Unsichtbarestadt no 1

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Aufbau des Auges

Fremdkörpern und Verletzungen schützen sollen (vgl. Maelicke 1990: 52). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in unserem Gehirn die Sehinformationen von mehreren und voneinander völlig unabhängigen Kanälen verarbeitet werden. Diese Annahme wird dadurch gestützt, dass beispielsweise durch einen Schlaganfall nur bestimmte Sehstörungen auftreten. So kann zum Beispiel durch den Wegfall eines speziellen Kanals das Farbsehen verloren gehen, oder aber auch das Wahrnehmen von Bewegungen.

Unser Bewusstsein bekommt also ein anderes Bild als jenes, welches die Augen ihm liefern. Dies wird vor allem dann deutlich, wenn wir uns dem Thema Farben widmen. Alle bunten Bilder, die wir wahrnehmen, sind ein Kunstprodukt unseres Gehirns, denn zum Einen ist das Sehfeld auf einer Seite durch die Nase begrenzt und zum Anderen auch durch den sogenannten „blinden Fleck“, wo der Sehnerv austritt (Siehe 2. Bild, makierung B) (vgl. Maelicke 1990: 57).

Wahrnehmungen sind Hypothesen unseres Gehirns. Im Vergleich zu einer Fotokamera sind unsere Augen vergleichsweise schlecht. Die Abbildungen auf der Netzhaut sind verzerrt und an den Außenbereichen wird alles ziemlich unscharf. Jedoch ist unser Gehirn bei der Bildberechnung auf diese Fehler eingestellt und kann sie korrigieren (vgl. Maelicke 1990: 26/27). 27


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