Kölner Studierendenzeitung

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Eine für alle.

# 6 — Winter 2014

natürlich


02 — KÖL NER STU DIERENDENZEITUNG # 6

Du schreibst gerne, fotografierst hin und wieder oder möchtest im Design arbeiten? Komm zu uns! Wir haben nicht viel Geld, kein festes Büro und mit unseren Artikeln gibt es immer Ärger – Hinter der Kölner Studierendenzeitung stehen Studenten aller Kölner Hochschulen, die sich beim Verfassen ihrer Beiträge nicht von den Hochschulverwaltungen auf die Finger gucken lassen wollen. Schreib uns an info@studierendenzeitung.de oder schau‘ vorbei: Dienstags um 19.30 Uhr im Café Sandspur, Bachemerstr. 27, 50931 Köln.

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Editorial Liebe Leserinnen und Leser, Artikel über Studenten sind en vogue. Über einen haben wir uns im vorigen Semester besonders geärgert. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt, Studierendenzeitungen „kennen nur zwei Genres: die Berufsberatung und die Human-Interest-Geschichte. […] Der mitunter fließende Übergang zwischen zielgruppenorientierter Information und Werbung“ sei „charakteristisch für die in den Universitäten ausliegenden kostenlosen Hochschulmagazine“. Dabei wird von deutschlandweiten, profitorientierten Zeitschriften und Magazinen wie den Produkten des UNICUM-Verlags auf alle weiteren Hochschulmagazine geschlossen. Dagegen möchten wir uns wehren. Denn hätte Magnus Klaue vom Campus-Magazin der FAZ sich für seinen am 31. August erschienenen Artikel etwas mehr umgeschaut, wäre er auf viele tolle Projekte von und für Studenten gestoßen, die ähnlich wie wir arbeiten: unabhängig von Hochschulgremien, nur durch Anzeigen finanziert und auf die ehrenamtliche Arbeit von engagierten Studenten angewiesen. Wir legen großen Wert darauf, Anzeigen und Artikel voneinander zu trennen und weisen jegliche Anfragen für gemischte Beiträge freundlich, aber direkt zurück. Denn uns ist genau das wichtig, was angeblich den heutigen Studenten fehlt: Paroli bieten, kritisch Hochschulpolitik hinterfragen und dabei den Spaß am Studentenleben nicht verlieren. Gegen „Pausenfüller“ – nur das sind kostenlose Hochschulmagazine ja angeblich – haben wir trotzdem nichts, denn Pausen sind im immer mehr durchgetakteten Alltag unglaublich wichtig. Das macht uns aber noch lange nicht zu gehirnlosen Produkten der kapitalistischen Arbeitswelt, wie der FAZ-Autor suggeriert.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen. Wir freuen uns auf eure Kritik! Für die Redaktion, Lea Kaftan, Chefin vom Dienst lea.kaftan@studierendenzeitung.de


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KÖLN AM RAND

INS GLÜCK GEBUDDELT

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SPÜLMASCHINENMONSTER IM KÜHLRAUMLABYRINTH

UND ALLE SO HÄH?


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Diesmal drin Leben

Denken

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UND ALLE SO HÄH? Mit viel roter Farbe wollen Studenten der Uni Köln nicht die große Kunst schaffen, sondern vor allem eins: Provozieren

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KÖLN AM RAND In Außenbezirken sind die Mieten noch günstig. Aber will man dort wohnen? Wir haben uns umgesehen

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UND WAS BIST DU? Ein Beziehungsstatus passend zum stressigen Unialltag: Wenn Studenten „Mingle“ sind

Titelthema „natürlich“ 14

INS GLÜCK GEBUDDELT Im Campusgarten der Uni Köln pflanzen und ernten Studenten ihr eigenes Obst und Gemüse

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SPÜLMASCHINENMONSTER IM KÜHLRAUMLABYRINTH Wo das Mensaessen herkommt

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FAIR KLEIDEN Ein Streit um nachhaltige Kleidung

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WAS IST FÜR DICH NATÜRLICH? Wir haben Kölner Studierende gefragt

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Poster NATURBELASSEN Wir zeigen euch 11 ungeschönte Ärsche. Zum Rausnehmen und Aufhängen

Studieren 37

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Kommentar STUDIEREN AUF UNDERWOOD’SCHE ART Unsere Redakteurin Ivona Coric kommentiert das fehlende Engagement der Hochschulpolitiker, ihre Kommilitonen zu informieren Außenansicht DIE STIMME DER JUGEND Zwei Argentinier erzählen warum Studieren in ihrem Land trotz Krise eine gute Zukunft verspricht ALLES WIRD ANDERS – ABER NUR EIN BISSCHEN Was sich für Studenten der WiSo-Fakultät der Universität Köln wirklich ändert

MIT DRAHTESELN GEGEN BLECHLAWINEN Studenten in Moskau organisieren sich zu nächtlichen Fahrradflashmobs Buchrezension DRANBLEIBEN Zum Hinschauen rief die Fotografin Susan Sontag bei internationalen Katastrophen mit ihrem Buch auf. Das ist aktueller denn je, findet Timo Stukenberg.

Immer drin 10

MITESSER Wir essen mit spannenden Menschen und lassen uns spannende Geschichten erzählen. Diesmal in der Ratskantine der Stadt Köln

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TYPISCH STUDENT Sonderpädagogik vs. Fahrzeutechnik – Studenten provozieren Klischees

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CARTOON Es geht um Sex. Also nichts wie hinblättern

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BROT UND SPIELE Lösungswort einschicken und eine kleine Hilfe fürs Studium a.k.a. „Die beste Zeit deines Lebens“ gewinnen

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VERANSTALTUNGSKALENDER Damit Euch in der kalten Jahreszeit nicht langweilig wird. Zum Rausschneiden


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u nd a l l e Köln mal anders zeigen, das war die Aufgabe eines Kunstseminars an der Uni. Und so zogen drei Studenten nachts los, um in der Innenstadt einen roten Faden entlang von Nicht- Sehenswürdigkeiten zu sprayen. Unangemeldet. Es ist fünf Uhr morgens. Am Heumarkt herrscht Stille. Alles, was zu hören ist, sind vereinzelte Schreie von Möwen, die hier die Reste vom Vorabend aufpicken. Dann und wann bringen Taxis die letzten Nachtschwärmer nach Hause. Noch ist es dunkel und ein bisschen nebelig. Fabian hat sich die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Er und seine Kommilitoninnen Lena und Hanna sind komplett schwarz angezogen. Denn was sie vorhaben, haben die drei offiziell nicht angemeldet. Mit Blick auf die Uhr sagt die 25-jährige Lena: „Ich habe gar nicht geschlafen. Das hat ganz gut funktioniert.“ Fabian, Hanna und Lena nennen ihre Kunstaktion den Roten Faden. Entstanden ist sie im Kunstseminar „Urban Interventions“ an der Uni Köln.

„Das ist vielleicht nicht ganz so illegal" Urbane Interventionen, darunter fallen zum Beispiel veränderte Straßenschilder, Schaukeln an Bushaltestellen oder Flashmobs. Einfach gesagt, sind Interventionen eine Weiterentwicklung von Street Art, einer nichtkommerziellen Form von Kunst im öffentlichen Raum. Am Heumarkt packt Fabian die erste Spraydose aus. Die drei benutzen Kreidespray, das sich bei Regen wieder abwäscht. „Das ist vielleicht nicht ganz so illegal“, sagt Hanna schmunzelnd. Dann geht’s los. Es geht mitten über den Platz und durch die angrenzenden schmalen, verwinkelten Gassen der Altstadt. Die knallrote Farbe leuchtet durch die Nacht. Ein Fußgänger kommt vorbei: Die Augen noch halb zu, in der Hand einen Pappbecher mit Kaffee. Er bleibt kurz stehen, runzelt die Stirn. Dann geht er wortlos weiter.

provozieren Ziel der urbanen Interventionen ist es, Alltagsroutinen zu durchbrechen. Hängen auf einmal Stühle im Baum oder stehen Sprüche auf Zebrastreifen, soll das Passanten dazu anregen, ihre Umwelt auf eine neue Art wahrzunehmen. „Urbane Interventionen sollen irritieren und neue Sichtweisen provozieren“, erklärt Dozentin Jane Eschment. Damit die Studenten das nachvollziehen konnten, ist sie mit ihrer Seminargruppe durch Köln gelaufen, mit einem Stadtplan von Kopenhagen. Statt der Schildergasse folgten sie dann Straßen wie dem dänischen Pendant Strøget. „Da ist man natürlich an ganz anderen Ecken rausgekommen, nicht unbedingt den schönen, eher den schäbigen“, erinnert sich Lena. Als die Studenten dann selber im urbanen Raum intervenieren sollten, entstand die Idee mit dem Roten Faden. Den gibt es bereits in Hannover, hier ist

Kunst oder Sachbeschädigu der Faden eine Orientierungshilfe für Touristen, der Sehenswürdigkeiten verbindet. In Köln soll er heute an Nicht-Sehenswürdigkeiten vorbeigehen: Risse in Wänden, Löcher im Pflaster oder Gullideckel. Hanna, Fabian und Lena bauen die ersten Stationen entlang des Fadens auf, etwa 500 Meter ist er lang geworden. Noch immer ist es verdammt kalt. Der Atem gefriert in der Luft. Eine junge Frau kommt vorbei und bleibt kurz stehen. Sie spricht in ihr Telefon. Als sie die kleine Gruppe beim Sprayen sieht, lächelt sie kurz, dann eilt sie weiter. Insgesamt sechs Stationen bauen Hanna, Lena und Fabian entlang ihres Roten Fadens auf. Zur Erklärung gibt es an jedem Halt QR-Codes und Verweise auf eine selbstgebaute Internetseite, die das Konzept noch einmal erklärt. Ihre Namen erwähnen sie hier aber nirgendwo – mit ihrer Aktion möchten die drei gerne anonym bleiben. So wie am Heumarkt sollen die Interventionen ähnlich wie Guerilla-MarketingAktionen mit geringen Kosten viele Menschen erreichen. Schnell, flüchtig und in der Regel, ohne fremdes Eigentum zu beschädigen. Trotzdem wird häufig darüber gestritten, was Kunst und was Sachbeschädigung im öffentlichen Raum ist. Wer seine Aktion beim Ordnungsamt anmeldet, ist auf der juristisch sicheren Seite, kann aber auch eine Absage kassieren.

„Schade, dass es kein Bier gi Die anderen Seminarteilnehmer haben bereits interveniert. Eine Gruppe hat in einem Abteil der Straßenbahn ein Wohnzimmer aufgebaut – mit Vorhängen, Sitzkissen, Tischdecke und natürlich Kaffee und Kuchen. Das Ganze nennen die beiden Mädchen „Kommunikations-Vergnügungs-Bahnfahrt“ oder „Im Zweifel ist das Kunst“. Die Bahnfahrer fanden die Aktion cool und so fuhren die zwei einen halben Tag lang mit ihrem Wohnzimmer in den Linien 9, 15 und 16 von Endstation zu Endstation. Die Reaktionen waren gemischt: Von „Schade, dass es kein Bier gibt“ bis zu „Ist das für eine sozialwissenschaftliche Studie?“


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Die Kölner League of Creative Interventionist findet ihr unter creativeinterventionists.com/cologne Dance Along: Findet ihr über den Facebook-Account „Spielraum“.


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Urbane Interventionen gibt es schon lange. Zu den prominentesten Szenekünstlern gehört Brad Downey, der mit seinen „Spontaneous Sculptures“ bekannt geworden ist. Unter anderem füllte er eine Telefonzelle mit Luftballons oder drehte Stoppschilder um. Wer eine auffällige Intervention platziert, der kann davon ausgehen, dass die Fotos durchs Netz gehen. Auch davon lebt diese Weiterentwicklung der Street Art. In der Altstadt sind die Kölner Studenten fast fertig mit ihrer Intervention. Entlang ihres Roten Fadens hängen sie noch Einwegkameras auf. Wer die QRCodes scannt, der wird aufgefordert, etwas mit den Kameras zu tun. Da steht dann zum Beispiel: „Fotografiere mal, was du heute anders wahrnimmst.“ Dann bleibt die Gruppe auf einmal stehen. Auf den ersten Blick ist nichts Auffälliges zu sehen. Noch immer ist die Altstadt wie ausgestorben. Worum es geht, das findet der Betrachter zu seinen Füßen. Im Pflaster fehlen ein paar Steine – in das Loch stellen die Studenten einen kleinen Blumentopf. Nächster Halt: ein ziemlich unscheinbar wirkender Haken in einer Hausfassade. Um den klebt Hanna einen Bilderrahmen. „Der Rahmen ist natürlich superirritierend, da braucht man gar nicht den Code sehen, um zu denken: „Häh?“, sagt Lena.

Von wegen Kunst für die Ewigkeit Kunst im öffentlichen Raum ist vor allem eins – vergänglich. „Es wäre halt scheiße, wenn es regnet“, sagt Lena. Dann ist die Farbe weg. Bis dahin hoffen sie aber, dass ihr Faden beachtet wird. „Es wäre schon cool, wenn viele Leute interessiert wären und dem Faden folgen“, sagt Hanna. Aber ob morgen von den Einwegkameras und QR-Codes noch etwas übrig ist oder alles geklaut wurde, wissen sie nicht. Dann wollen sie hier einen Rundgang mit ihren Kommilitonen machen, ihnen ihre Seminararbeit vorstellen und die Kameras wieder einsammeln. Die Fotos wollen sie auf ihre Internetseite stellen.

Gleich kotzen? Mittlerweile sind sie an einer ihrer letzten Stationen angekommen. Abwasser hat sich hier unter eine Rohröffnung ins Moos gewaschen. Hanna malt Augen darüber. Jetzt sieht es aus wie ein kotzendes Gesicht mit weit aufgerissenem Mund. Sie kichert und legt Straßenkreide neben das Gesicht. Im QR-Code steht: „Leider geht’s ihm schlecht, mal ihm doch bessere Laune.“ Inzwischen ist es halb sieben und hell geworden. Es wird langsam voller in der Stadt, erste Geschäftsleute eilen im Anzug mit dem Trolli ratternd über das Kopfsteinpflaster, Autos rauschen über die Deutzer Brücke. Fabian hat seine Kapuze abgezogen. Die drei eilen zurück. Nachher fängt die Uni an. Was morgen von der Aktion noch übrig ist, wissen sie nicht. Nur die rote Farbe an ihren Turnschuhen, die bleibt vermutlich erst mal.

Text von Pauline Schinkels Fotos von Thomas Morsch


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Habt ihr Lust, selber mal an einer Urban Intervention teilzunehmen? Schreibt einfach an Gabi Linde. Sie ist Mitglied der weltweiten League of Creative Interventionists und informiert euch gerne über aktuelle Interventionen in Köln: loci-cgn@gmx.de. Eine ihrer Aktionen ist der regelmäßig stattfindende Midnight Mystery Ride. Mit einer Gruppe Radfahrer fahrt ihr um Mitternacht los, allerdings kennt nur einer den Weg. Zwischendurch macht ihr Rast an etwas ungewöhnlichen Orten. Eine andere Intervention ist Dance Along – vielleicht schon mal gesehen? Zuletzt tanzten um die 30 Personen mit Kopfhörern die Berrenrather Straße rauf und runter.


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M itesse r

„Kein Streben nach Macht“ Zwei Frauen, zwei Politikstile. Susana Dos Santos Herrmann ist seit zehn Jahren Mitglied des Kölner Rates für die SPD-Fraktion. Ute Symanski von der Partei „Deine Freunde“ ist gerade neu dabei. Die eine setzt auf klassische Parteiarbeit und repräsentative Demokratie. Die andere sagt von sich selbst, dass sie eigentlich gar keine Politikerin sein will, fordert Bürgerbeteiligung und hat kein Grundsatzprogramm. Etwa ein halbes Jahr nach den Kommunalwahlen hat die ksz beide im Ratslokal „Consilium“ getroffen. Text und Fotos von Nora Kolhoff


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Ute Symanski // Deine Freunde

Sie haben etwa zwei Prozent bei der Kommunalwahl und damit zwei Mandate für den Stadtrat bekommen. Was können Sie dort überhaupt umsetzen?

einer Partei hocharbeiten zu müssen. Wenn ich sage, wir wollen keine Politiker sein, meine ich, dass wir uns für Köln mehr Sachdiskussionen wünschen, weniger Parteien-Politik. Ich denke, wir haben weniger eine Gesinnungsverantwortung, wie in klassischen Parteien als vielmehr eine Handlungsverantwortung. Wir arbeiten projektbezogen und entscheiden in jeder Sache neu.<< Wie waren denn die ersten Ratssitzungen?

Ute Symanski hat die Wählergruppe „Deine Freunde“ im Jahr 2009 zusammen mit Anderen gegründet und sitzt in diesem Jahr zum ersten Mal ehrenamtlich im Rat. Sie ist Mitglied im Verkehrsausschuss. Hauptberuflich arbeitet sie als selbstständige Beraterin für Hochschulen. Ihre Ziele: eine fahrrad- und umweltfreundlichere Stadt, weniger Verbote in Parks und im öffentlichem Raum, sowie ein Bürgerparlament im Stadtrat.

