Fischen in suedtirol

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13.2.4 Fliegenfischen Das Fliegenfischen gilt als die wohl eleganteste und sportlichste Angelmethode. Der Angler versucht dabei, die natürlichen Beutetiere seiner Zielfische zu imitieren. Für gewöhnlich sind dies Insekten in verschiedenen Lebensstadien. Die Angelausrüstung unterscheidet sich wesentlich von allen anderen Angeldisziplinen. Durch das geringe Eigengewicht der Köder dient die Hauptschnur als Wurfgewicht. Das Wurfprinzip weicht dabei grundlegend von dem anderer Angeltechniken ab und wirkt für Nichtangler oft kurios. Beim Überkopfwurf bewegt sich die Rutenspitze dynamisch oberhalb des Kopfes und führt dabei die Wurfschnur. Verglichen mit einem Ziffernblatt bewegt sich die Rute als Zeiger in etwa zwischen 11 und 1 Uhr. An diesen abrupten Stoppwinkeln verharrt die Rute je nach Wurfrhythmus für kurze Zeit, bis die Fliegenschnur vollständig gespannt ist. Während dem Vor- und Rückschwung kann weitere Schnur von der Rolle genommen werden, um die Wurfdistanz zu erhöhen, ehe der Köder an passender Stelle abgelegt wird. Der gesamte Ablauf wirkt fließend und ohne jeglichen Kraftaufwand. Mittlerweile haben sich eine Reihe weiterer Würfe entwickelt, welche je nach Anforderungen Anwendung finden. Um Enttäuschungen zu vermeiden sei dem angehenden Fliegenfischer geraten, einen Wurfkurs zu besuchen oder sich von einem erfahrenen Kollegen die Wurfgrundlagen im freien Gelände beibringen zu lassen. Erst dann sollte man sich an das hindernisreiche Wasser wagen. Abb. 13.16: Fliegenfischer

Die wichtigsten Geräte zum Fliegenfischen sind Fliegenrute, Fliegenrolle, Fliegenschnur und Köder, die sogenannten Fliegen. Die Fliegenrute gibt es als Einhand- oder Zweihandausführung. Aufgrund der besseren Biegeeigenschaften sind Fliegenruten bis auf wenige Ausnahmen Steckruten aus Kohlefaser oder traditionell auch aus Bambus. Gängige Längen liegen je nach Anforderung zwischen 1,80 m und 3 m mit unterschiedlichen Rutenaktionen. Der Griff ist aus Kork gefertigt. Das Wurfgewicht der Fliegenrute wird durch weltweit gültige AFTMA-Klassen (Schnurklassen von 1 bis 15) beschrieben. Die verwendete Fliegenschnur richtet sich nach der Schnurklasse, welche auf der Rute angegebenen ist. Mittlere Schnurklassen für Salmoniden liegen zwischen 4 und 6. 207


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