet…
2001 wurde vom Bozner Gemeinderat die Umbenennung des Siegesplatzes in „Friedensplatz“ beschlossen, woraufhin das Straßenschild aufgestellt wurde. Nach einer Volksbefragung 2002 wurde es wieder entfernt.
Das Siegesdenkmal hatte auch stadträumliche Bedeutung als Dreh- und Angelpunkt. Vom Foro della Vittoria aus sollte sich das Hauptstraßennetz entfalten.
Denkmäler dienen der Erinnerung. Waren sie einst Mittel der Mächtigen und Sieger, werden sie heute verstärkt nach demokratischen Gesichtspunkten entworfen.
Welchen Zweck erfüllen Denkmäler eigentlich?
Im Ersten Weltkrieg gab es gewaltige Verluste an Menschenleben. Wem wurden nach Ende des Krieges daher häufig Denkmäler gewidmet?
Was geschah mit dem begonnenen KaiserjägerDenkmal nach dem Einmarsch der italienischen Truppen in Bozen?
Ursprünglich sollte das Denkmal für den Trentiner Irredentisten Cesare Battisti errichtet werden. Dessen Witwe war damit nicht einverstanden. Wem wurde es stattdessen gewidmet?
In wessen Auftrag wurde das Siegesdenkmal errichtet?
Die Säulen des Siegesdenkmals sind sehr symbolträchtig. Finde heraus, welchem faschistischen Symbol sie nachgeahmt wurden.
Finde im Denkmal-Alphabet heraus, was die Inschrift „FACERE ET PATI FORTIA ROMANUM EST“ bedeutet.
K. u. k. Kaiserjäger. Ein Kaiserjäger-Denkmal sollte ursprünglich dort errichtet werden, wo heute das Siegesdenkmal steht.
Das halbfertige Denkmal blieb fast zehn Jahre unverändert bestehen.
Die Errichtung von Mahnmalen für den „namenlosen Soldaten“ erlebte nach Ende des Ersten Weltkrieges einen Höhepunkt.
Der Auftraggeber war Benito Mussolini.
Das Denkmal ist dem italienischen Sieg gewidmet. Es sollte ein Symbol für den siegreichen Nationalstaat im Herzen der eroberten Stadt werden.
„Echt römisch ist es, große Dinge zu tun und zu ertragen“.
Die Säulen des Siegesdenkmals erinnern an die Rutenbündel, die Fasces mit hervorstehenden Beilklingen.
U.2.2.2 Fehlertexte
Die Fehlertexte beziehen sich auf allgemeine Informationen zum Siegesdenkmal und der Dokumentations-Ausstellung.
Außenbereich
Das Siegesdenkmal wird von 12 liktorischen Säulen getragen. Diese lehnen sich an die griechischen Fasces lictorii an, die zum Sinnbild von Mussolinis Partei wurden. Die Decke des Denkmals besteht aus massiven Goldplatten.
Die lateinische Inschrift am Ostgiebel befindet sich unterhalb einer geflügelten Männerfigur, die eine Feuerwaffe Richtung Süden abschießt.
Die Dokumentations-Ausstellung beschäftigt sich mit der Geschichte des Bozner Siegesdenkmals und mit dem Zeitabschnitt von 1818 bis 1845. Besonders die Zeit des italienischen Faschismus und der nationalsozialistischen Befreiung werden behandelt.
In der Mitte des Siegesdenkmals befindet sich ein Grab. Auf der Rückseite dieser Silberplastik sind Soldaten und Siegesgöttinnen zu sehen.
U.3
Piazza Vittoria
Piazza Vittoria: stile, architettura e simbologie
Destinatari
Classi delle scuole secondarie di primo grado.
Preconoscenze
Storia del Fascismo, propaganda e retorica fascista.
Obiettivi
Il modulo intende trasmettere conoscenze sulla storia di piazza della Vittoria e sullo stile architettonico razionalista che la caratterizza. I ragazzi andranno autonomamente alla scoperta della piazza e dei suoi simboli, indagando il significato allegorico che si cela dietro ad essi.
Descrizione delle attività
L’insegnante distribuisce le fotocopie della scheda di lavoro 1 e divide la classe in gruppi da tre/quattro.
L’insegnante legge/fa leggere a voce alta il testo 1 (U.3.1.1) sullo stile architettonico di piazza della Vittoria, spiegandolo ed eventualmente integrandolo con ulteriori informazioni. La lettura del testo offre anche la possibilità di ripassare brevemente la storia del fascismo in Alto Adige.
In modo autonomo i gruppi rispondono alle domande 1-3 (confronto stilistico gotico-razionalismo, domande di comprensione). Per aiutare i ragazzi l’insegnante proietta una versione ingrandita delle foto relative alla domanda 1. Verifica.
L’insegnante legge/fa leggere il testo 2 (U.3.1.2) sulla storia di piazza della Vittoria e, sempre a gruppi, gli alunni rispondono alla domanda 4 (ripresa allegorica dei simboli di Roma antica). Verifica.
I gruppi si sciolgono e ogni alunno compila per conto suo un cruciverba. Le risposte alle domande del cruciverba si trovano nei testi letti in precedenza. Verifica.
L’insegnante distribuisce le fotocopie della scheda di lavoro 2 e spiega l’incarico in classe. Poi accompagna gli alunni in piazza della Vittoria e divide la classe in gruppi da tre/quattro con il compito di trovare i simboli fascisti raffigurati nella scheda di lavoro 2 (caccia al tesoro). Questi andranno segnati sulla planimetria di piazza della Vittoria nel contesto dell’esercizio 1 (U.3.2.1). Quest’ultima è stata realizzata negli anni Trenta così, come dei veri storici, gli alunni lavoreranno sul documento originale. Sempre a gruppi, i ragazzi osserveranno uno dei rilievi individuati in precedenza per descriverlo con l’ausilio dell’esercizio 2 (U.3.2.2) e interpretarlo con l’ausilio dell’esercizio 3 a multiple-choice (U.3.2.3). Verifica in loco
Attività alternative o di approfondimento
Per approfondire la simbologia di piazza della Vittoria vedi la Tabella 1, pagine 59-62.
Suggerimenti per l’insegnante
I moduli possono essere svolti anche indipendentemente da una visita al MaV. Potrebbe risultare utile la spiegazione e l’approfondimento di certi simboli dopo il rientro in classe. In questo caso, gli alunni potrebbero fotografare ciò che maggiormente li colpisce della piazza per poi discuterne in classe con i loro compagni.
Bibliografia di riferimento
Waltraud Kofler enGl, Faschistisches Kulturerbe? Die Architektur der Zwischenkriegszeit in Bozen, in Winfried spatKamp (a cura di), Europäisches Kulturerbe – Bilder, Traditionen, Konfigurationen, Theiss, Wiesbaden 2013, pp. 142-156
Karin Ruth lehmann, Städtebau und Architektur als Mittel der Kolonisation am Biespiel der Provinz Bozen Städtebau und Siedlungsbau in Südtirol und insbesondere in Bozen unter dem Faschismus, tesi di laurea, relatore Prof. Gerhard F ehl , Fakultät für Architektur, Rheinisch-Westfälische Technische Hoschschule Aachen, Anno Accademico 2000
Aram mattioli, Gerald steinaCher (a cura di), Für den Faschismus bauen. Architektur und Städtebau im Italien Mussolinis, Orell Füssli, Zurigo, 2009
Ugo soraGni, Il Monumento alla Vittoria di Bolzano, Archietettura e scultura per la città italiana (1926-1938), Neri Pozza, Vicenza 1993
Oswald ZoeGGeler, Lamberto ippolito, L’architettura per una Bolzano italiana 1922-1944, Tappeiner, Lana 1992
U.3.1 Le architetture di piazza Vittoria
U.3.1.1 Lo stile architettonico di piazza Vittoria
Leggi il Testo 1, rispondi alla domanda e compila il cruciverba Testo 1
«Una città è un libro pietrificato nel quale si può ricercare e ricostruire il suo passato. In esso troviamo rinchiusi e conservati gli episodi della sua storia, riutilizzati dalle epoche successive, ripresi e rielaborati, e che pertanto seguitano a vivere nel nostro presente».
Da Oswald ZoeGGeler e Lamberto ippolito, L’Architettura per una Bolzano Italiana 1922-1942, Lana 1992, p. 10.
Il Monumento alla Vittoria di Bolzano e la piazza dietro ad esso ci raccontano molto sul passato fascista dell’Alto Adige. Entrambi facevano parte di un ampio progetto che intendeva modificare l’aspetto della città, rendendola più moderna e “italiana” attraverso i simboli e le scritte fasciste che ancora oggi vediamo sulle facciate dei palazzi di piazza della Vittoria. Lo stile architettonico che definisce l’aspetto degli edifici di questo quartiere si chiama stile razionalista ed è molto diverso dallo stile medievale che caratterizza gli edifici del centro storico di Bolzano. L’odierno capoluogo dell’Alto Adige fu infatti fondato attorno al 1180, mentre gli edifici di piazza della Vittoria risalgono agli anni Trenta del XX secolo.

