Hamburger Klönschnack - März '12

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HAUSBESUCH

Viel altes Holz, viel Leder, große Eleganz prägen die Elb Lounge.

Susanne Wussack in der Elb Lounge

„Ein Haus mit Herz“ Nach wechselvoller Geschichte kann heute in der „Elb Lounge“ an der Elbchaussee gefeiert werden. Für den KLÖNSCHNACK öffnete Hausherrin Susanne Wussack die mächtigen Türen.

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as Gerücht hält sich hartnäckig. Auch junge Leute und Zugezogene wollen wissen, der Hamburger Westen sei im Zweiten Weltkrieg von den alliierten Bombern verschont worden, weil die englischen Besatzungstruppen die Elbvororte schon vor Kriegsende als Quartier ausgewählt hätten. Richtig ist, dass die Bomben auf die Elbvororte zwischen 1940 und 1945 überwiegend wegen Ortungsfehlern fielen. So blieben die Herrenhäuser ebenso erhalten wie die Ende des 19. Jahrhunderts gebaute Sommerresidenz des Hamburger Kaufmanns und Ratsherrn Carl Ferdinand Carstens. Heute rollen täglich zehntausende Autos an dem einstigen Sommersitz, Offizierskasino und späteren BP-Studienhaus vorüber. Wehende Flaggen und ein roter Teppich künden von großen Dingen hinter der beeindruckenden Fassade mit den klassizistischen Säulen. So mancher Passant wüsste gern, was im Inneren der Villa passiert, besser noch, wäre gern mal dabei. Doch das Geschehen in und rum um die „Elb Lounge“ ist vor allem von Diskretion und Exklusivi-

tät geprägt. „Bei uns“, soviel verrät „Elb Lounge“-Hausherrin Susanne Wussack, „werden Hochzeiten und Firmenfeste gefeiert und es tagen Vorstände.“ Gern werde das Haus auch für Filmaufnahmen gebucht. Die Film-Crews von „Bella Block“, dem „Polizeiruf“ und „Schuld der Erben“ räumten für ihre Serien kräftig um. Ob die Innenminister des Landes tagen oder eine Hochzeitsgesellschaft einfach nur Party machen will – alle finden hier den passenden Rahmen. Die Gäste gehören häufig zu einer Gesellschaftschicht, die es schon aus Stilgründen wenig schätzt, ihren Wohlstand öffentlich zu präsentieren. Trotz aller Diskretion sei die Elb Lounge dabei ein „Haus mit Herz“, sagt Susanne Wussack. Obwohl erst seit 2010 mit der Elb Lounge vertraut, bewegt sich die 36-Jährige so souverän durch die Räume, als sei sie hier groß geworden. Die sieben im ganzen Haus verteilten Kamine, der alte Parkettfußboden, die Ledersessel, die mächtigen Türen und bodentiefen Fenster, die großzügig mit rund drei Dutzend Tobis-Grau Lampen be-

leuchtete Bar, das parkähnliche Grundstück mit einem kleinen Teich atmen eine Eleganz, die viele Menschen beeindrucken muss. „Die besondere Atmosphäre des Hauses muss zu den Gästen passen“, sagt Susanne Wussack. Wohlwissend, dass so viel Exklusivität nicht jedermanns Sache ist. Den englischen Offizieren hingegen gefiel das herrschaftlichen Anwesen als Casino schon im Mai 1945. Auch ohne roten Teppich, Hausdame und Gärtner. www.elblounge.de Autor: helmut.schwalbach@ksv-hamburg.de

ZUR PERSON Susanne Wussack, wurde in Bernburg (Sachsen-Anhalt) geboren. Die heute 36-Jährige absolvierte zunächst ein Lehramtsstudium, anschließend studierte sie BWL. Nach Stationen in Nürnberg, Schottland und Dubai führt Susanne Wussack heute die an der Elbchaussee. gelegene „Elb Lounge“.


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