>>Der Rat ist zu hundert Prozent in der Hand der etablierten Parteien. Die Machtverhältnisse sind zementiert, auch wenn 35 von 90 Ratsmitgliedern neu dabei sind. Da kann es einerseits schwierig werden, was zu bewegen, andererseits können wir durch unsere Wortbeiträge Impulse setzen. Wir haben uns gesagt: „think big“. Eines unserer langfristigen Ziele ist eine autofreie Stadt. Auch wenn wir dieses große Ziel erstmal nicht umsetzen werden, können wir auf dem Weg dorthin viele kleinere Schritte erreichen, die in diese Richtung gehen.<< Wie stimmen Sie im Rat ab, wenn Sie keine Ahnung vom Thema haben? >>Das wird vorkommen. Ich werde es zeitlich nicht schaffen, mich in alle Themen einzuarbeiten. Im Zweifel werde ich mich enthalten oder nach den Personen stimmen, denen ich vertraue. Ich bekomme die Unterlagen zu den Anträgen vor den Ratssitzungen und kann mich in ausgewählte Themen einarbeiten. Ich versuche grundsätzlich, nach meinem Gewissen zu entscheiden. Das ist ein Vorteil unserer Partei. Wir haben keinen Fraktionszwang. Wir sind wahrscheinlich meistens der gleichen Meinung, aber jeder entscheidet selbst. Es gibt keine übergeordnete Partei, die etwas vorschreibt. Wenn es keine übergeordnete Partei gibt, gibt es aber auch keine festen Grundsätze. Worauf können die Wähler dann vertrauen?

Frau Symanski, die SPD hat 2012 in Nordrhein-Westfalen mit dem Slogan „Currywurst ist SPD“ kandidiert. Sie essen gerade Tomatensuppe. Wenn die SPD Currywurst ist, was sind dann „Deine Freunde“?

>>Man braucht keine übergeordnete Partei, um Grundsätze zu haben. Der Unterschied zu den anderen Parteien im Rat ist, dass wir unsere eigenen Grundsätze haben, die zu unserer Situation vor Ort passen und nicht aus Berlin von einer Parteizentrale diktiert werden. Wir werden oft gefragt, was wäre, wenn wir Regierungsverantwortung hätten, ob wir bestimmte Forderungen genauso formulieren würden. Diese Frage stellt sich uns nicht. Wir sehen unsere Aufgabe darin, Konzepte zu denken, von denen die Etablierten aus politischen Zwängen meinen, dass sie sich das nicht leisten können. Wir sind eine so kleine Gruppe, dass wir alle persönlich kennen und wissen, dass die Leute, die mitmachen, ähnliche Ansichten haben. Die Wähler können darauf vertrauen, dass wir nach unserem Programm abstimmen und ansonsten tendenziell links und grün sind.<<

>>Wir sind ein fetter Korb voller frischer, knackiger Äpfel. Grüne natürlich.<<

Sie schreiben auf ihrer Website, Sie „wollen gar keine Politiker sein“. Was heißt das?

Warum haben Sie „Deine Freunde“ gegründet?

>>Der Rat soll einen Querschnitt der Stadtbevölkerung abbilden. Diesen Anspruch sollte man ernst nehmen. Die Themen, die im Rat debattiert werden, kann grundsätzlich jeder verstehen. Von mir aus könnte es mehr Fluktuation im Rat geben, dann wäre es dort weniger festgefahren. Zwei, drei Jahre im Rat, dann könnte man die Aufgaben wieder weitergeben. Ideal wäre ein System, in dem es für Bürger möglich ist, in den Stadtrat zu kommen, ohne sich lange in

>>Wir haben uns damals überlegt, Köln braucht was Radikaleres als die Grünen. Die sind in vielen Punkten nicht mehr wirklich grün und haben nach unserem Geschmack zu wenig grüne Politik im Rat durchgesetzt. Wir wollen eine neue Kraft sein für eine fahrrad- und fußgängerfreundliche, lebensfreundliche Stadt und für Bürgerbeteiligung.<<

>>Ich bin unter anderem Moderatorin. Unter Gesichtspunkten professioneller Gesprächsführung sind die Sitzungen grauenvoll und daran habe ich mich noch nicht gewöhnt. Da wird viel abgenickt, es gibt kaum echte Debatten mit offenem Ausgang . Die Fraktionsspitzen klären wichtige Entscheidungen vor den Ratssitzungen unter sich. Die eigentliche Arbeit findet in den Ausschüssen statt, da wird inhaltlich diskutiert und entschieden. Dort herrschen natürlich die gleichen Mehrheitsverhältnisse wie im Rat.<< „Deine Freunde“ gibt es bislang nur in Köln. Wollen Sie die Partei ausweiten? >>Wir wollen nicht auf die Landesebene. Unser Programm ist auf Köln zugeschnitten und unser Ziel ist, in Köln etwas zu verändern. Wir wollen keinen Einfluss in anderen Städten oder auf Landesebene nehmen. Deshalb gibt es bei uns auch kein Streben nach politischen Posten oder einer politischen Karriere.<< Fahrradfahren, Mitbestimmen und mehr Nutzung von öffentlichem Raum – gibt es nicht drängendere Themen in Köln? >>Ich kann mich nur für ein Thema engagieren, wenn ich dafür brenne. Ich begeistere mich für das Radfahren und darauf kommt es beim Engagement an. Ich freue mich, wenn andere Leute für andere Themen brennen. Aber ich muss mich fokussieren und habe neben meinem Beruf nur begrenzt Zeit. Ich habe mich bewusst dafür entschieden, die Verkehrspolitik in Köln verbessern zu wollen.<< Eine Partei, die mir sagt, dass sie „meine Freunde“ sind – das klingt anbiedernd. >>Nein. Der Name kommt von einer früheren AStAGruppe. Ich finde ihn total witzig. Man kann damit spielen und der Name wirft Fragen auf. Der Oberbürgermeister Jürgen Roters nennt uns zum Beispiel meistens „Die Freunde“ oder „Wir Freunde“. Der Name wird unweigerlich von Menschen zu sich in Beziehung gesetzt, wenn man ihn in Sätze einbaut. Letztens hat eine ältere Frau mir einen FDP-Flyer zur Werbung vor der Wahl hingehalten. Ich sagte: „Nein danke, ich wähle Deine Freunde.“ Da war sie erstmal ziemlich verdutzt.<< Sind „Deine Freunde“ eine eingeschworene Ehrenfelder Gruppe? >>Fast alle Gründungsmitglieder kommen aus Ehrenfeld. Das hat sich aber ausgeweitet: Die Hälfte der Aktiven kommt aus anderen Stadtteilen als Ehrenfeld. In der Bezirksvertretung Ehrenfeld sitzt ein „Freund“, aber auch einer in der Innenstadt. Wir rotieren unseren Stammtisch und lassen den in anderen Stadteilen tagen. Wir wollen uns nicht auf Ehrenfeld beschränken.<<


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Ute Symanski

Susana dos Santos Herrmann

Vegane Currywurst: Zubereitung Zutaten

Currywurst: 300 Gramm ein Esslöffel  drei Teelöffel vier Esslöffel ein Teelöffel vier Esslöffel 300 ml

Currysauce: eine zwei Esslöffel

Mehl Haferflocken Paprikapulver Pflanzenöl Senf Tomatenmark Wasser Salz & Pfeffer   etwas Sojasauce Zwiebel Tomatenmark Ketchup Olivenöl

Haferflocken, Salz, Pfeffer und Gewürze in eine Schüssel geben und vermischen. In einer anderen Schüssel Wasser, Pflanzenöl, Sojasauce, Senf und Tomatenmark verrühren. Die Flüssigkeit in die trockene Masse geben und zu einem Teig kneten. Den Teig mit einem Messer in sechs Teigteile schneiden. Diese zu etwa 3 cm breiten Würsten rollen, anschließend in Alufolie einwickeln und die Enden wie ein Bonbon eindrehen. Im vorgeheizten Backofen bei 180°C eine Stunde lang backen. Für die Currysauce eine klein geschnittene Zwiebel anschwitzen, mit etwas Wasser ablöschen. Je nach gewünschter Menge Ketchup, zwei Esslöffel Tomatenmark und Olivenöl einrühren. Dann mit Gewürzen wie Currypulver, Paprikapulver, Chilipulver und Pfeffer und Salz abschmecken. Zehn Minuten köcheln lassen.


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Susana dos Santos Herrmann

// SPD Susana dos Santos Herrmann sitzt für die SPD-Fraktion ehrenamtlich seit 2004 im Rat, also seit drei Wahlperioden. Sie ist Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses, verkehrspolitische Sprecherin und Mitglied im Integrationsrat. Sie ist seit über zwanzig Jahren SPD-Mitglied. Ihr Wahlkreis ist in Humbolt-Gremberg und Vingst. Susana dos Santos Herrmann arbeitet als PR-Beraterin. Sie hat zwei Kinder.

Frau dos Santos Herrmann, auf welche Entscheidung der SPD-geführten Stadtregierung in der letzten Wahlperiode sind Sie stolz? >>Auf die Entscheidung von 2010 die Archäologische Zone mit dem Jüdischen Museum zu vollenden. Ich finde das aus kulturpolitischer Sicht bedeutsamer als die Sanierung des Opernhauses und des Schauspielhauses. Köln wird davon profitieren.<< Und welche Entscheidung der SPD aus der letzten Wahlperiode hätten sie als Einzelperson nicht mitgetragen? >>Keine. Bei der einen oder anderen Entscheidung hätten wir vielleicht noch etwas mutiger sein dürfen. So würde ich mir wünschen, dass die Förderung der Mehrsprachigkeit von Kindern mit Migrationsgeschichte, etwas schneller vorankäme. Also mehr Kitas und Schulen, in denen die Herkunftssprachen zum Bildungsprogramm dazugehören. Dennoch waren die Schritte, die gemacht wurden, ja nicht falsch und daher unbedingt zustimmungsfähig.<< Entscheiden Sie im Zweifel für Ihren Wahlkreis oder für die Stadt? >>Natürlich muss ich nach den Prioritäten für die Stadt entscheiden. Ich finde es auch richtig, einheitlich zu arbeiten, innerhalb der Fraktion. Nur mit einer gemeinsamen Kraft ist man als Partner verlässlich. Aber genauso selbstverständlich ist es, dass ich die Belange in meinem Wahlkreis gut kenne. Zum Beispiel fehlt es in Vingst an Aufzügen. Die Wege bis zu den nächsten barrierefreien Haltestellen sind sehr weit. Dafür setze ich mich dann ein.<< Welchen Einfluss hat die Landes- oder Bundes-SPD auf ihre Politik? >>Wir haben die Landespolitik schon für manche Themen kritisiert. Wir treffen unsere Entscheidungen als Köln-SPD. Die kommunale Selbstverwaltung ist in der Verfassung fest verankert. Es ist nicht unsere Pflicht, das zu tun, was die Landesregierung erwartet. Die Frage ist: Ist das, was wir tun, im Interesse Kölns? Ein Beispiel ist die Wohnungspolitik des Landes. In manchen Städten und Regionen wie Köln gibt es zu wenig Wohnraum. Es ist notwendig, gezielt zu fördern. Wir haben von Köln aus für regionale bedarfsgerechte Förderung plädiert. Anders ist es etwa bei der der Ganztagsschule. Da haben wir die Freiheit umzusetzen, was wir für richtig halten, natürlich im Rahmen der Gesetze.<< Wollen viele SPD-Ratsmitglieder später in die Landespolitik aufsteigen? >>Ich sehe die Kommunalpolitik nicht als Kellergeschoss, sondern als Säule der Demokratie. Auch wenn sich jeder weiterentwickeln möchte, die meisten wollen einfach ihren Job hier gut machen. In unserer Fraktion ist etwa ein Drittel der Leute ganz neu dabei. Sie sind hochmotiviert. Auch ich möchte im Rat möglichst erfolgreich sein.<<

die Verkehrssituation habe ich geachtet und die Belange der Menschen aufgenommen. Eine Homepage hatte ich aber zum Beispiel nicht.<< Was haben Sie sich für diese Wahlperiode vorgenommen? >>Ein wichtiges Thema ist die Barrierefreiheit im Kölner ÖPNV-Netz. Hier ist noch einiges zu tun. Aus den ersten zehn Jahren weiß ich, dass ich mit Beharrlichkeit und in guter Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen im Rat einiges voranbringen kann.<< Ist die SPD auch offen für Neueinsteiger? >>Wir haben viele Politiker, die schon lange dabei sind und viel Erfahrung mit Parteiarbeit haben. Das ist nicht unbedingt ein Nachteil, die Leute sind fest verankert, kennen sich in Köln gut aus und haben nicht nur die lokalen Bezirke im Auge. Es gibt auch Neueinsteiger. Zum Beispiel Andreas Pöttgen, der mit 24 Jahren zum ersten Mal für unsere Fraktion im Rat sitzt.<< Ist die Ratsarbeit für Freizeitpolitiker schaffbar? >>Unser Fraktionsvorsitzender ist zugleich Landtagsabgeordneter. Er gehört also zu den Berufspolitikern. Der Großteil macht die Arbeit aber ehrenamtlich. Wir werden unterstützt von hauptamtlichen Fraktionsreferenten, die uns manches an Arbeit abnehmen. Dennoch, der Arbeitsaufwand ist wie ein zusätzlicher Beruf. Ich finde, man sollte über eine Hauptamtlichkeit der Ratsmitglieder zumindest in Großstädten nachdenken. In großen Städten ist die Ratsarbeit hart an der Grenze von dem, was man schaffen kann. Ich arbeite oft bis spät in die Nacht. Das schließt faktisch manche Gruppen für den Rat aus. Ein Facharbeiter, der im Schichtdienst arbeitet, könnte seine Jobzeiten zum Beispiel nicht oder nur mit äußerster Mühe mit der Ratstätigkeit vereinbaren. Auch wenn die Gesetzgebung Befreiungen für die Ratstätigkeit vorsieht und Ausfälle finanziell erstattet werden: Es ist fast unmöglich beides unter einen Hut zu bekommen.<< Wie stark sollen die Bürger bei der Stadtpolitik beteiligt werden? >>Ich bin überzeugt von der repräsentativen Demokratie. Sie gibt die Struktur für freie politische Arbeit und zwingt gleichzeitig zu Kompromissen. Alle können sich natürlich informieren und gut informiert mitbestimmen. Die repräsentative Demokratie sollte deshalb durch direktdemokratische Elemente ergänzt werden. Es kann zum Beispiel nicht sein, dass Bürger in Bauverfahren erst dann beteiligt werden, wenn Anträge schon längst gestellt sind. Die Beteiligung muss vor einer Grundsatzentscheidung stattfinden.<< Wie geht der Rat mit der rassistischen Partei Pro Köln um, die dort mit zwei Sitzen vertreten ist?

>>Zum Glück hat die Partei in dieser Wahlperiode weniger Sitze als in der letzten. Da waren sie noch mit fünf Leuten vertreten. Wenn Pro Köln etwas beantragt, stimmen alle Parteien dagegen. Mit der Zeit wurde es schwierig alles zu ignorieren, wir wollten nicht schweigend darüber hinweggehen. Bei besonders schwerwiegenden Fragen haben sich die demokratischen Fraktionen in der vergangenen Periode Wie haben denn Sie Ihren Wahlkampf für die Wahlen darauf geeinigt, dass einer stellvertretend für alle im Mai gestaltet? auf Pro Köln antwortet. Diese Einigkeit wurde jetzt leider dadurch untergraben, dass der Porzer Bürger>>Vingst ist aus SPD-Sicht ein Wahlkreis mit viel SPD- meister Henk van Benthem sich mit einer Stimme Zuneigung, aber einer geringen Wahlbeteiligung. Ich von Pro Köln wählen ließ. Danach gab es eine aktuelwar in vielen Vereinen und Seniorengruppen und le Stunde im Stadtrat, bei der über einen Antrag zum war natürlich mit dem SPD-Ortsverein an Markt- „Umgang mit rechtsextremen Parteien“ abgestimmt stände und Ähnlichem unterwegs. Insbesondere auf wurde. Die CDU hat sich enthalten.<<


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Ins Glück gebuddelt Versteckt und doch kein Geheimtipp mehr: Der Campusgarten der Uni Köln. Mehr als ein Jahr nach seiner Gründung besuchen viele Studenten die Fläche regelmäßig, um im Garten zu pflanzen und zu ernten. Wer steht hinter dem Projekt? Unsere Autorin Cristina Helberg hat sich auf die Suche gemacht.