Secondo gli architetti del Fascismo – i più importanti per quel che ci riguarda furono i romani Paolo Rossi de Paoli e Marcello Piacentini – i quartieri medievali di Bolzano avevano un aspetto troppo “tedesco” e nordico, così che i nuovi edifici attorno a piazza della Vittoria dovettero differenziarsi notevolmente dalla parte antica e “non italiana” di Bolzano.
L’immagine a sinistra mostra piazza del Grano nel centro storico di Bolzano, l’immagine a destra raffigura piazza della Vittoria. Confronta le foto e descrivi le differenze stilistiche. Quale immagine mostra lo stile “tedesco” e quale quello “italiano”? Che aspetto hanno gli edifici e quale di questi stili ti piace di più? Motiva la tua risposta!
Ecco qualche suggerimento per la tua analisi: sobrio, arco, tetto a punta, geometrico, tetto piano, balcone, camino, ampio, finestra ad arco, portici, rigido, finestra rettangolare, tradizionale, severo, stretto, moderno, dipinto, irregolare, incastrato…
• Questa piazza è un esempio di stile…
• Rispetto all’immagine a destra, le case qui sono…
• Questo stile mi piace/non mi piace… perché…
• Qui vediamo lo stile…
• Rispetto all’esempio a sinistra, lo stile architettonico qui sembra…
• Preferisco/non preferisco questo stile perché…
Che cosa significa, secondo te, rendere “italiana” una città e perché quest’operazione era così importante per il Fascismo?
Abbiamo visto che lo stile architettonico ci svela molto sul passato di una città. Rileggi attentamente la citazione all’inizio del testo 1. Perché le città sono qui paragonate ai libri? Pensi che sia veramente possibile “leggere” qualcosa in un edificio, e se sì, cosa?
U.3.1.2 La storia di piazza Vittoria
Leggi il Testo 2, rispondi alla domanda e compila il cruciverba
Testo 2
In epoca fascista piazza della Vittoria era chiamata anche «Foro Vittoria». Il termine latino «forum» fu utilizzato già dai romani per indicare le grandi piazze del loro impero come, per esempio, il famoso Forum Romanum a Roma.
Anche il simbolo del Fascismo, il fascio littorio, fu già utilizzato dagli imperatori e dai magistrati romani come simbolo del proprio potere. La maggior parte degli edifici di piazza della Vittoria fu costruita negli anni Trenta del secolo scorso. Anche dopo la Seconda guerra mondiale, l’aspetto della piazza rimase pressoché invariato. Ancora oggi essa è collegata al centro storico di Bolzano attraverso un largo ponte, chiamato ponte Talvera, che fu inaugurato nel 1900, ben cinque anni prima che sulle strade di Bolzano apparisse la prima automobile! Nel luogo dove oggi si trova la piazza, in origine sorgevano un parco pubblico, alcuni orti e un monumento austriaco. Quest’ultimo, dedicato ai cosiddetti Kaiserjäger austroungarici, non era mai stato terminato a causa degli eventi bellici e della successiva annessione del Sudtirolo al Regno d’Italia. Quando, poi, nel 1926 iniziarono i lavori per la costruzione del Monumento alla Vittoria, le aree verdi e il memoriale scomparvero e cedettero il posto a un ampio spazio rettangolare lastricato che misura 250 metri in lunghezza e 190 in larghezza. Nel corso degli anni Trenta, attorno alla neonata piazza della Vittoria sorsero diversi imponenti edifici nei quali furono trasferiti gli uffici amministrativi dello Stato. Nelle intenzioni del Fascismo, questa moderna Bolzano “italiana” sarebbe presto dovuta diventare il nuovo fulcro vitale e sociale della città, scalzando il vecchio centro storico ritenuto troppo “tedesco” e antiquato.

