Kosmos hunde booklet 2015

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Liebe hat

viele Gesichter


Welpenerziehung

Erste Übungen Bevor Sie Ihrem Welpen ein Signal wie „Hier“ beibringen, muss er in den ersten Tagen zunächst einmal die wichtigsten Alltagsregeln wie seinen Namen oder das Alleinbleiben lernen.

Namen Das erste Wort, das Ihr Welpe lernen muss, ist sein Name. Er soll mit seinem Namen verknüpfen, dass Sie gerade mit ihm sprechen, dass er gemeint ist. Der Name ist also keine Aufforderung, eine Handlung auszuführen, wie z.B. zu Ihnen zu kommen. Setzen Sie in diesem Fall immer noch das jeweilige Signal hinter den Namen, also z.B. „Anton Hier“.

Stubenreinheit

Damit Ihr Welpe stubenrein wird, müssen Sie ihn zu dem Ort tragen, an dem er sich lösen soll, sobald er unruhig wird und schnüffelnd nach einem passenden Ort für sein Geschäft sucht. Wählen Sie anfangs immer die gleiche Stelle, damit er Ort und Handlung schnell verknüpfen kann. Als Ort bietet sich z.B. eine Wiese an, da Welpen gern auf saugfähigem Boden urinieren.

Halsband und Leine

Im Idealfall kennt Ihr Welpe das Tragen eines Halsbandes bereits aus der Zeit beim Züchter. Um ihn an Halsband und Leine zu gewöhnen, legen Sie ihm diese ruhig an. Danach beginnen Sie ein Spiel, Sie können ihm z.B. Futter in die Wiese werfen und ihn suchen lassen. So vergisst er, dass Sie ihm das Halsband angezogen haben bzw. verbindet es mit einem positiven Gefühl.


Allein bleiben

Eine Übung zum Alleinbleiben können Sie auch draußen während des Spaziergangs durchführen. Setzen Sie sich für eine kurze Pause auf eine Bank und leinen Sie Ihren Welpen, ein Stück von Ihnen entfernt, neben sich an. So lernt er, dass er nicht immer ganz in Ihrer Nähe sein darf.

Entspannt er sich, warten Sie noch ein wenig, bevor Sie den Spaziergang fortsetzen.

Pflegende Dominanz

In den ersten acht Lebenswochen hat die Mutterhündin pflegende Dominanz gegenüber den Welpen ausgeübt, indem sie sie auf den Rücken gedreht hat und diese stillhalten mussten, bis sie sauber geleckt waren. In den folgenden Wochen übernimmt der Mensch diese Aufgabe. Nehmen Sie den Welpen auf den Arm, drehen Sie ihn um und halten Sie ihn fest, bis er ruhig liegt.

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Welpenerziehung

Auf dem Spaziergang Schauen Sie sich auf dem Spaziergang einfach um. Die Natur bietet viele unterschiedliche Gegebenheiten, die Sie für spannende Beschäftigungen mit Ihrem Welpen nutzen können.

Gegenstand verstecken

Hat Ihr Welpe bereits gelernt, einen Gegenstand zu Ihnen zu bringen, dann können Sie diesen an den unterschiedlichsten Orten verstecken. Ihr Welpe muss nun seine Nase anstrengen und den Gegenstand suchen, bevor er ihn zu Ihnen zurückbringen kann. Werden Sie dabei kreativ, nutzen Sie Baumstämme oder Laub, unter welches Sie den Gegenstand einbuddeln.

Futterspiel

Die einfachste Beschäftigungsform für unterwegs ist die Futtersuche. Werfen Sie einen Futterbrocken in die Wiese und lassen Sie Ihren Welpen diesen suchen. Je höher das Gras

ist, desto schwieriger wird die Suche, da Ihr Welpe das Futter nicht mehr mit den Augen finden kann, sondern seine Nase einsetzen muss.

