Kirchenblatt 0920 Buchsgau

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aus kirche und welt

CORONA-KRISE: MIT CARITAS FÜR DIE SCHWÄCHSTEN Armutsbetroffene Familien und Menschen am Existenzminimum fallen in der aktuellen Corona-Krise erst recht durch die Maschen. Täglich erhält die Caritas Hilfsanfragen. Dank der grossartigen Solidarität der Schweizer Bevölkerung kann unbürokratisch erste Überbrückungshilfe geleistet werden. Die Spendengelder von Caritas und Glückskette werden über die Kirchliche Sozialberatung Caritas Solothurn als Nothilfe für Betroffene im Kanton Solothurn ­verwendet, beispielsweise in Form von Einkaufsgutscheinen oder als Schuldenvorbeugung für die Bezahlung einer Rechnung. Wie stark sich die Corona-Krise auf Menschen in prekären Situationen auswirkt, zeigt sich zurzeit auch im Caritas-­Markt. Der Laden in Olten wird rege genutzt. Dies zeigt, wie wichtig ­dieses Angebot für armutsbetroffene Menschen ist. Gleichzeitig wird die ­finanzielle Lage des Caritas-Marktes stark strapaziert. Der Laden lebt nicht von ­Gewinnmargen aus dem Verkauf an Bedürftige, die ­Einnahmen des geschlossenen Secondhandladens fallen weg, und die Corona-­Sicherheitsmassnahmen ­verlangen ­zusätzliches Personal. Der Caritas-­Markt ist deshalb selbst auf ­Unterstützung ­angewiesen, um weiterhin für die Schwächsten da sein zu ­können. Caritas Solothurn ist deshalb für die Corona-­Nothilfe und für ihre ­Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen auf ­weitere Spenden und ­Sponsorengelder angewiesen.

Dietrich Bonhoeffer

Der Evangelische Theologe Dietrich ­Bonhoeffer wurde vor 75 Jahren im KZ Flossenbürg von den Nazis ermordet. Bonhoeffer war ein Gegner des Nationalsozialismus und einer der bekanntesten Vertreter der «Bekennenden Kirche». Die «Bekennende Kirche» war eine evangelische Oppositionsbewegung. Sie wandte sich gegen die «Deutschen Christen», jenem Teil der Evangelischen Kirche, der dem Nationalsozialismus anhing. Bonhoeffer pflegte zahlreiche Verbindungen in die Schweiz, insbesondere zum Basler Theologieprofessor Karl Barth. Mit seinen Schweizer Freunden konnte er verschiedenen Jüdinnen und Juden zur Flucht in die Schweiz verhelfen. Er bekam 1940 Redeverbot und wurde 1943 inhaftiert. Seine Briefe aus dem Gefängnis handelten von christlichem Widerstand und einem glaubhaften Leben nach der Bergpredigt Jesu. Sein Name und sein Gedenken stehen stellvertretend für die vielen Christinnen und Christen, die sich für Menschlichkeit und gegen die Gewaltherrschaft engagierten und dafür ihr Leben verloren hatten.

ÖKUMENISCH HEIRATEN

Vor 50 Jahren fiel das «Mischehen-Verbot». Vorher war es den Katholikinnen und Katholiken verboten, eine Ehe mit Andersgläubigen einzugehen. Dieses Heiratsverbot brachte viel Leid, Familienstreit und Gewissensnöte über frühere Generationen. Nachdem das Konzil die Ökumene positiv bewertet und zur Aufgabe der Kirche gemacht hatte, erlaubte Papst Paul VI. am 31. März 1970 auch «konfessionsverbindende» Ehen. Es ist heute kaum noch nachvollziehbar, wie stark die Lebenswelten damals nach Konfessionen getrennt waren. Trotzdem gab es zunehmend Paare, deren Liebe grösser war als die konfessionellen Grenzen. Sie galten früher für die Kirche als «verlorene Kinder» und wurden ausgeschlossen. Das ist seither nicht mehr so. Doch auch heute muss eine Formdispens eingeholt werden, damit eine ökumenische Eheschliessung auch nach katholischem Kirchenrecht gültig ist. www.kath.ch

FABIENNE NOTTER GESCHÄFTSLEITERIN CARITAS SOLOTHURN www.caritas-solothurn.ch CH76 0900 0000 6053 8266 5

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TITELSEITE: Glocke im Kirchturm von Selzach (Bild Daniel Kilchenmann)


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