Brochure Integra 2015

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DIE ETWAS ANDERE MIGRANTENORGANISATION — VIELFÄLTIG UND INTEGRATIV


„Du sollst nicht die Wüste wässern, nicht die ganze Welt verbessern, nur die eine Blume tränken. Daran liegt dein Sinn!“

(Nach einem afrikanischen Märchen)


Grußwort Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns, dass Sie sich für die Arbeit unseres Vereins INTEGRA Filder e.V. interessieren! Daher möchten wir sie auf den folgenden Seiten dieser Broschüre näher über unsere Arbeitsweise und Grundsätze informieren. Unser Bildungs- und Beratungszentrum steht allen Interessierten offen. Besonders verweisen möchten wir auf unsere Mitmachangebote, die Sie auf vielen Seiten der Broschüre finden. Wir freuen uns auf Ihr Kommen und ihre Teilnahme an unseren Aktivitäten und Projekten!

Mit freundlichen Grüßen,

Barbara Havlaci-Ludwig 1. Vorsitzende


Präambel

An diesen Grundsätzen orientiert sich die Arbeit des Vereins:

n

Im Mittelpunkt der Arbeit des Vereins stehen Bildungs- und Erziehungsfragen.

n

Die Mitglieder und MitarbeiterInnen orientieren sich an den demokratischen Grundwerten, die für alle Menschen Gültigkeit haben, unabhängig von Herkunft oder Konfession.

n

Das theoretische Fundament unserer Arbeit bilden interkulturelle und globale Pädagogik, Theorien zu Mehrsprachigkeit, Diversity und Rassismuskritik.

n

Die Arbeit wird von FilderstädtInnen für alle FilderstädterInnen geleistet, mit und ohne Migrationshintergrund.


Das Ziel

Das Zentrum sowie der Verein selbst stehen für alle offen, die sich einbringen und anderen helfen möchten. Die Partizipation, die Möglichkeit für alle FilderstädterInnen nach persönlichen Fähigkeiten bzw. Neigungen teilzuhaben, ist der Rote Faden unserer Arbeit

Alle sollen sich frei fühlen, an bestehenden Projekten und Aktivitäten mitzumachen oder eigene anzufangen und fortzuführen. Egal ob in klassischen Bereichen wie Nachhilfe und Biografiearbeit oder in etwas Ungewöhnlichen wie Upcycling und Umwelt. Die Vielfalt an Aktivitäten spiegelt so die Vielfalt an Menschen wider, die sich im Zentrum einbringen. Jede und jeder trägt mit ihrer und seiner Motivation und Verantwortung zum Angebot des Zentrums bei. Die MultiplikatorInnen sind der Kern von INTEGRA.


Multiplikatoren Die Brückenbauertätigkeit des Vereins

SoziallotsInnen Zu ihren Hauptaufgaben gehören die Begleitung

Wie ein Roter Faden durchzieht unsere

und Unterstützung von MitbürgerInnen bei

Arbeit Ausbildung, Weiterbildung und Einsatz

Ämtern und Institutionen.

von Brückenbauern, die sich als engagierte MultiplikatorInnen bzw. LotsInnen für die

UmweltmentorInnen zu Fragen von Ökolo-

Teilhabe von MigrantInnen in der Gesellschaft

gie, Energie und Nachhaltigkeit

einsetzen. Ihre Tätigkeit üben sie in ihren

Ihre Aufgabe ist es anderen Familien sinnvolle

jeweiligen Muttersprachen und in deutscher

Tipps zu geben, ihr Verbrauchsverhalten zu

Sprache aus.

analysieren und dabei einen wichtigen Beitrag zum bürgerschaftlichen Engagement,

Eltern- und BildungslotsInnen

Umweltschutz und Nebenkostenminderung zu

Ihre Aufgabe ist es als Kulturdolmetscher an

leisten.“

den Bildungsinstitutionen tätig zu werden. Auf Grund ihrer Ausbildung sind sie auch in der Lage bei erzieherischen Fragen niederschwellige Beratung zu leisten oder die Klienten zu den entsprechenden Migrations- und Beratungsdiensten zu begleiten.

Haben Sie Interesse an einer Multiplikatorenausbildung, kontaktieren Sie uns! Wir haben vielleicht das Richtige für Sie.


