Lügnern auf der Spur 2012

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Techniken, um L端gner gekonnt zu entlarven



»Wahrheiten, die niemanden verärgern …


sind meist nur halbe.ÂŤ

Jupp MĂźller


L端gnerN auf der spur



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Techniken, um L端gner gekonnt zu entlarven


Impressum Diplomarbeit 2012 Studiengang Informationsdesign Schule für Gestaltung, Ravensburg Diplomandin Janet Kofler Betreuende Dozenten Georg Engels, Jürgen Weltin Druck Digitaldruck MRS, Wolfurt Buchbinderei Keckeisen, Kennelbach Typografie Trade Gothic, Sabon Papier 150g LumiSilk Bilderdruck matt Kamera Canon EOS 450D Objektiv EF-S 18-55 mm Mein Dank gilt allen, die mich bei dieser Diplomarbeit unterstützt haben. Ein ganz besonderer Dank geht an die Schauspielerin Anna Elsässer, die sich freundlicherweise für die Mimikund Gestikfotografien zur Verfügung gestellt hat. Ravensburg, im Juli 2012 © Janet Kofler


Inhalt Über dieses Buch

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Über das Lügen

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Warum Lügen oft unerkannt bleiben

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Fakten übers Lügen

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Die Grundregeln des Entlarvens

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Die fünf Prinzipien

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I. Emotionen

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II. Verhaltensänderung

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III. Disharmonien

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IV. Stressanzeichen

42

V. Verhaltenskontrolle

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Die Prinzipien im Überblick

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Meinungen zum Thema

50

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Irrglaube aufgedeckt

Interviews

56

Lügen am Zoll

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Lügen in der Kirche

61

Anhang

64


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Ăœber dieses Buch


1. Meine Motivation

2. Die Prinzipien

Das Thema „Lügen“ beschäftigt mich jetzt schon seit fast zwei Jahren. Während dieser Zeit habe ich mehrere Bücher zu diesem Thema verschlungen und zahlreiche Artikel im Internet recherchiert. Dazu zählten vor allem Werke des Psychologen Paul Ekman, der unter anderem als Lügenexperte für das FBI und die CIA arbeitet und weltweit als führender Experte für nonv Kommunikation gilt. Aber auch Autoren, die unter anderem über die menschliche Mimik, das Entschlüsseln von Körpersprache und dem Entlarven von Lügnern schreiben, standen auf meiner Liste.

Eigentlich ist der Mensch besser als jeder moderne Lügendetektor, aber er braucht die richtige Technik, um Lügnern auf die Schliche zu kommen. Studien haben ergeben, dass wir uns tagtäglich auf völlig falsche Anzeichen versteifen um Unwahrheiten zu enttarnen. Beachtet der Lügenermittler hingegen Gesichtsausdrücke, Stimme und Körpersprache entsprechend den Prinzipien in diesem Buch, kommt er auf eine Treffsicherheit von über 90%.

Es ist faszinierend, wie wenig jeder Einzelne darüber weiß, wie sich Lügen verraten und dass wir, obwohl wir täglich mit ihnen konfrontiert sind, so miserabel darin sind, Lügner zu durchschauen. Diese Umstände brachten mich auf die Idee, meine Diplomarbeit dafür zu nützen, einen Leitfaden über das Entlarven von Lügnern zu gestalten.

Das Wissen in diesem Buch wird Ihnen helfen, Ihre Menschenkenntnis zu verfeinern, um Lügen schneller erkennen zu können. Sie lernen unter anderem die grundlegenden Emotionen kennen, die hinter einem Gesichtsausdruck stehen und erfahren, wie Sie die Mimik und Gestik richtig zuordnen können. Darüberhinaus lernen Sie Prinzipien und Fragetechniken kennen, um Lügner aus der Reserve zu locken und die Indizien einer Lüge aufzuspüren.


Ăœber das LĂźgen

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Umfrage Mit 70 personen In welchen Situationen wird gelogen?


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In welchen Situationen lügen Sie im Alltag häufig und in welchen eher selten?

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… aus der Lust am Lügen (Aprilscherz, Telefonscherz)

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häufig manchmal selten nie

15%

…um einer Strafe zu entgehen, aus Angst vor Strafe

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36%


Warum Lügen oft unerkannt bleiben 1. Das Opfer will die Wahrheit gar nicht wissen

2. Fehlende Angst vor der Entdeckung der Lüge

Viele Alltagslügen bleiben unentdeckt, weil das Opfer die Wahrheit gar nicht hören will, vielleicht sogar glücklicher über die Lüge ist. In manchen Situationen wäre es auch unhöflich die Wahrheit zu sagen. Man will zum Beispiel nicht wissen, dass der Auflauf ungenießbar schmeckt, obwohl man den halben Tag am Herd gestanden ist. Deshalb lassen wir uns oft bereitwillig belügen. Aber auch Anzeichen für größere Lügen werden oft einfach beiseite geschoben oder verdrängt, obwohl sich die Situation dadurch vielleicht sogar noch verschlimmert. Eine Ehefrau, die jahrelang von ihrem Mann betrogen wird, will die Wahrheit vielleicht nicht wahrhaben. Oft auch dann noch nicht, wenn es schon deutliche Anzeichen für die Täuschung gibt. Im Leben ist es aber manchmal wirklich besser, nicht allzu misstrauisch zu sein. Denn jemanden zu Unrecht zu beschuldigen, kann nicht nur Freundschaften zerstören, sondern auch Karrieren ruinieren und Unschuldige ins Gefängnis bringen. Daher haben wir uns angewöhnt, vorerst zu vermuten, dass die anderen ehrlich sind.

Wenn viel auf dem Spiel steht, ist die Angst beim Lügner oft groß, doch bei Alltagslügen ist das selten der Fall. Der Lügner rechnet erst gar nicht damit, dass man an ihm zweifeln könnte und hat daher auch keine Angst vor der Entlarvung. Sollte das Opfer irgendwann doch noch die Wahrheit herausfinden, handelte es sich dabei oft um belanglose Ausreden, die höchstwahrscheinlich auch niemandem großen Schaden zugefügt haben.

3. Es wird auf die falschen Anzeichen geachtet Vermeintliche Experten versteifen sich tagtäglich auf völlig falsche Anzeichen um Unwahrheiten zu enttarnen. Sozialpsychologen haben herausgefunden, dass professionelle Zollfahnder auf Faktoren achten, die nichts mit der Lüge zu tun haben: wenig Blickkontakt und Vermeidung direkter Antworten, dreckige Kleidung und vermehrte Handbewegungen. Dabei haben attraktivere Vertreter und Menschen mit dem sogenannten Baby Face (hohe Stirn und weit auseinanderliegende Augen) den Bonus, für ehrlicher gehalten zu werden. Leider sind all diese Anzeichen entweder irrelevant oder bedeuten gar das Gegenteil.

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Umfrage Mit 70 personen Wann ist es erlaubt zu lügen?


Nein, es ist nicht erlaubt

… um einem Freund aus der Patsche zu helfen … um einen Freund nicht zu kränken, zu beleidigen … um jemandem eine Freude zu machen 63%

48%

… um die eigene Beziehung bzw. Ehe zu retten

72%

31%

27%

… um weniger Steuern zu zahlen

76% 12% 19% 22%

79% 24%

34%

In welchen Situationen ist es ihrer Meinung nach erlaubt zu lügen?

63%

… um die eigene Karriere zu fördern

… um sich vor einer Bestrafung zu schützen

66% 7%

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2% 2%

3%

7%

46%

… um sich vor Freunden nicht zu blamieren

4%

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81%


Fakten übers Lügen Was ist eine Lüge überhaupt?

Ist das Lügen eine angeborene Fähigkeit?

Lügen ist die bewusste Entscheidung, eine Zielperson in die Irre zu führen, ohne diese Absicht im Voraus kundzutun. Es gibt zwei Hauptformen der Lüge: Die Verheimlichung, also das Weglassen wahrer Informationen, und die Verfälschung, also die Präsentation falscher Informationen.

Nein. Wir lernen das Lügen erst ab einem Alter von etwa vier Jahren. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinversetzen zu können. Denn erst wenn man verstanden hat, dass ein anderer Mensch etwas anderes bzw. weniger wissen kann als man selbst, kann man ihn auch hinters Licht führen. Für das Gehirn selbst ist das Lügen eine enorme intellektuelle Leistung, da gleich mehrere Hirnareale aktiv sind. Denn während man die Unwahrheit ausspricht, wird die Wahrheit in einem Hirnareal gedacht und in einem anderen gleichzeitig unterdrückt.

Aus welchen Gründen scheitern Lügen? Lügengeschichten werden oftmals zu einer sehr komplexen Angelegenheit, wenn sie über längere Zeit aufrechterhalten werden müssen. Der Lügner kann niemals mit allen Fragen rechnen, die ihm gestellt werden und muss darauf achten, dass er immer wieder bei derselben Lügengeschichte bleibt. Eventuell wird er zu einem Zeitpunkt nochmals darauf angesprochen, wenn er die Lüge schon längst hinter sich gelassen hat. Nun muss er sich wieder an alle Details seiner Lüge erinnern. Auch rechnen Lügner nicht damit, wie viele weitere Lügen nötig sind, um eine Lüge auch bei Nachfrage aurecht halten zu können. Andere Probleme mit denen Lügner oft nicht rechnen, sind die Schuldgefühle gegenüber des Opfers und die Angst vor der Entlarvung.