Perché, secondo te, il Fascismo ha riutilizzato termini latini e simboli dell’antica Roma? Fu puro caso o pensi che il recupero di questi elementi avesse uno scopo propagandistico, cioè manipolativo? Motiva la tua risposta!
Orizzontali:
1 Lo stile... descrive l’aspetto degli edifici -
3 Nazionalità dell’architetto Paolo Rossi de Paoli -
4 Dittatura che fece costruire il Monumento alla Vittoria -
5 Capoluogo dell’Alto Adige -
7 Nome del ponte che porta dal centro storico in piazza della Vittoria -
8 Epoca in cui fu costruito il centro storico di Bolzano.
Verticali:
2 Forma di piazza della Vittoria -
6 Vecchio nome fascista di piazza della Vittoria.
U.3.2 I simboli di piazza Vittoria
I simboli fascisti che vediamo sulle facciate dei palazzi di piazza della Vittoria non avevano uno scopo solamente decorativo ma soprattutto propagandistico. Questo significa che attraverso un uso manipolativo di citazioni latine e immagini simboliche, le imprese, le decisioni e le guerre di conquista di Mussolini furono ampiamente idealizzate.
U.3.2.1 Gli elementi architettonici di piazza Vittoria

Svolgi il seguente esercizio
Cerca gli elementi architettonici raffigurati a pagina 70 e pagina 71 e segna la loro posizione sulla mappa sottostante.
Attenzione: solamente 12 riquadri andranno compilati, 10 resteranno vuoti.












U.3.2.2 Gli elementi dei rilievi di piazza Vittoria
Svolgi il seguente esercizio
Osserva questo rilievo. Descrivi i suoi protagonisti (atteggiamento, abbigliamento, espressione del volto, posizione all’interno del rilievo ecc.) e prova a capire cosa raffigura. Ricordati che i rilievi di piazza della Vittoria vogliono trasmettere un messaggio in codice a chi li osserva. Per approfondire vedi Tabella 1, pagina 74
U.3.2.3 I simboli dei rilievi di piazza Vittoria
Svolgi il seguente esercizio
Trova la risposta giusta alle seguenti domande a) impetuosa e decisa b) simpatica e socievole c) elegante e sorridente a) una madre in ansia per il figlio b) l’Italia fascista c) la Chiesa cattolica a) siccità e povertà b) prosperità e ricchezza c) fedeltà e sottomissione
1. Quali aggettivi descrivono meglio la figura femminile al centro?



2. Chi o cosa rappresenta questa figura femminile?

3. A cosa allude l’albero sul lato sinistro?
4. Le tre persone sulla sinistra sono… a) un gruppo teatrale b) mendicanti c) una famiglia di contadini a) ballano b) combattono c) arano il terreno a) la guerra e la violenza sono deplorevoli b) le dittature sottomettono il popolo c) l’Italia fascista è forte ed è giusto lavorare e combattere per essa
5. Che cosa fanno i due uomini alla destra?
6. Quale messaggio vorrebbe trasmette il rilievo?
Istituto Nazionale per le Case degli Impiegati Statali (I.N.C.I.S.). Gestiva la costruzione e l’assegnazione, a canone agevolato, di appartamenti agli impiegati pubblici che lavoravano nell’amministrazione statale fascista. Il complesso di piazza della Vittoria (ne esiste anche uno tra via Carducci e via Dante) è stato progettato da Dario Barbieri. Inaugurato nel 1927, vi trovarono casa gli impiegati statali provenienti dalle cosiddette “vecchie province”.
ANNO DOMINI MCMXXXVII (1937). Si riferisce all’anno in cui terminarono i lavori, iniziati nel 1935, per i palazzi I.N.F.P.S. e I.N.A. progettati dall’architetto romano Paolo Rossi de Paoli. In origine sull’arco erano anche raffigurati due fasci littori. Questi sono poi stati rimossi dopo la fine della Seconda guerra mondiale.



Tu regere imperio populos romane memento hae tibi erunt artes / Pacisque imponere morem parcere subiectis et debellare superbos. «Tu, o romano, ricordati di dominare i popoli perché queste saranno le tue arti, di imporre le norme della pace, di risparmiare i sottomessi e debellare i superbi». Questa citazione, tratta dal canto VI dell’Eneide di Virgilio, si trova smezzata sulle facciate dei palazzi I.N.A. sul lato nord di piazza della Vittoria. Si tratta di una chiara espressione delle aspirazioni imperialiste del Fascismo che, negli anni in cui furono costruiti i palazzi, stava conducendo una sanguinosa guerra di conquista nell’Africa nordorientale.
Fontana dedicata al fiume Adige. Progettata da Paolo Rossi de Paoli, si trova sulla facciata del palazzo I.N.A. che costeggia il parco sul lato nord di piazza della Vittoria. La figura allegorica maschile rappresenta l’Adige. Egli tiene in braccio una rigogliosa cornucopia che allude alla ricchezza e all’abbondanza delle sue acque. L’aquila ai suoi piedi s’ispira invece alla mitologia classica e, trattandosi di un simbolo imperiale di Roma antica, anche il Fascismo l’aveva adottata come figura araldica.