Über Baumstämme klettern

Im Wald können Sie Ihren Welpen aktiv beschäftigen. Lassen Sie ihn z.B. einmal über einen Baumstamm klettern oder der Länge nach auf


einem Baumstamm balancieren. Wichtig ist bei diesen Übungen, dass Sie sich vorab vergewissern, dass der Baumstamm fest an seinem Platz liegt, damit Ihr Welpe sich nicht beim Klettern erschreckt oder gar verletzt.

Am Wasser

Viele Hunde lieben es, im Wasser zu toben und gehen auch gern richtig schwimmen. Die meisten Welpen sind anfangs jedoch noch unsicher, wenn sie auf einmal den Boden unter den Füßen verlieren. Übertreiben Sie es daher nicht. Anfangs reicht es, wenn Ihr Welpe ein wenig im flachen Wasser herumwatet. Er muss sich Schritt für Schritt an das neue Element gewöhnen.

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Welpensozialisation

Die Welpengruppe Auch wenn sich die Stunden in der Welpengruppe von den Inhalten her unterscheiden, da z. B. neue Übungen trainiert werden, ist der generelle Ablauf immer gleich. verdeutlichen. Er leitet die Teilnehmer an, wann sie in einer Situation einschreiten sollten und wann nicht, und erklärt die jeweiligen Gründe dafür.

Die Startphase Der Freilauf, d. h. das Spiel der Welpen startet erst, wenn alle Welpen sich auf ihren Menschen konzentrieren. Ein kurzes Anschauen, das Signal „Sitz“ oder sogar schon ein „Bleib“, alles was der Welpe bereits gut beherrscht, ist erlaubt. Die Spielphase Dann folgt zunächst eine Spielphase. Der Hundetrainer sollte hier immer wieder Spielszenen erklären, um das Hundeverhalten zu

Spielunterbrechung Ist das Spiel der Welpen etwas ruhiger geworden, erhalten die Teilnehmer die Aufgabe, ihre Welpen aus dem Spiel herauszurufen. Dies soll dann erfolgen, wenn es eine Chance gibt, dass der Welpe auch kommt. Eine günstige Situation, einen Welpen aus dem Spiel herauszurufen, ist z. B., wenn die Welpen für einen kurzen Moment ihr Spiel unterbrechen. Das kann nur ein kurzer Blick in die Umgebung sein, deswegen muss der Mensch gut aufpassen. Die Welpen bekommen dann eine Futterbelohnung und dürfen auf ein Signal ihres Halters wie z. B. „Lauf“ sofort wieder spielen. Die Trainingsphase Im Anschluss an das Spiel werden alle Welpen von ihren Menschen gerufen und angeleint. Diese nun


Noch mehr Tipps gibt es hier:

folgende Phase wird genutzt, um kleine Trainingseinheiten mit den Welpen aufzubauen. Dies kann eine Apportierübung sein, Leinenführigkeitstraining, etc. Der Hundetrainer sollte hier individuell auf den Trainingsstand der einzelnen Hunde eingehen. Das Spielende Es können auch Geräte ins Training mit einbezogen werden, wie z. B. eine mit Wasser oder mit Bällen gefüllte Muschel, ein Wackelbrett für Koordinationsübungen, ein

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Tunnel, etc. Der Kreativität des Hundetrainers sind hier keine Grenzen gesetzt. Natürlich können nun auch Fragen der Teilnehmer besprochen werden. Ist noch genügend Zeit vorhanden, wird noch einmal eine kurze Spielphase eingeläutet, bevor die Welpengruppe auch schon wieder zu Ende ist.

