XCHANGE_Broschuere

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XCHANGE

CONTEMPORARY ART FROM LÜNEBURG PAINTING-PHOTOGRAPHY-OBJECTS

G E R H A R D

F I E T Z

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XCHANGE

CONTEMPORARY ART FROM LÃœNEBURG PAINTING-PHOTOGRAPHY-OBJECTS


Projektleitung und Kuration: Kristin Halm und Enno Wallis

EINFÜHRUNG Die Ausstellung „XChange“ zeigt anhand von 10 künstlerischen Positionen einen Querschnitt durch die Gegenwartskunst von Lüneburg und seiner Region. Präsentiert werden Werke international renommierter Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Malerei, Objektkunst, Grafik und Foto. Die Werke entstammen aus dem Bestand des Kunstarchivs der Sparkassenstiftung Lüneburg im Amt Neuhaus, das in Zusammenarbeit mit der Hansestadt Lüneburg und dem Landkreis Lüneburg im Jahr 2012 initiiert wurde. Das Kunstarchiv ist ein Ort für das kulturelle Gedächtnis der Region, das in seiner Vielfältigkeit eine einmalige Institution darstellt.


INTRODUCTION The exhibition “XChange” uses ten different point of views to display contemporate and regional art from the Lüneburg area. The presentation of these internationally renowned artists includes paintings, objects, graphic and photo. These works belong to the art collection of the Sparkassenstiftung Lüneburg in Amt Neuhaus (Germany), which collaborates with Lüneburg town and area since 2012. The art collection serves as a unique and diverse memory for regional art.


GERHARD FIETZ (1910-1997) Gerhard Fietz studierte Malerei in Breslau, Düsseldorf und Berlin. Geprägt von seiner Zeit als Soldat an der Ostfront, wirkten sich diese Erfahrungen auf seine künstlerische Entwicklung aus. Nach dem Krieg gehörte er zu einer kleinen Gruppe avantgardistischer abstrakter Maler in München, dessen gemeinsame Gesinnung der Wunsch nach einer „inneren Klärung“ war und 1949 zur Gründung der Künstlergruppe ZEN 49 führte. Mit dem Ziel, die Kunst auf eine spirituelle Ebene zurückzuführen, beschäftigte sich Gerhard Fietz mit fernöstlicher Philosophie und mittelalterlicher Kunst. Er entwickelte eine dynamische Formensprache, während die Farbe zunehmend an Autonomie gewann, sodass Arbeiten von struktureller wie auch farbiger Bewegtheit und Vielfalt entstanden. Bereits zu Lebzeiten schufen Gerhard Fietz und seine Frau Anne Fietz in Bleckede einen Begegnungsort der Kunst, der auch nach dem Tod von Gerhard Fietz noch mit hochkarätigen Ausstellungen die Besucher bis 2015 in den Bann zog.


GERHARD FIETZ (1910-1997) Gerhard Fietz studied painting in Breslau, Düsseldorf and Berlin. Influenced by his time as a soldier on the Eastern Front, these experiences influenced his artistic development. After the war, he belonged to a small group of avantgarde abstract painters in Munich, whose common sentiment was the desire for an „inner clarification“ and led to the founding of the artist’s group ZEN 49 in 1949. With the aim of returning art back to a spiritual level, Gerhard Fietz dealt with Far Eastern philosophy and medieval art. He developed a dynamic language of forms, while colour increasingly gained autonomy, resulting in works of structural as well as colourful movement and diversity. Already during their lifetime Gerhard Fietz and his wife Anne Fietz created a meeting place of art in Bleckede, which even after the death of Gerhard Fietz still fascinated the visitors with top-class exhibitions until 2015.


JUSTINE OTTO „In der Härte ihrer Bilder, in deren Unerbittlichkeit, schafft Justine Otto eine Realität, die weder überzogen noch pathetisch ist, sondern kalt den Nerv einer Gegenwart trifft, in der die Gegensätze eingeebnet sind oder explodieren. In der die Erotik dieser Gegensätze sich dehnt, verkümmert, travestiert oder fetischisiert.“ (Jean-Christophe Ammann)

Justine Otto ist freischaffende Malerin und Kuratorin. Sie studierte von 1996 bis 2003 an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule – in Frankfurt am Main und an der Accademia di Brera in Mailand Freie Malerei und Skulptur. Sie wurde 2003 zur Meisterschülerin ernannt. Seitdem stellt sie in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland aus. Ihre Werke befinden sich in bedeutenden deutschen und internationalen Sammlungen, u.a. in der Phillips Collection in Washington D.C. Die Künstlerin lebt in Hamburg und Berlin.

