KLEEBLATT 16. November 2016

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lokale nachrichten

KLEEBLATT

Stöbern und Staunen beim Martinimarkt

Medizinische FUSSPFLEGE

GEORG

Neuigkeiten und Altbewährtes Sarstedt (stb). Seit mehr als drei Jahrzehnten gibt es in Sarstedt den Martinimarkt, seit ein paar Jahren nicht mehr als Veranstaltung der St. Nicolai-Gemeinde allein, sondern in Kooperation aller evangelischer Gemeinden des Gemeindeverbunds. Immer beginnt der festlich-fröhliche Sonntag mit einem Gottesdienst. Doch dieses Jahr war der etwas Besonderes. Den Gottesdienst hielt zwar Pastor Matthias Fricke-Zieseniß, doch ansonsten war es in gewisser Weise ein Familienfest. Pastor i.R. Harald Groß, Gemeindeglied in St. Nicolai, feierte auf den Tag genau am 6. November sein 50. Ordinationsjubiläum und hatte sich dazu gewünscht, die Predigt zu halten und das Abendmahl auszuteilen. Sohn Matthias Groß und Schwiegertochter Heike gestalteten den musikalischen Rahmen mit Gesang und am Klavier, der Enkel las die Epistel aus dem Römerbrief. Der Paul-Gerhardt-Chor, dem auch Harald Groß angehört, sang. In seiner Predigt fand er klare Worte und bezog persönlich und politisch Position. Er verwies auf Paulus, der in seinem Römerbrief immer ganz aktuelle Themen, die die Leute bewegten, ansprach damit, was wirklich wichtig ist im Leben. Groß setzte Paulus´ Worte um in einen Appell an die Gottesdienstbesucher: „Ihr sollt nicht urteilen, vorverurteilen und verurteilen, sondern einander annehmen.“ Und auch Luther habe

Superintendent Mirko Peisert (li.) gratulierte Pastor i.R. zum Ordinationsjubiläum.

und staunend auf diesen langen Dienst am Menschen und Glauben.“ Beim anschließenden Markttreiben im Gemeindehaus Eulenstraße, war nicht nur an das leibliche Wohl gedacht, sondern es wurde auch wieder die ganze Bandbreite kreativen Werkens gezeigt, darunter eine üppige Auswahl frisch gekochter Marmeladen, Holzarbeiten aller Art und allerlei Gestricktes und Genähtes. Immer wieder ein Hingucker die Stände mit Malerei. Neu dabei auf der Empo-

Die Kaffeestube mitten zwischen den Ständen erfreute sich großer Beliebtheit. in seinem Kleinen Katechismus darauf Wert gelegt. Daraus macht der lebenserfahrene Seelsorger Harald Groß in Predigt und Gebet die hochaktuelle Aufforderung, Flüchtlinge freundlich auf- und anzunehmen: „Gottes Liebe soll unter uns sein alle Tage, wir sollen in seinem Frieden leben!“ Auch teil nahm der neue Superintendent des Kirchenkreises HildesheimSarstedt Mirko Peisert, der Grußworte sprach: „Ich schaue dankbar

re diesmal großformatige Blüten und kleine Stadtansichten in Aquarell. Gleich gegenüber konnten viele Besucher ihre Finger nicht an sich halten und streichelten sanft über die Rundungen kurviger Bronzeskulpturen. Durch eine Seitentür des Saals ging es direkt in die Kita St. Nicolai. Diese bot nicht nur Bastel- und Malangebote für die Jüngsten sowie ein Bilderbuchtheater, sondern auch Leckeres aus dem eigenen Garten. „Wir haben aus den Äpfeln, Holunder und