Istituto Nazionale (Fascista) di Previdenza Sociale (I.N.F.P.S.). Dal 1933 al 1943 si occupava del sistema pensionistico dell’Italia fascista. Il palazzo, progettato sempre da Paolo Rossi de Paoli, fu terminato nel 1937 e occupa tutto il lato ovest di piazza della Vittoria. Dal 1939, al piano terra dell’edificio si trova la storica Libreria Cappelli tuttora esistente. La facciata dello stesso palazzo reca inoltre un grande rilievo (v. riquadro alla lettera M) e una balconata che in epoca fascista fungeva da arengario.
La «F» della scritta è stata rimossa dopo il 1945.
Agli atesini caduti per l’impero / Roma riconoscente anno XVI E.F. Basamento della cosiddetta «colonna romana» donata dalla capitale alla città di Bolzano nel 1938. La sigla «E.F.» sta per la cosiddetta «era fascista» iniziata nel 1922 con la «marcia su Roma». L’anno XVI (16) si riferisce dunque al 1938. La colonna è stata collocata nel parco di piazza della Vittoria in ricordo dei soldati altoatesini caduti nella guerra civile spagnola e durante la conquista delle colonie africane. Sui lati restanti del basamento si leggono i nomi di altri tre campi di battaglia dell’epoca: Spagna, Libia e Africa orientale.

Rilievo dell’Italia turrita. Nel sottarco che da piazza della Vittoria conduce in via Padre Reginaldo Giuliani, si trovano due rilievi dell’artista Livia Papini, moglie del noto storico d’arte Roberto Papini. Il centro dell’opera è occupato dalla figura allegorica dell’Italia turrita il cui capo è cinto – appunto – da una corona muraria. Questa particolare iconografia risale all’epoca romana, ma ebbe la sua massima diffusione durante il Risorgimento come figura simbolo di un’Italia unita e vittoriosa. Qui la giovane donna coronata porta in braccio un fascio littorio e, con passo deciso, si avvia verso i due uomini sul lato destro della scena. Davanti a una bandiera sventolante, un uomo sta alzando il pugno contro un altro che, coprendosi il volto con la mano, giace a terra intimorito di fronte alla presunta superiorità militare del Fascismo. La famiglia raffigurata sul lato sinistro del rilievo è invece caratterizzata dalla presenza di un albero frondoso. Questo, e il fatto che l’uomo abbia un badile, identifica i tre come una famiglia di agricoltori. Stando a quanto trasmesso dal rilievo, il Fascismo avrebbe dunque giovato a tutti i ceti sociali, riunendo sotto il segno del fascio littorio sia chi lavora per sostentare la patria, sia chi combatte per difenderla dai nemici esterni e interni. Con ciò l’opera ricalca la locuzione mussoliniana secondo la quale «è l’aratro che traccia il solco, ma è la spada che lo difende».




Istituto Nazionale delle Assicurazioni (I.N.A.). Questi rilievi si trovano sulla facciata dell’ultimo palazzo I.N.A. costruito in piazza della Vittoria nel 1940 su progetto dell’architetto Michele Busiri-Vici. Le api, le spighe di grano e le navi, oltre a simboleggiare la ricchezza dell’Italia fascista, alludono anche alla funzione previdenziale svolta dai diversi uffici d’assistenza sociale riuniti sotto la sigla I.N.A. Prima degli anni Venti, in Italia non esisteva un sistema assistenziale gestito a livello statale. Il Fascismo introdusse perciò una serie di enti minori come, per esempio, l’I.N.F.P.S. o l’I.N.F.A.I.L. (Istituto Nazionale Fascista per l’Assicurazione Contro gli Infortuni sul Lavoro) i cui uffici furono riuniti nei grandi palazzi I.N.A.


Rilievo dell’Italia turrita in Africa. Il secondo rilievo nel sottarco tra piazza della Vittoria e via Padre Reginaldo Giuliani (che fu un religioso e militare italiano caduto durante la Guerra d’Etiopia) ci mostra nuovamente la figura allegorica dell’Italia turrita. In questo caso è però caratterizzata da uno scudo e una grande spada che la identificano come un’Italia guerriera che si accinge a difendere i suoi sudditi e a debellare i nemici (le citazioni alle lettere «C» e «D» si trovano sulla facciata dello stesso edificio come i due rilievi).

Il leitmotiv della scena si rivela osservando meglio lo sfondo che ci mostra, assieme a un grande cactus desertico, la stele di Axum trafugata come bottino di guerra dall’Italia fascista durante la Guerra d’Etiopia per poi essere ricostruita a Roma nel 1937 (l’enorme reperto fu restituito alla città etiope di Axum solamente nel 2008). Anche la fisionomia africana dei volti delle quattro persone che circondano l’Italia ci svela che il rilievo nasce per celebrare le imprese belliche dell’Italia fascista sul corno d’Africa. Soggiogati dalla superiorità militare dell’Italia, rappresentata dalle armi e dalla bomba collocati ai piedi dell’Italia, la popolazione si vede costretta a prostrarsi umilmente davanti a essa. Nessuna delle figure è infatti raffigurata in piedi. Nonostante ciò, le donne sulla destra stanno riempiendo scodelle, giare e sacchi con il grano appena raccolto.

In questo modo, il Fascismo voleva rendere l’illusione di una presunta armonia e prosperità economica tra i popoli africani “civilizzati” grazie all’intervento fascista.

Rilievo dei mestieri. Sulla facciata del palazzo I.N.F.P.S., sopra l’arengario, si trova questo grande rilievo dello scultore Corrado Vigni. L’opera raffigura i benefici di cui si gioverebbe l’Italia dopo la sua vittoria nella Prima guerra mondiale e, soprattutto, dopo l’ascesa al potere di Mussolini. Per questo motivo all’estremità destra del rilievo una figura angelica sta incoronando la personificazione della Vittoria che, vestita all’antica e con una ricca cornucopia, guarda fisso l’osservatore. Vigni scolpì, da sinistra verso destra, dei muratori al lavoro, un agricoltore che sta arando il suo campo con due buoi, alcuni artigiani attorno a un’incudine, un soldato armato e due uomini africani di cui uno è legato a un albero. Quest’ultimo sta per essere slegato dal suo compagno, un’immagine che intende idealizzare l’abolizione della schiavitù in Etiopia sancita da un provvedimento regio di Vittorio Emanuele III nel 1935. La sanguinosa conquista delle colonie africane e la brutalità degli amministratori fascisti in Africa sono qui dunque presentati come un clemente atto di liberazione delle popolazioni indigene. Il tema principale di questo rilievo è dunque di nuovo l’idealizzazione dell’Italia fascista che, grazie alle sue imprese belliche, avrebbe permesso di vivere e di lavorare in un presunto clima di serenità e pace non solamente a tutti gli italiani, ma anche alle popolazioni delle colonie.


