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RAUS INS LEBEN

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LAUFBAHN

LAUFBAHN

RAUS INS LEBEN!

Ja ja, Corona ist irgendwo da draußen. Aber dennoch: Wer Abstand hält, seine Maske trägt, sich regelmäßig die Hände wäscht und sich gesund und fit fühlt, kann am gesellschaftlichen Leben der Stadt durchaus teilnehmen. Hier unsere Tipps zum Ausgehen in Aachen.

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ZUSAMMENGESTELLT VON LILLTH BARTCZAK UND KIRA WIRTZ

Essen

FOTO: BELINDA PETRI FOTO: BELINDA PETRI FOTO: SOPHIA LÖHRER

CAFÉ ZAYTOUNA Das Ambiente des Café Zaytouna besticht mit bunt geometrischgemusterten Fliesen und kunstvoller arabischer Wanddeko. Im schnuckeligen Gastraum sowie im großzügigen Außenbereich, der direkt an der Pontstraße liegt, genießt man frischen Minztee, heiße Zitrone oder Kaffee Crema wie im Urlaub. Die hölzernen Tische und bequemen Rattanstühle laden dazu ein das Treiben der Pontstraße von drinnen sowie von draußen zu beobachten. Auf der überschaubaren Speisekarte stehen unter anderem Frühstückspizzen, Zaatar genannt: es gibt sie entweder mit eingelegten Gurken und Sesam oder mit Cherrytomaten und Käse. Dazu gibt es JoghurtDip, Hummus und Rohkost. \ AKL Ganz in der Nähe vom Marktplatz, direkt am Anfang der legendären Pontstraße, ist das libanesische Lokal Akl zu finden. Der »Öcher Lieferservice«, die Kooperation mit dem benachbarten Kultcafé Egmont, erweitert Terrasse und Gastraum, denn auch dort dürfen die leckeren Gerichte verzehrt werden. Besonders beliebt ist die Nr. 24: klassisches Schawarma, ein in Brot eingewickelter Mix aus gegrilltem Hähnchenfleisch, Krautsalat, Fritten und Dip, aber auch für Vegetarier und Veganer hat die Karte einiges zu bieten. Ganz ehrlich: bei all den libanesischen Lokalen, die in letzter Zeit in Aachen geöffnet haben, schmeckt das Schawarma bei Akl einfach immer noch am besten! \ WEI & WEI Wer Asiatisches jenseits von Hühnchen süß-sauer sucht, ist im bei Wei & Wei am Karlsgraben an der richtigen Adresse. Das Ladenlokal ist zwar etwas kleiner, aber dafür um so gemütlicher und das Essen einfach super lecker. Spezialität: Dumpling. Das Wei & Wei bietet verschiedene Variationen der Teigtaschen, auch vegetarisch und vegan, kleine Snacks und leckeren Nachtisch zu vernünftigen Preise an. Die Speisekarte wird ständig erweitert, neben den Dumplings gibt es auch noch jede Menge andere asiatische Köstlichkeiten zu entdecken. Und wer selbst mal Dumplings herstellen möchte, für den bietet das Wei & Wei mittlerweile auch Kochkurse. \ DENIZ KEBAP HAUS Na gut, ein richtiges Restaurant ist diese Dönerbude nicht, denn obwohl es im hinteren Teil des Lokals durchaus einige Sitzplätze gibt, lässt das Ambiente schon etwas zu wünschen übrig. Doch das hausgemachte Brot und die leckeren Saucen machen den Döner von Deniz zu einem der besten in der Aachener Innenstadt. Vergleichbares gibt es nur fernab des Zentrums im Ostviertel. Außerdem sind die langen Öffnungszeiten perfekt für den Mitternachtssnack nach dem Discobesuch zum Beispiel im benachbarten Nightlife und wenn man den Döner dann noch im nahegelegenen Elisengarten zu sich nimmt, dann stimmt auch das Ambiente wieder. \

