kinder(welten)

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Alle Infos unter www.fh-beispiel.at

kinder(welten)

Leitfaden für einen sicheren Kinderalltag

Eine kostenlose Informationsbroschüre der

INTERNATIONAL POLICE ASSOCIATION (IPA)

ÖSTERREICHISCHE SEKTION

www.ipa.at

„Kinderwelten“ ist die neu aufgelegte Aufklärungs- und Präventionsbroschüre der Österreichischen Sektion der International Police Association. Diese wurde in enger Zusammenarbeit mit im Bereich potenzielle Unfallgefahren für Kleinkinder besonders erfahrenen Experten von Polizei und anderen Fachbereichen erstellt. Dieses Druckwerk soll als Unterstützung bei der Sensibilisierung für dieses Thema dienen und entsprechende Informationen aufzeigen.

Diese Broschüre wird wie alle Präventionswerke der International Police Association kostenfrei zur Verfügung gestellt, was hauptsächlich durch die in diesem Druckwerk inserierenden Firmen ermöglicht wird. Wir ersuchen daher unsere Leserschaft, die Angebote unserer Inserenten nach Möglichkeit zu berücksichtigen, um dieses kostenfreie Service auch in Zukunft zur Verfügung stellen zu können.

Soweit in diesem Druckwerk personenbezogene Ausdrücke verwendet werden, umfassen diese alle derzeit bekannten Geschlechter gleichermaßen.

Impressum

Herausgeber: International Police Association (IPA), Österreichische Sektion

8073 Feldkirchen bei Graz, Gmeinergasse 1–3

E-Mail: austria@ipa.at · www.ipa.at

Redaktion: Mag. (FH) Anna-Susanne Paar neu überarbeitete Auflage

Verlag: IPA Verlagsgesellschaft m.b.H.

8073 Feldkirchen bei Graz, Gmeinergasse 1–3

Tel.: +43 (0)316/29 51 05-0, Fax: +43 (0)316/29 51 05-43

E-Mail: office@ipa-verlag.at · www.ipa-verlag.at Geschäftsführung: Mario Schulz

Assistentin der Geschäftsführung: Roswitha Schwab Produktionsleitung: Helmut Hierzegger Leitung der Anzeigenabteilung: Carina Winkler

Druck: Dorrong – Graz

Jeder Abdruck der in dieser Broschüre befindlichen Werbung ist strengstens untersagt!

Am Sonnenplatz 68 | A-9999 Sonnenberg T: 01234 / 567890 | hello@sonnenstrahl-apo.at www.sonnenstrahl-apo.at

Ö nungszeiten: MO-FR 08.00-18.00 | SA 08.00-12:00

Kinderwelten. Kinderwelten? Leben wir nicht alle in ein und derselben Welt?

Mitnichten, liebe Eltern und Erziehungsberechtigte! Kinder sehen die Welt durch ihre Augen – und wir Erwachsene durch unsere. Was wir schon können, müssen Kinder erst lernen: Vom mühsamen Stehen lernen auf den eigenen Beinen bis zu den ersten Schritten. Nun geht Ihr Kind auf Entdeckungsreise –und Sie, liebe Mutter, lieber Vater, gehen mit!

Es wird anstrengend: für Ihr Kind, das seine Umwelt entdeckt ebenso wie für Sie. Für Ihr Kind ist diese Entdeckungsreise, sind diese Schritte in die neue Welt, die nach und nach ihre wird, ihre Kinderwelt, spannend, lustig –und leider auch gefährlich.

Die Gefahren lauern im Kinderzimmer, in der Küche, im gesamten Haus – und schließlich auch im Garten. Doch damit nicht genug. Ihre Kinder werden größer, verlassen den elterlich überwachten Bereich und somit werden auch die Gefahren größer, welchen Ihr Kind nun „draußen“ ausgesetzt ist. Von der richtigen Sicherung Ihres Kindes im Auto bis zur gefahrlosen Bewältigung des Schulweges, von den Gefahren, welche das Internet mit sich bringt bis zu Alkohol- und Drogenmissbrauch und einem problematischen Freundeskreis reichen die Risiken, die nun für Ihr Kind zu bewältigen sind. Dazu benötigt es in erster Linie Ihre Unterstützung!

Die International Police Association (IPA) möchte mit dieser Broschüre und darin enthaltenen nützlichen Hinweisen, wie ihr Kind

sicher seinen Weg im Alltag/in seiner Welt meistert, dazu beitragen. Nehmen Sie sich Zeit – für Ihr Kind und dafür, diese Broschüre, welche wir Ihnen kostenlos zur Verfügung stellen, zu lesen.

Die International Police Association (IPA), ist mit etwa 370 000 Mitgliedern in 68 Nationen aktiv. In Österreich umfasst die Mitgliederzahl mehr als 31 000 Mitglieder aus den Bereichen der Polizei und der Justizwache. Wir fördern sozialen Zusammenhalt innerhalb der Organisation und bieten rasch und unbürokratisch Hilfe an, wenn Mitglieder unverschuldet, sei es durch Erkrankung, Tod eines Elternteiles oder durch Naturkatastrophen, in Not geraten.

Spenden für diese Broschüre kommen Mitgliedern in Not zugute.

Ein aufrichtiges Danke allen unseren Unterstützern!

