Benedikt Braun - Megamix

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Benedikt Braun

Megamix



Benedikt Braun

Megamix

Galerie Artloch – Temporary Fine Arts, Weimar 3. – 4. April 2009



Undercover (Bauhausnasen) Inhalt 5 Über Braun

Inhalt

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Werke 21 Übersicht 23 Anhang 89 Einzelausstellungen 90 Gruppenausstellungen 90 Aktion / Performance 91 Impressum 91 Danke 93

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Über Braun

Randolf Kowalski (Galerist der Galerie Artloch)

Über Braun & die Geschichte der Galerie Artloch Zum Glück haben wir endlich die Wirtschaftskrise. Der unerträgliche Kaufrausch, welcher zu beobachten war in den Jahren zuvor, verdarb mir als Liebhaber der aktuellen neuen Kunst die Lust an ihr. Auf diversen Messen, Ausstellungen und Auktionen musste ich feststellen, dass es nicht mehr um die Kunst und ihre Ideen ging, sondern nur ums Geschäft. Als Reaktion auf diesen erbarmungslosen Ausverkauf, reifte die Idee einer eigenen Galerie. Der Galerie Artloch. Diese Galerie besitzt keinen ständigen Sitz. Sie ist mobil und immer nur für zwei Tage für die Vernissage und Finissage geöffnet. Nach längerem Suchen konnte ich einen Künstler finden, Benedikt Braun, der einen ähnlich kritischen Blick auf die Kunst, insbesondere seiner eigenen sowie des Kunstmarktes und des Drumherums hat. Er ist der Erste von der Galerie Artloch vertretene Künstler, ein wahrer Glücksgriff. Jede seiner Arbeiten ist mit einem Augenzwinkern versehen und ich bin mir nie, und er sich wahrscheinlich auch nicht, sicher wie (un-)ernst seine Aussagen und Fragestellungen sind bzw. wie ernst er sich selbst nehmen kann. Sein respektloser Umgang mit der von ihm wieder auf den Boden gebrachten, hohen feinen Kunst ist selbst für mich zum Teil nicht zu ertragen und endete in kurzen Streitgesprächen, die er aber sehr schnell mit „ist mir doch egal“ beendet. Was ihn dann doch zu einem sehr umgänglichen und einfach zu vertretenden Künstler macht.


Pamela Jesus Beck (Kuratorin der Ausstellung „Megamix“)

Über Braun – eine Zusammenarbeit

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Herr Braun ist zu unserem ersten Treffen eine Stunde zu spät gekommen, er war unrasiert, ungewaschen und betrunken. Das hat mir noch gefehlt, und mit dem soll ich jetzt eine Ausstellung realisieren. Ich konnte nicht nachvollziehen, warum R. Kowalski unbedingt diesen Typen als sein erstes Pferd für die Galerie Artloch ins rennen schicken wollte. Doch nach weiteren Treffen und einigen Arbeitsproben konnte ich über den ersten schlechten Eindruck hinwegsehen und ich muss zugeben, seine Arbeiten haben mich schließlich überzeugt. Trotzdem gab es immer wieder Probleme mit Herrn Braun. Einerseits hat der Künstler ein extrem schlechtes Zeitmanagement, andererseits ist er voll von Ideen und sehr sprunghaft und meint, er müsse „extremer“ werden. Ein Beispiel möchte ich hier anfügen. Nachdem endlich ein Großteil der versprochenen Arbeiten realisiert waren und die noch zum Teil zerlegten Exponate tröpfchenweise in die Galerie gespült wurden, weigerte sich der Künstler, sie aufzubauen. Erst nachdem alle Arbeiten vorhanden waren, ein Haufen aus Planen, Bildern, Monitoren, Anlagen, Hölzer, Plastiktüten, DVDs, Kabeln, Papierrollen … erklärte er, dass dies der endgültige Aufbau sei. Dies wurde von Ihm zuvor nie erwähnt und er selbst gab zu, dass ihm die Idee gerade erst jetzt gekommen sei und das würde doch ganz gut zur Galerie Artloch passen. Die Besucher könnten ja unter seiner Anleitung gemeinsam mit ihm die Ausstellung Stück für Stück aufbauen. Er dachte an eine Art 48-Stunden-Happening und habe sich sowieso noch keine Gedanken über die Hängung gemacht. Dies musste ich erst mal verdauen, und nach Rücksprache mit R. Kowalski und einem heftigen Telefonat der beiden, konnten wir Herr Braun doch noch zum Aufbau seiner Arbeiten bewegen. Er sah ein, dass eine unbekannte Galerie und ein noch weitgehend unbekannter Künstler mit einer solchen Aktion das „Laufpublikum“ überfordern oder sogar abschrecken würde. Und keiner könnte den Witz und die für Braun so wichtige Idee hinter den Arbeiten sehen. Nach dem die ersten Arbeiten standen, hellte sich die leicht angekratzte Stimmung Brauns auf und er wurde gerade zu euphorisch. Diese gute Laune steckte mich an und wir hatten noch einen wirklich schönen aber anstrengenden Tag vor der Eröffnung. Die sich, typisch für Braun, um 20 Minuten verzögerte. Eine letzte Anmerkung muss ich noch loswerden. Ich habe selten einen Künstler gesehen, der so verliebt in seine eigenen Arbeiten ist, wie Benedikt Braun.


Maxi Kretzschmar (Kunst- und Kulturvermittlerin)

Über Brauns Konzept: „Ich bin der Geilste. Beruf: Künstler?“ Bene Bene oder Bauhausclown oder Bene Superstar Braun Benedikt Braun ist mega. Benedikt Braun mixt. Seine Diplomausstellung „Megamix“ – für die eigens die Galerie Artloch gegründet wurde – vereint Videos, Installationen, Fotografie und Objekte ohne Netz und doppelten Boden. Inhalt und Form sitzen passgenau und faltenfrei. Seine Arbeiten gehen über den Kopf direkt in den Bauch. Entweder macht sich ein ungutes Gefühl breit (Weltverbesserung) oder das Zwerchfell beginnt erst schwer dann immer ausgelassener zu tanzen (Ein Jesus Christus). Benedikt Braun ist Bauchmensch, das heißt, er hat einen, vertraut aber auch voll und ganz auf ihn. Danke! Das Studium der Visuellen Kommunikation an der Bauhaus-Universität Weimar beendete er mit „Luxuskunst vs. Weltverbesserung“ und dem Wunsch Künstler zu sein. Künstler ist er. Der Weg zum Studium der Freien Kunst die logische Konsequenz. Sein Diplom betitelt er mit „Ich bin der Geilste. Beruf: Künstler?“ Die Diplomarbeit gliedert sich in zwei Ausstellungen: „Megamix – Eine Ausstellung von Benedikt Braun“ in der Galerie Artloch für Temporary Arts am Graben und „Tempel des Lichts“ im Deutschen Nationalkiosk am Sophienstiftplatz in Weimar. Beide Ausstellungen sind zeitlich begrenzte Interventionen im öffentlichen Raum und neue Strategien, Kunst wortwörtlich an die Menschen zu bringen. Im Tempel des Lichts überidentifiziert und multipliziert sich Braun mit sich selbst und bietet sein überhöhtes Ich in Form von diversen Produkten mit seinem Konterfei zum Ausverkauf an. Der Kiosk erhebt sich in neuem, nationalem Licht. Die Farbigkeit Rot-Weiß-Schwarz und die überdimensionalen Konterfeis des Künstlers verweisen klar auf den nationalsozialistischen Führerkult. Die clownsähnlichen Bauhaus-Nasen parodieren diese Szenerie. Der Kunstausverkauf hat begonnen: Böller, Luftballons und bekannte Merchandise-Produkte wie Mousepads, Kochmützen und Mädchenkleider werden mit Brauns Gesicht gelabelt. Überhöhung und Überidentifizierung haben Einzug gehalten und werden sogleich ausverkauft. Die Böller verweisen dabei auf Selbstmordattentäter, die Luftballons auf die Hindenburg und die Post-its auf den Künstler, den wir nicht vergessen sollen oder besser wollen. Beim „Megamix“ begrüßen den Besucher die Bauhausclowns erneut. Nur Dings und Bums stören den Braunkult. Die beiden Böller symbolisieren die arabische Welt im Kampf mit dem Westen. Oder den Kampf des Westens mit der arabischen Welt. Die Ausstellungskonzeption arbeitet sich an den Themen Weltverbesserung, Kunstkritik, Revolution, Religion, Arbeit und Motivation ab. Nicht zu vergessen – dem Ich Brauns. Die erste Werkgruppe behandelt Probleme, die seit der Wende in den Neuen Bundesländern evident sind: „Arbeit, Arbeit, Kampf / Arbeit, Arbeit, Kampf / Arbeit, arbeitslos“ und die Deutsche Einheit in Gestalt von Brauns Vorschlag für das Einheits- und Freiheitsdenkmal in Berlin. Zwei mit Tierbeinen zu Lebewesen gemachte Holzkisten gehen aufeinander zu. Arbeitskampf hingegen zeigt willenlose und manipulierbare Besucher einer Ausstellung im Forum junge Kunst in Dringenberg, die Braun den oben genannten Schlachtruf