www.justineotto.de


JUSTINE OTTO “With the harshness of her pictures, their implacability, Justine Otto creates a reality that is neither overdone nor pathetic but touches coldly the nerve of a present where extremes are either embedded or exploding: where the erotic quality of these contrasts extends or atrophies, becomes a travesty or a fetish.” (Jean-Christophe Ammann)

Justine Otto a is free lancing artist and curator. She studied from 1996 to 2003 at the Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule – in Frankfurt am Main and at the Accademia di Brera in Mailand Freie Malerei und Skulptur. She was pronounced ‘master painter’ in 2003. Her work has been shown in major exhibitions in Europe and the USA. Her works are in many significant German and international collections, including the Phillips Collection in Washington D.C. She lives in Hamburg and Berlin.


ANNEGRET SOLTAU „Ich nehme mich selbst zum Modell, weil ich mit mir am weitesten gehen kann“ Im Zentrum des Werks von Annegret Soltau steht der menschliche Körper, seine Existenz und Individualität. War es am Anfang der künstlerischen Karriere Soltaus noch der Mensch im Allgemeinen, der sinnbildlich für die Gesellschaft stand und nicht näher zu identifizieren war, so bündelte Soltau ihre Auseinandersetzung mit dem menschlichen Dasein dahingehend, dass sie sich nun selbst als Reflexionsfläche ihrer Arbeiten sah. Sie selbst wurde und ist seitdem das zentrale Motiv ihrer künstlerischen Auseinandersetzung – einer Arbeit, die schonungslos und beinahe sezierend analytisch von der Künstlerin seit nun mehr über 40 Jahren vorangetrieben wird. Entstanden ist dabei ein Œuvre, das gleich einem vielschichtigen Spiegelbild von der Suche nach dem Geheimnis der eigenen Individualität zeugt. (Kathrin Schmidt) Annegret Soltau ist in Lüneburg geboren, lebt und arbeitet heute in Darmstadt.

www.annegret-soltau.de


ANNEGRET SOLTAU “I am the model for my art because I can go as far as I want with myself.” Annegret Soltau’s work focuses on the human body, its existence and its individuality. At the beginning of her career it was the human being that stood symbolically for society and could not be identified more closely, yet this changed in time and now she sees herself as the reflection surface of her work. Since then she is the central motive of her work, a work that reflects a merciless and self-critical analysis. For over 40 years, her work has shown a complex reflection on her search for the secret of her own individuality. (Kathrin Schmidt)

Annegret Soltau was born in Lüneburg; today she lives and works in Darmstadt.


MANFRED BESSER Die Vielseitigkeit von Manfred Besser zeigt sich auf mehreren Ebenen: Ob als Kurator (für Udo Lindenberg), als Kunstberater oder als Künstler selbst - er ist ein „Kunstkatalysator par excellence, der wohl seinesgleichen sucht“. (Günther Gerken) Besser hat bei Willem Grimm an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg studiert. Seit den 1980er Jahren sind in seinem künstlerischen Werk das Wasser und der Hafen wiederkehrende Motive. Parallel beschäftigt sich Manfred Besser mit Motiven der Landschaft. Dabei steht nicht die naturgegebene Abbildung im Vordergrund, sondern der ungegenständliche bis ins expressionistische gesteigerte Ausdruck, der dem eines Paul Klee nahesteht. Bessers umfangreiches Œuvre wird ergänzt durch intime Skizzen aus dem Kneipen- und Rotlichtmillieu Hamburgs, Holzdrucken, Linolschnitten und einer der größten privaten Sammlungen für afrikanische Stammeskunst.


MANFRED BESSER The versatility of Manfred Besser is evident on several levels: Whether as a curator (for Udo Lindenberg), as an art consultant or as an artist himself - he is an “art catalyst par excellence”. (Günther Gerken) Besser studied with Willem Grimm at the University of Fine Arts in Hamburg. Since the 1980s, water and the port have been recurring motifs in his artistic work. At the same time, Manfred Besser has been working with landscape motifs. Here, the focus is not on natural depictions, but on abstract and even expressionistically heightened expression, which is close to that of Paul Klee. Besser’s extensive oeuvre is complemented by intimate sketches from the red-light district of Hamburg, woodcuts, linocuts and one of the largest private collections of African tribal art.


