HolzLand Kompendium

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Reinigung & Pflege

Während der Bauphase

Wichtiger Hinweis! Fenster sind Gebrauchsgegenstände, für die zunächst Gewährleistung im Rahmen der Vereinbarung oder der gesetzlichen Regelungen übernommen wird. Zur Erhaltung von Nutzungssicherheit und Gebrauchstauglichkeit ist, beginnend bereits während der Gewährleistungszeit, eine regelmäßige Kontrolle, Pflege, Wartung und Instandhaltung erforderlich. Diese Aufgaben sind nicht Bestandteil der vertraglichen Leistung des Fensterlieferanten. Die Instandhaltung – insbesondere der dem normalen Verschleiß ausgesetzten Teile der Fenster – ist Aufgabe des Besitzers.

Aufbau Holzfenster (Beispiel)

Der schonende Umgang, bzw. besondere Schutz während der Bauphase ist besonders wichtig. Lackierte Oberflächen sind vor Kontakt, z. B. mit Mörtel oder Putz, durch geeignete Maßnahmen zu schützen. Bei Holzfenstern ist darauf zu achten, dass nur Klebebänder verwendet werden, die mit wasserverdünnbaren Acryl-Lacken verträglich sind (sonst Gefahr von Lackabriss). Klebebänder sollten möglichst sofort, spätestens aber nach zwei Wochen wieder entfernt werden. Wenn z. B. Putz oder Mörtel auf die Oberfläche gelan­ gen, sollte dieser sofort entfernt werden. Problematisch ist eine hohe Luftfeuchtigkeit durch Austrockenen der Bauteile (z. B. Beton, Putz, Estrich).

Pfosten

Sprossen

Um die Gefahr von Lackschäden und Schimmelbildung zu vermeiden, muss die Baufeuchte ablüften können (stän­ dig lüften – Luftfeuchtigkeit max. 55 %).

Blendrahmen Flügelrahmen

Die folgende Tabelle soll eine Hilfestellung für die Pflege von Holzfenstern sein. Sie zeigt Richtwerte zur Belastung der Bauteile sowie beispielhafte Belastungsgruppen und Bewertungen für Holzfenster/Außenhölzer auf der Wetterseite. Dachüberstand Groß Mittel

Klein

Reinigung

Lage des Gebäudes: freistehend

Fenstereinbau

Ebene und 1.-3. OG

Hanglage/ab 3. OG

Gebirge/Küste

Zurückgesetzt

Keine Bewitterung

Keine Bewitterung

Fast keine Bewitterung

Fassadenbündig

Fast keine Bewitterung

Fast keine Bewitterung Mittlere Bewitterung

Zurückgesetzt

Fast keine Bewitterung

Mittlere Bewitterung

Starke Bewitterung

Fassadenbündig

Mittlere Bewitterung

Starke Bewitterung

Extreme Bewitterung

Zurückgesetzt

Mittlere Bewitterung

Starke Bewitterung

Extreme Bewitterung

Fassadenbündig

Starke Bewitterung

Starke Bewitterung

Extreme Bewitterung

Übersicht über Renovierungsintervalle sowie Unterschiede in Hinblick auf Holzart und Behandlung des Anstriches: Holzart Bezeichnung Farbton Keine Bewitterung Fast keine Bewitterung Mittlere Bewitterung Starke Bewitterung Extreme Bewitterung

Nadelholz Lasierend Hell

Mittel und dunkel

Laubholz Deckend

Hell und mittel

Lasierend

Dunkel

Hell

Deckend

Mittel und dunkel

Hell und mittel

Dunkel

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• Deutlich weniger als 2 Jahre ••••• 5 und mehr Jahre

•• Weniger als 2 Jahre

••• 2 bis 2,5 Jahre

•••• 3 bis 4,5 Jahre

Diese Angaben sind nur Richtwerte und können nicht die tatsächlichen Gegebenheiten berücksichtigen. In jedem Fall sind die Angaben der Hersteller maßgeblich und die individuellen Einflüsse vor Ort zu prüfen.

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Für die Reinigung der Bauteile sollten möglichst milde haushaltsübliche oder neutrale Allzweckreiniger benutzt werden. Reiniger mit aggressiven Stoffen, Lösungsmittel oder auch Scheuermittel dürfen nicht verwendet werden.

Pflege von Holzfenstern Wie alle Bauteile, die ständig der Witterung ausge­ setzt sind, ist eine regelmäßige Pflege und Wartung von Holzfenstern notwendig. Funktion und Schönheit bleiben so länger erhalten und die selbstverständlichen Renovierungsintervalle verlängern sich. Bei einem Renovierungsdurchgang wird die Oberfläche mit einer ca. 280er Körnung leicht angeschliffen und gründlich vom Staub befreit. Für diesen Vorgang sollte keine Stahlwolle verwendet werden. Anschließend wird das Fenster ein- bis zweimal mit Streichlasur im gewünschten Farbton behandelt. Ein Renovierungsanstrich kann bei lasierenden Beschichtungen nach ca. 2-3 Jahren, die Durchsicht auf Beschädigung sollte einmal pro Jahr (Frühjahrsputz) erfolgen. Die Prüfung beinhaltet die Kontrolle der Beschichtung, Dichtung und Versiegelung. Die Beschläge sind ggf. an den beweglichen Stellen zu fetten bzw. zu ölen und evtl. nachzustellen.


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