Was macht einen guten Lügner aus? Ein guter Lügner ist überzeugt mit seiner Lüge das Richtige zu tun. Entweder wurde er von jemandem in einer höheren Position dazu aufgefordert zu lügen oder er hat es geschafft die Lüge irgendwie mit dem eigenen Gewissen zu vereinen. Deshalb hat er keinerlei Schuldgefühle gegenüber dem Opfer. Er vertraut in seine Fähigkeiten zu lügen, hat meistens Übung darin und deshalb auch keine Zweifel daran, dass ihm geglaubt wird.

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Umfrage Mit 70 personen Lügen Männer und Frauen unterschiedlich?


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Welchen Aussagen übers Lügen stimmen Sie zu, welchen nicht?

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Warum erkennen wir Lügen so schlecht bei Nahestehenden?

Gibt es einen Unterschied zwischen den Lügen von Männern und Frauen?

Bei Nahestehenden kennt man das Normalverhalten bereits. Somit sollte es sofort auffallen, wenn sich ein Mensch, den man gut kennt, plötzlich abweichend verhält. Trotzdem fällt es uns schwer, Lügen zu entdecken, da uns gegenüber Menschen, die wir mögen, das Missvertrauen fehlt. Wir wollen ihnen ganz einfach vertrauen.

Männer und Frauen lügen gleich häufig, doch die Lügen selbst gleichen sich nicht: Männer lügen eher über sich selbst, Frauen über andere. Frauen lügen häufiger, um anderen eine Freude zu machen und verteilen zum Beispiel übertriebene Komplimente. Männer hingegen scheinen eher über ihre beruflichen und finanziellen Perspektiven zu täuschen.

Sind Notlügen die besseren Lügen?

Wer entlarvt besser – Männer oder Frauen?

Lügen scheinen nicht immer »böse« zu sein: Für manche soziale Beziehungen sind sie unabdingbar und bestimmte Lügen lassen sich sogar als völlig selbstlos bezeichnen. Zur Höflichkeit gehört eben die ein oder andere kleine Lüge. Denn wie sähe es mit unserem Selbstvertrauen aus, wenn wir jedes Mal die schonungslose Wahrheit erfahren würden? Aber auch die Notlüge ist nicht immer unproblematisch. Häufig macht sie die Situation zwar kurzfristig leichter, ist aber auf Dauer nicht wirklich förderlich: Zum Beispiel wäre es vielleicht tatsächlich besser, wenn der Mann seiner Frau sagen würde, sie sei zu dick, damit sie ihrer Gesundheit zuliebe ein wenig abnimmt.

Frauen haben Männern einiges voraus: Sie sind viel besser darin, in Gesprächen zwischen den Zeilen zu lesen. Sie nehmen sich mehr Zeit, die Körpersprache ihrer Gesprächspartner zu beobachten und lassen ihr Erkenntnisse stärker in die Entscheidungsprozesse einfließen. Auch Gesichtsausdrücke interpretieren sie häufiger korrekt als Männer. Trotzdem entlarven Frauen Lügner nicht unbedingt zuverlässiger. Das liegt daran, dass Frauen weniger misstrauisch sind als Männer und sie sich dadurch häufig in die Irre führen lassen.


Die Grundregeln des Entlarvens 1.

So viele Indizien wie möglich sammeln Ziehen Sie immer so viele Indizien wie möglich heran. Wer sich auf einzelne Anzeichen versteift, kann leicht getäuscht werden. Deshalb sollte das Gespräch mit dem vermeintlichen Lügner auch möglichst lange andauern: Je ausführlicher die Unterhaltung, desto eher werden verräterische Signale sichtbar.

3.

2.

Neutrale Orte aufsuchen Nichts sollte von der Unterredung ablenken, damit jegliches auffälliges Verhalten der möglichen Lüge zugeschrieben werden kann. Suchen Sie am besten das Gespräch unter vier Augen.

Andere Faktoren im Kopf behalten Jede Beobachtung, die auf eine Lüge hindeutet, könnte auch einen ganz anderen Grund haben. Möglicherweise muss ihr Gegenüber auch ganz einfach dringend auf die Toilette und ist deshalb so zappelig. Auch Ausnahmesituationen, Statusunterschiede und besondere Beziehungen zwischen den Gesprächspartnern führen zu Abweichungen. Versuchen Sie diese Faktoren unbedingt zuerst auszuschließen, bevor Sie voreilige Schlüsse ziehen.


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Die f端nf Prinzipien


I. Die Emotionen analysieren 1. Gefühle erkennen

2. Gefühle gezielt verstärken

Je größer die Bedeutung der Lüge, desto klarer sind die emotionalen Anzeichen. Folgende drei Emotionen sind nicht nur auf persönliche Gespräche anwendbar, sondern sind ganz universell zu beobachten, wenn gelogen wird (politische Reden etc.):

Man sollte die Gefühle zuerst beobachten und dann versuchen sie gezielt zu verstärken, damit man sich der Lüge sicher sein kann und eventuell sogar ein Geständnis erreicht:

* Schuldgefühle des Lügners * Angst vor der Entlarvung * Freude über die Täuschung

Werden hingegen folgende Emotionen bei einer Anschuldigung im Gesicht des Gegenübers sichtbar, ist dies möglicherweise ein Anzeichen dafür, dass ein Unschuldiger einer Lüge bezichtigt wird:

* Konsequenzen der Lüge verdeutlichen, um die Angst vor Entlarvung zu vergrößern. * Darauf hinweisen, wie furchtbar man das Lügen ansich findet und was für einen Vertrauensbruch eine Lüge mit sich bringen würde, um die Schuldgefühle noch zu verstärken.

* Wut über die Anschuldigung * Überraschung des Unschuldigen Achtung! Der Gesichtsausdruck allein sagt noch nichts darüber aus, was der Auslöser dafür war. Wenn man zum Beispiel Wut im Gesicht des Gegenübers erkennt, kann man noch nicht wissen, wem oder welcher Situation diese Wut gilt. Womöglich ist man auf sich selbst wütend oder auf etwas, das der Gesprächspartner gesagt hat. Vielleicht wird man aber durch die Worte auch ganz einfach an einen vergangenen Streit erinnert. Gezieltes Nachfragen hilft dabei, andere mögliche Ursachen sicher auszuschließen.


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Schuldgefühle

Angst

Mund

Mund

Die Haut zwischen Kinn und Unterlippe ist durch den Kinnmuskel nach oben gezogen, sodass eine Art Schmollmund entsteht. Die Mundwinkel sind leicht nach unten gezogen.

Der Kiefer fällt nach unten, der Mund ist horizontal in Richtung Ohren angespannt.

Augen

Augen

Ein sehr starkes und verlässliches Zeichen für Schuldgefühle ist die Aufwärtsneigung der Augenbrauen- innenseite, denn nur wenige Menschen können diese vorsätzlich bewegen. Die Oberlider sind gesenkt.

Die Augenbrauen sind zwar zusammengezogen, aber im Gegensatz zu den Schuldgefühlen ist die gesamte Augenbraue nach oben gezogen, nicht nur die Innenseite. Die oberen Lider sind angehoben, die Unteren angespannt.


Wut

Überraschung

Mund

Mund

Die Lippen werden zusammengepresst, somit werden sie schmaler und das Lippenrot dünner. Der Kiefer ist nach vorne geschoben.

Der Kiefer fällt nach unten. Der Mund ist nicht angespannt, sondern locker und leicht geöffnet.

Augen

Augen

Die Augenbrauen sind leicht gesenkt und zusammen- gezogen. Die Oberlider sind angehoben, die Unterlider angespannt. Der Blick wirkt stechend.

Während die Augenbrauen bei Angst zusammengezogen werden, sind sie bei Überraschung senkrecht nach oben gezogen, sodass eine gekurvte Form entsteht.


»Ich lüge nicht. Ich reduziere nur den Wahrheitsgehalt meiner Aussagen auf Null.«

Walter Ludin

Schuldgefühle des Lügners Fakten

Anzeichen erkennen

Jeder Mensch mit moralischem Bewusstsein weiß, dass es verwerflich ist zu lügen. Daher wird man beim Lügen von Schuldgefühlen geplagt, der eine mehr, der andere weniger. Schuldgefühle sind nicht so einfach zu erkennen wie Angst. Zwar weiß jeder wie es sich anfühlt, aber kaum jemand wie Schuldgefühle sich in der Mimik widerspiegeln.

Ein Hauptmerkmal des Schuldgefühls ist es, dass der Lügner sich sprachlich und körperlich von der Lüge distanzieren will:

Merke Schuldgefühle bringen ähnliche Gesichtszüge und Verhaltensweisen mit sich wie Traurigkeit. Wenn ein vermeintlicher Lügner traurig scheint, obwohl es keinen Grund dafür gibt, lügt er wahrscheinlich.

* Kaum »ich« oder »mein«, sondern Verallgemei- nerungen wie: »Das würde doch niemand stehlen« statt: »Ich habe das nicht gestohlen« * Körperliche Distanz: Der Körper ist weggeneigt, die Füße in Richtung Ausgang platziert * Eine geknickte Körper- oder Kopfhaltung, mangelnder Blickkontakt aus Scham

Achtung!

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Sieht man sich moralisch im Recht, ist man mit sich im Reinen, auch wenn man schamlos lügt. Aber solche moralische Rechtfertigungen brauchen meistens Denkarbeit. Daher sind Schuldgefühle vor allem beim spontanen Lügen zu beobachten.


