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KKL-JNF International – wir leisten unseren Beitrag

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SambuSak

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Die Welt steht vor politischen und ökologischen Herausforderungen. Dies bietet der KKL-JNF-Beauftragten Karine Bolton Chancen zur Zusammenarbeit mit anderen Ländern und internationalen Foren, die sich mit diesen Themen beschäftigen.

Für Karine Bolton ist das jedoch nicht nur ein Mittel zum Austausch von Wissen und Gedanken, sondern auch ein Weg, den traditionellen jüdischen Imperativ des «Tikkun Olam» zu erfüllen – das Engagement für die «Reparatur» der Welt.

«Der einzige Weg zur Lösung der Probleme, die die Welt von heute konfrontieren, führt über die Zusammenarbeit mit anderen Nationen. Diese Probleme können nicht im Alleingang gelöst werden. Alles, was wir tun, beeinflusst alle anderen und umgekehrt genauso», sagt Bolton. «Unser kleiner Beitrag zu diesen globalen Bemühungen besteht darin, unser Know-how grosszügig und praktisch kostenfrei zu teilen».

Bolton war schon immer von den Umwelt-Forschungsarbeiten ihrer Kolleginnen und Kollegen beim Amt für Forstwesen und Landentwicklung vom KKL-JNF fasziniert. Als die Organisation dann im Jahr 2008 erstmals an der UN – Klimarahmenkonvention teilnahm (UNFCC), wo ein internationales Abkommen zur Umwelt erarbeitet wurde, das »die gefährliche menschliche Einmischung in das Klimasystem» bekämpfen soll, wurde ihr klar, welch bedeutenden Beitrag der KKL-JNF zu solchen internationalen Foren leisten könnte.

«KKL-JNF ist Israels Forst- und Landentwicklungsbehörde. Somit sind nachhaltige Entwicklung und der Kampf gegen die Klimaveränderung schon längst ein Teil unserer DNA» sagt Frau Bolton. «Wir haben uns immer schon mit den Bereichen Umwelt und Klimawandel beschäftigt.»

Heute fährt KKL-JNFs internationaler Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel dreispurig und umfasst die Zusammenarbeit mit dem diplomatischen Korps; die Unterzeichnung gemeinsamer zwischenstaatlicher Absichtserklärungen (MOUs = Memorandum of Understanding) in diversen Bereichen; die Teilnahme an verschiedenen Arbeitsgruppen und Konferenzen zwischenstaatlicher Regierungsforen; den Austausch internationaler Fachdelegationen zwischen Israel und seinen Partnerländern (nach Unterzeichnung gemeinsamer MOUs) sowie die Umsetzung internationaler Projekte.

Unlängst erhielt der KKL-JNF seinen ersten Surenexus-Zuschuss der EU für ein dreijähriges Agrivoltaik-Projekt mit sieben Ländern, fünfzehn Partnern und vier Demonstrationsstandorten. In der Agrivoltaik geht es um die Verwendung von Sonnenkollektoren in Verbindung mit Pflanzenanbau. Dabei soll der Landnutzungswettstreit zwischen Energie- und landwirtschaftlicher Produktion erleichtert werden, indem der Boden unter den Paneelen für den Anbau von Nutzpflanzen genutzt wird. Der erste grosse Pilotstandort wird in Israel sein.

Der KKL-JNF unterstützt auch einen fünftägigen Studienreisebesuch von Forstfachleuten aus Mittelmeerländern wie Spanien, Italien, Griechenland, Marokko, der Türkei und Zypern.

Eines der Projekte von KKL-JNF, das im kenianischen Turkana durchgeführte Landwirtschafts- und Wasserscheide-Managementprogramm namens «Furchen in der Wüste», geht dank der Unterstützung von KKL-JNF-Schweiz nun bereits in seine dritte Phase. Bei diesem landwirtschaftlichen Entwicklungsprojekt arbeitet der KKL-JNF mit dem israelischen Arava-Institut, der spanischen katholischen Missionarsgemeinschaft St. Paul the Apostle

(MCSPA Kenia) und den lokalen halbnomadischen Gemeinschaften zusammen, indem es im Norden Kenias im Gebiet der Turkana Feldbestellung einführt. Ziel des Projekts ist der Aufbau lokaler Kapazitäten für eine nachhaltige Landwirtschaft. Damit soll die Nahrungsmittelproduktion angekurbelt und somit mehr Ernährungssicherheit geschaffen werden (siehe 17 SDGs der UN).

