Kiez und Kneipe 07/2014

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MONTIS CRUCIS NOCTES LONGAE SUNT

Lokalblatt und Wirtschaftszeitung . Von Nachbarn für Nachbarn Juli 2014 . 10. Jahrgang Und das steht drin Planer der Großstadt – Portrait S. 2 20 Jahre für die Pressefreiheit – S. 3 Bowie im Gropiusbau – S. 5 Kiezjournalisten tagen – S. 13

Schuld sind stets die Anderen Wenn das mit Schuld oder Nichtschuld so einfach wäre. Da sind die Unterstützer der Flüchtlinge, die sich geradezzu dafür zerreißen, dass ihre Schützlinge weiterhin in absolut menschenunwürdigen Bedingungen leben müssen, denen sie sich selbst keine zwei Tage aussetzen würden. Da ist ein Senat, der sich darüber wundert, dass ihm die Flüchtlinge nicht über den Weg trauen, nachdem er die Zusagen der letzten Verhandlungen einfach nicht eingehalten hat. Und dann ist da auch ein Bezirk, der eigentlich eine geniale Lösung für das Problem hat, die aber offenbar so schlecht kommunizierte, dass es keiner gehört hat – oder hören wollte. Und dann sind da auch die Flüchtlinge selbst. Sie sind sehr gut darin, Protest zun organisieren. Aber das Haus, ihre Gemeinschaft, haben sie nicht organsiert. Hätten sie das hinbekommen wäre vielleicht niemals geräumt worden. Peter S. Kaspar

Gratis zum Mitnehmen

Schul-Räumung wird zum Geduldsspiel Gewaltiges Polizeiaufgebot soll Neubesetzung verhindern

Es war fast wie am 1. Mai. Lange Kolonnen von Polizeimannschaftswagen, alle mit exotischen Kennzeichen aus anderen Bundesländern, irrten durch den Kiez, suchten in der Skalitzer Straße den Hermannplatz oder in den Zossener die Ohlauer Straße. Unterdessen riegelte die Berliner Polizei einen ganzen Straßenblock um die Schule hermetisch ab. Warum die Polizei nun derart aufrüstet, ist selbst Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann schleierhaft. Die Aufgabe der Beamten sei es gewesen, den Umzug der Menschen aus der Gerhart-Hauptmann-Schule zu gewährleisten und einen Neueinzug, wie damals auf dem Oranienplatz, zu verhindern. »Da braucht es eher nicht 900 Beamte und Beamtinnen und Maschinengewehre.« Wie schon am Oranienplatz wiederholt sich

HERMETISCH ABGERIEGELT wurde die GerhartHauptmann-Schule während der Räumung. Foto: psk nun ein endloser Verhandlungsmarathon mit einem harten Kern von Besetzern, die die Schule nicht räumen wollten. Am ersten Tag der Aktion hatten allerdings schon 200 Besetzer die Schule verlassen und waren in anderen Unterkünften untergekommen. Die noch verbliebenen Flüchtlinge begründeten ihren Widerstand damit,

dass zahlreiche Zusagen, die im Zuge der Räumung des Oranienplatzes gemacht wurden, am Ende nicht eingehalten wurden. Dass es nun Ende Juni zu dem Umzug und der Räumung gekommen ist, hat wohl mehrere Gründe. Tatsächlich waren die Zustände in der einstigen Schule völlig untragbar geworden – für über 250

Menschen gab es gerade mal eine Dusche und nur wenige funktionierende Toiletten. Zudem war die Stimmung immer aggressiver geworden. Streitigkeiten führten schnell zu Gewalttätigkeiten, die auch, wie Ende April schließlich passiert, tödlich enden konnten. Zudem war sexuelle Belästungung an der Tagesordnung. Am 3. Juni legte das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg einen Beschluss vor, was in Zukunft mit der Gerhard-Hauptmann-Schule passieren solle. Danach soll das Haus zu einem internationalen Flüchtlingszentrum ausgebaut werden. soziale, (inter-) kulturelle, rechtliche, medizinische, therapeutische und beschäftigungsbezogene, aber auch flüchtlingspolitische Projekte sind in diesem Zentrum geplant. Fortsetzung auf Seite 2

Fête trotz Fußball und fiesem Wetter Die mog61-Bühne in der Fürbringer Straße lockte viel Publikum an

Viele waren gespannt auf die neue Bühne zur Fête de la Musique in der Fürbringerstraße schräg gegenüber vom Too Dark, die dieses Jahr erstmals vom Verein mog61 organisiert wurde. Trotz der Terminkollision mit dem CSD und dem Fußballspiel Deutschland/Ghana füllte sich der Raum vor der Bühne schnell und das musikalische Programm begann mit der Alternative-RockFormation »Hunter/ Denoise«, es folgte die Indie-Band »We have a Situation«. Pünktlich zur Umbaupause gab es einen kurzen kräf-

tigen Regenguss, aber die Bühne war schnell wieder trockengelegt – der dabei verwendete Schrubber wurde vom

Gitarristen von »The Groovie Cellar« kurzerhand zur Luftgitarre umfunktioniert. Weiter ging es dann mit

GUTE STIMMUNG AUF UND VOR DER BÜHNE trotz zeitweisem kräftigem Regen. Foto: phils

»Bob Double U & the Masterpiece« . Selbst die Blues-Rock-Band »Stonerunner«, die mit ihrem Gig um 21:15 Uhr parallel zum Fußballspiel den schwierigsten Startplatz hatte, hielt mit einer beeindruckenden Bühnenshow ein erstaunlich zahlreiches Publikum bei der Stange. Den Abschluss des vollauf gelungenen Festes bildete dann der Aufritt der im Kiez nicht ganz unbekannten Band mit dem griffigen Namen »Leon war fürchterlich kurzatmig und hatte die Schlüssel zum Fahrstuhl«. phils/cs


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Seite 2 Am Tresen gehört Zu den Aufgaben einer Tresenkraft – und das wird oftmals vergessen – gehört neben der Sicherstellung der Getränkeversorgung und der seelsorgerischen Betreuung der Gäste auch die Zuständigkeit für die musikalische Untermalung der ganzen Angelegenheit. Oder anders ausgedrückt: Man muss nicht nur zapfen können, sondern auch DJ-Qualitäten haben. Damit es gerade dem Stammgast nicht langweilig wird, muss natürlich ab und zu auch mal etwas anderes aufgelegt werden. Zum Beispiel letztens, als der Barmann eine Cover-Version von Trios »Da da da« auflegte. »Von wem ist das denn?«, kam die Frage. »Peter Maffay... Ach nee, warte, der andere Peter Maffay: Das ist Grönemeyer.«

Impressum K  K erscheint monatlich in einer Auflage von ca. 3000 Exemplaren Herausgegeben von Peter S. Kaspar Chefredakteur: Peter S. Kaspar Chef vom Dienst: Cordelia Sommhammer Redaktionelle Mitarbeit: Manuela Albicker Claudia Bombach Ben Eichen Almut Gothe Robert S. Plaul Selene Raible Philipp Schmidt Stefan Schmidt Cordelia Sommhammer Siegfried v. Trzebiatowski Anzeigen: info@kiezundkneipe.de Verwaltung: Manuela Albicker Adresse: K  K Fürbringerstraße 6 10961 Berlin Telefon 030-42 00 37 76 Internet: info@kiezundkneipe.de www.kiezundkneipe.de Druck: KOMAG mbH Töpchiner Weg 198/200 12309 Berlin-Lichtenrade Telefon 030-61 69 68 - 0 info@komag.de

Juni 2014

Der Mann, der die Großstadt Berlin erfand Peter S. Kaspar erinnert an den Stadtplaner James Hobrecht

Den Namen hat man schon gehört. Eine Straße in Neukölln und eine Brücke in Kreuzberg tragen ihn. Der eine oder andere weiß vielleicht, dass James Hobrecht Berliner Stadtbaumeister war. Aber warum prangt seine Gedenktafel ausgerechnet am Lapidarium am Halleschen Ufer in Kreuzberg? Gedenktafeln pflegen ja meist an den einstigen Wohnhäusern der zu gedenkenden Personen zu hängen. Das Lapidarium war einst ein Pumpkraftwerk, und zwar jenes, mit dem die Geschichte der Abwasserbeseitigung und -aufarbeitung in Berlin begann. James Hobrecht ließ es einst erbauen - und Tausende von Berlinern verdanken ihm deshalb ihr Leben. Am letzten Tag des Jahres 1825 wurde Hobrecht in Memel geboren, dem heutigen Klaipeda in Litauen. Die Schule brach er ab, um Landvermesser zu werden. Er war 23, da geriet er in die Wirren der Märzrevolution und kam nach Berlin. Dort nahm seine Karriere dann wieder eine Wende. Er studierte an der Bauakademie, ohne jedoch recht zu wissen, welchem Fach-

gebiet er sich nun widmen lizeiliche Verordnung, wie sollte. die 20-Meter-Traufhöhe, So legte er sein Examen für die Hobrecht ebensoals Bauführer ab, trat wenig konnte, wie für die aber auch in den Archi- enge Hinterhofbebauung. tektenverein ein, wo er Es waren Immobilienspeberühmte Kollegen wie kulanten, die das große Gottfried Semper und Friedrich August Stüler traf. Nach Stationen in Königsberg und dem Samland wurde er mit 33 Jahren zum Leiter einer Kommission berufen, die sich über die Zukunft Berlins Gedanken machen sollte. Die Stadt wuchs in jenen Jahren explosionsartig. Der Plan, der später nach ihm benannt SAUBERMANN: James wurde, sah ein System Hobrecht. Foto: psk von Ring- und Ausfallstraßen vor und legte damit die Grundlagen für Geld witterten, wenn auf die Entwicklung Berlins möglichst engem Raum in den nächsten 50 Jah- möglichst viele Menschen ren. Mit dem allerersten zusammengepfercht wurBebauungsplan erfand den. Hobrecht hegte zuHobrecht praktisch die mindest die Hoffnung, Großstadt Berlin. dass es in den MietskaIn der Folge entstanden sernen zu einer sozialen die berüchtigten Berliner Durchmischung kommen Mietskasernen. Es wurde könnte. eng und kompakt gebaut. Eng verbunden mit dem Berühmt ist die Verord- Namen Hobrecht ist auch nung, dass ein Hof min- der sogenannte Generalsdestens 5,34 Quadratme- zug, der am Südstern seiter groß sein müsse, damit nen Ausgang nimmt und darin eine Feuerwehr- bis zum Breitscheidplatz spritze wenden könne. führt. Dadurch ist KreuzDoch das war eine baupo- berg mit Gneisenau-,