Präsident der International Police Association (IPA)

Robert Neumann

Beispielplatz 77 5020 Salzburg

www.doughnut-salzburg.at

In der heutigen Zeit ist es von immer größerer Bedeutung, seinen Kindern ausreichend viel Zeit zu widmen. Leider passiert es oft, dass Kinder mehr mit materieller Zuwendung bedacht werden als mit jener Aufmerksamkeit, die sie benötigen würden, um sich in dieser Welt zurechtzufinden. Kein Geschenk der Welt kann eine liebevolle Begleitung der Erziehungsberechtigten gerade während derersten Lebensjahre ersetzen.

Diese Broschüre wurde erstellt, um Eltern auf ihrem Weg zu unterstützen. Selbstverständlich sind sämtliche Punkte nur als Anregung zu verstehen. Entschieden werden muss immer individuell und zum Wohle des Kindes. Nehmen Sie sich deshalb die Zeit und machen Sie Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn das größte Geschenk: Zeigen Sie Interesse und Anteilnahme an deren Sorgen und Problemen. Die Zukunft und Ihr Kind werden es Ihnen danken.

Redakteurin für Broschüren International Police Association (IPA) Österreichische Sektion

Mag. (FH) Anna-Susanne Paar

Kinderwelt – sichere Welt

Jeder, der selbst ein Kind großzieht, möchte vor allem eines: eine möglichst sichere Kindheit bieten, sodass sowohl als Alleinerziehender als auch als junges Elternpaar ein harmonisches und ausgeglichenes Familienleben möglich ist. Leider haben sich die Zeiten geändert, sodass viele Dinge, die früher innerhalb eines Familienverbandes als selbstverständlich gegolten haben, heute oft nichts mehr wert sind. Viele Erziehungsberechtigte sind aufgrund der veränderten Umstände verunsichert bzw. stellen ihr Handeln infrage.

Eine der größten Herausforderungen in der heutigen Zeit ist mit Sicherheit der richtige Umgang mit Computer, Mobiltelefon und Internet. Aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken, sollte man sich als Elternteil bereits früh darüber Gedanken machen, wann und vor allem in welcher Form man sein Kind zum ersten Mal damit konfrontieren möchte. Vor allem in jungen Jahren ist es für Kinder wichtig, sich viel im Freien aufzuhalten, Bewegung zu machen und insgesamt einen gesunden Lebensstil zu etablieren. Was früher selbstverständlich war, sollte heute möglichst bald auf liebevolle Art und

Weise initiiert werden – denn das wichtigste Vorbild sind immer noch die Eltern und das größte Glück für Kinder ist immer noch die gemeinsame Zeit, die miteinander sinnvoll verbracht wird, sowie Wärme und Geborgenheit, die daraus entstehen.

Teures Spielzeug ist meist nicht das, was unbedingt benötigt wird, um Kindern eine schöne Zeit zu bieten. Ein gemeinsamer Nachmittag am Spiel- oder Sportplatz genügt oft schon, um Kinderaugen zum Strahlen zu bringen. Leider haben sich auch hier die Zeiten geändert, denn die meisten Plätze sind eingezäunt und nur schwer begehbar. Auch Straßen und Fußgängerzonen sind nicht mehr ohne Weiteres gefahrlos zu benützen, da sich das Verkehrsaufkommen in den letzten Jahren stark erhöht hat.

Für eine sichere Kindheit ist es daher wichtig, dem Kind auf seinem Weg durch den Alltag Halt zu geben – psychisch und physisch. Es nicht zu überfordern, im richtigen Moment Nein zu sagen, wo nötig Grenzen aufzuzeigen und ihm die Möglichkeit zu geben, trotz aller Ablenkung einfach Kind zu sein.

Aufpassen, gefährlich!

Aus Erfahrung lernt man – doch wie viel Erfahrung ist sinnvoll und vielleicht sogar notwendig und wann sollte man als Elternteil eingreifen, um eventuell Schlimmeres zu verhindern?

Die Küche gilt allgemein als eine der größten Gefahrenquellen, speziell für kleine Kinder, denn hier gibt es nicht nur heiße Herdplatten, sondern auch scharfe Messer, spitze Gabeln und eventuell andere Gerätschaften, die Verletzungen hervorrufen können. Natürlich ist es wichtig, Kindern nicht generell den Zugang zu bestimmten Wohnbereichen zu verbieten. Kinder wollen ihre eigenen Erfahrungen machen und hier sollte man sie als Elternteil bestmöglich unterstützen. Es ist einfach alles zu interessant: Wie weit bringe ich diese Schublade auf und was befindet

sich überhaupt darin? Soll ich einfach einmal an dieser Tischdecke ziehen? Wonach schmeckt eigentlich der Kugelschreiber und wie kann ich mit dem kleinen Handbesen genauso über den Boden wischen, wie Mama das immer macht?

Was für Jugendliche und Erwachsene im Normalfall kein Problem darstellt, ist für Babys und Kleinkinder in den meisten Fällen lebensgefährlich. Ersticken oder Stürze stehen bei Babys als Todesursache an erster Stelle, bei Kleinkindern Ertrinken und auch Wohnungsbrände. Ab Beginn der Schulpflicht zählen Unfälle im Straßenverkehr zu den größten Gefahren mit Todesfolge. Im Schnitt 3.000 Kinder verunglücken in Österreich jährlich im Straßenverkehr – eine traurige Statistik.

