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lokale nachrichten
KLEEBLATT
„Dönekens“ und „Schosen“ von „domaals“
Plattdeutsche Plauderstunde bei den jungen SPD-Senioren
19. Oktober 2016
Viel Zeit zum Umschauen und für Gespräche
1. „Tag der offenen Tür“ in allen Kitas und Krippen
Fortsetzung von Seite 1
Kita-Leiterin Ute Hanel (Mitte) erläuterte immer wieder auch das Verteilungsprozedere der Stadt, mit dem Kinder und Kitas zusammengebracht werden. „Erst mal sind alle Kinder sozusagen stadtweit in einem Topf. Dann wird nach verschiedenen Kriterien zugeteilt.“ Natürlich werde aber, wenn möglich, der Erstwunsch der Eltern berücksichtigt. (Kindergarten „Arche Noah“ Heisede)
Sarstedt (stb). Zur „Plattdeutschen Plauderstunde“ hatte Jürgen Peper am vergangenen Donnerstag die jungen Senioren der „SPD Sarstedt AG 60 Plus“ eingeladen. Zwanzig Damen und Herren plauderten bei Kaffee und Kuchen im Café im Altenheim Sonnenkamp. Jürgen Peper erzählte launige Geschichten, die plattdeutschen „Dönekens“, dazu die ein oder andere „Schose“, einen Witz. Dabei versuchte er es auch mit Erzählungen des niederdeutschen Schriftstellers Fritz Reuter. Doch die Texte aus dem 19. Jahrhundert waren sprachlich oft weit von den Platt-Fähigkeiten der Zuhörer entfernt. Das Interesse an der Mundart ist zwar gegeben, doch sprechen kann es kaum jemand mehr. Die Kaffeerunde bemühte sich redlich, den Erzählungen zu folgen. Zwei Damen begreifen noch ganz gut, was Sache ist, bei der Großmutter oder in der Verwandtschaft haben sie Platt früher gehört und nun wieder im Ohr. Gerade mal drei Herren aus dem Kreis verstehen sich noch auf die Spielarten des norddeutschen Dialekts. Während einer noch eines der verschiedenen Hannoverschen spricht und Jürgen Peper im Platt seines Heimatdorfs Martfeld, südlich von Bremen „snakt“, kommt Willy Gohlke aus dem Emsland. „Ich verstehe alles, aber ich habe schon 30 Jahre nicht mehr Platt gesprochen“, entschuldigte Gohlke seinen zunächst stockenden Beitrag zur Plauderstunde. Doch von Minute zu Minute wurde die Rede merklich flüssiger. Hier merkte man, was lange verschüttet war, brach sich ganz natürlich im Gebrauch wieder Bahn. Er erzählte von damals, als im Dorf und den Familien „Platt gesnakt“ wurde, in der Schule aber der Lehrer nur Hochdeutsch verstand, wie die Kinder mit dem Pferdefuhrwerk zur Schule abgeholt wurden und der Lehrer im Wirtshaus versackte. Auch Jürgen Peper verlegte sich vom komplizierteren Fritz Reuter auf leichtverständlichere Witze, deren oft saftige Pointe meist doch ganz gut verständlich war. Die SPD-Senioren quittierten es mit herzlichem Lachen. n
Sarstedter SPD-Vorsitzende
Die Erzieherinnen Sarah Grzeschok (li.) und Stefanie Sauer hätten sich mehr Besucher am Tag der offenen Tür gewünscht. Ihnen blieb viel Zeit für Büro- und sonstige Tätigkeiten. „Aber grundsätzlich ist das Angebot sicher gut für den groben Überblick. Ein paar Familien wollten zum Beispiel mal unser Außengelände sehen und waren überrascht, dass das viel größer ist, als man es von der Straße aus sieht.“ (kath. St. Hedwig-Kindergarten, Weichsstraße)
Astrid Peterke (re.) besuchte mit Mann Sven und Tochter Sina die Kita in Schliekum. „Mein kleiner Bruder war schon hier. Und wir wohnen gleich in der Nähe“, erklärt sie die Kita-Wahl. „Wo kommt das Essen her, wie setzt es sich zusammen? Muss das Kind sauber sein?“ waren für sie wichtige Themen. Leiterin Susanne Sonntag (li.) beantwortete ausführlich alle Fragen. „Machen Sie sich keinen Stress“, dürfte für viele Eltern eine beruhigende Antwort auf die Frage nach der Windelentwöhnung zu Beginn der Kita-Zeit sein.