Yorck- und Blücherstraße städtebaulich entscheidend geprägt worden. 1861 wurde Hobrecht gekündingt und ging nach Schwerin. 1869 holten ihn sein Bruder Arthur, der später Oberbürgermeister Berlins wurde, und der Arzt Rudolf Virchow zurück. James Hobrecht wurde mit einer Aufgabe betraut, die vielleicht noch wichtiger als sein Hobrechtplan war. Er sollte in der Stadt ein Abwassersystem errichten. Zu jener Zeit starben zehn von 10.000 Berlinern an Typhus. Hobrecht entwickelte einen Plan mit zwölf sogenannten Radialsystemen, mit Pumpstationen, die unter Hochdruck das Abwasser durch 1,2 Meter dicke Rohre zu den Rieselfeldern außerhalb der Stadt pumpten. Zehn Jahre später war die Zahl der Typhustoten in Berlin um 70 Prozent zurückgegangen – dank des besten Abwassersystem auf dem Globus. Hobrecht erfuhr weltweite Anerkennung. Er half Städten wie Moskau, Tokio und Kairo, ihr Abwasserproblem in Griff zu bekommen. 1897 trat er in Ruhestand, 1902 starb Hobrecht in Berlin.

Von der Schule zum Flüchtlingszentrum Bezirk will mit Diakonie und Paritätischen zusammen arbeiten.

Fortsetzung von Seite 1 Nach der Vorlage sollten sogar rund 35 Flüchtlinge während der Umbauphase in der Schule wohnen bleiben. Das Zentrum wird mit einer Kapazität für 70 Personen geplant und soll unter anderem vom paritätischen Wohlfahrtsverband und der Diakonie Mitte getragen werden. Beide Verbände haben zu diesem Plan bereits ihre Zustimmung signalisiert. Ob das alles am Ende so kommt, liegt allerdings auch am Senat. Damit sind die bisherigen Planungen für die

Gerhart-HauptmannSchule, etwa die Umgestaltung zu einem Projekte-Haus, erst einmal Makulatur. So richtig viel hatten die eigens nach Kreuzberg beorderten Einsatzkräfte dann nicht zu tun. Bis auf einige Rangeleien blieb es – zumindest bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe – weitgehend friedlich. Dazu trug vermutlich der Besuch des Bundestagsabgeordneten HansChristian Ströbele bei, der wohl auch darüber verhandelte, wie viele Flüchtlinge denn noch im Haus verbleiben sollen. psk

SIE HARREN FRIEDLICH AUS: Unterstützer der Flüchtlinge an der Kreuzung Reichenberger/Ohlauer Straße. Dagegen wirkt das Polizeiaufgebot, das Kreuzberg tagelang belagert, doch ein wenig überdimensioniert. Foto: psk


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Juli 2014

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Anwälte der Pressefreiheit

Die deutsche Sektion der »Reporter ohne Grenzen« wurde vor 20 Jahren in Kreuzberg gegründet Die große Wandkarte ist ziemlich bunt – und genau das ist das Problem. Denn auf der »Weltkarte der Pressefreiheit«, die jedes Jahr von der Organisation »Reporter ohne Grenzen« herausgegeben wird, sind all diejenigen Länder mit einem kräftigen Rot eingefärbt, in denen eine »schwierige Lage« in Sachen Pressefreiheit herrscht. Orange steht für »erkennbare Probleme«, bei schwarz eingefärbten Ländern ist die Lage »sehr ernst«. Nur der größere Teil Nordund Westeuropas, Kanada, Costa Rica, Jamaika, Neuseeland und Namibia sind weiß – die wenigen Länder mit »guter Lage«. Alle anderen Länder sind der Grund, warum es »Reporter ohne Grenzen« (ROG) gibt. Seit zwanzig Jahren setzt sich die deutsche Sektion der bereits 1985 in Paris gegründeten Organisation von Kreuzberg aus für die Pressefreiheit ein.

Dabei beschränkt sich die Arbeit keineswegs auf die Bestandsaufnahme der Probleme. In jährlich über hundert Pressemit-

Pressefreiheit hierzulande auf bundespräsidiale Anrufe bei Boulevardzeitungschefredakteuren beschränken. So ist es häufig

NICHT GERADE VIELVERSPRECHEND: Nur bei den weiß eingefärbten Ländern sieht‘s wirklich gut aus in Sachen Pressefreiheit. Grafik: Reporters sans frontières teilungen nimmt ROG Stellung zu aktuellen Themen, organisiert Ausstellungen und Podiumsdiskussionen und formuliert Forderungen auch an die Bundespolitik. Denn nur vordergründig scheint es so, dass sich Eingriffe in die

deutsche Überwachungstechnik, die in Ländern mit problematischerer Menschenrechtssituation unter anderem gegen Journalisten eingesetzt wird. Deshalb fordert ROG schon seit langem ein entsprechendes Exportverbot. Maßnahmen

wie die umstrittene Vorratsdatenspeicherung höhlen die Pressefreiheit auch im Inland aus, weil sie den Quellenschutz untergraben. Neben seiner Lobbyarbeit leistet der Verein ganz konkrete materielle und logistische Hilfe für verfolgte Journalisten und ihre Angehörigen. So wird beispielsweise beschädigte oder beschlagnahmte Ausrüstung ersetzt oder eine medizinische Behandlung bezahlt, wenn es zu Misshandlungen gekommen ist. Auch Kautionen oder Anwaltskosten werden übernommen. Wie bitter nötig das ist, zeigt das »Barometer der Pressefreiheit« auf der Webseite von Reporter ohne Grenzen. 170 inhaftierte Kollegen und nochmal so viele Bürgerjournalisten und Online-Aktivisten zählt die regelmäßig aktualisierte Statistik auf. Und allein für 2014 werden knapp 50 getötete

Fotos eines Überlebenden

Ausstellung im »werkraum bild und sinn« / von Lothar Eberhardt »Číslo 64401 mluví« (»Nummer 64401 berichtet«) ist der Name einer Ausstellung im »werkraum bild und sinn« im Untergeschoss des »Peccato DiVino« in der Bergmannstraße 59, die Fotos des Holocaust-Überlebenden Adolf Burger zeigt. Burger organisierte sich nach seiner Befreiung im KZ-Außenlager Ebensee/Österreich unter Lebensgefahr eine Kamera. Er machte 10 Fotografien seiner Mithäftlinge und veröffentlicht noch 1945 im Eigenverlag sein auf tschechisch verfasstes Buch. Für ihn waren die Bilder ein notwendiges Beweismittel seiner eigenen Zeitzeugenschaft, die seinen Überlebenswillen dokumentieren und den Anblick der Menschen festhalten,

die die Wirklichkeit emotionalen Raum des gen. Die Verlängerung in den Lagern und die Betrachters. der Ausstellung bis zum Todesmärsche der KZ- Ein schweres ge- 22. Juli ist ein weiterer Evakuierungen über- schichtspolitisches The- Anlass über das Kunstlebten. ma kann am Wegesrand und Kulturprojekt zu Ergreifend und beein- der Bergmannstraße informieren, das bislang druckend ist die Be- entdeckt werden, In- vier Ausstellungen vertrachtung der Fotogra- teresse wecken und zur wirklichte. Die nächste fien und des Videos, in Auseinandersetzung he- Präsentation wird den dem Adolf Burger von rausfordern. Das Werk- ersten Weltkrieg themaseinem Leben selbst tisieren. erzählt. Als langjähAm Donriger geschichtspolinerstag, den tischer Akteur kann 17. Juli um ich den Besuch der 19 Uhr werAusstellung nur empden die beifehlen. den MitiniDie »Installation« im tiatoren Dr. Werkraum ist eine geAlexandra lungene Hommage an Klei und Anden fast 97-jährigen nika Wienert Auschwitz-Überledort zusätzbenden und letzten HOLOCAUSTÜBERLEBENDER lich einen Zeitzeugen der Fäl- Adolf Burger. Foto: Christian Herrnbeck Vortrag zum scherwerkstatt des Thema »Der KZ Sachsenhausens. Sie raum-Konzept ist kein Ort im Bild. Fotografie trifft auf Menschen, an Gegenentwurf zu staat- im Kontext der (ehemaeinem Ort, an dem sie lichen »Gedenkinstituti- ligen) nationalsozialisderartiges nicht erwar- onen«, will dem Diskurs tischen Konzentrationsten. Fotos und Video- jedoch neue Formen der und Vernichtungslager« Interview besetzen den Erinnerung hinzufü- halten.