WICHTIGE TIPPS UND HINWEISE, UM UNFÄLLE ZU VERMEIDEN:

| Ein Baby soll niemals unbeaufsichtigt in einem Zimmer bleiben, schon gar nicht auf einer erhöhten Ablagefläche wie einem Tisch, einer Sitzbank oder einer Wickelkommode.

| Spitze oder potenziell gefährliche Gegenstände wie Messer, Scheren oder Ähnliches müssen in Gegenwart von Kleinkindern immer außer Reichweite gebracht werden.

| Sollten sich im Haus bzw. in der Wohnung Stiegenaufgänge befinden, müssen diese unbedingt durch ein Treppenschutzgitter entsprechend abgesichert werden, um vor allem Stürze von Kleinkindern mit der Lauflernhilfe zu vermeiden.

| Sämtliche im Wohnbereich befindlichen Steckdosen müssen unbedingt mit entsprechenden Kindersicherungen versehen werden.

| Nach Möglichkeit sollten in der Gegenwart von Kindern keine Kerzen angezündet und auch Zündhölzer bzw. Feuerzeuge außer Reichweite gebracht werden.

| Besondere Vorsicht gilt auch bei Einkaufs- und Plastiktüten: Kinder ziehen sich gerne einmal etwas über den Kopf, einfach um es auszuprobieren, und können dabei qualvoll ersticken.

| Auch bei sämtlichen Fenstern im Innenraum müssen entsprechende Kindersicherungen angebracht werden, um einen Sturz zu vermeiden.

| Es ist darauf zu achten, dass an den scharfen Kanten von Möbelstücken passende Abdeckungen angebracht werden, da Kleinkinder sich hier leicht verletzen können.

| Auch bei Wandregalen sollte nach Möglichkeit eine Verankerung an der Wand bzw. im Boden angebracht werden, um zu verhindern, dass diese bei diversen „Kletteraktionen“ als Leitern benutzt werden und umkippen.

| Glastüren oder Türen mit Glaseinsätzen sollten sinnvollerweise bruchsicher sein oder mit einer passenden Folie beklebt, die im optimalen Fall (bei ebenerdigen Fenstern und Außentüren) auch einbruchsicher ist.

| Räume mit hohem Gefahrenpotenzial (Hobby- oder Fitnessraum, Keller) sollten nach Möglichkeit verschlossen bleiben.

| Medikamente, Chemikalien, Reinigungsmittel und Kosmetika müssen aus Sicherheitsgründen außer Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.

| Ein kleiner Hinweis zum Schluss: Gefährliche Stoffe wie Putzmittel, Laugen oder Ähnliches sollten niemals in normale Getränkeflaschen umgefüllt werden. Sobald ein Kleinkind dazu in der Lage ist, Flaschen anhand ihres Aussehens voneinander zu unterscheiden, besteht die Gefahr eines schweren oder vielleicht sogar tödlichen Unfalls.

Gefahrenquelle Küche

Die Küche ist natürlich immer ein besonders interessanter Platz für kleine Kinder: Es brodelt und kocht, meistens duftet es auch noch gut und Mama hat oft den einen oder anderen kleinen Leckerbissen parat. Jedoch gerade weil sich kleine Kinder so gerne im

Bereich der Küche aufhalten, ist hier auch besondere Vorsicht geboten: Auf keinen Fall dürfen Küchengeräte am Rand der Arbeitsplatte stehen, da diese schnell heruntergezogen und zu schweren Verletzungen führen können.

Auch der Mülleimer gehört gut gesichert, so wie auch der Backofen und selbstverständlich der Herd. Erfahrungen sind zwar gut und wichtig, jedoch sollten schmerzhafte Unfälle dieser Art so gut es geht vermieden werden.

Rund um Haus und Garten

In jedem Haus und jeder Wohnung, wo sich ein Balkon bzw. eine nicht ebenerdige Terrasse befinden, muss unbedingt darauf geachtet werden, dass sich Stühle oder Ähnliches außer Reichweite befinden. Kleine Kinder finden natürlich alles, was sich außerhalb der gewohnten vier Wände befindet, besonders spannend: Da wird dann natürlich gerne einmal der Stuhl nach draußen geschoben, darauf geklettert und über die Balkonbrüstung geschaut. Ein Sturz ist oft die unvermeidbare Folge, der im schlimmsten Fall aus größerer Höhe erfolgt und tödlich bzw. mit einer schweren Verletzung endet.

Im Garten ist der allseits beliebte Teich nach wie vor eine der größten Gefahrenquellen für Kleinkinder. Dieser muss nicht einmal besonders tief sein – einige wenige Zentimeter

genügen bereits, um diese Anlage zu einer tödlichen Falle zu machen. Auch Dünger, Chemikalien und spitze Gartengeräte bergen große Gefahr und sollten daher in jedem Fall außer Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.

Kinder begeben sich nicht absichtlich in Gefahr. Sie möchten vielmehr ihre Umgebung entdecken und wissen natürlich bei vielen gefährlichen Momenten einfach nicht oder noch zu wenig Bescheid. Es ist daher Aufgabe der Eltern, ihren Kindern zu vermitteln, welche Situationen vermieden werden sollen, und dabei vor allem auch auf das Warum zu achten. Kinder denken: Ein Verbot ist dazu da, um missachtet zu werden – wird es jedoch von ihnen verstanden, ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich größer, dass es auch eingehalten wird.

