KLEEBLATT 03. Mai 2012

Page 7

lokale nachrichten

03. Mai 2012

Was für ein Samstag! Sarstedt (cn). Beim 2. Bürgerfrühstück zeigte sich Sarstedt von seiner schönsten Seite. Superwetter, Superstimmung, Superveranstaltung war das einstimmige Fazit aller Beteiligten. 7.00 Uhr Noch ist alles ruhig in der Sarstedter Innenstadt. Erste Sonnenstrahlen kitzeln die nach und nach eintreffenden Helfer und lassen Sorgenfalten der Organisatoren zumindest im Hinblick auf das Wetter verschwinden. In der Begegnungsstätte der AWO werden die von der Bäckerei Oppenborn gestifteten Brötchen in Tüten verpackt.

9.30 Uhr Die Innenstadt füllt sich mehr und mehr, die verfügbaren Plätze werden rar. Rührei mit Speck, Joghurt, Eier und köstlicher Brotbelag finden aus den mitgebrachten Picknickkörben den Weg auf den Tisch und werden einvernehmlich mit den Banknachbarn geteilt. Wer das Glück hat, einen Platz vor dem Reiseland zu ergattern, wird mit einem Piccolo begrüßt, andernorts macht Prosecco mit und ohne Erdbeeren die Runde.

Gäste des Bürgerfrühstücks. Darunter auch Monica Fusch, die Schulleiterin der Albert-Schweitzer-Schule, die mit einigen Schülern frisches, selbstgemachtes „Original Sarstedter Popcorn“ verkauft. Aufmerksam lassen Andrea Satli und Natalie Czarniecki vom Organisationsteam ihre Blicke über die Tische schweifen und legen fröhlich hier noch einmal Butter und dort noch einmal etwas Zucker nach. 11.00 Uhr

8.00 Uhr Unter Anleitung von Peter Glaser und mit tatkräftiger Unterstützung der Bauhof-Mitarbeiter werden die unter anderem von Trinkgut und der Kulturgemeinschaft zur Verfügung gestellten Bierzeltgarnituren in der Fußgängerzone aufgestellt. Nach und nach entsteht so mit über 60 Tischen und Bänken die wohl bisher längste Frühstückstafel Sarstedts. Fleißig haben Schülerinnen und Schüler der Albert-Schweitzer-Schule in den vorangegangenen Tagen unter Anleitung von Christiane Vajen kleine Frühstückstüten aus Papier mit Sand gefüllt, um daraus kleine Blumenvasen zu basteln, die nun dekorativ neben Schälchen mit Milch, Zucker und Butter auf den Tischen platziert werden. Einladend leuchten die Brötchentüten in fröhlichem Orange, dazwischen stellt Claudia Duval die von Koxinel gespendeten Marmeladengläser.

9.00 Uhr Die ersten Gruppen haben „ihren“ Tisch bereits gedeckt und freuen sich auf einen schönen Tag. Einige nutzen die Gelegenheit, um noch in Ruhe eine Zeitung zu lesen, bevor es richtig losgeht. An anderer Stelle wird noch eifrig gearbeitet. Monika Haselsteiner verteilt Platten mit Wurst und Käse auf den Tischen vor dem Schuhhaus Link, ihre Mitarbeiterinnen stellen frischen Kaffee dazu. „Wir haben überwiegend ältere Kunden, für sie ist es beschwerlich, ein Picknick mitzubringen. Darum haben wir sie komplett eingeladen“, erzählt sie.

10.00 Uhr An allen Tischen lassen sich fröhliche und gutgelaunte Sarstedter das Frühstück schmecken. Viele haben sich mit Freunden oder Nachbarn verabredet, wie auch Achim und Andrea Melcher, die mit Freunden aus Heisede den sonnigen Samstagmorgen in der Sarstedter Innenstadt genießen. Die Mitarbeiterinnen der Diakoniestation nutzen die Gelegenheit zum Mitarbeiterfrühstück, ebenso die Erzieherinnen des St.

Nicolaikindergartens. Sie lassen sich bei einem kleinen Pläuschchen vor dem Schreibbasar Petri und Waller die von Harald Petri vorbereiteten kalten Platten schmecken. Etwas weiter, auf dem neu gestalteten Rathausplatz, vergnügen sich währenddessen die FSV-Fußballer der U11 nach einem ausgiebigen Frühstück bei den Wasserspielen oder an der Spielstation gleich nebenan. Hier hat auch Anna Pantel einen Platz gefunden. Mit ihrer Geige sorgt sie für dezente musikalische Untermalung. 10.30 Uhr