Medienmacher gelistet, denen niemand mehr helfen kann. Die Gründung der deutschen Sektion von »Reporters sans frontières«, die organisatorisch und finanziell eigenständig agiert, ist eng mit der Tageszeitung »taz« verknüpft. Die hatte 1994 – drei Jahre nachdem die Ermordung des deutschen Journalisten Egon Scotland im Kroatienkrieg der Öffentlichkeit die Gefahren für Kriegsreporter vor Augen geführt hatte – den ersten Bildband »100 Fotos für die Pressefreiheit« herausgegeben und zu einer Gründungsversammlung geladen. Der Bildband erscheint auch heute noch jedes Jahr und ist neben Mitgliedsbeiträgen eine der Geldquellen des gemeinnützigen Vereins. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite reporter-ohne-grenzen.de Robert S. Plaul

L Weitere Parks am Wege (zu »Sieben Parks in einer Stunde«, KUK 06/2014, S. 3) Prima, Freunde! Aber es gibt noch einige Parks am Wege! Da ist der herrliche Park auf dem alten Gelände der Eingangshalle des Anhalter Bahnhofs (der Park hat wohl noch gar keinen Namen?) zwischen Tempodrom und Landwehrkanal. Gleich daneben der Mendelssohn-Bartholdy-Park. Über den Anhalter Steg geht es bequem über den Kanal. Vom Westpark ist ein Abstecher in den NellySachs-Park zu empfehlen. Ich beobachte dort hin und wieder Reiher, die sich gut in den Bäumen tarnen. Viel Spaß noch!!! Heinz G. Wagner


Seite 4 Termine Termine für den August bitte per E-Mail mit Veranstaltungsort, Datum, Uhrzeit des Veranstaltungsbeginns und Titel der Veranstaltung bis zum 23.7.2014 an termine@kiezundkneipe.de senden.

Anno ‘64

Fr/Sa 22:00 DJ Nights Mo 14-täglich 21:00 Musikfilme www.anno64.de

a compás Studio

05.+06.07. 20:00/12:00 »La Casa de Bernarda Alba« – Flamencotanztheater mit Laura la Risa 11.07. 17:00 Sevillanas – Disco www.acompas.de

Arcanoa

So 21:30 wechselnde Sessions Mo 21:30 Liedermacher-Open-Stage Mi 21:30 Mittelalter Spielleute-Session Do 21:30 Lobitos Session 04.07. 21:30 Mood of the Snails – Grunge, Agnes Guipont – Chansons 05.07. 21:30 Aldo – Pop 11.07. 21:30 Herod Sons – Alternative 12.07. 21:30 Earl Mobile Orchestra – GipsyJazz, The SubinWaysion Quintett – LatinFunkJazz 18.07. 21:30 Die Toten Mäuse – PostRockAmbientNoise 19.07. 21:30 The Remote – Pop 25.07. 21:30 Lanford – Pop 26.07. 21:30 Jan Davidson – SingerSongwriter www.arcanoa.de

Ballhaus Billard

So 15:30 Red-Snooker-Turnier 09.,14.+20.07. 19:30 Haus-Poolturnier www.ballhaus-billard.de

Bierkombinat

Fußball auf Großbild, alle Spiele zur Weltmeisterschaft www.bier-kombinat.de

BKA-Theater

04.07. 11:00 »Platypus« – Kindertheater 04.,05.+09.-12.07. 20:00 »Hostel Hermannstraße« – Neuköllnical von Ades Zabel & Company 06.07. 20:00 Sven van Thom – Bösartige Lieder für eine bessere Welt 07.,14.,17.,21.,28.07. 20:00 Theatersport Berlin – Improvisationstheater 13.07. 21:00 WM – Finale 16.,18.+19.07. 20:00 »Hostel Hermannstraße« 19.07. 23:30 »Ediths Discoballs« – Ades Zabels Comedy-Lounge 23.-26.07. 20:00 »Hostel Hermannstraße« 27.07. 20:00 »Betancor singt Betancor« – Susanne Betancor www.bka-theater.de

Buchhandlung Moritzplatz

17.07. 20:15 »Sie starben jung!« – Lesung mit B. Dogramaci, F. Weimar (Anmeldung!) www.buchhandlung-moritzplatz.de

T  K Buddhistisches Tor

Mo-Fr 08:00/13:00 Morgen-/Mittagsmeditation Di 19:00 Offener Abend – Meditation und Buddhismus kennenlernen 12.07. 10:00 Dharma-Tag-Feier 27.07. 10:00 Bewegung & Stille – Körperarbeit für Meditation www.buddhistisches-tor-berlin.de

Bürgerbüro »Die Linke«

Bürgersprechstunde nach Absprache 10.+24.07. 16:00–18:00 Sozial– und Mietenberatung 30.07. 10:00 Frühstück für alle Mehringplatz 7

Dodo

Fußball-WM auf Großbild (außer Freitags) Fr 20:30 Open Stage 05.07. 15:00 Gloriana Selvanathan präsentiert ihr 2. Buch 06.07. 19:30 I-Morse, Alex Karatzas – Alternative Indie-Folk 19.07. 19:30 Sommer-Bingo 20.07. 19:30 Wild Women feat. Robin – Country/Rock/Trash 27.07. 19:30 Jay Ottaway Band – Indie Blues-Rock www.dodo-berlin.de

Galander

So Pianoabend mit wechselnden Pianisten Fußball-WM Live-Übertragung Workshops/Tastings mit Anmeldung: 19.07. 15:00 Cocktail Aktivmixing 26.07. 14.00 Whisk(e)y Tasting 26.07. 16:30 Rum Tasting www.galander-berlin.de

Gasthaus Valentin So Tatort

www.valentin-kreuzberg.de

Heilig-Kreuz Kirche

06.07. 19:00 capella academica – Sinfoniekonzert 08.+09.07. 22:00 WM – Halbfinale 09.07. 20:00 Las Vegas Youth Philharmonic – Benefizkonzert 12.07. 22:00 WM – Spiel um den 3. Platz 13.07. 21:00 WM – Finale 16.+17.07. 20:00 Symphonisches Orchester der HU 19.07. 19:00 C/O Chamber Orchestra 20.07. 16:00 Jay Harold Zoller – Orgelkonzert 22.07. 19:00 One Future – DeutschChinesisches Freundschaftskonzert 26.07. 21:00 Queertangofestival Berlin www.akanthus.de

Kreatango Tangostudio

12.07. 12:00 Grundlagenworkshop www.kreatango.de

Kunstgriff

06.+20.07. 15:00 Offene Werkstatt – Workshop mit Anmeldung kunstladen-kreuzberg.de

Martinique

So 20:15 Tatort Fußball live auf Großbild www.martinique-berlin.de

Juli 2014

Moviemento

08.07. 18:00 »Everyday Rebellion« – Preview mit Filmgespräch 18.07. 21:15 »Der große Kanton« – i.A.d. Regisseurs Viktor Giacobbo www.moviemento.de

Passionskirche

05.07. 19:30 Love Learns by Laughing – Con Passione Sommerkonzert www.akanthus.de

Sputnik

Fußball-WM kostenlos auf großer Leinwand in der Kinobar 10.-13.07. B-Film-Basterds – Das Festival 16.07. 20:00 Testbild – Open Screening 28.07. 16:15 »Sauacker« – mit Filmgespräch i.A.d. Regisseurs Tobias Müller www.sputnik-kino.com

Tanzschule taktlos

Mi 20:30 Mittwochsüben Standard/Latein 29.07. 21:00 Lindy Hop Swing www.taktlos.de

English Theatre Berlin

06.+07.06 19:00 Shakespeare‘s Macbeth 14.+15.06. 12:00 The Expat Market www.etberlin.de

Too Dark

So 20:15 Tatort/Polizeiruf Fußball-WM live auf Großbild 07.07. 21:00 Mikalido-Kneipen-Quiz 16.07. 20:00 Kreuzberger Taucherstammtisch www.toodark.de

Yorckschlösschen

06.07. 11:00 Jazz Brunch mit Erich Absagens Belle Alliance 11.07. 21:00 Mischa Vernov Quartett 13.07. 11:00 Blues ‘n‘ Boogie Brunch 16.07. 21:00 Mitch Kashmar & Band 18.07. 21:00 The Jive Sharks 19.07. 21:00 Martin Kern Quartett 20.07. 11:00 Jazz Brunch mit JazzAgoGo 23.07. 21:00 Black Kat & Kittens 25.07. 21:00 Martin Stempel & Band 26.07. 21:00 The Five Jam Swingers 27.07. 11:00 Canti e Canzoni zum Brunch mit Saltim‘band 23.07. 21:00 Ralph Brauner, special guest Kat Baloun www.yorckschloesschen.de

Kontakt zur KuK Redaktion und Geschäftsstelle: Fürbringerstraße 6 10961 Berlin Telefon 030 - 42 00 37 76 E-Mail: info@kiezundkneipe.de Anzeigenannahme in der Geschäftsstelle und im Netz bei www.kiezundkneipe.de Die KuK per Post nach Hause kostet € 2,00 pro Monat (Porto/Verpackung) www.kiezundkneipe.de

Die nächste Ausgabe erscheint am 1. August 2014.