Hilfe zur Selbsthilfe

Kinder machen im Laufe ihrer ersten Lebensjahre zahlreiche Entwicklungsstufen durch.

Als Erziehungsberechtigter hat man die Möglichkeit, sie durch diese unterschiedlichen Phasen liebevoll zu begleiten oder sie ihre Erfahrungen „auf eigene Faust“ machen zu lassen – mit all den schmerzhaften Konsequenzen, die das vielleicht mit sich bringen kann. Wer selbst Kinder hat, kennt es bestimmt: Schuhe haben nicht nur die Funktion, angezogen zu werden – für unsere Kleinsten ist es noch viel interessanter, sie wieder auszuziehen und am besten gleich die Schuhbänder mit auszufädeln. Mama und Papa kommt dabei die wertvolle Aufgabe zu, die Bedeutung des Zubindens bzw. Zuklettens entsprechend zu erklären – und das wahrscheinlich mehr als nur einmal am Tag.

Auch das mehrmalige Aus- und Einräumen von Schränken und Schubladen gehört zum unverzichtbaren Alltag mit einem Kleinkind und kann als Elternteil wenn schon nicht verhindert, dann doch zumindest „überwacht“ werden. Besonders spannend für die Kleinen stellt sich das Abenteuer Stiegensteigen dar. Auch hier kann man als Mama oder Papa entsprechend unterstützen: Am besten funktioniert es, wenn man das Kind mit Blickrichtung Stiege vor sich hinstellt und ihm dabei hilft, Stufe für Stufe langsam nach oben zu krabbeln. Dabei bleibt man immer schützend hinter ihm, um es notfalls auffangen zu können. Beim Sitzen kann man entsprechend helfen, indem man vorzeigt, wie ein Stuhl von vorne erklommen wird, und natürlich auch, wie man sicher wieder (rückwärts) heruntersteigt.

Etwas länger Zeit lassen kann man sich mit der Bekanntschaft von Schneidwerkzeugen und dem allseits beliebten Spiel mit dem Feuer. Gerade bei Letzterem ist es enorm wichtig, dem Kind von Anfang an beizubringen, dass Flammen zwar (zum Beispiel in Form einer Kerze) etwas sehr Schönes sein können, jedoch auch sehr schmerzhaft und dass eine Kerze nur gemeinsam mit einem Erwachsenen angezündet werden darf.

Abschließend sei gesagt, dass es durchaus sinnvoll ist, sich als Elternteil – so gut wie möglich – in die Lage des eigenen Kindes hineinzuversetzen. Vieles, was für uns selbstverständlich ist, ist für die Kleinen unsagbar spannend, neu, aufregend und voller Entdeckungsmöglichkeiten. Einen guten Mittelweg zu finden, der es den Kindern ermöglicht, ihren Tatendrang auszuleben und sie gleichzeitig vor den schlimmsten Gefahren schützt, ist die beste Begleitung durch eine „sichere Kindheit“.

Vorsicht, Stufen!

Für Kleinkinder ist es zum Teil sehr schwierig, Höhenunterschiede richtig einzuschätzen. Deshalb stellen vor allem Stiegen eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar, da Kinder diese natürlich spannend und interessant finden, jedoch diesen im wahrsten Sinne des Wortes noch nicht „gewachsen“ sind. Daher ist es gerade in den ersten Lebensjahren unverzichtbar, sämtliche Treppenbereiche entsprechend abzusichern, um Unglücksfälle zu vermeiden. Dafür sind an den jeweiligen Verkaufsstellen entsprechende, meist TÜV-geprüfte Gitter erhältlich.

Sobald man als Erziehungsberechtigter dazu in der Lage ist, den Kindern verschiedene

(welten)

Dinge beizubringen, kann man das gefahrlose „Erklimmen“ der Treppen entsprechend üben.

Vor der Gefahrenquelle einer Rolltreppe muss dabei unbedingt gewarnt werden. Diese dürfen von Kleinkindern auf keinen Fall allein benützt werden, da ansonsten das Risiko von schweren oder mitunter sogar tödlichen Verletzungen besteht. Auch wenn die Sicherheitsstandards weltweit mittlerweile sehr hoch sind, kann ein Unfall nie zur Gänze ausgeschlossen werden. Wenn sich das Kind mit einem Teil seiner Kleidung an der Rolltreppe verheddert oder einklemmt, kann es sehr schnell gehen. Deshalb gilt: Vorbeugenzur Unfallvermeidung.

Unterwegs mit dem PKW

Der Lenker eines Fahrzeugs ist für die Sicherheit sämtlicher Insassen verantwortlich –auch und ganz besonders für den sicheren Transport unserer Kleinsten. Ab dem Moment, wo das jüngste Familienmitglied mit dem Auto mitfahren kann, ist auf ein entsprechendes Rückhaltesystem für Kinder bis 14 Jahre zu achten.