Istituto Nazionale delle Assicurazioni (I.N.A.). Questa iscrizione si trova all’interno del sottarco che da piazza della Vittoria conduce in via Padre Reginaldo Giuliani. Anche questi edifici in origine ospitavano gli uffici dell’I.N.A.

Martha Verdorfer
U.4
Dokumentations-Austellung: das Siegesdenkmal
Das Siegesdenkmal:
Symbolische Sichtbarkeit, sein Umfeld, seine Wahrnehmung gestern und heute –Historische Zusammenhänge – Arbeitsunterlagen für die Schule
Zielgruppe
Die Arbeitseinheit ist für die Oberschule (Triennium) konzipiert, da sie von einer selbständigen Arbeitsweise der Schüler*innen ausgeht.
Wünschenswerte Vorkenntnisse
Es ist sicherlich von Vorteil, wenn die Schüler*innen bereits gewisse Vorkenntnisse zum italienischen Faschismus und seinen Herrschaftsstrategien haben.
Andererseits kann ein Besuch des Siegesdenkmals durchaus auch als Einstieg in diese Thematik verwendet werden, in dem Sinn, dass damit Neugier und Sensibilität geweckt werden für Fragen, die dann anschließend im Unterricht weiter bearbeitet und vertieft werden können.
Ziele
Es geht um eine weitgehend selbsttätige Aneignung des Siegesdenkmals als historisches Dokument, aber auch als aktueller Teil der Stadt.
Die vorliegenden Materialien sind also (wenn nicht anders angegeben) als Unterlagen für einen Besuch in der Dokumentations-Ausstellung gedacht.
Dabei wird eine Aufteilung der Klasse in Gruppen vorgeschlagen, auch aus der sehr pragmatischen Überlegung heraus, dass sich so beim Besuch der Dokumentations-Ausstellung die Schüler*innen auf verschiedene Orte verteilen und somit Staus vermieden werden.
Dauer
Der Besuch der Dokumentations-Ausstellung und die Bearbeitung der Arbeitsaufträge wird auf etwa 90 Minuten veranschlagt. Eine kurze Vorbereitung auf den Besuch von ca. 1 Unterrichtsstunde ist empfehlenswert. Hier sollten die Arbeitsblätter verteilt und besprochen werden, so dass die Schüler*innen beim Besuch der Dokumentations-Ausstellung Klarheit über ihre Arbeitsaufträge haben. Für die direkte Evaluation in Form der Berichte der Schüler*innengruppen sind 1-2 Unterrichtsstunden zu veranschlagen.
Beschreibung der Durchführung
Bevor sich die Schüler*innen in Gruppen aufteilen, erhalten sie am Eingang zur Krypta eine kurze Orientierungseinheit zum Ort. Dabei wird anhand des Folders des Museums kurz erläutert, wie die Ausstellung aufgebaut ist, und ebenso wird auf die Umgebung (Platz) Bezug genommen.
Die Schüler*innen erhalten die Arbeitsaufträge in schriftlicher Form. Für die Bearbeitung brauchen sie Schreibmaterial und einen Fotoapparat (Handy). Das Handy könnte bei Erweiterung der Arbeitsaufträge auch als Aufnahme- bzw. Diktiergerät eingesetzt werden.
Die Schüler*innen werden zu Beginn der Unterrichtseinheit informiert, dass sie ihre Arbeitsaufträge vor der Klasse präsentieren (Powerpoint) und dass sie sich deshalb auch um Bildmaterial kümmern müssen.
Arbeitsblätter für die Schüler*innengruppen
Die Arbeitsblätter müssen nicht vollständig eingesetzt werden, sondern können je nach Schwerpunktsetzung und Klassengröße ausgewählt werden. Sie sind in ihren Arbeitsaufträgen unterschiedlich (methodisch und im Schwierigkeitsgrad) und werden deshalb auch einem differenzierten Unterricht gerecht. Einige Fragestellungen finden sich in nur leicht abgeänderter Form in mehreren Arbeitsblättern wieder. Das ist durchaus beabsichtigt, da sich daraus unter Umständen auch unterschiedliche Gesichtspunkte ergeben, woraus sich eine Diskussion entwickeln kann.
Überprüfung und Evaluation
Die Schüler*innengruppen präsentieren ihre Ergebnisse in der Klasse mit Hilfe von Kurzreferaten, Powerpointpräsentationen etc. Diese stellen auch die Grundlage der Bewertung dar (eventuell gemeinsam mit der Sichtung der Notizen bei den Arbeitsaufträgen und Vorarbeiten für die Präsentation).
Mögliche Vertiefungen/Erweiterungen (nach dem Besuch der Dokumentations-Ausstellung)
1. Das Denkmal im Streit der öffentlichen Meinung nach 1945
Hier könnte man z.B. eine kleine Presseschau zusammenstellen, die zeigt, wie in verschiedenen Zeiten über das Siegesdenkmal diskutiert wurde – auch sehr unterschiedlich aus dem Blickwinkel der beiden großen Sprachgruppen.
Möglich wäre es auch Postkarten aus verschiedenen Jahren zu sammeln und zu vergleichen.
2. Reaktionen auf die Eröffnung des Museums: positiv und negativ Auch hier würde sich eine Presseschau anbieten. Möglich wären ebenfalls Interviews per E-Mail mit verschiedenen Politiker*innen, Journalist*innen, Pädagog*innen etc. und ihre Meinung zu Sinn und Bedeutung des Museums.
3. Cesare Battisti, Fabio Filzi und Damiano Chiesa
Die Biografien dieser drei Männer, deren Büsten im Inneren des Triumphbogens dargestellt sind, vertiefen das Thema des Irredentismus, ermöglichen den Schüler*innen aber auch eine neue Ebene der historischen Recherche und Forschung (individuelle Biografien) zu erproben und zu sehen, wie sich historische Zeitläufte in individuellen Lebensgeschichten niederschlagen.
4. Tiroler Denkmalkrieg um die Jahrhundertwende
Die Auseinandersetzung um Denkmäler und Symbole ist kein Faschismus-spezifisches Phänomen, sondern Teil des Nationalismus. Im mehrsprachigen Kronland Tirol erlebte der Nationalismus am Ende des 19. Jahrhunderts einen Höhepunkt, der sogenannte „Denkmalkrieg“ legt davon ein beredtes Zeugnis ab.
5. Allgemeinere Auseinandersetzung mit Denkmälern
Eine Sammlung von Zitaten zu Wirkung und Funktion von Denkmälern sowohl aus der Literatur als auch aus der Fachdiskussion (Architektur, Kunstgeschichte) könnte Anlass zur Diskussion um die Sinnhaftigkeit von Denkmälern sein bzw. um die Frage, wie historisches Gedächtnis in der Gegenwart wachgehalten werden kann.
6. Gestalterische/kreative Auseinandersetzung
In bestimmten Schulen wäre auch dieser Zugang attraktiv, zumal es im Zusammenhang mit dem Siegesdenkmal bereits einen Ideenwettbewerb zu seiner Umgestaltung gegeben hat. Den Schüler*innen könnten einige Beispiele gezeigt werden, um sie zu eigenen Arbeiten und Ideen anzuregen.
Uns fehlen andere Tafeln, uns fehlt diese eine: „Hier lebte ein Mann, der sich geweigert hat auf seine Mitmenschen zu schießen. Ehre seinem Andenken“.
(Kurt Tucholsky, deutscher Schriftsteller, 1890-1935, DieTafeln, 1925)
Das Auffallendste an Denkmälern ist nämlich, dass man sie nicht bemerkt. Es gibt nichts auf der Welt, was so unsichtbar wäre wie Denkmäler. Sie werden doch zweifellos aufgestellt, um gesehen zu werden, ja geradezu, um die Aufmerksamkeit zu erregen; aber gleichzeitig sind sie durch irgendetwas gegen Aufmerksamkeit imprägniert, und diese rinnt Wassertropfenauf-Ölbezug-artig an ihnen ab, ohne auch nur einen Augenblick stehenzubleiben.
(Robert Musil, österreichischer Schriftsteller, 1880-1942)
The risk of the Holocaust is not that it will be forgotten, but that it will be embalmed and surrounded by monuments and used to absolve all future sins.
(Zygmunt Bauman, polnisch-britischer Soziologe und Philosoph, 1925-2017)
Sono i monumenti ad aver reso grande l’Italia.
(Roberto Gervaso, giornalista e scrittore, 1937-2020, Ilgrilloparlante, 1983)