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Hundesachen selber machen

Boney: Zum Spielen und Kuscheln Dieser Plüschknochen ist ein echtes Allroundtalent und zum Verbuddeln viel zu schade. Nähen Sie ihn als Spielzeug mit oder ohne Quietscher oder als Kissen. So geht’s: 1. Zeichnen Sie einen Knochen auf Papier und übertragen Sie die Vorlage auf den Baumwoll- und den Fleecestoff. Schneiden Sie den Knochen mit einer Nahtzugabe von 1 cm aus. Am besten legen Sie die beiden Stoffe direkt übereinander und schneiden sie exakt aus. (a)

4. Füllen Sie den Knochen mit Füllwatte und eventuell einem Quietscher. (c) (c)

(a)

2. Nähen Sie entlang Ihrer Markierung ringsherum und sparen Sie am Ende eine Wendeöffnung aus. (b) 3. Wenden Sie den Stoff durch die Wendeöffnung und arbeiten Sie die Rundungen sauber heraus.

(b)


5. Nähen Sie die Wendeöffnung mit der Nähmaschine zu - und fertig ist der Boney. (d) (d)

Schwierigkeitsgrad: · leicht Zeitbedarf: · ca. 20 Minuten Material: · Baumwollstoff, ca. 30 x 20 cm · Fleecestoff, ca. 30 x 20 cm · Nähgarn · Füllwatte · Quietscher · Vetbed-Reste

Falls Sie ein paar Reste aus Vetbed haben, können Sie auch daraus ein herrliches Spielzeug nähen. Übertragen Sie auf die Rückseite des Vetbeds das Motiv und schneiden Sie es aus. Nun legen Sie die beiden Teile mit der Flauschseite zusammen. Am Rand stecken Sie die herausstehenden Flusen immer wieder nach innen. Lassen Sie unbedingt eine große Wendeöffnung offen. Nach dem Wenden geht es weiter wie oben beschrieben. (e)

Besonderes Werkzeug: · Nähmaschine · Schere · Stecknadeln · Papier · Bleistift · Maßband

(e)

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Hundesachen selber machen

Zum Spielen schön: Fleece-Krake Flechten Sie diese Krake aus Fleece und geben Sie ihr einen festen Kopf aus einem Tennisball. Damit entsteht ein herrlich robustes Spielzeug für wilde Zerr- und Bringspiele! So geht’s: 1. Verwenden Sie drei verschiedene Farben Fleecestoff und legen Sie die drei Stoffe übereinander. Schneiden Sie sich daraus jeweils ein ca. 50 x 50 cm großes Quadrat aus.

(b)

2. Nehmen Sie den Tennisball und legen Sie ihn mittig auf alle Stoffstücke. Greifen Sie von außen den Ball und legen Sie die Stoffe um den Ball herum. (a) (a) 3. Schneiden Sie sich nun einen schmaleren Streifen aus einem Fleecestoff heraus. Schnüren Sie den Streifen um den Ball und den Stoff herum. Zurren Sie richtig fest und machen Sie am besten einen Doppelknoten, damit sich nichts mehr löst. (b) 4. Der locker hängende Stoff wird nun mit der Schere bis zum Ball eingeschnitten.


(c)

Schwierigkeitsgrad: · leicht Zeitbedarf: · ca. 15 Minuten

5. Nun nehmen Sie sich immer drei der zuvor eingeschnittenen Bahnen und flechten Sie sie zu einem Zopf. (c) 6. Am unteren Ende des Zopfes schneiden Sie noch einmal eine Bahn etwas ein und knoten diese um den kompletten Zopf herum. Auch hier machen Sie einen Doppelknoten. (d) 7. Dies wiederholen Sie nun mit allen Streifen und schon ist die Krake bereit für ein wildes Spiel.

Material: · Fleecestoffe in verschiedenen Farben, je ca. 50 x 50 cm · 1 Fleecestreifen, ca. 30 x 3 cm · Tennisball Besonderes Werkzeug: · Schere · Maßband

(d)

