eingerichtet (1956), und dem Verein der Münzfreunde für Westfalen diente er lange als Vorsitzender. Darüber hinaus war Karl Kennepohl Beisitzer in der Numismatischen Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland und Mitglied in der Historischen Kommission Niedersachsens. Peter Berghaus, der Karl Kennepohl in einem im Oktober 1958 im Numismatischen Nachrichtenblatt veröffentlichten Nachruf gewürdigt hat, schließt mit den Worten: „Wer Karl Kennepohl persönlich gekannt hat und mit ihm befreundet war, wird diese markante Persönlichkeit niemals vergessen können, diesen arbeitsfreudigen, lebensfrohen und aufgeschlossenen Menschen". Karl-August Kennepohl, der am 22. Mai 1922 geborene Sohn von Dr. Karl Kennepohl, interessierte sich besonders für technische Fragen, und so wurde er bereits nach dem Kriegsabitur am Carolinum als ganz junger Mann leitender Ingenieur bei der Kriegsmarine auf U 643 unter Kapitänleutnant Speidel. U 643 wurde am 8. Oktober 1943 durch Flieger im Nordatlantik versenkt, die Besatzung aber von Engländern gerettet und geriet in englische und später in kanadische Gefangenschaft. In Kanada stieß er auf die Spuren seines Vaters, als er in einem Museum gefragt wurde, ob er mit dem Numismatiker Karl Kennepohl verwandt sei.
Karl-August Kennepohl, 1922-1981
1948 wurde er nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft beim Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerk (OKD, später Kabelmetall) als Hilfsschlosser eingestellt. Wegen seiner fachlichen und persönlichen Qualifikation stieg er 1966 zum Leiter des Walzwerks auf und wurde 1978 zum Werksdirektor bei Kabelmetall Osnabrück bestellt. Unvergessen ist sein Ausruf während einer Sitzung als Leiter des Walzwerks: „Ihr sollt kein Blech reden, ihr sollt Blech machen!“ Karl-August Kennepohl war in seinem Beruf zupackend und entscheidungsfreudig, als Vorgesetzter und Mitmensch verkörperte er wie sein Vater die preußischen Tugenden Pflichtbewußtsein, Tüchtigkeit, Ehrlichkeit, Verantwortungsbewußtsein, Fleiß und persönliche Bescheidenheit. Karl-August Kennepohl heiratete 1951 Ursula König, Tochter des Arztes Dr. Fritz König, der mit der Familie Kennepohl befreundet war und auch Münzen sammelte. Von Mitgliedern des „Münzboldes“ ist überliefert, daß Karl Kennepohl nach Fertigstellung seines Osnabrück-Buches die Münzen von Osnabrück im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr sehen konnte und kurz entschlossen an seinen Freund König verkaufte. So wurden durch glückliche Umstände die getrennten Sammlungsteile später wieder vereinigt. Karl-August Kennepohl fühlte sich ganz sicher der numismatischen Tradition seines Vaters verpflichtet, die Münzen hatten aber für ihn nicht die gleiche Bedeutung. Seine Familie, seine Frau und die vier Kinder waren ihm wichtiger, Wandern und die Erforschung der Heimat zählten zu seinen Hobbies. Als Sammelgebiet hatte Karl-August Kennepohl die niedersächsischen Städte ausgewählt. Sein früher Tod am 18. Juli 1981 hat ihn daran gehindert, seinen Teil der Sammlung Kennepohl weiter auszubauen. Wir freuen uns darüber, daß seine Kinder uns nun beauftragt haben, die Sammlung ihres Vaters und Großvaters über eine Versteigerung zu veräußern, damit andere Sammler Freude an den Objekten haben können. Möge dieser Katalog auch in Zukunft zur Erinnerung an die Osnabrücker Bürger Dr. Karl Kennepohl und Karl-August Kennepohl beitragen.
Osnabrück, im April 2004
Fritz Rudolf Künker
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