Text von Cristina Helberg Fotos von Judith Gerten

Bewaffnet mit einer Harke und Gartenhandschuhen steht Helga Kursawe etwas unschlüssig vor einem großen Beet mit wild durcheinander wuchernden Kräutern:

Ziel“, sagt Wilmink. Im vergangenen Sommer ist das Gelände endlich auch unter den Anwohnern bekannt geworden.

hof Apfelbacher schenkte den Laiengärtnern zahlreiche Jungpflanzen. Neu ist die Idee des urbanen Gartens nicht. Alleine in Köln gibt es mehrere Gemeinschaftsgärten wie den Ehrenfelder Obsthain oder das offene Gartenprojekt „Pflanzstelle“ in Kalk. Aber der Campusgarten ist die erste von Studenten organisierte Einrichtung in Köln. Die 22-jährige Studentin, Carina Wassong, erklärt sich diesen Trend mit einem wachsenden Interesse für das bewusste Anpflanzen von Lebensmitteln. Wassong steht barfuß im hinteren Teil des Unigartens neben mehreren großen Pflanzen und buddelt mit bloßen Händen nach Gemüse.

„Wir bekommen immer mehr Anfragen von Menschen, die in der Umgebung wohnen", sagt der 22-Jährige und „Hilft das Unkraut jetzt oder schadet es den Pflanzen?", fragt sie. Es ist ihr erster Tag im Campusgarten der Uni befestigt am Eingang des Gartens Hinweisschilder, daKöln, in dessen Nähe sie wohnt. Neben ihr graben, rup- mit noch mehr Interessierte den Weg ins Grüne finden. fen und ernten an diesem sonnigen Nachmittag noch Anwohnerin Helga Kursawe hat ihre anfängliche Scheu ein halbes Dutzend andere Hobbygärtner im Unigarten. mittlerweile verloren und stochert mit ihrer Harke in „Projekte dieser Art gefallen mir generell. Und weil ich den Beeten herum. ganz in der Nähe wohne, bin ich heute einfach mal „Es ist ein cooles Gefühl einen Garten „Wer will die Riesengurke hier ernvorbei gekommen", erklärt mitten in Köln zu haben und dort sein Es- ten?", ruft sie und schnell haben sich Kursawe. Seit 2013 bewirt- sen anzupflanzen, aber hohe Ernte einzu- ein paar Leute um sie herum versam- „Man lernt Gemüse und Obst zu schätzen, wenn man melt. Gleich neben der großen Gurke sieht, wie es langsam wächst und man sich regelmäßig schaftet eine Gruppe von fahren ist nicht unser primäres Ziel.“ entdeckt Aaron die Überreste einer drum kümmern muss", sagt sie und beißt in eine frisch Studenten ein kleines Grünareal in der Nähe der Robert-Koch-Mensa, wenige Mi- Chilipflanze. w„Das waren wieder die Schnecken", geerntete Gurke, die sie gerade aus der Erde gefischt hat. nuten vom Hauptgebäude entfernt. Zwischen tristen sagt er. Knapp 600 Schnecken haben die Hobbygärt- Die Studentin kommt regelmäßig hierhin, um ein wenig Bürogebäuden versteckt haben sie dort eine kleine grü- ner bereits eingesammelt und woanders wieder aus- Abwechslung vom Unialltag zu bekommen. Vor ihrem ne Oase auf dem Gebiet der alten Botanik geschaffen. gesetzt. Die kleinen Tiere waren jedoch nicht die erste Engagement im Campusgarten hatte sie noch nie selbst etwas angebaut, wie die Mehrheit der Beteiligten. Umso Tomatenstauden biegen sich hier unter unzähligen Hürde. mehr ist ihr der erste Erntetag in Erinnerung geblieben: knallroten Früchten, daneben blühen prächtige Sonnenblumen. In der Mitte des Gartens liegen rund um Vor über einem Jahr sah es zunächst danach aus, als „Das Erste was ich geerntet habe, waren Zuckerschoten. eine Feuerstelle Überbleibsel des vergangenen Abends würde das Projekt scheitern, bevor es begonnen hat: Als ich damit gekocht habe, musste ich mir keine Gedanken darüber machen, wo es her– Spielzeug, Flaschen und verkohlte Holzscheite und Lange fand sich kein passendes Gelände auf einer kleinen zusammengebastelten Terrasse aus für die ambitionierten Studenten. Unter „Man lernt Gemüse und Obst zu kommt. Es ist ein gutes Gefühl Holzpaletten sonnen sich zwei Gärtnerinnen. Für Aa- der Bedingung alle Beete mobil zu gestal- schätzen, wenn man sieht, wie es zu wissen, dass mein Essen hier ron Wilmink, einen der Organisatoren des Projektes, ten, bot die Uni den Studenten dann doch langsam wächst und man sich re- regional und biologisch angeist mit dem Besuch von Anwohnern wie Helga Kursawe die jetzige Fläche zur Bearbeitung an. Ein gelmäßig drum kümmern muss" baut wurde.“ möglicher Umzug sollte so einfach wie ein wichtiges Ziel des urbanen Gartens erfüllt: Der Garten soll ein Ort der Begegnung von Studenten, möglich bleiben. Nach dem Startschuss musste auf Besonders gefreut hat sich die Hobbygärtnerin deshalb dem brachliegenden Gelände erstmal die Infrastruk- auch über eine neue Nachricht der Verwaltung: Die Uni Anwohnern und allen Interessierten sein. tur für den Garten geschaffen werden. Mit externer hat den Nutzungsvertrag für den Campusgarten verlän„Es ist ein cooles Gefühl einen Garten mitten in Köln Hilfe nahm der Großstadtgarten seitdem Gestalt an: gert. Um vier weitere Jahre. ◊ zu haben und dort sein Essen anzupflanzen, aber Aus dem Gemeinschaftsgarten Neuland in der Südhohe Ernte einzufahren ist nicht unser primäres stadt kam der nötige Sand für die Beete und der Bio-


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Eine Wegbeschreibung zum Campusgarten und aktuelle Infos findet ihr unter:

www.campusgarten.uni-koeln.de A nze i ge


16 — KÖL NE R STUDIERENDENZEITUNG # 6

Spülmaschinenmonster im Kühlraumlabyrinth Wo das Mensaessen herkommt. Für die meisten Studenten ist in der Mensa essen ganz natürlich. Doch wie sieht es eigentlich hinter den Kulissen aus? Wollen wir das überhaupt wissen? Für die ksz keine Frage: Na klar! Mit Fragen von euch und aus der Redaktion im Gepäck, machten wir uns auf in die UniMensa. Wir wissen nun: Knapp 6.400 Essen pro Tag zubereiten, erfordert weit mehr als uns bewusst war. Text von Lea Kaftan Fotos von Marisa Reichert

Im UniMensa-Dschungel ist alles überdimensional. Wer hier sein Essen an der Theke abholt, kann sich kaum vorstellen, welche Welt hinter dem simplen Schnitzel mit Pommes steckt. Über den Hintereingang werden schon früh morgens bergeweise Salat, geschälte Kartoffeln, frisches Obst und Gemüse, Fleisch und Gewürze angeliefert. Dabei ist der größte Teil der Essensberge nur halb oder gar nicht vorbereitet. 13 Köche und etliche weitere Mitarbeiter rühren mit bohrmaschinenartigen Suppenlöffeln in Soßentöpfen, schieben Frühlingsrollen in mannshohe Öfen, schneiden Tomaten und füllen Nachtisch aus Bottichen in Schüsseln ab. Es werden nicht nur etwa 6.000 Studenten jeden Tag verköstigt, sondern auch etwa 400 weitere Gerichte an Einrichtungen geliefert. Dabei bildet die UniMensa auch Systemgastronomen aus, die sich auf die Arbeit in Großküchen mit standardisierten Verfahren spezialisieren.

Joachim Gerigk ist Leiter der UniMensa. Er ist sich seiner Verköstigungsaufgabe bewusst, jedoch der Meinung, keinen Erziehungsauftrag zu haben. Deshalb wurde das nährwertoptimierte Gericht abgeschafft. Studenten hätten sich zu diesem meist sowieso eine extra Portion Pommes geholt. Doch auf vegane und vegetarische Angebote sowie auf biozertifizierte Produkte wird zumindest geachtet. Zutaten und Händler aus der Region werden bevorzugt. So kommt das Rindfleisch aus artgerechter Haltung zum Beispiel aus Deutschland oder aus Irland. Ein veganes Gericht pro Tag gibt es jetzt schon, hinzukommen soll ein weiteres vegetarisches Gericht, und die Pastastation soll auf Bionudeln umgestellt werden. So ist der Plan. Ziemlich sicher ist jedoch, dass es keine Wiedereröffnung des zuletzt vegetarischen Bereichs im Obergeschoss geben wird. Dieser soll vielleicht in einen Tagungsraum umgewandelt werden, doch noch stehen keine genauen Pläne fest. Das Problem des Platzmangels zu Stoßzeiten würde so jedenfalls nicht entschärft werden.


N AT ÜR L I C H — 17

Essen/Tag im Semester

Kurz vor Eintritt der post-mensalen Müdigkeit der Studenten, wird das dreckige Geschirr den Mensamitarbeitern zurückgegeben. Die manchmal schroffen Anweisungen der meist weiblichen Mensabediensteten haben dabei ihren Sinn. Denn das dreckige Geschirr verschwindet keineswegs durch ein schwarzes Loch, sondern wird von drei Geschirrspülmaschinen mit Ausmaßen eines normalen WGZimmers sortiert und gespült. Das Besteck wird dabei per Magnet vom Geschirr getrennt, Gläser müssen zusätzlich von einer weiteren Kraft vom Tablett geräumt werden. Für die, die sich schon immer über die magnetische Wirkung des Mensabestecks gewundert haben: Hierin liegt die Ursache. Dann geht es über Fließbänder durch die Spülmaschine zum nächsten Mitarbeiter, der das saubere Besteck sortiert und das Geschirr stapelt. Das übrig gebliebene Essen von der Theke wird im Salat- und Gemüsebuffet im Erdgeschoss sowie bei der Zubereitung der Nachmittagsgerichte verarbeitet. Danach bleibe meistens wenig übrig, sagt Gerigk. Die Überbleibsel werden zusammen mit Fett- und Essensresten von den Tellern abgeholt, beispielsweise zur Weiterverwendung als Biomasse in der Energiewirtschaft. ◊

Catering UniMensa: 400 Portionen / Tag IWZ Deutz und SpoHo: 20 Hochschulveranstaltungen/Monat

UniMensa: 6.000 Mensa IWZ Deutz : 1.400 Mensa SpoHo: 2.100

Verbrauch an Pappbechern/Tag

Essenszuschuss

UniMensa: 311 Mensa IWZ Deutz : 1.500 Mensa SpoHo: 1500

vom Sozialbeitrag: UniMensa: etwa 50%, € 1,75 Mio. vom Land NRW: UniMensa: € 5 Mio.

Mitarbeiter

Sitzplätze

UniMensa: 120, davon 13 Köche

UniMensa: 1.942 Mensa IWZ Deutz : 700 Mensa SpoHo: 760

Inbetriebnahme UniMensa: 1974 Mensa IWZ Deutz : 1978 Mensa SpoHo: 1985

Von links nach rechts: Hier kommt das dreckige Geschirr an und wird rechts in die Spülmaschine weitergeleitet. Viele der Gemüsesorten kommen schon fertig geschnitten in der UniMensa an. So kommt der Salat in die Schälchen. Nein, hier hat keiner sein Werkzeug vergessen. Hier wird nur die Soße umgerüht.

i

Info: Leider war es nicht möglich, Zahlen zu Einnahmen und Ausgaben der einzelnen Mensen einzusehen. Für eine Übersicht über die gesamte Hochschulgastronomie lohnt sich ein Blick in den jeweiligen Jahresbericht, einsehbar im Downloadbereich auf kstw.de.


18 — KÖL NER STU DIERENDENZEITUNG # 6

Hier könnt ihr günstig essen – Alle Mensen auf einen Blick 6

1

3

5

1

Sporthochschule Am Sportpark Müngersdorf 2 50933 Köln

Angebot: drei Tellergerichte, eines davon vegetarisch, ein Pastagericht, ein Gericht aus dem Wok oder vom Grill, Salatbuffet, wechselnde Eintöpfe

2

2

UniMensa Zülpicher Straße 70 50937 Köln

Angebot: Salat- und Gemüsebuffet, vegane und vegetarische Küche, (Di, Mi, Do biozertifiziert), Pastastation, Wok, Grill, Pizza, Teppanyaki-Grill

8

4

7

3

Kunsthochschule für Medien Filzengraben 2– 4, 50676 Köln

Angebot: zwei Tellergerichte, eines davon vegetarisch, Salatbuffet

4

IWZ Deutz Betzdorfer Straße 2 50679 Köln

Angebot: vier Tellergerichte, eines davon vegetarisch, eines vom Grill oder aus dem Wok, Salatbuffet

Bezahlung: Nur mit Bargeld Besonders: Imbiss FrietUnivers

Bezahlung: Nur mit eurer Mensakarte, Chipkarte oder MultiCard

5

Robert-Koch-Straße Robert-Koch-Straße 10 50931 Köln

Angebot: drei bis vier Tellergerichten, eines davon vegetarisch, Salatbuffet, zwei mal wöchentlich ein veganes Gericht

Bezahlung: Nur mit eurer Mensakarte, Chipkarte oder MultiCard

6

Musikhochschule Dagobertstraße 38 50668 Köln

Angebot: zwei Tellergerichte, eines davon vegetarisch, Salatbuffet Bezahlung: Nur mit eurer Mensakarte, Chipkarte oder MultiCard

Bezahlung: Mensakarte, MultiCard, Chipkarte oder Bargeld

Darüber hinaus bietet das Studentenwerk (KSTW) in einer Vielzahl von Caféterien Kleinigkeiten zu Essen sowie warme und kalte Getränke an. Auf der Homepage des KSTW (www.kstw.de) kann sich jeder eine App mit einer Übersicht zum aktuellen Essensangebot der verschiedenen Mensen herunterladen.

Bezahlung: Nur mit eurer Mensakarte, Chipkarte oder MultiCard

7

Südstadt Mainzer Straße 5 50678 Köln

Angebot: drei Tellergerichte, eines davon vegetarisch, Salatbuffet, im Semester täglich ein frisch zubereitetes Gericht vom Grill oder Wok Bezahlung: Mensakarte, Chipkarte oder MultiCard

8

Gummersbach Steinmüllerallee 1 51643 Gummersbach

Angebot: vier Tellergerichte, davon eines vegetarisch und eines ohne Schweinefleisch, ein Gericht vom Grill oder aus dem Wok, Salatbuffet Bezahlung: Mensakarte, MultiCard, Chipkarte, Bargeld nur an einer Kasse


N AT ÜR L I C H — 19

FairKleiden Einstürzende Fabriken, Hungerlöhne, 14-Stunden-Arbeitstage, giftige Chemikalien – Kleidung wird oft auf Kosten von Menschen produziert. Große und vor allem billige Modehäuser sind in der Vergangenheit mit negativen Nachrichten um die Produktionsbedingungen aufgefallen. Möglichkeiten, sich fair und ressourcenschonend zu kleiden, gibt es viele. Für Studenten mit knappem Budget bietet sich vor allem gebrauchte Kleidung an. Bei Kleidertauschpartys oder in Secondhandläden. Aber ist das nachhaltig? Ein Pro und Contra.