Kultur

FOTO: ROMAN WOLLENHAUPT FOTO: CINEPLEX AACHEN FOTO: JANNIS SCHENKER

THEATER AACHEN »High Five« nennt sich das Studentenabo des Theater Aachen. Für den Preis von 22,50 Euro kann man pro Spielzeit fünf Stücke besuchen. Da kann kein Kino mithalten. Und auch ohne Abo hat das Stadttheater Ermäßigungen parat: Ein Besuch im Mörgens kostet für Studierende beispielsweise immer nur 7 Euro und auch Bühne und Kammer, wo von Oktober bis Dezember beispielsweise das Stück »Unnützes Wissen – Eine szenisch-musikalische Revue-Collage im Geiste der Aufklärung« gespielt wird, lassen Studis günstiger rein. \

»theateraachen.de MUSIKBUNKER Der Musikbunker im beliebten Frankenberger Viertel ist einer der angesagtesten Clubs in ganz Aachen: In runtergerockter BunkerAtmosphäre fühlt man sich hier beim Feiern fast schon ein bisschen wie in Berlin oder zumindest wie in Köln-Ehrenfeld. Doch mangels Partyerlaubnis finden hier derzeit nur Konzerte und andere Kulturveranstaltungen statt. Für Oktober sind Konzerte von B-Tight, The Rumjacks, sowie der Jazzformationen Kultimangoes und Kuhn Fu geplant, außerdem gibt’s Comedy von Jan Philipp Zymny. \

»mubu.ac CAPITOL Das Capitol ist kein Kino wie jedes andere. Originalgetreu im Stil der 50er Jahre nachgebaut, mit einem Loungebereich mit Bar direkt im Kinosaal, fühlt man sich hier wie in einer anderen Zeit – obwohl natürlich auch aktuelle Blockbuster gezeigt werden. Und auch abgestandenes Popcorn und Cola im überdimensionierten Plastikbecher sucht man hier vergeblich, stattdessen gibt es hier Limo, Wein und Cocktails aus echten Gläsern sowie Snacks von Currywurst über Belgische Waffeln bis hin zu Quiche Lorraine zum Filmgenuss. Stilvoll. \

»capitol-aachen.de CENTRE CHARLEMAGNE Wer in eine neue Stadt zieht, der möchte sich häufig mit deren Geschichte vertraut machen, vor allem bei so einer historischen Stadt wie Aachen. Das geht besonders gut im Centre Charlemagne direkt am Katschhof, wo die Geschichte Aachens vor allem mit Fokus auf das Wirken Karls des Großen nachgezeichnet wird. Ab Oktober steht aber auch noch ein anderer Karl im Mittelpunkt: Die Ausstellung »Der gekaufte Kaiser« nimmt das Leben von Karl V. und dessen Krönung im Aachener Dom in den Blick. Auch für alteingesessene Aachener sehr interessant! \

»centre-charlemagne.eu

Wenn‘s vorne gerade mal nicht so spannend ist ...

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Ausgehen

FOTO: REGINA WIRTZ

PROMENADENSTRASSE Ausgehen im Kiez – klingt nach Großstadt und aachenuntypisch. Ist aber in der Promenadenstraße, ungefähr zwischen Kaiserplatz und Kugelbrunnen gelegen, sehr gut möglich. Gleich drei coole Kneipen reihen sich hier nebeneinander auf, inklusive Biergarten im Innenhof und Pop-Up-Außengastro in der Parkzone. Im Kiez Kini ist der Style eher maritim, im Sturmfrei setzt man auf Kicker und Theken-Flair und in der WG sitzt man wie im eigenen Wohnzimmer. Außerdem organisiert Betreiber Jörg Polzin Kneipenquizze, wie das »Quiz mit Hut« und Bingo-Abende und hoffentlich bald auch wieder die Ein-Stunden-Party. Wenn zu später Stunde die Kneipen schließen ist der Club Voltaire in der Friedrichstraße übrigens nur einen Katzensprung entfernt. Hier wird bis zum Morgen gefeiert. Die Musik ist alternativ. An der Türe muss man klopfen. Das hat Stil. Wer eher auf Charts und Bum-Bum steht, sollte das Nox in der Blondelstraße aufsuchen oder versucht direkt in der Ponte sein Glück. \ PONTSTRASSE Die Pontstraße – von den Aachenern liebevoll Ponte genannt – zieht sich von Marktplatz bis hin zum Ponttor und ist die Studentenmeile schlechthin. Bei gutem und schlechtem Wetter, für Partysüchtige und Kneipenhocker – da ist wirklich für jeden was dabei. Sogar für Filmjunkies hat das Apollo mit seinem Programmkino immer einen Geheimtipp auf Lager. Getanzt werden kann in einem der Clubs und Tanzbars auf der oberen Pontstraße wie dem Apollo, dem Café Madrid oder dem Lessie Fair, Studentenkneipen-Flair versprühen zum Beispiel das Sowiso/ Ocean in der Nähe des Ponttors oder das Café Kittel und das Egmont im unteren Teil. Dazwischen reihen sich Fressbuden und Gourmettempel aneinander und bieten von solider Asia-Küche, über Italienisch in günstiger oder gehobener Ausführung bis hin zu Döner und Fritten alles was das hungrige Herz begehrt. Hier ist auch für den schmalsten Geldbeutel was dabei. Echt, wer hier nix findet, der muss Richtung Köln fahren. \