Für Babys und Kleinkinder wird für den Transport im Pkw eine Babyschale

verwendet. Diese kann auf dem Vordersitz angebracht sein – hier ist jedoch unbedingt darauf zu achten, dass der Beifahrer-Airbag deaktiviert wird. Generell ist es am sichersten, wenn Kindersitze auf der Rückbank montiert werden, um die Verletzungsgefahr im Fall des Falles so gering wie möglich zu halten. Grundsätzlich gilt, dass Babys in der Babyschale bis zum neunten Lebensmonat rückwärtsgerichtet transportiert werden müssen.

Kindersicherung – so geht es richtig

Seit dem Jahr 2010 dürfen nur noch Kindersitze verwendet werden, welche die ECENummern R44/03, R44/04 (basierend auf dem Gewicht des Kindes) oder die i-SizeBezeichnung UN R129 (basierend auf der Größe des Kindes) tragen. Alle anderen, älteren Modelle sind mittlerweile verboten.

Hinsichtlich der unterschiedlichen Kindersitzmodelle wird zwischen drei Gruppen unterschieden:

1. Bis zu einem Körpergewicht von 18 kg muss ein entsprechender Kindersitz verwendet werden. Ausgenommen, es sind bereits zwei Kindersitze auf der Rückbank montiert: Dann darf ein Beckengurt verwendet werden, wenn das Kind älter als drei Jahre ist.

2. Bis zum Alter von 14 Jahren und einer Körpergröße von weniger als 135 cm ist eine Rückhaltevorrichtung erforderlich, die an das Kind angepasst ist und zusammen mit einem Sicherheitsgurt verwendet werden muss.

3. Ab einem Alter von 14 Jahren und einer Körpergröße von mehr als 135 cm ist der normale Sicherheitsgurt ausreichend, wobei auf eine geeignete Höhenverstellung zu achten ist.

Grundsätzlich ist immer darauf zu achten, dass Kinder im Auto niemals stehen oder nicht angeschnallt sind. Bei einem Aufprall von 50 km/h im Stadtgebiet bringt es ein Mensch mit ca. 40 kg Körpergewicht auf 3.800 kg –welche Verletzungsgefahr hier droht, braucht wohl nicht extra erwähnt zu werden.

Norm für Kindersitze

Die wichtigsten Punkte zu einer passenden Kindersicherung werden nachfolgend noch einmal zusammengefasst angeführt:

1. Jedes Kind muss einen eigenen Sitzplatz im Fahrzeug haben.

2. Auf allen Sitzplätzen, die mit Gurten ausgestattet sind, müssen Kinder entsprechend damit gesichert werden.

3. Unter einer Körpergröße von 135 cm müssen Kinder mit geeigneten Kinderrückhaltesystemen gesichert werden, die zumindest der Prüfnorm ECE R44/03 entsprechen.

4. Kinder, die größer als 135 cm sind, müssen mit den vorhandenen Sicherheitsgurten gesichert werden.

5. Bis zum vollendeten 14. Lebensjahr des Kindes trägt der Fahrzeuglenker die

volle Verantwortung für den sicheren Transport und die Einhaltung der Kindersitzpflicht.

6. Sitzplätze, die nicht mit einem Sicherheitsgurt ausgestattet sind, dürfen von Kindern unter drei Jahren nicht benutzt werden. Kinder, die älter als drei Jahre sind, dürfen auf Sitzplätzen ohne Gurt befördert werden, jedoch nicht in der ersten Sitzreihe (Beifahrersitz).

7. Auf dem Beifahrersitz dürfen Kinder in einem entsprechenden Kindersitz transportiert werden. Ist dieser rückwärtsgerichtet (Babyschale), muss auf jeden Fall der Front-Airbag deaktiviert werden.

8. Auf Sitzplätzen, die nur mit einem Beckengurt ausgestattet sind, müssen die dafür verwendeten Kinderrückhaltesysteme auch für diesen zugelassen sein.

Unser Haus

Im Unterschied zu Mehrparteienhäusern, in denen es meist eine Reihe an offiziellen Regeln und Vorschriften für die Bewohner gibt, stellen private Objekte eine wesentlich größere Gefahrenquelle dar.

Einer der größten Gefahrenherde ist der Garten und hier im speziellen Wasser, sei es in Form eines Pools oder eines kleineren Schwimmteichs. Jedes Jahr kommen Kleinkinder ums Leben, weil sie unbeaufsichtigt sind und sich zu nahe in Richtung Wasser begeben. Wasser hat für kleine Kinder etwas

Faszinierendes und ist gerade deshalb auch besonders gefährlich. Schon wenige Zentimeter Wassertiefe genügen und ein Kleinkind, das das Gleichgewicht verloren hat, ertrinkt darin – und das blitzschnell und sehr häufig auch ohne zu schreien. Daher ergeht die Empfehlung an alle Eltern, die über eine Wasserstelle in ihrem Garten verfügen, diese entweder während der Kleinkindjahre ihres Nachwuchses zuzuschütten oder rundherum abzudecken und so jeden Zugang zum Wasser unmöglich zu machen.

Der Spielplatz

Kinder brauchen Abenteuer – aber sicher. Sie sollen weder unter einer Glaskuppel aufwachsen noch völlig ohne Aufsicht großen Gefahren ausgesetzt werden. Als Erziehungsberechtigter hat man die Verantwortung für sein Kind, damit dieses seine Erfahrungen unbeschwert und frei von Angst machen kann.