Pro Secondhand – Follow the money

Contra Secondhand – Von Oma lernen

von Anna Kusserow

von Simon Chlosta

Überfüllte, unsortierte Secondhandläden sind etwas für Ehrgeizige. Je schwieriger es ist, zwischen unförmigen, orangefarben-ausgewaschenen Oma-Hosen und Karnevalskostümen ein hippes tragbares Oberteil zu finden, desto besser. Denn in jedem noch so hoffnungslos uncool aussehenden Gebrauchtladen findet sich etwas Tragbares. Immer. Wetten? Für 30 Euro mit zwei riesigen, benutzten Plastiktüten, die sich wiederum wieder benutzen lassen, aus einem muffigen Secondhandladen herauszuspazieren macht Spaß. Auch wenn – statt wie bei neuen Klamotten der Neu-Geruch – der AltGeruch nicht nach einem, sondern erst beim dritten Waschgang rausgeht. „I wear your In Secondhandläden finde ich granddad’s clothes. Klamotten, die vor zwei Jahren einmal in waren und trage sie I look incredible“ jetzt. Klar hinke ich damit der Saison um mindestens derer zwei (Macklemore) hinterher. Aber ich will mein Geld nicht den großen Modeläden geben. Ich will nicht eine Industrie unterstützen, die für ihre unmenschlichen Arbeitsbedingungen bekannt ist. Nur damit ich mir alle paar Wochen ein günstiges Teil kaufen kann, dass modisch up to date ist. So viele Menschen haben viel mehr Klamotten, als sie tragen können. Davon profitieren Secondhandkäufer. Wieso habe ich das Glück, so ein schönes T-Shirt jetzt für drei Euro zu besitzen? Und dann gibt es diesen Moment, wenn man irgendwann den Haken entdeckt. Dass eine Jeans zwar perfekt passt, aber bei jedem Waschgang eine Spur abgetragener aussieht und ein neues Loch darin zu finden ist. Die alten Klamotten, die im Secondhandladen landen, wurden einmal billig und ungerecht hergestellt. Aber wer dort kauft, gibt sein Geld nicht dem Unternehmen, das diese Praxis betreibt. Es landet bei einem kleinen einzelnen Laden, der Kleider sammelt und wiederverwendet, die sonst auf dem Müll landen würden. Im besten Fall unterstütze ich sogar noch ein Unternehmen, dass das Geld für Hilfsprojekte verwendet. Und damit geht die Suche nach den Schätzen in den muffigen Regalreihen weiter. ◊

Zunächst einmal: Ich habe nichts gegen secondhand per se. Wie könnte ich?! Sachen aus zweiter Hand zu kaufen, sie weiterzugeben und neu zu verwerten, am besten noch ordentlich dabei zu sparen, dagegen spricht natürlich erst mal nichts. Für mich ist es aber eher kein Modell, denn ich mag neue Kleidung, der man das auch ansieht. Sparen kann ich im Schlussverkauf. Wer aber darauf keinen Wert legt, der kann meinetwegen auch Ware aus zweiter Hand kaufen. Bitteschön. Allerdings: So zu tun, als würde man der Welt mit Second„He flits from shop handkäufen einen größeren Geto shop just like a fallen erbringen als seinem eibutterfly“ genen Geldbeutel, ist verlogen. Denn egal, ob vermeintlich billig (The Kinks) produzierte Designer-Mode oder Pelzmäntel – es wird nicht besser. Auch nicht, wenn ich die Sachen gar nicht beim Hersteller, sondern aus zweiter Hand kaufe. Die Herkunft dieser Kleidung bleibt trotzdem dieselbe. Allein dadurch, dass ich sie trage, legitimiere ich ihre Entstehung – seien es die schlechten Arbeitsbedingungen in den Nähereien oder das Töten von Tieren. Besser wäre es daher, sowohl bei Neu- als auch bei Altware auf die Herstellungsbedingungen zu achten. Sicher, auch wenn ich auf Zwei-Euro-Shirts von Billigketten, bei denen einem die Kinderarbeit regelrecht ins Gesicht springt, verzichte – selbst bei meinen Hemden für 20 Euro habe ich keine Gewissheit, dass sie unter besseren Bedingungen hergestellt worden sind. Das weiß ich und darauf bin ich auch nicht unbedingt stolz. Aber ich bin mir dessen bewusst und verstecke mich nicht hinter Pseudo-Nachhaltigkeitsgeschwafel, sondern habe wenigstens ein schlechtes Gewissen. Secondhand mag aus vielerlei Gründen eine schöne Sache sein, eine Weltverbesserungsmaßnahme ist es jedoch nicht. Es mit Nachhaltigkeit oder Fairtrade gleichzusetzen ist schlichtweg falsch. Wer wirklich nachhaltige Kleidung möchte, sollte bei Oma einen Strickkurs besuchen. ◊


20 — KÖL NER STU DIERENDENZEITUNG # 6

Was ist für dich natürlich? „Alles, was sich gut anfühlt. Etwas nicht Greifbares.“ Franziska, 25, Interkulturelle Kommunikation

„Frei und der sein, der man wirklich ist.“ Daniel, 23, Jura

Wir haben Kölner Studierende gefragt ... Umfrage von Anna Kusserow (Text) und Kristina Wagner (Fotos)

„All das, was vom Menschen unangetastet ist. Leben, das nicht kultiviert ist. Wenn Ameisen Ameisenhaufen bauen, dann ist das natürlich.“ Hanna, 26, Deutsch und Latein

„Kein Make-Up und keine Schönheits-OPs.“ Kaya, 23, Englisch und Erziehungswissenschaften


N AT ÜR L I C H — 21

„Eine natürliche Persönlichkeit zu haben.“ Daniela, 22, VWL „Authentizität“ – Julius, 21, VWL

„Das Bewusstsein darüber, wo man herkommt und was das für einen bedeutet.“ Rhian, 20, Jura

„Einatmen, ausatmen. Und Liebe.“ Simeon, 34, Produktion und Logistik

„Lachen.“ Nicola, 24, Sonderpädagogik und Barbara, 26, Sonderpädagogik

„Gut zu kochen.“ Ludger, 22, BWL

„Naturbelassenheit. Unbebaute Flächen.“ Jan, 24, Pädagogik „Positiv, einfach, echt, nicht künstlich. Ohne Schnickschnack. Intuitiv.“ Saskia, 29, Sonderpädagogik „Mein Betreuerjob für Kinder.“ Max, 26, Sonderpädagogik


22 — KÖL NER STU DIERENDENZEITUNG # 6

www.ksk-koeln.de

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A N Z E I G E – 23

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Chilly Gonzales Foto: Heike Fischer

und das Kaiser Quartett

koelner-philharmonie.de 0221 280 280

So und Mo 28. /29.12.2014 20:00


Napoleon Bonaparte

ist unvollkommen.“

natürlich ist,

„Alles, was nicht


Fotos von Thomas Morsch


26 — KÖL NER STU DIERENDENZEITUNG # 6

Ihr bewegt Euch zwischen Uni, Mensa und Brüsseler Platz? Dort, wo die Mieten teuer sind? Weiter hinaus seid ihr in Köln noch nicht gekommen? Liebe Deine Stadt? Wir sagen: Kenne Deine Stadt! Die ksz ist für Euch bis an die Endhaltestellen gefahren. Text von Simon Chlosta und Anna Kusserow Fotos von Kristina Wagner

Etwa 900 Euro im Monat geben Kölner Studierende für ihren Lebensunterhalt aus. Fast die Hälfte davon für Mietkosten. Damit ist Köln die zweitteuerste Stadt für Studenten in Deutschland. Besonders in der Innenstadt ist es schwer, eine günstige Wohnung zu finden. Ganz anders sieht es am Stadtrand aus. Fernab der Hochschulen und angesagten Kneipen, sind die Mieten noch bezahlbar. Aber kann (und möchte) man dort wirklich wohnen?


L E BE N — 27

NORDEN Dünnwald – Für Sportliche und Naturfreunde Thin Forest – der auf der rechten Rhein- gendgang steht am Bahnsteig. Weniger seite im Norden liegende Randbezirk „Gangs of New York“-Stil, mehr pubertäist nicht nur einer der Kölner Stadttei- re „Hier-ist-nichts-los“-Phase. Kinder verle, mit dem sich lustige englische Über- kaufen selbstgebastelten Schmuck. Hier setzungsspiele machen lassen (siehe ist die Welt noch in Ordnung. Ansonsten auch „Honour-Field“ oder „White“. Na? hat die äußerste Spitze der Berliner StraNa?) – der Name passt auch sonst per- ße alles, was man braucht: Bäckereien fekt. Zwischen Einfamilienhäusern zur Genüge, einen Textildiscounter, ein mit Heile-Welt-Charme und hoher Gar- Sonnenstudio, einen Döner-Imbiss und tenzwergdichte erstreckt sich vor al- einen Anti-Aggressionstrainer. lem eins: Wald. Ideal zum Joggen, SpaDurchschnittliche Miete: 7,28 Euro pro zieren und Nachdenken. Quadratmeter* Im Waldbad können Studierende für Mietentwicklung: fallend (zwei bis fünf 2,50 Euro ihre Bahnen ziehen. Die Ju- Prozent)

*Aktueller Kölner Mietspiegel **Stadtteilinformationen Stadt Köln, Stand 2013

Einwohner: 11.572** Erholungsflächenanteil: 10 Prozent Lebenswertes: Waldfreibad, Bücherschrank Nächste Hochschule: 9,3 Kilometer mit dem Fahrrad ist der Deutzer Campus der Fachhochschule entfernt. Feldwege folgen der Berliner Straße. Mit den Linien 4 und 9 braucht man 40 Minuten. Weiteste Hochschule: Sporthochschule. Dafür findet ihr in Dünnwald die schönsten Joggingstrecken. Isn’t it ironic?


28 — KÖL NER STU DIERENDENZEITUNG # 6

WESTEN Bocklemünd / Mengenich – Für Fleißige Hier fühlen sich Studierende wohl, die schon das Rascheln der Bücher in der Bibliothek vom Lernen ablenkt. Hier hat man seine Ruhe. Wirklich. Hier ist nichts. Außer einer Bäckerei. Mit Mettbrötchen. Und zwei Friedhöfen. Kaltes Bier in einer Studentenkneipe sucht ihr vergeblich. Der EndhaltestellenKiosk kann euch aushelfen. Wem die Mensa zu weit weg ist, kann versuchen, das Catering aus den in Bocklemünd gelegenen Fernsehstudios des WDR abzugreifen. So ziemlich das Einzige, was es dort gibt. Oder in der Kantine essen.

Ansonsten träumt man in Bocklemünd vom Meer: Seeadler-, Seemöwenweg und Strandläuferpromenade heißen die stillen Straßen mit den gepflegten Siedlungen und akkuraten Einfamilienhäusern. Die Kinder brauchen vielleicht auch mal Nachhilfe, das könnte einen Studentenjob geben. Ansonsten: Pscht! Weiter lernen. Durchschnittliche Miete: 7,78 Euro pro Quadratmeter Mietentwicklung: steigend (zwei bis fünf Prozent)

Einwohner: 10.369 Erholungsflächenanteil: 8,3 Prozent Sehenswertes: Das Original-Lindenstraßen-Set auf dem WDR-Gelände (für Fans) Lebenswertes: Ruhe zum Lernen Nächste Hochschule: Mit der Linie 4 ist man von Ende zu Ende in Dünnwald. Sonst ist man in etwa 30 Minuten an der Hochschule für Musik und Tanz und in etwa 40 Minuten an der Universität.


L E BE N — 29

OSTEN Finkenberg – Für Abenteurer Kölns günstigster Stadtteil. Kölns jüngster Stadtteil. Der Entstehung nach. Ansonsten: Kölns Stigma. Kölns Hochhäuser. Kölns Ghetto. Tatsache: über 70 Prozent der Bebauung sind Ein- und Zweifamilienhäuser. Ja, die Hochhäuser stechen hervor. Sind aber nicht so viele. Ursprünglich sollte der Plan-Stadtteil eine Prestigesiedlung Kölns werden. Zur Demonstration stadtplanerischen Geschicks. Daher stammt auch der Spitzname „Demo“-Viertel. Der Erfolg blieb aus. Um Lokalpatriotismus der Bewohner zu wecken, schlug die Bezirksvertretung Porz vor, Finkenberg unabhängig zu machen. Seit 2007 ist Finkenberg ein eigener und damit Kölns 86. Stadtteil. In der „Einkaufspassage“ findet ihr alles, was ihr braucht: einen Bäcker, einen Dönerladen, ein Lebensmittelgeschäft und einen Friseur.

Durchschnittliche Miete: 6,60 Euro pro Quadratmeter Mietentwicklung: stark steigend (über fünf Prozent) Einwohner: 6.814 Erholungsflächenanteil: 14,9 Prozent

eine idyllisch anmutende Kirche mit dem Kichern hervorrufenden Namen St. Blasius in unmittelbarer Nähe zueinander. Von dort geht es bergab durch dörfliche Straßen. Eine auffällig hohe Pizzeriadichte und eine Trinkhalle (altdeutsch für Kiosk oder Späti) findet ihr auf der Hauptstraße. Sogar einen Veggieburger gibt es hier zu erstehen. Sind doch etwa schon einige Studenten vorgedrungen?

Einwohner: 7.599 Erholungsflächenanteil: 2,8 Prozent

Euer Studentencafé: Bäckerei in der Einkaufspassage Eure Studentenkneipe: „Sweet and Smoke“ Das Schild hängt noch da, wir haben sie aber nicht gefunden. BWLStudenten, die ihr eigenes Unternehmen gründen wollen, können einfach ihre eigene Kneipe eröffnen. Leerstand gibt es genug. Lebenswertes: Äh... Ein See in der Nähe Sehenswertes: Äh... Nächste Hochschule: In 22 Minuten mit der S12 ist die Fachhochschule in Deutz zu erreichen. In zehn Minuten fährt die S-Bahn zum Dom. Von da aus ist es nur einen Katzensprung zur Rheinischen Musikhochschule.

SÜDEN Meschenich – Für Gratwanderer Dieser herrlich kölsch klingende Stadt- „Ich trau mich, die Haare abzuschneiteil ist der südlichste von Köln. Wer den – gib Schere!“ und tauschen sich dagerne rudert, kann einem der nahe ge- rüber aus, was die Jugend bewegt: „Du legenen Vereine beitreten und auf dem hast Facebook? Laber!“ Die Gespräche Rhein entlang paddeln. Aus der Stadt der in die andere Richtung fahrenden geht es hinter dem Bonner Verteiler Schüler, von der in Rondorf gelegenen erstmal durch Maisfelder. „Kommt da privaten St. Georg English School, launoch was?“, fragt sich der busfahren- fen ganz anders ab. de Student. Wer zur Mittagszeit den Heimweg antritt, sollte starke Nerven Auch ansonsten ist Meschenich eine oder ein Pädagogikstudium vorweisen Gratwanderung. Zwischen arm und können. Denn ähnlich einem Schulbus reich, Dorf und Siedlungscharme liegt quetschen sich dort Schulkinder aus der berühmt-berüchtigte Kölnberg der Südstadt hinein und steigen bis zur („Der Tote vom Kölnberg“ – fleißige LeEndhaltestelle nicht mehr aus. Dazwi- ser der Lokalpresse erinnern sich vielschen liefern sie sich pubertäre Battles: leicht). Hier stehen Hochhäuser und

Durchschnittliche Miete: 6,81 Euro pro Quadratmeter Mietentwicklung: fallend (zwei bis fünf Prozent)

Sehenswertes: Eigene Fahrraddemo – die Critical Mass Meschenich Lebenswertes: Ein naher Rhein Nächste Hochschule: Vom Süden her geht es immer am Rhein entlang in zehn Kilometern mit dem Fahrrad zum Südstadt-Campus der Fachhochschule. Der Bus 132 braucht eine halbe Stunde. Weiteste Hochschule: Sportstudenten mit Schwerpunkt Rudern können stromabwärts bis zur Deutzer Brücke rudern und von dort die Linie 1 nehmen. Dauert aber ziemlich lange.


30 — KÖL NE R STU DIERENDENZEITUNG # 6

Und was bist du? Verliebt, verlobt, verheiratet – so heißt es in einem simplen Kinderreim. Doch so einfach sind die Verläufe von Beziehungen heutzutage nicht mehr. „In einer Beziehung“, „Single“, oder „Es ist kompliziert“ kommen den emotionalen Abstufungen eindeutig näher. Gestresste Studenten wollen nicht auch noch im Liebesleben Stress haben. Sie sind lieber „mingle“ – was das bedeutet, erklärt Sarah Herpertz.

