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Titelstory
DU KANNST NUR EIN GUTER CHEF SEIN, WENN DU EINE GUTE SELBSTREFLEKTION HAST.” “
Dies ist nur eines jener bedeutungsvollen Zitate der folgenden Geschichte.
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Das Medienunternehmen „DIE DEUTSCHE WIRTSCHAFT – Stimme des Mittelstands" hat Hans Jürgen Persy jüngst zu den bedeutenden Führungspersönlichkeiten im „Who is Who der deutschen Familienunternehmen“ ernannt. Als Vorstandsvorsitzender der LöhrGruppe, eine der größten Handelsgruppen der Autoindustrie, blickt er stolz auf seine 1660 Mitarbeiter an 33 Standorten. Wir trafen den Visionär, der stets „Mensch“ geblieben ist, in dem 2019 errichteten Holdingneubau am Koblenzer Standort.
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Ich freue mich auf Ihre Erfolgsgeschichte.

Daniel Koenen
VVorsitzender des Vorstandes der Löhr & Becker Aktiengesellschaft, feinfühliger Musiker am Flügel, Aufsichtsratsvorsitzender der größten deutschen Autohauskooperation und Einkaufsgesellschaft Techno, Meditationslehrer mit Masterclass im Kloster Buchenberg, Sprecher der 25 größten deutschen VW-Konzernhandelsgruppen, seit 30 Jahren Harley Davidson Fahrer, Präsidiumsmitglied im VW Audi Partnerverband, im Herzen Buddhist und gelernter Musikalienhändler. Wie passt das alles zusammen? Die Antwort ist: Hans Jürgen Persy - in erster Linie Mensch.
Unsere Wege begegneten sich erstmalig im vergangenen Sommer. Herr Persy war auf der Suche nach einer geeigneten Fotografin. So saß ich an einem sonnigen Tag im Besprechungszimmer der neu errichteten Holding und durfte ein Briefing erleben, das mich faszinierte und tiefe Einblicke gab. Fasziniert, weil mir die Firmengeschichte in dem Maße nicht bekannt war, obwohl sie mit meiner eigenen Familiengeschichte verstrickt ist.
So war es die Anstellung meines Großvaters als Prokurist bei Löhr & Becker in den 40ern, die meine Vorfahren nach Koblenz brachte und meinem Entstehen den Weg ebnete.

Dass Kunden gelegentlich gerne einen Termin zur Vorbesprechung eines Shootings wünschen, ist Alltag. Nicht alltäglich hingegen war Persys Intension - Firmengeschichte spürbar zu machen.
Einer ausführlichen Unternehmenspräsentation folgte eine Führung durch die Holding. Am Ende dieses mehrstündigen Termins war ich so sehr in die Unternehmensphilosophie eingetaucht, dass ich nicht weiter verwundert war, mich in mitten dieses Neubaus plötzlich in einem „Traditionszimmer“ wieder zu finden. In eine andere Zeit versetzt, auf einem samtgrünen Chesterfield sitzend, meinen Blick durch den Raum gleitend, an dessen dunkelgründen Wänden 127 Jahre Firmengeschichte ihren Platz gefunden haben.
Mir gegenüber, erzählte Hans Jürgen Persy begeistert von gewonnenen Rennen und anderen biografischen Highlights, was mir Gelegenheit für einen unbeobachteten Blick gab.
Ein taffer Typ, analytisch, pragmatisch, interessiert, aber auch enthusiastisch, freundlich und begeisterungsfähig. Sein äußeres Erscheinungsbild ist markant, und wird gelegentlich gebrochen von einem offenen, herzlichen Lachen. Er ruht auf eine Art in sich, die angenehm überrascht und erreicht.

Das im Jahr 1892 in Koblenz gegründete Unternehmen, ursprünglich ein Fahrrad- und Warenhandel, blickt auf eine Historie zurück, die gekennzeichnet ist von Pioniergeist und Weitsicht. Heute werden mit 33 Standorten und 1.660 Mitarbeitern, jährlich ca. 32.500 Autos verkauft und fast eine Milliarde Euro umgesetzt. Damit gehört die Löhr & Becker AG zu den 10 größten Handelsgruppen des Landes. Eine Entwicklung, die Persy über viele Jahre an der Seite von Karl Otto Löhr begleitete und seit seiner Benennung zum Vorstandssprecher 2002 und wenig später zum Vorstandsvorsitzenden maßgeblich gestaltet hat.