Bei der Benützung eines Spielplatzes sollte darauf geachtet werden, dass sich dieser fernab vom Straßenverkehr befindet. Bei beweglichen Gegenständen wie Schaukeln oder einem Karussell soll dem Kind beigebracht werden, dass es von diesen entsprechend Abstand halten soll, um Verletzungen zu vermeiden. Abfälle sollten niemals am Spielplatz entsorgt, sondern in den dafür vorgesehenen Abfalleimern landen. Dadurch wird für alle Beteiligten das Verletzungsrisiko erheblich

minimiert. Aufpassen heißt es auch bei Sandkisten, da diese sehr häufig als Hunde- oder Katzenklo verwendet werden und damit regelrechte Krankheitsherde sein können. Für den Fall, dass ein eigener Spielplatz im Garten vorhanden ist, muss darauf geachtet werden, dass dieser entsprechend gesichert ist: Die Verankerung der Spielgeräte sollte regelmäßig kontrolliert und auch auf die Sicherheit von möglichen Sturzräumen geachtet werden (kein Beton oder Asphalt unter der Schaukel oder dem Klettergerüst).

Für Kinder ist Bewegung sehr wichtig – dadurch bekommen sie Selbstvertrauen und lernen, sich selbstständig in dieser Welt zu bewegen. Jedes verletzte Kind, das vom Spielplatz ins Krankenhaus kommt, ist eines zu viel.

Die Straße

Der sichere Umgang im Straßenverkehr ist eines der Hauptthemen, mit denen man Kinder von Anfang an vertraut machen sollte. Als Erziehungsberechtigter hat man Vorbildfunktion und sollte sich daher so früh als möglich damit auseinandersetzen, mit dem eigenen Kind das richtige Verhalten für unterwegs –sei es am Schulweg oder generell auf der Straße – zu üben.

Vor allem der Weg zur Schule muss immer und immer wieder geübt werden:

1. Wählen Sie nicht den kürzesten, sondern den sichersten Weg für Ihr Kind.

2. Schicken Sie Ihr Kind früh genug los, damit es sich die Zeit nimmt, beim Überqueren einer Straße an der roten Ampel auch tatsächlich zu warten.

3. Holen Sie Ihr Kind nie von der gegenüberliegenden Straßenseite ab. Es läuft auf Sie zu, ohne auf den Umgebungsverkehr achtzugeben.

4. Fehlende körperliche Größe sollte durch entsprechende Kleidung ausgeglichen werden, um die Sichtbarkeit zu erhöhen. Die Verwendung von heller Kleidung und rückstrahlenden Materialien an Schuhen, Jacken oder Rucksäcken tut hier entsprechende Wirkung und beugt Unfällen im Straßenverkehr vor.

Was können Sie mit Ihren Kindern üben?

1. Nicht zwischen parkenden Autos auf die Fahrbahn laufen.

2. Schutzwege verwenden, auch wenn diese einen kleinen Umweg darstellen.

3. Unterführungen benützen, vor allem im Bereich von Eisenbahngleisen.

4. Sich vor der Überquerung der Straße versichern, dass dies gefahrlos möglich ist.

5. Niemals zu fremden Personen ins Auto steigen.

6. Pünktlich sein und sich an Abmachungen halten.

Sollte Ihr Kind auf dem Weg zur Schule mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein, ist es wichtig, dass es über die vorhandenen Sicherheitsgurte Bescheid weiß, auch wenn dort grundsätzlich keine Kindersitz- oder Gurttragepflicht besteht. Auch im eigenen Pkw sollte darauf Wert gelegt werden, bestimmte Regeln konstant einzuhalten. Dazu gehören die Verwendung des Sicherheitsgurtes, die Einhaltung der Verkehrsregeln und die Vermeidung der Kommunikation mit dem Mobiltelefon während der Autofahrt.

Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass Kinder jeden Tag die Möglichkeit bekommen, ausreichend Bewegung zu machen. Dadurch verbessern sich Ausdauer und Immunsystem des Kindes, wodurch es auch seltener krank wird. Es sollte die Ausnahme bleiben, kurze Wege mit dem Auto oder Bus zurückzulegen.

Ab dem Moment, wo die Kleinen mobil werden, kann etwa ein Laufrad (ohne Pedale) angeschafft werden. Dieses ist gut für den Gleichgewichtssinn, sorgt aber auch für ein gewisses Tempo, weshalb das Tragen eines Helms unverzichtbar ist.

Ab dem Moment, wo das Kind in die Volksschule geht, kommen oft Skateboards oder Microscooter zum Einsatz. Skateboards gelten rechtlich als Kinderspielzeug, weshalb die Benutzung auf der Fahrbahn verboten ist. Auch Gehsteige dürfen aufgrund

der möglichen hohen Geschwindigkeit sowie der fehlenden Möglichkeit zu Bremsung und Lenkung nicht benützt werden. Wegen dieser Einschränkungen dürfen Skateboards aus rechtlicher Sicht derzeit nur in Wohn- und Spielstraßen sowie dafür vorgesehenen Anlagen verwendet werden.

Die kleinen Tretroller, auch Microscooter genannt, sind Kleinfahrzeuge, die zur Verwendung außerhalb der Fahrbahn gedacht sind. Wenn Fußgänger nicht behindert werden, darf mit diesen auf Gehsteigen und Gehwegen sowie kombinierten Geh- und Radwegen, Wohn- und Spielstraßen gefahren werden.

