Kreuzweg#3

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Kreuzweg

st.Josef, Neuss-Furth



Kreuzweg St.Josef mit Bildbetrachtungen der Kolpingsfamilie Neuss-Furth



Jesus wird zum Tode verurteilt Pilatus fällt das ungerechte Urteil; er wäscht sich die Hände, will sich reinwaschen von Schuld. Er, Vertreter von weltlicher Macht, ausgedrückt durch seine vornehme Kleidung und durch den goldenen Lorbeerkranz sitzt Jesus gegenüber, der die Dornenkrone trägt. Er sieht Jesus nicht an. Jesus steht von ihm abgewendet. Die Soldaten mit Helm und Lanze halten Jesus fest. Der Pharisäer im Hintergrund wie auch die Soldaten schauen auf Pilatus. Jesus steht gerade, er hat die Augen geschlossen und den Kopf nach unten geneigt. Er liefert sich aus und lässt



Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schulter Jesus wird von einem Soldaten das Kreuz aufgeladen. Im Hintergrund steht ein weiterer Mann, vielleicht ist es ein Pharisäer? Er kann Jesus nicht anschauen, es ist eher ein Blick nach unten. Obwohl Jesus von einem Soldaten mit einer Geißel geprügelt wird und ein anderer ihn mit seiner Faust schlägt und mit der Lanze stößt steht er aufrecht und nimmt das Kreuz an. Sein Blick ist zum Himmel gerichtet, weg von seinen Peinigern, so als ob er um Hilfe bittet.



Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz Jesus bricht zum ersten Mal unter der schweren Last des Kreuzes zusammen; er geht in die Knie. Seine Mine und sein Blick spiegeln das Leid, das ihm widerfährt. Zwei Männer heben das Kreuz an, halten es fest damit Jesus wieder aufstehen kann. Der eine Mann schaut auf Jesus, der andere auf den Soldaten, der mit einer Lanze Jesus traktiert um ihn zum Aufstehen zu zwingen. Im Hintergrund befindet sich ein Pharisäer. Er steht teilnahmslos dabei, den Blick in die Ferne gerichtet als gehöre er gar nicht dazu, als ginge ihn das Leid Jesu nichts an.



Jesus begegnet seiner Mutter Begegnung auf dem Kreuzweg – Begegnung im Leid. Zärtlich hält die Mutter die Schulter des Sohnes – einander reichen sie die Hände: Trost, Halt, Nähe, Liebe – vereint in Schmerz und Trauer. „Christi Mutter stand mit Schmerzen und weint von Herzen“ Nur noch das „Du“ zählt: „Du“ – mein Sohn – „Du“ – meine Mutter! Aber: Ohne Mitleid, voller Genugtuung, lässt der Soldat die Geißel kreisen. Er lässt dem, der für den wahren Frieden einsteht, keinen Frieden, er lässt den nicht in Ruhe, der gewaltlos gelebt hat. Vereint in der großen Trauer: Die Frauen am Wegesrand: auf das Leid schauend, bzw. wegschauend, nicht hinsehen können, die Situation nicht ertragend. Das Schicksal nimmt seinen Lauf.



Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz zu tragen Jesus ist im Vordergrund, tief gebeugt, sein Blick geht nach unten, er wirkt schwach und hinfällig; mit beiden Händen umklammert er das Kreuz, das groß und schwer auf seinen Schultern lastet. Hinter ihm, aufrecht, entschlossen, kraftvoll das Kreuz packend, geht Simon von Zyrene, der seinen Blick auf Jesus richtet. Ein Soldat wendet sich ihm zu, weist mit der Hand die Richtung: „Los, pack an, da gehts lang!“ Zwei Soldaten mit Lanzen, einer hält einen Strick, wirken völlig unbeteiligt. Hohe Häuser umschließen die Figuren, Himmel ist kaum sichtbar, die Szene wirkt eng und beklemmend.