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Juli 2014

Seite 5

Ein Leben für Vinyl

Urbanstr. 171b 10961 Berlin

Günther Pehlgrimm von »Yorck-Records« ist tot Für die sowieso stark schrumpfende VinylGemeinde ist es ein schwerer Schlag. Am 20. Juni starb Günther Pehlgrimm, der Inhaber von »Yorck-Records«. Der gelernte Speditionskaufmann hatte keine besondere Lust auf ein Studium, auf den erlernten Beruf auch nicht, aber eine große Lust am Plattensammeln. Und so wurde aus dem Hobby schließlich ein Beruf, in den er eben so reingeschlittert sei, wie er selbst sagte. Seit 1977 gab es den kleinen Laden in der Yorckstraße. Ironischerweise eröffnete er im gleichen Jahr, in dem der erste CD-Player auf den

Den SammlerHype, der vor einigen Jahren um die LP entstanden ist, hat er nie mitgemacht. Er wollte einfach nur gute Platten für günstiges Geld verkaufen. Das Sortiment reichte von Klassik über Jazz bis Blues, GÜNTHER PEHLGRIMM Soul und Rock. starb mit 65. Foto: cal/archiv Mit Schlager und Techno hatte er es Markt kam. nach eigenem Bekunden Doch bis Mitte der 80er nicht so. Jahre dominierte noch Sein Tod kam völlig die LP aus Vinyl. Die überraschend. Er erlag Silberlinge kamen Gün- mit 65 Jahren einem ther Pehlgrimm nicht Schlaganfall. Günther ins Haus, auch nicht, Pehlgrimm hinterlässt als 1989 erstmals mehr seine Lebensgefährtin CDs als LPs in Deutsch- Suse und einen erwachland verkauft wurden. senen Sohn. psk

Bowie im Kiez

Ausstellung im Gropiusbau zeigt auch seine Kreuzbergbezüge David Bowie in Berlin – zumindest in der Ausstellung im Martin-Gropius-Bau. Eine große multimediale Show, die viele seiner Kostüme und Skizzen zeigt und den Besucher hervorragend musikalisch mit dem Audioguide begleitet. Manche kommen von »Heroes« nicht mehr los oder verweilen länger bei »Space Oddity« und »Major Tom«. Die Jahre in Berlin nennt Bowie selber seine »Schwarz-weißen Jahre«. Er ordnete sein Leben neu und lebte zusammen mit Iggy Pop in Schöneberg. Aber auch Kreuzberg war in der Mauerzeit

für ihn interessant. Vor allem das alte Kreuzberg 36. So war er häufig im Restaurant Exil, und den meistens verqualmten Billardraum nannte er sein Wohnzimmer mit immer wechselnden Gästen. Die Speisekarte aus dieser Zeit kann in der Ausstellung bewundert werden. Auch erschienen er und Iggy Pop1978 zur Eröffnung des Punk- und NDW-Tempels SO36 in strahlend weißen Anzügen und bunten Sonnenbrillen, was dort dann für mehr Aufsehen sorgte als bei Besuchen im Dschungel oder bei Romy Haag. Ansonsten war er wohl froh, in Berlin unbehelligt von der Presse und der Öffent-

lichkeit recht normal leben zu können. Fotos vom Potsdamer Platz aus der Berliner Mauerzeit sind neben dem Equipment aus den Hansastudios in Kreuzberg ausgestellt. Einige seiner besten Alben wie »Low« und »Heroes« wurden dort aufgenommen. Wer auch diesen Monat nicht aus Kreuzberg raus möchte, sollte sich die bunte, unterhaltsame Ausstellung im Gropius-Bau anschauen und eintauchen in fast 40 Jahre Rock- & Pop-Geschichte – just for one day. Ein Muss für jeden Bowie-Fan. Die Ausstellung im Gropiusbau läuft noch bis zum 10. August. cb

Feiern mit den Nachbarn

Vorbereitungen für das Straßenfest in der Mittenwalder Der Verein mog61 Mittenwalder ohne Grenzen e.V. hat mit den Planungen für das zweite Straßenfest in der Mittenwalder Straße zwischen Gneisenauund Fürbringerstraße am 6. September 2014 begonnen. Wer mitmachen möchte – sei es mit einem

Stand, einem Beitrag zum Unterhaltungsprogramm auf der Bühne oder durch Mithilfe bei der Organisation – kann sich bis zum 15. Juli per Mail unter strassenfest@mog61ev. de oder telefonisch unter 0176 99743624 melden. cs

NEUAUFLAGE wegen des großen Erfolges. Foto: phils

22 32 05 77 Hundeverhaltenszentrum www.anubys.de

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Fr. + Sa. DJ NIGHTs ab 22 h

täglich HAPPY HOUR 17 bis 18 Uhr

Fußball über SKY

Billard & Kicker mit Band

M u s i k f i l m e Gneisenaustraße 64, 10961 Berlin Nähe U-Bhf Südstern (U7) Tel.: 030 / 69 53 62 00 www.anno64.de


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Juli 2014

Es geht ein Flug von nirgendwo Marcel Marotzke besteht auf den kleinen Unterschied

Eines der wenigen Dinge, die uns die Römer gebracht haben (also nicht die Italiener heute, sondern die Römer damals) ist – neben Straßenbau, Konzepten zur Abwasserentsorgung und einer ungesunden Obrigkeitshörigkeit – die Bürokratie. Sie hat nicht nur Generationen von kleinen Beamten eine Art bezahlte Prokrastination ermöglicht, sondern macht es auch unsäglich einfach, Menschen, Dinge und Zuständigkeiten in Schubladen beziehungsweise Karteikästen einzusortieren. Schnell und effizient sind die Entscheidungen getroffen, die über das weitere Wohlergehen entscheiden: Junge oder Mädchen, Inländer oder Ausländer, A 13 oder Hartz IV. Und natürlich: Berlin oder Brandenburg, oder auch: TXL oder BER.

Der Flughafen Tegel rauchen, und die Pla- wiegend gar nicht nach funktioniert ganz wun- nungsunterlagen sind Brandenburg wollen. derbar. Zugegeben, nur knapp der Müllver- Berliner, die sonst nie von oben sieht das Ab- brennung entgangen. einen Schritt ins Umfertigungsgebäude aus Nein, viel ernster als land setzen, kommen wie eine Bieeigens nach nenwabe auf Schönefeld, Speed. Und um so schnell ja, die kleinen wie möglich Warteräume in in ihren Urdie man nach laubsflieger zu der Sichersteigen, der heitskontrolle sie an einen eingepfercht Ort mit mehr wird, erinnern Sonne bringt. sehr an AbWie mag sich schiebehaft. das für einen Aber hey: Wir Mitarbeiter in Berlin hades Bodenperben wenigstens NICHT SCHÖN, ABER FUNKTIONAL: sonals anfüheinen funktio- Berlins einziger Flughafen. Foto: Andrew Nash len, der in der nierenden Verdritten Genekehrsflughafen. Bran- mit dem Flughafen, der ration Schönefelder ist? denburg dagegen hat nie fertig wird, verhält Nicht gut auf jeden BER und Schönefeld. sich die Sache mit dem Fall, und das lässt man Über die Willy-Brandt- Flughafen, den es schon seine Gäste auch spüren. Bauruine braucht man gibt: SXF, die Rache der Unfreundlich und pamnicht weiter zu reden: Ostzone. pig sind dort viele, stets Die Entrauchungsanlage Auf dem Brandenbur- bemüht, gerade den intropft, den Universitäts- ger Flughafen Schöne- ternationalen Gästen zu abschluss ihres Planers feld landen Menschen vermitteln, wie unwillkann man in der Pfeife aus aller Welt, die über- kommen sie sind.

Schönefeld, ein kleiner Provinzflughafen, dessen gefühlt einzig englischsprachige Beschriftung »Departure« lautet. Der Flughafen, dessen internationaler Flair darin besteht, dass der Kaffee 4 Euro 80 kostet und dass die Gepäckabfertigung so lange dauert, als sei der Flughafen achtmal so groß. Vor der Tür eine lange Reihe von Taxis, deren Fahrer sich dadurch auszeichnen, dass sie keine Berliner Ortskenntnisprüfung haben, obwohl zweifellos mehr Touren nach Kreuzberg als nach Königs Wusterhausen gehen. Für BER war zuletzt eine Art duales System für Taxis geplant mit separaten Spuren für Berliner und Brandenburger Taxis. Schade, dass es dieser Teil der Bürokratie noch nicht nach Brandenburg geschafft hat.

Harfen im Nebel

Rolf-Dieter Reuter erklärt, was die Fußballweltmeisterschaft mit dem Volke der Twa zu tun hat Es ist ja alle vier Jahre dasselbe. Da entpuppen sich plötzlich Menschen als Fußballfans, mit denen man zu normalen Zeiten bestenfalls über Spitzentanz und Harfenspiel sinnvolle Gespräche führen kann. Wenn sie aber auf Krawall gebürstet sind, streiten sie mit dir über die Rettung von Berggorillas. Und das Wort Robbensterben hat bestimmt nichts mit der Fallsucht eines niederländischen Stürmers zu tun. Wer in ihrer Gegenwart Worte wie Fußball oder Hertha wählt, stellt fest, dass sich im Auge des Gegenübers ein gewisser Würgereiz manifestiert. Doch während der Fußballweltmeisterschaft gehen ihnen Namen wie Thomas Müller ebenso leicht über die Lippen wie Turlough O‘Carolan oder Alfred Zamara. Oder Marcia Haydee oder Rudolf Nurejew.

