Gesundheitliche Folgenvon Tschernobyl: 25 Jahre nach der Reaktorkatastrophe

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Gesundheitliche Folgen von Tschernobyl 25 Jahre nach der Reaktorkatastrophe

Kurzfassung „Die Atomindustrie kann jedes Jahr eine Katastrophe wie Tschernobyl verkraften.“ Hans Blix,1986 in seiner Funktion als Direktor der IAEO

In der vorliegenden Arbeit wurden Studien ausgewertet, die plausible Hinweise auf Gesundheitsschäden infolge der Katastrophe von Tschernobyl enthalten. Die Autoren der vorliegenden Arbeit legten Wert auf die Auswahl von methodisch sauberen und prinzipiell nachvollziehbaren Analysen. Aufgrund der genannten methodischen Schwierigkeiten geht es in der vorliegenden Arbeit jedoch nicht darum, den offenkundig falschen Zahlen der Internationalen Atomenergie-Organisation die „richtigen“ Zahlen gegenüberzustellen, weil es diese aus methodischen Gründen niemals geben wird. Sie kann nur Anhaltspunkte dafür liefern, mit welcher Vielfalt von Gesundheitsschäden wir uns befassen müssen und mit welchen Größenordnungen man es zu tun hat, wenn man von den gesundheitlichen Folgen von Tschernobyl spricht. Besonders strahlenbelastete Populationen durch die Tschernobylkatatstrophe a.

Aufräumarbeiter (Liquidatoren): 830.000 (Yablokov, 2010)

b.

Evakuierte aus der 30 km Zone und weiteren sehr stark kontaminierten Zonen: 350.400 (Yablokov, 2010)

c.

Bevölkerung der stark strahlenbelasteten Zonen in Russland, Weissrussland und der Ukraine: 8.300.000 (Yablokov, 2010)

d.

Europäische Bevölkerung in geringer strahlenbelasteten Zonen (Fairlie, 2007): 600.000.000

Krankheiten/Gesundheitsschäden als Folge der zusätzlichen Strahlenbelastung durch Tschernobyl a.

Krebserkrankungen: Dabei ist zu bedenken, dass viele Krebserkrankungen eine Latenzzeit von 25 bis 30 Jahren haben. Bisher sehen wir in der Bevölkerung erst die Schilddrüsenkrebserkrankungen, die Brustkrebserkrankungen und Hirntumore bei Kindern. Bei den Liquidatoren sind darüber hinaus auch viele andere Organe von Krebs betroffen: Prostata, Magen, Blutkrebserkrankungen.

b.

Genetische Veränderungen: Fehlbildungen, Totgeburten, fehlende Kinder


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