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Hagebutten in unserem Garten wieder Marmelade, Gelee und Saft gemacht“, erzählte Kita-Leiterin Marion Wegener. „Die Himbeeren, Kirschen und Brombeeren essen immer schon die Kinder und die Vögel, bevor sie verkocht werden können…“ Bei der diesjährigen Schätzaktion musste die korrekte Anzahl kleiner Verpackungsclips geschätzt werden. Genau 1955 waren es. Am dichtesten dran war mit 1966 Gerhard Warnke, Ursel Seemann hatte auf 1988 getippt, 1999 war die Schätzung von Ingrid Pfeng, Alizé Duval und Gerd Beckmann. Sie können sich nun aus der langen Liste der Gewinne zuerst das aussuchen, was ihnen am besten gefällt. Anschließend werden so viele Teilnehmer ebenfalls nach der Reihenfolge bedacht, bis alle Gewinne verteilt sind. Hauptpreis für den, der mochte, war diesmal ein neu gezüchtetes sogenanntes Zweinutzungshuhn, das derzeit auf dem Forschungsgut in Ruthe im Fokus steht, da die Sorte ist doppelt produktiv ist. Die Legehennen sind gute Eierlegerinnen, das Fleisch der Mast-Hähne macht sich lecker aus dem Topf oder Ofen. Im Anschluss an den Martinimarkt wanderten wieder viele Kinder mit ihrem Eltern nach einer kleinen Andacht im Laternenschein und gut beschützt von der begleitenden Feuerwehr durch Sarstedt. Eine Abordnung des Blasorchesters stimmte dazu die passenden Lieder an. n

Fabian Georg Podologe / Med. Fusspfleger

Heidi Georg Fachfusspflegerin

Öffnungszeiten: Montag - Donnerstag: 8.00 - 18.00 Uhr Freitag: 8.00 - 13.00 Uhr Termine und Hausbesuche nach Vereinbarung

Eulenstraße 12 | 31157 Sarstedt | 0 50 66 / 31 93

Musikzug Förste

Jahreskonzert am 4. Adventswochenende

Förste. Der Musikzug Klein Förste lädt zu seinem diesjährigen großen Jahreskonzert am 4. Adventswochenende in das Dorfgemeinschaftshaus Ahrbergen. Nach zwei Jahren freut sich der Musikzug wie früher, am 4. Adventswochenende zwei Konzerte aufführen zu können. In diesem Jahr aus organisatorischen Gründen am Freitag, dem 16.12.2016 um 19.30 Uhr und am Samstag, dem 17.12.2016 um 15.00 Uhr. Die Wiederaufnahme der Konzerte im Advent war vielfach gewünscht worden. Nach mehreren Dirigentenwechseln in den vergangenen Jahren konnte der Verein im Februar 2016 Horst Janssen als festen Dirigenten finden. Mit ihm ist es möglich, die alte Konzerttradition wieder aufleben zu lassen. Natürlich haben sich Dirigent und Musikzug musikalisch für das diesjährige Konzert viel vorgenommen. Ein vielseitiges, mitreißendes und bewegendes Musikprogramm wird intensiv geprobt. Auf dem Programm stehen zudem weihnachtliche und festliche Melodien, die zum Weihnachtsfest gehören. Eintrittskarten sind an der Abendkasse erhältlich und kosten für Erwachsene 8 Euro, Kinder 4 Euro. Karten im Vorverkauf sind erhältlich im Ahrberger Lädchen, Hildesheimer Str. 35, Ahrbergen und bei Marco Röhle, T. 0160-8118026, Heinz-Joachim Diekmann, T. 05066-901458, Sigbert Liebelt, T. 05121-770189 und Bärbel Busche T. 05127-3160 n

Ein Krokodil für den Bruchgraben und eine Achse für den Bahnhof

Stadt erhält ungewöhnliches Vermächtnis

Sarstedt (stb). Für seine Freunde war er „Hannes“, so stellte er sich selber vor. Für die Behörden hieß er Friedrich-Wilhelm Hanne. Der ehemalige Werksmeister bei VW, 1927 als Sohn eines Lehrers in Celle geboren, wohnte seit 1965 in einem Reihenhaus im Föhrenweg am Kipphut. Von dort brach der vielseitig Interessierte auf zu Reisen in aller Herren Länder. Er war in Nordafrika und Südamerika, Osteuropa und Asien. Noch im Sommer 2016, kurz vor seinem Tod am 7. August, machte er eine Bildungsreise nach Usbekistan, plante für 2017 eine Reise nach Timbuktu. Hanne war einer der Ersten,