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Hundesachen selber machen

Schnell gebaut: Schaschlik-Brett Ruckzuck gebaut, und schon kann der Suchspiel-Spaß beginnen. Auch aus Kleinigkeiten lassen sich echte Herausforderungen für Fellnasen basteln. So geht’s: 1. Legen Sie Werkzeug und Material bereit. Auf Bild (a) sehen Sie auf einen Blick, was Sie für das Schaschlik-Brett brauchen. (a)

einem 3-mm-Holzbohrer in der Mitte des Holzbretts an und bohren durch das Holzbrett hindurch. Danach schleifen Sie sämtliche Ecken und Kanten sowie das Bohrloch des Holzbretts glatt. Zwicken Sie die Spitze des Schaschlikspießes mit der Gartenschere ab und schleifen Sie mit dem Schleifpapier über beide Enden des Schaschlikspießes. (b) (b)

2. Zuerst bestimmen Sie die Mitte des Holzbretts. Dafür zeichnen Sie mit einem Lineal oder Winkel die beiden Diagonalen von der einen zu der gegenüberliegenden Ecke. An der Stelle, an der sich die beiden Diagonalen schneiden, ist der Mittelpunkt des Holzbretts. Setzten Sie nun mit


3. Stecken Sie den Schaschlikspieß in das Loch in der Mitte des Holzbretts. Der Spieß wird nicht mit dem Brett verleimt, sodass Sie ihn jederzeit austauschen können, falls er zu Bruch gehen sollte, wenn Ihr Hund das Suchspiel benutzt. (c) (c) Schwierigkeitsgrad: · leicht Zeitbedarf: · ca. 20 Minuten Material: · Ein Stück gehobeltes Restholz ca. 100 x 100 x 18 mm · Schaschlikspieß (aus Holz/Bambus) · Leckerchen mit Loch

4. Und schon kann der Spiel-Spaß losgehen. Tipp Wenn Sie das Schaschlik-Brett auf einer Wiese mit Ihrem Hund benutzen, können Sie den Spieß durch das Brett hindurch und etwas in die Wiese hineinstecken, dann steht das Spiel noch stabiler.

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Besonderes Werkzeug: · Gartenschere · Winkel/Lineal/Bleistift · Bohrmaschine mit 3-mm-Holzbohrer · Schleifpapier und Schleifklotz

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Gassi-Training

Übungen zur Orientierung Für die nächste Gassirunde: Mit dieser Erziehungsübung trainieren Sie, dass Ihr Hund jederzeit auf das Kommando „Stopp“ anhält und sich an Ihnen orientiert.

Man braucht: 5-8 m Schleppleine und Brustgeschirr für den Hund, Handschuhe für den Menschen, Clicker. Voraussetzungen: Der Hundehalter sollte das schnelle Auf- und Abwickeln der Schleppleine beherrschen, sodass die Leine locker ist, aber keine Enden am Boden liegen.

Ablauf: Der Hund hört kurz vor dem Erreichen des Leinenendes das Kommando „Stopp“ und der Mensch bleibt sofort stehen. Weiter geht es erst, wenn der Hund sich umgeschaut hat. Dauer: jeweils ca. 15 Minuten.

Wenn ein Hund an der Schleppleine losrennt, sollte er frühzeitig gestoppt werden.


Clicken Sie ab und zu den Moment des Umschauens ...

Schritt 3 Trainieren Sie „Stopp“ weiter wie in Schritt 1. Bei jedem sechsten Stopp rufen Sie beim Umdrehen des Hundes „Hier!“ und belohnen den heranlaufenden Hund sofort mit einem Superleckerli wie Leberwurst aus der Tube o. Ä.

Schritt 1 Trainieren Sie in einem ablenkungsarmen Umfeld. Sagen Sie laut „Stopp“, kurz bevor der Hund das Leinenende erreicht, dann bleiben Sie stehen und warten, bis er sich zu Ihnen umschaut. Genau im Moment des Umschauens sagen Sie „Fein! Weiter!“ und lassen ihn weiterlaufen. Schritt 2 Trainieren Sie „Stopp“ weiter wie in Schritt 1, statt den Hund weiterzuschicken, clicken Sie ab und zu den Moment des Umdrehens und belohnen den herankommenden Hund mit Futter. … und belohnen den herankommenden Hund mit einem Jackpot.