Stirnfalten entstehen

Das Innere der Augenbraue ist nach oben- und zusammengezogen Oberlider sind gesenkt Augen verlieren den Fokus

Mundwinkel sind nach unten gezogen


»Die meisten Menschen haben vor einer Wahrheit mehr Angst als vor einer Lüge.«

Ernst Festl

Angst vor der Entlarvung Fakten

Anzeichen erkennen

Angst ist häufig die dominante Emotion beim Lügen. Das hat zwei Gründe:

Wenn eine Person große Angst hat, werden die Hände kälter, der Atem tiefer und schneller. Dabei ist oft der gesamte Körper in Spannung. Eventuell werden beim Erzählen mehr Pausen und Wiederholungen gemacht. Dazu kommt manchmal auch vermehrtes Blinzeln und eine höheren Stimmlage.

* Angst vor der Aufdeckung der Lüge * Angst um einen Imageschaden, wenn man als Lügner entlarvt wird

Merke Es gibt kein mimisches Einzelmerkmal, das immer da ist, wenn jemand Angst empfindet. Nicht jeder zeigt immer alle für ein bestimmtes Gefühl denkbaren Anzeichen. Sollte aber die typische Augenbrauenstellung in Kombination mit den weit aufgerissenen Augen vorliegen, kann man davon ausgehen, dass jemand wirklich Angst empfindet.

Achtung!

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Auch ehrliche Menschen, die zu Unrecht verdächtigt werden, haben Angst. Denn sie fürchten die Konse- quenzen, falls ihnen nicht geglaubt wird. Daher sollten Sie den Eindruck erwecken, hervorragend im Entlarven zu sein, damit Sie die Angst des Ehrlichen minimieren.


Augenbrauen sind nach oben- und zusammengezogen

Augen sind weit aufgerissen, die unteren Lider angespannt

Blick starr geradeaus

Mund ist angespannt und horizontal Richtung Ohren gestreckt

Kinn f채llt nach unten und ist nach hinten geschoben


»Lügen haben kurze Beine, können dich aber dein ganzes Leben lang verfolgen.«

Volkmar Frank

Freude über die Täuschung Fakten

Anzeichen erkennen

Besonders erfahrene und erfolgreiche Lügner freuen sich auch darüber, jemanden hinters Licht geführt zu haben. Echte Freude ist ein guter Hinweis dafür, dass jemand lügt, denn sie taucht normalerweise nicht auf, wenn jemand zu Unrecht beschuldigt wird. Die Freude hat zwei Gründe:

Typische Anzeichen sind intensivierte Bewegungen und ein auffälliges Lächeln. Herumzappeln und Grinsen, ohne dass es irgendeinen Anlass für dieses Verhalten gibt, spiegeln zudem die innerliche Schadenfreude des Gegenübers wider.

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* Freude durch die Macht, das Überlegenheitsgefühl * Freude, weil ein Ziel erreicht wurde


Krähenfüße entstehen Ringmuskel verengen die Augen, sie lachen mit

Wangen sind angehoben

Mundwinkel sind nach oben zu einem Lächeln gezogen


»Die Lüge ist wie ein Schneeball: Je länger man sie fortwälzt, desto größer wir sie.«

Martin Luther

Wut über die Anschuldigung Fakten

Anzeichen erkennen

Wenn Sie ihr Gegenüber nach einer Anschuldigung so ansieht, können Sie sich ziemlich sicher sein, dass derjenige die Wahrheit sagt. Vorausgesetzt, die Wut ist echt und wird nicht benutzt, um andere Gefühle zu überspielen.

Wenn eine Person sehr wütend ist, wird seine Atmung und sein Herzschlag schneller. Der Blutdruck steigt, weshalb manche sogar einen roten Kopf bekommen. Eventuell ballt man auch die Hand zu einer Faust oder beißt die Zähne zusammen.

Merke Das Schmalwerden der Lippen ist ein sehr verlässliches Zeichen für Wut und tritt auch sehr früh schon bei kontrolliertem Zorn auf. Es scheint sehr schwer zu sein, dieses Anzeichen zu unterdrücken. Bei manchen Menschen können die Lippen in diesem schmalen Zustand auch noch nach oben oder unten geöffnet sein, sodass eine fast rechteckige Form entsteht.

Achtung!

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Manche Menschen zeigen die finster gerunzelten Augenbrauen auch bei körperlicher Anstrengung oder geistiger Konzentration. Der Ausdruck wird aber auch dann gezeigt, wenn jemand Schwierigkeiten hat, einem Gespräch zu folgen.


Brauen sind zusammen und Richtung Nase gezogen

Oberlider sind gesenkt, untere Lider angehoben

Blick stechend und stur geradeaus

Lippen sind leicht zusammengepresst und angespannt

Kinn ist leicht nach vorne geschoben


»Die Blattlaus vernichtet die Pflanzen, der Rost Metall und die Lüge die Seele.«

Anton p. Tschechow

Überraschung des Unschuldigen Fakten

Anzeichen erkennen

Wenn jemand zu Unrecht einer Lüge bezichtigt wird, ist er wahrscheinlich erst mal überrascht.

Echte Überraschung tritt für weniger als eine Sekunde auf und endet dann meistens in einer anderen Emotion. Falls die Überraschung länger andauern sollte, ist sie mit ziemlicher Sicherheit gespielt.

Merke In manchen Fällen kann auch der Lügner überrascht sein. Nämlich dann, wenn er sich total sicher war, dass seine Lüge niemals auffliegen wird. Dann wird er überrascht sein, dass ihm doch noch jemand auf die Schliche gekommen ist. Deshalb sollte man auch immer auf weitere Anzeichen und Emotionen achten.

Achtung!

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Die nach oben gezogenen Augenbrauen sind nur in Verbindung mit den angehobenen Augenlidern ein Zeichen von Überraschung. Andernfalls dienen die Augenbrauen in dieser Form auch als Untermalung einer Frage, zu der man die Antwort bereits kennt.


Brauen sind weit angehoben, gekurvt

Augen sind weit aufgerissen

Mund ist geĂśffnet, Lippen sind entspannt

Kiefer fällt nach unten


Aufgesetztes Lächeln Augen Typisch dafür ist die Asymmetrie: Nur der Jochbeinmuskel ist involviert, sodass lediglich der Mund lacht, nicht aber die Augen.

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Krähenfüße hingegen sind kein Hinweis auf gefühlte Freude, denn bei einem breiten Lächeln werden sie von den Lippen selbst hervorgerufen.


Gefühltes Lächeln Augen Der Ringmuskel um das Auge ist mitbeteiligt. Er sorgt dafür, dass die Augen leicht verengt sind und lässt sie somit »mitlächeln«. Zusätzlich neigen sich die Augenbrauen ganz leicht nach unten – ein subtiler Hinweis, den man ohne spezielles Training sehen kann.


II. Verhaltensänderung erkennen Es gibt kein einzelnes Signal, das bei jeder Lüge zuverlässig auszumachen wäre. Jeder Mensch verwendet seine Gestik und Körpersprache auf seine ganz eigene Art und Weise. Ja, sogar ein und derselbe Mensch verhält sich in verschiedenen Situationen unterschiedlich. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich nicht auf die Anzeichen selbst zu konzentrieren, sondern immer auf eine Verhaltensänderung zu achten.

1. Normalverhalten herausfinden Um Verhaltensunterschiede beim Lügen feststellen zu können, muss man zuerst wissen, wie sich der Gesprächspartner verhält, wenn er nicht lügt. Wie sieht das Normalverhalten des vermeintlichen Lügners aus? Unterhalten Sie sich mit ihm zuerst über Themen, bei denen er ziemlich sicher die Wahrheit sagt. So wissen Sie, welches Verhalten Sie als Richtlinie verwenden können.

2. Verhaltensänderungen feststellen Stellen Sie fest, welche Verhaltensänderungen der Verdächtige beim kritischen Thema zeigt: * Auftauchen eines Verhaltens: Ein neues Verhalten kommt hinzu, das vorher nicht zu beobachten war (lauter sprechen) * Verschwinden eines Verhaltens: Ein zuvor sichtbares Verhalten wird eingestellt (Arme sind nicht mehr verschränkt) * Veränderung eines Verhaltens: Ein Verhalten verändert sich (das Lächeln wirkt anders)

Je mehr Veränderung, desto wahrscheinlicher ist die Lüge. Um andere Gründe für die Abweichung ausschließen zu können, sollte man gezielt zwischen den Themen hin- und herwechseln und genau beobachten, ob der Verdächtige nur bei kritischen Punkten auffällig wird.

Achtung!

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Wenn es sich um ein emotionales oder peinliches Thema handelt, reagiert ihr Gesprächspartner möglicherweise stark darauf – selbst wenn er nicht lügt. Denn wenn man zu Unrecht beschuldigt wird, ist es völlig normal, heftig zu reagieren.


Achten Sie auch speziell auf Veränderungen folgender Stress- und Nervositätsgesten: * Persönliche Gestik: Nase oder Ohrläppchen kratzen oder daran ziehen; Haare eindrehen; Lippen ablecken; Seufzen oder Gähnen; Hände reiben; Finger trommeln; nervöse Fußbewegungen; Schweiß von Stirn oder Nacken wischen; Beine ausstrecken * Putz-Gestik: Ordnen und begradigen von Kleidung und Accessoires; Fussel beseitigen; Fäden aus der Kleidung ziehen; Haare richten oder begradigen; Nägel begutachten oder kauen * Schutz-Gestik: Augen oder Mund mit der Hand verdecken; Hände und Beine verstecken oder kreuzen * Externe Gestik: Rauchen; mit Objekten spielen; in die Geldtasche blicken

5. Lügen provozieren Provozieren Sie Lügen, um das Verhalten bei Unehrlichkeit zu beobachten. Gehen Sie zum Beispiel in einem Fachgeschäft zum Verkäufer und be- haupten Sie, Sie hätten gelesen, dass ein Produkt Testsieger bei Stiftung Warentest war. Dabei ist es ganz wichtig, dass Sie sich sicher sind, dass diese Behauptung falsch ist. Wenn der Verkäufer diese Aussage vorbehaltlos bejaht, wissen Sie, dass er unehrlich ist und wie er sich dabei verhält.

