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2.2 Forst-, Alm- und Bergwirtschaft

Der Wald bedeckt in Südtirol knapp über die Hälfte der Landesfläche – rund 58 % davon ist Bergwald mit direkter Schutzfunktion d.h. er schützt den Boden vor Erosion und die Siedlungen und Infrastrukturen vor Lawinen, Steinschlag und Muren. Nur ein gesunder, ökologisch stabiler Bergwald kann diese Schutzaufgaben gut erfüllen; Überalterung, mangelnde Verjüngung, zu hoher Wilddruck beeinträchtigen seine Schutz- und Wohlfahrtswirkungen. Auch die Almen haben in Südtirol aus ökologischer und landeskultureller Sicht eine hohe Bedeutung. Diese einmaligen Kulturlandschaften mit hoher Bodiversität sind heute auch als Natur- und Freizeitraum für die Gesellschaft von unschätzbarem Wert. In der Almnutzung gilt es die ökologischen Erfordernisse dieser sensiblen Zonen und t auch die eilweise eingeschränkte Stabilität der alpinen Landschaft zu berücksichtigen.

Der Landesforstdienst d.h. die Landesabteilung Forstwirtschaft nimmt als Forst-, Jagd- und Fischereibehörde auf über 90 % der Fläche Südtirols behördliche Zuständigkeiten und Aufgaben wahr. Der Forstbetrieb der Agentur Landesdomäne hingegen ist verantwortlich für alle betrieblichen Aufgaben in den Wäldern und auf den Berggebiets- und Landwirtschaftsflächen im Eigentum des Landes – diese umfassen rund 10 % der Landesfläche.

Die Abteilung Forstwirtschaft sorgt für eine nachhaltige und ausgewogene Behandlung und Erhaltung der Wälder, Weiden, Almen und der Gewässer. Interessenkonflikte der verschiedenen Nutzergruppen und der Eigentümer sollen durch qualifizierte fachliche Betreuung ausgeglichen und minimiert werden. Durch engen Kontakt mit der Bevölkerung und durch flächendeckende Aufsicht in der „natürlichen Landschaft“ – Landwirtschaftsgebiet, Wald, bestockte Wiesen und Weiden, alpines Grünland, Gletscher und Felsregionen, können viele Vergehen vermieden und der Schutz und die Erhaltung dieser Lebensräume garantiert werden.

Die vielfältigen Wald- und Almlandschaften zusammen – hervorgegangen aus jahrzehntelanger naturnaher und nachhaltiger Bewirtschaftung, verleihen Südtirol – zusammen mit den Bergmassiven, seine Einzigartigkeit. Noch bedeutsamer für die Südtiroler Bevölkerung ist die Rolle des Waldes und der intakten Almflächen für die Lebensraumsicherung unserer Bergregion. Der Stellenwert dieser Schutzwirkungen kann nicht hoch genug eingestuft werden, zumal gerade die Starkniederschlags-, Sturm- und Schneedruckereignisse in den letzten Jahren die Sensibilität und Anfälligkeit unseres alpinen Lebensraumes deutlich aufgezeigt haben.