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Ich bin Nachvornegucker. Deshalb Fairtrade.

„Wenn man sich so umguckt auf der Welt, hat man fast immer das etwas hilfl ose Gefühl, nichts verändern zu können. Das stimmt nicht. Schon beim Einkauf kann man Stück für Stück und unkompliziert die Welt verändern: indem man Produkte mit Fairtrade-Siegel kauft!“

Hannes Jaenicke, Theater- und Filmschauspieler

Der Faire Handel verbessert die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Kleinbauern und -bäuerinnen, Arbeitern und Arbeiterinnen in Afrika, Asien, Lateinamerika und fördert den Umweltschutz. Produkte mit dem Fairtrade-Siegel fi nden Sie in über 30.000 Supermärkten, Welt- und Bioläden sowie in vielen gastronomischen Betrieben in ganz Deutschland.

GUTE UNTERNEHMEN, GUTE JOBS

Bei der größten regionalen Jobmesse, der »Nacht der Unternehmen«, stellen sich rund 60 Arbeitgeber vor. Shuttlebusse bringen die Besucher direkt zu den Firmen, damit man sich auch vor Ort ein Bild machen kann.

Termin der diesjährigen Nacht der Unternehmen ist der 27. Oktober 2020. Veranstaltungsort bleibt, wie auch in den Vorjahren, das TZA am Europaplatz, heute Sitz der Aachener Dependance der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW. Der Eintritt ist selbstverständlich frei. Doch aufgepasst – coronabedingt ist eine Online-Anmeldung notwendig. Das geht schnell und einfach online.

Im TZA werden sich rund 60 Unternehmen mit Info-Ständen präsentieren. Der Aussteller-Katalog ist vor der Veranstaltung auch schon online verfügbar. So kann man den Besuch auch schon vorher planen.

Alleinstellungsmerkmal der Veranstaltung sind die Busfahrten zu den Geländen der Firmen, wo dann die Besucher empfangen und informiert werden. Im besten Fall kann man dort nicht nur seinen künftigen Arbeitgeber, sondern auch schon seinen Arbeitsplatz kennenlernen und in Augenschein nehmen – »mit Abstand« und coronakonform. Der Fahrplan ist so terminiert, dass auch die Rückfahrt klappt.

Darüber hinaus bietet die »Nacht der Unternehmen« wie immer einen Bewerbungsmappen-Check und kostenlose Bewerbungsfotos – also auch auf ein entsprechendes Outfit achten. Beim Fototermin kann die Maske dann abgenommen werden ...

Getragen wird die »Nacht der Unternehmen« von Unternehmen aus der Region. Diese haben großes Interesse daran, dass die

Direkt am Europaplatz informieren rund 60 Unternehmen die Besucher.

vielen »Young Professionals«, die in der Region qualifiziert werden, auch hier bleiben. Tatsächlich gibt es hier viele spannende und gute Jobs bei interessanten Unternehmen, die man bei der »Nacht der Unternehmen« entdecken kann. Einfach immer die richtige Adresse für Erfolg bei der Jobsuche. \ RED

27.10.