6. Funktioniert universal Der Vorteil dieser Techniken ist, dass sie auch bei Menschen aus anderen Kulturkreisen funktionieren. Kulturelle Unterschiede in Körpersprache, Gestik, und Stimme führen meist dazu, dass man Lügen dort seltener enttarnt. Doch plötzliche Abweichungen vom Normalverhalten kann man immer registrieren.

3. Reflexfragen stellen Stellen Sie Fragen, die nur ein Schuldiger als Anschuldigung erkennt. Sie sollten wichtige Elemente der Tat enthalten, ohne als Vorwurf rüberzukommen. Zum Beispiel beim Verdacht, dass die Freundin am letzten Abend einen anderen Mann getroffen hat, fragen Sie einfach mal nach, wie sie so geschlafen hat. Eine harmlose Frage, wie man sie ständig stellt, aber wer etwas zu verbergen hat, wird wahrscheinlich sonderbar darauf reagieren und von seinem Normalverhalten abweichen.

Normalverhalten beobachten

* Vorsicht bei Nahestehenden!

Zwar ist das Normalverhalten bekannt, aber das führt oft zu erhöhter Selbstsicherheit und zu wenig Misstrauen * Durch unverfängliches Plaudern können Sie das Verhalten bei Ehrlichkeit, eventuell auch bei Lügen definieren

4. Detailfragen stellen Stellen Sie fragen über Details, die nur der Täter wissen kann. »Wie viel Geld haben Sie gestohlen?« »Hundert Euro? Dreihundert Euro? Fünfhundert Euro?«. Sollte der Beschuldigte nur bei dem korrekten Betrag zusammenzucken, verrät sich der Täter. Die Wahrscheinlichkeit, dass zufällig nur bei der einen korrekten Variante Auffälligkeiten registriert werden, fällt hier verschwindend gering aus.

Veränderungen registrieren

* Verhaltensweisen kommen hinzu, verschwinden oder verändern sich

* Stellen Sie möglichst mehrere Veränderungen fest

* Schließen Sie andere Gründe für

die Veränderung aus: Springen Sie zwischen Themen hin und her

Reflexfragen

* Stellen Sie Fragen, die nur ein

Lügner als Anschuldigung erkennt


III. Disharmonien feststellen Lügen sind eine komplexe Angelegenheit. Sie sind sogar so komplex, dass der Lügner niemals alle Aspekte seines Auftretens, von der Stimme bis zur Körpersprache, perfekt steuern und aufeinander abstimmen kann. Aus diesem Grund treten bei Lügnern häufig Disharmonien auf: Das Verhalten passt ganz einfach nicht zusammen. Wenn man sich eine Lüge zurecht legt, denkt man vor allem an den Inhalt des Gesprochenen. Daher vernachlässigt man die Kontrolle über den Körper und vor allem über den Gesichtsausdruck.

1. Künstliche Gesichtsausdrücke Künstliche Gesichtsausdrücke entstehen, da das Gesicht im Falle der Lüge typischerweise zwei Emotionen zeigt: Die Emotion, die der Lügner zeigen will und die, die er zu verbergen versucht. So setzt man zum Beispiel ein künstliches Lächeln auf, um Wut zu überdecken.

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* Asymmetrie: Echte Gefühle werden im Gesicht immer symmetrisch gezeigt. Bei falschen Gefühlen hingegen ist der Gesichtsausdruck oft auf einer Seite stärker ausgeprägt. Diese Asymmetrie kann sowohl von links nach rechts, als auch von oben nach unten verlaufen.

* Timing: Wann ein Gesichtsausdruck auftritt, sagt viel über die Echtheit aus: Echte Gesichtsausdrücke treten in der Regel vor den entsprechenden Worten auf. Wenn jemand erst auf den Tisch haut und dann wütend schaut, kann irgendetwas nicht stimmen. * Dauer und Intensität: Besonders deutlich bei Überraschung, denn die echte Emotion dauert nur einen Augenblick. Sobald der Überraschte die Situation erfasst hat, ist er nicht mehr überrascht. * Wechselbad der Gefühle: Lügner wechseln ihre Emotionen im Verlauf eines Gesprächs häufiger als Ehrliche, denn sie versuchen eine Emotion zu finden, die am besten täuscht.

2. Inhaltliches Timing Wer etwas Wichtiges in einem Nebensatz versteckt, hat meistens etwas zu verbergen: »Übrigens, wie es aussieht, muss ich die nächsten zwei Wochenenden arbeiten«. Ohne schlechtes Gewissen hätte man die Situation angemessen erklärt, statt die Information auf diese Weise ins Gespräch zu schmuggeln.


3. Mikroausdrücke

5. Koordinierung der Gesten

Selbst bei einem geübten Lügner zeichnen sich meistens die wahren Gefühle für den Bruchteil einer Sekunde im Gesicht ab. Solche Mikroausdrücke werden oft vom Gesprächspartner gar nicht wahrgenommen, da sie nach einem Wimpernschlag schon wieder verschwunden sind. Der Lügner versucht sofort, die unerwünschten Gefühle zu unterdrücken oder sie mit einem anderen Gesichtsausdruck zu überspielen. Genau aus diesem Grund sind Mikroausdrücke ein hilfreiches Mittel, um die wahren Gefühle des Gegenübers zu erkennen und ihn als Lügner zu entlarven. Um die Wahrnehmung dieser Mikroausdrücke zu trainieren, gibt es spezielle Programme, die unter anderem auf der Webseite von Paul Ekman zu finden sind. Damit verbessert man innerhalb kürzester Zeit die eigenen Fähigkeiten diese Ausdrücke zu erkennen.

Da sich der Lügner weniger auf seine Gesten als auf seine Worte konzentriert, kann es gut sein, dass er mit dem Finger zwar nach links zeigt, dazu aber meint, er sei nach rechts gelaufen. Auch kommt es häufig vor, dass die Blickrichtung seine wahren Gedanken bereits verraten.

6. Unpassendes Verhalten Lügner verhalten sich oft unpassend zur Situation. Sie lachen ohne erkennbaren Anlass, sind häufig ausgesprochen freundlich und versuchen dem Belogenen zu »helfen«, obwohl es scheinbar keinen besonderen Grund dafür gibt.

4. Embleme Auch die Körpersprache verrät viel über die wahren Hintergedanken des Gesprächspartners, und zwar über sogenannte Mikrobewegungen. In jeder Kultur existieren Gesten, die etwas bestimmtes ausdrücken. Im Falle eines Lügners passiert die Geste meist unbewusst und wird daher unvollständig ausgeführt und schnell wieder abgebrochen. * Kopfschütteln: »Nein«, Ablehnung * Zucken der Schulter: »keine Ahnung« * Zähne zusammenbeißen: Verärgerung * Fäuste ballen: Zorn * Augen rollen: genervt sein

Sollte jemand zum Beispiel während einer Aussage ein unvollständig ausgeführtes, oft vielleicht nur mit einer Schulter angedeutetes, Schulterzucken zeigen, weist dies darauf hin, dass der Sprecher selbst nicht an seine Worte glaubt.

Disharmonien

* Unstimmigkeiten in Gesichts-

ausdruck, Körpersprache und Verhalten des Lügners

Künstliche Gesichtsausdrücke

* Asymmetrisch * Falsche Reihenfolge

(Gesichtsausdruck folgt Worten) * Dauer (hält zu lange an) * Wechselbad der Gefühle

Die wahren Gefühle erkennen

* Mikroausdrücke: kurze,

unwillkürliche Gesichtsausdrücke

* Embleme: kurze, meist nur

teilweise ausgeführte Gesten


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Versteckte Gefühle

Wut überspielen

Trauer verstecken

Wenn man hier nur auf die Augen achtet, erkennt man in ihnen die Wut. Auch die zur Nase gerichteten Augenbrauen weisen auf dieses unterdrückte Gefühl hin, dass hier mit einem falschen Lächeln versucht wurde zu überspielen.

Das Lächeln wirkt etwas gequält, denn es ist nur aufgesetzt, um die eigentliche Traurigkeit zu mas- kieren. Erkennbar ist diese jedoch noch eindeutig an der Augenbrauenstellung und den Stirnfalten.


Mittelfinger-Geste

Geballte Faust

Oftmals passieren uns solche Ausrutscher ganz unbewusst. Denn wenn wir unsere negativen Gefühle über längere Zeit unterdrücken müssen, sind wir versucht sie über andere Wege zu zeigen.

Wenn jemand versucht seine Wut zu unterdrücken, kann es vorkommen, dass er sie durch eine geballte Faust wieder zum Ausdruck bringt.