Text von Sarah Herpertz Illustration von Annika Kunter

„Wir trafen uns so circa dreimal die Woche, kochten zusammen, lachten viel, schauten auf der Couch gemütlich romantische Filme und manchmal ging es danach auch noch weiter. Am Morgen wachten wir auf, standen zusammen am Waschbecken, bespritzten uns mit Zahnpasta und hatten gute Laune, bevor wir uns wieder verabschiedeten. Er stand in der Tür, gab mir noch einen zärtlichen Abschiedskuss und mit der Tür schloss sich auch wieder das glückliche Kapitel des Abends.“ So würden wahrscheinlich viele von uns von ihrem Liebesleben erzählen. Die nächste Frage, die Freun-

de stellen, lautet dann meistens: „Seid ihr denn jetzt zusammen oder was ist das bei euch?“ Heute unterscheidet man nicht mehr einfach zwischen Single und Vergeben. Die Grenzen zwischen diesen beiden Wörtern sind viel komplizierter und verwischter geworden. Ab wann ist man vergeben? Ab wann nennt man das Ganze eine Beziehung und wer will eigentlich wie viel? Möchte ich überhaupt eine feste Beziehung mit allem, was dazu gehört? Mit der emotionalen Bindung, den Hochs und Tiefs und der Vereinbarung mit den eigenen Wünschen und Träumen? Möchte ich Kompromisse eingehen? Mingle ist der neue Beziehungsstatus und bezeichnet genau das, was viele tun und sich wünschen. Mingle ist eine Wortschöpfung aus „Mixed“ und „Single“. Die Idealvorstellung: Man hat jemanden an seiner Seite, mit dem man lachen kann, aber eben nicht streitet. Mit dem man ausgehen kann, aber nicht zu Familienfesten gehen muss. Mit dem man schlafen kann, aber keine Kinder plant. Das Mingle-Dasein nutzt nur die positiven Aspekte einer Beziehung aus. Ganz ohne Stress, ohne Verpflichtungen und ohne Gefühle - im Idealfall. Wie verbreitet dieses Phänomen ist, zeigte eine Studie der Humboldt-Universität in Berlin. Zu Beginn eines Fragebogens wurden die Studierenden gefragt, ob sie Single oder vergeben seien. Viele der Teilnehmer konnten ihren derzeitigen Beziehungsstatus nicht definieren. Sie seien eben etwas dazwischen – eher Mingle. Hinter diesem Begriff verbirgt sich etwas ganz Alltägliches. Die Ungezwungenheit passt zum stressigen Lebensstil. Wenn man in der Uni oder zu Hause Stress hat, die beste Freundin gerade Ärger macht, der Vater krank ist oder vielleicht eine lange Reise ansteht, bleibt einfach keine Zeit für einen festen Partner. Trotzdem wünscht sich jeder Mensch ab und zu ein bisschen Ablenkung, Spaß und Zärtlichkeit. Solange die Situation für beide Seiten geklärt ist, klingt es perfekt. Doch was passiert, wenn der Eine plötzlich mehr will, als der Andere? Der Ex doch wieder von Gefühlen redet oder das Mädchen dich mit zum Geburtstag ihres Großvaters nehmen will? Wer Mingle ist, hat den Spaß ohne die Verpflichtung. Am Schluss aber auch das Risiko. Was seid ihr? Wollt ihr „the whole shebang“, die „good old fashioned“-Beziehung mit Monogamie und Eltern vorstellen? Oder kommt euch das Mingle-Dasein gelegen? Teilt uns eure Erwartungen und Meinungen über Beziehungen mit. Auf Facebook, Twitter, oder ganz klassisch per Brief an die Redaktion. Per Mail an info@studierendenzeitung.de


A N Z E I G E — 31

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THE CHALLENGE OF BEING A FUTURE LEADER STARTS TODAY


32 — KÖL NER STU DIERENDENZEITUNG # 6

TYP isch >Sonderpädagogen tanzen, Fahrzeugtechniker schrauben: Auch in dieser Ausgabe haben wir Kölner Studenten gebeten, tief in die Klischeekiste zu greifen. Oder auch nicht. Was denken Studenten am einen und am anderen Ende des Vorlesungsverzeichnis übereinander? Die Spielregeln: Beide wissen, dass sich der Gegensatz äußert. Überspitzung und Verteidigung nicht ausgeschlossen.<

Name Tim Dahl Hochschule Fachhochschule Köln Studiengang Fahrzeugtechnik Semester 2

Text von Carina Rappenhöner Fotos von Karla Windberger

Stud en|tIN

Name Viktoria Michels Hochschule Universität zu Köln Studiengang Sonderpädagogik mit Lernbereich ästhetische Erziehung Semester 2


I M M E R D R I N — 33

>Was ist typisch an

-Studenten?<

>Was ist die Lieblingsbeschäftigung von

Sie waren auf einer Waldorfschule. Alles Männer.

Sich ehrenamtlich zu engagieren. Autofahren.

>Was tragen

>Welche Sportart betreibt ein

-Studenten?<

Immer fröhliche, bunte Blümchenkleidung. Blaumänner wohl eher nicht. Wahrscheinlich Jeans und T-Shirt, wie fast jeder.

>Was essen

-Studenten?<

-Studenten?<

Tanzen, Yoga und Pilates. Wenn man das als Sport bezeichnen kann. Zählt Autofahren als Sport? Nein?! Dann gehen sie vielleicht ins Fittie, um im Cabrio eine gute Figur zu machen.

-Studenten?< >Was würdest du tun, wenn dein Kind

Viel Gemüse, weil das so gesund ist. Sie haben ja schließlich eine Vorbildfunktion und nach Möglichkeit sollte es natürlich auch bio sein. Nur Fast Food. Bei Drive-Ins kommt man schließlich immer vorbei und da muss man beim Autofahren noch nicht einmal aussteigen.

>Wo gehen

Ich würde ihm raten, sich das sehr gut zu überlegen. Das wäre schon okay für mich. Es gibt bestimmt schlechtere Berufe.

>Wenn du einen Tag mit einem was würdet ihr unternehmen?<

-Studenten hin?<

Jeden Tag als Leiter zu Jugendtreffs, da sie für ihr Studium bestehend aus Singen und Tanzen - ja nichts lernen müssen. Also haben sie jeden Tag Zeit dafür. Ins Autohaus, um sich fette Autos anzugucken, die sie sich eh (noch) nicht leisten können.

-Studenten?<

Wegen ihres grenzenlosen Optimismus und ihrer übertrieben guten Laune. Weil sie jedes Auto, das sie sehen, bewerten müssen.

-Studenten?<

Damit allen Kindern der Spaß am Lernen vermittelt wird. Die lernen in diesem Fach doch Singen und Tanzen und so, ne? Damit wir nicht zu Fuß gehen müssen.

-Studenten lernen?<

Die alltäglichen Dinge wieder schätzen zu lernen. Nicht so viel. Ich würde ihnen eher zeigen, was wirklich wichtige Dinge im Leben sind.

>Wie machen >Wieso braucht die Welt

-Studenten verbringen würdest,

Wahrscheinlich ins Phantasialand fahren. Da sind die dann gut beschäftigt. Wir würden mit einem BMW zum Nürburg-Ring rasen.

>Was könntest du von >Warum nerven

studieren wollte?<

-Studenten Party?<

Im Garten tanzen, Zucchini und Paprika grillen und alkoholfreien Hugo trinken. Ein Kindergeburtstag für Erwachsene quasi. Ohne Alkohol, damit sie später noch fahren können.

>Warst du schon mal in eine|n -StudentIn verliebt, beziehungsweise könntest du dir das vorstellen?< >Würdest du gerne mal einen Tag mit einem tauschen?<

-Studenten

Nein. Neue Eindrücke sammeln schadet ja nie. Ich muss ja nicht direkt das Studienfach wechseln.

Nein, war ich noch nie. Eine laufende Blumenwiese würde ich gar nicht erst ansprechen. Nein. Aber Liebe würde ich nicht von einem Studiengang abhängig machen. Wenn der Charakter stimmt und es auch andere Gesprächsthemen als Autos gibt, spricht nichts dagegen.


34 — Köl ner Stu dierendenzeitung # 6

n e g e g n l e s e t h a r D t i

M

Weltgewandte Stadt oder bloße Machtdemonstration? Der Hochhauskomplex Moscow-City ist nicht dafür gemacht, mit dem Fahrrad erreicht zu werden.

Radfahrer leben in Moskau extrem gefährlich und gelten außerdem als arm. Trotzdem werben immer mehr Menschen fürs Fahrrad – besonders gerne nachts und in großen Gruppen. Studenten in Moskau organisieren sich zu nächtlichen Fahrradflashmobs. Für die ksz ist Cem Güler mitgefahren. Text von Cem Güler, Moskau Fotos von Catalina Cuiban

I

m Jahr 1801 machte sich ein Bauer aus einer Kleinstadt im Ural auf nach Sankt Petersburg. Er nahm die zweitausend Kilometer bis zur damaligen Hauptstadt des russischen Reiches auf sich, weil er Alexander I. zu dessen Krönung eine sensationelle Erfindung präsentieren wollte: das Fahrrad. Leider stellten Wissenschaftler irgendwann fest, dass das vermeintliche Urfahrrad aus einem Stahl gefertigt war, den es zu Lebzeiten des Bauern noch gar nicht gegeben hatte und die nette Geschichte landete im Archiv russischer Legenden. Und wer auf den russischen Straßen von heute nach Fahrrädern Ausschau hält, wird ebenfalls enttäuscht.

einen, „Noche“ die anderen, zusammen heißt das „Fahrradnacht“. Ein bisschen wirkt es, als wollten sich die Radler gegenseitig Mut machen, bevor sie sich auf Moskaus Straßen trauen. Auf denen muss ein Autofahrer pro Stunde Fahrtstrecke rund 45 Minuten zusätzlich einplanen, die er im Stau stehend verbringt. Damit ist Moskau weltweiter Spitzenreiter, was Länge und Zahl der täglichen Staus angeht. Zu diesem Ergebnis kam vergangenes Jahr das niederländische Navigationsunternehmen TomTom. Wie viele Autos die russische Metropole letztlich verstopfen, ist umstritten. Die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti spricht von über vier Millionen registrierten Fahrzeugen, die zahlreichen Pendler aus dem Umland geben der Situation den Rest. Selbst nachts sind viele Moskauer Straßen verstopft.

Das wollen Ilya Suirchevsiy und Alexey Kolosok ändern, und zwar unter anderem noch in dieser Nacht. 500 Studenten haben die beiden über das Internet im Moskauer Siegespark versammelt. Eine Nacht lang werden sie mit „Wir wollen den Leuten zeigen, wie sie ihren Rädern zusammen quer durch in der Stadt ihre Fahrräder benutzen Moskau fahren, 50 Kilometer weit, bis können“, sagt der 23-jährige Alexey. zum nächsten Morgen. Die Teilnehmer Vor zwei Jahren sind er und der 19-jähskandieren Slogans: „Velo“, rufen die rige Ilya zu dem zehnköpfigen Team

hinzugestoßen, das den Fahrradflashmob seit 2011 zweimal jährlich organisiert. Die meisten von ihnen studieren an der Moskauer Higher School of Economics. Die Gruppe verständigt sich über vk.com, das russische Pendant zu Facebook. Dort kündigen sie die Aktion auch an und jedes Mal kommen mehr Teilnehmer.

200 Kilometer neue Fahrradwege versprochen Einige von ihnen scheinen das Radfahren erst während der Aktion zu lernen: Immer wieder fallen sie hin, steigen wieder auf und versuchen, den Anschluss an die Gruppe zu finden. Die Radfahrer schlängeln sich an Ampeln zwischen den wartenden Fahrzeugkolonnen hindurch, fahren sogar auf der achtspurigen Stadtautobahn, direkt neben den Autos. Unsichere Fahrer weichen auf die Bürgersteige aus, die es stellenweise gibt. 200 Kilometer neue Fahrradwege bis Ende 2014 hatte Sergei Sobyanin der russischen Hauptstadt vergangenes


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n e n i w a l h c e l B

Pause vor'm Bolschoi-Theater. Die Tour führt entlang aller Moskauer Sehenswürdigkeiten. Deshalb ist sie gerade bei Erstsemestern sehr beliebt.

Jahr zugesagt. Doch was blieb von dem Wahlkampfversprechen des Moskauer Bürgermeisters? Die Verkehrsverwaltung schweigt. Die längsten zusammenhängenden Wege für Radfahrer gibt es zurzeit im Gorki-Park, Moskaus riesiger Erholungspark. Doch nicht nur, weil es in Moskau so gefährlich ist, meiden die Bewohner das Fahrradfahren. Wer sich hier auf zwei Rädern blicken lässt, nimmt auch einen Imageschaden in Kauf. Als erfolgreich gilt, wer auf den riesigen Boulevards in einem Auto gesehen wird, als besonders erstrebenswert gelten deutsche Luxuskarossen. Die Veranstalter der jüngsten Aktion in der kühlen Septembernacht scheren sich nicht um solche Statusfragen. Sie wollen als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer angesehen werden. Dennoch steht ihre Aktion nicht in der Tradition europäischer Fahrraddemonstrationen wie etwa „Critical Mass“, bei denen Fahrradfahrer sich auch mal vor Autos stellen und sie am Weiterfahren hindern. Es werden keine Straßen blockiert, keine roten Ampeln überfahren. Die Aktion ist nicht

vorrangig politisch motiviert. Und sie findet auch nicht deshalb nachts statt, weil die Teilnehmer Angst hätten, sich tagsüber zu zeigen. „Jeder weiß, dass die Stadt bei Nacht einfach cooler aussieht“, erklärt Organisator Ilya die Beweggründe fürs späte Starten. Viele Studenten seien neu in Moskau und nutzten die nächtliche Tour, um die Stadt mal in einem anderen Licht zu sehen. Nur wenige Jugendliche in Moskau besitzen ein eigenes Fahrrad. Für umgerechnet zwölf Euro haben sich deshalb viele Teilnehmer für die Aktion eins ausgeliehen. Eine andere Gruppe in Moskau organisiert ebenfalls nächtliche Fahrradtouren, das Konzept wird immer beliebter. Gegen drei Uhr sind manche Straßen selbst in Moskau ziemlich leer. Die Radfahrer nutzen sie in voller Breite, einige jubeln, ein kurzer Triumph über die Autos. Am westlichen Stadtrand geht es vorbei an einem gewaltigen Hochhauskomplex – dem Mammutprojekt der Stadtverwaltung Moscow-City. Wer die Radler dort von oben sieht, hält sie sicher für Ameisen. ◊

Protest-Hinweis Aufmerksamen Lesern wird aufgefallen sein, dass sich in der vergangenen Ausgabe genau an dieser Stelle ebenfalls ein Student über etwas aufgeregt hat. Damit rufen wir diese Seite offiziell zur Protestpage aus. Wenn wir es bis zur nächsten Ausgabe nicht vergessen haben …


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Dranbleiben! IS, Ebola, Ukraine – wie umgehen mit dem Leid in der Welt? Hinschauen, das forderte die Fotografin Susan Sontag in ihrem vor elf Jahren erschienenem Buch „Regarding the pain of others“. Dieser Aufruf ist aktueller denn je. Eine Buchrezension von Timo Stukenberg.

Es kriselt. Überall. Zum ersten Mal haben die Vereinten Nationen vier große Krisen gleichzeitig zu bewältigen: Im Irak droht ein Völkermord und die USA erwägen einen dritten Einmarsch, in der Ukraine-Krise sanktionieren sich Russland und der Westen gegenseitig, die Waffenruhe in Gaza ist mehr als brüchig, in Westafrika rafft die größte Ebola-Epidemie der Geschichte tausende Menschen dahin. Dazu kommen die großen, kleinen und vergessenen Krisen. Wie können wir angesichts dieser Nachrichtenlage noch schlafen? Sicher, die meisten dieser Konflikte sind weit entfernt – aber dennoch nicht soweit, dass sie nicht über unsere Bildschirme flimmerten. Kommt nicht gerade eine Fifa-WM dazwischen, sind die Titelseiten der Zeitungen, Fernseh- und Radionachrichten voll mit Kriegen, Seuchen und Elend. Dürfen wir dabei eigentlich noch ruhig schlafen? 2003 hat Susan Sontag ihr Buch „Regarding the pain of others“ veröffentlicht. Damals marschierte die USA zum zweiten Mal in den Irak ein, es starben Tausende Zivilisten. Damals wie heute stellt sich die Frage: Wie reagieren wir angemessen auf das Leid Anderer? Sontag nähert sich der Frage in einem Abriss der Kriegsfotografie. Er beginnt im Krimkrieg, 1854. Damals schickte das britische Kriegsamt einen Kriegsfotografen auf die Schlachtfelder. Mit der Foto-Ausrüstung, die vom Umfang eher einem Fotostudio als einer heute üblichen Handkamera glich, dokumentierte der Fotograf Roger Fenton das Geschehen auf den Schlachtfeldern – unter strengen propagandistischen Auflagen. Die Fotos waren gestellt. So wie in fast allen Kriegen, die darauf folgten. Bis zum Vietnamkrieg in den 70er Jahren. Das Bild der neunjährigen Kim Phúc, die nackt vor einem Napalmangriff der südvietnamesischen Armee flieht, ist eine der ersten Kriegsaufnahmen, die unumstritten authentisch ist. Laut Sontag sind es gerade diese wahrhaftigen Bilder und die Berichterstattung im Fernsehen, die zu einer breiten Protestwelle und zum Ende des US-amerikanischen Kriegseinsatzes in Vietnam führten. Auf einmal hatte eine Gesellschaft die

Möglichkeit auch die Dimension des Leids zu hinterfragen, die ein Krieg verursacht – und entschied sich dagegen.

Begrenztes Gefühlsarsenal reicht nicht Heute verbreitet die Terror-Miliz Islamischer Staat via Internet Bilder von Massenerschießungen. Nachrichten-Websites warnen ihre Leser am Anfang ihrer Artikel immer häufiger vor grausamen Inhalten, über die sie berichten. Was uns unser begrenztes Gefühlsarsenal anbietet, reicht nicht aus. Sympathie für die Opfer, Wut über die Täter, Mitleid? Wir können nicht erwarten, dass uns die Bilder menschlichen Elends oder das Mitleid, das sie auslösen zu irgendeiner Handlung treiben, schreibt Sontag. Natürlich hilft uns kein Bild, kein Dokument, kein Video dabei einen Konflikt zu lösen. Hinschauen müssen wir trotzdem. „Wer immer wieder überrascht, desillusioniert oder sogar ungläubig reagiert, wenn er mit den Beweisen dafür konfrontiert wird, zu welchen Gräueltaten Menschen gegenüber anderen Menschen fähig sind, ist weder moralisch noch psychologisch erwachsen.“ Sontags Aufruf uns nicht von den Bildern des Krieges und des Elends abzuschotten, ist aktueller denn je. So überfordert wir alle mit den Krisen sind, wir müssen mindestens hinsehen. Bleibt dran! ◊

Foto: wikimedia commons

„Regarding the Pain of Others“, von Susan Sontag, erschienen bei Farrar, Straus and Giroux, 2003 ISBN 978-0312422196, Taschenbuch 11 Euro


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HOCHSCHULPOLITIK AUF UNDERWOOD’SCHE

ART An unseren Hochschulen herrscht ein Mangel an Informationspolitik. Studenten werden übergangen, die Folge: ein Aufschrei folgt dem nächsten. Doch es sind unsere studentischen Vertreter, die sich ihrer Aufgabe in dieser Hinsicht nicht bewusst sind. Ein Kommentar von Ivona Coric.