Zunächst zurück in die Neunziger. Frisch diplomiert in Touristik und BWL, ein Jobangebot von American Airlines in Venezuela, lange Haare, gepiercte Ohren, durchtrainiert und tätowiert. Einen schnittigen Ford Taunus und die erste Harley in der Garage - ein wilder Typ.
Kein Jahr später, nach dem Einstieg als Assistent von Karl Otto Löhr, wird er mit gerade 32 Jahren Geschäftsführer des ersten, deutschen Audi Zentrums mit Sitz in Koblenz. Weitere Aufgaben und Geschäftsführer-Mandate kommen hinzu, bevor er 2001 aktiv bei der formwechselnden Umwandlung der Holding in eine Aktiengesellschaft mitwirkt. Ein lang gehegter Traum geht in Erfüllung, er wird Vertriebsvorstand und Sprecher einer AG.
Gefühlt gibt es kaum ein Gremium im weiteren Automotive-Umfeld, in dem der 55-jährige nicht präsent ist oder war. Wenn man ihm zuhört wird klar, der Mann hat einen Plan und macht sich tatsächlich Gedanken über die Zukunft. Vor allem auch um die der Menschen, die sie begleiten. Persy ist Impulsgeber für das „Future Optimism Programm“ von Audi, in dem Top-Führungskräfte auf die Transformation im Automobilgeschäft vorbereitet werden. Nach mehrjähriger Vorbereitung und einem erfolgreichen Piloten im vergangenen Herbst auf der Insel Föhr, findet im Frühjahr in Berlin der zweite Baustein statt.

„Mehr denn je brauchen wir Führungskräfte, die nicht nur visionäre Vorstellungen über die Zukunft haben, sondern auch wissen, wie sie eine Realisierung bewerkstelligen, die weit über den heutigen Status quo hinausreicht. Die Schlüsselfrage, die für Hersteller, Handel und Verbände gleichermaßen gilt, lautet: Wie muss ich heute handeln, wenn ich mich zwinge zu akzeptieren, dass ich nichts über die Zukunft weiß? Und in Konsequenz für Löhr & Becker: Was kann ich als große, regional tätige Automobil-Handelsgruppe unternehmen, um unverzichtbar für den Hersteller zu sein?“ Dabei geht sein Ansatz in die Tiefe – es geht um „Syntegration“.
46 „Spürung, Wahrnehmung, Orientierung, Veränderungsbereitschaft, Empathie, Erdung, es braucht mehrere Dimensionen, um wirksam zu sein und nicht nur den Faktor Wissen und Erfahrung. Ich spreche von Haltung, Würde, Anfängergeist, nicht starre Routinen, vielmehr Spektrum, facettenreiche Rituale, beispielsweise zum Energetisieren. Sie weisen die Richtung, bewirken Kraft und gute Nerven zum Halten und Aushalten dessen, was ist und zum Bewältigen dessen, was kommt. Es braucht Bewusstsein, Strategie und die Magie von Innovation und Intuition, um herauszufinden, wo die Reise wirklich hingeht und es braucht Fokus, um dieses Ziel eben nie aus den Augen zu verlieren, sondern es letztlich zu erreichen. Es gibt immer einen Weg, das ist meine absolut tiefe Überzeugung.“
2010 absolvierte Hans Jürgen Persy eine mehrjährige Ausbildung zum Zen Lehrer und ist, neben Anfragen aus der Industrie und Handel heute ein gefragter Zen Leadership Experte, mit regelmäßiger Masterclass im Kloster Buchenberg. Für ihn ist Meditation in erster Linie ein Werkzeug, eine Methode zur Stabilisierung und Leerung des Geistes. „Das ist ein Anfang, eine Prämisse, um Neues überhaupt zu ermöglichen, Neuland sinnund wirkungsvoll betreten zu können.“ In Japan sagt man „In eine volle Tasse Tee, kann man keinen Tee gießen“.