IV. Stressanzeichen des Lügners Eine Lüge ist geistig anspruchsvoll. Die Wahrheit zu sprechen fällt leicht, doch sie zu unterdrücken erfordert eine besondere Anstrengung. Der Lügner muss ständig überlegen, welche Fakten er nicht erwähnen darf. Zusätzlich muss er sich eine Geschichte ausdenken, die er immer vor Augen hat und konsequent vertritt. Diese muss möglichst plausibel und widerspruchsfrei sein, um zu überzeugen.

1. Stressanzeichen * Stimme und Sprache: Gerade in Stresssituationen fällt es extrem schwer, die Stimme zu kontrollieren. Daher kann es im Gespräch auch helfen, die Augen zu schließen, denn eine erhöhte Stimmlage und auffälliges Zögern nimmt man selbst in kleinsten Nuancen wahr. Lügner sprechen zudem insgesamt langsamer, da sie jede Äußerung kontrollieren wollen.

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42

* Wiederholungen und Gegenfragen: Die Bitte um die Wiederholung der Frage, obwohl man sie sehr wohl verstanden hat, das eigene Wiederholen der Frage oder das Stellen von sinnlosen Gegen- fragen sind typische Anzeichen einer Lüge, da der Lügner dadurch Zeit zum Nachdenken schinden will.

* Blinzeln und Rituale: Wenn Menschen unter Druck stehen, zeigen sie auch körperliche Reaktionen. Sie blinzeln häufiger und fallen in alte Rituale zurück. Dabei ist es jedoch wichtig darauf zu achten, ob diese Rituale vom Normalverhalten abweichen.

2. Stress erhöhen Um die Stresssymptome eines Lügners noch zu verstärken, ist es immer hilfreich, den Stress noch zusätzlich zu erhöhen. * Stresssituationen erzeugen: Wenn man den Verdächtigen in Situationen befragt, in der seine Konzentration bereits stark gefordert wird (z. B. beim Auto fahren, beim Kochen), wird der Ehrliche immer noch ohne Probleme antworten können, der Lügner aber doppelt gestresst sein. Es wird ihm schwerfallen, typische Stress- anzeichen wie Pausen etc. zu überspielen.

Achtung! Während sich der Lügner seine Worte zurechtlegt, nimmt das Blinzeln durch die hohe Konzentration zunächst ab. Sobald jedoch der Grund für die An- spannung verflogen ist, also die Lüge erzählt wurde, blinzelt er dafür umso häufiger.


* Immer weiter fragen: Der Lügner hat sich eine Geschichte ausgedacht und sich Antworten auf mögliche Fragen zurechtgelegt. Stellt man ihm aber sehr viele Fragen, werden auch solche dabei sein, mit denen er nicht gerechnet hat. Je detaillierter dabei gefragt wird, desto höher ist die Wahrsch- einlichkeit, dass sich der Lügner irgendwann durch Stressanzeichen oder Unstimmigkeiten verrät. * Zeitlich springen: Lassen Sie sich einzelne Ereignisse in unterschiedlicher Reihenfolge erzählen oder verlangen Sie sogar, dass der Verhörte die komplette Story von hinten nach vorne wiedergibt. Ein Lügner muss ständig über die chronologische Reihenfolge seiner Lügengeschichte nachdenken. Wenn er immer wieder die gleichen Worte benutzt und die Reihenfolge seiner Erzählung rigide einhält, darf man von einer einstudierten Lüge ausgehen.

3. Techniken anwenden * Befreiung von Stress in Aussicht stellen: Zeigen Sie dem Lügner, dass die Wahrheit um so vieles stressfreier sein kann als die Lüge. * Moralisch zureden: Zeigen Sie Verständnis und Sympathie und nehmen Sie dem Lügner seine Scham, um ihm ein Geständnis so leicht wie möglich zu machen. * Zwei Wege aufzeigen: Bieten Sie dem Lügner einen vermeintlichen Ausweg an. Präsentieren Sie ihm die Wahrheit als gute Alternative zum dunklen Pfad der Lüge.

* Offene Fragen: Stellen Sie offene Fragen, damit sich der Lügner immer weiter ins Netz der Schwindeleien redet. Also nicht: »Max, weißt du, wer den Kratzer in den Wagen gefahren hat?«, sondern: »Max, wie ist der Kratzer in den Wagen gekommen?« * Schweigen einsetzen: Es sind die eigenen Ängste des Lügners, die sein Stresslevel bei Ihrem Schweigen drastisch erhöhen und ihn vielleicht sogar geständig werden lassen. * Köderfragen: Die Köderfrage spielt dem vermeint- lichen Lügner vor, bereits Wissen zur Tat zu verfügen, ohne dabei zu viel preiszugeben. Idealerweise gesteht der Lügner, doch auf jeden Fall kommt es bei ihm zu erhöhten Stressanzeichen.

Typische Stressanzeichen * Hohe Stimme * Verzögerungen: Pausen, Wiederholungen, Nachdenken * Körperliche Symptome: Blinzeln, Stressrituale

Stress erhöhen * Immer weiter fragen: nachhaken, zeitlich springen Keine Ja/Nein - Fragen stellen * Schweigen einsetzen * * Köderfragen: Wissen über Tat vorgaukeln

Das Geständnis als Ausweg * Befreiung von Stress in Aussicht stellen * Zwei Wege aufzeigen: verwerfliche Lüge und untadelige Wahrheit Verständnis zeigen *


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Anzeichen für Stress

Hand in den Nacken

Lippen befeuchten

Wenn sich jemand kurz nach einer Aussage in den Nacken greift, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass er lügt. In Stresssituationen fängt man dort besonders schnell an zu schwitzen.

Die Lippen sowie der ganze Mund trocknen schnell aus, wenn jemand nervös ist. Deshalb ist es auch gut möglich, dass der Lügner nach einem Glas Wasser verlangt.


Manipulatoren Bewegungen, bei denen ein Körperteil ein anderes berührt, streichelt, kratzt, kneift oder reibt, können auf die Nervosität des Lügners hinweisen. Da dies aber viele Lügner wissen, unterdrücken sie solche Bewegungen oft bewusst.

Am Arm kratzen

Nervöses Fingertippen

Ring spielen


V. Verhaltenskontrolle beim Lügen Ein Lügner kann sich seiner Sache nie sicher sein. Deshalb richtet er seine Aufmerksamkeit auf sich selbst: Jede Geste und jedes Wort ist streng überwacht, seine Handlungen wirken bedächtig, er bewegt sich langsamer und sparsamer als ein Mensch mit gutem Gewissen, spricht zögerlicher, überlegter und vor allem weniger detailliert. Seinen Lügengeschichten fehlen Einzelheiten und Ausschmückungen.

1. Körperliche Merkmale * Steifheit der Bewegungen: Lügner neigen dazu, Bewegungen lieber ganz zu vermeiden, statt sich durch unpassende Gesten zu verraten. Tatsächlich muss diese Steifheit kein Nachteil sein: Ungeschulte Beobachter glauben, Lügner würden zum Zappeln neigen. Das wiederum wissen Lügner und bemühen sich daher umso intensiver, sich ruhig zu verhalten. Gesten, die normalerweise verwendet werden, um dem Gesagten Nachdruck zu verleihen, treten vermindert auf. Das Gesicht wirkt ausdruckslos, das gesamte Verhalten desinteressiert und gleichgültig. Im Widerspruch dazu stehen eine angespannte Körperhaltung und Stimme.

* Fehlen von Manipulatoren: Manipulatoren sind Bewegungen, bei denen ein Körperteil ein anderes berührt, streichelt, kratzt, kneift oder reibt – etwa das Kratzen am Ohr, das Reiben des Unterarms oder Ellbogens. Erstaunlich ist, dass genau diese Gesten von ungeschulten Beobachtern für die sichersten Anzeichen einer Lüge gehalten werden. Man deutet sie als Verlegenheitsgesten, die der Nervosität des Lügners entspringen. Tatsächlich aber treten solche Bewegungen gleichermaßen bei Entspannung und Anspannung auf. Weil Lügner wissen, dass Entlarver auf diese Gesten achten, unterdrücken sie diese Bewegungen bewusst. Verwendet ihr Gesprächspartner aber plötzlich keine Manipulatoren mehr, können Sie beinahe sicher sein, dass er versucht, sie zu täuschen.

Achtung!

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46

Hier ist es besonders wichtig, Veränderungen wahr- zunehmen: Hat der vermeintliche Lügner auch bei der vorherigen Plauderei keinen Finger gerührt, ist das vielleicht einfach seine Art.


* Gestischer und körperlicher Rückzug: Wenn man nach seinen Worten einen Schritt zurück macht und die Arme verschränkt, hat man höchstwahrsch- einlich gelogen. Man versucht sich körperlich von seiner Antwort zu distanzieren und baut mit den Armen eine Schutzhaltung auf. * Fluchthaltung: Wenn der Körper oder die Füße während eines Gesprächs auf einmal in Richtung Ausgang zeigen oder der Blick immer wieder dorthin wandert, sind das Anzeichen dafür, dass man sich unwohl fühlt und man dem Gespräch entfliehen will. Achtung:

2. Inhaltliche Merkmale Dem Inhalt von Lügengeschichten fehlt es an Lebendigkeit. Wahre Schilderungen hingegen enthalten eine Vielzahl von Details – vor allem ungewöhnliche, ausgefallene Details sowie nebensächliche Einzelheiten über Uhrzeiten oder Örtlichkeiten. Außerdem darf man dem Gesprächspartner vertrauen, wenn er auch Komplikationen erwähnt. Denn in Lügengeschichten läuft in der Regel alles glatt. Achten Sie zudem auf die Wortwahl ihres Gegenübers: Benutzt er auf einmal Worte, die er sonst nie benützen würde, kann dies auf eine einstudierte Geschichte hinweisen. Besonders interessant wird es, wenn der Gesprächspartner über eine sehr präzise Erinnerung verfügt, was bestimmte Zeitabschnitte angeht, anderes aber unerklärlicherweise vergessen hat. Eine solche uneinheitliche Erinnerung ist unglaubwürdig und deutet auf eine vorher einstudierte Erzählung hin. Auch bei auffällig starren Erzählungen handelt es sich oft um Lügen – wahre Geschichten hingegen wirken unstrukturiert und erlauben nachträgliche Verbesserungen.