Frank Underwood. Man muss diese Figur aus „House of Cards“ nicht mögen. Im Gegenteil – man findet ihn sogar verwegen und eigentlich abstoßend auf einem menschlichen Niveau, weil er genau das macht und sagt, wie sich Politiker in unserer Vorstellung verhalten. Genauer gesagt, er führt vor, was wir sowieso alle denken. Politiker und insbesondere Frank sind diese Spezies Mensch, die wir gleichzeitig verehren und hassen, die uns spaltet wie kaum etwas Anderes und ohne die wir am liebsten leben würden, es aber nicht geht. Gleichzeitig können wir nicht umhin, zumindest technisch von ihnen beeindruckt zu sein. Sie sind aber auch unsere eigene Kreation. Wir brauchen „Leadership“, am liebsten sofort und ohne großartig darüber nachzudenken. Ja, wir wollen Rechte. Wir wollen Gerechtigkeit! Und die Welt verändern. Die Umwelt retten sowieso. Aber bitte nicht vor dem ersten Kaffee und auch nicht in der Prüfungsphase. Denn um Regieren zu können, um die Welt zu verändern, brauchen wir erstmal einen Abschluss. Sonst nimmt uns ja keiner ernst. Dass wir mit so einer Einstellung bereits verloren haben, führen uns unsere studentischen Vertreter gerne vor. Sie sind die motivierten und zuweilen nervigen Bienchen, die einmal im Jahr um unsere Aufmerksamkeit buhlen und von denen wir dann den Rest des Semesters nichts mehr hören. Wenn es doch einer schafft, der ehrlich und absolut dabei ist, um für seine Kommilitonen einzustehen – und deren Existenz ist nicht abzustreiten – wird er oder sie schnell feststellen: Heimlich wünscht sich jeder, Frank Underwood zu sein. Oder zumindest seine Fähigkeiten zu besitzen: Diese Intelligenz, mit Intrige richtig umzugehen, mit Informationen sparsam zu sein und zum richtigen Zeitpunkt zu handeln. Der fast widerwillig zu respektierende Charme. So wollen die meisten sein, sobald sie sich im Dschungel der Hochschulpolitik engagieren. Und die, die es nicht wollen, haben kaum eine Chance, etwas zu erreichen. Das hört sich sehr egoistisch und dazu noch verallgemeinernd an. Diese Freiheit nehme ich mir aber. Ja, es gibt sie, die konkreten Errungenschaften, an denen sich die Studenten erfreuen. Weil sich Studenten engagiert einsetzen. Aber sie sollten die Regel, nicht

die Ausnahme sein. Vor allem aber sollten sie in der Hochschulpolitik relevant sein und sich für die Rechte der Studenten einsetzen. Zu viel von echtem Engagement wird aufgefressen vom System Politik. Dann geht es plötzlich um Machterhalt, Grabenkämpfe und Prestige. Wo bleibt das wahre Engagement für die Studenten und nicht für das eigene Ego oder die eigene Karriere ? Ein Beispiel: In meiner gesamten bisherigen Hochschulkarriere habe ich noch keinen vernünftigen Umgang mit für mich relevanten Informationen vorgefunden. Wir bereiten den Frank Underwoods auch ihren Weg, weil wir ihnen zu wenig auf die Finger schauen. Denn: Nein, ich habe keine Zeit mich durch

bin ich von meinen Vertretern. Wir, eure Kommilitonen, sind sehr wohl daran interessiert, was an unserer Uni oder FH geschieht! Dass wieder mal über die Köpfe der allgemeinen Studentenschaft hinweg Entscheidungen bezüglich ihres Studiengangs getroffen werden, ohne sie auch nur darüber zu informieren, ist ein Indiz dafür, dass den meisten Vertretern, die wir gewählt haben, die Rechte ihrer Kommilitonen ziemlich egal sind. (Beispiel) Dass Sozialwissenschaftler fortan VWL im Nebenfach studieren müssen, hätte im Studierendenparlament verhindert werden können. Von Studenten. Wurde es aber nicht. Rechtzeitig über den Vorgang informieren? So viele Informationen in unserer digitalen Gesellschaft sind dann doch ein bisschen zu

AN DER FH FANDEN STUDENTEN ZUFÄLLIG HERAUS, DASS IHR STUDIENGANG GAR NICHT AKKREDITIERT WAR. AN DER UNI GAB ES EINE EINFÜHRUNG IN DAS BELEGUNGSSYSTEM KLIPS, NACHDEM DIE PRIMÄREN BELEGUNGPHASEN ABGELAUFEN WAREN jegliche Online-Auftritte zu klicken, bis ich in den hintersten Ecken des Internets die Neuigkeiten meiner Uni in möglichst kryptischer Sprache gefunden habe. Aber wofür ich durchaus Zeit habe, ist, mir ein Infoblatt zwischen den Vorlesungen durchzulesen oder mich auf den Seiten unter der Rubrik Aktuelles auf den neuesten Stand zu bringen. Franks, kommt mir entgegen! Ich könnte darüber schreiben, dass ich von meinen Professoren enttäuscht bin. Das wäre aber unehrlich. Meinen Professoren gegenüber habe ich schon resigniert. Darüber hinaus ist es nicht ihre Aufgabe mich über die internen Vorgehen, von denen die meisten sowieso nichts wissen, zu informieren. Enttäuscht

viel Stress. Und die angehenden Frank Underwoods haben offenbar Besseres zu tun. Schade nur, dass sie dadurch in unseren Augen nicht diesem Frank nahekommen, der ja schließlich weiß, was er macht. Nein, unsere Vertreter wissen nicht, dass sie uns entgegenkommen müssen. Dass sie eine Verantwortung gegenüber denen haben, die sich nicht selbst in den Dschungel wagen, die sich auf andere Art und Weise engagieren, die auch mal daran erinnert werden müssen, dass sie was verändern können. Und das bereits jetzt. Sofort. Sonst bleibt uns nur, auch bei Euch zu resignieren und uns auf den Hochschulkönig zu verlassen und zu hoffen, dass er schon alles richten wird. Aber das wollen wir nicht. ◊


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DIE STIMME

ARGENTINIENS KRITIS An dieser Stelle lassen wir Studierende aus anderen Ländern zu Wort kommen. Soledad und Nicolás sind Doktoranden der Sozialwissenschaften an öffentlichen Hochschulen im Großraum Buenos Aires, Argentinien und bekommen für ihr Studium Stipendien vom Staat. Sie erzählen, warum es wichtig ist, für eine öffentliche Hochschule zu kämpfen und warum studieren in Argentinien trotz Krise eine gute Zukunft verspricht. Text von Soledad Balerdi und Nicolás Welschinger Übersetzung von Lea Kaftan, Illustration von Kim Huber

Die Massenmedien verbreiten eine bestimmte Sicht auf Argentinien. Uns erscheint es wichtig, diese Sicht zu kontrastieren. Dabei wissen wir, dass auch unsere eigene Erfahrung subjektiv und unvollständig, aber nicht weniger gültig oder legitim ist.

DIE UNIVERSITÄT SOLL BEI GESELLSCHAFTLICHEN PROZESSEN INTERVENIEREN Das Studium an nationalen Universitäten ist nicht nur unentgeltlich, sondern wird seit den 2000er Jahren auch für Jugendliche aus Familien geöffnet, denen in vergangen Jahrzehnten der Zugang zu höherer Bildung nicht ermöglicht wurde. Diese zwei Merkmale sind das Resultat eines sowohl interessanten als auch ungewöhnlichen historischen Prozesses. So wurde im Jahr 1918 die Reforma Universitaria (Universitätsreform) verabschiedet, motiviert durch eine breite Mobilisierung der Studenten. Diese Reform hat die Universtäten unabhängiger geamacht und sie stärker in die Gesellschaft eingebunden. Universitäre Autonomie bedeutet,

dass die Universität ihre eigenen Organe wählt, ohne dass sich politische Entscheidungsmächte einmischen können. Das Prinzip der Ko-Regierung beinhaltet die Wahl dieser Organe durch die verschiedenen Gruppen der universitären Gemeinschaft. Die Ausdehnung der Universitäten verpflichtet diese, sich nicht von der Gesellschaft zu isolieren, sondern sich an diese zu binden und in ihr zu intervenieren. Dies trug zur Erschaffung eines integrativen, breiten und demokratischen Systems öffentlicher Universitäten bei und führte zusätzlich zu einer Verbesserung der Qualität der Lehre und des Prestiges der öffentlichen Universitäten im Vergleich zu privaten Einrichtungen.

ARGENTINIEN HAT SICH DAS RECHT AUF FREIE HÖHERE BILDUNG HART ERKÄMPFT Es gab verschiedene Versuche, die universitäre Bildung in Argentinien komplett zu privatisieren, ihre demokratischen Züge zu destabilisieren und sie wieder elitärer zu gestalten. So wurden zum Beispiel während der Militär-

diktatur, die das Land zwischen 1976 und 1983 regierte, einige universitäre Fachbereiche komplett geschlossen, vor allem solche aus den Sozialwissenschaften. Die Militärregierung verfolgte, verhaftete, folterte und ermordete Hunderte kritischer Studenten und Universitätsprofessoren. Nach langen Jahren des öffentlichen Widerstands gegen die Diktatur, kehrten wir Im Jahr 1983 zurück zu einem demokratischen System, welches bis zum Ende der 1990er Jahre durch eine neoliberale Politik geprägt war. In dieser Phase wuchsen private Universitäten, während das staatliche Budget für öffentliche Universitäten gekürzt wurde. Hunderte junge Dozenten hielten den universitären Unterricht aufrecht, ohne dafür bezahlt zu werden. Die Arbeitsbedingungen der Professoren verschlechterten sich erheblich. Zuletzt gab es in dieser Phase verschiedene Versuche, Gebühren für die öffentlichen Universitäten einzuführen, mit dem Ziel nur Bevölkerungsteile mit hohem Einkommen zuzulassen. Im Jahre 2001 kam es deshalb zu massi-

ven Protesten seitens der Studenten und Professoren, die unter anderem eine Privatisierung verhinderten und ermöglichten, dass öffentliche Universitäten weiterhin gebührenfrei blieben. Glücklicherweise können wir sagen, dass die politische Geschichte Argentiniens, und mit ihr auch die der Unis, im Jahre 2003 eine neue Wendung nahm. Seither wurde ein demokratisches, auf Inklusion ausgerichtetes Modell aufgebaut, das verschiedenste Verbesserungen mit sich brachte. So wurden neun neue nationale Universitäten geöffnet, das Budget für Bildung aufgestockt, die Arbeitsbedingungen von Professoren verbessert und die Zahl der Einschreibungen an Universitäten abermals erhöht. Gleichzeitig wurde die Struktur des Studiums beibehalten. Für einen ersten universitären Abschluss und das darauf folgende Promotionsstudium braucht man immer noch etwa elf Jahre. Dies führt, wie wir glauben, zu einer besseren Qualität und Nachhaltigkeit der akademischen Bildung.


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DER JUGEND

SCHE UNIVERSITÄTEN

VIELVERSPRECHENDE CHANCEN FÜR ABSOLVENTEN DANK AKTIVER ARBEITSMARKTPOLITIK Für uns eröffnen die aktuellen Umstände verschiedenste Arbeitsmöglichkeiten, da Argentinien, trotz der seit 2008 anhaltenden Wirtschaftskrise, genau wie einige andere lateinamerikanische Länder, erfolgreich eine Politik der Kürzung und Regulierung öffentlicher Ausgaben und somit die Erhöhung der Arbeitslosenzahlen vermieden hat. Solch eine Politik kann die Krise nicht lösen, sondern verschlechtert die Lebensbedingungen der Bevölkerung. Elizabeth Tinoco, Direktorin des Regionalbüros der Internationalen Arbeitsorganisation für Lateinamerika und die Karibik, hielt in einem Interview im Radio Nacional de Argentina im September diesen Jahres fest, dass in Lateinamerika die Arbeitslosenzahlen von Jugendlichen doppelt so hoch wie die von Erwachsenen sind, welche im Allgemeinen bei 6,2 Prozent liegen, und die von Jugendlichen bei 13,7 Prozent. […] Die Zahlen der jugendlichen Arbeitslosigkeit können heutzutage

als inakzeptabel betrachtet werden. Sie sind in einigen Fällen wie Spanien sogar skandalös, wo sie bei 54 Prozent liegen. […] Wenn wir dazu beachten, dass die Schaffung von Arbeit, vor allem von Arbeit für junge Menschen, direkt mit dem Wirtschaftswachstum verknüpft ist, wird die Situation noch viel besorgniserregender, weil die wirtschaftliche Erholung in Europa langsam verläuft. Dies bedeutet auch, dass die Schaffung von Arbeitsplätzen in einem viel langsameren Wachstumsrhythmus stattfinden wird. Gleiches passiert in Lateinamerika, sodass wir aufgrund der niedrigeren Arbeitslosenzahlen nicht aufhören dürfen uns Sorgen zu machen. […] In Lateinamerika hat man viele Maßnahmen ergriffen, wie die des Mindestlohns, die die Kaufkraft der Bevölkerung bewahrte. Dies wiederum erlaubte eine Auseinandersetzung mit den Krisenwellen, die dadurch sanfter ausfielen. In Europa ist das Thema in diesem Sinne beunruhigend, weil es keine ausreichenden finanziellen Möglichkeiten gibt, um öffentliche Investitionen zu generieren, welche eine aktive Arbeitsmarktpolitik

ermöglichen würden, wie es in einigen Ländern Lateinamerikas der Fall ist.“

STUDIEREN SOLLTE EIN MENSCHENRECHT WERDEN Trotz der aus genannten Gründen vielversprechenden zukünftigen Arbeitschancen für große Teile der Studenten in unserem Land seit 2003, bleibt die Verbesserung der Lebensbedingungen der niedrigsten Einkommensschichten und deren soziale Inklusion eine wichtige Aufgabe. In diesem Sinne sind die öffentlichen Universitäten mit neuen Herausforderungen konfrontiert: Einflussreicher werden, die Türen für noch immer ausgeschlossene Gruppen der Gesellschaft öffnen und den Geist der Reform von 1918 aufrechterhalten. Das bedeutet sowohl unabhängig sein und als auchgleichzeitig die Nähe zur Gesellschaft nicht verlieren nah an der Gesellschaft sein, um ihre komplexen Probleme verstehen zu können. Wir glauben, dass es kein Zufall ist, dass gerade jetzt viele Argentinier darüber diskutieren, ob Studieren ein Menschenrecht ist sein sollte, dass was der Staat jedem

Einzelnen unabhängig von seiner sozialen Herkunft garantieren muss. Die Jugend Argentiniens hat ein großes Interesse am öffentlichen, politischen Leben. Die Debatte über das Studium kann daher nicht unabhängig von dieser aktiven Jugend geführt werden. Und vielleicht ist die öffentliche Universität heutzutage in unserem Lande eine der Institutionen, die sich am meisten durch Bewegungen auszeichnet, die sich kritisch mit den Modellen der Privatisierung, des Ausschlusses vom Zugang zu Bildung und der Unterdrückung demokratischer Rechte in den vergangen Jahrzehnten beschäftigt. Wir wissen, dass unsere Erfahrung und unser Standpunkt zur universitären Bildung im Gegensatz zu dem Bild von Argentinien stehen, welches die Massenmedien international verbreiten. Wir glauben, dass das ständige Lauschen der monotonen Stimmen bestimmter Medien über „die Krise“ nicht zum Kennenlernen der Realitäten anderer Länder geeignet ist, sondern nur die Beachtung aller Stimmen des sozialen Chors eine reflektierte Stellungnahme ermöglicht. ◊


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Was sich für Studenten der WiSo-Fakultät wirklich ändert In unserer vierten Ausgabe berichteten wir über die Pläne der WiSo-Fakultät, den Studiengang Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln in seiner bisherigen Form abschaffen zu wollen und die Studiengänge der WiSo-Fakultät neu zu akkreditieren. Nun gibt es erste Ergebnisse. Und weil das Studium ein Prozess ist, dürfen auch die Übergangsregelungen für bereits eingeschriebene Studenten nicht fehlen. Wir waren für Euch bei der Informationsveranstaltung und haben mitgeschrieben.