Veronika reicht Jesus das Schweißtuch Jesus hält inne auf seinem Weg mit dem schweren Kreuz, denn Veronika fällt aus der Menge vor ihm auf die Knie und reicht ihm das Schweißtuch. Der Scherge auf der linken Bildseite mit Schlagstock in der rechten Hand und der andere auf der rechten Seite mit dem Strick in der Hand bleiben erstaunt stehen und schauen auf diese Frau und wollen weitergehen. Jesus nimmt das Tuch mit der linken Hand entgegen und sichert mit der rechten das Kreuz. Die Männer im Bildhintergrund interessiert der Kniefall nicht!



Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz Jesus liegt komplett am Boden. Sein gesamter Körper liegt auf der Erde auf, vollkommen mit ihr verbunden. Mit seiner linken Hand versucht er, sich abzustützen. Sein Kopf ist parallel zum Boden, sein Blick nach unten gerichtet. Ein Soldat mit einer Keule in der Hand versucht, ihn brutal hochzureißen. Ein anderer Soldat hält das Kreuz, ein dritter mit einer Lanze wendet sich um, bereit, jederzeit zuzustechen. Zwei Pharisäer stehen dabei, einer verschränkt die Arme vor der Brust. Sie gucken auf die Szene, unberührt vom Leid; geschieht ihm recht drücken ihre Haltungen aus.



Jesus begegnet den weinenden Frauen Drei Frauen begegnen Jesus. Sie sind traurig und wirken entsetzt. Eine fällt auf die Knie und betet. Ein Soldat hebt die Hand wohl um nach den Frauen zu schlagen. Traurig wendet sich Jesus den Frauen zu. Es scheint, als ob er sie segnet. Will er sie beschützen? Sein Kreuz hält er weiter fest. Er steht wieder aufrecht. Gibt diese Begegnung ihm die Kraft weiter zu gehen. Mit grimmigem Blick zerrt ein anderer Soldat an seinen Fesseln und zieht ihn fort.



Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz Es ist still geworden um Jesus, keine gaffende Menge, keine waffenstarrenden Soldaten, nur die beiden Frauen, Maria von Magdala und Maria die Mutter Jesu. Simon und die beiden Folterknechte sind bei IHM! Simon hält mit aller Kraft das Kreuz, als wolle er verhindern, dass nicht auch noch das Gewicht der Balken auf Jesus liegt, denn er ahnt, dass IHN eine viel schwerere Last zu Boden drückt. Die Folterknechte scheinen seltsam entspannt. Es ist keine Vorwärtsbewegung bei ihnen zu erkennen. Sind da Zweifel an ihrem Tun in den Gesichtern zu erkennen? Die Frauen sind ganz bei Jesus, beten für ihn und im goldenen Kopftuch einer der Beiden spiegelt sich der Glanz des noch fernen Ostermorgen wider.



Jesus wird seiner Kleider beraubt Kleiderraub? Auf Anhieb erscheint die dargestellte Szene nicht unbedingt so. Aber der links neben Jesus stehende Mann, eher kein Soldat, zieht mit entschlossenem Ausdruck am Obergewand des Herrn. Der rechts von Jesus Knieende hat mit beiden Händen das Untergewand gegriffen. Jesus, sein Kopf ist nach rechts geneigt, nimmt das still, eher in sich gekehrt, hin. Zwei Soldaten stehen rechts, aber nicht etwa abseits im Hintergrund. Sie sind auch beteiligt. Der eine hat ein schon erbeutetes Gewand über dem Arm. Er lässt sich vom anderen in der Hand etwas zeigen. Es sind Würfel. Sie wollen um Jesu Gewand würfeln. Im Hintergrund der Szene: Graue Hügel. Golgotha?



Jesus wird an das Kreuz angenagelt Jesus sitzt bereits auf dem Kreuz. Der Kopf ist geneigt und er sieht entkräftet aus. Der Oberkörper ist nackt; er trägt nur einen Lendenschurz. Die Soldaten wollen ihn ans Kreuz nageln. Einer der Soldaten löst einen Strick von seinem linken Handgelenk und schaut Jesus dabei an. Ein weiterer Soldat hockt hinter Jesus und hat bereits Hammer und Pflock in seinen Händen. Zwei andere Männer, vermutlich Pharisäer schauen zu, einer von ihnen hat untätig seine Arme übereinander verschränkt. Diese drei Männer richten ihren Blick nur auf den Vierten und schauen Jesus nicht an.