Viele Menschen denken, die Lüge würde mehr ungewöhnliche und überflüssige Details enthalten und müsste immer wieder nachgebessert werden. Aber es ist genau umgekehrt: Gerade die Wahrheit braucht oft Nachbesserungen und wirkt manchmal sehr chaotisch, da sie eben zuvor nicht vorbereitet oder einstudiert werden musste.

Körperliche Merkmale Veränderungen folgender Faktoren deuten auf eine Lüge:

* Hölzerne, steife Körpersprache * Wenige bis keine Manipulatoren mehr (Kratzen, Streichen )

* Gestischer oder körperlicher Rückzug

Inhaltliche Merkmale Auf das Fehlen dieser Merkmale in Gesprächen achten:

* Zahlreiche, ungewöhnliche und unverstandene Details

* Details über Gedanken und

Sinneswahrnehmung, Raum und Zeit, Wortwechsel Komplikationen * * Glaubwürdige Gedächtnislücken * Unstrukturierte Erzählung


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Weitere Anzeichen für die Lüge

Hand vor das Gesicht

Wechsel der Blickrichtung

Wenn jemand lügt, versucht er oft unbewusst seinen Mund zu verdecken. Dies kann zum Beispiel durch eine beiläufige Handbewegung, wie zum Beispiel an der Nase kratzen, überspielt werden.

Man sollte immer auf die Veränderung der Blickrichtung achten. Schaut der Lügner bei wahren Aussagen ständig nach links, bei der kritischen Frage aber nach rechts, liegt ein Indiz für eine Lüge vor.


Die Prinzipien im Überblick 1.

Beobachten * Weicht das Verhalten des Gesprächspartners plötzlich vom Normalverhalten ab? * Tritt eine der drei Emotionen (Angst, Freude Schuldgefühle) unpassenderweise auf? * Haben Sie das Gefühl, dass etwas mit der Person nicht stimmt? Wenn ja, identifizieren Sie die Unstimmigkeiten (z. B. künstliche Gesichtsausdrücke etc.)

2.

* Können Sie Mikroausdrücke und Embleme identifizieren? * Macht ihr Gegenüber einen ungewöhnlich gestressten Eindruck? * Wirkt der Gesprächspartner hölzern und seine Geschichten leblos?

3.

Wirkung Je wichtiger die Lüge für den Lügner, desto leichter ist er zu durchschauen. Denn die in diesem Buch beschriebenen Anzeichen treten gerade dann deutlich auf, wenn es um etwas Entscheidendes geht.

Aktiv werden * Erwecken Sie den Eindruck, hervorragend im Entlarven zu sein, um die Angst des Lügners zu erhöhen und die des Ehrlichen zu minimieren. * Machen Sie auf ihr gutes Verhältnis zum vermeintlichen Lügner aufmerksam, um die Schuldgefühle noch zu intensivieren. * Stellen Sie Reflexfragen, die einen Lügner stutzen lassen würden. * Haken Sie beständig nach, schweigen Sie und stellen Sie Köderfragen, um den Stress zu erhöhen. * Zeigen Sie ihr Verständnis und ihre Sympathie für den vermeintlichen Lügner um ein Geständnis zu erleichtern.


Meinungen zum Thema

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Umfrage Mit 70 personen Wie sind Ihre L端gengewohnheiten?


43%

%

15

IN

MAN C

NE

HM A

JA

L

23%

42%

Sind Sie ein guter Lügner?

GE

S

P RÄ C

H

Wo würden Sie als erstes nach Anzeichen einer Lüge suchen?

GESTIK

6%

71%

ST

Ist es für Sie eine Erleichterung beim Lügen die Finger zu kreuzen?

M

E

IK

AL

M H

Lügen

N EI N

MA

NC

92%

JA 2%

EN

MIM

46%

AUG

6%

IM % 18


Irrglaube aufgedeckt »Ich habe gehört, wenn jemand nach links oben schaut, denkt er sich eine Lüge aus.«

Polizistin

Falsch. Laut NLP (Neurolinguistisches Programmieren) kann man eine Lüge erkennen, indem man die Blickrichtung des vermeintlichen Lügners beobachtet. Entsprechend der Gehirnhälften, so die Theorie, schauen Menschen in die eine Richtung, wenn sie ehrlich sind und sich an etwas erinnern, und in die andere, wenn sie kreativ tätig sind und sich eine Lüge konstruieren. Abgesehen davon, dass sich Lügner häufig vorher eine Lüge zurechtlegen, an die sie sich dann erinnern müssen, hält die NLP-Theorie wissenschaftlichen Überprüfungen nicht stand. Ergebnisse zeigten, dass es keinen Zusammenhang zwischen Blickrichtung und Ge- dankengang gibt. Trotzdem ist dieser Glaube noch fest in unseren Köpfen verankert.

»Lügner kratzen sich am Ohr, reiben sich den Unterarm oder fahren sich öfters durch die Haare.«

Studentin

Richtig und Falsch. Erstaunlich ist, dass genau diese Gesten von ungeschulten Beobachtern für das sicherste Anzeichen der Lüge gehalten werden. Man deutet sie als Verlegenheitsgesten, die der Nervosität des Lügners entspringen. Tatsächlich aber treten solche Bewegungen gleichermaßen bei Entspannung und Anspannung auf. Weil Lügner wissen, dass Entlarver genau auf diese Gesten achten, unterdrücken sie diese Bewegungen oft auch ganz bewusst. Hier ist es besonders wichtig, Veränderungen wahrzunehmen: Werden solche Beruhigungsgesten plötzlich sichtbar oder auf einmal wieder eingestellt, wenn man das Gespräch auf ein kritisches Thema lenkt?

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Umfrage Mit 70 personen Welche dieser Anzeichen verraten einen Lügner?


Der Lügner… 24%

52%

34%

4%

24%

43%

30%

23%

48%

16%

40%

10%

33%

30%

5%

33%

36%

19%

31% 3%

33%

9%

31%

45%

19%

33%

45%

20%

46%

29%

6%

37%

36%

6%

9%

4%

24%

28% 5%

39%

30%

9%

24%

sehr häufig

häufig

25% 3%

36%

34%

manchmal

10%

22%

43%

20%

13%

15% 3%

36%

18%

9%

36%

24%

16%

9% 2%

27%

25%

8%

15% 3%

selten

20%

nie

10%

13%

… wirkt auf einmal unsicher und nervös … kann im Gespräch nicht mehr in die Augen sehen

… spricht auf einmal schneller als im Gespräch zuvor … wechselt nach einer Lüge ganz schnell das Thema … nennt mehr Details als notwendig

… spielt mit seinen Haaren, greift sich in den Nacken … verspricht sich häufiger mal beim Sprechen … macht unangebrachte Pausen beim Erzählen

… hat auf einmal eine tiefere Stimmlage als zuvor … spricht langsamer und vorsichtiger

… wird rot im Gesicht, fängt an zu schwitzen … schluckt oder blinzelt häufiger … verwendet häufig Verallgemeinerungen

… fängt an zu stottern und zu stammeln

… verwendet rhetorische Fragen und Gegenfragen

… verwendet mehr Gestik beim Sprechen


»Wer lügt, stottert und stammelt.«

Steuerberater

Kindergärtnerin »Wenn mir jemand nicht mehr in die Augen schauen kann, dann weiß ich, dass er lügt.« Falsch. Tatsächlich sprechen Lügner klar und deutlich, was daran liegt, dass sie sich ihre Worte genau Richtig und Falsch. Es ist gemeinhin bekannt, dass überlegen und abwägen. Dieses Nachdenken führt Lügner Blickkontakt vermeiden, weshalb sie ihn oft allerdings zu Verzögerungen. Also schauen Sie ganz bewusst suchen, teils sogar auffällig starren. Aus den vermeintlichen Lügner an und fragen Sie sich: diesem Grund kann sowohl das wiederholte Weg»Denkt er gerade angestrengt nach?« sehen, sowie das Anstarren ein Indiz für eine Lüge sein – solange sie als Verhaltensänderung und nur bei bestimmten Fragen stattgefunden hat.

»Der Lügner untermalt seine Worte oft mit wilden Gesten und zappelt auf seinem Stuhl herum.«

Zollbeamter

Richtig und Falsch. Lügner achten ständig auf ihre Wirkung auf die Umwelt. Wenn sie ihre Sache dabei besonders überzeugend machen wollen, verraten sie sich manchmal durch ausfallende und übertriebene Gesten. Häufiger jedoch ist, dass der Lügner genau das Gegenteil tut. Er stellt alle überflüssigen Bewegungen ein und konzentriert sich ganz und gar auf seine Worte. Denn sonst muss er sich auch noch darüber Gedanken machen, dass ihn seine Gestik möglicherweise verrät.

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Umfrage Mit 70 personen Wann würden Sie eine Lüge durchgehen lassen?


