jumi – das christliche kindermagazin

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Nr. 5   März / April 2013

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R채tsel: Daniela R체timann

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Ein hitziges   Element

Wasser, Feuer, Luft und Erde sind die vier Elemente, ohne die es auf der Erde kein Leben geben würde. Jedem dieser Elemente widmet das jumi ein Heft. Das Wasser hast du schon kennen gelernt. Auf den nächsten Seiten erfährst du viel über das Feuer. Der grösste Feuerball ist die Sonne: Sie schickt Licht und Wärme auf die Erde. Aber auch im Erdinneren glüht es: Das heisse Magma bahnt sich manchmal bei einem Vulkanausbruch den Weg an die Oberfläche. Bei den Christen ist die Bedeutung des Lichts und Feuers in der Osterzeit besonders sichtbar (Osterfeuer, Osterkerze).­ Und auch in anderen Religionen gilt den Menschen das Feuer als heilig.

Feuer in den Religionen. Seite 6

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Brände zerstören Lebensräume. Seite 11

Ein lustiger Kerl mit Flecken. Seite 16

Gott ist meine Taschenlampe. Seite 18

Die kleine Guri machte eine Mutprobe! Folge ihr durch das Heft, dann erfährst du mehr davon.

Foto: Flexmedia / Fotolia.com


d e r S onn e t u l G e Di

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Das Feuer ist eines der vier Elemente, ohne die es kein Leben auf der Erde geben w체rde. Die wichtigste Licht- und W채rmequelle ist die Sonne.


Feuer ist unglaublich mächtig. Ein Brand kann riesigen Schaden anrichten. Darum haben wir Angst vor Feuer. Feuer ist für die Menschheit aber auch wichtig, weil es wärmt und Licht gibt. Das wichtigste Feuer für die Erde ist 150 Millionen Kilometer weit weg: Ohne die Glut der Sonne gäbe es kein Leben auf der Erde. 6000 Grad heiss ist es auf der Oberfläche der Sonne! Aber auch im Erdinneren ist es glühend heiss. Bei einem Vulkanausbruch wird das flüssige Magma aus dem Erdinneren herausgeschleudert. Es gibt auch Quellen, aus denen kochend heisses Wasser an die Oberfläche kommt – diese nennt man «Geysire». Feuer kann auch durch Blitzschlag oder einen Vulkanausbruch entfacht werden. Früher kannten die Menschen nur diese natürlichen Feuer. Wärme, Schutz und Licht Wann genau es den Menschen gelungen ist, das Feuer «einzufangen», weiss man nicht – es wird vermutet, dass es vor etwa 700 000 Jahren war. Das Feuer musste dann gut gehütet werden, weil ja noch niemand selber welches entzünden konnte. Darum wurde die Glut wie ein Schatz gehütet und es musste immer jemand aufpassen, dass sie nicht erlosch. Für die Menschen änderte sich mit dem Feuer viel: Sie konnten sich wärmen und kochen. Es gab ihnen Licht in den dunklen Höhlen, in denen sie wohnten. Und es schützte sie vor wilden Tieren, denn die fürchten sich vor Flammen. Viel später fanden die Neandertaler dann heraus, wie sie selber ein Feuer entfachen können. Dazu benutzten sie einen Feuerstein oder den Feuerbohrer. Beim Feuerstein schlugen sie mit Steinen Funken, beim Bohrer drehten sie einen zugespitzten Holzstab sehr schnell auf einem

Stein. Für die modernen Menschen ist das alles viel einfacher: Vor 150 Jahren wurden die Zündhölzer erfunden – seither ist Feuermachen ganz einfach. Feuer – Asche – neues Leben Wo ein Feuer war, bleibt Asche zurück. Daraus wird wieder Erde und es entsteht neues Leben. Das siehst du auf dem jumi-Titelbild: Die Flammen zerstören die Pflanze, aber neben dem Topf liegt schon Asche und irgendwann wird diese zu Erde und etwas Neues wächst. Das ist der Zyklus von Werden und Vergehen des Lebens. Die Verwandlung von Feuer in Asche ist auch ein Symbol für die Auferstehung. So soll der geheimnisvolle Vogel Phönix verbrannt und danach aus der Asche wieder auferstanden sein. «Wie Phönix aus der Asche», heisst denn auch eine Redewendung. Am Aschermittwoch wird den gläubigen Christen mit Asche ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet – das markiert den Beginn der inneren Einkehr und Erneuerung in der Fastenzeit.