„Richtiges und gutes Management ist die Basis und Leadership ist volle Hingabe und die Ausschöpfung des Potenzials des Augenblicks, eine Königsdisziplin, wenn man so will“, sagt er und lächelt. „Was ist Strategie, wann ist der richtige Moment, etwas zu tun? Denn genau genommen ist auch nichts zu tun, ein Handeln. Das ist für mich entscheidend und der Unterschied zwischen Chronos und Kairos, wie es die alten Griechen nannten“.
„Innovation ist Handeln – nicht Reden oder Denken. Den richtigen Moment zu spüren, darum geht es. Das heißt auch, du musst die Wirklichkeit ergründen, sonst findest du den Moment nicht. Also musst du dich trainieren, in der Wahrnehmung, in der Spürung. Fein hören, fein sehen, fein fühlen, beherzt handeln, denn im Grunde ist alles eins: Das Heute und das Morgen, das Bestehende und das Neue, das Bekannte und das Unbekannte gehören zusammen. Durch richtiges und gutes Management und v.a. durch gezieltes Selbstmanagement kann jeder Mensch aus seinen Talenten, Stärken und Erfahrungen mehr machen, als er sich vielleicht vorstellen kann. Und damit die beste Version seiner Selbst sein, die möglich ist. Mit dem Fokus auf die eigenen Schwächen schafft man das nicht; man muss sich auf seine Stärken besinnen, ihnen vertrauen.“
In all den eloquenten Antworten spart Persy nicht damit, immer wieder seinen Mentor und väterlichen Freund Fredmund Malik zu zitieren – eine Ikone der Managementlehre und Wegbegleiter durch die Transformation21. Es sind genau diese Momente, in denen er seine tiefe Zuneigung, seine Verbundenheit und seine Hingabe sichtbar macht, die ihn so nahbar und echt machen.

Hans Jürgen Persy beschreibt sich selbst als guten Verkäufer. „Früher von hochwertigen Musikinstrumenten, dann von Premiumautos und heute von Konzepten und Inhalten“. Aber er ist viel mehr als das. Dieser Mann ist in seiner Passion, seiner Begeisterung, seiner Klarheit und Entschlossenheit ansteckend. Er möchte die Menschen mit auf die Reise nehmen und das tut er. Kraftvoll und kreativ. Er sieht sie und er fühlt sie und er möchte sie zum Handeln anleiten, selbst ermächtigen, darüber nachzudenken, was die Wirklichkeit und was eines jeden Sinn ist. Die Zukunft aktiv und mutig zu gestalten, in der sie leben wollen.
Daraus entstand auch die Idee zur Social-Media Kampagne von Löhr & Becker – Menschen erreichen, treffende, humorvolle Geschichten erzählen, Reize und Impulse setzen – authentisch sein, sich dementsprechend auch so zeigen, sich der unbekannten Zukunft mit den richtig gestellten Fragen bestmöglich annähern.
„Verantwortung übernehmen. Ermächtigen. Verantwortung geben.“
Es sind Sätze wie: „Mein Erfolg als junger Geschäftsführer im ersten Audi Zentrum Deutschlands bestand darin, zu tun, was keiner tun wollte. Ich habe meinen Mitarbeitern die unangenehmen Aufgaben abgenommen. Wenn Du die Leute in ihre Stärken bringen willst, musst Du sie in ihren Schwächen entlasten“, in denen sich seine Überzeugung offenbart.
Unzählige Artikel, Interviews und eine Reihe von Treffen liegen mir zur Vorbereitung für diesen Text vor. Einen Text, den Herr Persy mich, als zukünftige Geschichtenerzählerin der aktuell startenden Social-Media Kampagne bat zu schreiben. Ich bin keine Autorin, ich fühle die Welt und sehe sie in Bildern. Dieser Text ist als eine Sammlung aus Bildern eines Mannes zu verstehen, dessen Komplexität ich unmöglich in einen Fließtext zusammen zu fassen vermag.