Kenia ist sehr offen für Hilfe aus Israel. Dieses Projektmodell bringt nicht nur Ernährungssicherheit, sondern auch mehr physische Sicherheit, denn wenn es keine Ernährungssicherheit gibt, kommt es zur Migration von Menschen und es entsteht ein Vakuum, das Raum für Terrororganisationen schafft.

SPENDEN SIE JETZT!

Mit ihrer Spende helfen Sie dem KKL-JNF, dieses wichtige Projekt umzusetzen.

- Verein Jüdischer Nationalfonds (Schweiz)

- IBAN CH54 0900 0000 8002 1891 0

- Stichwort: 19658 Turkana

Für das in Planung befindliche Ernährungssicherungsprojekt ist die Arbeit mit sudanesischen Flüchtlingsfrauen im Tschad vorgesehen. «Wir sprechen von einem schweren Wasserproblem, das die Grundexistenz im Tschad bedroht. In diesen Entwicklungsstaaten handelt es sich dabei buchstäblich um eine Frage von Leben und Tod»

Im vergangenen November nahm Israel anlässlich der Konferenz zum Klimawandel (COP27) im ägyptischen Scharm El-Scheich an einer weiteren COP teil. Auch der KKL-JNF war als Teil der israelischen Delegation mit von der Partie. Mehr als 30’000 Konferenzteilnehmer besuchten die Veranstaltung in Ägypten. Für den KKL-JNF war es wichtig vor Ort zu sein, um an erfolgreichen Side-Events Israels Forstdienst- und Landentwicklungsbehörde zu präsentieren.

Diese neue Wirtschaftsoption bietet nicht zuletzt spezifisch Frauen eine Chance zur finanziellen Emanzipation, da sie die Mehrheit der Programmteilnehmer darstellen. Indem man die biologische Vielfalt wiederherstelle und durch die Sanierung abgetragener Bodenflächen die Auswirkungen des Klimawandels bekämpfe, seien die Menschen in der Lage, ihren Familien mehr Nahrung zu bieten und ihre Produkte auf dem Markt zu verkaufen. Dies verbessere wiederum ihre Einkommenssituation und ermögliche ihnen, Kleidung zu kaufen, die Schulgebühren zu bezahlen und ihre Kinder zur Schule zu schicken.

Anfang Februar 2022 unterzeichnete der KKL-JNF eine gemeinsame Absichtserklärung mit der Republik Tschad. Inzwischen wurde bereits eine technische Delegation vor Ort geschickt und in Israel fand eine Begegnung mit dem Tschader Präsidenten statt. Derzeit geht man gerade die Umsetzung von zwei Pilotprojekten an − das eine basiert auf dem «Furchen in der Wüste»-Modell von Turkana, beim anderen handelt es sich um einen vom Tschad erbetenen Technologieaustausch zum Anbau von Dattelbäumen, der die örtlichen Methoden verbessern soll.

Ägyptische Experten hätten sich an Gesprächen mit dem KKLJNF interessiert gezeigt, während sowohl Saudi-Arabien als auch Katar inoffiziell sogar erste Kontaktangebote unterbreitet hätten, - so Bolton.

Die auf der COP geknüpften Kontakte begännen, Früchte zu tragen, sagt Bolton. Aktuell sei man mit führenden zwischenstaatlichen Organisationen wie dem Center for International Forestry Research und dem World Agroforestry Center im Gespräch.

Ihre Aufgabe sei es, das grosse Ganze im Auge zu behalten, wenn es für die Organisation um Fragen der internationalen Beziehungen in technischen Bereichen gehe, schloss Bolton. In diesem Sinne koordiniere ihre Abteilung alles, was mit den Kontakten des KKL-JNF zu bekannten zwischenstaatlichen Organisationen, internationalen NGOs, Ministerien und Experten verbunden sei, um die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch zu fördern.

Unsere KKL-JNF-Partnerbüros im Ausland sind für uns dabei äusserst wichtig, um diese Verbindungen im Ausland ausfindig zu machen und die zur Förderung der Ziele von KKL-JNF nötigen Kontakte zu schaffen. In diesem Sinne: «Tikkun Olam» –gemeinsam mit dem KKL-JNF.

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