To me, the drive for monumentality is as inbred as the desire for food and sex, regardless of how we denigrate it. Monuments differ in different periods. Each age has its own.
(Philip Johnson, amerikanischer Architekt und Architekturkritiker, 1906-2005)
I musei, che sorgono sempre più numerosi in quest’epoca, sono divenuti edifici-scultura. Vengono chiamati a progettarli gli architetti più accreditati del momento, che inventano dei mausolei per la loro gloria, prima ancora di sapere a cosa serviranno. In essi la gente non va tanto a vedere le esposizioni o le opere presentate quanto i monumenti stessi.
(Roberto Peregalli, architetto e scrittore, *1961, Iluoghie lapolvere , 2010) ,
Habe ich eine Tat vollbracht, so soll die mein Denkmal sein; und wenn nicht, so helfen alle Bildsäulen nichts.
(Plutarch von Chäronea, griechischer Philosoph und Schriftsteller, 45-125)
Monumento. Costruzione che intende commemorare qualcosa o qualcuno che in genere o non ne ha bisogno o non ne ha il diritto. Particolarmente assurdo è poi il monumento al milite ignoto, vale a dire un monumento per perpetuare la memoria di chi memoria non ha lasciato.
(Ambrose Bierce, scrittore americano, 1842-1914, Dizionariodeldiavolo , 1911)
Bei mir sollen die Leute lieber fragen, warum man mir kein Denkmal gesetzt hat, als dass man sich erkundigt, warum man es getan hat.

(Cato d. Ältere, römischer Staatsmann, 234-149 v. Ch.)
Wenn du willst,dass man dir Denkmäler setzt,musst du wenigstens hunderttausend deiner Mitmenschen heroisch zu Tode gebracht haben.
(Voltaire, französischer Aufklärer, 1694-1778)
Those only deserve a monument who do not need one; that is, who have raised themselves a monument in the minds and memories of men.
(William Hazlitt, englischer Essayist und Autor,1778-1830)
The monuments of wit survive the monument of power.
(Francis Bacon, englischer Philosoph, 1561-1626)
Vom Standpunkte des Alterswertes muß eben nicht für ewige Erhaltung der Denkmale einstigen Werdens durch menschliche Tätigkeit gesorgt sein, sondern für ewige Schaustellung des Kreislaufes vom Werden und Vergehen, und eine solche bleibt auch dann garantiert, wenn an Stelle der heute existierenden Denkmale künftighin andere getreten sein werden.
(Alois Riegl, österreichischer Kunsthistoriker und Denkmalpfleger, 1858-1905)
U.4.1 Das Denkmal in seiner Gestalt und seine Symbolik
Der Arbeitsauftrag besteht in einer möglichst genauen Beschreibung des Denkmals als Ganzes und seiner einzelnen Teile. Fotografiert die verschiedenen Details, damit ihr sie anschließend in der Klasse präsentieren könnt.
Folgende Orte sind für eure Recherche relevant: Denkmal von außen Eckraum 2/Denkmal ABC


Welche Form hat das Siegesdenkmal? In welcher Tradition ist diese begründet?
Welche Inschriften befinden sich auf dem Denkmal? Notiert sie und ergänzt anschließend mit der Übersetzung, die ihr in der Dokumentations-Ausstellung findet. Schreibt einen kurzen Kommentar zu den Aussagen.
Welche Elemente/Gegenstände befinden sich im Innenraum des Denkmalbogens?
Wie viele Reliefs gibt es am Denkmal? Wo befinden sie sich? Was stellen sie dar? Warum glaubt ihr, wurden diese Motive ausgewählt?