die sich, so sein Testamentsvollstrecker Wolfgang Thomas, an eine Teildurchquerung der Sahara mit dem eigenen Wagen wagten. In seinem Haus zeugten Mitbringsel aller Art von seinen Exkursionen. Und auch in Sarstedt machte er manches anders als andere Bürger. Als Hobbyimker baute er einen Schaukasten, der vielen Schülerinnen und Schülern bei Schulausflügen Einblick in das Treiben in einem Bienenstock ermöglichte. Statt Primeln und Gartenzwergen stellte er sich 1968 die „gekröpfte Achse“ einer Dampflokomotive der Baureihe 44 auf eine kleine, selbst-

verlegte Gleisstrecke in den Vorgarten, eine Rauchgasklappe der Güterzuglok hängte er an die Fassade. 700 DM hatte er damals für die Achse der Deutschen Bundesbahn gezahlt und sie dann mit Muskelkraft, Rollen- und Seilzugsystemen in den Föhrenweg geschafft. Aus großen Metallteilen gestaltete er für seinen Garten zudem zwei Saurier, einem geflügelten Krokodil ähnlich. Nach seinem Tod, so verfügte der Handwerker mit den vielen Hobbys, sollten Achse und Rauchgasklappe der Stadt Sarstedt vermacht werden, zur Aufstellung am Sarstedter Bahnhof, das größere der stählernen Fabelwesen sollte die hannoversche Steinmetzmeisterin Ricarda Skibbe bekommen. Skibbe gehörte zu den langjährigen Freunden, die Hanne als unerschrocken in jeder Beziehung erlebten. „Ich kenne kaum jemanden, der so interessiert war“, so Skibbe. „Er hatte vor nichts Angst, ist nie stehengeblieben, hat sich für Zeitgenössisches und aktuelle Technik geöffnet, auch für moderne, abstrakte Kunst.“ In Sarstedt habe er über das Los der Kriegsgefangenen geforscht, sich für die Errichtung eines Mahnmals eingesetzt, wie

zum Beispiel das „Denkmal gegen das Vergessen“ in Sulingen, eine Arbeit, die er jedoch nicht zu Ende habe bringen können. Am vergangenen Samstag hat das THW die rund 4 Tonnen schwere gekröpfte Achse von ihrem kleinen Gleisbett am Föhrenweg in stundenlanger Arbeit und mit Hilfe eines Autokrans gehoben und zum Bahnhof gebracht. Dort hatte der Bauhof der Stadt Sarstedt bereits ein Fundament, einem Stück Gleisbett nachempfunden, vorbereitet. Koordiniert wurde die Aktion vom Bauamt der Stadt Sarstedt. Die kleinere der beiden Metallechsen wird, so eine Entscheidung von Nachlasspfleger und Bauamt, demnächst an der Brücke über den Bruchgraben in Höhe des Festplatzes aufgestellt werden. Denn das geflügelte Krokodil passt, so finden die Beteiligten, hervorragend zu dem Sarstedter Traditionslied, in dem es heißt „Auf der Bruchgrabenbrücke sitzt ein Krokodil, wackelt mit dem Schwanze, weiß nicht was es will.“ Nun werden künftig Sarstedts Bürgerinnen und Bürger dem Tierchen beim Unschlüssigsein zuschauen können. n

Rethener Schützen

Vereinmeister geehrt Rethen. Die Schützengesellschaft Rethen hat am 5. November im Schützenhaus ihre Vereinsmeister ermittelt. Bereits 14 Tage zuvor wurden auf dem Schießstand in Gleidingen die Vereinsmeister im Kleinkaliber ausgeschossen, an diesem Samstag wurden die Sieger für die Disziplinen Luftgewehr und Luftpistole gesucht. Nach spannenden Wettkämpfen standen die Meister in den unterschiedlichen Disziplinen und Altersgruppen fest. Trotz des Wetters wur-

de im Anschluss an die Siegerehrung gegrillt - es wurde ein gemütlicher Abend. n

Von links nach rechts: Werner Borsum (1. Vorsitzender), Jan Manfras, Eva Lindner, Heike Janßen, Christiane Musch, Torsten Borsum, Horst Ruppert, Peter Rattay und Thorsten Hanusa, vorne Reinhard von Hermanni, Wolgang Hampel (Oberschießsportleiter), Jürgen Paduch und Herbert Hanusa.