Persy lebt bescheiden, keine auffällige Kleidung, kein auffälliges Privatleben,
kein privates Auto, wenig private Reisen, nichts an ihm ist „mondän“. Aber kommt das Gespräch auf seinen Steinway oder die Harley, leuchten seine Augen. Voller Verzückung erzählt er von seinem aus der New Yorker Metropolitan Opera stammenden Konzertflügel, der einzig im organisch geformten Wohnzimmer des ehemaligen Hauses seines Mentors Karl Otto Löhr steht, in dem er heute lebt.
Als junger, feinfühliger und nachdenklicher Mensch interessierte sich Persy bereits früh für die Musik. Allerlei Instrumente und vor allem Klavier zu spielen, zu komponieren, zu singen, waren und sind für ihn bis heute eine emotionale Ausdruckform. Was früher mehr ein Katalysator zur Bewältigung und Verarbeitung war, ist heute reiner Genuss.
„Ein solches Instrument zu spielen, ist eine sensible Angelegenheit. Herr Löhr sagte gelegentlich zu mir, ich sei zu sensibel. Heute weiß ich, wer erfolgreich mit Menschen zusammenarbeiten will, muss sensibel sein.“
Nach K. Graf Dürkheim, einem deutschen Philosophen, den Persy gerne zitiert, gibt es vier sogenannte Seinserfahrungen, die den Menschen tief mit seinem Wesen in Kontakt bringen: Die Kunst, die Natur, die menschliche Begegnung und das Ritual.
Scherzhaft möchte Persy diese 4 Dimensionen noch durch eine weitere ergänzen: Das Auto wirkt und greift für ihn ähnlich tief, ist Ausdruck einer Haltung, einer Einstellung. Es steht für Freiheit, Selbstbestimmtheit, Dynamik und gibt als „5. Seinserfahrung“ den richtigen Kick. Und da ist er, der augenzwinkernde Verkäufer in ihm.

50 „Leben ist Wandel und fortwährendes Lernen. Wer aufhört zu lernen, hört auf zu leben“. Wichtig ist für ihn auch: „Wenn Du den Fokus ernsthaft auf die Kunden und deren Wünsche richtest, ist nicht so relevant, wer ich bin, sondern viel entscheidender ist, wer Du bist und wie wir Deine Bedürfnisse lesen lernen und erfüllen können. Das zu erreichen, es zu leben, erfordert Neugier, Interesse, Professionalität, Bildung und eben ein gewisses Maß an Spürung“. „Du veränderst die Wirklichkeit nicht, in dem Du sie ignorierst. Keiner weiß, wie die Zukunft sein wird. Visionen beginnen daher mit Fragen. In welcher Zukunft wollen wir, will ich leben und was ist mein Beitrag zum Erreichen des Gesamten? Es geht nicht nur ums Neue, es geht auch um Bestehendes und darum, beides möglichst geschickt unternehmerisch zu verbinden.“
Drei Strategien braucht der Manager von Heute daher aus seiner Sicht: Eine für das Bestehende und dessen möglichst lange Nutzung und Ausschöpfung, eine für das Neue und dessen frühzeitiges Ernstnehmen und Weiterverfolgen. Eine Dritte, um das Neue mit dem Bestehenden bestmöglich zu verbinden und sich dabei von naturgemäß auftretenden Interdependenzen nicht beirren zu lassen.

Im Zen, so Persy, spricht man vom sog. Innovationsoder Kai-Zen-Dreieck und seinen 3 Dimensionen: Körper (im Sinne von Standing, Charisma, Kommunikationsvermögen), Geist (sprich Bewusstsein, Richtung) und Wissen (Erfahrung, Bildung, Energie etc.). Wer in der Lage ist, diese 3 Dimensionen auszuprägen, miteinander zu verknüpfen und auf dieser Grundlage beherzt zu handeln, wird jede Herausforderung meistern.
„Herausfordernd“ ist an dieser Stelle, dass mein Gehirn dominierende Adjektiv. Das Spektrum dieses Menschen ist beeindruckend und zeigt sich durch alle Schichten seines Schaffens und Seins. Einige Monate darf ich nun schon mit Löhr & Becker zusammenarbeiten und dabei immer wieder Zeuge werden, wie Persy mühelos und völlig natürlich Menschen in seinen Bann zieht. Eine Eigenschaft, die man gemeinhin bei Managern für unabdingbar hält, sucht man bei ihm vergebens – das Ego. Hans Jürgen Persy lebt in der Gegenwart und hat eine glasklare Vision der Zukunft. Leidenschaftlich und demütig geht es ihm um den tieferen Sinn, um das Gestalten, um die Sache, um die Menschen und nicht einen Moment um sich selbst, was ihn für mich zu einem Menschen macht, der strahlt, wo viele andere nur scheinen.
Vielleicht würde er jetzt protestieren, mit dem Satz, der ihm seit Kinderjahren eine Devise ist: „Mehr sein als scheinen‘.
Sinngemäß könnte man sagen, dass Persy das Familienunternehmen in vierter Generation führt, in der Tradition von Pioniergeist und Weitsicht und einer tiefen Liebe und Verehrung für das Unternehmen, seine Menschen und seinen Mentor Karl Otto Löhr.