Generell gilt: Unter zwölf Jahren braucht ein Kind mit einem der oben beschriebenen Fahrzeuge immer eine Begleitperson, die mindestens 16 Jahre alt ist. Die Ausnahme bildet ein gültiger Fahrradausweis, der ab zehn Jahren ausgestellt werden kann.

Fährt ein Kind mit einem Moped mit, wird unter acht Jahren ein eigener Kindersitz benötigt. Auf Motorrädern ist die Beförderung von Kindern erst ab zwölf Jahren erlaubt, wobei diese den dafür vorgesehenen Fußraster mit den Füßen auf jeden Fall berühren können müssen.

(welten)

Internet

Im Umgang mit Neuen Medien ist in der heutigen Zeit sehr viel mehr Achtsamkeit geboten, als das noch zu unserer Kinderzeit der Fall war. Es lässt sich nicht vermeiden, dass die eigenen Kinder bereits sehr früh Kontakt mit Internet, Handy und Co. bekommen. Jedoch sollte diese Verbindung von Anfang an gewissen Regeln unterliegen, um potenziellen Gefahren von vornherein die Stirn zu bieten. Vor allem ist es sinnvoll, dem Internetkonsum einen gewissen zeitlichen Rahmen vorzugeben.

Man kann das Surfen im World Wide Web nicht gänzlich unterbinden, weil es mittlerweile zum täglichen Leben – auch unserer Kinder – gehört. Jedoch soll eine

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Bewusstmachung dahin gehend erfolgen, dass sich das echte Leben abseits des Internets abspielt.

Als eine neue Gefahr im Bereich des Cybercrime hat sich das sogenannte Grooming eingebürgert. Dabei werden Kinder unter 14 Jahren (Unmündige) gezielt angesprochen, um so sexuelle Kontakte herzustellen. Es handelt sich dabei um eine besondere Form der sexuellen Belästigung, die seit dem Jahr 2012 auch als eigenes Delikt im Strafgesetzbuch verankert ist. Meist sind die Täter ältere Männer, die sich in der virtuellen Welt das Vertrauen ihrer Opfer erschleichen wollen – nicht selten auch mit dem Ziel, diese im echten Leben zu treffen und zu missbrauchen.

DIE IPA EMPFIEHLT:

| Wenn Ihr Kind Angst hat, sollte es sich unbedingt Unterstützung von Erwachsenen suchen und diese um Hilfe bitten.

| Ihr Kind sollte in keinem Fall Auskünfte oder persönliche Daten – weder per Telefon noch über das Internet – an fremde Personen erteilen.

| Fremden Personen darf auf keinen Fall die Wohnungstür geöffnet werden und es darf auch nicht mit ihnen mitgegangen werden. Auch die Annahme von Geschenken oder Versprechungen ist absolut tabu.

| Ihr Kind soll auch zu Erwachsenen Nein sagen dürfen, wenn es das Gefühl hat, dass eine Grenze überschritten worden ist. Dazu gehören auch unangenehme Berührungen am eigenen Körper durch Familienmitglieder oder Fremde.

| Bringen Sie Ihrem Kind bei, dass es sich auf seine eigenen Gefühle („Bauchgefühl“) verlassen kann – sie sind immer noch die besten Ratgeber in den meisten Situationen.

DAS BUNDESKRIMINALAMT

EMPFIEHLT:

| Kindern und Jugendlichen sollte bewusst sein, dass ihre Gesprächspartner im Netz nicht immer die sind, für die sie sich ausgeben. Dies ist auch in sozialen Netzwerken entsprechend zu bedenken.

| Erklären Sie Ihrem Kind, welche Medieninhalte von ihm genutzt werden dürfen und welche nicht. Erklären Sie auch genau, warum.

| Besprechen Sie das Verhalten Ihres Kindes im Internet. Was erlebt es dort – welche möglichen Gefahren lauern und was gilt es zu beachten?

| Sensibilisieren Sie Ihr Kind insbesondere über Bilder von sich und anderen, die ins Netz gestellt werden, und machen Sie ihm bewusst, dass damit möglicherweise die Gefühle anderer verletzt werden könnten.

| Überprüfen Sie die Sicherheitseinstellungen und Virenprogramme Ihres Computers auf mögliche Gefahrenquellen.

| Machen Sie Ihrem Kind bewusst, dass es besonders im Hinblick auf sexuelle Annäherungsversuche sensibel reagieren und Ihnen jede Form des versuchten Missbrauchs umgehend melden soll.

Mobbing

Unter Mobbing wird gemeinhin Psychoterror verstanden, der zu dem Zweck ausgeübt wird, den oder die Betroffenen einzuschüchtern und zu vertreiben. In den meisten Fällen wird schikaniert und so lange Druck auf das Opfer ausgeübt, bis es den Arbeitsplatz oder die Schule wechselt. In sehr schlimmen Fällen kann Mobbing sogar bis zum Tod führen.

Was können Sie aber als Elternteil tun, um Mobbing zu verhindern bzw. gegebenenfalls auch vorzubeugen? Wichtig ist, aufmerksam zu sein. Nicht jede Rauferei nach der Schule ist harmlos und entsprechende Klagen des Kindes sollten auf jeden Fall ernst genommen werden. Unter Umständen kann dazu, wenn es sich tatsächlich um einen Mobbingfall handelt, auch professionelle Hilfe von Psychologen oder der Polizei in Anspruch genommen werden.