Apropos, wenn wir schon bei Harfenspiel und Spitzentanz sind. Warum kann man mit

Das Problem bei den Twa ist allerdings: Sie sind nicht sehr groß, um der Wahrheit die Ehre zu geben, sie sind sogar eher klein, weil ihre Ethnie zu den Pygmäen gehört. Im übrigen ist ihre Geschichte auch nicht besonders lustig. Denn die Tänzer und Harfenspieler wurden aus ihrem angestammten Siedlungsgebiet vetrieben. Nun ja, in Afrika passiert das alle nasBEGNADETE Tänzer und lang, sollte man meiHarfespieler: Die Pygmäen nen. In diesem Fall vom Volke der Twa. war das dann doch Foto: Graham Racher etwas Spezielles. Wer erinnert sich nicht diesen Menschen eigent- an Dian Fossey? Die hat lich nie zum Beispiel nun weder mit Spitzenüber die Twa sprechen? tanz noch Harfenspiel zu Die sind nämlich angeb- tun und schon gar nichts lich beides: Gute Tänzer mit Fußball. Das war die und gute Harfenspieler. Amerikanerin, die daDas wäre doch viel öko- durch bekannt wurde, nomischer. Man müsste dass sie mit Gorillas im sich nur einen Namen Nebel spielte. Dank Frau für beides merken. Fossey wurde der Welt

bewusst, dass es sich bei Berggorillas um eine bedrohte Art handelte, die unbedingt geschützt werden musste. Das sah der Rest der Welt auch ein. Schließlich gab es ja nur noch ein paar Dutzend dieser sanften Wesen, die in Wirklichkeit gar nicht so schlimm waren wie das Monster King Kong. Aus diesem Grund siedelte man eine andere gefährdete Art um, nämlich jene Tänzer und Harfenspieler vom Volke der Twa. Aus deren Perspektive hatten Fosseys Gorillas dagegen sehr viel mit King Kong zu tun. Aber, nun ja, sie sind eben nicht besonders groß. Dian Fossey und ihre Gorillakumpels hatten den Virunga-Wald für sich alleine und wurden nicht mehr durch das aufdringliche Harfenspielen und Tanzen der kleinen Twa gestört. (Sollte an dieser Stelle

nun irgendjemand plötzlich Assoziationen zu Kreuzberg und Gentrifizierung haben, dann ist der einfach nur dumm und völlig verblödet. Das hat nichts miteinander zu tun. Ist jetzt reiner Zufall!!!) Das Ende von Dian Fossey ist bekannt. Sie wurde in ihrer Hütte umgebracht. Damit wurde sie auch zur Märtyrerin in Sachen Tierschutz. Und die Twa? Die sind nun in ihrer neuen Heimat dann auch nicht so richtig glücklich geworden. Als ein paar Jahre nach Fosseys Tod der Bürgerkrieg zwischen Hutu und Tutsi ausbrach, kostete das auch etwa ein Drittel aller Twa das Leben – und dabei wollten sie doch nur Tanzen und Harfe spielen. Über was sprachen wir noch gleich? Ach so ja, über Fußball.


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S   S Teurer Behördenwahnsinn

Siggi ärgert sich über Geldverschwendung von Amts wegen Und wieder einmal war es der übliche Behördenwahnsinn: Da wurden mir zwei fast identische Schreiben von der Krankenkasse zum gleichen Thema zugesandt. Dabei geht es um neue Beitragsfestsetzungen. Allgemein bekannt, dass sich für mich als Grundsicherungsrentner nichts Gravierendes ändert. Dennoch wird man mit widersinnigen Schreiben bombardiert. Und das alles in doppelter Ausführung. Jeweils drei Seiten und zweimal Porto. Wir »armen Schweine« müssen darauf antworten. Das kostet wieder Geld. Woher, verdammt noch mal, soll man das alles nehmen? Abgesehen davon haben wir ohnehin nicht den geringsten Einfluss darauf, weil wir von den Behörden nur »ver-

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Die engagierte Mieterberatung Berliner Mieterverein Beratungszentrum Südstern Hasenheide 63 PORTOVERSCHWENDUNG ohne Sinn und Verstand. Foto: rsp waltet« werden, immer nach dem Motto: Die Verwalteten bekommen weniger, damit die Verwalter einen höheren Bonus erhalten. Es will mir einfach nicht in den Sinn, dass einerseits so viel Geld verschwendet wird und an anderer Stelle kein Geld vorhanden ist, mit dem man beispielswei-

se einen E-RollstuhlNotdienst finanzieren könnte. Ist denn von den Verantwortlichen keiner für so etwas tatsächlich verantwortlich? Dann sollte man dafür vielleicht eine neue Planstelle schaffen. Über Ideen für einen Rollstuhl-Notdienst würde ich mich jedenfalls sehr freuen.

Nichts zu lesen in den Ferien Bona-Peiser-Bibliothek schließt bis Ende Augut

Ausgerechnet während der Sommerferien bleibt die Bona-PeiserBibliothek in der Oranienstraße geschlossen. Aufgrund des landesweiten Personalabbaus könne die Aufrechterhaltung des dauerhaften Betriebes nicht gewährleistet werden, teilte der Bezirk mit. Noch bis zum 24. August müssen Lesewillige auf die anderen öffentlichen Bibliotheken des Bezirks ausweichen – etwa die Mittelpunktbibliothek in der Adalbertstraße. Wer noch Medien aus der Oranienstraße ausgeliehen hat, kann diese kostenlos in allen Bibliotheken FriedrichshainKreuzbergs oder kostenpflichtig in der AGB oder allen anderen öffentlichen Bibliotheken Berlins abgeben. Die Adressen und Öffnungs-

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zeiten aller Standorte der Stadtbibliothek Friedrichshain-Kreuzberg finden sich unter www. stadtbibliothek-fk.berlin. de.

die Bezirksverordnetenversammlung in einem einstimmig angenommenen Beschluss das Bezirksamt aufgefordert, »die zur Aufrecht-

GESCHLOSSEN BIS ENDE AUGUST. Die Zukunft der Bona-Peiser-Bibliothek ist weiter unklar. Foto: psk Indessen steht eine abschließende Klärung über den Erhalt der Bona-Peiser-Bibliothek noch aus. Zuletzt hatte

erhaltung des Dienstbetriebes notwendigen Voraussetzungen zu schaffen«. pm/rsp

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Fotos: Gothe, Plaul, Schmidt


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Samba, Sorgen, Sonnenschein

Künstler verleihen symbolisches Armutszeugnis an den Senat

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Kostüme, Instrumente, Aufund Abbau und natürlich der künstlerischen Darbietung auf der Straße alles für den Karneval. Wir geben gerne alles«, stellen die Künstler fest. Vom Senat gebe es im Gegenzug 0,5 Liter Wasser pro Person, aber keine weitere OFT AUCH ANSTRENGEND. Die Witterung verlangte den Unterstützung. Tänzern und Musikern am Pfingstonntag einiges ab. Foto: rsp Ähnlich begründete die Vier Tage voller Musik, Rund 80 Gruppen bil- Gruppe »Tarantella«, die Tanz, Kunst und Kultur deten den Umzug am seit 2002 am Karneval gab es beim diesjährigen Pfingstsonntag, der mit teilnimmt, ihre diesjähKarneval der Kulturen zu Temperaturen über 30 rige Absage. »Berlin«, erleben – und das durch- Grad Kondition und fordern die Künstler, gehend bei bestem Wet- Konstitution von Künst- »gib uns sowohl die mater. Das Straßenfest rund lern und Zuschauern terielle wie auch die ideum den Blücherplatz gleichermaßen forderte. elle Wertschätzung, die lockte am Pfingstwo- Dabei haben es die Teil- wir als Minimum brauchenende mit über hun- nehmer ohnehin nicht chen!« dert Bands und DJs auf leicht und beklagen Immerhin ein wenig vier Bühnen. Der »Rasen sich seit Jahren über die Geld erhielten die Preisin Aktion« bot Theater, schlechte finanzielle und träger: »Kohlesyndikat«, Performances und in- logistische Unterstüt- die »Sri Lanka Associateraktive Angebote für zung von Seiten des Se- tion« und die TheaterKinder und Erwachsene. nats. Die Gruppe Bloco und Tanzgruppe »Jafra« An 350 Ständen gab es Explosão stellte dem Se- wurden für die GesamtKunsthandwerk, Kuli- nat gar ein symbolisches formation ausgezeichnet, narisches sowie Informa- »offizielles Armutszeug- die »Ghettowhispers« tionen zu Projekten und nis« aus. »Wir bieten und »Yaam« für ihre WaInitiativen. von der Logistik über gen. rsp

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Barrierefreiheit und Teilhabe