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skandieren lässt, bis auch der Letzte mitmacht. Ein Motivationstraining für Motivationslose. Nach der innerdeutschen Thematik geht es direkt zur Revolution. Der braune Don Quijote reitet voran, doch leider erstickt die Revolooption im Dreh um sich selbst an sich selbst und legt sich wachhundgleich zum Schlafen. Die Revolution beginnt nicht. Der Staubsauger Braun & Sauber hält Persilscheine für jeden bereit, denn Nach dem Dritten Reichts. Die schwabacher Fraktur und die Farbigkeit des T-Shirts kokettieren erneut mit dem Nationalkult, der nach Ende des Zweiten Weltkriegs sofort kippt und in pure Angst um den Persilschein endet. Die heiligste Werkgruppe enthält neben sakralen Objekten ein Video mit Jesus Braun Superstar, der ohne Ablass „Es gibt nur ein Jesus Christus“ singt. Dabei steht er mit ausgebreiteten Armen da. Das Vogelhaus nimmt die Kreuzform auf und parodiert so erneut die christliche Religion. Wenn Kunst die weltliche Ersatzreligion ist, dann zeigt Braun trotz des Versuchs der Rahmensprengung die Unfähigkeit der Kunst, in die heiligen Fußstapfen der Weltreligionen zu treten. Die Videoinstallation Weltverbesserung setzt dem eine Krone auf. 16 in Reih und Glied aufgehängte Spanking Paddel tragen die einzelnen Buchstaben des Wortes Weltverbesserung. Die Paddel finden sich in dem Video wieder. Jedes einzelne Paddel gleitet in Slowmotion auf einen Hintern, dessen Hälften nach und nach apfelbäckchenrot werden. Ob das zur Weltverbesserung beiträgt? Das Werkpaar In der Ecke ändert sich alles und Nichts geht mehr thematisieren die räumliche und die evolutionäre Begrenzung. In die Ecke gedrängt, sind gewohnte Gedankengänge nicht mehr möglich und man wird zu alternativem Denken gezwungen. Die 6m langen Krücken andererseits könnten nur als Gehhilfen für Riesen dienen. Allerdings lässt die Beziehung der Planetenmasse und der Größe der Lebewesen menschliche Riesen in derartiger Größe nicht zu, denn bei einem Sturz aus dieser Höhe ist der Tod gewiss. Dann geht nichts mehr. Das beste zum Schluss: Die Werkgruppe um die Cash Cow zeigt das Selbstverständnis der Thüringer Kleinstaaterei und Kleingeisterei. Der Thüringer Teufel trägt dabei selbstverständlich Rostbratwürste als Hörner. Das Feuer an den Wurstenden wird bei ihm zum Heiligenschein. Die Cash Cow spuckt während dessen emsig Kupfermünzen aus, ganz anders als ihr entfernt verwandter Goldesel. Die menschlichen Tauben sammeln die Münzen ebenso emsig wieder auf. Womit der Kreis zu „Arbeit, Arbeit, Kampf / Arbeit, Arbeit, Kampf / Arbeit, arbeitslos“ wieder geschlossen wäre. Benedikt Braun ist Kunstkritiker, sein Megaphon ist Kunst. Die Kritik richtet sich gegen die Beliebigkeit von Kunst und vor allem den Kunstmarkt. Andererseits liebt er das auch, die Freiheit, die mit Beliebigkeit einhergeht. „Kunst macht mich glücklich. Meine Kunst besonders.“ Und deswegen müsste er die Biennalen der Welt bespielen. Er formuliert radikalere Antworten auf die Fragen der Welt, des Zeitgeschehens und des Alltags. Das Prinzip dabei ist Chaos.


Kai Meinig (Designer)

Über Braun generell Benedikt Braun hält sich für den Geilsten. Mit unverschämter Selbstverständlichkeit lacht er uns ins Gesicht, macht sich lustig und treibt uns die Schamesröte auf die Wangen. Er verhöhnt und verehrt, provoziert und parodiert seine Umwelt. Das wirkt profan, das wirkt oberflächlich – doch hat es Methode. Indem er sich selbst und seine Kunst zugänglich gestaltet, entdeckt man unvermittelt Tiefe. Es offenbart sich das wahre Wesen. Körperflüssigkeiten werden zu Metaphern auf der Suche nach Liebe. Kreuze unterschiedlicher Kategorien dienen der Gesellschaftskritik. Laufräder suchen nach Halt und Geborgenheit und Geld spuckende Maschinen setzen sich mit Existenzängsten auseinander. Damit spricht er uns aus den Herzen und schafft dass wir ihn in selbiges schließen.

Hank Pankmann (Gallery Owner: Bern, Zurich, Bombay, New York, Beijing, Cape Town)

Überbraun generell

Als BB seinen kleinen Sidestep im Summer 2006 in Richtung MotionFashion machte, wurde ich zum ersten Mal auf ihn aufmerksam. However! Since then verfolge ich aufmerksam sein Development und bin extrem satisfied zu sehen, dass er sich immer mehr in der internationalen ArtScene einen Namen macht. Seine cranky blowouts und wacky disruptions, welche alle divisions der mir beloved creative selections of ArtJunk covern und noch viel mehr, bereiten nicht nur mir massive amusement! All I have to say ist, dass ich mich mehr als freue auf seine plural work examples und hoffe much, much more von ihm zu sehen in near future!

Sofia Shabafrouz (Kulturwissenschaftlerin)

Über Braun generell

Bene ist immer ein Happening Ich kenne von Benes Kunstschaffen eigentlich nur die Videos auf der Seite „luxuskunst“, weil ich leider immer Gelegenheiten verpasst habe, mehr von und mit ihm zu sehen. Aber ich kenne ihn selbst in Aktion und das ist ja meistens immer schon ein Happening. Ob auf dem Sofa von Rob und Eva liegend oder irgendwo unterwegs zwischen Herderplatz und Marienstraße und natürlich auch nachts auf irgendwelchen Partys – wenn Bene auftritt, gibt es meistens was zu lachen, was zu schauen oder was anzufassen ... Bene belebt wirklich alle Sinne und damit zusammenhängende Organe (Augen, Ohren, Nase, Zunge und Haut), denn Bene selbst ist ein Kunstkörper, seine Kunst ist Körperkunst. Er inszeniert sich und seinen Körper genauso wie in seinen Videos immer auch im Alltag und in der Interaktion mit seinen Mitmenschen und überrascht dabei nicht selten mit Witz und Intelligenz. Ich mag Bene und was er macht.