In welchen Situationen würden Sie die Lüge eines Freundes durchgehen lassen? … wenn das Ansprechen für den Lügner peinlich wäre … wenn es den Lügner vor Kollegen schlecht dastehen lassen würde … wenn die Lüge keinerlei Konsequenzen für beide Seiten bringt … wenn der Lügner aus der Lüge keinerlei Vorteile zieht … wenn mit der Lüge Konflikt oder Streit verhindert wurde … wenn man ansonsten den Lügner einer Strafe ausliefern würde … wenn mit der Lüge jemandem geholfen wird … um die Privatsphäre des Lügners zu schützen

0%

100%

5% 10%

95% 90%

15%

85%

20%

25%

80%

30%

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35%

70% 40%

65% 45%

60 % 55%

50%


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Interviews


»Oft ist nur eine dünne Papierwand zwischen der Lüge und der Wahrheit. Diese versuche ich möglichst nicht zu durchbrechen, denn ich könnte meinen Job nicht richtig machen, wenn ich alle Lügen meiner Klienten wüsste.«

Steuerberater

»Ehrlich gesagt glaube ich, dass sich die meisten Menschen vor allem selbst belügen.«

»Wenn ich zu einem Verletzten komme, werde ich ihm gut zureden und nicht sagen, dass er nicht mehr lange zu leben hat.«

Studentin

Polizistin

»Man sollte die Wahrheit so verpacken und umformulieren können, dass sie zwar ankommt, aber auch akzeptiert werden kann und eine Person nicht angreift oder kränkt.«

»Je größer man das Netz aus Lügen strickt, desto leichter kann man sich darin verfangen.«

Versicherungskauffrau

Lehrerin

»Um auf Dauer erfolgreich zu lügen, fehlt mir ganz einfach das Gedächtnis.«

Grafikerin


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Lügen am Zoll Ein Zollbeamter im Interview

Empfinden Sie sich als guten Lügenermittler? Erkennen Sie schnell wenn jemand Sie belügt?

An welchen Anzeichen meinen Sie zu erkennen, dass jemand gelogen hat?

Das ist schwierig zu sagen. Ich weiß es jetzt aus der Praxis, da erkenne ich die Lügner am ehesten am Gesprochenem. Nicht das was sie sagen, sondern auf welche Art sie es sagen. Man muss ganz einfach überlegen: Wir sind hier an der Grenze und die Menschen haben das immer im Kopf. Vor und nach der Grenze sind die Menschen ganz locker, denn dann geht es bei ihnen nicht mehr um viel. Niemand kann dann noch nachweisen, dass sie Waren aus dem anderen Land geschmuggelt haben. Aber bei der Überquerung selbst werden viele nervös. Hier haben sie im Kopf, dass sie auf keinen Fall etwas Falsches sagen dürfen. Wenn sie unter diesem Druck stehen, fangen viele oft schon bei den einfachsten Fragen an zu schwimmen. Wenn dann Antworten kommen, die man sonst nie geben würde, weiß man, dass sie gelogen sind.

Ich glaube, dass ein Lügner unsicher und nervös wirkt. Auch ist mir aufgefallen, dass manche Personen mir nicht mehr in die Augen schauen können, sondern sich einen Punkt suchen, worauf sie ihren Blick richten können. Das ist sozusagen ihr Sicherheitspunkt. Oft können sie dem Gespräch nicht mehr folgen und versuchen dann schnell das Thema zu wechseln. Wir werden aber vor allem darauf geschult, auf die Augen zu schauen, da diese nicht lügen können. Oft merkt man auch, dass irgendetwas nicht stimmt, wenn eine Geschichte zu perfekt erzählt wird. Zum Beispiel, wenn eine Person noch jedes Detail seiner Geschichte, wie Tag oder Uhrzeit, nennen kann, auch wenn es vielleicht schon Jahre her ist. Dann ist klar, dass er die Geschichte auswendig gelernt hat. Es ist viel eher ein Indiz dafür, dass die Geschichte wahr ist, wenn eine Person über Details nachdenken muss oder sich vielleicht nicht mehr ganz genau erinnert. Eine perfekte Geschichte erzählen wir meist nur, wenn wir uns schon vorher Gedanken dazu gemacht haben. Ein anderes Anzeichen für eine Lüge ist, wenn jemand bei der Kontrolle aus dem Auto steigt und sofort nach einer Beschäftigung sucht. Wenn er zum Beispiel sofort einen Apfel aus der Tasche nimmt und anfängt zu essen. Er versucht seine Nervosität loszuwerden, indem er sich geistig voll und ganz auf den Apfel konzentriert. Durch gezielte Befragung kann man den Lügner dann aber doch noch aus der Reserve locken. Wenn man ihn immer wieder das Gleiche fragt, verrät er sich dadurch, dass die Geschichten jedes mal ein bisschen anders werden. Denn wenn der Lügner unter Druck steht, wird er sich nicht alles merken können, was er zuvor schon gesagt hat und er wird sich schwer tun, bei einer Version zu bleiben. Viele versuchen die Zollbeamten auch in ein Gespräch zu verwickeln, um das Thema irgendwie auf etwas anderes zu lenken.

Halten Sie es für verwerflich am Zoll zu lügen? Jeder kann probieren am Zoll zu lügen, wenn er damit durchkommt, dann ist es eben so. Ich bin auch niemandem böse, wenn er es versucht. Unsere Aufgabe ist es, herauszufinden, ob jemand lügt oder nicht und wenn derjenige gelogen hat und gegen das Gesetz verstößt, gegen ihn vorzugehen. Grundsätzlich würde ich es schon begrüßen, dass jeder das, was er dem Staat zahlen muss, auch zahlen würde. Aber die Frage ist ja: Warum lügt jemand? Was hat er davon? Ist es nicht vielleicht sogar eine Schutzhaltung? Bei Bargeld wissen viele oft gar nicht, dass sie es nur anmelden müssten. Eigentlich wäre es immer einfacher gleich die Wahrheit zu sagen, aber manche wollen sich einfach nicht eingestehen, dass sie einen Fehler gemacht haben. Sie leugnen es bis zum Schluss. Der Zollbeamte muss dann eine Hintertüre suchen, wie man doch noch zur Wahrheit kommt.


»Für mich persönlich wäre es furchtbar langweilig, wenn es keine Lügner geben würde. Ich finde es spannend, gewisse schwierige Nüsse zu knacken.«

Zollbeamter

Wie unterscheiden Sie die Nervosität eines Lügners von der ganz alltäglichen Nervosität an der Grenze?

Ist Ihnen jemals ein Unterschied beim Lügen zwischen Männer und Frauen aufgefallen?

Man muss immer das Gesamtbild sehen. Wie ist die Person, wenn sie mit dir redet? Spricht sie offen oder wirkt sie verängstigt? Das merkt man vor allem am Redefluss. Was gibt sie für Antworten? Was gibt sie für Gründe an, warum sie im Ausland war? Wenn die Gründe überhaupt nicht nachvollziehbar sind, ist das natürlich schon ein guter Hinweis für eine Lüge. Wer zum Beispiel fährt extra aus Norddeutschland in die Schweiz, nur um spontan eine Freundin zu treffen, die dann leider doch nicht zu Hause war? Natürlich gibt es Menschen, die schon allein wegen der Kontrolle nervös sind. Die kontrollieren dann schnell nochmals ihren Gurt oder schauen nach, ob sie den Pass zur Hand haben. Diese ganz normale Nervosität kann man aber ziemlich schnell erkennen, wenn man mit den Personen spricht.

Nein, da gibt es meiner Meinung nach keinen Unterschied. Höchstens, dass Frauen eher auf das Klischee »wehrlose Frau« plädieren und den Zollbeamten mit Fragen wie »Können Sie mir nicht helfen?« und »Aber das habe ich doch gar nicht gewusst« beeinflussen wollen. Da aber Männer und Frauen gleich bestraft werden, wird da auch keine Ausnahme gemacht.

Ist es Ihnen schon einmal passiert, dass Sie jemandem eine Lüge geglaubt haben und am Schluss dann total überrascht waren, als herauskam, dass derjenige gelogen hatte?

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Ja, in erster Linie sind wir ja auch nur Menschen. Wir sind auch anfällig für Lügen und viele Menschen versuchen an unser Mitgefühl zu appellieren. Menschlichkeit auf der einen Seite, aber man muss auch bei den Fakten bleiben. Erfahrungswerte helfen uns zu wissen, wie man fragen muss, um an das Ziel zu kommen. Der eine grinst den ganzen Tag, vielleicht weil es ganz einfach seine Art ist, der andere schwitzt stark, weil er leicht kränklich ist. Aus diesem Grund sollte man erst herausfinden, wie eine Person so tickt und dann die Anzeichen in diesem Kontext sehen.

Wollen Sie noch etwas über das Lügen im Allgemeinen hinzufügen? Ja, vielleicht: Warum das Lügen zum Leben dazugehört. Für mich persönlich wäre es furchtbar langweilig, wenn es keine Lügner geben würde. Ich finde es spannend, gewisse schwierige Nüsse zu knacken. Wenn ich merke, da stimmt etwas nicht, versuche ich immer weiter nachzufragen, bis ich die Nuss dann schlussendlich knacke. Im Allgemeinen glaube ich, dass wir alle verrückt werden würden, wenn wir zu viel Wahrheit wüssten. Es gibt Lügen, die sind so klein, dass man gut mit ihnen leben kann und es gibt schwere Lügen, die man nach Möglichkeit vermeiden sollte. Man kann das Lügen auch mit einem Golfspiel vergleichen: Zwei spielen Golf, jeder versucht der Bessere zu sein. Einer mogelt, der andere spielt fair. Manchmal gewinnt der eine und manchmal der andere. Wenn der Ehrliche dem Mogler aber auf die Schliche kommt, muss er das klipp und klar sagen. Der Lügner hingegen muss dafür gerade stehen, dass er gemogelt hat. So etwas gehört zum Leben ganz einfach dazu. ❦


Lügen in der Kirche Ein Pfarrer im Interview

Was hat die Lüge für eine Bedeutung für Sie?