Das Nachbarschaftshaus startet eine Qualifizierungsreihe Das Nachbarschaftshaus Urbanstraße e.V. veranstaltet im Rahmen des Projektes »Brücken bauen für mehr Teilhabe und Inklusion« eine Qualifizierungsreihe, an der interessierte Kreuzberger Bewohner_innen kostenlos teilnehmen können. Von Oktober 2014 bis Mai 2015 sind sechs thematisch sehr vielfältige Workshops sowie regelmäßige Austauschtreffen geplant. Mit dieser Qualifizierung möchte das Nachbarschaftshaus die Teilhabe von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder psychischen Beeinträchtigungen auf zwei unterschiedlichen Wegen fördern. Einerseits können sich Nachbar_innen mit Interesse oder

Erfahrungen im Bereich der mobilitätsunterstützenden Dienstleistungen zu sogenannten Kiezassistenten qualifizieren. Hier geht es nicht um eine Qualifizierung im engeren Sinne, z.B. zur Seniorenassistenz, sondern um darüber hinausgehenden Kompetenzerwerb, wie z.B. zu einfacher Sprache für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Andererseits können Bewohner_innen mit Mobilitätseinschränkungen ihr Alltags- und Erfahrungswissen als Betroffene um Fachwissen ergänzen, z.B. zum Thema »Barrierefreie Veranstaltungsplanung«. Mit diesen erweiterten Kenntnissen können sie in der Nachbarschaft Einrichtungen bera-

Älter und Ärmer

Demografischer Wandel steht bevor In der Presse war schon häufiger zu lesen, dass auch Kreuzberg in den nächsten zwei Jahrzehnten vor erheblichen demografischen Veränderungen steht. Wenn man die Größe der Altersgruppe der jetzt 50bis 65-Jährigen betrachtet, ist eine erhebliche Zunahme älterer Menschen in Kreuzberg zu erwarten. In dieser Bevölkerungsgruppe wird die Zahl der einkommensarmen Menschen merklich ansteigen. Gegenwärtig gibt es unter den 50- bis 65-jährigen Bewohner_innen viele, die schon seit langer Zeit nur über ein geringes Einkommen verfügen, weil sie arbeitslos, in Teilzeit beschäftigt oder freiberufliche Geringverdiener sind. Der Anteil der Menschen, die Grundsicherung beziehen, wird sich in Kreuzberg voraussichtlich deutlich erhöhen. Insbesondere Alleinerziehende, Frauen und Menschen mit Migra-

tionsgeschichte werden von der Altersarmut betroffen sein. In den letzten Jahren hat das Nachbarschaftshaus diese Problematik verstärkt aufgegriffen. Wir haben begonnen, uns selbst und andere zu fragen, wie wir auf diese Entwicklungen reagieren können. Wie kann allen älteren Menschen eine Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben ermöglicht werden? Wie gewährleisten wir eine vielfältige wohnortnahe Angebotspalette, die es ihnen möglich macht, würdevoll und integriert zu leben? Wie überhaupt erreichen wir Menschen, die sich aus Scham über ihre Armut ins Private zurückgezogen haben? Wenn Sie interessiert daran sind, sich zu diesem Thema in Kreuzberg zu engagieren, melden Sie sich bitte gern bei uns! Kontakt: Markus Runge, Tel. 690 497 23 oder m.runge@nachbarschaftshaus.de nhu

Spaziergang durch den Gneisenau-Kiez

BARRIEREFREIHEIT IST EIN WICHTIGER SCHRITT auf dem Weg zur Inklusion. Foto: nhu ten oder für das Thema »Barrierefreiheit« sensibilisieren. Weitere Informationen erhalten Sie unter 030/ 690 497 21 oder unter gekko@nachbarschaftshaus.de. Interessierte können sich für die Teil-

nahme bis zum 31. August 2014 unter diesem Kontakt anmelden. Die Plätze sind auf 15 Personen begrenzt. Das Projekt wird über das EU-Programm »Lokales Soziales Kapital« gefördert. nhu

Das Nachbarschaftshaus Urbanstraße und der Verein mog61 e.V. laden zu einem Kiezspaziergang unter dem Motto »Der Gneisenau-Kiez mit den Augen älterer Menschen« ein. Am 6. Juli geht es um 14 Uhr an zwei Startpunkten los: Die lange Route beginnt am U-Bahnhof Südstern, die kürzere vor der Begegnungsstätte Gneisenaustraße 12. Dort kommen dann auch um 15:30 Uhr alle Spaziergänger zusammen und sprechen bei Kaffee und Kuchen über ihre Eindrücke. Menschen jeden Alters sind eingeladen mitzugehen. Infos: b.bofinger@ nachbarschaftshaus.de, Tel. 69049717. cs

Von kreativ bis sportlich

Drei Ferienangebote für Kinder und Jugendliche Was stimmt nicht mit der kleinen Maus? Wer hat ihren Käse gegessen? Und warum ist das Krokodil verschwunden? Finde es heraus und spiele deine eigenen Geschichten im mobilen Puppentheater. In der ersten Woche unseres Projekts bauen wir gemeinsam eine tolle Bühne und die ersten Figuren für das mobile Puppentheater. Anschließend gehen wir mit der Bühne auf alle Plätze im Kiez und spielen unsere eigenen Stücke. Unser Kooperationspartner ist KoduKu e.V. Das Projekt der Kinderfreizeiteinrichtung GraefeKids findet vom 4. bis 15. August jeweils von 12 bis 18 Uhr statt und richtet sich an Kinder von 8-13 Jahren Infos: Kinderfreizeiteinrichtung GraefeKids, Hasenheide 44, 10967 Berlin, Tel.: 030/680 75 375, graefe-kids@ nachbarschaftshaus.de.

Der Kinder- und Jugendtreff drehpunkt veranstaltet am 23. Juli von 18 bis 22 Uhr unter dem Motto »Mittendrin« ein inklusives Tischtennisturnier für Mädchen und Jungen zwischen 12 und 16 Jahren. Bei dieser Veranstaltung der Superlative könnt Ihr bei den Einzel- und Doppelwettbewerben zeigen, was Ihr drauf habt! Wir spielen im schönen Garten des GraefeKids. Natürlich grillen und chillen wir dort auch gemeinsam. Insgesamt können sich 20 Spielerinnen und Spieler anmelden. Eure Freunde und Familien dürfen gerne zum Zuschauen vorbeikommen. Der Beitrag für‘s Grillen beträgt 2 Euro. Mädchen und Jungen zwischen 12 und 18 Jahren können vom 14. bis 16. Juli klettern lernen. Im Rahmen unseres Kletterkurses vermitteln wir Euch alle si-

cherungstechnischen Fertigkeiten zum Toprope-Klettern. Nach bestandener Prüfung am Ende des Kurses wird ein Kletterschein ausgestellt, der Euch zum eigenständigen Toprope-Klettern berechtigt. Auch der Spaß kommt nicht zu kurz: In den 3 Tagen bleibt genug Zeit, die Ihr nach Lust und Laune zum Klettern im individuellen Schwierigkeitsgrad nutzen könnt. Da ihr Euch bereits im Kursrahmen gegenseitig sichern werdet, sind auch Vertrauen und Verantwortungsübernahme innerhalb der Gruppe ein wichtiges Thema. Der Unkostenbeitrag beträgt 5 Euro. Infos und Anmeldung für die Veranstaltungen: Kinder- und Jugendtreff drehpunkt, Urbanstr. 43, 10967 Berlin, Tel.: 030/691 95 93, drehpunkt@nachbarschaftshaus.de nhu


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Tresencharts Die Top 10 der Kneipendiskussionen

1 namens ISIS Islamisten in neuer Dimension 2 (-) Nemesis wie am 1. Mai Großaufgebot riegelt Schule ab 3 (-) Fast doch Juncker Luxemburg schlägt Großbritannien 4 (5) Jetzt mein Index, flieg DAX erstmals über 10.000 Punkte 5 (-) Flieg, Von Sarajewo nach Omaha-Beach 6 (-) Erinnerungs-Marathon Höhle ist ein Riesending 200 Helfer retten schwer verletzten Forscher 7 (-) Die nach einem halben Jahr Michael Schumacher zurück aus dem Koma 8 (-) Wach Mobbster von der ersten Bank Linksparteiführung intrigiert vor sich hin 9 (-) Die Juni für Alice Hoeneß-Patzer und Kachelmannklatsche 10 (-) Schwarzer Samba-Sommermärchen in Brasilien (6) Favoritensterben bei der WM

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Juni 2014

Fußball ist nicht alles Aber was wäre die Welt ohne Fußball?