Le Schniggel (Designer)

Über Braun generell

Die Kunst von Benedikt Braun ist geprägt von einer direkten, teilweise sogar radikalen Umsetzung seiner Ideen. Oft wirken seine Arbeiten wie Skizzen – jedoch ohne dabei unfertig zu erscheinen. Er schafft die Auseinandersetzungen mit einem Thema über verschiedene Medien und Formate hinweg; und das mit einer beeindruckenden Leichtigkeit, dass man erst gar nicht nach einer möglichen Zuordnung seiner Arbeiten zu suchen braucht. Brauns Arbeiten sind Medienhybride – Grenzen gibt es nicht, genauso wenig wie ästhetische Regeln. Seine Sprache ist vielfältig, ob in Installation oder Skulptur, Photo oder bewegtem Bild. Mit Videoloops, freien Grafiken und Photocollagen gestaltet er eine Bildwelt, die, auch wenn sie skurril und nicht selten wahnsinnig erscheint, doch immer ganz eng an der Realität und unserer Zeit liegt. Das Phänomen Mensch bearbeitet er am Beispiel seiner eigenen Person. Durch die konsequente Selbstinszenierung gewährt er einen tiefen Einblick in seinen Alltag, was seinen Arbeiten ein hohes Maß an Authentizität verleihet. Dabei stilisiert er sich mal als Held und mal als Freak, seine Inszenierung zielt oft gegen ihn oder seinen eigenen Körper. Braun als Krüppel, Braun als Wassergeist, Braun als der liebe Gott. Der Künstler polarisiert durch seine Arbeiten. Aber ganz gleich, ob man ein Anhänger oder Verächter Benedikt Brauns ist, ob man sein Schaffen als vielschichtiges Gesamtkunstwerk bewundern mag oder sich gezwungen sieht, ihn als einen Verrückten abzutun, der seine öffentliche Selbsttherapie betreibt, man kommt nicht umhin sich an seine Arbeiten zu erinnern. Er frisst sich ohne Umwege in den Kopf seiner Betrachter. Er spielt mit ihm und dessen Wahrnehmung. Durch konstante Irritation und Verweigerung gegenüber seiner Erwartung, gelingt es ihm, feine Risse offenzulegen und gesellschaftsrelevante Fragen zu stellen, ohne sie offen auszusprechen.

Viktoria Wegscheider (Medienkultur)

Über Brauns Videowelt

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Wenn schlichte Videokunst zum Spiegelbild unreflektierten und chauvinistischen Verhaltens der Gesellschaft wird, gehen die Betrachter der Ausstellung von einer Quelle identifikationsgestörter Selbstsuche aus. Der Weimarer Künstler Benedikt Braun konfrontiert sein Publikum mit seiner trivial-intellektuellen Kunst, welche sich dem Thema „Luxus“ in eigener Definition widmet: „Jegliche Tätigkeit die nicht zur Verbesserung der Welt beiträgt ist Luxus.“ Dabei vermittelt er seine Botschaft der Weltverbesserung in den unterschiedlichsten Weisen: vom Interpretieren traumatisierender Kinderspiele deutscher Tradition bis hin zum Zitieren solistischer Alltagsaktionen, in denen er meist die alleinige Hauptrolle spielt – in der Hoffnung eine moralische Revolution auszulösen. Seinen Appell an die Menschheit, sich des Raubbaus am eigenen Körper bewusst zu werden und sich seinem Beispiel folgend der Weltverbesserung zu verschreiben, überträgt er mit seinem ganz persönlichen Aktionismus, den er mit dem Gefühl vom Wahnsinn der Welt, der Ironie der Kindheit und der Sehnsucht von Freiheit den Betrachtern seiner Videos näher bringt.


Ramon Grendene (Designer & Künstler)

Über Braun generell

Als Freund und Teilinhaber des wohl bekanntesten Werkes Benedikt Brauns, seinem invertierten Konterfei, ersucht mich der strahlende Blick von Bene tagtäglich. In zwei Teilen geschnitten und auf einer großen weißen Wand platziert, schauen seine Augen auf einen ebenso überdimensionalen Tisch, an dem Besprechungen und gesellige Runden Platz nehmen. Die Dualität seines Bildes ist zeitlos und von allgemeiner Gültigkeit. Betrachtet man den Schaffensprozess von Benedikt Braun, so wird man feststellen, dass dieser sehr vielfältig ist. Die Art des Ausdruckes und die technische Herangehensweise unterliegen einem stetigen Wandlungsprozess. Das Augenmerk liegt nicht auf einem kontinuierlichen Stil, sondern immerfort im entwurfsorientierten Ausdruck, der poetischen Verdichtung einer Idee. Dabei gleichen seine Arbeiten überhöhten Bildformulierungen, ähnlich einem Konzentrat, das eine möglichst direkte Aussage transportiert. Die Art der Ultra-Freien-Ich-Herangehensweise offenbart eine erfrischende, zeitweilig aneckende Sichtweise auf das Ungewohnte. Ungehobelt, laut und bellend wird hinterfragt und mannigfaltig auf unsere Welt-Verbesserung aufmerksam gemacht. Braun will, wollen wir? Im Kristallisationsprozess der Ultra-Fast-Reduktion tritt die Ästhetik der Wahrheit ans Licht. Mittels eigener Wahrnehmung werden wir dazu inspiriert, Brücken zu bauen und Abgründe zu überwinden. Die Folge davon ist, dass diejenigen das Wesentliche säen werden, die das Wesentliche in den Objekten und Bildern von Benedikt Braun sehen.

Dr. Anna Blume (Künstlerin & Mitglied der Kunstgruppe AB)

Über Braun generell & „Vogelhaus“

Seine Arbeiten drehen sich um ihn, und sein Leben dreht sich um seine Arbeiten. Benedikt Braun ist Kunst – Künstler mit Leib und Seele, ohne Feierabend und ohne Kompromisse. Seine Werke haben einen klaren Wiedererkennungswert, haben den ganz eigenen, unverkennbaren braunschen Charakter, egal ob es sich dabei um Videoarbeiten, Objekte, Zeichnungen, Installationen oder Performances handelt. Im Vordergrund steht dabei nicht die Perfektion, sondern die Aktion, das rastlose Umsetzten der Ideen, die nur so aus ihm sprudeln. Meistens laut, manchmal bunt, immer mit Humor. „Zum Vogelhaus kann ich nur sagen, das ist Blasphemie.“ Hat der Alex (Dr. Anna Blums Lebensgefährte) gesagt, ich als Katholik kann ihm da eigentlich nur zustimmen, obwohl es mir gefällt, weil da mal ein wenig Leben in dieses Symbol des Todes kommt, also so mensamäßig irgendwie.