Die Big Band des Gymnasiums unter der Leitung von Karin Müller-Rothe spielt vor dem Rathaus zur musikalischen Unterhaltung auf. Trotz kleinerer Besetzung - einige der Mitglieder der Band stecken gerade mitten in den Abiturklausuren - sorgt sie wie gewohnt für super Stimmung und begeistert die Zuhörer. 11.30 Uhr Erste dunkle Wolken ziehen auf. Aber sie können niemanden mehr erschrecken. Die Sarstedter haben das Frühstück längst beendet und packen nun langsam die wenigen verbliebenen Reste wieder in ihre Körbe. Einige nutzen die Gelegenheit, noch ein wenig durch die Geschäfte in der Innenstadt zu bummeln und ein paar Einkäufe zu erledigen. „Wenn ich schon hier in der Stadt bin, kann ich auch gleich einkaufen, was ich noch brauche“, sagt eine Besucherin. 12.00 Uhr Der Wind lässt die Tischdecken in die Luft wehen und die Helfer erneut aktiv werden. Rasch sind alle Decken abgenommen und die Tische zusammengeklappt. Nach und nach löst sich die längste Frühstückstafel Sarstedts auf. Nur eine ausdauernde Frühstücksrunde lässt sich dadurch nicht stören. „Es hieß doch bis 14.00 Uhr“, sagen sie lachend und beobachten das geschäftige Treiben um sich herum. 13.00 Uhr

Der Vorsitzende des Stadtmarketingvereins, Karl-Heinz Forster, und die stellvertretende Bürgermeisterin, Christel Brede, gehen durch die Reihen und begrüßen persönlich die

Die letzten Besucher sind gegangen, es kehrt wieder Ruhe in die Sarstedter Innenstadt ein. Karl-Heinz Forster, Vorsitzender des Stadtmarketingvereins sitzt glücklich und erschöpft vor seinem Weinlädchen. „Einfach genial“, freut er sich, und das liegt nicht nur daran, dass die Veranstaltung von den Sarstedtern so überragend

KLEEBLATT Neuer stellvertretender Ortsbrandmeister

angenommen wurde, sondern auch daran, dass man den Gesichtern der Besucher ansehen konnte, wie wohl sie sich gefühlt haben in ihrer Stadt. Sein Dank gilt natürlich der Gruppe, die das Bürgerfrühstück organisiert hat , ebenso wie allen Helfern, Vereinen, Geschäfts- und Privatleuten, die sie dabei unterstützt haben und ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre. „Anhand der ausgehängten Plakate und verkauften Platzsets ist nicht zu ermessen, wie viel Arbeit hinter der Organisation des Bürgerfrühstücks steckte“, sage er. Bereits im September 2011 fand ein erstes Treffen der 3-köpfigen Arbeitsgruppe „Tourismus/Veranstaltungen“ des Stadtmarketing Vereins statt, die sich von nun an regelmäßig traf. Nach und nach kamen dann weitere Mitglieder hinzu. Schließlich traf sich eine Gruppe von zehn Personen zunächst einmal im Monat, um die jeweils weiteren Schritte zu besprechen. „Je näher der Termin kam, desto öfter haben wir uns getroffen, denn es gab natürlich ganz viel Abstimmungsbedarf. Es galt Vereine, Geschäftsleute, die Stadt und Presse mit ins Boot zu holen und für den Tag zu gewinnen, denn ohne deren Beteiligung wäre die Veranstaltung nicht möglich gewesen“, berichtete Andrea Satli als Hauptverantwortliche für die Organisation des Bürgerfrühstücks. Da war es manchmal gar nicht so einfach, einen passenden Termin zu finden, zumal ja alle Beteiligten tagsüber beruflich in Geschäften, als Pädagogen , IT-Spezialisten oder Marketingexperten eingebunden waren. Doch es gab jede Menge zu tun. Ein Konzept über den Ablauf musste erstellt und der Stadt Sarstedt präsentiert werden, und es galt den Termin abzustimmen, um Terminüberschneidungen mit anderen Sarstedter Veranstaltungen zu vermeiden. Flyer, Plakate und Platzsets mussten entworfen werden und rechtzeitig zur Verteilung bereit stehen. Das erforderliche Equipment, wie zum Beispiel Bierzeltgarnituren und Kinderspielgeräte, waren zu organisieren. Wichtig war es auch, Sponsoren zu finden und die Geschäftsleute in der Innenstadt zu motivieren, die Platzsets zu verkaufen. Stromanschlüsse, Internetauftritt, Dekoration – es gab viel zu bedenken. Dabei war natürlich auch die Kontrolle der Kosten ausgesprochen wichtig. „Wir waren begeistert von dem großen Zuspruch in Sarstedt. Egal ob Vereine, Geschäftsleute, die Stadt Sarstedt – alle waren sehr offen und wollten helfen oder haben uns ihre Unterstützung angeboten und ohne diese Unterstützung wäre die Durchführung der Veranstaltung auch nicht möglich gewesen. Der Verkauf der Platzsets wurde über die Geschäfte in der Innenstadt organisiert, wir haben Spenden von Unternehmen erhalten, es wurde uns das Equipment wie Bierzeltgarnituren zur Verfügung gestellt, die AWO-Damen haben Kaffee gekocht, Schüler der Albert-Schweitzer-Schule haben am Tag geholfen…“, erzählt Andrea Satli. Ursprünglich war man von einer Teilnehmerzahl von ca. 300 Personen ausgegangen und war von der Resonanz überwältigt – es wurden nahezu 600 Platzsets verkauft, was eine enorme Logistik erforderte. Aber es hat sich gelohnt. Die Idee, die Bürger aus Sarstedt und aus den Ortsteilen an einen Tisch zu bringen, zum Kennenlernen, Spaß haben, Klönen mitten in der Stadt ist aufgegangen und „es hat uns allen sehr viel Spaß gemacht, die Veranstaltung zu organisieren. Ob es gleich im nächsten Jahr ein nächstes Bürgerfrühstück geben wird, muss man sehen, auf jeden Fall wird es aber eine Wiederholung geben“, n stellt Andrea Satli in Aussicht.