Klar, Fußball, was sonst? Darauf baut ja auch sicher die Bundesregierung und hofft, im schwarz-rot-goldenen Trubel das eine oder andere Gesetz durchzuwinken. Aber die Welt dreht sich nicht nur um den Lederball. Im Irak ist mit der ISIS eine Terrorgruppe auf dem Vormarsch, gegen die die Al-QaidaJungs Ponyhof-Pädagogen sind. 900 Polizisten und ein gesperrter Block, um eine Schule zu räumen? Selbst viele sturmerprobte Kreuzberger macht das ein wenig ratlos. Erst ja, dann nein, dann doch. Nun darf er also

doch: Luxemburgs ExPremier Jean-Claude Juncker wird EU-Kommisionspräsident und Britanniens Cameron denkt laut über den EUAustritt nach. Den DAX hat das alles wenig erschüttert. Er sprang erstmals über die 10.000er Marke. Zur Feier des Tages hat die EZB erstmals Negativzinsen beschlossen. Das war ein Gedenkmarathon. Der D-Day jährte sich zum 70. Mal und das Jubiläum stand ganz im Zeichen der Ukraine. Und dann war da noch der Schuß, der vor 100 Jahren in Sarajevo fiel. Bei Berchtesgaden gibt es eine Höhle und die

heißt Riesending. Ein Riesending war es auch, aus der Höhle einen verletzten Forscher raus zu holen. Das dauerte zehn Tage und brauchte über 200 Helfer. Michael Schumacher ist aus dem Koma erwacht – pünktlich zum Spiel Deutschland gegen Portugal. Die Linkenspitze mobbt wieder mal ihre Parteigenossen. Kann man nur sagen: Genossen? Gesundheit! Oder wie war die Steigerung von Feind? Todfeind, Parteifreund! Sauberfrau Alice hat genässt – gehoeneßt. Und jetzt auch noch einen Prozess gegen Kachelmann verloren. psk

Von der Kirche zur Kunst St. Agnes in der Alexandrinenstraße

Weit ab vom hippen quirligen Kreuzberg liegt in der noch etwas vergessenen Gegend entlang der Alexandrinenstraße die ehemalige St. Agnes Kirche. Gebaut wurde sie nach den Plänen des damaligen Senatsbaudirektors und Architekten Werner Düttmann, einem wichtigen Vertreter der teilweise brutalen Nachkriegsmoderne. Das Gebäudeensemble umfasst die Kirche mit Sakristei, das Gemeindehaus und das Pfarrhaus. Der Glockenturm ist an den Baukörper angefügt, wirkt aber von Straßenseite wie ein freistehender Campanile im italienischen Stil. Die nüchternen Betonbauten

EINST KIRCHE, jetzt Kunstort: St. Agnes. Foto: psk

der ehemaligen Kirche fügen sich in die umliegenden Wohnbauten

Mit Claudia durch Kreuzberg Claudia Bombach ist Stadtführerin und zeigt den KK-Lesern jeden Monat versteckte Sehenswürdigkeiten in Kreuzberg.

– Architektur der 50er und 60er Jahre – unauffällig ein. Schon 1925 wurde die katholische Gemeinde St, Agnes mit über 4.000 Mitgliedern gegründet. Nach dem schweren Bombardement dieser Gegend während des 2. Weltkriegs war die Gemeinde auf 400 reduziert worden. In der Zeit ab dem Jahre 2003 gab es aus finanziellen Gründen Umstrukturierungen im Bistum Berlin und zahlreiche Pfarrgemeinden wurden zusammengelegt. Im Jahr 2005 wurde die St. Agnes Gemeinde aufgegeben, die Kirche profaniert und vermietet. Das Kreuz vom Turm nahm man ab und einige der Einrichtungsgegenstände wie Altar und Kirchenbänke sind in St. Bo-

nifatius untergekommen. Das ganze Areal ist nun verkauft an den Galeristen Johann König, Für mehrere Millionen Euro soll das Gebäude saniert werden und dort eine 800 m² Ausstellungshalle entstehen. Die Eröffnung war schon 2013 geplant. Beim näheren Erkunden des Geländes macht es momentan noch nicht den Eindruck, als sei dort der große Kunstbetrieb eingezogen. Von Zeit zu Zeit finden temporäre Ausstellungen statt, wie auch zum Gallery Weekend. Leider sieht es noch alles sehr verlassen aus. Sicherlich wird sich das ganze Umfeld in den nächsten Jahren noch wandeln, sind doch die neuen noblen Wohnblöcke der Fellini Residences am ehemaligen Mauerstreifen in Fußnähe und auch an der Neuenburger Straße und in der Nähe der Berlinischen Galerie zeigt sich erste Bautätigkeit. Alexandrinenstraße M29 Franz-Klühs-Straße Bus 248


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Fundnudeln im Graefekiez SteinhĂśfel-Kinderbuch kommt ins Kino

Mit ÂťRico, Oskar und die TieferschattenÂŤ kommt jetzt eine Kreuzberger Kinderbuchverfilmung ins Kino. Denn Rico lebt mit seiner Mutter in der Dieffe 93 im Graefekiez, einem Haus, das ein buntes Potpourri an Menschen beherbergt. Auf der Suche nach einer Fundnudel trifft der tiefbegabte Rico den hochbegabten Oskar und die beiden Jungs werden Freunde fĂźrs Leben. Gemeinsam sind sie quer durch Berlin

dem berßchtigten Entfßhrer Mister 2000 auf der Spur. Doch dann ist Oskar plÜtzlich verschwunden und Rico muss seinen ganzen Mut zusammen nehmen, um seinen Freund zu finden. Der Film basiert auf den beliebten Rico-Bßchern (Carlsen Verlag) des renommierten und vielfach fßr sein literarisches Schaffen ausgezeichneten Kinderbuchautoren Andreas SteinhÜfel. Zur hochkarätigen Besetzung des Kinofilms

zählen neben den beiden Nachwuchstalenten Anton Petzold (Rico) und Juri Winkler (Oskar) Stars wie Karoline Herfurth, David Kross, Ronald Zehrfeld, Milan Peschel, Ursela Monn, Axel Prahl, Anke Engelke und Katharina Thalbach. Regie fĂźhrte Neele Leana Vollmar, die bereits mit der Literaturadaption ÂťMaria, ihm schmeckt‘s nichtÂŤ fĂźr Aufmerksamkeit sorgte. pm ÂťRico, Oskar und die TieferschattenÂŤ läuft ab 10. Juli im Moviemento.

Pianist und Meisterfälscher Hommage an Oskar Huth in der Marheinekehalle

Die Browse Gallery auf der Empore der Marheinekemarkthalle zeigt ab 12. Juli (ErÜffnung ab 15 Uhr) eine Ausstellung, die dem Grafiker, Orgelbauer, Pianist, Wiederständler und Meisterfälscher Oskar Huth gewidmet ist. Huth studierte von 1936 bis 1939 in Berlin Freie Malerei und Drucktechniken. Trotz dieser Ausbildung und obwohl er ab und an fßr seinen Lebensunterhalt auch Bilder und Grafiken verkaufen konnte, wollte er sich selbst nicht als Kßnstler titulieren. Kunsttrinker war seine vorgezogene Berufsbezeichnung, in typisch ironischer Manier. Seinen Trinkerlaunen frÜnte er in einschlägigen Kreuzberger und Wilmersdorfer Kßnstlerkneipen. In den 50er und 60er Jahren gab es bald kaum eine

Vernissage ohne Huth, bei denen er nicht sein herausragendes Talent als SchÜpfer skurriler Wortwendungen und begnadeter Geschichtenerzähler zum Besten gab. Aber auch als Maler, Orgelbauer und Pianist war er ßber Jahrzehnte in Berliner Kßnstler- und Literatenkreisen geschätzt. Er war ein Berliner Original und eine zentrale Gestalt der Kreuzberger und WestBerliner Kßnstlerszene in

der Nachkriegszeit und er ist einer der wenigen stillen Helden, die Widerstand gegen die Nazis leisteten. Gßnter Grass hat Huth in seinen Hundejahren mit der Figur des Fälschers und Klavierbauers Hßtchen literarisch der Nachwelt ßberliefert. Unter anderem im Roman Geisterbahn von Robert Wolfgang Schnell und in den Gedichten von Gßnter Bruno Fuchs ist er verewigt. Die Maler Karl Oppermann und Alf Trenk haben ihn mit Pinsel und Fotoapparat portraitiert. Die Ausstellung, die bis 2. August zu sehen ist, zeigt wenige eigene Werke Huths, dafßr aber zahlreichen Zeugnisse der Wßrdigung seiner Kßnstlerfreunde, historischen Fotografien und andere Dokumente. pm

ART Kreuzberg sucht Teilnehmer

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Jetzt anmelden zum 5. Galerie- und Atelierrundgang

Der 5. ART Kreuzberg Galerie- und Atelierrundgang findet am 6. und 7. September 2014 zum 5. Mal statt. Ziel ist es, einer breiten Ă–ffentlichkeit die Kunstszene im Gebiet vom Graefekiez Ăźber

Bergmannkiez bis Katzbachstrasse vorzustellen. Nach den groĂ&#x;en Erfolgen der letzten Jahre sind die Veranstalter guter Dinge, dass auch diesmal zahlreiche Besucher die Gelegenheit nutzen, sich einen Ăœberblick Ăźber die

Kreuzberger Kunstszene zu verschaffen. Anmeldeschluss fĂźr KĂźnstler und Galerien ist der 20. Juli 2014. Weitere Informationen zur Teilnahme erscheinen in KĂźrze auf www.artkreuzberg.de. pm


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Juli 2014

Kiezmedien treffen sich im NHU

Zeitungs- und Radiomacher aus Kreuzberg diskutieren über ihre Projekte Als die KK vor zehn Jahren aus der Taufe gehoben wurde, glaubte niemand ernsthaft daran, dass das Kiezblatt eine ganze Dekade überstehen würde. So richtig begreifen es die Blattmacher ja heute noch nicht, und so lag es nahe, mal bei den Kollegen nachzufragen. Am 12. Juli treffen sich nun zahlreiche Journalisten von mehreren Kiezmedien, um über das zu reden, was sie hier in Kreuzberg zum Teil seit Jahren mit mehr

oder minder großem Erfolg durchziehen. Doch es geht dabei nicht nur um die Selbstvergewisserung, dass das, was man tut, auch wichtig ist. Vielmehr soll auch darüber gesprochen werden, was den Medienmachern im Kiez das Leben schwer macht. Gemeinsam lassen sich dann vielleicht auch Strategien entwickeln, mit denen man den Missständen abhelfen kann. Darüber hinaus soll auch ausgelotet werden, ob es in bestimmten Be-