Sophia Gräfe (Medienkulturkritikerin)

Über Braun generell & „Undercover (Bauhausnasen)“ Was ist schon ein Künstler, wenn es keine Kunst gibt? Was ist Kritik, wenn es keine Kritiker gibt? Und wo bleibt der Weltfrieden? Endlose Wiederholung, Wiederaufnahmen und Reproduktionen, Geburt der immergleichen Haltung und Emotion machen alles gleich, gleichsam zu Kunst, die Kunst zur Auszeichnung des Künstlers, den Kritiker zum ebenfalls angemeierten Thor der ewig beliebigen Geschmacksäußerung. Und wo bleibt der Weltfrieden? Benedikt Braun, der genuin kunstscheißende Künstler, hängt jede weltverbesserlichen Plan an der Nagel und fällt in eine pervertierte Überhöhung seiner selbst. das grässliche Gelächter seiner heroischen Selbstironie und Selbstaufgabe friert er in eine schwarz-weiße Schablone seines Gesichtes ein. Auf T-Shirts, Beuteln, Luftballons, Tassen, Teddys und Zigarettenpapier in nicht nur einer, sondern gleich drei parallel laufenden Ausstellungen, unternimmt er den Ausverkauf einer Marke ohne Gegenwert zum Zwecke eines Hype des Nutzlosen. Hitler hätte dies nicht besser gekonnt – hätte er nur eine Clownsnase gehabt. Clown, Klon, Klaue, Klau und Beschiss. Und was ist mit Weltfrieden?

Daniel Kapr (werdender Architekt)

Über Brauns „Einheits- und Freiheitsdenkmal“

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Das Freiheits- und Einheitsdenkmal beschäftigt sich auf abstrakte Weise mit dem Thema der Wiedervereinigung. Es kann als Hommage an die damit wiedererlangte Freiheit und Einheit betrachtet werden. Das Exponat ist in seiner Gestalt auf das Notwendigste reduziert, um seine Botschaft möglichst subtil an den Betrachter zu richten. Zwei baugleiche, kubische Körper, stehen sich in geringem Abstand gegenüber und zeigen durch eine Begrüßungsähnliche Geste ihre Zugehörigkeit zueinander. Obwohl sie nicht unmittelbar zueinander finden, wirken sie von der Seite betrachtet, als würden sie sich berühren. Die Verbindung zum Boden schaffen stilisierte Beine, die den beiden Kuben einen Hauch von Lebendigkeit verschaffen. Für den Betrachter wird es somit einfacher, sich mit den beiden zu identifizieren und die Nachricht, die sie transportieren, zu verinnerlichen. Während drei der jeweils vier Beine fest mit dem Boden in Kontakt sind, wird jeweils das vordere linke Glied zum Gruß nach vorne gestreckt. Sowohl die Kuben als auch die Beine sind aus unbehandeltem Holz, heben sich aber farblich und strukturell voneinander ab. Die beiden Körper wirken, als wären sie nackt, was ebenfalls noch einmal die eigentliche Geste unterstreicht.


Hjördis Hoffmann

Über Brauns „Ein Jesus Christus“ Ein Jesus Christus, es gibt nur ein Jesus Christus, eeeeein Jehusus Chriiiiistuuuus, es gibt nur eiiiin Jesuuuus Christuuuuuus. pfi, pfifif pfi, pfi pfu pfi pfi pfi pfu pfi,,, pfffffffff... Was entweder nach frömmlerischem Christentum oder blasphemischen Verballhornungen klingen mag, entstammt einer Videoinstallation von Benedikt Braun. Seit einer Woche nun begleitet mich diese Melodie auf Schritt und Tritt. Im Uni-Seminar, beim Bäcker, unter der Dusche, nachts vorm Einschlafen und morgens nach dem Aufwachen. Nicht, das sie besonders schön wäre, nein. Und nicht, dass ich beim Hören dieser Tonfolge – das letzte Mal war wohl, als eine Horde angetrunkener Fußballfans zu WM-Zeiten unter meinem Fenster vorbeizog und „ein Rudi Völler, es gibt nur ein Rudi Völler ... oho“ grölte – nicht immer abfällig meine Nase rümpfen müsste. Aber eins muss man ihr lassen: sie ist einprägsam. Vielleicht mag es auch an der Jahreszeit liegen, weil gerade Ostern ist, und Jesus doch unseretwegen (denn wir sind doch alle Sünder – oder nicht?) gestorben ist. Nun ja, hin oder her, ob man gläubig ist oder nicht, ob Jesus erfunden ist oder real, ich gebe zu, diese Melodie mit dem zunächst völlig unpassenden Text, hat mich berührt. (ein Jesus Christus, la li la, ein Jesus Chr...) Benedikt Brauns Stimme ist, seitdem ich das Video zum ersten Mal sah, zu meinem ständigen Begleiter geworden und summt unentwegt in Ohrwurmmanie in meinem Kopf vor sich hin, mal ganz leise, mal grölend laut – eben genau wie die Fußballfans. Aber was will Jesus Christus alias Benedikt Braun mir damit sagen? Da stellt sich also ein junger Künstler, männlich, so um die 30, mit kleinem Bäuchlein und Vollbart bestückt mit ausgestreckten Armen und einem süffisanten Lächeln vor seine Video-Kamera und verspürt aus irgendeinem Schaffensdrang heraus eben diese, seien wir doch ehrlich: alberne Kombination aus Melodie und Text im Loop vor sich hinzusingen. Was treibt ihn also dazu? „Ein Jesus Christus, es gibt nur ein Jesus Christus“ usw. Ja natürlich gibt es nur einen. Der Künstler sagt uns also in dieser Pose, die außer Jesus Christus eigentlich nur Bio-Hippie-Eltern beim morgendlichen Yoga-Erleuchtungstraining gut zu Gesichte steht, etwas, was wir ohnehin schon wissen: es gibt nur einen Jesus Christus. Amen. Jeder Pfarrer in jeder Kirche redet sich wahrscheinlich in schöneren Phrasen sonntäglich genau darüber den Mund fusselig. Aber je länger ich mit Benedikt Braun gemeinsam in meinem kopf im Kanon mitsumme, reift eine weitere Frage in mir heran: ja warum? Warum denn nur? Warum gibt, gab oder wird es denn nur einen Jesus Christus geben? Und warum kann, wenn der Künstler Benedikt Braun sich traut, sich selbst als, wenn auch vielleicht etwas lächerlicher, aber dennoch sympathischer Jesus darstellen kann, nicht auch ich Jesus sein oder Du oder die alte Oma dort drüben auf dem Fahrrad, oder unsere Kanzlerin, oder meinetwegen auch der Papst? Mit meinem halbgaren Atheistenwissen über Religion bin ich leider nicht befugt, viel über die Person Jesus Chri-


stus auszusagen. Aber eins habe sogar ich gelernt: Jesus, soviel weiss also jedes Kind, hat anderen geholfen. Vor allem aber wird über ihn berichtet, dass er in jener von Benedikt Braun nachgestellten Pose gestorben ist, um die Sünden anderer aufzunehmen und also – und dies ist eine gewagte aber durchaus moderne Interpretation – die Welt zu retten. Und braucht es nicht heute mehr denn je in unseren Zeiten von Krieg (ja den gab es schon immer, was nicht über die Schrecklichkeit hinwegtäuschen kann), Überbevölkerung, Arbeitslosigkeit, menschlicher Kälte und so weiter und so fort (ein Jesus Christus, la la la, psst!) nicht mehr Menschen, die andere Menschen, also die Welt, retten? Ja, oh ja, nun kann ich in Frieden ruhen, sagt da ein brummendes etwas in meinem Hinterkopf und Benedikt Brauns Stimme singt immer leiser und leiser. Auf einmal finde ich mich mitten auf Weimars Straßen wieder, lauthals und mit ausgebreiteten Armen singend: „ Ein Jesus Christus, es gibt nur ein Jesus Christus, ein Jesus Christus, es gibt nur ein Jesus Christus ...