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Gassi-Training

Einparken üben In räumlich beengten Situationen, bei Angst oder Unsicherheit des Hundes sowie als Startritual vor anderen Übungen kann diese Position praktisch genutzt werden. Ziel: Der Hund soll im nahen Körperkontakt zwischen den Beinen oder unter dem ausgebreiteten Arm seines Menschen sitzen oder liegen. Man braucht: Leckerli oder/und Clicker. Voraussetzungen: Der Hund beherrscht die Übung „Sitz“. Schritt 1: Nähe fördern Der Hund soll Vertrauen zu der Körpernähe aufbauen und diese positiv verknüpfen. Dazu wird er zunächst belohnt, wenn er

unter dem Arm oder zwischen den gegrätschten Beinen steht. Der Mensch stellt sich vor den Hund, sodass dieser hinter ihm steht. Die Beine werden gegrätscht und der Hund mit Leckerli dazwischengelockt. Verzögern Sie die Belohnung zunehmend, sodass der Hund länger „eingeparkt“ wartet. Schritt 2: Eingeparkt sitzen Wie in Schritt 1 wird der Hund gelockt, jedoch erst belohnt, wenn er sich auf Ihr Hand- und Hörzeichen hin setzt. Danach wird er mit „Lauf“ freigegeben und Sie nehmen den Arm weg bzw. steigen vorsichtig vom Hund weg, sodass er die Position nicht selbstständig verlässt.

Das Einparken sollte zuerst in ruhigen Situationen trainiert werden, damit der Hund dabei entspannen kann.


Schritt 3: Hörzeichen und Dauer Geben Sie der Übung nun ein Hörzeichen, z. B. „Einparken“, das Sie nennen, kurz bevor Sie die Beine grätschen oder den Arm ausstrecken. Belohnen Sie nach unterschiedlich langer „Parkdauer“, z.B. nach 2, 10 oder 15 Sekunden. Schritt 4: Ablenkung steigern Trainieren Sie diese Position(en) an verschiedenen Orten mit steigender Ablenkung. Beim Auftauchen von Angstauslösern (z. B. Lärm, Menschenmenge o. Ä.) halten Sie möglichst so viel Abstand, dass Ihr Hund „eingeparkt“ noch fressen kann. Geben Sie Ihrem Hund in diesen Situationen viele Leckerli nacheinander, damit er diese Position als Zufluchtsort zu schätzen lernt.

Allerdings sollte er in dieser Position gerade dann intensiv belohnt werden.

In stressigen Situationen kann das Einparken den Hund später beruhigen.

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Gassi-Training

Rennspiele für die Gassi-Runde Viele Hunde rennen leidenschaftlich gern. Auch dies kann als Beschäftigungsaufgabe in geordnete Bahnen gelenkt werden. Ziel: Der Hund läuft auf Kommando (z. B. „Voran“) auf einen Gegenstand zu und darum herum. Er kann sowohl rechts- als auch linksherum geschickt werden. Man braucht: Spielzeug oder Futterdummy, Pfosten, Bäume, Büsche, Strohballen u. Ä. Voraussetzungen: Der Hund hat großes Interesse an einem Spielzeug oder Futterdummy.

Schritt 1: Einfaches Umrunden Locken Sie den Hund an einem dünnen Baum mit dem Spielzeug, indem Sie das Spielzeug hinter dem Baum von der einen in die andere Hand übergeben (als würden Sie den Baum umarmen). Wenn der Hund folgt und hinter dem Baum ist, wird er gelobt und noch hinter dem Baum mit dem Ball belohnt. Wiederholen Sie dies an verschiedenen Gegenständen und zunächst immer in die gleiche Richtung.

In der Ausgangsposition sollte der Hund schon gespannt warten und ebenso starten.

Das auch als „Detachieren“ bezeichnete Vorausschicken des Hundes kommt ursprünglich aus der Rettungshundearbeit, bringt aber auch auf normalen Gassi-Runden jede Menge Spaß.