Das Zentrum ...ein Ort, um gesellschaftliche Partizipation zu (er)leben. Der Verein trägt mit seiner Arbeit im Bildungsund Beratungszentrum dazu bei, dass MigrantInnen dieses Recht einlösen können. Das Zentrum ist Heimat für MigrantInnen und Begegnungsstätte für MigrantInnen und Deutsche. Im Verein und im Zentrum ist jeder gerne als Gast oder als MitarbeiterIn gesehen, sofern er/sie das Zentrum als einen Ort der Bildung sieht. Religiöse und politische Überzeugungen dürfen die Arbeit jedoch nicht stören. Die Mitarbeiter des Zentrums verstehen sich als Brückenbauer bzw. Integrationsmanager zwischen Migranten/innen und der Aufnahmegesellschaft. Mit breit gefächerten, niederschwelligen Angeboten im Zentrum sollen folgende Zielgruppen erreicht werden: Kinder, Jugendliche, Eltern und Paare, Flüchtlinge mit gesichertem Aufenthaltsstatus sowie ältere Menschen mit Migrationshintergrund.

Möchten Sie mit interessanten Menschen aus aller Welt in Kontakt kommen, so schauen Sie doch einfach auf eine Tasse Kaffee bei uns vorbei. Unser Filderstädter „World Café“ könnte mit Ihnen entstehen.


Unsere Angebote

...?! Suchen Sie Gelegenheiten zum Deutsch sprechen, dann kommen Sie doch bei uns vorbei!

Bildung für Chancengleichheit und Nachhaltigkeit n

Einsatz und Begleitung der ElternlotsInnen und SoziallotsInnen in Filderstadt und Stuttgart

n

Nachhilfe und Förderunterricht

n

Sprachförderung gefördert durch Rotary Club

n

Multiplikatorenausbildung für Migrantenorganisationen und Freiwillige

n

Niederschwellige Deutschkurse für Lernungewöhnte und Neuzugewanderte


Beratung Haben Sie Erfahrung in Beratung und Begleitung von Menschen und noch ein bisschen Zeit für`s Ehrenamt, dann freuen wir uns darauf, Sie kennen zu lernen.

für Entfaltung der Identität n

Aufbau und Betreuung eines Kulturdolmetscherpools

n

Supervision und Begleitung für Eltern, ElternlotsInnen und SoziallotsInnen

n

Einzel- und Familienberatung durch Fachkräfte

n

Unterstützung von Frauen in schwierigen Lebenslagen

n

Mütter- und Vätertreffs


Begegnung für eine Kultur der Anerkennung …hier ist noch Platz für Ihr Angebot!

…!

n

Philosophisches Frühstück

n

Netzwerk Sprachenvielfalt

n

Kulturaustausch in zwei Sprachen

n

Teestunde zu Bildungsthemen

n

Internationale Kochabende

n

Interkultureller Musikgarten

n

Potpourri – Chor der kulturellen Vielfalt

n

Kreativtreffs / Upcycling-Gruppe


Die Themen

Frauen Aktiv

gkeit Mehrsprachi

Lotsen/innen


Frühkindliche Erziehung Die Bedeutung der ersten Jahre eines Kindes ist für die geistige, emotionale und soziale Entwicklung enorm wichtig. Sie sind nicht nur für die individuelle Entwicklung des Kindes im Elternhaus entscheidend, sondern auch für eine gesunde und bewusste gesellschaftliche Entfaltung und später für die schulischen Leistungen.

Um sehr frühzeitig vergleichbare Chancen für Kinder zu schaffen und den Kindern die Möglichkeit zu geben, mit Gleichaltrigen Kontakte zu knüpfen, legen wir den Eltern folgende Aktivitäten ans Herz: n

den Besuch von Krabbel- und Spielgruppen

n

Musizieren und Singen in der Erstsprache

n

Erzählen und Vorlesen in der Erstsprache

Unser Ziel ist es, Kindern beim Erstspracherwerb behilflich zu sein. Darüber hinaus möchten wir Kinder dabei unterstützen, ihre Fähigkeiten zu entdecken und zu entfalten, damit sie aktive Gestalter ihres Lebens und unserer Gesellschaft werden.