Text von Lea Kaftan Nichts bleibt wie es war. Keiner der jetzigen Studiengänge an der Wirtschaftsund Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln kann so, wie er jetzt ist, ab dem Wintersemester 2015/2016 neu begonnen werden. Denn die Modellakkreditierung soll das Angebot an Studiengängen an der WiSoFakultät harmonisieren. Das Angebot solle in ein Modell „gepresst“ werden, wie Thomas Hartmann-Wendels, Stu-

Die WiSo-Fakultät hat für die Weitergabe von Informationen extra eine eigene Homepage eingerichtet, die bis dato jedoch noch erstaunlich wenig Informationen enthält. Einsehen könnt ihr die offiziellen Veröffentlichungen unter: wiso.uni-koeln.de/modellakkreditierung_wiso. html.

diendekan der WiSo-Fakultät, sagt. Dabei sind bis jetzt nur wenige Informationen über die neuen Studiengänge öffentlich. Man wolle nichts preisgeben, solange Änderungen noch möglich seien, heißt es seitens des WiSo-Studienberatungszentrums. Damit will man unnötige Unruhe unter und Verunsicherung der Studenten vermeiden. Doch für die jetzigen Studenten ist vor allem eines wichtig: Kann ich meinen

Darüber hinaus bietet die WiSo-Studienberatung einzelne Beratungstermine an. Ihr findet sie in der Meister-Ekkehart-Str. 1 im Souterrain direkt an der Haltestelle „Universitätsstraße“ der Linie 9. Geöffnet hat die Studienberatung Montags bis Freitags von 10 bis 12 Uhr und Montags, Mittwochs und Donnerstags von 14 bis 16 Uhr.

Studiengang, so wie ich ihn begonnen habe, auch erfolgreich beenden? Die Antwort lautet mit kleinen Einschränkungen: Ja. Für den Bachelor in Sozialwissenschaften liegen einige Änderungen vor. Ab dem aktuellen Wintersemester ist die verpflichtende Belegung von Fächern im Hauptfach abgeschafft. Studenten dürfen nun frei zwischen den Veranstaltungen der einzelnen Hauptfächer wählen. Dabei müssen nun insgesamt 72 Leistungspunkte erreicht werden, nicht mehr wie zuvor 24 je Fachgruppe. Dazu kommen Veränderungen im Angebot einzelner Module, die alle Bachelor-Studiengänge an der WiSoFakultät betreffen. Ein Blick in das Modulhandbuch hilft, um herauszufinden, ob das gewünschte Modul auch im nächsten Semester noch angeboten wird. Wer eine Profilgruppe belegt hat, die abgeschafft wird, aber noch nicht alle Punkte gesammelt hat, muss sich keine Sorgen machen. Die neue Pro-


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filgruppe „Wirtschafts- und Sozialwissenschaften“ fängt die betroffenen Studenten auf, sodass einmal erbrachte Leistungen nicht verfallen. Bei den Maluspunkten bleibt vorerst alles wie gehabt. Master-Studenten können sich nach Angaben der WiSo-Studienberatung auf weniger Veränderungen einstellen als ihre Bachelor-Kommilitonen. Hier können vor allem einzelne Profilgruppen wegfallen oder neue hinzukommen. Auch hier empfiehlt sich ein Blick in das Modulhandbuch.

Weitere Informationen für die neuen Studiengänge soll es zu Beginn des nächsten Jahres geben. Dabei wolle man wieder zurück zu einer Versuchsregelung: Maluspunkte seien damit für die neuen Studiengänge aller Voraussicht nach abgeschafft, verriet die Leiterin des Studienberatungszentrums Claudia Herm im Voraus. Ein Wechsel in die neuen Studiengänge ist möglich, aber keine Pflicht. Die Studierenden, die sich für eine Umschreibung in die neuen Studiengänge interessieren, würde die Abschaffung der Maluspunkte aber nicht betreffen. Tatsächlich sei noch nicht entschieden, in-

wiefern Maluspunkte in bereits nicht bestandene Prüfungsversuche umgerechnet würden. Jeder Student, der seinen Studiengang wechseln möchte, solle sich weiterhin darüber im Klaren sein, dass nicht garantiert wird, alle bereits absolvierten Module anrechnen lassen zu können. Bachelor-Studenten können noch bis zum Sommersemester 2019 und Master-Studenten bis zum Wintersemester 2017 in ihrer alten Studienordnung weiter studieren. Bis wann eine Umschreibung in die neuen Studienordnungen möglich ist, ist zur Zeit noch ungeklärt.

Warum akkreditiert die WiSo-Fakultät ihre Studiengänge? Seit 2003 sind deutsche Hochschulen dazu verpflichtet, ihre Lehrangebote von Akkreditierungsagenturen in regelmäßigen Abständen überprüfen zu lassen. Man möchte so ein Mindestmaß an Qualität in der Lehre deutscher Hochschulen gewährleisten. Die

Akkreditierung der Studiengänge an der WiSo-Fakultät ist Teil der Modellakkreditierung, welche die gesamte Universität zu Köln betrifft und dient einer Anpassung der einzelnen Studiengänge

aneinander. Es handelt sich sozusagen um eine Harmonisierung der Studienstrukturen. Dabei soll universitätsweit ein Modell „Studieren in Köln“ erschaffen werden. Was das konkret heißt, ist jedoch noch nicht eindeutig klar.

Wie wär‘s mit einem Masterstudiengang in Sexologie? Text von Lea Kaftan Cartoon von Verena Peters und Miriam Wolters Darauf warten wir in Köln schon lange – an der Hochschule Merseburg kann man nun im Rahmen des weiterbildenden Masterstudiengangs Sexologie zum „Master of Sexologie“ ausgebildet werden. Der Studiengang wird in Ko-

operation mit dem Schweizer Institut für Sexualpädagogik und Sexualtherapie ISP angeboten. Laut der eigenen Beschreibung lernen Studierende hier, Menschen zu begleiten und zu beraten, damit diese eine selbstbestimmte Se-

xualität, verbunden mit sexueller Gesundheit, entfalten können. Definitiv eine wichtige und ernstzunehmende Materie – der Name kann aber dazu führen, dass sich das Niveau unterm Tisch versteckt und weint.


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Brot Panem et Circenses –

und mehr brauchte das römische Volk laut dem Satiriker Juvenal nicht,

Spiele um mit dem Leben zufrieden zu sein.

Text von Johanne Tönnies Foto von handbrotzeit.de Es duftet, es tropft, es schmeckt. Deftig, vegetarisch oder barbarisch: Hauptsache Käse, und davon bitte reichlich! Man nehme einen handflächengroßen Laib Brot, befülle ihn mit Champignons, herzhaftem Speck und leckerem Käse, und garniere das Ganze mit Créme Fraîche und schmücke diese Leckerei mit Kräutern. Wie schon Voltaire vor mehr als 200 Jahren wusste: „Alle guten Dinge sind einfach.“ Kein veganer Hummus-Wrap, Curry-Linsen-Ingwer-Suppe oder der Hipster-Burger: Das good old fashioned Butterbrot ist zurück. Na ja, so etwas in der Art. Die Handbrotzeit hat sich mit einem der banalsten aller Snacks auf Festivals zwischen den Imbissbuden etablieren können. Seit 2013 hat das Unternehmen auch einen eigenen Laden in Leipzig. Mit dem Konzept aus einem einfachen Brot und regionalen Zutaten setzen die Handbrotzeitler auf Minimalismus und gutes Gewissen. Auch die Verpackungen sind biologisch abbaubar, so bestehen die Brotschachteln etwa aus Zuckerrohrfasern. Die gute alte Stulle ist wieder hip.


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Rätsel von Alexander de Vivie

Heute ist es recht simpel: Noch nicht mal Farben muss man erkennen. Nein, der Clou liegt darin, zu wissen, was der skeptische Hundediener dienstlich zu tun hat. Wenn man das weiß, ist die Verbindung mit dem zweiten Bild wahrlich ein Klacks. Ein Tipp noch: das Lösungswort kommt noch aus Zeiten, bevor es Fotos überhaupt gab. Rausgefunden? Dann sprich beides hintereinander aus, schmilz‘ den Klang zusammen und verschönere noch ein kleines Ideechen an der Rechtschreibung, und raus kommt der…

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Auch in dieser Ausgabe könnt ihr endlich mal zeigen, ob ihr neben den stets gut gelaunten Hausmeistern der Kölner Hochschul-Bibs auch andere Leute in eurer neuen Heimatstadt kennt. Die ewig junge Dame, die wir suchen, trifft man gelegentlich im Gloria, wobei sie mittlerweile eher zum Publikum gehört, als ihrer grellen Stimme freien Lauf zu geben. Wer sie erkennen will, sollte sich einfach umsehen, denn kaum ein anderer Mensch ist mit dieser Selbstständigkeit eine Blondine. Und wenn sie gerade mal wieder eine frische Ladung heller Farbe in ihren eng anliegenden Haaren aufträgt, so findet sich in der Tat niemand, dessen Haare heller als die von Frau ... sind.

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Löst einfach das Rätsel, findet das Lösungswort und sendet es bis zum 31. Dezember 2014 an spiele@studierendenzeitung.de. Die Lösung und die Gewinner veröffentlichen wir auf unserer Facebookseite und Twitter. Und wem das erste Semester an der Uni ein einziges Rätsel ist: Dem kann unser Preis im nächsten Semester weiterhelfen. Zu gewinnen gibt es drei Exemplare des Studienführers „Endlich Studium.“ – Ehemalige Studenten beraten euch in den großen und kleinen Fragen des Unilebens. Zum Beispiel, wie man Prüfungsangst und Motten im Vorratsschrank los wird.

Lösungswort:


6-Seiter (Wickelfalz)

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VERANSTALTUNGSKALENDER Falz 97 mm

Rückseite

Falz 100 mm

November

LAND IN SICHT erzählt von Abdul, einem Scheich aus dem Jemen, Farid aus dem Iran und Brian aus Kamerun, die als Flüchtlinge in der Brandenburger Provinz gestrandet sind. Aufgebrochen in der Hoffnung auf ein besseres Leben finden sie sich nun wieder in einem abgelegenen Asylbewerberheim im kleinen Ort Bad Belzig und in einer denkbar schlechten Ausgangslage für die Verwirklichung ihrer Träume. Ohne einen gesicherten Aufenthaltstitel bleibt ihnen die Teilnahme am Leben außerhalb der Heimtore größtenteils verwehrt, doch sie fahnden trotzdem nach Wegen hinein in die deutsche Gesellschaft, der sie nun schon so nahe gekommen sind. Auf Dorffesten, Ämtern und Diskotheken prallen ihre Vorstellungen von Deutschland mit den Mentalitäten der Brandenburger aufeinander.

SA, 1.11. TANZVERBOT

E-INSTITUTS

Titelseite

FR, 7.11. BASTELSTUNDE

EIN DOKUMENTARFILM VON JUDITH KEIL UND ANTJE KRUSKA

LAND IN SICHT

Jeden Freitag ist „Bastelnachmittag“ in der DingFabrik. Ob Pullover stricken, Stuhl bauen oder abgefahrene Origami-Schwäne falten – all das könnt ihr hier lernen. Die DingFabrik stellt dafür Geräte zur Verfügung. Also: Hingehen und herausfinden, was sich mit einer Dekupier-Säge so alles anstellen lässt.

56. DOK LEIPZIG DOKUMENTARFILMPREIS DES GOETHE-INSTITUTS

„MITREISSEND UND SENSIBEL“ Jury des Goethe-Instituts

Feiertag auf einem Samstag – na super! Dann auch noch Allerheiligen, an dem LAND IN SICHT begleitet die drei über den Zeitraum gefühlt alles verboten ist, was Spaß von einem Jahr und rückt anstelle von Betroffenheit die unfreiwilligeaber Komik dernix, Begegnungen in den Blick.seid macht. Macht denn ihr eh noch verkatert von Halloween. Also, W" Z[d H[]_ii[kh_dd[d led zu Hause bleiben, Glotze an, Füße hoch – die nächste Party kommt bestimmt! H6=>B>! GDH: 9>II;JGI=

stituts freut sich sehr, den diesn Judith Keil und Antje Kruska umentarfilm LAND IN SICHT zu die Migration nach Europa zeigt Weise die täglichen Probleme, frontiert werden. Durch feinen der Film, in Augenhöhe mit den a vom Zusammenleben zwischen hen Kleinstadt zu zeichnen.“

Ort: DingFabrik, Erzbergerplatz 9 Zeit: 19 bis 22.30 Uhr | Eintritt frei www.dingfabrik.de

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Ort: Sofa, Zuhause | Zeit: Solange ihr mögt Eintritt frei, Freigetränke in der Küche

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Solaris, das war doch dieser Film mit George Clooney, oder? Ja, auch. Eigentlich ist es aber ein Roman aus den 60er Jahren. Schon oft adaptiert, gibt es das Science-Fiction-Abenteuer nun auch als Opernversion von Detlev Glanert. Die Oper Köln zeigt die deutsche Erstaufführung. Ort: Oper am Dom, Goldgasse 1 Zeit: 18 Uhr | Eintritt: Restkarten für Studenten 7 Euro | www.operkoeln.com

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DI, 4.11. LAND IN SICHT Beim Allerweltskino im Off Broadway wird der Zuschauer nicht wie üblich auf eine Reise in entfernte Länder mitgenommen. Der deutsche Dokumentarfilm „Land in Sicht“ zeigt den Alltag von Flüchtlingen in deutschen Asylbewerberheimen.

Den guten Vorsatz dieses Jahr endlich mal wieder ins Museum zu gehen, schiebt ihr immernoch vor euch her? Wie gut, dass es die alljährliche Museumsnacht gibt: Zahlreiche Ausstellungen und rund 200 weitere Veranstaltungen zum Kombipreis! Das reicht dann an kulturellem Imput wieder bis zum nächsten Jahr. Verschiedene Veranstaltungsorte Zeit: 19 bis 3 Uhr | Eintritt: 17 Euro www.museumsnacht-koeln.de

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MO, 3.11. HERBSTTOBEN

DO, 6.11. ECOSIGN FILMNACHT

Jetzt aber vor die Tür. Denn was macht im kalten Novemberwetter mehr Spaß als draußen zu sein? Stimmt, drinnen sein. Damit ihr aber nicht verkümmert, könnt ihr euch immer montags vor der Uni-Mensa warm turnen. Bei den „Freelatics“ gibt es anderthalb Stunden Austoben. Auch mittwochs. Und bei jedem Wetter. Es gibt also keine Ausreden.

Die Design-Hochschule einer unserer engagierten Layouter und Fotografen feiert mit einer Filmnacht ihr 20-jähriges Bestehen. Gezeigt werden die besten studentischen Filmarbeiten aus zwei Jahrzenten. Plätze sind begrenzt, Karten müssen reserviert werden.

Ort: Haupteingang Uni-Mensa | Zeit: Mo.& Mi. 17:45–19:15 Uhr | www.hochschulsport-koeln.de/fitness/freeletics-neu

Ort: Cinenova, Ehrenfeld, Herbrandtstraße 11 | Zeit: Kartenabholung bis 18–19:30 Uhr, dann Abendkasse, Einlass 19:30 Uhr Beginn: 20 Uhr, | Eintritt frei www.ecosign.net

Ja, es gibt sie noch. Die Band mit dem einprägsamen Namen. Einen Teil seines Ruhmes hat Ryan Adams sicherlich auch dadurch eingefangen, dass man ihn mit Bryan Adams verwechselte. Ein umständlicher Name kann auch dabei helfen. Gute Musik ebenfalls. Und die macht die Band aus Texas nach wie vor.

DO, 13.11. KLASSIK HAPPY HOUR

MI, 5.11. GEHOBEN LABERN

Ort: Campus-Lounge, Uni-Mensa Zeit: 18 bis 21 Uhr | Eintritt frei www.kstw.de

MI, 12.11. AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD

Ort: Gebäude 9, Deutz-Mülheimer Straße 127-129 | Zeit: Einlass 19.30 Uhr | Eintritt: 21 Euro | www.trailofdead.com, www.gebaeude9.de

Ort: Off Broadway, Zülpicher Straße 24 Zeit: 20 Uhr | Eintritt: 6 Euro www.allerweltskino.de

Wer gerne redet und das nicht nur in einer Sprache, kann sich beim Stammtisch im Sprachencafé Babylon des Kölner Studentenwerks den Mund fusselig reden.

In Köln beginnt die fünfte Jahreszeit. Feiert dies doch mal in der Südstadt. Dort findet ihr viele alteingesessene, traditionsreiche Kneipen. Orte: Ubierschänke, Ubierring 19, Chlodwigeck, Annostraße 1, Opera, Alteburger Straße 1 | Zeit: 11:11 Uhr

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DI, 11.11. KÖLLE ALAAF!

