Abbildung 4 | Methoden zur Messung von indirekten Kosten
Indirekte Kosten
Produktivitätsverlust
Humankapitalansatz
Friktionskostenansatz
Informelle Pflege
Ersetzungskostenansatz
Opportunitätskostenansatz
Zur Messung von indirekten Kosten stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Bei den Produktivitätsverlusten kann zwischen dem Humankapitalansatz (HKA) und dem Friktionskostenansatz (FKA) unterschieden werden. Der HKA berücksichtigt alle Produktivitätsverluste bis zur Pensionierung, während der FKA die Produktivitätsverluste auf eine sogenannte Friktionszeit beschränkt. Dies beruht auf der Annahme, dass der kranke Arbeitnehmer nach einer gewissen Zeit durch jemanden ersetzt wird, der bisher arbeitslos war. Auch zur monetären Bewertung der informellen Pflege bestehen zwei unterschiedliche Methoden, der Ersetzungskostenansatz (EKA) und der Opportunitätskostenansatz (OKA). Beim EKA wird die durch Pflege aufgewendete Zeit mit dem Marktlohn für Pflege bewertet, während der OKA die tatsächlichen Opportunitätskosten des Pflegenden berücksichtigt. Quelle: Polynomics.
einer Überschätzung der tatsächlichen Kosten, weil beispielsweise Arbeitgeber einen nicht mehr arbeitsfähigen chronischen Kranken irgendwann ersetzen werden (vgl. van den Hout, 2010). Vor allem um dem zweiten Kritikpunkt zu begegnen, wurde der Humankapitalansatz zum Friktionskostenansatz (FKA) weiterentwickelt (vgl. Koopmanschap und van Ineveld, 1992). Beim Friktionskostenansatz wird der Erwerbsausfall nicht bis zur Pensionierung berechnet, sondern auf eine sogenannte Friktionszeit begrenzt. Es werden nur die Produktionsverluste berechnet, bis die erkrankte Person durch einen neuen (bisher arbeitslosen) Arbeitnehmer ersetzt wird. Die Friktionszeit ist abhängig von der Verfügbarkeit von Arbeitssuchenden, das heisst von der Höhe der Arbeitslosigkeit. Zusätzlich zum Produktivitätsverlust entstehen Transaktionskosten für die Suche und Einarbeitung des neuen Mitarbeiters. Auch bei kurzfris Gesundheitsausgaben und Krankheitskosten
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