NACHT DER UNTERNEHMEN

17-21 UHR, TECHNOLOGIEZENTRUM AACHEN (TZA) DENNEWARTSTRASSE 25-27 (NÄHE EUROPAPLATZ), AACHEN

»nachtderunternehmen.de/ aachen

Den Sommer in der Region erleben

Die erste Wohnung …

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GRÜN, GESELLIG

UND HIP

Nur eine Busstunde von Aachen entfernt warten gesellige Cafés und historische Straßen mit ganz besonderem Charme auf euch. neo-Redakteur Simon Wirtz findet: ein perfektes Ausflugsziel für einen sonnigen Herbsttag. Hier gibt er Empfehlungen, was man in seiner Wahlheimatstadt Maastricht an einem Tag unternehmen kann.

WIE KOMMT MAN HIN?

Nach Maastricht zu kommen ist ganz einfach. Entweder ihr schaut nach einer Mitfahrgelegenheit auf blablacar.de (drei Euro), oder ihr nehmt öffentliche Verkehrsmittel. Mit dem Semesterticket der Aachener Hochschulen und der RWTH kommt ihr sogar nach Maastricht, ohne zuzahlen zu müssen. Busse fahren am Elisenbrunnen und Hauptbahnhof ab, von wo aus auch der Regional-Express Richtung Maastricht fährt.

HIPPE CAFÉS UND GALERIEN

Willkommen in Maastricht! Vom Hauptbahnhof aus, wo ihr aussteigt, geht es zuerst ins hippe, neue Viertel Wyck. Direkt am Ufer der Maas gelegen findet ihr hier in kleinen Gassen Galerien, Boutiquen und Cafés, die insbesondere an den Wochenenden zahlreiche Besucher anziehen. Wer noch nicht gefrühstückt hat oder einfach eine Tasse Kaffee trinken möchte, kann im »Café van Wijck« Platz nehmen. Von Croissants, Bowls und Pancakes bis zu Avocadobrötchen ist hier alles auf der Karte. Wenn es doch lieber ein Bier sein soll, schaut im »John Mullins« vorbei. Das Irish Pub hat neben lokalen Bieren auch immer eine Auswahl an erfrischenden britischen Bieren im Ausschank. Auch Sport kann hier geguckt werden.

SHOPPEN, SHOPPEN, SHOPPEN

Zeit, die Altstadt zu erkunden. Um dahin zu kommen, geht einfach nur über die Servatiusbrücke (die Fußgängerbrücke aus Steinen). In schönem Ambiente könnt ihr in diesem Viertel shoppen, schlendern, entdecken. Hier gibt es neben den großen (Mode-)ketten, die auch bei uns überall zu finden sind, interessante Käseläden und heiße Waffeln. Besonders beliebt bei Studis ist auch »Dille & Kamille«, die Inneneinrichtung im Skandi-Stil führen.

ROOFTOP-BAR

Ein paar Hundert Meter weiter steht die erste (und bisher einzige) Rooftop-Bar der Stadt – auf

HIPPE CAFÉS, COOLE SHOPPINGLOCATIONS, KULTUR SATT UND VIEL GRÜN

einer ehemaligen Keramikfabrik, in der heute über 500 Studierende schlafen, dem »Student Hotel«. Geht rein und schaut euch den unteren Bereich an, echt originell! Zur Bar dann einfach den Aufzug nehmen. Zugegeben: Die Getränke sind etwas teuer, aber vielleicht ist ja der Ausblick auf die Stadt auch ohne Drinks eine Aufzugfahrt wert.