Gunnar Pahlke folgt auf Ulrich Häpke Ingeln-Oesselse. Nach sechs Jahren Amtszeit als stellvertretender Ortsbrandmeister in Ingeln-Oesselse wurde Ulrich Häpke in einer kleinen Feierstunde verabschiedet und Gunnar Pahlke als neuer Stellvertreter des Ortsbrandmeisters eingeführt. Bürgermeister Thomas Prinz würdigte das Wirken Häpkes als „zweiten Chef“ in der Ortsfeuerwehr des Doppeldorfes und blickte auf 40 Jahre aktiven Dienst Häpkes zurück. „Und dabei hat Ihre Frau Ihnen immer den Rücken frei gehalten“, bedankte Prinz sich auch bei Christa Häpke für deren Verständnis für das „Hobby Feuerwehr“ ihres Ehemannes. Denn die Einsätze der Feuerwehr lassen sich in keinem Kalender planen, wenn die Hilfe gebraucht wird, rücken die Einsatzkräfte aus, und zu Hause bleibt alles liegen. Nach dem Ausscheiden als Vizechef wird Häpke aber auch weiterhin der Feuerwehr treu bleiben. Neben seinem Vater Heinrich nahm auch sein Sohn Steffen an der Verabschiedung teil. Die Ernennungsurkunde zum stellvertretenden Ortsbrandmeister überreichte Bürgermeister Thomas Prinz dem 36-jährigen Gunnar Pahlke. Er wurde mit dem Amtseid in das Ehrenbeamtenverhältnis übernommen. Seine sechsjährige Amtszeit dauert nun vom 20.04.2012 bis zum 19.04.2018. Pahlke trat in den 80er Jahren in die Jugendfeuerwehr des Doppeldorfes ein. Er engagierte sich dort schon frühzeitig, hatte den Posten des Gerätewartes inne, später die Funktion des Gruppenführers. Nun wird er zusammen mit Ortsbrandmeister Frank Bezdiak die Geschicke der Ortsfeuerwehr leiten. Weitere sechs Jahre im Amt des Ortsbrandmeisters bleibt Frank Bezdiak. Stadtbrandmeister Hartmut Hoffmann bedankte sich bei Ulrich Häpke und seiner Frau Christa für die Arbeit und das Verständnis in den letzten Jahren und würdigte mit einem großen Blumenstrauß die Entbehrungen der letzten Jahre. Er erinnerte aber auch deutlich daran, dass der Feuerwehrentwicklungsplan der Stadt nun langsam auch weiter verfolgt werden müsse. Bürgermeister als auch Verwaltung hörten diese mahnenden Worte. Abschnittsbrandmeister Eric Pahlke als auch Ortsbrandmeister Frank Bezdiak bedankten sich ebenfalls bei Häpke für seine geleistete Arbeit und riefen Gunnar Pahlke ein herzliches Willkommen zu. Von der Ortsfeuerwehr gab es für Christa Häpke ebenfalls Blumen. Mit einem lauten und donnernden, dreimaligen „Gut Wehr“ endete die Versammlung. Anschließend saßen die Teilnehmer noch bei einem Imbiss gemütlich einige Stunden im Feuerwehrhaus in der Bokumer Straße zun sammen.

Leserbrief

Hier wiehert der Amtsschimmel! Seit einigen Wochen parkt auf dem Festplatz in Sarstedt die mobile Station für Mammografie. Da mir eine solche Untersuchung ärztlich empfohlen wurde, dachte ich: „geh’ mal fragen, ob die Fahrt nach Hildesheim vermeidbar wäre!“ Das Mobil steht praktisch vor meiner Haustür. Die Enttäuschung war groß, als mir klipp und klar erklärt wurde, dass für mich eine Nutzung auf keinen Fall möglich sei. Warum? Ich bin leider schon 79 und die Annehmlichkeit einer Untersuchung vor Ort ist nur Frauen von 50 - 70 vorbehalten! Die Alten, so sie denn unbedingt wollen, haben eine Praxis in Hildesheim aufzusuchen. Ist das gerecht? Ich fühle mich verarscht, denn auch ich zahle von meiner Rente Krankenkassenbeiträge! Ruth Kaune

7


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.