Wie viele Säulen hat das Denkmal? Beschreibt ihre Form.
Ordnet die verschiedenen Elemente des Denkmals entsprechend den Bereichen in die folgende Tabelle ein.
Faschistische Symbolik Griechisch-römische Antike Bereich der Religion Keine eindeutige Zuordnung
Wird deutlich sichtbar, an wen oder was das Denkmal erinnern soll? Kurze Begründung einer positiven bzw. negativen Antwort.
Hat das Denkmal eine Vor- und eine Rückseite, oder sind seine Seiten gleichwertig? Begründet eure Meinung.
Kann man am Denkmal Veränderungen erkennen, die wahrscheinlich nach dem Kriegsende vorgenommen wurden? Welche? Begründung.
Was wurde äußerlich am Denkmal verändert, seitdem es Museum ist? Wie beurteilt ihr diese Veränderung?
Was drückt das Denkmal eurer Meinung nach aus? (mehrere Angaben möglich)
Monumentalität
Glorifizierung des Faschismus
Trauer um die im Ersten Weltkrieg Gefallenen
Erinnerung an die Machtergreifung des italienischen Faschismus
Nationale Überheblichkeit/Chauvinismus
Erinnerung an die Helden des Ersten Weltkrieges
Erinnerung an die römische Antike
Verherrlichung des Duce
U.4.2 Geschichte des Landes und Geschichte des Denkmals
In diesem Arbeitsblatt geht es um die Verknüpfung von Landes- und Stadtgeschichte mit der Geschichte des Denkmals. Die Frage ist, inwieweit dem Denkmal bzw. der Stadt Bozen in der Zeit des italienischen Faschismus eine Sonderrolle zukommt bzw. inwiefern sie allgemeine Tendenzen widerspiegeln. In diesem Arbeitsblatt geht es außerdem um die Begriffe Konsens/Zustimmung und Dissens/Ablehnung/Widerstand, die sich in der historischen Realität meist nicht so klar abgrenzen lassen und einen großen Komplexitätsgrad aufweisen.
Zur Beantwortung des Arbeitsbogens konzentriert ihr euch auf den inneren Rundgang (Geschichte des Denkmals) mit Bezug zum äußeren (Landesgeschichte). Außerdem findet ihr Antworten im Eckraum 2: Das Denkmal ABC.
Vervollständigt die folgende Tabelle mit ausgewählten Ereignissen aus der Ausstellung und versucht sie in Beziehung zu setzen.

Landesgeschichte Geschichte des Denkmals
1914-1918: Erster Weltkrieg; Tirol ist Teil der Habsburgermonarchie, die zu den Kriegsverlierern zählt
1920: Annexion Südtirols an Italien
1922: Machtergreifung des ital. Faschismus
1933: _____________________________________
1939: _____________________________________
Sept. 1943: NS-Truppen besetzen Italien, Südtirol wird Teil der Operationszone Alpenvorland
Mai 1945: _________________________________
Planung und Vorbereitungsarbeiten für Kaiserjägerdenkmal
_________________ Stilllegung der Arbeiten
1926: _____________________________________
1928: _____________________________________
1932: 10-Jahres-Feier des „Marsches auf Rom“ am Siegesdenkmal
Teilnehmer: __________________________
Von wem und wann wurde die Errichtung des Denkmals initiiert?
Von wem wurde das Denkmal finanziert?
Wer sprach sich gegen eine Denkmalerrichtung aus?
Welche Personen waren an der Gestaltung des Denkmals beteiligt?
Wann wurde das Denkmal enthüllt und wer war bei dieser Zeremonie anwesend?
Was/wer wird auf dem Foto von 1932 dargestellt? Wie lässt sich diese Botschaft interpretieren?
Ist heute die Zustimmung bzw. die Ablehnung des Siegesdenkmals eurer Meinung nach primär von der sprachlichen Zugehörigkeit abhängig oder eher von anderen Faktoren (Alter, Geschlecht, politische Haltung, Bildung…)?
U.4.3 Das Denkmal und sein Umfeld
In diesem Arbeitsblatt geht es um das unmittelbare Umfeld des Denkmals. Die Wirkung architektonischer Konzepte erschließt sich oft erst im Zusammenhang eines Ensembles. Das gilt insbesondere auch für die faschistische Stadtplanung in Bozen und die Rolle, die dem Siegesdenkmal zugewiesen wurde.
Zur Bearbeitung dieses Arbeitsblattes ist es notwendig, sich ein bisschen vom Denkmal wegzubewegen und ebenso den Platz und die angrenzenden Gebäude in den Blick zu nehmen. Belegt die Antworten zu den einzelnen Fragen mit Fotobeispielen, damit euer Bericht in der Klasse anschaulich wird.
In unmittelbarer Nähe zum Denkmal steht eine Säule. An was erinnert sie? In welchem inhaltlichen und in welchem formalen Bezug steht sie zum Denkmal?
Am Ende der Talferbrücke stehen hohe Säulen, die Tiergestalten tragen. Welche sind das? In welchem Bezug stehen sie zum Denkmal? Warum wurden sie gerade an dieser Stelle aufgestellt?
Am Ende der Brücke gibt es auf beiden Seiten Tafeln, welche das Siegesdenkmal erklären sollen. Fasst ihre Aussage kurz zusammen.
Wann wurden sie errichtet? In welchen Sprachen wird der Text dargestellt? Wie beurteilt ihr den Text (informativ, neutral, moralisch, verständlich)?
Der Siegesplatz trägt den gleichen Namen wie das Denkmal. Gibt es auch noch andere Elemente, die ihn mit dem Denkmal verbinden?