(DRK-Kita Schliekum)
„Ein guter Tag mit viel Zeit für intensive Gespräche“, war Tenor im „Spielzimmer“, wo Kinder von 1 bis 6 Jahren betreut werden. Leiterin Tanja Raudonat (re.) informierte insbesondere auch über die „Elterndienste“, die in der Elterninitiative geleistet werden müssen. Bis zu maximal 15 Stunden monatlich, je nach Familiensituation, sollen sich die Eltern aktiv in der Kita einbringen. „Das kann Unterstützung der Betreuer am Vormittag oder Nachmittag, aber auch Wäsche-, Küchen- oder Sonderdienste, also beispielsweise Gartenarbeit oder Einkaufen, sein.
„Sieben Familien haben uns besucht. Viele haben nach einer Krippe in Gödringen gefragt. Aber das können wir hier nicht leisten. Wir haben nur eine Kitagruppe mit 25 Kindern, seit Sommer auch nicht mehr altersübergreifend als Familiengruppe. Die Kindergartenkinder gehen erstmal vor“, bedauert Leiterin Viktoria Benske. „Wir singen viel, das ist bei uns das A und O, und auch im kreativen Bereich sind wir stark.“ Das fanden viele der Eltern toll, die sich umsahen. Ebenso wie den Außenbereich. „So dicht dran an der Natur: Da ist es klar, dass wir viel draußen sind; gerade erst haben wir Äpfel gepflückt, Kuchen gebacken und auch schon Saft gemacht.“
„Besser geht´s eigentlich nicht“, sagen Kathrin und Sven Kattan. „Wir haben uns heute ganz viele Krippen angeschaut.“ Öffnungszeiten seien wichtig, aber auch „das Gesamtumfeld, eigentlich ist es ein Bauchgefühl, ob es einem zusagt“, so Kathrin Kattan. Sohn Elias erkundete derweil die Spielangebote in einem der beiden Krippengruppenräume und schien ganz zufrieden. (Krippe Edith-Weyde-Straße)
(AWO-Kindergarten Gödringen „Spatzennest“)
(Elterninitiative „Spielzimmer“, Im Sacke)
Sarstedt. Am Montagabend fand die konstituierende Sitzung der neuen SPD-Stadtratsfraktion statt. Diese nimmt ihre Geschäfte zum 1. November auf. Bis dahin sind noch die Mitglieder der bisherigen SPD-Fraktion im Amt. Als Fraktionsvorsitzender wurde Dr. Karl-Heinz Esser für eine weitere Ratsperiode im Amt bestätigt. Zu seinen Stellvertretern wurden Jaqueline Rohde und Wolfgang Becker bestimmt. Jaqueline Rohde ist den Sarstedtern als frühere Betreiberin des Cafés und Nachbarschaftstreffs „Trödel und Tratsch“ in Heisede bekannt. SPD-Urgestein Wolfgang Becker hat neben dem Amt des Pressewarts des SPD-Ortsvereins Sarstedt seit 5 Jahren auch das des Ratsvorsitzenden inne. Die bisherigen Stellvertreter Essers haben nicht mehr für den Stadtrat kandidiert (Klaus Bruer) bzw. standen für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung (Marina Deike). Nach Essers Angaben sollen noch in dieser Woche Gespräche mit der FDP und den Unabhängigen beginnen, in denen die Möglichkeit der Fortsetzung der bisherigen Mehrheitsgruppe ausgelotet wird. Eine solche Gruppe würde im neuen Rat der Stadt Sarstedt über eine solide Mehrheit von n 18 zu 14 Mandaten verfügen.