Der liebe J. (Designer)

Über Brauns „Nach dem Dritten Reichts“

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Lieber Randolf, ganz ehrlich gesagt bin ich ein bisschen überfordert, für das T-Shirt „Nach dem Dritten Reichts“ eine Kritik zu schreiben, weil es mir sehr schwer fällt, den Witz in Worte zu fassen und ich politisch einfach zu doof bin, um da wirklich was Handfestes zu schreiben. Vielleicht wäre das eher was für Max oder Sebastian? Ich würde dir gerne helfen, vielleicht hast du ja noch was anderes, über das ich mich auslassen könnte? Um dir klar zu machen wie wenig ich mich dazu äußern kann, hier meine Idee zu einer Kritik: TOLL!!! klasse!!! geil!!! super!!! spitze!!! perfekt!!! genial!!! astrein!!! prima!!! wunderbar!!! excellent!!! pipifein!!! toff!!! nice!!! fantastisch!!! sensationell!!! großartig!!! vollendet!!! hinreißend!!! ohne gleichen!!! gut!!! hervorragend!!! ausgezeichnet!!! einwandfrei!!! großartig!!! wunderbar!!! vortrefflich!!! exzellent!!! wundervoll!!! prima!!! fundiert!!! grandios!!! vorzüglich!!! stabil!!! fabelhaft!!! beachtlich!!! sutsche!!! top!!! cool!!! in!!! hip!!! stylisch!!! lässig!!! salopp!!! krass!!! fett!!! korrekt!!! genial!!! klasse!!! weltklasse!!! mega!!! knorke!!! stylish!!! hammer!!! verrückt!!! durchgeknallt!!! ausgeflippt!!! irre!!! loco!!! unglaublich!!! unvorstellbar!!! fenomenal!!! großartig!!! unfassbar!!! Das kann es ja nicht sein.


Hjördis Hoffmann

Über Brauns „Nichts geht mehr“ Auf der Idee des Wachsens fußt unsere westliche Gesellschaft seit geraumer Zeit, wenn nicht überhaupt seit jeher. Aber nicht nur im Bereich der Wirtschaft ist dieses Prinzip alltagsbestimmend, sondern, wenn man sich genau umschaut, eigentlich nahezu überall. Wann wird schon mal einer dafür geehrt, dass er etwas Normales tut? Etwas Beiläufiges? Aber nein, es geht nicht um diese Dinge, sondern um Wachstum, um das wachsen, das vermehren, das alles größer und vor allem mehr werde. Man stelle sich vor, dieser Wahnsinn mit dem Wachstum gehe weiter und weiter und weiter. Schneller, schöner, glorreicher, größer, höher. Eine Welt voller Superlative, mehr als alles, was jetzt machbar erscheint. Was wäre, wenn Wissenschaftler es hinbekommen würden, größere Menschen zu „erfinden“, weil – einmal ganz hypothetisch angenommen – diese wesentlich leistungsfähiger, robuster, arbeitsamer usw. wären. Aber ab welchem Zeitpunkt ist ein Wachsen nicht mehr möglich? Oder gibt es diese Grenze gar nicht und das Prinzip Wachstum wird bis in alle Ewigkeit so weitergehen? Die Antwort von Benedikt Braun auf diese brisante Frage von immenser zeitgenössischer Wichtigkeit heisst: nein, oder sagen wir: nur bedingt ja. Den Überlegungen des Wachsens in Richtung Unendlichkeit geht er mit einem ganz sinnbildlichen Gedanken auf die Schliche und persifliert so unseren alltäglichen Wahnsinn vom Wachstum auf eine ganz und gar anschauliche Art und Weise. Benedikt Braun, Künstler und Wissenschaftler in einem, hat die Formel gefunden. Eine Formel, welche besagt, wie groß ein Mensch (also in wissenschaftlich korrekten Kategorien die Spezies eines Zweibeiners) auf dem Planet Erde werden kann, um sich als weiterhin lebensfähig zu beweisen. Denn eine feste Größe gibt uns allen unsere Lebenswelt vor: die Schwerkraft. Die geht uns am Ende wohl alle was an, egal wie hoch wir hinaus wollen. Aber zurück zu dem Kunstwerk „Nichts geht mehr“ von Benedikt Braun. Eben ab dieser Größe X (ca. 12 m), wird es für das von ihm – mit Hilfe der Formel – imaginierte zweibeinige Wesen nicht mehr möglich sein, zu laufen. Denn der Kopf würde von der Schwerkraft ständig zu Boden gezogen werden und das arme Ding würde sich also ständig schwer verletzen. Laut Aussage des Künstlers würde es dadurch solch starken Verletzungen erliegen, dass es sich höchstwahrscheinlich nicht mehr fortpflanzen könnte. Aber zum Glück hat der Künstler die Lösung, welche das zukünftige Wesen benötigt. Und die ist so einfach, wie genial: Ein Paar Krücken. Graue, hässliche Krankenhauskrücken. Wie jeder wohl von seinem letzten Beinbruch schon weiß, sind diese selbst bei einer durchschnittlichen Körpergröße von 1,70 nicht gerade praktisch. Aber anders hier: die von dem Künstler angefertigten Krücken entwickeln, wie sie da so schräg von der Treppe ca. 6 m lang herunter in den Raum hineinragen, ein zierliches, filigranes, ja äußerst ästhetisches Eigenleben. Das ist, denkt man genauer darüber nach, vielleicht aber auch gar kein Wunder, denn nur mit Hilfe von ihnen, würde der hilflose Zweibeiner wieder zu einem lebensfähigen Vierbeiner mutieren und sich weiter fortpflanzen können und so überleben. So ist das, was Benedikt Braun mit seiner Arbeit geschaffen hat, zumindest schon Teil einer neuen Spezies, die das Gegenkonzept zum Wachstum schon in sich trägt. Hat man dieses Prinzip verinnerlicht, bleibt einem nur noch, sich von Benedikt Braun mehr solcher Hilfskonstrukte für die an sich selbst krankende Wachstumsgesellschaft von heute zu wünschen.


Christian Eichner (Filmemacher)

Über Brauns „Erziehung“

Benedikt Brau, bekennender Pataphysiker, verwendet in seiner Arbeit „Erziehung“ spielerisch einen Gegenstand aus der BDSM-Szene: einen Paddel. In füheren Erziehungskonzepten als Teil der Züchtigung eines autoritären Erziehungsapparates gebraucht, wird es heute in Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism-Kreisen als Mittel zur beiderseitigen Lustverschaffung genutzt. Herr Braun verbindet nun diese kontrastreichen Lust-Schmerz-Konzepte, in dem er in der Artloch-Galerie dem Tool „Paddel“ die Weltverbesserung einstanzt. Der Schlagende benutzt also sein Züchtigungsinstrument um sein „Konzept“ auf den Ärschen der Geschlagenen einzuschreiben, ein symbolischer Erziehungsakt, der Lust verschafft. Absurdität gewinnt dieser Akt durch den Nonsense-Begriff Weltverbesserung. Ein Polit-Wort-Konstrukt, das sich alle gewillten Subjekte, Parteien oder Gesellschaften auf ihre jeweiligen Fahnen schreiben können, um dennoch gegenteilige Ziele zu verfolgen.