BERND UHDE Bernd Uhde studierte Malerei an der Hochschule der Künste Berlin, worauf ein Studium an der Film- und Fernsehakademie Berlin folgte. Nach langjähriger Tätigkeit als Dokumentarfilmer kehrte er – inspiriert von einer Ballonfahrt – zurück zur Kunst. Neben zahlreichen Ausstellungen und Veröffentlichungen zeigen bisher vier Bildbände seine Arbeiten. Alle Aufnahmen aus der Werkgruppe AirRealArt entstehen aus einer Höhe von 100 bis ca. 500 Metern. Dafür stellt sich Uhde durch einen Gurt gesichert mit seiner Kamera auf die Kufen eines Hubschraubers. Der senkrechte Blick nach unten ist ein allen Arbeiten zugrundeliegendes Prinzip. Nicht das Dokumentarische, sondern die Abstraktion und die Reduktion auf minimale Bildelemente sind Thema seiner Arbeit. Durch das Weglassen von „Umgebung“ und identifizierbaren Bildelementen entsteht eine Ahnung von Landschaft, ein Konzentrat, dessen Entschlüsselung sich dem Betrachter oft und durchaus absichtsvoll verweigert. Die Werke umfassen ausschließlich urbane Landschaften sowie Agrar-Landschaften und sind Ausdruck von Arbeitsprozessen und deren ästhetischer Manifestation. www.bernduhde.com


BERND UHDE Bernd Uhde studied painting at the Hochschule der Künste in Berlin, followed by studies at the Film und Fernsehakademie in Berlin. Inspired by a balloon excursion he returned to the art scene after many years of work as a documentary filmmaker. Besides many exhibitions and publications, he is the author of four picture books. All pictures of the Group AirRealArt are taken from a height of 100 to 500 meters. To take the pictures Uhde stands with his camera on the skid of a helicopter, secured by a safety belt. Basic principle is the vertical view yet he is not looking to document something, he rather searches for abstraction and minimal pictorial elements. By eliminating ‘surroundings’ and ‘identifying objects’ he creates a vision of a landscape which is almost impossible to decode. His art deals exclusively with urban and rural landscape and presents working processes and their aesthetic manifestation.


KARIN MARQUARDT Karin Marquardt arbeitet seit 1986 als freischaffende Künstlerin. Ihr künstlerisches Schaffen ist geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit der Welt sowie einer tiefen Spiritualität. Sie experimentiert mit Formen, Farben und Materialien, wobei sie sich stets selbst Probleme und Fragen stellt, die eine Lösung erfordern. In Verbindung mit diesem Suchen und Erforschen von Ausdrucksmöglichkeiten, was sie selbst als einen stetigen Prozess betrachtet, durchlief sie eine persönliche wie künstlerische Entwicklung von einer figürlich-expressiven zu einer minimalistisch-konstruktiven Bild- und Formensprache. Ihre heutigen Werke sind bestimmt durch die Kombination aus Rationalem und Nicht-Rationalem sowie durch die strenge Reduktion auf Linien, Farbflächen und Formen. Anhand dieser entwickelt sie systematische Ordnungsstrukturen, wodurch die Grundprinzipien des Lebens Konstanz und Wechsel, Ruhe und Bewegung sowie Ordnung und Chaos in einen formalen Zusammenhang gebracht werden. Längst beschränkt sie sich dabei nicht mehr auf Leinwandarbeiten, sondern entwickelt auch Collagen sowie Objektkästen aus Holz, Papier und Metall.

www.karin-marquardt.de


KARIN MARQUARDT Karin Marquardt works as a freelance artist since 1986. Her creative work is deeply shaped by an intensive analysis of the world as well as a profound spirituality. She experiments with forms, colours and materials and develops problems and questions that require solutions. In connection with this search and exploration of possibilities of expression, which she herself regards as a continuous process, she went through a personal and artistic development from a figurative expressive to a minimalistic constructive language of images and forms. Today her work is dominated by a combination of rationale and non-rationale, as well as strict reductions of lines, colour fields and forms. With these tools, she develops systematic structures of order whereby the basic principles of life-constancy and change, calmness and movement, order and chaos – are formally linked. She no longer works only on canvas, but develops collages, object boxes made of wood, paper and metal.