KULTUR SATT

Weiter geht’s! Mit dem Aufzug wieder nach unten, über die Kreuzung, Treppen runter – und schon steht ihr im wahrscheinlich kleinsten Jachthafen weit und breit. Neben

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Kopfsteinpflaster, Sonnenschein und ein wunderschöner Fluss inmitten der Stadt: Maastricht ist einen Ausflug wert.

den Weltentdeckern, die hier schamlos ihre nackten Körper zur Sonne strecken findet man in dieser Ecke ein paar leckere Bistros mit guter Weinauswahl. In direkter Nähe ist auch das vor wenigen Jahren neu eingerichtete Kulturkino »Lumière«, wo neben so manchem Hollywood-Streifen oft auch interessante Independent-Filme laufen. Auch wenn euch gerade nicht nach Kino ist – das Gebäude ist interessant anzuschauen, und im Restaurant im oberen Stockwerk schmeckt es richtig gut.

AB INS GRÜNE!

Genug mit Gebäuden jetzt. Ab in den Park! Maastricht hat einen wirklich schönen, grünen Stadtpark, in dem sich Studis und Einheimische von Frühling bis Herbst gerne zum Picknick verabreden. Packt eine Decke ein und nehmt vielleicht noch ein Frisbee oder einen Fußball mit. Getränke, Kekse und was man sonst noch so braucht gibt es im InnenstadtSupermarkt (Helmstraat). \ SW

Genug zu essen für alle. Jetzt. Und in Zukunft. Erfahren Sie, wie!

www.oxfam.de/mahlzeit

EIN BIER MIT ... BENNIE HOPE

HOFFNUNG AUF MUSIKALISCHE INTERAKTION

Bennie Hope hat mit seinem selbstkomponierten Song »is... It What You Want?« den zweiten Platz beim diesjährigen Stawag Music Award belegt. Wie es war, in einem Autokino aufzutreten, wieso der Quellenhof in Aachen ein entscheidender Faktor für seine musikalische Entwicklung war und was künstliche Intelligenz und Musik verbindet, hat er uns bei einem Bier erzählt.

INTERVIEW: LILLITH BARTCZAK

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM ZWEITEN PLATZ BEIM STAWAG MUSIC AWARD! WIE BIST DU DAZUGEKOMMEN, DICH ZU BEWERBEN?

Für eine Weile habe ich leider keine Musik gemacht und wollte danach unbedingt wieder anfangen. Ich kannte den Stawag Music Award bereits, also dachte ich, »warum nicht?« und habe mich beworben. Dass ich dann tatsächlich genommen wurde, hat mich sehr motiviert, mich und meine Kunst zu präsentieren. Auf der Bühne zu stehen und positives Feedback zu bekommen, ist ein tolles Gefühl.

UND WIE WAR ES DANN IN EINEM AUTOKINO AUFZUTRETEN?

Da habe ich das Feedback natürlich nicht unmittelbar gespürt. So ein Auftritt hat seine Vor- und Nachteile. Der Nachteil ist eben, dass du die Leute im Auto nicht siehst und dadurch die Nähe und die Verbindung fehlen. Andererseits finde ich es positiv, dass die Musik bei jedem Zuhörer im Auto in gleicher Qualität ankommt. Da ist es dann egal, ob man weit weg von der Bühne ist, oder ganz nah. Außerdem ist die Qualität der Musik insgesamt besser. Das finde ich gut.

DU STUDIERST EIGENTLICH IM MASTER AUTOMATISIERUNGSTECHNIK MIT VERTIEFUNG KÜNSTLICHE INTELLIGENZ AN DER RWTH. WIE BIST DU ÜBERHAUPT ZUR MUSIK GEKOMMEN?

Gesungen habe ich bereits als Kind. Ich war sehr schüchtern und habe mich beim Singen immer hinter dem Sofa versteckt. Später hatten wir dann ein Keyboard zuhause, auf dem ich rumgeklimpert habe und meine zwei älteren Brüder haben mir ab und zu etwas auf der Gitarre oder der türkischen Baglama beigebracht. Mit 16 Jahren habe ich mir dann selbst eine E-Gitarre gekauft und sechs Monate lang Unterricht genommen. Den Rest habe ich mir mit Youtube-Videos erarbeitet.

UND WIE BIST DU DANN ZUM SINGEN UND KLAVIERSPIELEN GEKOMMEN?