Einladung zur Weihnachtsfeier Sarstedt. Das Netzwerks Asyl in Sarstedt lädt am Sonntag, dem 11. Dezember 2016 von 15 bis 17 Uhr in den Pfarrsaal der Gemeinde Heilig Geist, Bischof-von Ketteler-Platz 1 zu einer Weihnachtsfeier ein. Bei Kaffee und Kuchen möchte der Verein das Jahr besinnlich ausklingen lassen und bittet die Teilnehmer um eine Kuchen- oder Keksspende für das süße Buffet. Für die Kinder ist eine kleine Überraschung geplant, die deshalb unter Angabe des Alters und Geschlechts bei den Organisatoren bis Freitag, den 25.11.2016 unter begegnung-netzwerk-asyl-sarstedt@gmx. de angemeldet werden können. n

Kindern Erholung schenken Landkreis Hildesheim. Jeden Sommer kommen auf Einladung der Ev.luth. Landeskirche Hannovers weißrussische Kinder aus der Region Gomel zu einem vierwöchigen Erholungsaufenthalt nach Niedersachsen und auch nach Hildesheim. Gomel liegt in der Nähe von Tschernobyl und ist eine Region, die von der Reaktor-Katastrophe im Jahr 1986 besonders schlimm betroffen ist. Für die Kinder werden noch Gasteltern gesucht. Auch drei Jahrzehnte nach dem Supergau von Tschernobyl ist die Hilfe nötiger denn je. Die Folgen der radioaktiven Verstrahlung lassen immer noch viele Menschen erkranken. Viele, auch junge Menschen sterben. Ein Viertel des Bruttosozialproduktes der Ukraine wird jährlich für den Umgang mit den Folgen des Reaktorunfalls benötigt. Auch Weißrussland ist in dem südlichen Teil, über den die Wolke 1986 hinweg zog, betroffen und belastet. Während des vierwöchigen Aufenthaltes vom 31. Mai bis 28. Juni 2017 erholen sich die Kinder im Kirchenkreis HildesheimSarstedt und stabilisieren ihre Gesundheit nachhaltig, wie medizinische Untersuchungen erwiesen haben. Um den Gasteltern die Arbeit zu erleichtern, werden die Kinder unter der Woche von 9 Uhr bis 15 Uhr von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Arbeitskreises betreut. Außerdem verbringen die Kinder gemeinsam eine Woche im Harz. Wer sich für eine Gastelternschaft entschließt, sollte bereit sein, zwei Kinder in dieser Zeit aufzunehmen. Für die Gasteltern ist es eine Entlastung und für die Kinder ist einfacher, dass sie miteinander in ihrer Sprache reden können. Das vertreibt mögliches Heimweh. Falls jemand kein Kind aufnehmen kann, aber trotzdem helfen möchte, kann er finanziell auch die Patenschaft für ein Kind übernehmen. Ansprechpartnerin für die Region Hildesheim ist die Koordinatorin Ines Krill, T. 05121-2889750, Mobil 0173-2192158 oder per Mail an ines.krill@web.de. n

Musik zum Advent Gleidingen. In diesem Jahr findet das Adventskonzert der Instrumentalgruppen und des Kinder- und Jugendchors der St. Gertrudengemeinde am ersten Advent, dem 27. November 2016 statt. Ab 17 Uhr wird den Zuhörern ein buntes Programm geboten. Unter anderem laden der Posaunenchor und sein Nachwuchs unter Leitung von Britta Kansteiner zum Mitsingen ein. Die Gitarren- und Flötengruppen, geleitet von Yvonne Senk, begleiten den Kinder- und Jugendchor. Auch ein paar Vortragsstücke werden zu hören sein. Der Eintritt ist kostenlos. Alle Beteiligten freuen sich auf viele Zuhörer in der St. Gertrudenkirche. n


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