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SO, 9.11. SHOPPEN FÜR LAU Nachts sind alle Katzen grau und sonntags sind alle Läden zu. Alle Läden? Nein, nicht ganz. Im Autonomen Zentrum hat der Umsonst-Laden geöffnet. Lasst das Portemonnaie zuhause und stöbert los. Ort: Autonomes Zentrum, Eifelwall 7 Zeit: 15–18 Uhr | www.az-koeln.org

MO, 10.11. LAST-MINUTE-KOSTÜM Noch kein Kostüm für morgen? Hier ein paar schnelle Vorschläge für ganz spontane Jecken: 1. Naseweis: Deckweiß auf die Nase schmieren – fertig! 2. Presswurst: Drei Größen zu kleines Top und die engste Hose die ihr findet. 3. Antijeck: Anziehen wie immer und morgen einfach zuhause bleiben. Ort: Wasserfarbkasten, Schrank der kleinen Schwester oder das eigene Sofa Zeit: bis 11:11 Uhr morgen früh

Viel Kultur für wenig Geld: Das WDR Sinfonieorchester spielt heute Antonín Dvořáks Sinfonie Nr. 9 (berühmt!), besser bekannt unter dem Namen „Aus der Neuen Welt“. Moderiert wird auch. Es gibt also keinen Grund, nicht hinzugehen. Ort: Kölner Philharmonie, Bischofsgartenstr. 1 | Zeit: 19 Uhr | Eintritt: 7,50 Euro für Studenten www.koelner-philharmonie.de

FR, 14.11. ANGUS AND JULIA STONE Spätestens seit ihrem Song „Big Jet Plane“ ist das australische Geschwisterpaar Angus und Julia Stone kein Geheimtipp mehr. Spaß macht die Musik des Folk-Duos aber immer noch. Ort: Palladium, Schanzenstraße 40 Einlass: 18 Uhr | Eintritt: 28 Euro www.angusandjuliastone.com, www.palladium-koeln.de


I M M E R D R I N — 45 45

SA, 15.11. LATIN-PARTY Wer sich bei kaltem Wetter nach Mojitos, Salsa und Wärme sehnt, kann sich heute das Flugticket in den Süden sparen. Im Club Bahnhof Ehrenfeld wird bei der Latinoparty „Radio Sabor“ so lange zu den aktuellen Sounds der afro-karibischen Metropolen getanzt, bis die Temperaturen im Club tropische Werte erreichen. Ort: Club Bahnhof Ehrenfeld, Bartholomäus-Schink-Str. 65/67 | Zeit: 23 Uhr Eintritt: 10 Euro | www.facebook.com/ radiosabor, www.cbe-cologne.de

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SO, 23.11. MIT DEM AUTO DURCH ZENTRALASIEN

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MI, 19.11. KURZFILMFESTIVAL „Unlimited“ heißt das Kölner Kurzfilmfestival, das in diesem Jahr in die achte Runde geht und ab heute bis zum 23.11. zahlreiche Filmchen präsentiert. Das klingt vielversprechend. Und sollte ein Film mal nicht ganz so toll sein, so ist er ja auch ganz schnell wieder vorbei.

In einer Live-Reportage im Rautenstrauch-Joest-Museum berichten der Fotojournalist Robert Neu und seine Frau über ihre abenteuerliche Reise von Deutschland über Kasachstan, Usbekistan, Kirgistan und Tadschikistan bis ins Hochgebirge des Pamirs. Ort: Rautenstrauch-Joest-Museum Zeit: 11.30 bis 14.30 Uhr | Eintritt für Studenten: 10,50 Euro | www.grenzgang.de, www.museenkoeln.de/rautenstrauchjoest-museum

Ein kaputter Toaster, ein platter Reifen, ein Loch im Pulli – im Repair Café in Köln Porz werden Sie geholfen. Was ist ein Repair Café genau? Werft dazu doch noch mal einen Blick in unsere letzte Ausgabe. Ort: Glashüttenstr. 20 | Zeit: 10–15 Uhr | www.repair-cafe.npage.de

MO, 17.11. KNEIPENQUIZ In der Tankstelle ist jeden Montag Rätselraten angesagt. Jede Gruppe bekommt eine Automarke als Gruppennamen und ein tröt-, klingel- oder krachmachfähiges Geträt. Mit ein bisschen Glück gewinnt ihr dann eine Flasche „Tankstellensprit spezial“.

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Do, 20.11. VIVA CONCIERTO: NYNJOE Nynjoe rappt wie er spricht. Direkt und unverblümt erzählt er in einfach skizzierten Bildern aus seinem Universum. Mit kratziger und bassiger Stimme wird dem Zuhörer beschrieben wie die Dinge in Nynjoes Welt weglaufen und er versucht, den Moment zu greifen. Ort: Theater „die Wohngemeinschaft“ Zeit: 20 Uhr | Eintritt: 5 Euro | www.diewohngemeinschaft.net/de/programm

FREITAG, 21.11. FREUNDSCHAFTSTHEATER Die Studiobühne zeigt heute ein deutsch-französisches Theaterstück das die Distanz zwischen Publikum und Schauspielern durchbricht. Die Bühne ist begehbar und die Fragen, die dort behandelt werden, betreffen uns alle.

Ort: Tankstelle, Kyffhäuser Str. 19 Zeit: 20:30 Uhr | Eintritt frei www.tankstelle-koeln.de/montags-quiz

DI, 18.11. REDAKTIONSTREFFEN Jeden Dienstag trifft sich die Redaktion der ksz im Café Sandspur. Wir sind ständig auf der Suche nach Schreibwütigen, Kreativen, Engagierten, Ideenfindern, Fotografierenden und Kennern der Kölner Szene. Kommt vorbei, wir freuen uns! Ort: Café Sandspur im Wohnheim der ESG, Bachemerstr. 27 | Zeit: 19.30 Uhr www.koelnerstudierendenzeitung. wordpress.com

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Ort: Studiobühne Köln, Universitätsstraße 16a | Zeit: 20 Uhr | Eintritt: Erstsemester der Uni Köln frei, sonst 15 Euro, ermäßigt 7 Euro | www.studiobuehne.unikoeln.de

SA, 22.11. ACTION, ABENTEUER, FERNWEH Heute ist die letzte Chance, sich die atemberaubenden Bilder der European Outdoor Filmtour anzusehen! Es wird ein spannendes Medley aus Extremsport- und Reiseabenteuern gezeigt, das einem Schauer über den Rücken jagt und am Verstand der Abenteurer zweifeln lässt. Ort: E-Werk, Schanzenstraße 36 | Zeit: 16:30 Uhr | Karten: 14 Euro, beim Mammut Store, Breitestr. 159 | www.eoft.eu

Radfahren in eigener Sache: Sei dabei, wenn sich der „Organisierte Zufall“ wieder für mehr Respekt für Fahrradfahrer im Straßenverkehr in Bewegung setzt. Also, auf auf zur nächsten Critical Mass! Aber vorher: Fahrrad pimpen. Das wird von Fahrradfreunden häufiger angeflirtet als der Radfahrer. Ort: Hahnentor, Rudolfplatz Zeit: Letzter Fr. im Monat, Treffen 17.30 Uhr, Beginn 18 Uhr www.critical-mass-cologne.de

Verschiedene Orte | Eintritt: 5 Euro | www.unlimited-festival.de

SO, 16.11. REPAIR CAFÉ

FR, 28.11. KRITISCH RADELN

MO, 24.11. DOMBLICK UND GLÜHWEIN Ab heute herrscht wieder weihnachtliche Betriebsamkeit auf dem Domvorplatz. Bis 23.12. stehen die bunten, duftenden Weihnachtsmarktbüdchen dicht an dicht aufgereiht. Ein Glühwein pro Saison ist Pflicht, aber wer den Mengen etwas entgehen will, geht am besten direkt heute hier vorbei. Ort: Domvorplatz | Zeit: So. bis Mi. 11 bis 22 Uhr, Do. bis Fr. 11 bis 22 Uhr, Sa. 10 bis 22 Uhr | Eintritt frei

DI, 25.11. MUSIK STATT MENSA Jeden letzten Dienstag im Monat laden die Kölner Vokalsolisten ein zum „Entspannen und Genießen“. Nur wenige Schritte vom Dom in der St. Andreas Kirche geben die sechs Sängerinnen und Sänger eine Kostprobe ihres Könnens. Wirklich eine gute Alternative zur Mensa.

SA, 29.11. HÄNDE DRECKIG MACHEN! Einmal die Szene aus „Ghost – Nachricht von Sam“ nachspielen, in der Demi Moore und Patrick Swayze romantisch-versaut gemeinsam beim töpfern knutschen? Anständig töpfern könnt ihr beim Ton-WorkshopWochenende der offenen Kunstateliers lernen. Einfach vorher per Mail anmelden. Ort: Studionühne Köln, Raum C, Universitätstraße 16A | Zeit: Sa./So. 11 bis 17 Uhr Kosten: 45 Euro | www.studiobuehne.unikoeln.de

SO, 30.11. DER FRÜHE STUDENT FÄNGT DAS GESCHENK Das „Jack in the Box Homemade Cologne X-Mas-Special“ klingelt die Vorweihnachtszeit ein. Bei so einem Namen können dort nur außergewöhnlich coole Genschenkideen auf euch warten. Ort: Jack in the Box Hallen, Vogelsangerstraße 231 | Zeit: 12 bis 20 Uhr | Eintritt: 3 Euro | www.koelnerbox.de

Ort: St. Andreas, Komödienstraße 6-8 Zeit: 13 Uhr | Eintritt frei www.koelner-vokalsolisten.de

DO, 27.11. SELBST SIND DIE KÜNSTLER Deutz kommt! Heißt es immer wieder. Kommt ihr doch mal nach Deutz. Auf der rechten Rheinseite steht Deutschlands größtes selbstverwaltetes Künstlerhaus. Zu sehen gibt es wechselnde aktuelle Ausstellungen. Ort: Kunstwerk Deutz, Deutz-MülheimerStraße 127 | Zeit: Do. 16–20 Uhr, Sa. 15–19 Uhr | Eintritt frei | www.kunstwerk-koeln. de

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Dezember MO, 1.12. TRADITIONSREICHE PIZZA Schon seit den 80er Jahren gibt es die Pizzeria Tomatoe’s in der Kölner Südstadt. Hier schlemmten und feierten schon Kölner Lokalgrößen. Leckere Pizza bekommt ihr immer bis Mitternacht. Ort: Tomatoe’s, Mainzer Straße 18 Zeit: täglich 17 bis 0 Uhr www.tomatoespizza.de

MI, 3.12. VAMPIRHÄPPCHEN Beim Philharmonielunch (sonst immer donnerstags) kann man für eine halbe Stunde dem Alltag entfliehen und dem Orchester umsonst beim Proben zuhören. Heute: Auszüge aus „Tanz der Vampire“ von Roman Polansky. Den kompletten Film gibt es dann am 14. Dezember. Ort: Kölner Philharmonie, Bischofsgartenstraße 1 | Zeit: 12.30 Uhr | Eintritt frei Film: 14. 12. um 15 Uhr | www.koelner-philharmonie.de

FR, 5.12. LA ROUX Stark und sensibel – die Elektropoetin La Roux schafft es auch mit ihrem dritten Album, sowohl gefühlvolle als auch tanzbare Musik zu machen. Tanzen und dabei nachdenken könnt ihr auf ihrem Konzert. Ort: Bürgerhaus Stollwerck, Dreikönigenstraße 23 | Zeit: 21 Uhr | Karten: 25 Euro www.buergerhausstollwerck.de, www.laroux.co.uk

SO, 7.12. NIKOLAUS-LAUF Zeit für gute Taten am Nikolaustag: Je nach Fitness im Top oder Fun Lauf, 3, 4, 6, 7 oder 10 Kilometer. Nikolausmützen sind gerne gesehen. Jeder erlaufene Kilometer wird bezahlt, das Geld an den Lindenthaler Tierpark gespendet. Ort: Kitschburger Straße | Zeit: 10 Uhr Top Lauf, 11.30 Uhr Fun Lauf www.koelner-nikolauslauf.de

MO, 8.12. ZAUBERZEIT Es ist Butterbier- und HonigtopfZeit! Für das ultimative Zauberschüler Feeling besucht doch die „Harry Potter Exhibition“ mit Originalrequisiten aus den Filmen. Ort: Odysseum, Corintostraße 1 | Zeit: Mo.–Do. 9–21 Uhr, Do.–So. 9–20 Uhr, 25./26./31.12. 10–20 Uhr | Eintritt: 23,95 Euro für Studenten | www.odysseum.de

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46 44 — KÖL NER STU DIERENDENZEITUNG #6

DI, 9.12. BINGO Bingo ist wieder hip! Zahlen notieren, Konzentration, Spannung, ob die eigenen fallen und die Freude, wenn man ausrufen kann: Bingo! Kaffee und Kuchen und was zu Gewinnen gibt es auch. Ort: SBK Köln-Riehl, Festsaal, Boltensternstraße 16 | Zeit: 14 Uhr (Kaffee & Kuchen), 15 Uhr Bingo | www.sbk-koeln.de

AcAdemic excellence

MI, 10.12. GUTES GEWISSEN KAUFEN Im Eine-Welt-Laden könnt ihr euch mit fair gehandelter Schokolade für die Vorweihnachtszeit eindecken. Wer noch ein Geschenk braucht, findet hier Portemonnaies aus recycelten Trinktüten. Seit Neuestem gibt es auch ein Tauschregal, bei dem ihr Euch warm wichteln könnt. Ort: Eine-Welt-Laden im Wohnheim der Evangelischen Studierendengemeinde, Bachemer Straße 27 | Öffnungszeiten: Mo.–Do. 16 bis 20 Uhr | www.weltladen. de/lindenthal

DO, 11.12. NATÜRLICH EINKAUFEN Beim Ökomarkt im Agnesviertel kann man Bio-Lebensmittel direkt vom Erzeuger kaufen. Wer gerne weiß, wo sein Käse, Fleisch, Brot und Gemüse herkommt, ist hier genau richtig. Wer es nicht aus dem Bett schafft, findet im Netz alle Kölner Ökomärkte im Überblick.

Masterstudiengänge international Business international culture and ManageMent international tourisM ManageMent international Media and entertainMent ManageMent general ManageMent MBa international ManageMent

Ort: Neusser Platz | Zeit: 8 bis 14 Uhr www.oekomarkt.de/in-koeln

12.12. SCHNAPPSIDEE Bei einem so wunderschön-kölschen Datum sollte man sich den ein oder anderen Schnapps gönnen dürfen. Wie wärs mit einer Tour durch Kölns kuriose Kneipen? Das wärmt und erheitert den kalten November! Ort: Sucht euch ein Veedel raus und hüpft von einer Kneipe zur nächsten Zeit: So lange ihr wollt

Die Veranstaltungstipps haben Anna Kusserow, Simon Chlosta, Cristina Helberg und Kim Huber für euch zusammengestellt. Viel Spaß beim Stöbern, Feiern und ausprobieren!

Fotos: 1) Solaris in der Oper Köln, Foto: Clement und Brachwitz 2) Land in Sicht, Foto: Allerweltskino 3) Kölner Museumsnacht, Foto: Taimas Ahangari, Stadtrevue Verlag Köln 4) Latin Party Radio Sabor, Foto: Mirko Polo 5) Redaktionstreffen, Foto: Kölner Studierendenzeitung 6) Filmstill aus „Exploding“, Foto: Köln Unlimited 7) Grenzgang, Foto: Grenzgang 8) Jack in the box, koelnerbox.de

Hardefuststrasse 1 50677 cologne · germany +49 (0)221 93 18 09 31 beratung@cbs.de www.cbs.de


|∆∆PR℮§§Ů∆∆ Herausgeber Campusmedien Köln, eingetragene Vereinigung nach § 1 EOSV an der Universität zu Köln, vertreten durch Ivona Coric, Helena Heberer, Anne-Sophie Lang

Redaktionsleitung Lea Kaftan, Anna Kusserow

Autoren Soledad Balerdi, Simon Chlosta, Ivona Coric, David Sahay, Cem Güler, Cristina Helberg, Sarah Herpertz, Lea Kaftan, Nora Kolhoff, Anna Kusserow, Carina Rappenhöhner, Pauline Schinkels, Timo Stukenberg, Johanne Törnnies, Nicolás Welschinger

Schlussredaktion Ivona Coric, Anne-Sophie Lang, Monika Schmickler

Fotoredaktion Thomas Morsch (Leitung), Judith Gerten, Marisa Reichert, Kristina Wagner, Karla Windberger

Layout Kim Huber (Leitung), Simon Broich, Erik Sandoval Pickert, Laura Quarz, Rosa Richartz, Johanne Tönnies, Annika Kunter (Illustration), Verena Peters (Cartoon), Miriam Wolter (Cartoon)

Anzeigen Anna Kusserow

Vertrieb Paul Spörl

Druck Rheinisch-Bergische Druckerei, Düsseldorf Auflage: 11.600

Kontakt Redaktion: info@studierendenzeitung.de Anzeigen: anzeigen@studierendenzeitung.de Kölner Studierendenzeitung | Campusmedien Köln Universitätsstraße 16, 50937 Köln www.koelnerstudierendenzeitung.wordpress.com www.facebook.com/koelnerstudierendenzeitung


www.koelnerstudierendenzeitung.wordpress.com


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