Text: Christine Weber Foto: satori / Fotolia.com

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Ohne Sauerstoff kein Feuer Chemisch gesehen ist das Feuer eine Verbrennung. Der Brennstoff (Holz, Öl, Kohle oder Gas) verbindet sich mit Sauerstoff. Die Flammen sind heisse, verbrennende Gase. Hat ein Feuer keinen Sauerstoff, erlischt es schnell wieder.


, a k k u n a h C und n r t e s t e s f l O e p m e T

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Das Feue r war den M e nsc h e zeit und n seit Urin allen K ulturen u o n e n et w n d Religias Heilige s. Die Grie zählten, ch e n e rdass der göttliche metheus H e ld Prodas F e u e r de n Gö Olymp ge ttern im stohlen h at, um es sc h e n z u d en M en bringen. Im alten wachten Rom b e Priesterin nen in ein pel ein e e m Temwiges Fe uer, das sc h e n d u n ic ht erlö r fte. Und in jedem d e r H e rd H a us war , wo das F e u e r b ra b e so n d e r n nte, ein e r O r t, d e r a u ch galt. Die a ls heilig Germane n machte des Win im Jun a m E nde ters gros ört, dass ihr eh g e ab h h s ic e Feuer, Winter u «Du Alon, um de n iert. Stimmt nd böse Lichterfest fe n ei G ch e au is m te r zu ver t b e n . Au c hanukdentu h in den R reia, es heisst C «J e. n n sa Su e t ligionen te gibt es das?», frag von heuAbend eine Bräuche u Hause jeden zu en d n n d zü R ir ituale, wo Feuer die nnen. ka. W d as Hauptroll ht Kerzen bre ac is B . an r e spielt. S Nila und Kerze meh u sa n n e , hen ein Spiel Alon sitz kka. Wir mac u an e h n C lt z äl u ef s a m me n a ne m L a g Mir g ielle Bern eier feuer. d es gibt spez n u el is re S K ie erzählen was sie ü mit einem inner t an ein sich, ber die B . Das Fest er n se e Es d e m u zu t u n g des ers in ihr liner Eine ÖlFe u er Religio n Jerusalem: vo el p m Te n wissen: Wunder im nen Tag, aber noch Öl für ei r u n te at h e sind es lamp rannt. Darum eb g e g Ta t h sie hat ac der Advents«Das ist wie – !» n ze er K acht


kranz bei un s», sagt Susa nne. Susann Christin, kath e ist olisch. «Vor Weihnacht zü den wir jede nWoche eine Kerze mehr Wenn alle vier an. Kerzen brenn en, ist es Wei nacht. Am b hesten aber g efällt mir das terfeuer. Ich Oshabe dieses Ja hr das erste M bei der Nac al htwache m itgemacht. schauten die Wir ganze Ostern acht zum Feu Es ist nicht er er. loschen.» Nila hat den beid aufmerksam en zugehört. Si e stammt au Lanka und ih s Sr i re Familien si nd Hindus. «I ch

ch dass es bei eu ht gewusst, ic n ar g gt e sa , ab h t» mit Feuer gib en ch Sa el vi eauch so ohnung eing in die neue W ir w ls it «A m . e ila N e Schal er Priester ein d at h , d n si getrazogen h alle Räume rc u d er u Fe dem heiligen Tempel ist en Festen im ss ro g n le al n Feuergen. A . Agni ist der ei ab d it m i n bei uns Ag net uns. Wir inigt und seg re er u Fe as D n e u ns gott. Flammen, oh ie d l el n h sc berühren d streichen rbrennen, un ve zu e d än Schnell die H f. Schaut so.» p o K en d er b uns dann ü die Flammen Händen über en d it m e si fährt ren Kopf. dann über ih d n u s er u fe des Lager es ihr nach. lon machen A d n u e n n en den Susa drei und schau le al en g ei w Dann sch er feuers zu. men des Lag am Fl en d n tanze

Text: Beat Röösli Illustrationen: Daniela Rütimann; diverse / Fotolia.com / istock.com

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Wow!

r e l t s n ü k r e u e F Ein

Es ist einer der waghalsigsten Berufe: Feuerkünstler bescheren dem Publikum Gänsehaut.