t
ed t s r
Sa
Kita-Leiterin Marion Wegner (li.) hatte für Jonathan Gottwald und seine Frau Annkathrin nur bedingt gute Nachrichten: „Längste Öffnungszeit unserer Krippe ist 15 Uhr.“ Das Paar sucht zum Sommer einen Platz für Sohn Finn-Ole. „Die Zeiten sind für uns wichtig. Wohnortnah wäre auch gut. Wir haben heute schon mehrere Krippen besucht. Da verliert man dann doch ein bisschen den Überblick…“ (ev. Kita und Krippe St. Nicolai, Eulenstraße)
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ins
Leiterin Angelika Stickelbruck und Mitarbeiterin Andrea Schmidt können sich nicht beklagen: „Wir waren gut besucht, hatten keine Pausen, aber auch Zeit für Gespräche. Viele Eltern haben nach offenen Plätzen gefragt. Aber da können wir natürlich noch gar nichts sagen. Wer weiß, wie viele Kinder noch bis Sommer 2017 zuziehen und ihre Eltern uns als Erstwunsch haben. Und für Kinder, die erst im Herbst alt genug sind, sieht es oft schlecht aus. Dann sind alle Plätze meist schon belegt. Auch jetzt gerade.“ (Kita und Krippe „Stadt-
mäuse“, Friedrich-Ebert-Straße)
Herrmann Koch erkundete mit seiner Enkelin das Außengelände der PaulGerhardt-Kita, während sich seine Tochter Sandra Braun und ihr Mann Viktor mit Leiterin Regina Zimmermann unterhielten. „Die Textilwerkstatt drinnen und die Holzwerkstatt draußen sind einmalig“, findet Sandra Braun, die auch nach dem Mittagessen fragte. Wie es in der Kita demnächst mit dem Catering weitergeht, weiß Regina Zimmermann noch nicht. Zurzeit wird nur vegetarisch aufgetischt. Ein Problem, dass derzeit einige Sarstedter Kitas haben. Grund ist eine Vorgabe aus Brüssel, die besagt, dass kleinere Caterer nur noch maximal 50 Portionen Fleisch verarbeiten dürfen. (ev. Kita und Krippe Paul-Gerhardt, Carl-OrffWeg)
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Kinder ab 2 Jahren steht der integrative „Kinderladen“ offen. Oxana Assenheimer (li.) möchte bei ihrer Tochter, anders als es früher in der Kita ihres älteren Sohnes möglich war, „Eltern, Kinder und Erzieher besser kennenlernen, das Miteinander in der Gruppe sehen, wie meine Tochter spielt, sich in der Gruppe verhält.“ Deshalb ist eine Elterninitiative für sie eine interessante Idee. „Dafür würde ich sogar meine Arbeitszeiten anpassen.“ Elke Schelper (re.) ist Erzieherin aus Leidenschaft im „Kinderladen“: „So viel Platz für nur 15 Kinder, dazu 2 Erzieherinnen und eine Heilpädagogin. Das ist Luxus!“ Rund 15 Familien haben sich beim Tag der offenen Tür informiert. (Elterninitiative „Kinderladen“, Im Sacke)
„20 Familien haben uns besucht, davon waren 16 an der Krippe interessiert“, erzählt Leiterin Christina Königer-Anhoeck. Die meisten wohnen auf dem Sonnenkamp oder ziehen demnächst hin. „Für viele sind der Standort und die Öffnungszeiten am wichtigsten. Aber gefragt wurde auch wieder viel nach der Schlafsituation in der Krippe. Wie schlafen die Kinder, wo und wie läuft das ab? Das bewegt die Eltern. Sie wollen auch wissen, wieviel Zeit wir uns für die Eingewöhnung nehmen. Eltern sollten wissen: Bei Krippenkindern dauert das sechs bis acht Wochen, damit das Kind das gut schafft. Deshalb ist es wichtig, dass die Anmeldung früh genug vor Wiederaufnahme einer Beschäftigung erfolgt. Damit es keinen Stress gibt.“ Die Kita am Sonnenkamp veranstaltete nun schon ihren vierten Tag der offenen Tür. Deshalb gibt es zum Beispiel schon eine Beamerpräsentation und Infoflyer, die die Einrichtung vorstellen und erste Fragen klären. Das Familienbüro war in Gestalt von Daniel Bernhardt vor Ort und beriet zum Beispiel zu Fragen der Gebühreneinstufung. (AWO-Kindergarten „Am Sonnenkamp“)