Kloenschnack Januar 2017

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FOTOS: CHRISTOPH GUHR

74-75 Bilderbuch.qxp_kloen 20.12.16 09:57 Seite 75

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ie gezapften Biere sind geleert, der Gesprächsbedarf noch immer hoch. Die alte Gaststätte „Zur Linde“ an der Dockenhudener Straße galt Jahrzehnte als Phänomen der Sozialstrukturen ihrer Gäste. Jenseits von Gehalts-, Status-, Niveau-, Alters-, Geschlechts- oder sonstigen individuellen Background-Mustern trafen sich die Menschen dieser Welt zum lächerlich banalen oder hochphilosophischen, stets auch politischen Gedankenaustausch. Dass der größte Bierumsatz westlich der Alster hier getätigt wurde, war für GastronomieExperten nicht nachvollziehbar, geschweige denn erklärbar. Wenn es einen Rückzugspunkt ohne Ressentiments gab, dann am Tresen von Uwe Schell, dem Ex-Maurer und Taxifahrer, der mit Ehefrau Helga schon Erlebnisgastronomie bot, als es das Wort noch nicht gab. Nur Maler und Grafiker Horst Janssen soll am Tresen mal zu einem Barhocker-Nachbarn gesagt haben: „Hier hast du ‘nen Hunderter, setzt dich mal woanders hin!“ Vor 51 Jahren Helga und Uwe Schell die Kneipe vom Vorgängerwirt Überhorst übernommen. Der hatte die Kneipe nur kurze Zeit. Er war Weintrinker und mochte seinen Wein selbst sehr gern. Das kleine Foto mit Uwe Lange in der Mitte ist von 1991. Am 29. Januar 1997 schloss die Linde und machte einem neuen Konzept Platz. Am 29. Januar 2017 treffen sich Linde-Veteranen ab 11 Uhr zur Linden-Matinee bei Ravenborg an der Elbchaussee 520 in Blankenese. Anmeldungen über Bernd Rudolph, Telefon 86 33 41. PS: Der Kameramann im Bild rechts dreht für Sat 1 einen Blankenese-Film.


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