Jugendliche In Zusammenarbeit mit deutschen Bildungs- und Beratungsinstitutionen sowie Migrantenfamilien möchten wir als INTEGRA unseren Beitrag zur Förderung der Chancengerechtigkeit für Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund leisten.

n

Einzelberatung von SchülerInnen aus bildungsfernen Familien und deren Eltern sowie Hilfe bei Berufsfindung, Bewerbung, Vorstellungsgesprächen und Begleitung in Praktikum, Berufsschule und Lehrstelle.

n

Nachhilfe, Förderstunde und Sprachförderung durch qualifizierte Lehrkräfte sowie Studenten mit Migrationshintergrund als Hilfe für einen erfolgreichen Bildungsweg.

Zur Förderung positiver Schul- und Berufskarrieren, Verbesserung des Übergangs von der Schule in den Beruf, auch um das Abbrechen von

n

Rollenspiele zur Persönlichkeitsbildung,

Lehrstelle oder Berufsschule zu verhindern sowie

Rhetorik,Demokratieverständnis.

als Soziales Lernen-Angebot und emotionale Unterstützung bieten wir an:

Verbesserung der sozialen Kompetenz,

n

Muttersprachliche Seminarabende über verschiedenen Themen, u.a. das Schulund Ausbildungssystem, den Übergang in den Beruf oder in weiterführende Schulen nach dem Werkrealschulabschluss.


Elternarbeit Auswandern braucht Mut und Stärke. Man verlässt alle und alles, was man hatte, Hab und Gut, das Land, Bekannte, Umgebung, vertraute Personen, Sprache, sogar manchmal Familie. Den Kindern von Migranten muss ihre persönliche Geschichte in Form von Biografiearbeit nahe gebracht werden, damit sie Vertrauen in ihre Fähigkeiten bekommen und mit Selbstbewusstsein auf ihre Wurzeln schauen können. Migranteneltern bilden ein Potenzial für Deutschland: Mit ihren Ressourcen sollen sie in unsere Bildungslandschaft eingebunden werden. Sie haben hohe Motivation in Bezug auf die Zukunft ihrer Kinder und wollen, dass ihre Kinder besser leben als sie selbst, denn sie wissen oft wie schwierig es ist, ohne Bildung voranzukommen. In diesem Sinne möchte INTEGRA durch Biografiearbeit, Beratung und Unterstützung von Eltern und ihren Kindern handeln.

Sind Sie bereits in der Zusammenarbeit mit Eltern aktiv, dann teilen Sie doch Ihre Erfahrungen mit uns.

Haben Sie einen Faible für Sprachen, dann sind Sie bei uns ganz richtig!


Mehrsprachigkeit Weltweit betrachtet bildet Einsprachigkeit die Ausnahme. In vielen Ländern dieser Erde wachsen Kinder mit mehreren Sprachen gleichzeitig auf. Unser Angebot und unsere Ziele: n

n

sprache wertzuschätzen und diese ihren

Seminare zum Thema „Bedeutung der

Kindern von klein auf zu vermitteln, denn

Mehrsprachigkeit“ und Aufbau des netzwerk

das Sprechen in der eigenen Gefühlsspra-

„Sprachenvielfalt“. n

che ist für die sprachliche Sozialisation sehr wichtig.

Bewusstsein schaffen, dass das Erlernen jeder Sprache ein großer Gewinn für den

n

Menschen bedeutet. n

kindern gegenüber den gängigen Sprachen wie z.B. Englisch, sowie das Verbot ihre Muttersprache zu sprechen, fatale Auswirkungen auf die Kinder haben kann.

Vor allem Müttern mit Kleinkindern möchten wir hier Tipps und „Vorlesefutter“ an die Hand geben.

Bewusstsein schaffen, dass die Herabstufung der Muttersprache von Migranten-

Menschen ermutigen, die eigene Mutter-

n

Partnerschaftliche Beziehungen zwischen Migrantenfamilien und deutschen Familien herbeiführen, denn es sollte selbstverständlich sein, dass Deutschsprachige und Anderssprachige miteinander sprechen.


Interkulturelle Kompetenz Interkulturelle Kompetenz ist ein Teilaspekt kommunikativer Kompetenz. Wer über kommunikative Kompetenz verfügt, bemüht sich trotz aller kulturellen, sozialen und religiösen Unterschiede, den anderen zu verstehen. Interkulturelle Kompetenz erwerben bedeutet Ängste vor dem Fremden abzubauen und eine eigene stabile Identität zu entwickeln, die offen ist für neue Erfahrungen, Interaktionen und Einflüsse. Wir möchten mit dazu beitragen, in der Gesellschaft einen Lernprozess hin zu interkultureller Öffnung durch die Angebote in unserem Zentrum in Gang zu setzen. Dies geschieht u.a. durch interkulturelles Training für Personen, die professionell mit Migrantenfamilien zusammenarbeiten.