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Sie schlucken und spucken Feuer. Sie malen damit Bilder in die Luft, wirbeln herum und springen darüber. Sie tanzen mit oder im Feuer. Feuerakrobaten zeigen ihre Kunst im Zirkus oder Varietétheater oder auch im Freien als Strassenkünstler.

Ihre Kunst ist sehr gefährlich: Sie schlucken nicht Feuer, sondern ein Brennmaterial, das dann angezündet wird. Damit sie sich nicht verbrennen, muss man diese Kunst von A-Z kennen. Dazu gehören auch Tricks, die immer wieder trainiert werden, bis das Kunststück beherrscht wird. Dann wird das Publikum mit faszinierenden Bildern verzaubert. Der Feuerkünstler zaubert zum Beispiel einen Feuerball, einen Springbrunnen, einen Feuerturm oder sogar einen Drachen. Viele Künstler zeigen auch Kunststücke mit brennenden Reifen und Fackeln. So wie Dirk Schäfer auf der Foto, der mit seiner Feuershow das Publikum zum Staunen bringt.

Text: Lucia Hager Foto: derlemmi.de


! ! ! ! ! o o o o o Fürioooo Die beiden Brüder Marco (13) und Beat (12) Nyffeler aus St.Gallenkappel wissen bestens Bescheid, was in einem Brandfall zu tun ist: Sie machen bei der Jugendfeuerwehr mit. Wie seid ihr überhaupt auf die Idee gekommen, bei der Jugendfeuerwehr mitzumachen? In unserem Dorf wurde 2011 ein Anlass durchgeführt, bei dem während einigen Stunden um die 1000 Kerzen brannten. Die wurden von Angehörigen der Jugendfeuerwehr bewacht. So wurden wir auf diese Freizeitbeschäftigung aufmerksam. Seither nehmen wir an den monatlichen Proben teil.

Was macht ihr an diesen Proben? Wir lernen, wie die Geräte zur Brandbekämpfung bedient werden und üben verschiedene Knoten, die wir zur Sicherung und Rettung brauchen. Es wird auch gezeigt, wie man Brände verhütet und was für Löschtechniken es gibt. Ausserdem lernen wir funken und lebensrettende Sofortmassnahmen (leSoma) für Verletzte. Am Schluss erproben wir das Gelernte an künstlich erzeugten Bränden. Einmal im Jahr gibt es eine Schlussübung, bei der wir alles können müssen: Brand löschen, Brandstelle sichern, Menschen retten. Was gefällt euch besonders gut? Am meisten Spass macht die Löscharbeit mit dem Schlauch. Weniger spannend finden wir die Theorie zu den leSoma. Text und Foto: Lucia Hager

Was tun bei Verbrennungen?

werden Feuerwehrleute Leute geborgen ausgebildet, wie den können. und gerettet wer BrandverletAuch für kleinere verbrannte zungen gilt: Die kaltem Wasser Stelle sofort mit g kühlen. Wenn oder Eis ausgiebi lt oder sich sich die Haut schä m Arzt gehen. Blasen bilden: zu

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d n u n ö h c So s so gefährlich

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Am Feuer sitzen und zusehen, wie die Flammen flackern, ist wunderschön. Doch wehe, wenn ein Feuer ausser Kontrolle gerät! Dann ist es unglaublich zerstörerisch.


