Unsichtbarestadt no 1

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unsichtbare stadt

Eine Lok verlässt über den Holländischen Platz die Henschelei

Unternehmen, welche überwiegend zivile Erzeugnisse herstellten, in die Rüstungsmaschinerie der neuen MachthaberInnen eingespannt und gleichgeschaltet. Mit der Verleihung des Titels „Stadt der Reichskriegertage“ und dem geplanten Ausbau der Stadt Kassel zur Gauhauptstadt des Gaus Kurhessen siedelten sich immer mehr - zu der Zeit war öffentlich von kriegswichtig noch nicht die Rede - Betriebe und weitere Einrichtungen in Kassel an. Neben den Henschelwerken siedelten sich noch die Fieseler Werke, die Junkers Motorenwerke in Kassel an – Henschel sollte sich ab 1942 zum drittgrößten Panzerhersteller im III. Reich entwickeln, da sich das Unternehmen im Rüstungswettstreit um einen neuen Kampfpanzer gegen Porsche behaupten konnten und vom Rüstungsministerium mit der Fertigung des schweren Kampfpanzers Tiger und später auch des schweren Kampf84

panzers Tiger II „Königstiger“ be-

auftragt wurden. Neben dem Tiger aus Henschelproduktion wurde ab Anfang 1942 in den Fieseler Werken mit dem Entwurfsprojekt der Fieseler Fi 103 begonnen, welche später unter dem Namen V1 (Vergeltungswaffe 1) einen traurigen Namen in der Geschichte eingenommen hat. Ab ihrer Einsatzbereitschaft im Frühjahr 1944 wurden insgesamt bis kurz vor Kriegsende (März 1945) 12.000 dieser Flugbomben hergestellt und auf Ziele in England und Belgien abgeschossen (vgl. regiowiki: 2009). Diese dramatische Entwicklung blieb den alliierten Streitkräften nicht verborgen, wodurch Kassel auf der Liste der zu bombardierenden Städte sehr weit oben rangierte. Auch die Führung des nationalsozialistischen deutschen Reiches erkannte diese Situation und begann ihre Anstrengungen im aktiven und passiven Luftschutz weiter voran zu

Auer Raumfilteranlage - Privater Luftschutz - Kassel Reuterstraße


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