ZBB 5 | 2020
Zahnärzte im Land
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Stippvisite beim „Besten Arbeitgeber“ im LDS Autorin: Jana Zadow-Dorr, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit LZÄKB
Ende vergangenen Jahres erhielt Zahnarzt Axel Schulze aus Pätz im Landkreis Dahme-Spree eine Auszeichnung als Arbeitgeber – eingereicht von seinen Praxismitarbeiterinnen, die zwischen 29 und 19 Jahren bei ihm arbeiten. Grund für einen Besuch in der „Praxis im Grünen“.
Die „Mädels“ lasen von dem Wettbewerb des Wirtschaftsforums Landkreis Dahme-Spree, bei dem beste Arbeitgeber und Unternehmer mit guter Gesundheitsvorsorge gesucht wurden. Sie meldeten ihre Zahnarztpraxis für die Kategorie Unternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern an. Eine Jury besuchte schließlich alle 39 Kandidaten im Landkreis. Nach mehrstündigen Gesprächen waren die Jury-Mitglieder davon überzeugt, dass sich Axel Schulze den Preis als „Bester Arbeitgeber“ redlich verdient hat. Die Jury lobte „die familiäre Atmosphäre in der Praxis und die Qualifizierungsmöglichkeiten, die die Angestellten haben“.
gemeinsam mit einem Anästhesisten unter Vollnarkose Patienten zu behandeln. Der Verein finanziert sich ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.
Foto: Jana Zadow-Dorr
„Praxis im Grünen“ – so nennt sich die kleine Zahnarztpraxis im Garten eines Einfamilienhauses in Pätz. Es ist das Elternhaus von Axel Schulze, der sich vor knapp 30 Jahren dazu entschied, das Gartenhaus für eine eigene Praxis umzubauen. Fluktation beim Praxispersonal gibt es höchstens mal wegen Elternzeit oder Ruhestand. Die Patienten lieben es, bei schönem Wetter im Garten bei Vogelgezwitscher auf ihre Behandlung zu warten. Insgesamt macht alles einen heimeligen, gemütlichen Eindruck – gleichfalls im Miteinander zwischen Chef und seinen Mitarbeiterinnen.
Zahnarzt Axel Schulze mit seiner am längsten in der Praxis arbeitenden ZFA Ivonne Frank und dem Pokal als „Bester Arbeitgeber“
In seiner Praxis ließ Axel Schulze eine Zahnmedizinische Fachangestellte zur ZMV und eine zur ZMP fortbilden. Ein Herz für Behinderung
Menschen
mit
Die qualifizierten Mitarbeiterinnen sind Axel Schulze auch eine gute Stütze bei seinem „Herzblut“Projekt: Er gründete gemeinsam mit Interessierten den „Brandenburgisch-zahnärztlichen Förderverein e.V.“ und richtete vor 25 Jahren in den Räumen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes in Königs Wusterhausen ein Behandlungszentrum für behinderte oder demenzkranke Patienten ein. Einmal im Monat ist es hier für die zahnärztlichen Kollegen möglich,
Nun droht großes Ungemach, wofür Axel Schulze wenig Verständnis hat: Der Landkreis möchte den Behandlungsstuhl wegrationalisieren. Schon dass der Verein die ganzen Jahre für dieses soziales Engagement Miete zahlen muss, ist kaum zu akzeptieren. Aber nun wurde der Mietvertrag zum Jahrsende gekündigt – ohne Alternativvorschlag, wo der Förderverein künftig behandeln könnte. Natürlich laufen Axel Schulze und die Vereinsmitglieder Sturm gegen diese Entscheidung bzw. bitten um Ersatz. Sollte sich aber nichts bewegen, ist der sonst freundliche Zahnarzt entschlossen, den Pokal öffentlich zurück zu geben. Von einem Landkreis, der so mit hilfsbedürftigen Menschen umgeht, möchte er keine Auszeichnung. Seit vier Jahren mit Band Wem übrigens mal die „Schulze Band“ mit Sänger Axel S. begegnen sollte, der steht dann auch Zahnarzt Axel Schulze gegenüber. Seit vier Jahren textet und vertont er Erlebnisse aus seinem Leben. „Zauberwelt“ heißt die neueste CD.