Jesus stirbt am Kreuz Jesus erhöht am Kreuz; angeheftet am Marterpfahl, hoheitsvoll bekrönt mit der Dornenkrone gibt er sein Leben an den Vater zurück. Seine Herrschaft ist eine andere als die, die sich Menschen ausdenken. Der Himmel verdunkelt sich: Zeichen für Trauer und Klage. Maria steht leidversunken am Kreuz, an dem ihr Sohn stirbt. „Schaut, ob es einen Schmerz gibt, der dem meinen gleicht.“ Der Apostel und Evangelist Johannes, dem Jesus seine Mutter anvertraut hat, weist mit erhobener Hand auf Jesus, der freiwillig mit großer Würde sich am Kreuz für die Menschen hingibt. Schließlich zu Füßen des Sterbenden die Büßerin Maria Magdalena. Sie beweint den Tod des Herrn, sie, die später zu den ersten Zeugen seiner Auferstehung gehören wird. Der Totenschädel, der Kopf des Adam, der für die Menschheit steht, sagt uns: „Durch seinen Tod am Kreuz sind wir geheilt und haben das Leben!“



Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt


Ganz im Mittelpunkt dieser Station ist Jesus, sein Körper zusammengefallen, schlaff, tot….. und dann: Hände! Nur der engste Kreis ist um ihn versammelt. Sie haben keine Berührungsängste. Jesu Körper wird berührt, gestützt und gehalten, sie umfassen ihn. Jesu Kopf ruht in der Armbeuge eines aufrechtstehenden Mannes, mit seiner linken Hand stützt er ihn ganz hingebungsvoll. Er scheint tief bewegt, während er mit seiner rechten Hand die Leiter hält. Hält diese Hand nur die Leiter, oder gibt die Leiter der Person Halt und Standfestigkeit? Jesu Körper ruht auf dem Schoß und in den Armen von Josef von Arimathäa, der ihn mit der einen Hand liebevoll umfasst und mit der anderen das Lendentuch hält. Jesu rechter Arm ist um seine Schulter gelegt. Selbst im Tod umarmt er uns Menschen und lässt zu, dass wir Trost und Halt durch seine Hände erfahren, wie wir es bei dem linken jungen Mann sehen.


Die Mutter Jesu umschließt mit ihren beiden Händen die Hand Jesu. Inbrünstig geht ihr Blick zu ihrem toten Sohn. Sie möchte seine Hand wohl nicht mehr loslassen. Ein letztes Zeichen der Zuneigung und Liebe mit unglaublicher Innigkeit und Zärtlichkeit, bevor ihr der tote Sohn übergeben wird.



Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt Der Leichnam Jesu ist der Mittelpunkt dieses Bildes, dieses Momentes! Alle Mühen, alles Leid sind nun vollbracht! Sein Körper mit dem Wundmal an der Seite ist halbsitzend und halb liegend dargestellt. Sein Kopf mit geschlossenen Augen liegt abgesenkt auf seiner rechten Schulter. Der Oberkörper und die Arme sind nackt, Unterkörper und Füße sind im Tuch verhüllt. Nikodemus und Josef von Arimathäa legen den Leichnam Jesu vorsichtig im Grab ab. Maria, betrachtet ihren toten Sohn. Sie steht an seiner Seite und hat seinen linken Arm genommen, den sie an ihre Brust drückt. Maria Magdalena kniet trauernd vor Jesus und umklammert seinen rechten Arm.Hinter Maria steht stützend Johannes, der Lieblingsjünger Jesu. Aus der Felswand wachsen grüne Pflanzen. Zeichen des Lebens an dieser Stelle des Todes!


Danke für die Verfassung der Bildbetrachtungen an die Mitglieder der Kolpingsfamilie Neuss-Furth: Claudia Bendt Norbert Braun Doris Cleve Hermann-Josef Cleve Heinz-Urban Fausten Conny Heidemanns Regina Knips Hans-Günther Korr Giesla Martensen Karl-August Seumer Paul Söhnlein Marlene Weyers Fotos und Gestaltung: Katharina Ley

St. Josef, Neuss-Furth, 2022




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