Gibt es eurer Meinung nach eine Vorder- und eine Rückseite des Denkmals? Begründet eure Meinung.
Sucht ein offizielles Benennungsschild des Platzes und notiert den gesamten Text. Erschließt die Geschichte, die sich dahinter verbirgt/verbergen könnte.
Ober dem Hauseingang Nr. 39 ist eine Inschrift angebracht. Wie lautet sie? Was könnte sie bedeuten? Gibt es Auffälligkeiten?
Welche Funktionen hat(te) das Denkmal in Bezug auf die Stadt? (mehrere Angaben möglich)
markiert Stadtzentrum
ist Aussichtspunkt
ist politisches Zentrum
ist Ort der Begegnung
ist Verkehrsknotenpunkt
ist sakrales Zentrum
dient zur Verschönerung der Stadt
dient zur Orientierung
Welche Veränderungen in der Funktion des Denkmals lassen sich im Laufe der Zeit feststellen? Lassen sich in dieser Hinsicht markante Zäsuren erkennen? (anhand von Fotos bzw. Filmausschnitten in der Ausstellung)
U.4.4 Zur Funktion von Denkmälern allgemein
In diesem Arbeitsblatt geht es um die Verortung des Siegesdenkmals in einem spezifischen und einem allgemeineren Denkmaldiskurs
Im ersten Teil wird das Siegesdenkmal als Ausdruck des nationalistischen Denkmalbooms (1880-1918) interpretiert und gleichzeitig in seiner Formgebung mit zeitgenössischen Beispielen verglichen. Im zweiten Teil geht es um eine allgemeine Reflexion der unterschiedlichen Bedeutung und Funktion von Denkmälern und deren Veränderung im Laufe der Geschichte.
Die Orte zur Bearbeitung dieses Arbeitsblattes sind die Krypta sowie der Eckraum 1: Was ist ein Denkmal?
Was ist eine Krypta? Woher kennt ihr diese Bezeichnung?
Beschreibt die zwei Fresken in der Krypta. Wie interpretiert ihr ihre Botschaft? Setzt sie in Verbindung zu den Inschriften von Cicero und Horaz.
Die Zitate, die über die Wände der Krypta fließen, sind neue Elemente. Notiert euch die verschiedenen Zitate und sucht euch eines aus, das ihr etwas ausführlicher kommentiert.
Vergleicht die ausgestellten Denkmalmodelle im 1. Eckraum: Was ist ein Denkmal? in inhaltlicher und in formaler Hinsicht. An wen erinnern sie? Was wird durch ihre architektonische Form ausgedrückt?
Welchen Platz nimmt das Siegesdenkmal in Bozen in diesem Vergleich ein?
Welche Funktionen kommen Denkmälern eurer Meinung nach allgemein zu? Würdet ihr Denkmäler als eher sinnvoll oder eher überflüssig bezeichnen?
Erinnerung wachhalten
Menschen ein Vorbild sein
Menschen einschüchtern
Stadt gestalten/verschönern
Menschen zum Denken anregen
Menschen manipulieren
Größe und Macht darstellen
Welche dieser Funktionen erfüllt(e) das Siegesdenkmal in Bozen? Freie Antwort.
Auch in der Gegenwart werden Denkmäler errichtet. Für wen sollten eurer Meinung nach bevorzugt Denkmäler erinnert werden?
Opfer von Gewalttaten (allg.)
Opfer des Faschismus und des Nationalsozialismus
Menschen, die sich durch ihre Leistungen auszeichnen
Sportler*innen, Künstler*innen, Schriftsteller*innen etc.
für abstrakte Werte wie Freiheit, Frieden etc.
Deserteure und Kriegsdienstverweigerer
Soldat*innen
Politiker*innen
es sollen überhaupt keine Denkmäler errichtet werden
Gibt es ein Denkmal (im In- oder im Ausland), das euch besonders beeindruckt hat?
U.4.5 Die Wahrnehmung des Denkmals heute
In diesem Arbeitsblatt geht es um die Rezeption und den Umgang der Bevölkerung Bozens und Südtirols allgemein mit dem Denkmal
Ihr sollt zu diesem Zweck kurze Interviews mit Passant*innen durchführen. Ihr könnt die Interviewaussagen notieren, bzw. falls die Befragten einverstanden sind, eine Ton- oder Videoaufnahme machen.
A. Interviews und Auswertung
Folgende Fragen können gestellt werden. Der Fragenkatalog kann ergänzt oder verändert werden.
Gefällt Ihnen das Denkmal? Finden Sie, dass es diesen Ort verschönert?
Wissen Sie, woran dieses Denkmal erinnern soll?
Würden Sie dieses Denkmal entfernen und den Platz anders gestalten?
Sind Sie generell der Meinung, dass Denkmäler entfernt werden sollen, wenn sie nicht mehr zeitgemäß sind?
Bei der Auswertung der Kurzinterviews richtet eure Aufmerksamkeit darauf, ob sich Unterschiede zwischen Personen der verschiedenen Sprachgruppen, zwischen Einheimischen, Touristen und hier lebenden Ausländer*innen und vielleicht auch zwischen Männern und Frauen feststellen lassen.
B. Stellungnahmen zur Dokumentations-Ausstellung
Bei der Eröffnung des Denkmals wurde verschiedentlich bemängelt, dass die Informationen „unsichtbar“ im Keller seien, während das Denkmal bzw. seine Botschaft eigentlich nicht verändert wurden. Was könnte man auf einen solchen Einwand entgegnen?
Wie beurteilt ihr die Beziehung zwischen Bildern und Texten in der Ausstellung?
Wie findet ihr die Entscheidung, die Informationstexte gleichberechtigt in drei Sprachen zu verfassen? Findet ihr die Auswahl der Sprachen angemessen?
Ist die Dokumentations-Ausstellung notwendig bzw. sinnvoll oder hätte man den Raum für etwas anderes besser bzw. sinnvoller nutzen können?
In diesem Teil geht es also um eine „Bewertung“ der Dokumentations-Ausstellung, die ihr innerhalb der Kleingruppe vornehmen sollt, um dann eure Diskussionsergebnisse (die auch unterschiedlich sein können) in der Klasse zu präsentieren.
Alle Antworten dieses Arbeitsblattes sind frei.
Stefano Kerschbamer
U.5
Il Monumento alla Vittoria e la retorica della
Prima guerra mondiale