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der Kirche vor Ort

12.4. Kennenlernen und Teilnehmen am Leben der Kirche vor Ort

Die Begleitung eines Paares auf dem Weg zur kirchlichen Trauung ist ein Auftrag für die ganze christliche Gemeinde (vgl. AL 206 ff.). Konkret wird dies durch einzelne Personen realisiert: im Pfarrsekretariat, durch die Begleitung, durch die Begegnung mit Priestern und ggf. mit anderen Gemeindemitgliedern sowie bei Gelegenheiten, an denen das Paar am pfarrlichen Leben (Kirchenjahr) und an pfarrlichen „Angeboten“ teilnimmt.

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Obwohl eine Pfarre „unersetzbar und von höchster Bedeutung innerhalb der sichtbaren Strukturen der Kirche“15 und deren Lebenszusammenhang bleibt, ist nicht zu übersehen, dass sie in der mobilen Gesellschaft „weniger wahrgenommen“16 wird.

Die Kirche vor Ort (Pfarre / Gemeinde / Seelsorgeraum) versteht sich als ein Ort des Willkommens. Niemand, der kommt, stört. Jeder hat einen Grund, ein Anliegen, das freundlich aufgenommen wird. Eine Pfarre versteht sich als „missionarisch“, d.h. als gesandt, einen Weg zum Heil in Jesus Christus zu eröffnen, wenn sie Menschen, so wie sie sind, willkommen heißt. Dazu gehören Grundhaltungen: Wertschätzung, Höflichkeit, Freundlichkeit, Geduld, Freude über eine Liebe, deren Zeuge man wird.

Das betrifft Paare, die sich auf die kirchliche Trauung vorbereiten, selbst wenn diese bislang wenig Kontakt mit der Pfarre oder wenig sog. religiösen Hintergrund hatten. Jesus Christus geht schon mit dem Paar mit. Das „Heil gilt allen“ (EG 113): In diesem Bewusstsein lebt eine christliche Gemeinschaft ihre Sendung der Verkündigung in Wort und Tat der froh machenden Heilsbotschaft.

Eine einladende Pfarre kann im Lauf der Ehevorbereitung besondere Akzente setzen: durch liturgische Feiern (siehe unter 12.5.) und durch Einladungen zum Mitleben bei jenen Gelegenheiten, die für das Paar interessant sein können. Dabei kommt sehr viel auf die Sorgsamkeit der Gestaltung und die Atmosphäre an.

Aber so gut man es meint: Man kann niemanden vereinnahmen, die Freiheit der Menschen ist zu respektieren, dies in dem Maß anzunehmen, wie es passt oder auch nicht. In einer konkreten Lebenssituation (Zeit) ist manches leichter oder schwieriger. Doch oftmals beginnt an diesem Punkt des Lebens erst ein neuer Kontakt mit Kirche, mit Pfarre, mit Gemeinschaften, mit Religion. Das braucht Zeit und langsam wachsendes Vertrauen. Es geht daher um eine Freu-