Rein in den Bundestag! Ihre Abgeordnete Halina Wawzyniak lädt Menschen aus ihrem Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg / Prenzlauer Berg Ost ein: Zu einem Plenarbesuch am 26. September oder zu einem Informationsbesuch am 6. Oktober 2014. Anmeldung & Info: Tel.: 030 / 25 92 81 21 oder halina.wawzyniak.wk@bundestag.de. www.wawzyniak.de

reichen sinnvoll oder gar notwendig wäre, zusammen zu arbeiten. KKChefredakteur Peter S. Kaspar kann sich das konkret im Anzeigenbereich oder in Form eines Presseclubs nach Vorbild der Bundespressekonferent vorstellen. Mit dabei sind völlig unterschiedliche Medien. Neben Zeitungsmachern wie KK oder Kreuzberger Horn sind auch Radioleute aus dem Mehrgenerationenhaus in der Wassertorstraße oder Mitarbeiter von

Radio multicult aus der Marheinekehalle vertreten. Hinzu kommen auch noch Journalisten, die eher in der Blogosphäre beheimatet sind. Gastgeber des Treffens ist neben »K  K« auch das Nachbarschaftshaus in der Urbanstraße, das an diesem Tag die Räume zur Verfügung stellt. Sollte das Treffen zu einem Erfolg werden, dann kann sich KK-Chef Peter auch vorstellen, das Treffen zu einer Dauereinrichtung zu machen. kuk

Multikult mach Mitmachradio Die Markenzeichen von Radio multicult.fm sind Hörernähe, Interaktivität und Partizipation. Vor dem gläsernen Studio des Senders, auf der Galerie der Marheineke Markthalle in Kreuzberg, lädt ab September 2014 das multicult.fm Radiocafé seine Gäste zum Verweilen und Chatten während des Sendebetriebs ein. Das Café soll Schnittstelle zwischen Hörern, Markthallen- Besuchern und Radio sein – sozusagen das Ohr der Radiomacher, das die Geschichten der Menschen, die auf einen Kaffee vorbeikommen, aufnimmt. Über Gäste generierte Inhalte werden – zum Teil als neue crossmediale Formate – ins Radioprogramm einfließen. Nach einem kleinen QualitätsCheck kann jeder Rapper spontan vor das professionelle Mikro treten – wer einfach nur seine Grüße in die Welt schicken will, ist ebenfalls herzlich willkommen! Für Informationshungrige liegen internationale Printmedien aus, auf zwei Flatscreens sind Kurznachrichten und spannender audiovisueller Content des Radios zu sehen. pm

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Juli 2014 Wer schnarcht denn da unter einer schwarzrotgoldenen Fleecedecke? Psst, nicht wecken, das ist nur unser Chefredakteur. Der Arme! Habt Ihr ihm wieder so zugesetzt? Nee, der hat nur noch ein bisschen Jetlag, schlieĂ&#x;lich ist er ja erst ganz kurz vor dem Produktionswochenende aus Ă„gypten wiedergekommen. Achso, natĂźrlich, was frag ich eigentlich. Wann bringt Ihr denn endlich die ägyptische Ausgabe der Kiez und Kneipe raus?

eine Belgien-Decke mit vertauschten Farben. Ja klar. Und wenn das Ding blau-weiĂ&#x;-rot gewesen wäre, hättet Ihr erzählt, dass Frankreich und Holland...

angefragt, ob wir ihr nicht ein wenig Inhalt spendieren kĂśnnten, also Content, wie das auf neudeutsch heute heiĂ&#x;t. Sie wollen damit ihre Internetseiten fĂźllen.

...ihre Farben von Schleswig-Holstein geklaut haben, genau.

Nein. Echt? Ihr werdet jetzt Kooperationsparnter von....

Und wieder Antworten auf Fragen, die keiner gestellt hat

Pssst, keine Namen nennen... Aber ich glaub‘ das eher nicht. Die haben so viele hochbezahlte Redakteure, die werden das sicher auch ohne unsere Hilfe schaffen.

Oder noch schlimmer: Russland oder Luxemburg oder Serbien oder Slowenien oder...

Wenn wir uns endlich auf einen Titel geeinigt haben. Sď?Łď?ľď?˘ď?Ą ď?ľď?Žď?¤ Sď?°ď?¨ď?Šď?Žď?¸ haben wir verworfen, weil nur zwei Redaktionsmitglieder ÂťSphinxÂŤ richtig schreiben kĂśnnen. Na dann nehmt doch HAMMERHAI UND HATSCHEPSUT oder TIEFENRAUSCH UND TUTENCHAMUN. Du siehst das Problem? Wir haben die Idee dann erstmal vertagt. Bleibt die Frage, wie Euer Chefredakteur zu einer deutschlandflaggenfarbenen Fleecedecke kommt. Hat er auch AuĂ&#x;enspiegelkondome fĂźrs Auto? Nein, eigentlich war das alles ganz anders. Es handelt sich wohl um eine Fehlproduktion aus Fernost. Eigentlich ist es

Hey, seid Ihr bescheuert? Die zahlen doch sicher richtig gut – und dann die Werbung!

Seite 15

www.vanille-marille.de

Stimmt, fĂźr die wollen sie auch nichts zahlen. Aber doch sicher fĂźr den Inhalt.

Jetzt ist aber langsam gut, lieber Leser. Sag mal lieber, was wir hier verpasst haben. Da hätte ich einen guten Tipp. Lest doch einfach die neue KUK. Du Scherzbold. Wenn niemand da ist, dann mĂźssen wir eben recherchieren. Und das bei mir, wie? Also da kĂśnnte ja jeder kommen. Kommt ja auch jeder. Also wir werden zum Beispiel inzwischen bald im Wochentakt von einer groĂ&#x;en Tageszeitung

Nee, eigentlich auch nicht. Sie glauben wohl, wir wĂźrden das von wegen der Ehre und so machen. Ist nicht wahr!

Hagelberger StraĂ&#x;e 1 | 10965 Berlin-Kreuzberg % $ # #

So wahr ich hier am & % Computer sitzte und

Dir Deine Worte in '!' " ' den Mund lege, lieber Leser. Das ist etwa so, wie der Bäcker, der zum Mßller sagt: Ich bezahl B dir nichts mehr fßrs Mehl. Es ist eine Ehre fßr Dich, dass ich es benutze.

Was ist denn das fĂźr ein Schrott? Das ist fĂźr uns alle Neuland.


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64 · Anno´64 · Gneisenaustr. 64 65 · Leleland · Gneisenaustr. 52a 66 · Tierärzte Urbanhafen · Baerwaldstr. 69 67 · Bäckerei A. & O. Ünal · Mehringplatz 14 68 · taktlos 2 · Gneisenaustr. 46/47 69 · Pinateria · Grimmstr. 27 70 · Buchhandlung Moritzplatz · Prinzenstr. 85 71 · Maison Blanche · Körtestr. 15 72 · Pflegewohnheim am Kreuzberg · Fidicin 2 73 · Tee & Schokolade · Dresdener Str. 14 74 · Berliner Mieterverein · Hasenheide 63 75 · Pelloni · Marheinekehalle 76 · Zum goldenen Handwerk · Obentrautstr. 36 77 · Café Atempause · Bergmannstr. 52 78 · KOMBI Consult · Glogauer Str. 2 79 · Pony Saloon · Dieffenbachstraße 36 80 · Zurich Versicherung · Baerwaldstr. 50 81 · Jade Vital · Graefestr. 74 82 · Moviemento · Kottbusser Damm 22 83 · Brauhaus Südstern · Hasenheide 69 84 · BerIT · Kottbusser Damm 79

Karte: OpenStreetMap www.openstreetmap.org

85 · Sputnik · Hasenheide 54 86 · Kadó Lakritzladen · Graefestr. 20 87 · Eva Blume · Graefestr. 16 88 · MiKa · Graefestr. 11 89 · Archiv der Jugendkulturen · Fidicinstr. 3 90 · Bier-Kombinat · Manteuffelstr. 53 91 · Tabea Tagespflege · Böckhstr. 22/23 92 · Schlawinchen · Schönleinstr. 34 93 · Fair Exchange · Dieffenbachstr. 58 94 · Projex · Friedrichstr. 14 95 · Bethesda · Dieffenbachstr. 40 96 · Bruegge · Kottbusser Str. 13 97 · Docter Händy · Ohlauer Str. 46 98 · Restaurant Split · Blücherplatz 2 99 · Bergmann Curry · Bergmannstr. 88 100 · Haarboutique My Hair‘s · Wilhelmstr. 15 101 · Paasburg‘s WeinAusLeidenschaft · Fidicin 3 102 · Spätzle Express · Wiener Straße 11 103 · Tutu’s Welt · Mittenwalder Str. 16 104 · Buddhistisches Tor · Grimnstr. 11b-c 105 · Baerwaldapotheke · Blücherstr. 28


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