ANTON BRÖRING Anton Bröring beendete sein Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Düsseldorf bei Joseph Beuys. Schon in der Ausbildungszeit bewahrte er sich Eigenständigkeit und führte seine Arbeit konsequent und unbeirrt voran. Geprägt von Beuys’ Neuordnung der Kunst entwickelte Bröring einen erweiterten Umgang mit Malerei und Objekten, indem er diese stets kritisch hinterfragt. Seine Werke sind entstanden, indem Leinwände unterschiedlichen Formats zunächst nach Plan sorgfältig gefaltet und anschließend nach dem Zufallsprinzip geknittert werden. Im Anschluss wird der Malgrund mit einem schwarzen Acrylauftrag versehen. So entstehen wiederum Kontraste - in der Tat Strukturen, entwickelt aus der Farbe und den infolge des Faltens stehen gebliebenen hellen Linien. Die Arbeiten sind ohne Rahmen mit gewissem Abstand zur Wand gehängt. Sie können also in Bewegung geraten und werden damit zu instabilen Bildern und schließlich zu Raumobjekten. Auch mit alltäglichen, durch Wortspiele und Bedeutungsgeschichten verpackten Objekten, die es zu enthüllen gilt, regt Bröring provokativ zum Nachdenken an.

www.anton-broering.de


ANTON BRÖRING Anton Bröring got his degree with Joseph Beuys at the Hochschule für Bildende Künste in Düsseldorf, Germany. While studying he kept his independent style and developed his work along his individual ideas. Shaped by Beuys’ New Order of the Arts Bröring developed a process of combining painting and objects and critically questioning their relationship. He usually begins with several canvases of different sizes and shapes which are then carefully folded according to a plan. Afterwards they are randomly creased, then a layer of black acryl is applied resulting in contrast and structures and bright lines, which are a result of the above described folding process. His works are not framed and are hanged at a certain distance from the wall. This enables them to move, become destabilized and become objects. Böring also tries to stimulate provocative thinking by wrapping simple daily objects, labeling them with word puzzles and meaningful stories that need to be deciphered.


FRANEK FRANEK ist Malerin, Zeichnerin, Grafikerin. Plastiken, Fotos, Filme und Aufzeichnungen ergänzen ihr Werk. Nach dem Studium an der Hochschule für Bildende Künste (heute Universität der Künste) arbeitete sie in den 1970er und 80er Jahren im indianischen Kulturbereich: Neben Projekten in Mexiko, Guatemala, mit den Maya in Honduras assistierte sie in der Wüste von Nazca (Peru) der Mathematikerin Maria Reiche bei der Vermessung von Spiralen. Bei den Lakota (Sioux), Rosebud Reservation USA, zeichnete sie für das Übersee-Museum Bremen die Rituale auf. Kern ihres künstlerischen Schaffens sind zahlreiche Facetten der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit über die Gegenwart bis in die Zukunft. Ihre Werke sind bestimmt von durch den 2. Weltkrieg geprägten Erinnerungen ihrer Kindheit und Jugend. Diesen Einfluss untersucht sie beispielsweise in ihrer Werkgruppe „als die Soldaten noch Schäfer waren“, die die damaligen Ängste des kleinen Mädchens aufarbeiten. Ihre Arbeiten befinden sich in bedeutenden deutschen und internationalen Sammlungen, u. a. auch im Deutschen Bundestag Berlin. www.franek-berlin.de


FRANEK Franek paints, draws, sketches, takes photos, does graphics, sculptures, and produces films. After studying at the Hochschule für Bildende Künste in Berlin (today Universität der Künste) she exposed herself during the 70s and 80s to Indian art. Besides working on the Maya project located in Mexico, Guatemala and Honduras she assisted the mathematician Maria Reiche to measure spirals in the desert Nazca (Peru). In the USA she visited the Rosebud Reservation and documented the rituals of the Lakota tribe (Sioux) for the Übersee Museum in Bremen. Center of her creative mission are multiple facets of the artistic debate between past, presence and future. Her work is marked by her memories of her childhood during the Second World War. She examines this in her sequence “When Soldiers Were Still Sheppards” where she tries to reappraise her fears as a little girl. Her works are represented in important German and international collections as well as in the Deutschen Bundestag, Berlin.


