Magazine Zürcher Bahnhofstrasse 1/14

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Es ist der „trompeterische“ Teil, der für mich die grösste Herausforderung bleibt, was einfach daran liegt, dass ich hier auch immer so deutlich wie an keiner anderen Stelle spüre, wie es mir geht. Das Schöne als Produzent ist, dass man immer wieder eine Pause einlegen kann, dass man sozusagen hinter der Kamera arbeitet. Man hat zwar Verantwortung, aber man kann sich auch selber zurücknehmen. Als Künstler auf der Bühne ist man immer angehalten, sich in der grösstmöglichen Form zu zeigen. Wie erleben oder beurteilen Sie Musik? Mir sind sofortige Bilder in Kombination mit Musik wichtig. Wenn Musik keine Bilder auslöst, möglicherweise auch Filmszenen oder Sequenzen, dann ist sie für mich meistens schon deutlich wertloser als das, was sie auslösen sollte – und das sind bei mir Assoziationen und Gefühle, das sind Erinnerungen, das sind Stimmungen, das sind Gerüche – wie der Duft eines frisch servierten und vortrefflich zusammengestellten Gerichts. So könnte ich es beschreiben. Verstehen Sie sich als ein stetig Suchender? Ja, durchaus! Wenngleich ich sagen muss, dass ich viele in dem Zusammenhang spontan von Musikern gegebene Antworten als wahnsinnig verlogen empfinde. Ich stelle speziell in der Jazzmusik fest,


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