Ellen Bierwisch (Kulturwissenschaftlerin)

Über Brauns „Erziehung“

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Ein Benedikt Braun seit langer Zeit beschäftigendes Thema ist das der Weltverbesserung. Die Frage, wie das öffentliche Bewusstsein für die Verbesserung der Welt zu stärken sei, findet in seinem Werk gleich mehrere Antworten: angefangen bei Videoaufnahmen von Passanten in der Weimarer Fußgängerzone, über den durch Weltverbesserung e.V. ins Leben gerufenen Schülerwettbewerb bis hin zu der nun umgesetzten Idee, sich und fremde Personen mit den Buchstaben der Weltverbesserung zu brandmarken. Benedikt Braun benutzt für seine Inszenierung Paddles. Diese wurden und werden auch heute noch vor allem in den Südstaaten der USA an Schulen, aber auch in Familien als Züchtigungsinstrument für Körperstrafen eingesetzt. Insbesondere evangelikale Christen propagieren und praktizieren das so genannte Paddling. Bestraft werden hierdurch Fehlverhalten unterschiedlicher Natur: Unpünktlichkeit, mangelnder Einsatz, fehlender Teamgeist etc. Braun greift auf 16 Lederpaddels zurück, deren Schlagflächen mit kleineren Löchern durchbohrt wurden und die zusammen das Wort Weltverbesserung buchstabieren. Dass sich durch diese Bohrungen der Luftwiderstand verringert und folglich die Schläge deutlich schmerzhafter werden, verschärft die Züchtigungsaussage. Die an BDSM erinnernde Verzierung der Griffe durch Nieten, verweist auf die sexualisierende Komponente. In dem resultierenden Video lässt sich Benedikt Braun von anderen Personen bestrafen, straft diese aber im Gegenzug. Die Ausbohrungen der einzelnen Paddles hinterlassen auf den geschlagenen Körperteilen (Hinterteilen) die jeweiligen Buchstaben, so dass sich abschließend tatsächlich das Wort Weltverbesserung zusammensetzen lässt. War es der Leitsatz „Geteiltes Leid ist halbes Leid“, der Braun zu seinem Kunstwerk inspirierte? Ist der Künstler tatsächlich der Auffassung, so oder durch die dadurch entstehende Diskussion, die Welt zu verbessern?


Benjamin Franken (Designer)

Über Brauns „Erziehung“

Mit seiner Installation „Erziehung“, 16 eingesteifte Leder-Züchtlinge, schwarz, die jeweils einen Buchstaben eingelocht haben und aneinandergereiht das Wort „Weltverbesserung“ ergeben, schuf Benedikt Braun ein durchweg originelles Kunstwerk von hoher Güte und gesellschaftlichem Wert. Erinnert das gelochte Wort zunächst an eine Art digitale Laufschrift, wie sie ein zivilisierter Mensch aus Transportmitteln des öffentlichen Nahverkehrs kennt, so transformiert es sich bei längerer Betrachtung in eine erschreckend ernsthafte Erscheinung. Die Frivolität, die dem Werk aufgrund der gesellschaftlich-tabuisierten Ausstrahlung schwarzer Prügelriemen, Symbol eines der wichtigsten Grundbausteine unserer heutigen Sozialstruktur, qui doluit meminit, zu Grunde liegt, welkt und entblättert wahre Kraft und Seriosität, die sich im devoten Mental-Hintern des Betrachters auf einfache doch didaktisch wertvolle Art verewigt. Erst ein leichtes Tätscheln, gefolgt von einem Stechen. Das Stechen wird zu einem Brennen. Die sture Monotonität wird zum quälenden Schmerz. Dem Allerweltschmerz. Lederne Umwel(t)zungen modulieren das zartrosane Gemüt des erschreckten Geistes, der die Sonne lange nicht zu Gesicht bekommen hat. Die Erleuchtung ist da! Das gesellschaftlich tabuisierte Instrument, der Prügel, steif und erbarmungslos, kehrt zurück ins Rampenlicht und verschafft sich und seiner Losung den nötigen Respekt. Ist „Weltverbesserung“ nur ein geflügeltes Wort, das als Wappentier einer scheinheiligen Politik missbraucht wird? Ist sie das neue Kristalle-Züchten für Möchtegern-Ökos? Oder gar das viereckige Ei desorientierter Columbusse, die gewürze-inhalierend statt importierend den Anschluss an den Transrapid der I-Society verpassen? Brauns Kunstwerk stellt brennende Fragen. Benedikt Braun, von Beruf Künstler und freiheitsliebender Mensch – Ego sum, qui sum – hat sich es zur Aufgabe gemacht, uns (den Betrachtern, dem Rest) hin und wieder einen Spiegel vor Augen zu führen, der uns Fragen stellen lässt. Adressiert an uns selbst. Kurz und schmerzvoll. Von Brauns Simplizität und Scharfsinn irritiert, erfahren wir eine einmalige Wohltat, ein Rebooting, eine Chance zur Umorientierung. Den Ernst der Welt in Frage stellend, scheint ein Alternatives Leben doch so einfach zu sein.

Alexander Husche

Über Brauns „Erziehung“ Der kleine Klaps auf den Po. Es ist absurd, aber gleichermaßen scheint es eine menschliche Selbstverständlichkeit zu sein: das Zwingen mit Gewalt. Das Erzwingen von Gutem sozusagen. Im Ausüben von Gewalt erhoffen wir uns das Wahrwerden eine Traumwelt, einer Welt, in der Gewalt keine Rolle mehr spielt und in der sich alle Menschen friedlich bei den Händen halten und sich gegenseitig Blumen ins Haar stecken. Schläge und andere kleine bis größere körperliche Züchtigungsmaßnahmen gehörten dabei schon immer zu den Mitteln, um diesen idealisierten Zustand zu erreichen. Auf Diebstahl folgten Peitschenhiebe und auf Fremdgehen wusste man in der Steinigung eine wirksame Methode, um solcherlei Aussetzer künftig zu unterbinden. Zur Steigerung der Lernfähigkeit einzelner Schüler sowie beim Durchsetzen disziplinärer Vorgaben


griff der Lehrer nicht selten zum Rohrstock, um gegebenenfalls auch sich prügelnde Lausbuben auseinander zu treiben – die wahrscheinlich zivile Variante des polizeilichen Wasserwerfers. Noch vor nicht allzuviel Jahrzehnten durften die Knaben selbst hinaus in den Garten gehen um dem Vater eine Weidenrute zu schneiden, die dann in der Durchsetzung einer disziplinären Maßnahme auf dem Hinterteil des Kindes seine Anwendung fand. Alles kleine, ausgefeilte Erziehungsmethoden, erdacht mit dem Ziel, um im Kleinen wie im Großen, zur Besserung und Disziplinierung des Volkes beizutragen. Der Klaps auf den Hintern hat also Tradition. Wenn heutzutage das schamlose Einprügeln auf zarte Kinderpopos nicht mehr zum guten Ton gehört, wie es zu Kaisers Zeiten noch der Fall war, so fördert doch der kleine Schlag auf das Hinterteil nach wie vor das Denkvermögen – oder nicht? Am Ende ist der Wunsch nach heiler Welt und „Peace on Earth“ doch zweifelsfrei eine große Heuchelei. Gewalt dient weder als Gegenmaßnahme zu irgendeiner Ungerechtigkeit noch allein der Besserung. Gewalt entspringt unserem inneren Aggressionspotential. Wir müssen uns abreagieren und suchen nach der ultimativen Möglichkeit dies zu tun, das liegt in unserer Natur. Der Sohnemann bekommt nicht den Arsch voll, damit er sich beim nächsten Mal besser aufführt, sondern weil er seinen Eltern auf den Sack gegangen ist und diese darauf hin genervt waren. Wenn in den letzten hundert Jahren die rückläufige Duldung körperlicher Züchtigungsmaßnahmen gegen Kinder zu beobachten war, lässt sich im Gegensatz dazu eine fast proportional steigende gesellschaftliche Akzeptanz sexueller Freigiebigkeit ausmachen. Pornografie ist keine Frage abgedunkelter Sexshops mehr. Außerdem pflegt ein jeder seine kleinen sexuellen Laster und empfindet es alles andere als unangenehm, dabei ertappt zu werden. YouPorn ist mittlerweile Bestandteil einer gut sortierten Internet-Browser-History und in den Videokabinen der Hinterhof-Kinos bröckelt der Putz von den Wänden. Vermutlich liegt in all dem die Tatsache begründet, warum es heute in jedem gut sortierten Erotikkaufhaus Spanking-Paddel zu erwerben gibt, ich dagegen noch keine Haushaltswarenabteilung gesehen habe, in der Rohrstöcke für Eltern Teil der Auslage gewesen wären. Gewalt gibt es heutzutage nur noch im Kino ... und im Ausland natürlich. So entsenden wir, unseres Zeichens „westliche Welt“, bewaffnete Truppen in entfernteste Gebiete der Welt, um in einer groß angelegten Happiness-Offensive die Bösewichte zu verprügeln bis sie lachen. Hierzulande spielen moderne Kinder unbesorgt und glücklich im Sandkasten, Vati zieht die Rute nur noch über Muttis Hintern und diese bedankt sich hinterher auch noch. Das nenne ich Weltverbesserung! Schöne heile Welt!