WERKSTATT RIXDORFER DRUCKE Die Rixdorfer, das sind Uwe Bremer, Albert Schindehütte, Johannes Vennekamp und Arno Waldschmidt (†2018), sind das älteste bestehende deutsche Künstlerkollektiv, das sich 1963 in Berlin gründete. Die unverwechselbaren Handschriften der „Rixdorfer“ ließen neue Sehweisen entstehen und veränderten die Ästhetik der seither tätigen Pressedrucker. Die Künstler praktizieren ihr Handpressen-Gruppen-Handwerk bis heute in der typischen Verbindung von Wort- und Druckkunst. Seit den Anfängen stand ihre Zusammenarbeit mit Dichtern und Schriftstellern im Zentrum, ihre Autorenliste hat Literaturgeschichte geschrieben. Die Themen sind oft zeitkritisch-provokativ, ohne einer Mode zu folgen. In der deutschen Kunstgeschichte haben sie ein Alleinstellungsmerkmal – ihr Gesamtwerk zählt heute zu einem „elementaren Kapitel jüngerer Kulturgeschichte.“ 1975 zog das Künstlerkolletiv nach Gümse im Wendland. Bis 2019 arbeiteten Uwe Bremer, Albert Schindehütte und Johannes Vennekamp wieder gemeinsam in einer Druckerei in der Potsdamer Straße in Berlin.


WERKSTATT RIXDORFER DRUCKE The Rixdorfers (Uwe Bremer, Albert Schindehütte, Johannes Vennekamp and Arno Waldschmidt (†2018)) are the oldest existing German artists’ collective, which was founded in Berlin in 1963. The unmistakable handwriting of the “Rixdorfer” gave rise to new ways of seeing and changed the aesthetics of the press printers who have been active since then. The artists still practice their hand press group craft today in the typical combination of word and print art. From the very beginning, their collaboration with poets and writers has been central to their work, and their list of authors has written literary history. The subjects are often provocative and critical of the times, without following any fashion. They have a unique selling point in German art history – their complete works are now considered an “elementary chapter in recent cultural history”. In 1975 the artists’ collective moved to Gümse in the Wendland. Until 2019, Uwe Bremer, Albert Schindehütte and Johannes Vennekamp worked once again together in a printery in Berlin.


JÖRG IMMENDORFF (1945 - 2007) Jörg Immendorff war ein deutscher Maler, Grafiker, Bildhauer und Aktionskünstler, der in Bleckede bei Lüneburg geboren wurde. Seit den 1980er Jahren zählt er zu den bedeutendsten deutschen Künstlern der Gegenwart. Seine Kunst war vor allem durch einen politisch- gesellschaftskritischen Inhalt geprägt. Im Jahr 1978 folgte der Einstieg in den „Café Deutschland“– Zyklus, mit dem seine Arbeiten in Duktus und Farbigkeit an Expressivität gewannen. Dieser künstlerische Veränderungsprozess, mit seiner inhaltlichen und formalen Öffnung, prägte besonders den letzten Abschnitt seiner Schaffensperiode. 1998 erfährt Immendorff, dass er an ALS erkrankt ist. Seine Welt wird dunkler und sein Werk richtet sich zunehmend nach innen. Er arbeitet bis zu seinem Tod – am Ende nur noch mit Unterstützung von Assistenten, die seine Anweisungen im Atelier ausführen.


JÖRG IMMENDORFF (1945 - 2007) Jörg Immendorff was a German painter, graphic artist, sculptor and action artist who was born in Bleckede, near Lüneburg. Since the 1980s he has been one of the most important German artists of the present day. His art was above all characterized by a political and socio-critical content. In 1978, he entered the “Café Deutschland” cycle, with which his works gained in expressiveness, in characteristic style and colourfulness. This process of artistic change, with its opening in terms of content and form, particularly influenced the last phase of his creative period. In 1998 Immendorff is informed that he is suffering from ALS. His world becomes darker and his work is increasingly directed inwards. He works until his death – in the end only with the support of assistants who carry out his instructions in the studio.


www.sparkassenstiftung-lueneburg.de


IMPRESSUM Sparkassenstiftung LĂźneburg, 2020 Projektleitung: Kristin Halm Kuration: Enno Wallis Grafik: Frieder Zimmermann

KONTAKT: Sparkassenstiftung LĂźneburg Kristin Halm Tel.: (+49) 04131 400 37 38 projekt@sparkassenstiftung-lueneburg.de


www.sparkassenstiftung-lueneburg.de


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