«Das Feuer ist ein guter Diener, aber ein schlimmer Herr.» Diese Redewendung bringt es auf den Punkt: Feuer ist für uns hilfreich, es gibt uns Wärme und Licht. Wenn sich das Feuer jedoch selbstständig macht, ist es mächtiger als jeder Mensch. Unkontrollierte Brände entstehen aus vielen Gründen. Ein Blitzschlag kann einen Hausoder Waldbrand genauso auslösen wie ein achtlos weggeworfenes Zündhölzchen oder häufig leider auch Brandstiftung. Wenn der Wald einmal brennt, breitet sich das Feuer oft rasend schnell aus. Unterstützt wird das zusätzlich von Trockenheit und Winden. Die Feuerhitze von bis zu 800 Grad entzündet schnell Gras, Gebüsch, Unterholz und Bäume. Bei solchen Bränden spricht man von Feuerwalzen und Feuerstürmen. Zurück bleiben Schutt und Asche. Um einen solchen Brand zu bekämpfen, nützt Wasser alleine nichts – auch dann nicht, wenn es mit Helikoptern und Löschflugzeugen eingesetzt wird. Löschtrupps übernehmen dann die gefährliche Aufgabe, breite Schneisen in den Wald zu schlagen oder ein kontrolliertes Gegenfeuer zu legen. Damit soll der Waldbrand aufgehalten oder umgelenkt werden: Denn Feuer macht auch vor Städten oder Dörfern nicht Halt und vernichtet immer wieder das ganze Hab und Gut von Tausenden von Menschen. Uraltes Wissen Seit es wegen der Klimaerwärmung in manchen Teilen der Welt immer heisser und trockener wird, sind auch die Brände noch gefährlicher und heftiger geworden. Ein Grund ist aber auch, dass heute die Traditionen von Ureinwohnern nicht mehr eingehalten werden. Zum Beispiel in Australien: Dort legten die Aborige-

nes (Ureinwohner) Jahrtausende lang im Frühling extra Brände. Dann war der Boden noch genug feucht, dass die Bäume kein Feuer fingen. Dafür aber verbrannte das hohe Gras des letzten Sommers, das alte Laub und das morsche Holz. Wenn es dann während der Trockenheit zu einem Brand gekommen ist, hatte das Feuer viel weniger Nahrung und konnte sich nicht so rasant ausbreiten. Durch Waldbrände sind viele Tier- und Pflanzenarten gefährdet. Viele kommen im Feuer um und zusätzlich wird ihr Lebensraum vernichtet. Es gibt aber auch wenige Ausnahmen. Manche Pflanzen und Tiere vermehren sich nur nach einem Waldbrand. Zum Beispiel der Feuerkäfer, dessen Larven sich nur in frisch verbranntem Holz entwickeln. Text: Christine Weber Foto: Wikipedia.com; lassedesignen / Nikolai Sorokin / Fotolia.com

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Du brauchst dazu Ein gut brennendes Lagerfeuer, Alufolie, bleistiftdicke Ă„ste (z. B. Weide o. Hasel), Grillzange Text und Bild: Daniela RĂźtimann


So wirds gemacht Schneide Äste / Zweige in 10 cm lange Stücke. Packe diese in Alufolie ein und lege das Alupaket ins Feuer. Lege wenn nötig nochmals Äste nach und lasse das Feuer dann abbrennen. Die Stifte sollten etwa eine Stunde im Feuer liegen. Fische dann vorsichtig das Alupaket aus der Glut und lasse es abkühlen. Die abgekühlten Stifte kannst du als Zeichenkohle verwenden.

die Kohlestifte Tipp Bewahre in einem Konfiglas auf.

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Jetzt hat’s auch Theo kapiert. Ich heisse nicht Muri und nicht Suri. Ich heisse Guri. Nina und ich sind gute Freundinnen geworden. Und Theo ist seit unserem gemeinsamen Abenteuer auch nicht mehr eifersüchtig. Es war Theos Idee, die Sache mit dieser Mutprobe. Das kam so: Er sagte, ich sei ein Angsthase. Um im Freundeskreis dabei zu sein, müsse ich eine Mutprobe machen. Ich soll mit ihm um die Wette fliegen. Und zwar am Tag! Ihr müsst wissen, dass wir Eulen am Tag schlafen. Wir sind nachtaktiv. Ich habe die Wette angenommen. Als die Sonne aufging, starteten wir vom höchsten Baum. Der prallen Sonne entgegen! «Flieg nicht zu hoch, Guri», sagte eine Stimme in mir. Theo flog etwas über mir, Nina unter mir. Ich spürte die Hitze der Sonne. Meine Augen brannten vom grellen Licht. Nichts wie zurück in den dunklen Wald! Als ich umkehrte, waren auch Theo und Nina schon im Sturzflug. «Da habt ihr aber Glück gehabt, dass es nicht so raus kam wie bei Ikarus», sagte Sofie, nachdem sie sich von ihrem Schock erholt hatte. Die Geschichte von Ikarus war echt traurig: Im alten Griechenland wurden Dädalus und sein Sohn Ikarus von einem bösen König gefangen gehalten. Um zu fliehen, bastelte Dädalus Flügel.