Bringen Sie Ihre Kompetenzen ein. Wir freuen uns auf noch mehr bunte Vielfalt bei uns im Zentrum.


Arbeitsweise Als Migrantenselbstorganisation sind wir bereit, Verantwortung und Aufgaben in der Gesellschaft zu übernehmen. Für uns soll folgende Arbeitsweise vorbildlich sein:

Mit unseren Netzwerkpartnern möchten wir Aufgaben und Verantwortung teilen, d.h. für uns:

n

Wir bewegen uns innerhalb von

n

Bereitschaft zu langfristiger, struktureller und

Lernprozessen und sind selbstkritisch

nachhaltiger Zusammenarbeit wie in einer

genug, nicht stehen zu bleiben und bereit

gleichberechtigten partnerschaftlichen

lebenslang zu lernen.

Beziehung.

n

Wir erkennen unsere Ressourcen und

n

Vorschläge und Bedarfsanalysen werden mit den Netzwerkpartnern demokratisch ausdisku-

Potentiale und mobilisieren diese.

tiert und anschließend umgesetzt. n

Wir konzentrieren uns auf die Themen, die sich aus Bildung und Erziehung ergeben,

n

Die Bereitschaft mit uns, Integration in

arbeiten und lernen erfolgsorientiert und

Deutschland voranzutreiben und dabei neue,

sind bereit Probleme zu formulieren.

kooperative und offene Formen der Zusam-

menarbeit zu entwickeln.


Partner Die Stadt Filderstadt vertreten durch

Energieagentur Landkreis Esslingen,

die Integrationsbeauftragte Frau Scheubert,

Gemüsehof Hörz,

den Klimamanager Herrn Lauer,

VCD (Verkehrsclub Deutschland)

die Gleichstellungsbeauftragte Fr. Dr. Omran,

Kreisverband Esslingen,

Referatsleitung Bürgerbeteiligung Herrn Haigis,

Regiosol – Solartechnik Armin Stickler,

Herrn Ott vom Sozialen Dienst

BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland)

Weitere von der Stadt geförderte Einrichtungen wie Familienbildungsstätte, WIE, Musikschule,

In folgenden AK´s der Stadt:

Kunstschule, Filderstädter Bildungsinstitutionen

AK Frühhilfen, AK Migration-Integration,

Im PART Projekt (zusätzlich):

AK Asyl, Hauptamtlichen Treff für den Sozialbereich,

die im Stadtrat vertretenen Parteien,

AK Klima, ACK christliche Kirchen

die Landeszentrale für politische Bildung, der Filderstädter Gesamtelternbeirat,

Mitarbeit im FIM,

der türkische muttersprachliche Elternbeirat,

Zusammenarbeit mit den im FIM aktiven

Schwäbischer Albverein e.V.,

Organisationen und Initiativen wie Alevitische Gemeinde, Dt.-türk. Freundschaftsverein, DITIB,

Die Partner aus dem ÖEN Projekt: Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises

Die Bachakademie Stuttgart,

Esslingen,

der Verein Turkuaz Esslingen,

Initiative ff - faires Filderstadt,


Förderer

Die Stadt Filderstadt Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Europäischer Integrationsfonds Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft BW Ministerium für Integration BW Rotary Club Filder Rotary Stiftung Herzlichen Dank an alle Förderer !


Spender

Der Rockband „Flippmanns“ Der Stiftung Siedlergenossenschaft Die Baden- Württembergischen Narrenzünfte Sowie kleinere Beträge von vielen Bürgerinnen und Bürgern; Herzlichen Dank für die großzügigen Spenden ! Wir freuen uns auf Ihre weitere Unterstützung ! Ihr INTEGRA - Team


IMPRESSUM

INTEGRA Filder e.V. Schulstr. 3 70794 Filderstadt-Plattenhardt

Registereintrag INTEGRA Filder e.V. Eintragung: Amtsgericht N端rtingen Registernummer: 1489 IBAN: DE06 6005 0101 0001 0926 53 BIC: SOLADEST600 Kontakt Telefon: +49 711 7947 8238 Telefax: +49 711 4896 8707 E-Mail: info@integra-bildung.de

www.integra-bildung.de


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