Anfangs wird der Hund mit dem Spielzeug herumgelockt.


Zum Umrunden eignen sich viele Dinge, die man unterwegs findet, zum Beispiel ein Fußballtor.

Durch leichtes zur Seite gehen und Zurücklehnen wird der Hund „herumgeholt“.

Schritt 2: Lockhand weglassen Führen Sie den Hund in Wurfhaltung so auf einen Baum zu, dass er in Erwartung des Werfens vorausläuft. Werfen Sie den Ball dann auf die andere Seite, sodass der Hund den Baum umrundet. Benennen Sie das Verhalten z. B. mit „Linksrum“, wenn Ihr Hund von rechts nach links umrundet. Schritt 3: Andere Richtung Trainieren Sie die neue Richtung wie in Schritt 2 so, dass der Hund durch Ihre Körpersprache beim Andeuten des Werfens von der anderen Baumseite startet. Wenn dies klappt, sagen Sie dazu das Kommando, z.B. „Rechtsrum“. Schritt 4: Anspruch steigern Trainieren Sie zunehmend an dickeren Bäumen oder Büschen und mit mehr Entfernung zum Objekt.

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Suchspiele

Verstecken spielen! Ihr Hund soll warten und etwas finden. Dieses „Etwas“ sind jetzt Sie!

Schritt 1 Wie bei allen neuen Spielen steigern wir den Schwierigkeitsgrad langsam. Wichtig sind die Erfolgserlebnisse am Anfang, auch wenn sie den Trainingsstand des Hundes eher unterfordern. So lernt er, was er machen soll. Sobald wir aus dem Sichtfeld verschwunden sind, verstecken wir uns hinter einem Baum und rufen ihn. Eigentlich konnte er

sehen, wo wir verschwunden sind. Er wird deshalb kaum die Nase zum Boden senken, sondern direkt zu uns laufen. Egal – er hat das Wesentliche verstanden und kennt jetzt die Spielregeln! Schritt 2 Wir verschwinden aus seinem Sichtfeld und gehen dann noch ein Stück weiter. Irgendwo in der Nähe suchen wir einen


Tipp Falls Sie den Hund von Ihrem Versteck aus beim Spuren-verfolgen beobachten können, achten Sie einmal auf den Start der Suche: Hunde sind nicht doof, am Anfang verlassen sie sich auf das, was sie sehen konnten: Sie kürzen meist den Weg ab bis zu der Stelle, an der wir verschwunden sind. Erst dann nehmen sie den Kopf herunter und setzen die Nase ein.

passenden Platz - zum Beispiel hinter einem dichten Busch - und pfeifen oder rufen den Hund. Jetzt heißt es abwarten – und wenn er uns gefunden hat, wird mit dem mitgebrachten Spielzeug gespielt! Schritt 3 Sobald diese kurze Distanz klappt, kann sie beliebig verlängert und der Ablenkungsreiz gesteigert werden: Jetzt weichen wir von ausgetretenen Pfaden ab und gehen quer durchs knackende Dickicht, schlagen Haken, klettern auf Bäume oder setzen uns gut verborgen hinter Brombeerhecken. Erst dann – nach mehreren Minuten Versteckzeit – wird gerufen oder gepfiffen. Die Suche ist anstrengend und erfordert je nach Strecke vom Hund viel Konzentrationsvermögen. Deshalb ist allein das Wiederfinden „seines“ Menschen die schönste Belohnung nach der Spannung des Wartens im Wald und der langen Suche.

Schult: Impulskontrolle. Verbessert: Konzentrationsvermögen, Spurensuche. Sorgt für: „Wow-Effekt“. der sich nur auf unsere Person zentriert, weil wir gesucht und gefunden werden müssen.

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Laufspiele

Wagen Sie ein Wettrennen! Klar sind Hunde schneller als wir, denn sie haben doppelt so viele Beine. Trotzdem macht es SpaĂ&#x;, ein kleines Rennen zu wagen.