Text: Beat Röösli Illustration: Daniela Rütimann

Er sagte zu Ikarus: «Flieg nicht zu hoch, sonst schmilzt das Wachs an der brennend heissen Sonne!» Die Flügel waren nämlich mit Wachs an einem Gestell angeklebt. Am Anfang ging alles gut. Bis Ikarus übermütig wurde und immer höher flog. Das Wachs schmolz wie Butter. Die Federn lösten sich. Ikarus stürzte ins Meer. «Du lieber Himmel. Gut hab ich auf die Stimme in mir gehört!», dachte ich bei mir.

Die kleine Guri schreibt dir. Schreibst du ihr auch? guri@jumi.ch.


n o r t a p z t u Sc h gegen Fe u e r «O heiliger Sankt Florian – verschone mein Haus, zünd lieber andre an!» Dieser Ausruf ist nicht ernst gemeint: Damit sagt man, dass jemand seine Probleme nicht löst, sondern auf andere abschiebt. Florian gilt als Schutzpatron für die Abwendung von Feuer und Dürre. Darum wurde er oft angerufen, wenn ein Feuer ausgebrochen war. Heute noch benutzen viele Feuerwehren den Funknamen «Florian». Florian wurde vor etwa 1760 Jahren in der Nähe von Wien geboren und arbeitete als Beamter im Dienste des römischen Statthalters. Nachdem er den christlichen Glauben angenommen hatte, schied er aus diesem Dienst aus. Im Jahre 304 wurden die Christen wieder einmal grausam verfolgt. Auch in Florians Nachbarort wurden Leute gefoltert und eingesperrt. Als er ihnen zu Hilfe eilen wollte, wurde er verhaftet, brutal geschlagen und zum Tod verurteilt. Eine fromme Frau wollte ihn auf ihrem Landgut begraben. Die Tiere, die den Leichnam dorthin bringen sollten, brachen unterwegs aber vor Durst zusammen. Da sprudelte auf wunderbare Weise plötzlich eine Quelle hervor. Dort sollen sich seither

Text: Lucia Hager Illustration: Daniela Rütimann

viele Wunder ereignet haben. Mit der Zeit wurde Florian dann von den Leuten als Schutzpatron gegen Feuergefahren verehrt. Eine andere Geschichte erzählt, dass er als Jugendlicher ein brennendes Haus durch sein Gebet gerettet habe.

Florians Gedenktag ist der 4. Mai, er wird als einer der 14 Nothelfer verehrt.

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r r e e d n d a m o Feuersala Regenmännchen

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Schwups! Was kri echt denn da für ein lustiger Kerl a Laubblättern? Sein us den sc h w a rz e r Kö glänzt und auf d em Rücken hat er rper gelbe Flecken.


Langsam watschelt er über die Steine. Seine grossen Augen stehen seitlich vom Kopf ab und an den Füssen hat er Zehen, die fast wie Saugnäpfe aussehen. Nein, dieses Tier ist nicht aus einer Comic-Zeichnung herausgekrochen: Es ist der Feuersalamander. In der Schweiz begegnet man ihm in höher gelegenen Wäldern. Vor allem im Frühjahr und Herbst, wenn es geregnet hat, kriecht er aus seinen Verstecken unter Steinen oder Baumstämmen hervor. Darum nennt man ihn auch «Regenmännchen». Am auffälligsten sind die grossen, gelben oder orangefarbenen Flecken auf seinem Rücken – je nach Art sind sie auch gestreift. Dank den Flecken nehmen Feinde sofort Reissaus, denn damit wird signalisiert: Achtung, ich bin giftig! Auf dem Rücken und hinter den Ohren hat der Salamander Drüsen, mit denen er das Gift «Salamandrin» verspritzen kann. Im Ernstfall sprüht er dieses Gift bis einen Meter weit. Für Menschen ist das Gift nicht gefährlich. Die Flecken von jedem einzelnen Feuersalamander haben ein eigenes Muster, das sich nie verändert. Das ist genauso wie die Fingerabdrücke bei den Menschen: Keiner ist gleich. Feuersalamander sind vorwiegend nachtaktiv. Wenn sie ab und zu tagsüber unterwegs sind, watscheln sie ganz langsam. Darum sind sie auch vor Greifvögeln sicher, denn die sind auf schnelle Bewegungen ihrer Opfer fixiert. Ihren Namen haben die Feuersalamander von einem Aberglauben, den die Menschen vor langer Zeit hatten: Damals glaubte man, das Gift der gefleckten Tiere könne auch Feuer löschen. Bei einem Brand warf man darum die niedlichen Amphibien ins Feuer – genützt hat das natürlich nichts. Heute trägt man grosse Sorge zu den Feuersalamandern und sie sind in der ganzen Schweiz geschützt. Text: Christine Weber Fotos: Julius Kramer / Eric Isselée / Fotolia.com