An der Uni in Izmir, wo ich meinen Bachelor gemacht habe, habe ich in unterschiedlichen Cover-Bands gespielt, doch das hat mir irgendwann nicht mehr gereicht. Also habe ich angefangen, selbst Lieder zu komponieren. In Deutschland

Bennie Hope (hier im Interview mit Lillith Bartczak) kommt ursprünglich aus Bursa in der Türkei und studiert an der RWTH Aachen Automatisierungstechnik mit Schwerpunkt künstliche Intelligenz. Name afroamerikanischer Jazz-

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habe ich dann noch das Klavierspielen begonnen. Das ist eine lustige Geschichte: An einem Wintertag war ich mit Kommilitonen in Aachen unterwegs und es war so kalt, dass wir uns irgendwo aufwärmen wollten. Wir sind dann im Hotel Quellenhof gelandet. Dort habe ich einen Flügel gesehen und ein paar Minuten darauf gespielt. Niemand ist zu mir gekommen und hat gesagt, ich solle das lassen. Also dachte ich mir, vielleicht kann ich öfter dort üben. Ich habe mir also das Einverständnis eingeholt und anderthalb Jahre regelmäßig in der Lobby des Quellenhofs Klavierspielen geübt. Mit der Zeit wurde ich immer besser und nach einigen Monaten haben die Leute in der Lobby auch applaudiert.

DEINE ART ZU SINGEN, IST JA EINE BESONDERE. WIE WÜRDEST DU SIE BESCHREIBEN?

Nach meiner Zeit in den Coverbands, wusste ich, dass ich so nicht singen wollte. Ich wollte mein eigenes Ding machen und meine eigene Stimme finden. Ich habe dann rumprobiert und festgestellt, dass auch meine Kopfstimme nicht schlecht ist. In meinen Liedern mixe ich deshalb gerne Kopfstimme mit Bruststimme. Das gibt mir viel mehr Raum zum Spielen. Ein weiterer Einfluss sind Opern und Arien, die nutze ich gerne als Überraschungselement. Und natürlich habe ich immer etwas Türkisches in mir. Ich höre und spiele zwar eher westliche Musik, aber ich wollte in meine Musik auch gerne eine türkische Note einfließen lassen. Typisch östliche Vibratos zum Beispiel. Da merkt man einen orientalischen Einfluss, aber nur ganz leicht. Insgesamt versuche ich Ost se zu kombinieren.

DEIN ECHTER NAME IST NICHT BENNIE HOPE. WIE BIST DU AUF DEINEN KÜNSTLERNAMEN GEKOMMEN?

Den eigenen Namen bekommt man ja von seiner Familie, aber ich wollte für meine Kunst einen Namen haben, der etwas ausdrückt. Ich sage mit meinem Namen »I hope«, also »ich hoffe«. Und was hoffe ich? Dass ich mit meiner Musik, der Sprache meines Gefühls, möglichst viele Menschen ansprechen kann. Gleichzeitig wollte ich auch etwas Türkisches reinbringen, also habe ich »I« ins Türkische übersetzt: »ben«. Aus Ben wurde dann Bennie. Erstens weil es nicht so offensichtlich übersetzt wirken sollte. Aber auch weil Bennie mit »ie« ein beliebter und West auf eher westliche Wei-

musiker war, und da Jazz für mich eine der einflussreichsten Musikströmungen des letzten Jahrhunderts ist, wollte ich das insgeheim betonen. So wurde daraus Bennie Hope.

MÖCHTEST DU IRGENDWANN MAL BERUFLICH MUSIK MACHEN ODER IST UND BLEIBT DIE MUSIK FÜR DICH EIN HOBBY?

Also erstmal ist die Musik kein Hobby, weil ich das nicht nur zum Spaß mache. Aber klar, es ist auch nicht mein Beruf. Gerne würde ich Beruf und Musik später kombinieren. Denn ich sehe, wie sich die Musik mit der Technologie weiterentwickelt. Ich vermute, virtuelle Realität wird in der Zukunft noch eine große Rolle spielen und mit KI wurden schon ganze Alben produziert. Das würde ich auch gerne mal ausprobieren. Ich denke, da gibt es viele Möglichkeiten. \

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