Warum lügen Menschen überhaupt?

Beschränkt man Lüge nicht auf eine »bewusst un- richtige Aussage«, erweist sie sich auch als Symptom und Werkzeug von verdrängten Absichten und Motiven. Die Lüge wird dabei immer gelenkt von Hintersinn. Sie kalkuliert die Wirkung, verdeckt und täuscht. Dadurch kann sie den sozialen Einklang zerstören, weil sich der belogene Mensch missbraucht, verraten oder beleidigt fühlt.

Wenn ich mir persönlich Gedanken darüber mache, welche Ursachen der Lüge zugrunde liegen, sind das unter anderem: Überforderung, Schwäche und Feigheit, die scheinbare oder peinliche Wirklichkeit ungeschützt zu offenbaren. Ernster scheint mir jedoch jener Vorgang zu sein, der Scheinwahrheiten, Eifersüchteleien und Halbwahrheiten vom Stapel lässt. Entweder um aus Schadenswillen einen Konkurrenten zu treffen, um Argwohn zu wecken, einen Ruf zu zerstören oder jemanden lächerlich zu machen. Weiters kommt hinzu, dass der Mensch oft aus gesellschaftlichem Prestigedenken in die Rolle des Lügenden hineinschlüpft. Erfolgszwänge, nicht vorhandenes Selbstbewusstsein und ähnliche Motivationen sind hier im Vordergrund zu sehen. Aber auch die menschliche Erfahrung zeigt auf, dass die Lüge scheinbar besser ist und »keine Konsequenzen« nach sich zieht. Denkt man zum Beispiel an Eltern, die ihren Kindern beibringen, sie sollen immer die Wahrheit sagen, wofür sie dann aber unter Umständen manchmal sogar bestraft werden. Um dieser Strafe zu entgehen, lernen Kinder schon sehr früh den Mechanismus der Lüge. Oder wenn wir sehen, wie im Bereich der Liebe oft gelogen wird, um ein Erfolgserlebnis zu haben oder im Bereich der Politik für die Propaganda. Eine Liste solcher Lügen ließe sich bis ins Unendliche fortführen.

Haben Sie das Gefühl, dass Frauen und Männer unterschiedlich lügen? Hier einen Unterschied zu machen, getraue ich mich nicht. Kaffeekränzchen und Bierstammtisch: Alles hat seine eigene, durchaus subtile Funktion. Wie sagt man: »Frauen tratschen« – »Männer diskutieren«

Was hat die Lüge für eine Stellung in der Kirche? Gilt dort jede Art von Lüge als Sünde? Wie verhält es sich mit Notlügen oder Lügen, um andere Menschen nicht zu verletzen? Es gilt zunächst einmal die Wahrheitspflicht. Achtes Gebot Gottes: »Du sollst kein falsches Zeugnis gegenüber deinem Nächsten geben!«. Die Lüge als Sünde ist dort anzusiedeln, wo durch Unwahrheiten aller Art bewusst einem anderen Menschen geschadet wird, aus Egoismus oder purer Absicht. Dabei ist es wichtig, immer die Motivation des Lügners zu hinterfragen. Zugegeben, auch die Wahrheit kann eine Keule sein, mit der ich jemanden erschlagen kann. Also haben Notlügen durchaus ihren Sinn, wenn sie einen gewissen Schutzmechanismus darstellen. Allerdings hört dieser dort auf, wo ein anderer Mensch zu Schaden käme oder kommt.


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»Zugegeben, auch die Wahrheit kann eine Keule sein, mit der ich jemanden erschlagen kann. Also haben Notlügen durchaus ihren Sinn, wenn sie einen gewissen Schutzmechanismus darstellen.«

Pfarrer

Was für eine Funktion hat die Beichte für die Menschen? Kann nur derjenige Absolution erfahren, der all seine Sünden beichtet und die ganze Wahrheit sagt?

Wie verhält es sich mit dem Verschweigen von Wahrheit? Gilt dies für Sie auch als Lüge? Ist es manchmal sogar besser in Beziehungen die Wahrheit zu verschweigen?

Auch innerhalb des Beichtvorganges wird viel gelogen. Die ganze Wahrheit kommt selten zur Sprache, deshalb sollte der Pfarrer immer nachfragen. An sich wäre die Beichte wirklich ein »ideales Instrument« um gefahrlos über das eigene Leben zu reden. Warum das trotzdem nur sehr wenige Menschen tun? Hier scheint die Angst größer zu sein, als der Wille zur Wahrheit. Vieles wird auch noch in der Beichte verschwiegen. Als Priester aber muss ich schlicht und einfach einmal annehmen, dass der Beichtende die gesamte Wahrheit sagt. Eine Absolution kann ich oder muss ich dort verweigern, wo keine Reue und kein Wille zur Besserung oder zur Wiedergutmachung vorherrscht. Ein Extrembeispiel dafür wäre ein Mörder, der noch nicht von der Polizei gefasst wurde. Die Absolution gibt es nur dann, wenn er sich der irdischen Gerechtigkeit stellt.

Das Verschweigen der Wahrheit kann unter Um- ständen ein Weg sein, wenn die Wahrheit zu sagen lieblos wäre. Wiederum muss man dabei abschätzen: Welcher Wert liegt dahinter? Eine wirklich gute Beziehung sollte jedoch die Wahrheit aus Liebe im Gepäck haben.

Wie würde die Welt ihrer Meinung nach ohne Lügen aussehen? Wären wir wirklich glücklicher oder gehören gewisse Lügen ganz einfach in eine funktionierende Gesellschaft? Eine Welt ohne Lügen? Die gibt es nicht! Wenn ich daran denke, dass es eine große Religionsgemeinschaft gibt, die von ihren Mitgliedern die Lüge als Instrument gegenüber »Ungläubigen« direkt fordert. Scheinbar gehört es zu einer funktionierenden Gesellschaft, dass die Lüge als Instrument benutzt wird. Es wäre eine Diplomarbeit wert, sich einfach nur Gedanken über die Motivation einer Lüge zu machen!


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Anhang


Glossar D

Detailfragen: Fragen mit Details, die nur ein Täter wissen kann. Dabei liefert die Reaktion des Täters ein Indiz auf die Lüge. Disharmonien: Unstimmigkeiten in Gesichtsausdruck, Körpersprache oder Verhalten einer Person.

E

I

J

K

N

Embleme: Gesten, die ohne Worte funktionieren und eine im Kulturkreis allgemein verständliche Bedeutung haben.

Jochbeinmuskel: Auch Lachmuskel genannt, zieht die Mund- winkel nach oben zu einem Lächeln.

Notlügen: Scheinbar die besseren Lügen, die oft aus Höflichkeit verwendet werden oder um jemanden nicht zu verletzen. R

Köderfragen: Fragen, die dem vermeintlichen Lügner vorspielen, bereits mehr Wissen zur Tat zu verfügen, um das Stresslevel noch zu erhöhen.

Manipulatoren: Bewegungen, bei denen ein Körperteil ein anderes berührt, streichelt, kratzt oder reibt.

Quellen Jack Nasher, »Durchschaut. Das Geheimnis, kleine und große Lügen zu entlarven« Wilhelm Heyne Verlag, München 2010 Paul Ekman, »Ich weiss, dass du lügst« Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek 2011 Paul Ekman, »Gefühle lesen« Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2010 Joe Navarro, »Menschen lesen. Ein FBI Agent erklärt, wie man Körpersprache entschlüsselt« FinanzBuch Verlag GmbH, München 2010 Claudia Mayer, »Lob der Lüge: Warum wir ohne sie nicht leben können« Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2007 Jürgen Schneider, »Du sollst nicht lügen« C. Bertelsmann Verlag, München 2010

NLP: »Neurolinguistisches Programmieren« bezeichnet eine umstrittene Sammlung von Kommunikationstechniken und Mustern zur Analyse von Wahrnehmung. Normalverhalten: Das Verhalten, dass jemand in einer Situation zeigt, während er die Wahrheit sagt.

Indizien: Anzeichen, die darauf hinweisen, dass es sich um eine Lüge handelt.

Künstliche Gesichtsausdrücke: Falsche Gesichtsausdrücke, die aufgesetzt werden, um die wahren Gefühle zu überdecken. M

Mikroausdrücke: Gesichtsausdrücke, die nur für Sekundenbruchteile andauern und das tatsächlich Gefühlte wiedergeben.

Reflexfragen: Fragen, die nur ein Schuldiger als Anschuldigung erkennt und darauf entsprechend reagiert. Ringmuskel: Ein Muskel, der sich rund um das Auge befindet. Er weist auf ein tatsächlich gefühltes Lächeln hin.

V

Verhaltensänderung: Die Veränderung des Verhaltens eines vermeintlichen Lügners beim Wechsel auf das kritische Thema.



ÂťEines Tages schwimmt die Wahrheit doch nach oben.


Als Wasserleiche.ÂŤ

Wieslaw Brudzinski




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