Steckbrief

salamander Name: Feuer salamandra) in (Salamandra ibien leben : Die Amph n e m m o rk Vo uns in der n, auch bei en vielen Länder auf dem Bod suchen sich e Si z. ei w h Sc ze und feuchte Plät von Wäldern unter Laub, ch tagsüber si en ck te rs ve nen. en oder Stei Baumstämm z ist kurz, Der Schwan : n e h e ss u A er plump. nd der Körp u ss ro g en g die Au  cm lang. sind et wa 20 er d an m la Sa che 20 Jahre, man Alter: 15 bis 40 Jahre. gar mehr als so en h ic re er nen und kten wie Spin se In : g n ru h Ernä Schnecken ler, aber auch Tausendfüss . und Würmer en gebär t Das Weibch s: Nachwuch seinen rven, die in bis zu 70 La nd. Diese ewachsen si Eiern herang r weiter. ch im Wasse entwickeln si ie Füchse, ssere Tiere w Feinde: Grö Hunde. Kat zen oder warzen eit: Ihre sch Besonderh be auffällige gel Körper haben s Drüsen sie können au Flecken und . Gif t spritzen

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ott ist meine Taschenlampe: Wenn es dunkel ist und wenn ich Angst habe, zeigt er mir den Weg.» Steht das so in der Bibel? Nein. Zur Zeit der Bibel gab es keine Taschenlampen. In der Bibel begegnet Gott Moses das erste Mal in einem brennenden Dornbusch. Aus dem Feuer spricht Gott. Er will von Moses, dass er sein Volk aus der Sklaverei befreie. Auf der Flucht aus Ägypten leuchtet Gott nachts als Feuersäule und zeigt ihnen den Weg. Wie eine Taschenlampe in der Nacht. Als Jesus am Kreuz für uns stirbt, wird alles dunkel. Doch Gott will, dass das Feuer weiterbrennt. «Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete?», fragen die Jünger, denen der Auferstandene nach Ostern begegnet. Und am Pfingstfest kommen «Zungen wie von Feuer» auf alle Jünger herab. Auf jeden von ihnen lässt sich eine Flamme nieder. Es ist, als würde Gott an Pfingsten sagen: Das göttliche Feuer ist auch in euch! Seid begeistert! Seid selber «Feuer und Flamme»!

Wenn wir selber «Feuer und Flamme» sind, können auch wir für andere Menschen im Dunkeln leuchten. Wie eine Fackel, Feuersäule oder eine Taschenlampe in der Nacht. Die Geschichten mit Feuer und Flammen finden sich im Buch Exodus, Kapitel 3,2; 13,21 und 19,18; die Stelle zum Pfingstfest bei Lukas 24,32; Apostelgeschichte 2,3. Text: Beat Röösli Illustration: Daniela Rütimann

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e h c i l r h a f e g d n a r B Sachen Es gibt viele Orte, an den en wir mit Feuer in Konta kt kommen. Das ist schön eben auch gefährlich. Da , aber rum gibt es wichtige Reg eln, die beachtet werden müssen, damit es nicht zu einem Bra nd kommt. Kennst du sie ? Kreuze an:

Nicht mit Zündhölzchen oder Feuerzeug spielen. Ja Nein, aber das merke ich mir. Kerzen und Feuer nie unbeaufsichtigt lassen und löschen, wenn du weggehst. Ja Nein Finger weg von brennbaren Flüssigkeiten wie Brennsprit oder Benzin. Ja Nein 20

Feuer machen und Grillieren nur mit Erwachsenen. Ja Nein

Feuerwerk nie in der Hand anzünden und nicht gegen Häuser richten. Ja Nein Feuerwerk nur im Freien und mit Erwachsenen zünden. Ja Nein Beim Kochen die Herdplatten im Auge behalten und nachher abschalten. Ja Nein In jedem Haus sollte ein Feuerlöscher so angebracht sein, dass man ihn schnell findet. Ja Nein

r h e w r e u e   F e di 18   1 f u Notr

uerwehr hen und die Fe ge en ss au dr n : Sofort nach uerwehr war te , falls es brennt gibt: Auf die Fe eg w ht uc Das ist wichtig Fl s: n es keinen n. Weitere Tipp lefon 118. Wen merkbar mache be r te m ns alarmieren: Te zu Fe ff n to ne Sauers dem geschlosse en, damit kein ss ie hl sc r und sich hinter te ns ren und Fe g benutzen. Tü ser löschen. Nie den Aufzu emals mit Was ni l Ö . nn ka r Feue

Text: Christine Weber


Feuer bedeutet Feier

Name: Isabella, 8 Jahre Das macht Spass: Mit Kolleginnen beim Schulhaus Fussball spielen Mein Lieblingsfächer: Mathematik und Werken Was ich nicht mag: Sachen ausmessen Lieblingstier: Löwe Lieblingsessen: Tortellini mit grünem Pesto Ich bin Fan von: Pegasus Mein Wunsch: Einen Cocker Spaniel oder Mops haben!

Wenn meine Augen durch den Rauch nicht brennen, kann ich ewig ins Feuer schauen. Die Flammen glänzen so schön. Und sie zeichnen immer neue Bilder: Manchmal sehe ich Tiere darin, manchmal geometrische Formen, die sich bewegen. Die herausspringenden Gluten sind für mich wie Sternschnuppen. Besonders gefällt mir auch, dass sich um ein Feuer immer Leute versammeln. Feuer bedeutet irgendwie Fest. In der Kinderkrippe machten wir zum Frühlingsanfang ein Feuer, um mit der Wärme die Kälte zu vertreiben. Im Sommer hüpften wir mit Blumen in den Haaren ums Feuer. Im Montessori-Kindergarten lernte ich dann, mit Streichhölzern umzugehen. Zunächst mussten wir die Haare zurückbinden. Neben den Streichhölzern befand sich eine Wasserschale. Letzthin habe ich beim Geburtstagsfest einer Freundin das Feuer entfachen dürfen. Dann haben wir an langen Spiessen viele Marshmallows gebraten. Zu Hause beginnt der Feierabend mit Feuer. In unserer Wohnung stehen überall Kerzen. Diese zünde ich mit meiner Mutter an. Ich bin Löwe im Sternzeichen. Text und Foto: Edith Arnold

Feuerzeichen: Jedes Sternzeichen ist einem der vier Elem ente zugeteilt. Die Sternzeichen Löwe, Widder und Schütze gehören zum Feuer. Menschen , die zu diesen Sternzeichen gehören, gelten als «feurig»: Sie haben viel Energie und Kraft und sind unternehmungslustig.

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n e f o r e u e F k n Da mehr Zeit zum Spielen