Zusätzlich zum klassischen Mobbing ist auch das sogenannte Cybermobbing immer weiter verbreitet. Dieses läuft meistens über Kurznachrichtendienste oder soziale Netzwerke ab und ist insofern eine Herausforderung für die Opfer, als dass die Täter meist nur schwer bis gar nicht zu identifizieren sind. Auch hier ist es empfehlenswert, sich Unterstützung durch erfahrene Sozialarbeiter und/ oder Psychologen zu suchen.

Gegen jene Personen, die für das Mobbing verantwortlich sind, selbst vorzugehen, muss wohlüberlegt sein. Sich Hilfe durch ausgebildetes Personal zu holen, ist keine Schande, sondern nur zum Vorteil für alle Betroffenen. Im Fokus steht dabei immer das Wohl des Kindes, das bei unterlassener Hilfe als Mobbingopfer schwere psychische Schäden erleiden kann.

Mein Taschengeld

Den eigenen Kindern den richtigen Umgang mit Geld beizubringen, ist nicht immer einfach. Dennoch stellt man als Elternteil hier die Weichen für die spätere Zukunft: Nicht immer muss jeder Wunsch sofort erfüllt werden und das Warten bzw. die Vorfreude auf ein lang ersehntes Geschenk soll auch entsprechend genossen werden. Auch einem eventuellen Druck von außen, sei es durch den Freundeskreis oder von anderer Seite, soll nach Möglichkeit entgegengewirkt werden. Die Erziehung des eigenen Kindes im Hinblick auf Geld obliegt immer noch den Eltern und sollte keinerlei Einflüssen von außen unterliegen.

Eine auffallende Entwicklung der letzten Jahre ist auch, dass immer weniger Zeit mit

den eigenen Kindern verbracht wird und dieses Vakuum dann mit Geld oder anderen materiellen Zuwendungen ausgeglichen wird – oft aus einem latenten Schuldgefühl heraus. Jedoch ist zu bedenken, dass die Ansprüche der Kinder mit den Jahren wachsen – sehr schnell wollen diese dann alles und das am besten gleich. Mit Handy, Bankomatkarte und den Weiten des Internets verliert man hier schnell den Überblick.

Daher gilt es, Kinder immer wieder daran zu erinnern, dass ein sicherer Umgang mit Geld für die Zukunft mehr als hilfreich ist. Für einen Wunsch zu sparen und sich diesen dann aus eigener Kraft erfüllen zu können, bringt viel mehr Freude als jedes schnell gekaufte Geschenk.

Exkurs – mein Freundeskreis

In dem Moment, in dem das eigene Kind mit anderen Kindern – sei es im Kindergarten oder in der Schule – in Kontakt kommt, ist es unweigerlich neuen, anderen Einflüssen ausgesetzt. Jedes Kind genießt aber natürlich durch seine Eltern eine andere Erziehung und diese stimmt wahrscheinlich oft nicht mit dem überein, was man selbst seinen Kindern vorlebt. Daher ist es durchaus sinnvoll, sich den Freundeskreis der Tochter bzw. des Sohnes einfach einmal anzusehen – weniger aus Gründen der Kontrolle, sondern einfach um zu wissen, mit wem das eigene Kind Umgang hat.

Man wird sicherlich nicht alles verhindern können und schlussendlich sollen Kinder ja auch ihre eigenen Fehler machen dürfen. Es macht sich jedoch bezahlt, ein gewisses Interesse für die außerschulischen Aktivitäten des eigenen Nachwuchses aufzubringen.

Vorbeugen ist besser als Vorwürfe im Nachhinein. Auf die schiefe Bahn gerät man als junger Mensch nur allzu schnell – mit entsprechender Unterstützung von zu Hause kommt es im besten Fall gar nicht erst dazu.

Exkurs – Alkohol, Drogen, Zigaretten

Eines Tages ist es so weit: Ihr Kind wird mit Alkohol, Drogen oder Zigaretten in Berührung kommen. Nicht zwangsweise mit allen drei Dingen, aber es lässt sich heutzutage fast nicht mehr vermeiden, dass Alkohol oder Zigaretten zumindest einmal probiert werden.

Dagegen ist auch grundsätzlich nichts einzuwenden. Es sollte jedoch beim Versuch bleiben und am besten auch zu Hause ganz offen darüber gesprochen werden. Ein Kind soll das Gefühl haben, dass es nicht rein um strikte Verbote geht, sondern dass auch ganz klar kommuniziert wird, warum

gewisse Substanzen gefährlich sind und deren Konsum auf Dauer schädlich ist. Versuchen Sie auch unbedingt, den Freundeskreis Ihres Kindes kennenzulernen. Nur so bekommen Sie Einblick in dessen Umgang und können eingreifen, wenn Sie merken, dass Ihr Kind sich in seiner Art verändert: Hat es Probleme mit der Konzentration, wird es weniger leistungsfähig, schläft schlechter oder zieht sich generell zurück? Übernehmen Sie unbedingt die Verantwortung, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind auf die schiefe Bahn gerät – es wird es Ihnen später danken.

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