jugend@meditation
2017 | 7
DANIELE SUPINO
19. MÄRZ – 1. APRIL
«DAS MITGEFÜHL IST EIN WUNDERBARER WERT»
für römisch-katholische Pfarreien im Kanton Solothurn
Die 18-jährige Nora Lüthi aus Subingen spielt Tennis, Klavier und liest gerne Fantasybücher. Sie besucht die Kantonsschule Solothurn und hat soeben ihre Maturarbeit zum Thema «Meditation» geschrieben.
49. Jahrgang | Erscheint alle 14 Tage ISSN 1420-5149 | ISSN 1420-5130
ADRESSÄNDERUNGEN sind an das zuständige Pfarramt Ihrer Wohngemeinde zu richten. Der Inhalt des Pfarreiteils (Seiten 9 – 31) liegt in der Verantwortung der einzelnen Pfarreien.
Nora, was ist eigentlich «Meditation»? Meditation ist eine spirituelle Praxis zur Beruhigung der Seele. Die meisten Religionen haben irgendwelche Meditationsformen, alle haben als Ziel die innere Beruhigung. Was war das Ziel deiner Arbeit? Ich wollte herausfinden, welche Auswirkungen die Meditation auf Psyche und Körper hat. Und, hast du etwas herausgefunden? Nach einem Monat merkte ich noch nicht viel. Aber nach zwei Monaten bemerkte ich erste positive Auswirkungen: Ich konnte besser mit Stress, Prüfungsdruck und Provokationen umgehen. Wie meditierst du? Ich benutze die Meditationsform Vipassana. Ich lege das Handy weg, setze mich bequem hin, konzentriere mich auf die Atmung, versuche an nichts zu denken. Wenn Gefühle in mir aufkommen, versuche ich sie, wie von aussen anzuschauen, aber nicht an mich herankommen zu lassen. Nicht immer gelingt es. Wichtig ist die Erkenntnis, dass jede meditative Erfahrung mich weiterbringt. Es gibt also keine Meditation, die nichts bringt. AZA 4500 Solothurn
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Pfadi Kanton Solothurn
PFADI-SCHNUPPERTAG SAMSTAG, 25. MÄRZ 2017 www.pfadi.org
Was ist der Unterschied zwischen Beten und Meditieren? Der grösste Unterschied ist, dass Meditieren nicht zwingend religiös sein muss. Ich z. B. habe es nicht aus einem religiösen Grund gemacht. Aber die Meditation hilft mir, neue Seiten von mir kennenzulernen. Mit der Herzensgüte-Meditation habe ich gelernt, anderen Menschen ohne Vorurteile zu begegnen und mich in andere hineinzufühlen. Ich finde, dass das Mitgefühl ein wunderbarer Wert ist! Würdest du das Meditieren auch anderen Jugendlichen raten? Unbedingt! Am Anfang rate ich allen, sich bei der Meditation führen zu lassen. Ich kann das Buch mit der CD von Jack Kornfield, «Meditation für Anfänger» empfehlen. Täglich sollte man ungefähr 15 Minuten lang aufwenden. Und sehr wichtig ist: Man soll nicht auf irgendwelche Erlebnisse hoffen oder warten, sondern eine Haltung der Offenheit einnehmen und sich auf Neues einlassen. Was hast du für Zukunftspläne? Willst du Psychologie studieren? Nein, nein! Ich möchte gerne Englisch studieren und dann Gymnasiallehrerin werden.