Schritt 1 Der Ball wird geworfen, wir bleiben beide stehen und gucken hinterher. Sobald er gefallen ist, geben wir dem Hund das deutliche Bleib-Signal und gehen am Anfang nur im Schritttempo, später im leichten Trab los. Der Hund muss weiterhin warten.

Schritt 2 Mit ein bisschen Vorsprung rufen wir den Hund und geben dann richtig Gas: Jetzt wird sich zeigen, wer als erster am Ball ist!


Schritt 3 In 90 Prozent der Fälle wird der Hund gewinnen. Gönnen Sie ihm den Spaß – wir sitzen oft genug am längeren Hebel! Jagen Sie den fröhlichen Gewinner ein bisschen, dann verlieren Sie das Interesse. Wahrscheinlich wird sich Ihr Hund von allein wieder ins Zentrum des Interesses rücken und das gute Stück auffordernd vor die Füße werfen. Falls nicht, verlieren Sie das Interesse und lassen sich den Ball irgendwann durch das Signal „Aus“ geben.

Schult: Impulskontrolle. Verbessert: „Bleib-Übung“. Sorgt für: Begeisterung für uns, weil wir nicht immer gewinnen müssen und deshalb ein toller Chef sind.

Schritt 4 Kennt der Hund das Spiel, können Sie nach dem Werfen gleich Gas geben, um einen größeren Vorsprung herauszuarbeiten. Erst auf Zuruf darf hinterhergerannt werden. Variation Über ein niedriges Hausdach oder einen kleinen Hügel werfen, sodass wir den Fallpunkt des Balles nicht sehen können. Dann gemeinsam starten und gucken, wer den Ball zuerst findet.

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Geschicklichkeitsspiele

Gassi gehen!

Schritt 1 Der Hund muss vorher durch die anderen Spiele das Prinzip des „Ziehens“ verstanden haben und es mit einem Signal („Pull“ oder „Zieh“) verbinden.

Der Hund lernt, mit dem Seil im Maul ein Kuscheltier oder Auto durch das Haus zu ziehen oder seinen Menschen an der Leine zu führen.

Schritt 2 Wir starten am besten mit einem Spielzeug, das lautlos ist, zum Beispiel ein Kuscheltier.


Schritt 3 Wir setzen den Hund ab, stellen das Kuscheltier mit Leine ein Stück vor ihm auf den Boden und drapieren das Seil auffällig daneben. Schritt 4 Nach einem Moment des Spannungsaufbaus ermuntern wir den Hund, das Seil zu greifen – entweder mit Worten („Pull“ oder „Zieh“) oder indem wir es durch ein Zerrspiel anbieten, sobald er es ins Maul nimmt. Schritt 5 Wir freuen uns und zeigen dies durch unsere Stimme, laufen rückwärts vor ihm her und animieren ihn, uns zu folgen. Schritt 6 Sobald der Hund das Spielzeug ein Stück in unsere Richtung gezogen hat, bleiben wir stehen und loben ihn mit Stimme und Leckerchen. Schritt 7 Wir verlängern die Distanz zwischen uns, Hund und Kuscheltier und geben das Signal: „Pull“ oder „Zieh“. Sobald der Hund bei uns angekommen ist, bestätigen wir seine Aktion durch Lob und Leckerchen.

Schritt 8 Wir laufen neben dem Hund her und sagen „Pull“ oder „Zieh“ – und der Hund geht mit uns und dem Stofftier Gassi. Wer möchte, kann in diesem Moment das Signal „Geh Gassi“ einführen. Je häufiger er es hört, desto besser wird er es mit der Übung verbinden und immer schneller verstehen, dass er den Stoffkameraden ausführen soll. Schult: Spaß am Tricktraining. Verbessert: Konzentrationsvermögen, Feinmotorik. Sorgt für: Selbstbewusstsein durch den tosenden Applaus von Teegesellschaften und begeisterten Kindern.

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