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Schöner Rücken. Kann entzücken.

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Das Buchbinden ist ein Handwerk mit großer Bedeutung und langer Tradition. Der Ursprung dieses Handwerks liegt bereits im Mittelalter. Damals wurde zu Beginn noch auf Pergamentrollen geschrieben, die sich aber mit der Zeit als unpraktisch zu lagern herausstellten. Dies war die Geburtsstunde von Büchern und folglich auch des Buchbindens.

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In Klöstern wurden von Mönchen anfangs die meisten Bücher hergestellt. Dies bedeutet, dass sie dort geschrieben, gestaltet und auch gebunden wurden. Für jeden dieser Bereiche gab es jeweilige Spezialisten. Der erste namentlich erwähnte Buchbinder, der irische Mönch Dagaeus, lebte in dem sechsten Jahrhundert. Die von ihm angewendete Technik war die Heftung, bei der mehrere Seiten mit Nadel und Faden verbun-

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Dann kam die alles entscheidende Erfindung des Buchdrucks von Johannes Gutenberg im Jahre 1450 ins Spiel. Bücher wurden plötzlich ein massentaugliches Medium für die Gesellschaft. Für Druckereien war es zu Beginn allerdings zu kostenaufwendig, die Buchblöcke selbst zu binden und so entstanden um 1550 herum die ersten nicht-klösterlichen Buchbindereien. Dort konnte man seinen erworbenen Buchblock zu einem angemessenen Preis, nach eigenen Gestaltungswünschen, binden lassen. Nach der Renaissance wurde im Zeitalter des Barocks eine feste Ordnung für das Handwerk eingeführt. Das erste Lehrbuch über Buchbinden wurde von Anselm Faust verfasst und befindet sich in Holland. Es entstand 1612. 1861 erlangte das Handwerk die Gewerbefreiheit und war ab dem Zeitpunkt unabhängig von der Kirche und dem Adel.

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Die nächsten großen Veränderungen kamen mit der industriellen Revolution und der Neuzeit. Eine der Innovationen waren die ersten Maschinen und Dampfpressen in Buchbindereien. Durch die maschinelle Hilfe konnte die Produktion stark gesteigert werden. Leider war dies aber auch der Anfang vom Ende des handwerklichen Buchbindens. Bis heute gibt es eine Spaltung zwischen kleinen Buchbindereien, Manufakturbetrieben und der industriellen Massenanfertigung, die aber nicht negativ zu bewerten ist. Jede Art hat ihre Daseinsberechtigung und ihren speziellen Nutzen. Im 19. Jahrhundert entstand die Klebebindung. Die Entwicklung des Klebers war aber nicht einfach, da er meistens durch die falschen Inhaltsstoffe zu hart und dadurch zu brüchig wurde. Emil Lumbeck schaffte es schlussendlich einen Kunstharzkleber zu kreieren, der die Bücher weder verklebte noch brüchig wurde. Er war flexibel und praktisch.

Bis heute wird weiter an neuen Techniken und Möglichkeiten experimentiert, um dieses Handwerk innovativ mit der Zeit gehen zu lassen.

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