Eva Schauerte (Kunstkritikerin & Braun Expertin)

Über Brauns „Cash Cow“

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Der Traum von herumfliegendem Geld, einem immerwährenden Strudel voller Gold, ewigem Reichtum und sprießender Lebensfreude ohne finanzielle oder materielle Sorgen, ist nicht nur Stoff zahlreicher filmischer, literarischer oder dramaturgischer Werke, sondern findet seine abgespeckte und realitätsnahe Version in den zeitgenössischen und tagesaktuellen Diskussionen


um Finanzspritzen und Abwrackprämien wieder, die die Welt quasi pseudo-reproletarisieren und auf alte handwerkliche Art wieder zusammenzuschweißen suchen. Künstlerische Reaktionen auf diese Form des Konjunkturectasys und Wirtschaftsdopings sind neuerdings – und vielleicht schon seit jeher – allgegenwärtig, von den überdimensionalen Glanz- und Glitterobjekten eines Jeff Koons bis zur fake-nationalsozialistischen Schockperformance des Expat-Artisten Jonathan Meese in den Kreisen der Galerieschickeria in Weltmetropolen von London bis Shanghai. Die Idee, sich kreativ mit der eigenen (Nicht-) Armut zu befassen, ob in gedanklicher, monetärer oder materialistischer Art, ist ein alter Schuh, der dennoch im Rahmen von Finanzkrise und globaler Restrukturierungen neu besohlt und auffällig halbherzig poliert wieder die Parkette der internationalen Kunst- und V.I.P.-Szene bevölkert – denn auch heute gilt noch: wo der Schuh drückt, ist man nicht allein, ce n’est plus le fric, c’est le shock qui est chic! Inmitten dieses Spannungsfeldes von allgemeinen Reichtumsphantasien und vorgelebter Berufsarmut erhebt sich nun ein Kunstwerk etwas anderer Art zu voller Größe, das sich das globale Streben des neuen Luxusspießertums zu Motto und Kampfansage zugleich gemacht haben scheint: Die Cash Cow des deutschen Newcomer-Künstlers Benedikt Braun infiltriert den kapitalistischen Gutmenschen-Sozialismus seiner Kollegen, indem sie dessen Puffherzen und Luftblasen-Performances charmant die Hörner aufsetzt und die Weimarer Gesellschaft mit frischem und ehrlichem, handfestem Münzgeld beglückt. Die Bargeldkuh, ein ca. 80 x 40 x 20 cm großer gold-braun lackierter Eisenquader, trägt echte Kuhhörner zu ihren Seiten und kaut aus ihrem ebenfalls rechteckigen Maul jede Minute eine Eurocentmünze wieder. Platziert – und fixiert – in der Weimarer Innenstadt soll sie damit jederfrau oder -man etwas von dem Künstler mitgeben, der sich fortwährend mit existentialistischen Fragen zu Reichtum, Luxus und Leben auseinandersetzt und dabei den Status von Kunst und Künstlern im Wahrnehmungsspektrum von Arbeit und Geld neu definiert. Von bb (Benedikt Braun) zu cc (Cash Cow) wird das alliterarische Akronym des Künstlers zu einem einfachen und einprägsamen Programm moderner Sozialkonjunktur! Karl Marxs Prämisse eines Geldumlaufes, der überhaupt nur in Abhängigkeit eines „Zirkulationsprozesses der Waren, d. h. ihr(em) Kreislauf durch entgegengesetzte Metamorphosen erscheint“ und der die „Geschwindigkeit ihres Formwechsels, das kontinuierliche Ineinandergreifen der Metamorphosenreihen, die Hast des Stoffwechsels, das rasche Verschwinden der Waren aus der Zirkulationssphäre und ihr ebenso rascher Ersatz durch neue Waren“ zu Tage fördert, wird hier konsequent boykottiert. Von Ware oder irgendeinem anderen Wertobjekt keine Spur, werden sowohl der dingliche als auch idealistische Tauschwert des Geldes negiert und das Geld somit selbst zu Ware, oder besser noch: zur Gabe stilisiert. Während sich andere durch ihre fast stoische Unter-den-Tisch-Stellung permanent zu verkaufen suchen, unterläuft Deutschlands neuer Ausnahmekünstler Benedikt Braun alle herkömmlichen Traditionen des Kunstverkaufs. Die Cash Cow, als nur eines vieler Werke, in denen sich BB geradezu plakativ mit sich selbst und der eigenen Vermarktung auseinandersetzt (siehe seine derzeitige Ausstellung in Weimar „Tempel des Lichts“), steht mehr noch als für die Großzügigkeit und integrative Sozialidee Brauns, für eine besondere Form von Ideenfülle und Gedankenreichtum, die die Gestaltungsmöglichkeiten von Geld und Ökonomie bei weitem übersteigen und als wahre Alternativen zur herkömmlichen Wertsteigerung ernsthaft reflektiert werden sollten. Beeilen Sie sich und holen auch Sie sich gratis einen braunen Cent, in ein paar Jahren ist er ohnehin Gold wert!


Werke


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1. Undercover (Bauhausnasen) 22 2. Dings Bums 30 3. Einheits- und Freiheitsdenkmal 32 4. Arbeitslos 34 5. Sit-upper 36 6. Menschliche Tauben 38 7. Cash-Cow 42 8. Th체ringer Teufel 44 9. Cash-Cow-Schwester 46 10. Nichts geht mehr 48 11. In der Ecke 채ndert sich Alles 50 12. Wachhund 52 13. Sicherungskasten 54 14. Not-aus 56 15. Die Revolution beginnt nicht 58 16. Revolooption 60 17. Don Quijote 62 18. Nach dem Dritten reichts 64 19. Braun und Sauber 66 20. Ich bin der Geilste 68 21. Vogelhaus 70 22. Abendmahl 71 23. Ein Jesus Christus 72 24. Christi Himmelfahrt 74 25. Rahmensprengung 76 26. Heiliger Stuhl 78 27. Daumenlutscher 80 28. Erziehung1 82 29. Erziehung2 86


1. Undercover (Quadrat-, Kreis-, Dreieck-Bauhausnasen) 2009, 2 x 2 m, digital bedruckte LKW-Planen, gelocht








2. Dings Bums 2009, 12 x 2,5 x 2,5 cm, zwei Chinabรถller, handgestempelt


3. Einheits- und Freiheitsdenkmal 2009, je 1,2 x 1,2 x 0,6 m, Holz, Schrauben, Leim

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4. Arbeitslos (Arbeit, Arbeit, Kampf / Arbeit, Arbeit, Kampf / Arbeit, arbeitslos) 2008, 1 min., Mini-DV-Aufnahme, Videoloop, Performancemitschnitt, Forum Junge Kunst Dringenberg




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5. Situpper 2009, 1,2 x 0,9 m, SW-Digitaldruck, vektorisierte Handzeichnung