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Ast um Ast sammelt die 12-jährige Aicha vom kargen Boden der Sa­vanne auf. Mit einem bunten Tuch knotet sie das Holz zu einem Bündel zu­ sammen und setzt es sich auf den Kopf. Damit geht sie über eine Stunde in ihr Dorf Ndondol zurück. Zuhause wartet ihre Mutter schon auf das Feuerholz, um das Abendessen zu kochen. Dafür, dass immer genug Feuerholz da ist, müssen im Senegal die Mädchen der Familien sorgen. Doch Holzsammeln braucht viel Zeit und ist eine sehr anstrengende Arbeit. Schwester Margaret kommt aus Australien und lebt schon seit über 20 Jahren in Ndondol. Sie weiss, wie viel Zeit und Mühe das Holzsammeln kostet. Sie hatte eine Idee: Die Familien sollten einfache Energiesparöfen bekommen und nicht mehr auf dem offenen Feuer kochen müssen. Handwerker aus der Region sollten diese Öfen herstellen. Die Familie von Aicha hat nun einen solchen Sparofen. Mit der gleichen Menge Holz, die sie früher zum Ko­ chen ei­ ner Mahl­ zeit ge­ braucht ­­­hatte, kann sie jetzt mindestens fünf kochen. Seit drei Jahren unterstützt Missio das Sparofen-Projekt. Schwester Margaret sagt: «Ich freue mich, dass der Energiesparofen so gut funktioniert, und hoffe, dass viele Familien damit kochen werden. So haben die Mädchen mehr Zeit zum Lernen und zum Spielen.» Text: Flavio Moresino-Zipper / Missio Foto: Kindermissionswerk «Die Sternsinger» / Aachen

Senegal

frika. Die frühere Senegal ist ein Staat in Westa te ein demokratifranzösische Kolonie ist heu en fast doppelt so sches Land. Im Senegal leb Schweiz: 12 Milliviele Menschen wie in der Dakar. Im Seneonen. Die Haupt stadt heisst en, die meisten gal gibt es mehrere Sprach sisch. Leute können auch Franzö

Mehr über die Projekte von Missio unter: www.missio.ch


Lösung Zahlenrätsel Seite 2

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n e t l e m m a s e g Die Elemente

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Wenn du die Zahlen richtig verbunden hast, siehst du einen wunderschönen Drachen!

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Das jumi widmet den Elementen Wasser, Feuer, Luft und Erde je ein Heft. Diese können gesammelt und im Unterricht eingesetzt werden. Nebst viel Wissenswertem wird auch die Bedeutung des jeweiligen Elements in den Religionen thematisiert. Bereits erschienen ist das Heft «Wasser».

Für Bestellungen: info@jumi.ch oder 041 419 47 00 23

Impressum jumi Nr. 5, März / April 2013; 45.Jahrgang ISSN: 1420-1690 erscheint 7-mal jährlich www.jumi.ch Herausgeberverein jumi, 14 Missionsinstitutionen: Baldegger Schwestern, Baldegg; Benediktiner Missionare, Uznach; Missionsgesellschaft Bethlehem, Immensee; Dominikanerinnen, Ilanz; Fastenopfer, Luzern; Gemeinschaft der Laien-Missionarinnen, Villars-sur-Glâne; Barmherzige Schwestern vom Hl. Kreuz, Ingenbohl; Jesuitenmission, Zürich; Mariannhiller Missionare, Altdorf; Schwestern vom Hl. Kreuz, Menzingen; Missio, Fribourg; Schweizer Kapuziner, Olten; Schwestern von St. Ursula, Brig; Weisse Väter, Fribourg.

Redaktionsleitung: Christine Weber, redaktion @ jumi.ch Redaktion: Lucia Hager, Beat Röösli, Daniela Rütimann Mitarbeit: Edith Arnold Layout: Samuel Jordi, Winterthur Illustration: Daniela Rütimann, Luzern Titelbild: Jesco Tscholitsch Korrektorat: Lisbeth Schmid-Keiser Druck: Ziegler Druck- und Verlags AG, Winterthur jumi Verlag: Markus Kappeler; Abos und Probenummern können beim Verlag bestellt werden, schriftlich, elektronisch oder telefonisch während der Bürozeiten. Einzelabonnement: CHF 20.– Sammelabonnements mit Lieferung an eine Adresse (Lehrperson, Pfarrei), Kosten pro Jahresabo: 1-3 Ex. CHF 20.–; 4-9 Ex. CHF 12.– ; 10-19 Ex. CHF 8.–; ab 20 Ex. CHF 6.– Einzelnummer: CHF 3.50 plus Porto (ab 10 Ex. CHF 1.50) Adresse: jumi Verlag, Arsenalstrasse 24, 6011 Kriens Tel.: 041 419 47 00, Fax.: 041 419 47 11 E-Mail: info@jumi.ch; Internet: www.jumi.ch


Daniela R端timann


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