6. Menschliche Tauben 2008 – 2009, je 45 x 36 cm, ausbelichtete Videostills der viertägigen Performence „Die revolution beginnt nicht auf dem Markt.“





7. Cash-Cow 2008 – 2009, 40 x 60 x 24 cm (ohne Hörner), pulverbeschichteter Metallkasten, Universalhopper der Firma Moneycontrols, elektronische Ansteuerung, vier magnetische Bio-Kuhhörner

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8. Th端ringer Teufel 2007, 57,5 x 72 cm, ausbelichtetes Digitalfoto (matt) auf Karton


9. Cash-Cow-Schwester 2009, 33,5 x 44,5 cm, ausbelichtetes Digitalfoto (hochglanz)


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10. Nichts geht mehr 2008, auf 6 m verl채ngerte Kr체cken




11. In der Ecke 채ndert sich Alles 2009, zwei Industrie-LED-Lauflichtk채sten, je 112 x 17 x 8 cm, Aluminiumrahmen

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12. Wachhund 2009, Holz, DVD-Player, Fernsehger채t, Mehrfachsteckdose, Schrauben, Leim, Mini-DV-Aufnahme, 1 min. Loop


13. Sicherungskasten 2009, 50 x 70 x 20 cm, Readymade, Sicherungskasten


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14. Not-Aus 56 | 57

2009, 7,5 x 7,5 x 8 cm, Readymade, Notaus-Schalter


15. Die Revolution beginnt nicht 2007, 35 x 65 cm, zweifarbig bedrucktes, weiĂ&#x;es T-Shirt



16. Revolooption 2008, 4 min. Videoloop, Überwachungskameraaufnahme in der Installation „Rotator“


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17. Don Quijote 2009, 45 x 25 cm, ausbelichtete Photoshop-Collage (hochglanz)

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18. Nach dem Dritten Reichts 2009, 35 x 65 cm, zweifarbig bedrucktes, schwarzes T-Shirt

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19. Braun und Sauber 2009, variable Größe, Staubsauger, diverse Schläuche


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20. Ich bin der Geilste. 2009, 200 x 30 cm, ausbelichteter Schriftzug (hochglanz)

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21. Vogelhaus 2009, 48 x 64 x 28 cm, Holz, Leim, Schrauben

22. Abendmahl 2009, 80 x 64 x 16 cm, Holz, Leim



23. Ein Jesus Christus 2009, 4.45 min., Mini-DV-Aufnahme, Videoloop



24. Christi Himmelfahrt 2009, 0,9 x 1,2 m, SW-Digitaldruck, vektorisierte Handzeichnung

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25. Rahmensprengung 2009, 38,5 x 48 x 10 cm, Chinabรถller, Holzrahmen, Holz, Kunststoff

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26. Heiliger Stuhl 2000, 17,5 x 26,5 cm, Fotografie, aufgenommen in der KMT-Station LÜhr, Universitätsklinikum Freiburg


27. Daumenlutscher 2009, 90 x 179 cm, SW-Digitaldruck, vektorisierte Handzeichnung


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28. Erziehung 1 2009, 16 gelochte Spanking-Paddel, je 7,5 x 38 cm

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29. Erziehung 2 2009, 4 min., Mini-DV-Aufnahme, Videoloop, Geschwindigkeit auf 20 % reduziert





Anhang


Einzelausstellungen 2000 2001 2003 2005 2006 2007

›Der verflixte siebte Stock‹, Zivi-Wohnheim (Zimmer 03), Freiburg ›Hallo, Hallo‹, Atelier Markt 5, Weimar ›Fenster – Rahmen‹, im öffentlichen Raum Berlin (Boxhagener Platz) ›Heisse Luft‹, Wohn-Galerie PS18, Weimar ›Bewegung, Bewegung‹, Bauhaus-Universität Weimar ›LKWVB‹ (Diplomausstellung), Gaswerk, Weimar ›Für die Kuh, Grasgeflüster‹, im öffentlichen Raum Messkirch

Gruppenausstellungen 2000 2001 2002 2004 2005 2006 2007 2008 2009

›Kunst im Keller‹, Schloss Messkirch ›Umgebungskunst‹, Produzentengalerie, Sigmaringen ›Looping – Rømø‹, Sønderjyllands Kunstmuseum, Tønder (Dänemark) ›Kunststoff – Landeskunstausstellung Thüringen‹, Stadtmuseum Erfurt ›doctus homo sanctus: Wer ist Meister Eckhart‹, Stadtmuseum Erfurt ›backup festival‹, e-werk, Weimar ›FKK – Freier Kunst Konsum‹, Haus zum Hirschsprung, Erfurt ›Wie es euch gefällt‹, Kunstetage, Bauhaus-Universität Weimar ›Size Matterz‹ (Gastkünstler bei BDU), ACC Galerie, Weimar ›Weimar—New York‹, Kunsthalle Weimar – Harry Graf Kessler, Weimar ›Gedanken zur Revolution‹, Halle14, Leipzig ›Künstler, erkärt Euch solidarisch mit der Kunst!‹ Neues Museum, Weimar ›Alles oder Nichts‹, Alter Schlachthof, Weimar ›Messkircher Künstler seit 1900‹, Schloss Messkirch ›Es gibt Häppchen‹, Neues Museum Weimar ›Omarillio‹, Gaswerk, Weimar ›mixed cities‹ (workcamp der Bezalel School of the Arts, Israel und der Bauhaus-Universität Weimar), Ramle (Israel) ›Induction 08‹ (Lange Nacht der Museen), Gaswerk, Weimar ›Forum Junge Kunst‹, Schloss Dringenberg ›Ring frei‹, 19. Bundeswettbewerb des BMBF, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn ›Collectives and Egoists‹, Galerie CASA CLOTILDE, Barcelona (Spanien)


Aktion / Performance 2001 > 2006 > 2007 2008

›Umsonst Rein – Gratis Rausch‹ (Performances auf öffentlichen Veranstaltungen), Weimar ›Nichtswiederholtsich – KlebtBand!‹ (mit Anna Gierster), im öffentlichen Raum Weimar, Köln, Berlin, Mainz, Venedig, Jerusalem, London ›Studenten wir kriegen euch‹, e-werk Kesselsaal (Deutsches Nationaltheater), Weimar ›Don’t look at me‹ (inoffizieller Beitrag zur Biennale), im öffentlichen Raum Venedig (Italien) ›4x4 Meter – Die Revolution beginnt nicht auf dem Markt‹, in Zusammenarbeit mit der Galerie Eigenheim, Marktplatz, Weimar

Impressum Der Katalog erscheint anlässlich der Ausstellung

Megamix

Benedikt Braun Galerie Artloch – Temporary Fine Arts, www.artloch.de Weimar 3. – 4. April 2009 Kuratorin: Pamela Jesus Beck Herausgeber und Redaktion: Randolf Kowalski Lektorat: Bernd Wagner Texte: Pamela Jesus Beck, Maxi Kretzschmar, Kai Meinig, Hank Pankmann, Sofia Shabafrouz, Le Schniggel, Viktoria Wegscheider, Ramon Grendene, Dr. Anna Blume, Sophia Gräfe, Daniel Kapr, Hjördis Hoffmann, Der liebe J., Christian Eichner, Ellen Bierwisch, Benjamin Franken, Alexander Husche, Eva Schauerte Fotos: Max Albrecht, Timm Burkhardt, Bernd Wager Gestaltung / Satz: bwmedien, Weimar © 2009

Benedikt Braun, die Autoren, die Herausgeber, die Gestalter. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung einschließlich Speicherung und Nutzung auf optischen und elektronischen Datenträgern nur mit Zustimmung der Urheber.



Mit freundlicher Unterst端tzung



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